1864 / 80 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Weiterbeförderung derselben an andere Kunst - Ausstellungen, nebst den desfallsigen Besorgungen und Korrespondenzen, kön- nen nicht von der Akademie übernommen werden, so wie auch

. die Einrahmung von Bildern , Kupferstichen 2c. von den Ein- sendern besorgt werden muß.

12) Wegen Beschädigung der Gegenstände während des Her- und Rütransports kann die Akademie nicht in Anspruch genom- men werden; dagegen sorgt dieselbe für Versicherung gegen Feuersgefahr während. der Dauer der Ausstellung.

13) Unangemeldete Sendungen werden uneröffnet zurückgewiesen. Berlin, im Januar 1864.

Königliche Akademie der Künste.

Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.

Secretair.

Bewerbung um den Michael-Beer'schen Preis erster Stiftung.

Die diesjährige Konkurrenz um den Preis der Michael - Beer- hen Stiftung für Maler und Bildhauer jüdischer Religion ist für Geschihtsmalerei bestimmt. Die Wabl des darzustellenden Gegenstandes bleibt dem eigenen Ermessen des Konkurrenten über- _ lassen. Die Bilder müssen ganze Figuren enthalten, aus denen akademische Studien ersichtlich sind, in Oel ausgeführt sein und in der Höhe nicht unter 3 Fuß, in der Breite nicht unter 25 bis 25 Fuß betragen.

Der Termin für die Ablieferung der Bilder an die Königliche Akademie is auf den 14. Juli d. J. festgeseßt und haben nach den Bestimmungen des Statutes die Konkurrenten gleichzeitig cinzu- senden:

1) eine in Oelfarben ausgeführte Skizze darstellend Odysseus und Nausikaa, nah Homer's Odyssee VI., V. 141—220 ;

2 mebrere Studien nah der Natur, so wie Compositions\kizzen eigener Erfindung , welche zur Beurtheilung des bisherigen Studienganges der Konkurrenten dienen können.

Die eingesandten Arbeiten müssen mit folgenden Attesien ver- sehen sein :

1) daß der namentli zu bezeihnende Konkurrent sih zur jüdi- hen Religion bekennt , ein Alter von 22 Jahren erreicht, jedoch das 30. Jahr nicht überschritten hat und Zögling ciner deutschen Kunst-Akademie ist j daß die cingesandten Arbeiten von dem Konkurrenten selbst erfunden und ohne fremde Beihülfe von ihm ausgeführt wor- den sind, in welcher Hinsicht jedo cine nachträgliche Prüfung nöthig befunden werden fann.

Der Preis bestcht in einem einjährigen Stipendium von 750 Thalern zu einer Studienreise nach Jtalien unter der Bedin- gung , daß der Prämiirte sich S Monate in Rom aufhalten und unter Beifügung eigener Arbeiten über seine Studien an die Aka- demic der Künste halbjährlichen Bericht erstatten muß.

Die Zuerkennung des Preises erfolgt in der öffentlichen Sihung der Akademie am 3. August d. I.

Berlin, den 24. Februar 1664.

Die Königliche Akademie der Künste.

Im Austrage: Ed. Data. O. 75. Gruppe,

Bewerbung um den Michael-Beer'schen Preis zweiter Stiftung.

Die diesjährige Konkurrenz um den Michael - Beer'schen Preis zweiter Stistung, zu welcher Bewerber aller Konfessionen zuzulassen sind, ist für Musiker bestimmt. Die unterzeichnete Akademie stellt folgende Aufgabe :

Die Composition cines Te Deum laudamus nah dem latei- nischen Text, für Solo-, Chorgesang (vierstimmig) und Orchester.

Der Termin für die Ablieferung der Konkurrenz - Arbeiten ist auf den 14. Juli d. J. festgesezt. Die eingesandten Arbeiten müssen mit glaubwürdigen Attesten versehen sein, aus denen hervor- geht: 1) daß der Bewerber ein Alter von 22 Jahren erreicht, jedoch das 30. Jahr nicht überschritten hat; 2) daß derselbe Schüler einer deutschen Akademie ist; 3) daß die eingesandten Arbeiten von dem Bewerber selbs angefertigt und ohne fremde Beihülfe von ihm aus- geführt worden sind, in welcher Hinsicht jedoch eine nachträgliche Prüfung nöthig befunden werden kann.

Der Preis besteht in einem einjährigen Stipendium von 750 Thalern zu ciner Studienreise nach Jtalien unter der Bedingung,

daß dêr Prämiirte sih acht Monate in Rom aufhalten und unter Beifügung eigener Arbeiten über seine Studien an die Königliche Akademie halbjährlichen Bericht erstatten muß.

Die Zuerkennung des Preises erfolgt in der öffentlichen Sißung der Akademie am 3. August d. I.

Berlin, den 24. Februar 1864.

Die Königliche Akademie der Künste.

Im Austrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.

Besuh-Oronung für die Königlichen Museen.

1) Die Sammlungen der Königlichen Museen, nämlich :

die Gemälde-Galeriec,

die Skulpturen-Galerie,

das Antiquarium

im vorderen Muscengebäude, die Sammlung der Gyps-Abgüsse, die historishe Sammlung der neueren Zeit und der Modelle von Bauwverken, Denkmälern u. #. 1.

die Sammlung der kleineren Kunstwerke des Mittelalters und der

neueren Zeit,

die Sammlung sür Völkerkunde,

die Sammlung der nordischen Alterthümer,

die Sammlung der ägyptischen Alterthümer

im neuen Museengcebäudc, sind für den Besuch des Publikums geöffnet : Sonnabends und Montags in den 6 Winter-Monaten von 10 bis 3 Uhr, in den 6 Sommer-Monaten von 10 bis 4 Uhr; Sonntags von 12 bis 2 Uhr.

2) Jedem anständig Gefkleideten ist an diesen Tagen während der bezeichneten Stunden der Eintritt, und zwar durch den Haupt - Eingang des vorderen Museums von der großen Freitreppe aus, ohne Weiteres gestatte. Doch werden Kinder unter zehn Jahren gar nicht, Unerwachsene aber nur in Begleitung älterer Per- sonen zugelassen.

Z) Mittwochch8s, Donnerstags und Freitags ist der Be- such der genannten Sammlungen ausshließlich denjenigen Einheimi- hen und Fremden vorbehalten, welche dieselben zu Studien irgend einer Art benutzen wollen, und zu diesem Zweck der Zutritt dazu während der unter 1) angegebenen Stunden gegen Vorzeigung der Copir-Karten oder vorgängige Eintragung in das am Eingange aus- gelegte Buch gestattet. Der Eingang findet an diesen Tagen durch die Thür des neuen Muscums unter dem Uebergangsbau statt.

4) Die Sammlung der Handzekhnungen, Minia- turen und Kunstdrucke im neuen Museen - Gebäude is für den Besuch des Publikums nur am Sonntage von 12 bis 2 Uhr geöffnet. An den übrigen Tagen, also am Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend ist der Besuch dieser Abtheilung aus\hließlich denjenigen Einheimischen und Fremden vor- behalten, welche dieselbe zu Studien benußen wollen.

9) Am Dienstag jeder Woche, so wie an den kirhlichen Feiertagen, nämlih an beiden Festtagen des Oster-, Pfingst- unk Weihnachtsfestes, am Neujahrstage, Charfreitage, Bußtage und Himmel- fahrtstage sind die Königlichen Museen geschlossen.

6) Den Galerie - Dienern, Portiers 2c. ist untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen.

Berlin, den 1. Oktober 1563.

Der General - Direftor der Königlichen Museen. von Olfers.

Justiz-Ministerium.

Der Advokat von Kaldenberg in Coblenz is zum Anwalt bei dem Landgericht in Coblenz ernannt worden.

Berlin, 5. April. Se. Majestät der König haben Allergnä- digst geruht: Allerhöchstihrem General - Adjutanten, dem General- Lieutenant von Brauchit\{ch, Gouverneur der Bundesfestung Luxemburg, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs der Niederlande Majestät ihm wverlichenen Großkreuzes des Großherzog-

lich luxemburgischen Ordens der Eichenkrone zu ertheilen.

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Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 5. April. Des ungünstigen Wetters

wegen wurde die zu heut befohlene Frühjahrs-Parade der |

Garde-Artillerie und der Garde-Pionierc auf morgen verlegt.

Es fand das militairische Dejeuner bei Jhren Majestäten um 12 Uhr statt.

Seine Majestät der König empfingen Se. Hoheit den Prinzen Nicolaus von Nassau, den Fürsten von Pleß, den General- Lieutenant z. D. von Prittwiz-Gaffron, den Kaiserlich König- li österreichischen Obersten und Commandeur des Regiments Preußen Infanterie, Benedek, den Obersten und Flügel-Adjutanten von Schim- melmann, den Oberst und Abtheilungs-Chef im Kriegs-Ministerium, Hurrelbrink, den Obersilieutenant und Flügel-Adjutanten Prinzen zu Hobenlohe, den Polizei - Präsidenten von Bernuth und nahmen den Vortrag des General-Lieutenants, General-Adjutanten Fretherrn von Manteuffel entgegen.

Nachmittags waren der Minister-Präsident, der Kriegs- und Marine-Minister, der Finanz-Minister und der General-Lieutenant Freiherr von Manteuffel zu einer Konferenz bei Sr. Majestät ver- sammelt.

(Vom Kriegsshauplaßze.) Zur Vervollständigung der gestrigen Nachrichten von der Beschießung der Düppeler Schanzen ist nachzutragen, daß die Seconde - Lieutenants Braune und von ODruffel der Artillerie schwer verwundet sind.

1 Mann des 3. Garde - Grenadier - Regiments (Königin Elisa-

beth) ist todt; 2 Mann desselben Regiments und 5 Kanoniere sind |

verwundet.

Die diesscitigen Geschüye, die im Feuer gewesen, sind noch sämmtlich \chußfähig.

Ueber die in dem Kampfe am 28. v. M. in feindliche Hand gefallenen Offiziere" wird gemeldet, daß Lieutenant von Seckendorff sehr {wer im Kopfe verwundet ist und im Lazareth zu Augusten- burg liegt. Premier-Lieutenant von Jasmund is leicht im Schenkel, Seconde - Lieutenant von Doemming weniger leicht im, Beine ver- wundet, und Lieutenant Rasper unverwundet. Diese leßtgenann- ten drei Offiziere sind nach Kopenhagen transportirt. Jhre Aus- wechselung is beantragt.

Stralsund, 3. April. Gestern Nachmittag machie der Prinz- Admiral, der am Freitag an Bord der »Grille« hier eingetroffen war, auf dem Dampfkanonenboote »Fuchs« mit der zweiten Divi- sion der Kanonenbootflotille cine Refognoszirungsfahrt durch das nördliche Fahrwasser in See. Jn der Entfernung von ungefähr einer halben Meile von Dornbusch (der nördlichen Spihe von Hid- densee) erblickte man eine dänische Fregatte von 44 Kanonen, die beim Erscheinen des preußischen Geschwaders sogleih Dampf machte und weiter vom Lande ablegte. die Division ins Binnenwasser zurück. (N. St. Z.)

Holstein Kicl, 4. April. Man hört hier Kanonendonner von dir Sceseite; die Truppen sind allarmirt, Infanterie und- Artil- lerie ausgerückt. Bestimintere Nachrichten fehlen, Bei Friedrich8ort ist nichts vorgefallen. (H. B.“ H.)

Hesterreich. Wien, 4. April. Die Frau Erzherzogin Charlotte wird heute von Miramare hier erwartet, um dem Leichenbegängnisse der Erzherzogin Hildegar de beizuwohnen.

Triest, 2. April. Heute früh ist Graf Franz Zichy von Wien nah Miramar zurückgekehrt. Die Angelegenheit der Agnatenrechte Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Ferdinand Marx is als geordnet zu betrachten. Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph wird, wie man hört, morgen, wenn der Tod der Frau Erzherzogin Hildegarde feine Aenderung nöthig macht, sonst übermorgen, auf wenige Stun- den nach Miramar kommen, um den Erzherzog noch einmal zu be- grüßen und, wie es gleichfalls heißt, dem jene Verhältnisse regelnden Aktenstücke, welches die Natur cines Staatsvertrages hat, seine Sanc- tion zu geben. Der Empfang der mexikanischen Deputation wird aller Wahrscheinlichkeit nah am Montag stattfinden. Am Dienstag und Mittwoch wird Kaiser Maximilian |. die Deputation der Küsten- städte empfangen. (Triest. Ztg.)

Großbritannien und Irland. Harwich, 31. März. Die dänische Korvette »Dagmar« ift heute Nachmittag 3 Uhr in See gegangen.

Frankreich. Paris, 92. April. Der »Moniteur« berichtet über die feierlihe Preisvertheilung, die gestern an die verschiedenen gelehrten Gesellschaften in Folge der Bewerbung für 1864 siattge- funden hat. Der Unterrichts-Minister hielt bei dieser in dem großen Sorbonne - Saal abgehaltenen Festlichkeit eine Rede über die Stel- lung, welche die fkaiserliche Regierung den Wissenschaften wie den Künsten gegenüber einnimmt. Den Preis für geschichtliche Forschung erhielt Herr Tuetey, Mitglied der Nacheiferungs - Gesellschaft von Montbeliard ({Mömpelgard), für scine Arbeiten über Gemeindeord- nungen dieser Stadt. Auch Boucher de Perthes erhielt u. A. eine silberne Medaille für seine Nachforschungen über die Naturgeschichte des vorgeschichtlihen Menschen.

Portugal. Aus Lissabon, 2. April, wird telegraphirt : Ao Herzog von Palmella ist heute nach langer Krankheit ge-

orben, « \

Da zu viel Seegang war, kehrte |

Griechenland. Athen, 26. März. Das neue Ministerium hat folgende Proclamation an das griechishe Volk erlassen :

»Mitbürger! Jedermann begreift, wie schwierig und mißlih die Pflich- ten der Männer sind, welche die Verwaltung der öffentlichen Augelegenhei- ten in dem Augenblick übernehmen, in welchem die Periode der Erschütte- rung endigt, die nothwendigerweise durch die Revolution herbeigeführt wor- den, und die Zeit der Befestigung der geseßlichen Ordnung beginnt. Das Vaterland hat ein volles Recht, von den Leitern der öffentlihen Angelegen- heiten die Verwirklichung seiner legitimen Hoffnungen zu verlangen, um derenwillen es kein Opfer gescheut hat; das Vaterland hat stets die treue Vollstreckung der Gesetze, die constitutionelle Entwickelung einer geregelten Freiheit und die Befestigung des constitutionellen Thrones gewünscht, unter dessen Schutz es stets sein Schicksal, seine Gegenwart und seine Zukunft zu stellen verstanden. Zu diesem QJweck bedarf es vieler Mittel; vor Allem ist es dringend nöthig, daß die öffentliche Ordnung befestigt werde, und zu diesem Behufe is} es die Pflicht der Leiter der Angelegenheiten des Landes, \chleu-

| nige und besondere Maßregeln zur Ordnung der Armee zu ergreifen und zugleich die Nationalgarde zu organisiren , diese nationale Stüße , welche zu

kritischen Zeiten wichtige Dienste geleistet, und ohne Aufschub die strengste Sparsamkeit in den öffentlihen Ausgaben einzuführen. Als wir durch das Vertrauen des Königs zur Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten be- rufen wurden,» haben wir nicht gezaudert, zu gehorchen, obgleich wir weder die Wünsche der Zeit, noch unsere große Verantwortlichkeit verkennen. Wir übernehmen unsere shweren Pflichten, indem wir uns nicht auf unsere Kräfte, sondern auf den Beistand der Nation stüßen; mit diesem ist Alles möglih, Wir werden auf unserem Wege stets die genaue und redliche Vollstreckung der Gesege zum Leitstern haben; wir werden die Freiheiten Ga Landes achten und volle Unparteilichkeit in der Wahl der Personen ezeigen.

Herr A. Mavromati, früher. Präfekt von Attika, is zum Chef der Polizei der Hauptstadt ernannt worden; über sechzig nominelle Polizeidiener , welche, Diener von Herrn Bulgaris befreundeten Volkdvertretern, den Gehalt bezogen, ohne etwas zu thun, sind ent- [assen worden. Die Nationalgarde der Hauptstadt beschloß, die von der Umsturzpartei ausgestreuten Gerüchte mit einer Demonstra- tion zu beantworten. Dieselbe machte einen militairischen Spazier- gang und defilirte auf dem Rückweg mit enthusiastischen Lebehohs für den König vor dem - Schlosse; der König zeigte sih auf dem Balkon und ließ der Nationalgarde danken. Aus Corfu berichtet man, daß auf die Kunde vom Falle des Herrn Bulgaxis die Stadt illuminirt worden sei. Man trifft in der jonishen HaUptstadt große Vorbereitungen zum Empfange des Königs. Die Offiziercorps der verschiedenen Garnisonen des Landes haben cine Schrift unter- zeichnet, durch welche sie das Benehmen des meuterischen Bataillons in Missolunghi mißbilligen. Die Vorlesungen haben an der Uni- versität wieder begonnen, ohne daß die Ordnung von Neuem gestört wurde. Allerdings hat der Rektor seine Vorträge noch nicht auf- genommen. (Triest. Ztg.)

Nufsland und Polen. Von der polnishcn Grenze, | 3. April. Die in den lehten Tagen der Charwoche aus den Kreisen " Thorn, Strasburg und Löbau in Polen eingedrungenen Zuzügler- truppen sammelten sich am ersten Ostertage im Kreise Lipno in cinem Walde unweit Rypin und wurden unter dem Kommando eines Jtalieners zu einer Jusurgenten - Abtheilung formirt , deren Stärke etwa 150 Mann betrug. Die Abtheilung war größtentheils beritten. Jn der Nacht zum Ostermontage brach dieselbe ibr Lager ab und zog in der Richtung des Kreises Mlawa weiter, um von da aus in das Innere des Gouvernements Plock einzudringen und die dort noch vorhandenen Ueberreste früherer Jnsurgenten- Abtheilungen an sich zu ziehen. Nach cinem Marsche von einigen Stunden stieß die Abtheilung in dem Dorfe Lapinozka un- weit der preußischen Grenze auf eine russische Kolonne von fast gleicher Stärke unter dem Kommando des Ober - Lieutenants Tolafuff. Es entspann \sich ein bißiges Gefecht, das nach zweistün- digem Kampfe mit der Zersprengung der Insurgenten endete. Etwa 50 der leßteren wurden getödtet oder verwundet, 4 gefangen genom- men , die übrigen retteten sih durch \{chleunige Flucht theils in den nabe gelegenen Wald , theils auf preußisches Gebiet. Die meisten der zersprengten Insurgenten kehrten in ihre Heimath zurück. Unter- wegs wurden mehrere von preußischen Patrouillen ergriffen. Glaubwürdigem Vernehmen nach hat der unter dem Pseudonamen Bosak bekannte Jnsurgenten-Chef v. Hauke den Schauplaß seiner insurrectionellen Operationen im Sandomirschen verlassen und seinen Aufenthalt vorläufig in Dresden genommen. Herr v. Haucke war unstreitig der kühnste und fähigste polnische Guerillaführer und sein Rücktritt dürfte der beste Beweis sein , daß der Aufstand im Erlö- hen ist. (Ofts. Z.)

Sch{bweden uud Norwegen. Stockholm, 29. März. Von Karlskrona verlautet, daß das Marine - Regiment sich marsch- bereit hält und wahrscheinlih nah Schoonen dirigirt werden wird. Sämmtliche permittirte Mannschaft des Regiments is zum 20. April einberufen. Das Schraubenlinienschiff »Stockholm« verproviantirt sich für 2 Monate und wird am 10. April gemustert werden. Es hat an Mannschaft 735 Mann in Allem. Chef des Schiffes ist Commandeur - Capitain Jndebetou und Nächstkkommandirender Capi- tain-Lieutenant Thorsel. Jm genannten Hafen werden zur Zeit das Schraubenlinienschiff »Karl XIV. Johann« und die Fregatten | »Norrköping« und »Josephine« ausgerüstet,