1907 / 33 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Feb 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Professor am Gymnasium in Göttingen Dr. Osmar Aemilius Uhlemann A Realgymnasialdirektor und den kommissarishen Direktor der Königlichen Baugewerk- ars in Königsberg i. Pr., Professor Keil zum Königlichen augewerkshuldirektor zu ernennen sowie en Oberbergamtssekretären Milke zu Clausthal und Wuthenau zu Halle, dem Bergwerksdirektionssekretär Exner zu Zabrze und dem Kassenrendanten, Oberschichtmeister Peschke zu Gleiwiß den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

Dem Realgymnasialdirektor Dr. Uhlemann ist die Direktion des Realgymnasiums nebst Realschule in Osnabrück Übertragen worden.

Finanzministerium.

Dem Regierungsassessor Dr. Rosenberg is die Stelle eines Vorstands bei dem Stempel- und Erbschaftssteueramt in Cassel verliehen worden.

__ Die Rentmeister stelle bei der Königlihen Kreiskasse in Labiau, Regierungsbezirk Königsberg, ist zu beseßen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bei dem Berggewerbegeriht in Dortmund sind der Bergrat Wilke in Hattingen und der Berginspektor Wolff in Gelsenkirhen zu Stellvertretern des Vorsißenden unter pra Betrauung des Bergrats Wilke mit dem Vorsiß er Kammer Hattingen und des Berginspektors Wolff mit ne tas der Kammer Gelsenkirhen des Gerichts ernannt worden.

Dem Königlihen Baugewerkschuldirektor, Professor Keil ist die Leitung der Königlichen Baugewerkshule in Königs- berg i. Pr. übertragen worden.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Bexlin, 1. Februar. Mert, Gen. Lt. und Traininspekteur, in Genehmigung seines Ab- chiedégesuhes mit der geseßliGhen Pension zur Disp. gestellt. Wald hausen, Gen. Major und Kommandeur der 30. Feldart. Brig., zum Traininspekteur ernannt.

Beamte der Militärjustizverwaltung.

Durch Allerhöchsten Abschied. 17. Januar. Meyer, Oberkrieg8gerihtsrat beim Generalkommando I. Armeekorps, auf feinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt.

Beamte der Militärverwaltung.

; Durch Allerhöchste Abschiede. 10. Januar. Den Ober- zahlmeistern: Schmidt vom 2. Gardefeldart. Negt, Borchardt

bom 3. Oberschles. "Inf. Regt. Nr. 62, Domke vom 2. Kurheff.

E Regt. Nr. 47, bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst mit enfion der Charakter als Nechnungsrat verliehen.

17. Januar. Müller, Oberzahlmstr. vom Inf. Regt. von Courbière (2. Posen.) Nr. 19, bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungsrat verliehen.

urch Verfügung des Kriegsministeriums. 14. Dé- ember. Lampe, Intend. Sekretär von der Intend. des II1. Armee- orps, zu der Intend. der militärishen Fnstitute versegt.

9. Januar. Nicolai, Zahlmstr. vom Bad. Fußart. Regt. ‘Nr. 14 der Titel Oberzahlmstr. verliehen.

6, Januar. Sehnert, Koetat, Intend. Sekretäre von den Intendanturen des V. bzw. 1. Armeekorps, der Titel Obermilitär- intend. Sekretär verliehen.

8. Januar. Ge\ch, Oberveterinär, bisher in der Schußtruppe für Südwestafrika, im Feldart. Negt. Großherzog (1. Bad.) Nx. 14 wiederangestellt.

9. Januar. Evert, Oberzahlmstr. vom Pion. Bat. von Rauch

Brandenburg.) Nr. 3, Frit, Zahlmstr. vom 11. Bat. 8. Ostpreuß. nf. Regts. Nr. 45, auf ihren Antrag mit Pension in den Nuhe- stand versetzt.

10. Januar. Froft, Zahlmfstr. vom ebemal. 1. Bat. 1. Ostasiat. Inf. Regts, in eine Zahlmeisterstelle des V. Armeekorys eingereiht.

12. Januar. Busch, Oberzahlmstr. vom I11. Bat. Inf. Negts. Graf Bülow von Dennewiyz (6. Westfäl.) Nr. 55, Garz, Garn. Verwalt. Insp. in Bückeburg, auf ihren Antrag mit Penfion in den Nuhestand versetzt.

4. Januar. Schwarßkopff, Mewe, Noewer, Proviant- meister auf Probe in Gnesen bzw. Rendsburg und Altona, zu Proviantmeistern ernannt.

15. Januar. Jaeger, Kaserneninsp. in Allenstein, nah Saar-

brüden verseßt.

16. Januar. Wilke, Gehrke, Intend. Diätare von den Intendanturen des XIV,. Armeekorps bzw. des Gardekorps, zu Militärintend. Sekcetären ernannt.

17. Januar. Fehlandt, Proviantamtsassist. der Shußtruppe für Südwestafrika, vom 1. Februar 1907 ab mit einem Dienstalter vom 28. Oktober 19.6 als Proviantamtsassist. der Heeresverwaltung beim Proviantamt in Münster i. W. eingereiht.

18. Januar. Schmieta, Wickmann, Proviantamts- Le tonen auf Probe in Cassel bzw. Thorn, zu Proviantamtkédirektoren ernannt.

19. Januar. Fengler, Oberlt. der Res, bisher Oberlt. im 7. Westpreuß. Jnf. Regt. Nr. 155, Caspar y, Lt. der Kes., bisher Lt. im 8. Osipreuß. Inf. Regt. Nr. 45, als etatmäß. Militär- intend. Afffessoren bei der Intend. des V. bzw. 11. Armeekorps an- gestellt. teffens, Krause, geprüfte Intend. Sekretariatsanwärter, den Intendanturen der militärishen Justitute bzw. tes Gardekorps als Militärintend. Diätare überwiesen.

21. Januar. Adler, Denke, Proviantamtskontrolleure auf Probe in St. Avold bezw. Wesel, zu Proviantamtskortrolleuren er- nannt. Reinecke, Garn. Verwalt. Kontrolleur von der Garn. Verwalt. Tientsin, als Kaserneninsp. in der Heeresverwaltung wieder- angestellt und der Garn. Verwalt. in Cöln zugeteilt. Preising, Oberveterinär, biéher in der Schußtruppe für Südwestafrika, im Drag. Regt. von Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12 wiederangestellt.

22. Januar. Fasshauer, Kaserneninsy. in Straßburg i. E., auf Probe in die Kontrolleführerstelle daselbst berufen. Peidcker, Kaserneninsp. in Cöln, bei scinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension ter Charakter als Garn. Verwalt. Kontrelleur beigelegt.

23. Januar. Lange, Garn. Verwalt. Oberinsp. auf Probe in Hohensalza, zum Garn. Verwalt. Oberinsy. ernannt. Schubert, Kaserneninsp. in Mey, nah Diedenhofen verseßt.

24. Januar. Krause, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Danzia, in die Stelle des 2. Amtsmitgliedes daselbst als Garn. Verwalt. Insp., Voigt, Kaserneninsp. in Mainz, als Kontrolleführer auf Probe nah Danzig, Gronefeld Edler v. Ottberger, Kasernen- insp. in Frankfurt a. O., nah Mainz, verseyt. Die Versezung des Garn. Verwalt. Insp. Wallheim in Ludwigslust nah Daniig

ift aufgehoben.

Ostasiatisches Des A Durch Allerhöchste Kabinettsorder. , Januar. NRehfe, bisher Pee it beim Proviantamt in Mannheim, mit der Stelle des Assist. beim Proviantamt belichen.

Königlich Ga E Glei

Offiziere, Fähnriche usw. 27. Januar. roßherzog Wilhelm Coo E eco elmar GitenA d Königliche Berere Gen. Major und Chef des Karab. Regts., zum Gen.-Lt. be- ördert.

29. Januar. v. Zehmen, Lt., bis 31. Januar d. J. in der Kaiserlichen Schußtruppe für Südwestafrika, mit dem 1. Februar d. J. in der Armee und zwar im 8. Inf. Negt. Prinz Johann Georg Nr. 107 wiederangestellt. Fritsch, Königl. preuß. Lt. a. D,, zuleßt im 2. Swles. part. Negt. Nr. 42, in der Königl. Sächs. Armee und zwar als Lt. mit einem Patent vom 15. Februar 1905 im 4. Feldart. Regt. Nr. 48 angestellt. Ï

Im Sanitätskorps. Durch Verfügung des Kriegs- ministeriums. 29. Januar. Dr. Seyerlein, einjährig-frei- williger Arzt im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, unter Beauftragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regt. offenen Assist. Aritstelle mit Wirkung vom 1. Januar 1907 zum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt.

Nichfamlliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Februar.

Seine Me! der Kaiser und König statteten, „W. T. B.“ zufolge, heute morgen dem Reichskanzler Fürsten von Bülow einen Besuch ab und hörten im hiesigen König- lihen Schlosse den Vortrag des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Jnfanterie Grafen von Hülsen- Haeseler.

__ Der Ausschuß des Bundesrats für Handel und Verkehr hielt heute eine Sißung.

Der Kaiserliche Gesandte in Lissabon, Wirklihe Geheime Rat Graf von Tattenbach ist von dem ihm Allerhöchst be- willigten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Sperber“ am 2. Februar in Duala (Kamerun) eingetroffen.

S. M. Flußkänonenboot „Vaterland“ ist am 2. Fe- bruar in Nanking eingetroffen.

S. M. SS. „Niobe“ und „Jltis“ sind vorgestern in Tfingtau eingetroffen.

_S. M. S. „Tiger“ ist vorgestern von Bangkok nah Singapur in See gegangen.

Der heimkehrende Transport mit der abgelösten Mannschaft S.®*M. S. „Planet“ ist an BYord des Reichspostdampfers N Ea vorgestern in Aden ange- kommen und an Foëmselbe_ Tage nach Port Said weiter- gegangen.

Württemberg.

Wie der „Staatsanzeiger für Württemberg“ meldet, hat der König Wilhelm unter Wiederholung einer früheren Ermächtigung aus dem neuerlihen Anlaß dem Justiz- ministerium seine Willensmeinung kundgegeben, daß von der Befugnis des Ministeriums zur Niedershlagung des Verfahrens, wegen Majestätsbeleidigung tunlichst ein weitgehender Gebrauch gemaht werden solle, wenn die Tat mehr den Charakter einer nicht überlegten Ungebühr als eines aus s{hlimmer Absicht entsprungenen Angriffs an sih trägt.

Oesterreich-Ungarn.

Jm ungarischen Abgeordnetenhause erklärte der Mini|terpräsident Dr. Wekerle, „W. T. B.“ zufolge, auf eine Jnterpellation wegen der Angelegenheit des Karlo- wiger Patriarchen Brankowitsch, der der Schädigung des Kirchenvermögens bezihtigt wird, der Patriarh könne durch einen Beschluß des serbischen Kirchenkongresses nicht ab- geseßt werden. Die Regierung werde die Beschwerden gegen den Patriarchen prüfen und demgemäß vorgehen.

Nufßland.

__ Der Oberprokurator des Heiligsten Synods rihiete an den Ministerrat eine Eingabe, in der er „W. T. B.“ zufolge bezüglih der Bezieyungen zwischen der Staatsgewalt und der Staatskirhe die Notwendigkeit betont, daß die Regierung unter gleichzeitiger Festigung des Glaubens und der Gewissensfreiheit unablässig über die Rechte und Vorrechte der Staatskirhe wache, die volle Freiheit der Kirche hinsihtlich ihrer inneren Ver- waltung anerkenne und auf allen Gebieten des kirchlichen Lebens die erforderlichen umfassenden Reformen dem bevor- stehenden allrussishen Konzil überlasse. Die Eingabe wéist ferner auf die Pflicht der Regierung hin, die orthodoxe Geist- lihkeit aus Staatsmitteln materiell sicherzustellen und die Kirchenschulen gleih den weltlihen Schulen als wichtigen Faktor bei der Einbürgerung des allgemeinen .Schulbesuhs anzuerkennen.

_— Dei den Wahlmännerwahlen der Großgrund- besißer der Provinz Moskau wurden, der „St. Peters- burger Telegraphenagentur“ zufolge, der Fürst Scherbatow Präsident des Verbandes wvabrhat russischer Leute, der Fürst Alexis Golißin und der Graf Gudowitsch gewählt; der Führer der Partei der Friedlihen Erneuerung Schipow und das Mitglied derselben Partei Dukowskoy sowie der Fürst Paul Dolgoruky der jüngere, die ebenfalls als Kandidaten aufgestellt waren, wurden niht gewählt. Diese Wahlen sind noch nicht endgültig, weil sie nur Wahlen ersten Grades sind; das Endergebnis kann durch die noh ausstehenden Wahlen in den Städten ein andetes werden.

„_— Das erste Departement des Reichsrats hat nu über die Bestehungsangelegenheit Gurko-aeE beraten und infolge der von Gurko abgegebenen Erklärungen laut Meldung des „W. T. B.“, beschlossen, eine vorläufige Untersuchung über diese Angelegenheit anzuordnen.

Bulgarien.

Jn der Sobranje wurde gestern die Regierungsvo betreffend die Reform der Üniversität, von der ge Q Opposition, bestehend aus der Nationalpartei, den Zankowisten, Demokraten und Sozialisten, heftig bekämpft: es kam, „W. T. B.“ zufolge, zu fürmischen zenen, sodaß die Sißung unterbrochen werden mußte. :

Amerika.

Die republikanischen Mitglieder des Kongresses von Massachusetts brahten, nach einer Meldung der „Associated Preß“ aus Washington, beim Präsidenten Roose- velt und im Kongreß eine Petition ein, in der sie eine Tarifrevision unter Einführung eines Minimal- und Maximaltarifs befürworten. Die Petition ist auch von dem republikanishen Gouverneur des Staats Massachusetts unterzeichnet.

Afien.

Die Bedeutung, welche die amerikanishe Presse der japanishen Frage in Californien beimißt, erregt in Tokio Erstaunen und Bedauern. Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ erklären die führenden Staatsmänner, daß die Vereinigten Staaten das leßte Land wären, mit dem „apan sih in einen Kampf einlassen würde. Auch von amt- liher Seite wird die in der ausländischen Presse umlaufende Nachricht, daß Japan wegen der Schulfrage in San Francisco kriegerische Absichten gegen die Vereinigten Staaten von Amerika hege und sogar an die Regierung der Vereinigten Staaten eine Note gesandt habe, deren Jnhalt gleihbedeutend wäre mit einem Ultimatum, n falsch und jegliher Be- gründung entbehrend bezeihnet. Die japanische Regierung, die den freundschaftlichen Gefühlen der Vereinigten Staaten vollkommen vertraue, hege die Erwartung, daß eine freundschaftlihe Regelung der Schulfrage in San Francisco erreiht werden würde. Jn den Beziehungen zwischen den beiden Ländern beständen keinerlei irgendwie beunruhigende

Anzeichen. Afrika.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ ist die Mission Dye und Pobeguin von dem Stamm der Zenaga zwei Tagemärsche nördlich von Sack an dem Sebuslusse angegriffen worden. Die Abteilung Pobeguin geriet in einen Hinterhalt, wurde aber durch Reiterei der Eingeborenen unterstüßt. Ein Führer der Mission wurde verwundet. An- gesihts der Feindseligkeit der Eingeborenen mußte die Mission nach Rabat zurückehren.

Koloniales.

_ Jn Darmstadt hielt gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, in Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs, der Minister und der Spigen der En Oberstleutnant Quade einen Vortrag über den deutsch-südwestafrikanischen Feldzug. An den Vortrag {loß sih eine Mltae des stell- Fictendeu Direktors der Kolonialabteilung des Auswärtigen lmts, Wirklichen Geheimen Rats Dernburg, der auf die Kulturaufgaben hinwies, die dem deutschen Volke in den Kolonien erwachsen, und die sozialdemokratischen Verleumdungen wegen angeblicher Kolonialgreuel zurückwies. Vor dem Vor- trag war der stellvertretende Kolonialdirektor von dem Groß- herzog empfangen worden.

Auf Anregung des stellvertretenden Direktors der Kolonialabtei- lung des Auswär1igen Amts befaßt sih tas „Kolonialwirt schaftliche Komitee* in Berlin, Unter den Linden 43, mit der Herausgabe kel o- nialer Volks\chriften. Diesen ist das zuverlä)figste Material zu Grunde gelegt, die Tatsachen werden in volkstümliher Sprache vorge- tragen, zum Teil als Erzählung, zum Teil in Form etnes Gesprächs. Jhrem Zweck entsprehend sind die Schrifthen zur Verbreitung bestimmt an: Induftrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft, an den Auswanderer, an die deutshe Hausfrau usw. Der Say für die Industrie z. B. umfaßt: „Baumwolle, Kautshuk, Kupter, Kakao, Hanf, Oelfrüchte, Gerbstoffe und die -deutschen Kolonien.“ Einzelnummern sind: „Der anze der deutschen Kolonien“, „Die NRückständigkeit des Eisen- ahnbaues in den deutschen Kolonien", „Die deutsche Hausfrau und die Kolonien“. In Vorbereitung sind: „Das deutshe Handwerk, die deutsche Landwirtschaft, dec deutshe Autwanderer und die Kolonien“ usw. Körperschaften und Vereinen, Fabriken und Stellen, die ih zur Verbreitung eignen, werden die fkolonialen Volks\chriften von dem Komitee frei zur Verfügung gestellt.

Parlamentarische Nachrichten.

ute den gestrigen Reichstagsstihwahlen wurden gc- wählt:

Hannover 4 (Osnabrück): Dr. Bitt tr. Wam- hoff (Natl.). ) er (Ztr.) gegen Wa

Hannover 16 (Lüneburg-Winsen): Sievers (Natl.) gegen Frei- herrn von Wanger heim (W.). ( ) gegen 8

Minden 2 (Herford-Halle): Conte (Natl.) gegen Meyer (Kons.).

Minden 3 (Bielefeld-Wiedenbrück): Severing (Soz) gegen von Möller (Natl.).

Pfalz 1 (Speyer): Ehrhart (Soz.) gegen Buhl (Natl.)

Pfalz 2 (Landau): Schellhorn (Natl.) gegen Erlewein (Ztr.).

Pfalz 3 (Germersheim): Spindler (Ztr.) gegen Cronauer (Natl.).

Pfalz 4 (Zweibrücken): Göring (Ztr.) gegen Leinenweber (Natl.).

Pfalz 6 (Kaiserslautern): Dr. Rösicke (B. d. L.) gegen Klement (Soz.).

Oberfranken 2 (Bayreuth): Hagen (Natl.) gegen Hugel (Soz.).

Mittelfrankea 2 (Erlangen-Fürth): Manz (Frs. Vpt.) gegen Segiß (So0z.).

Mittelfranken 3 (Ansbah-Shwabach): H u / en Lr. Quidde (D. Bt), E r Dasngger (on) gea

_ Unterfranken 6 (Würzburg): Dr. Thaler (Ztr.) gegen Meisner (Linksliberal).

Medllenburg-Schwerin 2 (Schwerin-Wismar): Dr. Dröscher (Kons.) gegen Starosson (Soz.).

Medcktlenburg-Schwerin 3 (Parhim-Ludwigslust): Dr. Pachnicke (Frs. Vgg.) gegen Dr. Dade Far Pas

Mecklenburg-Streliß: Nau ck (Npt.) gegen Lüth (Soz.).

H / sucht 315 (333), an

| : 8602) männliche À ) E (15 881) Personen zu verzeihnen. Für die Fortgezogenen ergaben

: ein Mehrzuzug von 849 (1575) weiblichen,

N Treptow , E wassermenge betrvg 4967 565 (4 803 060), d. \. tägli 160 244

E und Arbeiter.

| Monat Dezember

E Magistratskommissars

Statiftik uud Volkswirtschaft.

Bevölkerungsbewegung, Verkehrsverhältnisse, Scchlachtungen, städtishe Sparkasse, Kranken- und Armenpflege in Berlin im Dezember 1906.

Nach den „VeröffentliGungen des Statistishen Amts der Stadt

| Berlin* belief sich die fortgeschriebene B evölkerung anfangs Januar 7 1907 auf 2091299 Einwohner (gegen 2043 385 zu dem gleichen

eitpunkt des Vorjahres). Die Zunahme im Dezember betrug 1248

L A Dezember 1905 3163). Die Zahl der Lebendgeborenen war | 4353

im Dezember 1905 4124); darunter befanden \sich 713 (696) 026 (E88 j Auf das Jahr und Tausend der

6,38 (16,88) 9/96 uneheliche. oer ( ted stelte fich die Geburten-

mittleren Bevölkerung berechnet ,

N ¡iffer auf 24,52 (23,83): Es fanden im Dezember 1689 (im A Dezember 1905 1571) Ehe schließungen statt, darunter 283 (283)

. Die Zahl der Sterbefälle (ohne Totgeburten) be- e E au 2814 P ata 1905 auf 2714). An Infektions-

/ : fheiten starben 606 (640) Personen, insbefondere an Masern 13 e en Scharlech 21 (35), an Diphtherie und Krupp 35 (31), an M Keuchhusten 22 (61),

an Influenza 55 (25), an Kindbettfieber an - Typhus 8 (2), an Lungen- und Halss{wind- Tuberkulose anderer Organe 51 (49). Ferner find zu erwähnen: 190 (190) Sterbefälle an Krebs, 295 (189)

an Herzkrankheiten, 231 (292) an Lungenentzündung, 90 (122) an

12 (15),

M Darmkatarrh, darunter 85 (106) Kinder im 1. Lebensjahre, und 7 (16) F an Brechdurhfall, darunter 6 (15) Kinder im 1. Lebensjahre. E Alter bis zu 1 Jahr starben im ganzen 639 (658) Kinder, das sind E 92,71 (24,24) 9% aller Sterbefälle des Berihtsmonats. Auf das Jahr E und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, betrug die allgemeine E Sterblichkeitsziffer 15,85 (15,67).

Im

Als zugezogen waren im Dezember 7941 (im Dezember 1905 und 6394 (7279) weiblihe, ¡usammen 14335

h einschließlich des Zuschlags für die unterbliebenen Abmeldungen

H die Zahlen : 9081 (8509) männliche, 5545 (5704) weibliche, zusammen E 14626 (14 213) Personen.

Somit verbleibt bei der Wanderung ein Mehrfortzug von 1140 (Mehrzuzug von 93) männlichen und zusammen ein Mehrfortzug von 291 (im Dezember 1905 ein Mehrzuzug von 1668) Personen.

Baugesuche sind im Dezember 731 (im gleihen Monat 1905 644) eingereiht worden. Genehmigt wurden 197 (285) Neubauten,

| 3 (6) Umbauten von Wohngebäuden, 37 (43) Schuppen 2c., 313 (336)

fonstige Bauausführungen. Brände kamen 1661 (1694) zur Meldung, davon 282 (213) mit und 1379 (1481) ohne Alarmierung der Wehr.

Ein Besißwechsel fand im Dezember bei 154 (im gleichen Monat 1905 bei 184) Grundstücken statt. Kauf lag vor bei 89 E bebauten mit 27 708 194 (19 307 774) M Kaufpreis und bei 29 (68) unbebauten mit 4252 111 (5 922 078) Æ Kaufpreis, Zwan gs-

E versteigerung bei 5 (4) bebauten mit 1491 100 (1 024 500) b.

und bei 1 (2) unbebauten mit 900 (91275) A Kaufpreis. Durch Vererbung gingen 20 (24) Grundstücke mit 3 213 882 (5 761 730) 4

Weit und 10 (13) ohne Wertangabe in anderen Besiß über.

Die der Stadt Berlin und den Vororten Weißensee, Stralau, Nieder-Schöneweide und Pankow zugeführte Trink-

(154 937) cbm. Die städtische Straßenreinigung erforderte bei Nacht 16 665 (24 224) und bei Tage 53 788 (35 259) Burschen Zur Besprengung dec Straßen wurden 2505 (123) cbm Wasser verwandt. Durch die Kanalisation wurden im Tagesdurhschnitt 267 644 (246 309) cbm Abwässer fortgeleitet.

Die Berliner Elektrizitätswerke gaben 12845117 (10 898 828) Kilowattstunden (ein{ließlich des Selbstverbrauchs) Quar ab, davon an Straßenbahnen 5 042 808 (4377 357), an Private für Beleuchtung 4 084 413 (3 449 731), für Kraft 3 370 035 (2 752 453).

Ueber Verkehrsverhältnisse liegen folgende Angaben vor: Befördert wurden im Dezember durch die Straßenbahnen 38 759 800 (im Dezember 1905 36 608 616) Personen, von denen 32 580 437 (31 050 140) auf die Große Berliner Straßenbahn kamen, durch die Hoch- und Untergrundbabnen (ein\schließlich der Spreetunnelbahn) 3 916 093 (3 493 869), dur die Omnibuslinten 11 510356 (9849153) Personen, davon zu 5 8532382 (7982280) und zu 10 „S 2 977 974 (1 866 873) Personen.

Die Zahl der in den hiesigen Pes Gasthöfen 2c. im Dezember abgestiegenen Fremden belief sich auf 71282 (73 833) Personen. Darunter befanden \sich 10 165 (11 543) Ausländer; von diesen kamen 3323 (5008) aus Rußland, 2055 (1799) aus Oesterrei, 690 (761) aus Amerika, 788 (802) aus England, 543 (489) aus Schweden.

Der Auftrieb auf den städtischen Viehhof betrug für den 23555 (für Dezember 1905 22326) Rinder, 16 019 (15 515) Kälber, 45 242 (41 035) Schafe, 120 744 (105 691) Schweine, war demnach bei allen Tiergattungen weit größer als im gleihen Monat tes Vorjahres.

In den öffentlihen Schlachthäusern wurden 15161 (14 344) Rinder, 12 870 (12 363) Kälber, 34 804 (32 455) Schafe, 86 791 (73704) Schweine geschlachtet, das sind enes erheblih mehr als im Vorjahre. In der Zentralroß|\chlächteret wurden 1071 (1290) Pferde geshlahtet, von denen 12 (11) Pferde zurüdckgewiesenu wurden. Zum Konsum und zur Tierfütterung ge- langten somit 1059 (1279) Pferde, ferner von der Rirdorfer Roß- {lächterei 88 (72).

Bei der städtis%en Sparkasse betrugen die Einzahlungen im Dezember 3 776 307 (im Dezember 1905 4194 265) #, die Rück- zahlungen 5 136 198 (4 709 674) 4; demnach ergab sih ein Mehr an Rückzahlungen von 1559891 A (für Dezember 1905 ein Mehr an Rückzahlungen von 515 409 4).

Von der Landesversicherungsan stalt Berlin wurden im Monat Dezember 333 (472) Invaliden- und 23 (14) Altersrenten bewilligt. Der Mitgliederbestand der der Aufsicht des unterstellten Krankenkassen betrug am

am 1. Januar 1906 682 922), worunter ih Peitglieder befanden. Erwerbs -

L. Januar 1907 705 003 38 611 (34 320) freiroillige

4 unfähig waren an diesem Tage bei den bezeihneten Kassen 28 572

(22 684) Mitglieder.

Im Arbeitshause zu Rummelsburg befanden ih am 1. Januar 1907 1548 (1842) Männer und 106 (115) Frauen. Das Familienobd ach beberbergte am gleiden Tage außer 24 (32) Familien mit 83 (93) Personen noch 243 (169) Einzelpersonen. Im llädtishen Obdach nähtigten im Dezember 66 178 (61 755) männ- liche und 1244 (1042) weibliche, zusammen 67422 (62 797) Perfonen, im Männeras\yl des Asylvereins 18 025 (21 378), im Frauen- al yI 4566 (4900) Personen eins{licßlich von 67 (79) Kindern.

, In den 6 (im Dezember 1905 5) städttis{chen Kranken- häusern befanden sich Ende Dezember 3310 (2563) Patienten, als belegungöföhig waren in diesen Anstalten 3966 (3178) Betten an- gegeben, Jn der Geschlehtöskrankenstation des Obdahs waren 121 (86) weiblihe Kranke; die mänrlichen Patienten sind am % Vftober nach dem Rudolf Virchow - Krankenhause verlegt worden, Die Irrenanstalten zu QDalldorf, Herzberge und

| Buch und die Gpileptikeranstalt Wuhlgarten hatten am 1. Januar

1907 4919 (3833) Insassen, in Privatpflege waren 2641 (3079) Personen infaraicgl, In den 6 Heimstätten befanden am Ende des Monats Dezember 462 (366) lungenkranke Gi erholungsbedürftige Personen. Der Bestand in “den 1 ehenhäusern (Fröbel- und Pallijadenstraße) betrug am Jammuar 1907 2040 (2064) Personen. In den Hospttälern Ain Arbeitshauses waren am gleichen Tage 663 (746) Insassen orhanden, in den Erziehungsanstalten zu Lichtenberg und Kletn- eren 296 (221) Fürsorge- und Zwangserziehungszöglinge, M Mt vatverpflegung waren 1269 (924) Kinder. In der s ädti\chen Schmid rue ge befanden sich an demselben Tage (eins{lleßlich der chmidt-Galli ch-Stiftung) 6280 (5725) Kinder.

Die städtische Armenpflege umfaßte im Monat Dezember 33 638 (im Dezember 1905 33 726) Almosengeldempfänger mit etnem Gesamtbetrage an laufenden Unterstüßungen von 555 277 (548 079) Æ, darunter 1881 (2025) Almosenempfänger mit außerdem gewährten 13.161 (14 068) A Éxtraunterstüßungen. Solche wurden ferner für 5048 (5398) nit laufend unterstüßte Personen im Gesamtbetrage von 62 267 (62 892) 6 gewährt. Pflegekinder waren 10 678 (11 334) vorhanden, für die 95 117 (94 504) „G aufgewendet wurden.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Aussperrung von ungefähr 550 Tischlergesellen und Maschinenarbeitern der Holzindustrie in Kiel (vgl. Nr. 32 d. Bl.) hängt, wie die „Köln. Ztg." erfährt, damit zusammen, daß die Arbeitnehmer den Arbeitsnahweis der Arbeitgeber weder anerkennen, noch zur Schaffung eines gemeinsamen Arbeitsnahweises beider Teile mitwirken wollen. Der Nahweis der Arbeitnehmer versagte, da un- liebsame Betriebe entweder keine oder ganz ungeeignete Kräfte erhielten.

Aus Bielefeld wird demselben Blatte gemeldet, daß in der Navensberger Eisenhütte die Arbeiter infolge von Streitig- keiten bei der Lohnauszahlung die Arbeit niedergelegt haben. Der Bielefelder Fabrikantenverein und der Verband der Metallindustriellen sagten dem Werk Unterstützung zu, da der Ausstand ungerehtfertigt sei.

In München sind, wie die gestrigen Abendblätter melden, gestern früh bei dortigen Kohlenge|häften 740 Kohlenarbeiter in den Ausstand getreten, da der Industriellenverband fih weigerte, erhöhten Tagelohn zu zahlen.

Bei der Woermannlinie in Hamburg haben, wie der „Köln. Ztg.* telegraphiert wird, sämtlihe Schauerleute, etwa 190, die Arbeit wegen der Entlafsung eines Mannes eingestellt. Der Ladebetrieb der Linie liegt till.

Der Ausstand der titalienischen Seeleute hat, wie die „Voss. Ztg.“ erfährt, nach fast zweimonatiger Dauer mit einer voll- ständigen Niederlage der Ausftändigen geendet, denen die Arbeits- kammern von Genua und Sainpierdarena die verlangte Unter- stüßung durch Erklärung des Generalstreiks in diesen Städten ver- weigerten.

an Baku gewinnt, nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“, der Ausstand in denNaphthawerken an}Aus- dehnung, Die Arbeiter stellten weitere Forderungen. Unter anderem fordern sie die Einführung des achtstündigen Arbeits- tages. Die Erfüllung der Forderungen würde die Betriebskosten um jährlih 25 bis 38 Millionen Rubel erhöhen und das Pud Naphtha um 5 bis 7 Kopeken verteuern.

Kunst und Wissenschaft. °

Vom nächsten Dienstag bis Sonnabend wird im zweiten Aus- stellungssaale des Königlichen Kunstgewerbemuseums durh Fräulein amkens in einem eigens patentierten Verfahren Smyrnaknüpferei und Gobelinwirkerei an einem neu kon- struierten kleinen Webstuhle vorgeführt. Das Verfahren ist überaus leicht zu erlernen und ermögliht für den Hausfleiß eine schnellere Handhabung der alten Technik.

A B det FOruar un der Gesellshaft für Erd- funde berihtete der Profefsor Dr. Carl Uhlig aus“ Heidelberg über „Die ostafrikanische Expedition der Otto Winter- Stiftung zum Kilimandscharo, Meru und Großen Graben“. Der Expedition waren im wesentlichen meteorologishe Aufgaben gestellt, es ergab sich aber ganz von selbst, daß zur Erfüllung dieser Aufgaben das nur wenig bekannte Gebiet PENen Kilimandscharo und Victoria Nyansa, wo bci Beginn der Reise im Sommer 1904 erst eine einzige Negenstation vorhanden war, auch geographisch er- forsht, Höhenmessungen und geologishe Untersuhungen angestellt werden mußten. Bei der Größe dieser Aufgaben durfte es als eine Erleichterung angesehen werden, als die Regierung erlaubte, die befestigte Station Moshi am Kilimandsharo zum Aus- gangs- und Stüßpunkt der Expedition zu erwählen und von hier, wenn es notwendig, Beistand und Proviant bean- spruchen zu dürfen. Die von Hauptmann Maerker geleitete Station hat si in der Folge als äußerst gastfrei, gefällig und für die Zwecke des Unternehmens förderlich erwiesen. Der Plan der Reise war, von Tanga aus über Ost- und Westusambara zum Kilimandscharo zu gehen, hier eine drasere Expedition auszurüsten und über das Gebiet des 4700 m hohen Meruberges, von demzahlreihe Wafserläufe nah allen Richtungen ausgehen, die Massaisteppe kreuzend, zum steilen Westrand des großen afrikanishen Grabens vorzudringen, dessen geologische Struktur zu untersuhen und ihn nordwestlich bis zu dem 620 m über Mecresspiegel gelegenen Magdad- oder Natronsee zu begleiten, von dort aber zum Meruberge und Kilimandscharo zurückzukehren. Dieser Plan hat Ausführung gefunden, nur zeigten sih die Schwierigkeiten größer als vorausgesehen. Schon gleih im Anfang bei der Abreise von Tanga war es schwierig, für das be- trächtlihe Gepäck der Expedition Träger zu finden. Es wurde damals gerade die leßte Hand an die Eisenbahnstrecke Tanga—Korogwe angelegt, wobei alle verfügbaren Arbeitskräfte in Anspruch genommen waren. Später waren es im besondern die gefürhteten Durstsireken beim Durhqueren der Massai- steppe, die Aufenthalte verursahten, weil zwischen den 80— 100 km voneinander getrennten Quellen und Wafsserlöhern das Waffer in Blechkruken mitzuführen war, häufig auch noch weitere Strecken dur- wandert werden mußten, um in dieser an sih trockenen Steppe, dîe kaum eine dreimonatige Regenzeit im Jahre kennt, ja wo zuweilen die Regenzeit ganz ausfällt, auf benußbare Süßwasserquellen zu treffen. Endlih war eine gewisse Vorsiht geboten, jedoch der freien Bewegung hinderliÞh wegen der damals befürchteten, zum Glück aber niht eingetretenen Putshe und Unruhen am Kilimandscharo sowohl als unter dem zum Bantu-Stamm gebörigen

Volk der Wangerogo in der nordwestlihen Steppe. Der Vortragende |

gab zunächst eine Silderung dessen, was in Afrika untec „Graben“ verstanden wird: eine Erdsenkung, di: als eine Folge der Zusammens-

ziehung der Erdrinde dadurch entstanden ift, daß in einen sich bildenden

Riß oder Spalt große Mengen des Erdreiches rechts und links hinein- stürzten, ibn aber nur zum Teil ausfüllten, sodaß den Spalt stark über- hôhendè Ränder blieben, die wegen ihrer geologi}hen Unregelmäßigkeiten eBVerwerfungen" heißen. Es gibt solher Sputen des Erdbildungêëprozefses in Ostafrika eine große Zahl bis hinauf zum Roten Meere, ader keine dieser Bildungen ist so umfangreih wie die „großer afrikanischer Graben“ genannte, welWe in einer Lnge von nahezu 2000 km und

einer Breite von 25 bis 75 km sich îin der Richtung S8W bis NNO |

über das ganze Gebiet von Deutsch-Ostafrika erstreckt und dessen Boden jene Massaisteppe \üdlich des Kilimandscharo und bildet, dessen bis zu 4000 m aufsteigender westlicher Nand also die Massat- steppe anscheinend als ein hoher Gebirgswall westlich degrenzt. Die Massaisteppe ist indessen keineôwegs ebenes Land, wenn au det der verhältnismäßigen geologisen Jugend dieser Bildung die Erosions« tätigkeit wenig mitgewirkt hat, Ne zu gestalten;

Westlrand hin vom Kilimandscharo her de

der geringen Meereshöhe des Natronsees ergiebt, der im Nordwesten } Dieser Umstand läkt natärli@d | Nat diesem bis« | her wenig erforshten Gebdirgülande war die Expedition gerichtet. Ste !

nahe dem Rande des Grabens liegt. : den Kamm des NRandgebirges noch böber erscheinen Arus@a am Meruderge. Man

ihren G L vom Meru den großen

begann Tagereise we

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nähere Besichtigung verzichten und s damit deguügen, aus der Ferne am Gipfel des Berges KraterbdUdung zu konstatieren. Ver genaueren

Untersuhung wurden dagegen drei Punkte des Nandgedirges unters j zogen und hierbei die übdereinstimmeynde Beodacidtung gemadt, dak, ! Vestandteileu !

ddt d zu n d D Den Serre Bon DEL

abgesehen von *ænigen älteren kristalliniscden Bildungen, der eigentlilden Verwerfungen, die Entstehung des dessen ausgeprägte Eigenart a1s eine wmä@tdtige mit hohen Gipfelu geolog!s@ inger | 610 die

Gedirges und

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Merubderges |

sie bat gegen idren j deutenden Fall, wie si aus | ge

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Moschu, mußte aber, weil außerhalb des Neiseprogramms, auf dessen | And dau umen mnd zeige

Gedirgükeite |

des Grabens. Es ist der fast aus{ließlich jung-vulkanishe Charakter des Gebirges dadurch zu erklären, daß sich längs der Spalte, die an der Westseite des Grabens am tiefsten klaffte, eine Reihe starker Gruptionen ereigneten, die neue Berge türmten und somit längs der Spalte eine Reihe von Eruptionspunkten neu \{hufen, die in der Folgezeit weiter an der S E teil hatte. Von der Möglichkeit, daß die gegenwärtigen Vulkan- berge eine vorher als unmittelbare Folge der Spaltenbildung vorhanben gewesene vulkanishe Deke durchbrohen und ihrerseits nur einen untergeordneten Anteil an der Gebirgsbildung haben, muß angesihts des Tatbestandes, daß die einzelnen Vulkanberge mit un- geheuren Mengen von Lava bedeckt und die Täler zwischen ihnen häufig fast ganz dur Lava ausgefüllt sind, ganz abgesehen werden. Diese Entstehungsart erklärt allein die Ecsibeinung des Nandgebirgs als Gebirg8wall und die sehr wechselnde, häufig aber wundervoll regelmäßige Form der Vulkanberge, von denen ein kleiner Teil noch Spuren vulkanischer Tätigkeit zeigt, der größere mindestens noch ausgedehnte Kraterbildungen. Der erste Punkt, an dem das Rand- gebirge von der Massai-Ansiedlung Ringajaku aus erreicht und betreten wurde, is durch die Vulkanberge Essemigoro, Karusero und Elburco gekennzeichnet ; der zweite, nördli davon gelegene durch die Vulkane Elanairobi, Lo Malassiu7 Olmoti ünd Oldonyo l’Engai, von denen der Krater des an zweiter Stelle genannten einen Dur(- messer von 1000 m, derjenige des Olmoti einen Durchmesser von 7000 m besißt. An der ersten Stelle wurde das Gebirge, an dessen Fuß man eine Ruinenstätte entdeckte, bestiegen. Man stieg auf der ersten LataNe 500 m sehr steil aufwärts, dann wurde der Aufstieg bequemer. Bei 2100 m betrat man prächtigen Wald, der bis zu 2700 m anhielt, wo grüne Matten und ausgezeichnetes Weideland begannen, die in einer Ausdehnung von wenigstens 100 qkm bon gleiWbleibender Güte gesehen wurden ganz das Gelände, wie es von Elefant und Nashorn geliebt wird, aber bei dem guten und ge- sunden Klima auch zur Ansiedlung einladend, sobald Eisenbahnen bis in die Nähe des Gebirges führen werden. Höher steigend, gelangte man in hochalpine Trockenregion, und bei 3600 m ftand man vor einem 1000 m im Durchmesser haltenden Krater. Der dritte Punkt, an dem das Randgebirge genauer untersucht wurde, war in der unmittelbaren Nähe des {hon genannten Natronfees im äußersten Nordwesten. Dieser Punkt ift von hohem malerishen Reiz und geologisch von besonderem Interesse. Es gelang vom benahbartzzn Vulkan Oldonyo Sambu (2020 m) aus eine photograpbishe Aufnahme, die eine Landschaft von heroishem Charakter zeigt, die nah Professor Ublig dur die wunderbaren Färbungen noch gewinnt, denn das Wasser des Sees erscheint tiefblau, die darauf chwimmenden Inseln ausgeschiedenen Salzes weiß, rosarot und im Zustande der Verwitterung grau. Aus der Mitte des Sees erhebt \ih der regelmäßige Kegel des Schomboli- Vulkans, und niht fern vom See streben im Westen der Mofsonith, im Osten der Galei empor. An diesen Punkten finden sich auch Reste des kriftallinishen Gesteins in Massen, das bei dem gewaltigen Umbildungsprozeß der Erdrinde, von dem oben die Rede gewesen, zertrümmert worden iff und nun in großen Felsbroden aufeinandergetürmt lagert. Bei seiner Rückehr zum Meruberge vermohte Professor Uhlig noch festiuftellen, daß dieser Bergkoloß von den Erdbildungsprozefsen, die den großen afrikanischen Graben s{hufen, unberührt geblieben zu fein sheint. Die Bildung der zahlreihen Schluchten an seinen Abbängen ersheint auss{ließlih fluvialen, vielleiWt glacialen Charakters, entstanden in einer viel regen- reicheren Epoche als die Gegenwart, in der diese bis 28 m tiefen Shluhten selten Wasser führen. Unter den hervorragend {ônen Lichtbildern, mit denen Professor Uhlig seinen Vortrag begleitete, fefselten die ver- schiedenen Bergformen und das groteske Aussehen des zerklüfteten und gezackten Nandgebirges vor allem. Einer dieser Vulkane zeigte ein breites, weißes Band auf seiner Schulter, niht hberrüährend von Schnee, wie der Vortragende versicherte, fondern von Soda, die sch immer neu bilde aus Gasexhalationen, die am Berge vorhandenen Spalten entstrômen. Mane dieser Vulkane zeigen auch Solfataren. Sehr schöne U wurden vorgeführt von der üppigen Vegetation Oft- und Westusambaras, von Swirmakazien, Kandelaber-Eupborbien und einem Tervid weißer Winde, den die Regenzeit in der Steppe hervorzaubert, von der Vegetation 3000 m hoh am Kilimandscharo, bestehend aus baum- artiger Erika, endli vom Gipfel des 5880 m boben Krito und als Gegensaß von einer großen Anzahl keiner Vulkangipfel von nitt mehr als 500 m Höbe, die an einer Stelle des Randgebirges gleih aus dem Erdinnern aufgetriebenen Blasen hart aneinander entfianden find. Zum Schluß ermahnte der Vortragende, es nidt an weiterer wissenshaftliher Grkundung der überaus interessanten Teile Ostafrika2s fehlen zu laffen, die von Graben und Randgebirgen bezeidnet werden. Es bleibe noch unsäglih viel zu tun, wenn au anzunehmen sei, daë ein reger Eifer bei Verwalturgsbeamten und L offizierkorps erwacht und am Werke sei, nahmen und Mefsungen, botanische, zoologa ethnographische Beobachtungen die größte deu § annektieren. Der Vorfizende, Geheimrat Hellmann m {luß hieran, unter ledbaftem Dank für den gehörten Vo Ansicht geltend, daß eine g wertung unsers Koloniaibefizes überhaupt nur wissenschaftliche Arbeit der Ar fe geleistet babe und neuerding in Ostafrika sie fortsezen. Ei jabrelang zu beshäftigen sein Probleme, welhe unsere

zuführen.

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