1864 / 94 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Reihe von Citaten nit nur aus den Blaubüchern, sondern aus den Akten- stüfen von 1552 und 1848 und 1849, und beleuchtet das Benehmen Loèd Palmerstons, so wie die Einmischungssucht Lord Russels in sarkastischer eise. Vor Allem tadelt er die leihtsiunigen, der dänischen Regierung ge- machten Versprechungen und das Bemühen der Regierung Jhrer Majestät,

Rußland und Frankreich ' zur materiellen Unterstüugung Dänemarks zu ver- |

leiten, ein Bemüßen, das Dank der größeren Weisheit Frankreichs, ge-

scheitert sei , aber in grellem Widerspruh mit der fast gleichzeitig in der | Thronrede abgegebenen Erklärung stehe, daß sie unablässig für eine friedliche | Der edle Lord an der Spige |

Lösung der deutsch - dänischen Frage arbeite. ord an der Sp möge sih noch so zärtlich an den Londoner Vertrag, diejes jüngste Kind

Napoleon genannt , heiliger sei, als die Verträge von 1815. Schließlich will der Antragsteller au ein Wort an den Führer der Opposition richten und hofft von ihm zu erfahren , worin die auswärtige Politik der Oppo- sition bestehe. Die Rede des Antragstellers is häufig - von Hört! Hört! Beifalis- ‘und Heiterkeitsbezeugungen unterbrocben worden. Mr. Peacocke siellt hiergegen den Verbesserungsantrag, daß das Haus die eingestandene Politik der Regierung ohne über die Art, wie sie aus- gie worden , eine Meinung auszusprechen. nämlich die Politik der Aufrechthaltung des Londoner Vertrages und der Bemühung, Dänemark zur Erfüllung seiner Versprehungen zu bewegen , billige. Mr. Egerton sekundirt das Amendement. Mr. Grant Duff, der mit Mr. Osborne übereinstimmt, nennt den Vertrag von 1852 eine scimpfliche Fehlgeburt. Er selbst habe nichts gegen dic Jntegrität Dänemarks, wenn sie auf recht- liche Weise zu Stande käme, aver ihre Wichtigkeit für England vermöge er nicht zu erkennen. Seiner Meinung nach solle man die Schleswig - Holstei- ner, die Landsleute des Zroßen Nieduhr, entweder durch ihre Stände oder nach französischem Vorschlag durch allgemeine Abstimmung cntkscheiden lassen wohin sie gehören. Lord Rob. Montagu betrachtet die schleswigsche Be, wegung als eine revolutionaire und neigt sich sehr stark zur dänischen An- \chauung. Mr. Ben tinck findet es lächerlich, daß eine Negierung, die den Vruch

vieler alten und heiligen Verträge begünstigt und beklatscht hate, den Deutschen | ein Verbrechen daraus machen wolle, daß sie sih gegen den Traktat von |

1892 auflehnen. Mr. B. Cochrane sagt, die auswärtige Politik des edlen

Earl Rufsell zeige überall, im Orient, in Polen und in Dänemark ein an- | / / l mar M 4 Englands Einfluß sei |

deres Gesicht, und eines strafe das andere Lügen. daher im Schwinden, wie er unlängst auf einer Reise über den Kontinent gesehen habe. \cieden, denn die Unabhängigkeit Dänenarks sei für Englands See- herrschaft eben so wichtig- wie der Befig von Gibraltar. Die deutsche Demokratie steuere auf deutsche Einheit mit ciner starken Flotte los, aber wenn Deutschland einig würde und eine Flotte besäße, so hätte Eng- Tand einen Konkurrenten mehr, und fein Flottenbudget würde fostî werden. Sir Harry Verney, der mit Mr. Osbocne und Mr. Gra

einig ist, hofft, daß d.r Londoner Vertrag nit die Basis

ferenz bilden werde. Mr. Layard, der als Unterstaatssecretair des Aus- wärtigen die Regierung vertheidigt, findet diese Debatte sehr unzeitgemäß, da binnen 24 Stunden die Konferenz zusammentreten solle. England bak der dänischen Regierung keinen materiellen, sondern nur moraliswen B stand versprochen. Ohne die Bemühungen der englischen Negierung wäre aus der deutsch-dänischen Fehde längst ein europäischer Krieg geworden. Mr. Disraelki muß vor Allem erklären, warum er cin Amendement auf die Vorfrage stellen wolle. Er thue dies niht etwa, um der Regierung fein Vertrauen zu bezeugen; er betrachte ihre auswärtige Politik vielmehr mit Mißtrauen und Besorgniß. Namentlich in den lehten zwölf Monaten habe diese Politik einen höchst gefährlichen Charakter angenommen, und in der polnischen Frage habe sie den Höhenpunkt der Verwegenheit und den tiefsten Punkt der Schwäche erreicht. Jeyt aber sei der Augenblick, mit ihr ins Ge- richt zu gehen, nicht gekommen, da sie gerade in Unterhandlungen mit frem- den Mächten begriffen sei. Die Opposition behalte sich das Recht vor, ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung zur rechten Zeit zu beantragen. Lord Palmerston wendet sich mit seiner Erwiderung vorzugsweise, wenn nicht aussließlich, gegen Mr. Disraeli, der es gar nicht nöthig gchabt hätte, der Regierung zu versichern, daß er ihr kein Vertraucnsvotum beantragen wolle. Ex vertheidigt darauf die polnische Politik des auémártigen Antes und leugnet mit Empbase, daß Frankreih durch seinen Antheil daran sich in eine demüthigende Stellung habe loen lassen. Aber die Motion auf die Vorfrage finde er sehr vernünftig. Ein Mitglied der Regierung könne am Vorabend der Konferenz niht genug Zurückhaltung beobachten, und des- halb möge er auf Mr. Osborn's langen Vortrag über die Herzogthtmerfrage gar nicht eingehen. Genug, daß der Londoner Vertrag nicht blos von Bevollmächtigten unterzeichnet, sondern von den Souverainen ratifizirt worden / also fein bloßes Protokoll , sondern ein wirklicher Vertrag sei. Genug, daß alle Konferenz - Mächte den Vertrag als gültig anerkann- ten. Uebrigens bätten Lord Derby und Lord Malmesbury, die den Ab- \chluß des Vertrages vollzogen , Lob und Tadcl dafür mit ihm zu theilen. Mr. Kinglake will die von ihm angckündigte Motion nicht mehr stellen und nur wenige Bemerkungen machen. Der edle Lord würde eine wéisere »Zurückhaltung« beobachtet haben , wenn er nicht Christian IX. im Vor- hinein als rechimäßigen Herrn der Herzogthümer bezeichnet hätte. Der Ver- trag, ob er nun gerecht war oder nicht , sei nicht zur Ausführung ge- langt, da die Stände von Schleswig und Holstein nit befragt wor- den, Die Regierung habe den Vertrag mißdeutet , das Nationalitäts- prinzip , von dem sie anderwärts viel Wesens mache, mit Verachtung behandelt / das Nichtinterventionsprinzip ignorirt und si die natüx- lichen Alliirten Englands zu Gegnern gemacht, und dies Alles, nicht um einen Krieg abzuwenden, sondern um die Wiederßerstelluig des Friedens zu verhindern. Mr. Osborne if mit dem Gang der Debatte so zufrieden, und hat aus derselben die so gewisse Ueberzeugung geschöpft, daß der Ver- Tes von 1852 ein todter Buchstabe u:d außer Stande sei, die sogenannte Integrität der dänischen Monarchie zusammenzusflicken, daß er gern seine Motion zurücknehmen wolle. (»Nein!« »Nein!«) Mr. Peacocke nimmt darauf sein Amendement zurück. Das Haus besteht aber troßdem darauf, Disraeli's8 Motion (Vorfrage oder Uebergang zur Tagesordnung) zur

- iv e | _- BAH % ¿e 2 , 2 seiner verliebten Tändeleien mit Rußland, klammern; er werde dem Hause | Herrn Morizot gerichtlih belangt worden.

doch nicht die Ueberzeugung beibringen, daß dies Machwerk, wie es der Kaiser |

Mr. Newdegate vertheidigt Lord Palmerston's Politik ent- |

in Bessarabien

| und Oesterreich | längs der Grenze der Donaufürstenthümer angeordnet. | vations - Corps verwendet werden. | Krafau in Folge telegraphischer Ordre ein Bataillon des dort gar-

| Truppentheile aus Galizien bald nachfolgen sollen.

Abstimmung zu bringen, um der Regièrung eine Art Satisfaction zu ver- schaffen; und die Vorfrage »soll über Mr. Osborne's Motion abgestimmt werden?« wird darauf einstimmig verneint. Die Sitzung schließt einige Minuten nach 1 Uhr Morgens.

Gibraltar, 12. April. Ale hier anlaufenden preußischen Schiffe und auch andere werden, soweit es möglich ist, über den Krieg informirt, Es sind in leßter Zeit sehr viele Schiffe hier vor- beigekommen und eine Anzahl davon eingelaufen.

Frankreich. Paris, 20. April. Der Senator Baron Brenier is wegen einer im Senat gethanen Acußerung von cinem

Chef-Präsident de Royer hat dem Senat darüber Bericht zu erstatten, ob die Prozedur zu- lässig sei.

Die wissenschaftliche Mexiko - Kommission hat, wie dexr »Moni- teur« heute berichtet, bereits sieben Plenar-Sißungen gehalten. Sie hat sich in Spezial - Comités gesondert, welche die verschiedenen Zweige der Wissenschaft und der Verwaltung zu bearbeiten haben. Es ist Alles so weit fertig, daß man das entworfene Programm zur Ausführung zu bringen beginnen kann, - sobald nur erst das Geld dazu bewilligt ift.

Der geseßgebende Körper hat gestern den Art. 2 des Zuer- gesehes in veränderter Fassung genehmigt und sodann alle Übrigen Urtifel durhberathen. Die Annahme des ganzen Gesetzes erfolgte zum Schluß mit. 228 gegen. 24 Stimmen. i ' Spanien. Laut Berichten aus Madrid vom 19. April hatte General Palanca die Aufständischen auf San Domingo ge- schlagen und ihre Lebensmittel und Munition erbeutet. 2 __ Jtalien. Aus Rom, 20. April, wird telegraphirt: »Gestern hat Se. Heiligkeit der Pap} den Kaiser und die Kaiserin von Mexiko in feierlicher Audienz empfangen. Darauf besuchten Ibre Meajestäten die St. Peterskirche und den Vatican, gaben ein Diner, an welchem Kardinal Antonelli und König Granz 11. nebst seiner Familie Theil nahmen, und empfingen sodann die Kardinäle, die Minister, das diplomatische Corps und den römischen Adel. Heute Nachmittag verlassen sie Rom wieder und gehen am Abend in Civita-Vecchia an Bord der » Novara«.

____Wie die »Presse« ‘meldet, ist auf Antrag des französishen Bot- schafters in Turin der Gerant der in Mailand erscheinenden »Unità Ztaliana« wegen Beleidigung des Kaisers Napolcon zu einem Monat Gefängniß und 100 Frs. Geldstrafe verurtheilt worden.

_ Nußignd uuò Polen. Von der polnischen Grenze, 40. April. Polnischen Blättern zufolge strömen Flüchtlinge aus dem Königreich Polen und den westlichen russishen Gouvernements massenmweise nah den Donaufürstenthümern, wo sie von der Negie- rung und den Bojaren mit offenen Armen empfangen und auf jede Weise unterstügt werden. Auch für die polnischen Emigranten in allen europäischen Ländern und selbs in Amerika waren den ganzen Winter hindurch die Donaufürstenthümer das Ziel einer ununter- brochenen Wanderung, die über 2000 derselben dorthin geführt hat. Dies Zusammen]strômen polnischer Elemente in Verbindung mit den revolutionairen Regungen in Ungarn und Galizien und mit den großartigen Rüstungen des Fürsten TUza * hat * bet Ler T sischen und österreichischen Regierung ernste Besorgnisse wegen der Sicherheit ihrer Grenzländer erweckt und sie zu um- fassenden Vorsihtsmaßregeln veranlaßt. Rußland hat bereits _BVejsa längs der moldauischen Grenze ein Obser- vattons-Corps aufgestellt, zu dessen Verstärkung gegenwärtig in Po- dolien uïïd der Ukraine ein Reserve-Corps zusammengezogen wird, hat ebenfalls die Bildung eines Observations-Corps ang Auch ein Theil der ‘in Galizien dislocirten Truppen soll zu“ diesem Obser- Am 12. d. rückte bereits aus

nisonirenden 9. Infanterie - Regiments (Baron Hartmann) ab, um sich nach Czerniowicz in der Bukowina zu begeben, wohin andere T eile Auch die pol- nische Emigration in England hat dem General Garibaldi bei seiner Anwesenheit in London durch eine Deputation cine Adresse Über- reich, zu der die Anregung von der unter dem Namen »Revo- lutionsgemeiñde« bekannten sozial-demokratischen Partei ausgegangen war. (Ostsee-Ztg.)

Dänemark. Kopenhagen, 16. April. Folgende Schiffe sind- wegen Blokadebruchs (soll wohl heißen »als feindliche Schiffe «, da von den genannten Häfen keiner blokirt i) gestern Nachmittag hier nach der Rhede eingebracht: Jacht » Henriette Mathilde«, Jo- hannsen, aus Neustadt, von Lübeck nach Stolpmünde mit altem Eisen j aufgebracht durch die Schraubenfregatte » Tordenskjold «. Jacht »Minna«, P. Truelsen, aus Arnis, von Colberg nach Bergen mit Roggen, und Galeasse »Dorothea«, Staal, aus Kiel, von Rügen- walde ebenfalls nah Bergen mit Roggen, beide durch das Dampf- {if »Geyser« aufgebracht. /

19. April. Heute Vormittag 9 Uhr 30 Minuten meldet das Oberkommando: Seit gestern Abend is Alles unverändert. Bei Einbruch der Dunkelheit hörte die Beschießung auf und heute Nacht hat sie sich auf einzelne Schüsse beschränkt. Heute hoffte man durch einenParlamentair Nachricht von unseren vermißtenOffizieren zu erhalten.

I O R E T T

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Unter dem heutigen Datum berihtet das Marineministerium: Die Batterie »Rolf Krake« hat gestern Vormittag vom Wenning- bund aus den linken Flügel der Armee während des Angriffs des Feindes auf die Düppler Stellung unterstüßt; nah hartem Artillerie- Kampf von 15 Stunden zog die Batterie sih zurück, da sie nicht länger Nuyen thun. konnte. Lieutenant W. B. Jespersen - ist ge-

fallen, ein Unteroffizier und ein Mann sind schwer, ein Unteroffizier

und § Mann leicht verwundet. Die Batterie hat keinen Schaden

von Bedeutung erlitten.

Aus Augustenburg meldet ein Telegramm des Korrespon- denten der »Berl. Tid.« vom 19ten, 10 Uhr: Heute Nacht ist nichts von Bedeutung vorgefallen. Schwache Beschießung von den Küsten- Batterieen des Feindes; auf den Höhen von Düppel arbeitet der Feind daran, sich Deckung vor dem Geschüy zu verschaffen.

Außer der Land - Kadetten - Akademie hier in der Stadt ist jetzt noch ein neues Lazareth in Kronborg eingerichtet worden. ;

Nach der Stockbolmer »Postzeitung« hat General Hegermann- Lindencrone die Insel Mors im Limfjord verlassen, wohin er sich aber begeben, erwähnen weder die schwedischen noch die dänischen Blätter. .

Felegrapvi\chL Depeschen aus dem Wolff? schen Telegraphen-Büreau.

Hamburg, Freitag, 22. April, Morgens. Die »Hamburger Nachrichten« melden aus Rendsburg vom gestrigen Tage: Der König von Preußen habe in Erwiederung auf eine Anrede sich da- hin ausgesprochen, daß die Sache der Herzogthümer ihm cine heilige sei und daß das mit Ernst begonnene Werk ebenso beendet werden würde. Man könne versichert sein, das Blut seiner Kinder werde nicht umsonst vergossen sein.

Die »Nachrichten« theilen ferner mit, daß Deputationen aus Angeln, Scbleswig und Tönningen den König in Flensburg er- wartet haben, so wie daß auch der Magistrat und die Stadtverord- neten von Kiel cine Deputation zur Begrüßung des Königs dahin abgesandt und auf telegraphischem Wege sämmtliche Kommunen Holsteins zur Betbeiligung aufgefordert haben. a Hamburg, Freitag, 22. April, Mittags. Nach hier einge- gangenen Berichten aus Graven stein ist Se. Majestät der König von Preußen çestern Nachmittag 3 Uhr auf dem dortigen Schlosse eingetroffen und hat sich nach kurzem Aufenthalte nach Agbüll be- geben, wo er 3% Uhr eingetroffen is. Se. Majestät begrüßte die Mannschaften, die an dem Sturm auf die Schanzen Theil genom- men hatten, - belobte einzelne und sprach ihnen insgesammt seinen Dank aus. Nachdem er sodann sämmtliche Truppen im Parade- marsh defiliren lassen und von ihnen Abschied genommen hatte, begab er sich um 47 Uhr zu Wagen nach den Schanzen.

Der Minister-Präsident von Bismarck is in Begleitung des Legations-Raths von Keudell mit dem Courierzuge angekommen und hat mit dem Morgenzuge der holsteinshen Bahn die Reise zu Sr. Majestät dem Könige fortgeseßt. Rendsburg hat er nah einer von dort eingetroffenen Nachricht um 11 Uhr passirt.

Wien, Freitag, 22. April, Vormittags. Nach der »Presse« hat der ungarische 'Hofkanzler Forga h gestern dem Kaiser persôön- lih sein Demissionsgesuch überreicht. Die Demission ist angenom- men und der Graf Hermann-Z ich y zum Nachfolger ernannt.

Aus Athen vom 16. d. is gemeldet, daß die Nationalver- sammlung den Vorschlag, die Armee auf die Hälfte zu reduziren und die dadurch zu gewinnenden Ersparnisse auf die Verstärkung der

Flotte zu verwenden, abgelehnt hat. i London, Donnerstag, 21. April, Nachts. Ju der beutigen

Sizung des Oberhauses frug Carnarvon, ob bei einer etwaigen abermaligen Vertagung der Kohferenz Schritte zur Einstellung der Feindseligkeiten geschehen würden. Russell verweigerte jede Aus- kunft auf Jnterpellationen, die Berathungen der Konferenz betreffen, weil dieselbe {ädlich wirken könnte.

Im Unterhause stellte Gladstone in Abrede, daß die Ne-

gierung auf die Abreise G aribaldi’s eingewirkt habe.

Nach hier eingegangenen Nachrichten aus New-York vom 9. d. hat am 28. v. Mts. 35 Meilen von Alexandria in Louisiana ein leichtes Engagement stattgefunden und seien, wie es heißt, 500 Mann Konföderirte gefangen genommen worden.

Im Senate ist die Resolution, welche die Constitution dahin

abändert, daß die Sklaverei abgeschafft werde, angenommen worden.

In New-York war der Cours auf London 184%, Goldagio 70,

Baumwyolle 76. °

Statistisbe Mittheilungen. Telegraphisehe Wiüitterangsberichte.

| Baro- meter. Paris. | [Linie ¡

‘Tempe- ratur. Réau- mur.

Allgemeine Vimmels- ansicht.

Beobachtungszeit.

Wind. j

Stunde. Ort. Aus Wart De S110 n en e 20. A pril, 7. Morgs.!Riga [395,3 27 1E L » | Moskau l D347 3,5 A. » Nicolalew...| 933,241 ¡20 B L » Helsingfors..| 336,3 | 6,5 |NO0., 1. » | Libau | 009,01 24 L A U Warte Sali e « 21 ADPrI {, Morgs. ! Paris j E, 20 O. V. b +OPUASEE v. O T aa No » [Petersburg A 00 [80 1 7 S j | | l |

bewölkt. Nebel. bewölkt. bedeckt. heiter.

heiter.

| heiter.

| bewölkt.

| bewölkt.

: heiter, Nebel

| heiter.

| bed. Nebel. bedeckt.

37,8 E 31 O0 L » au. | 3,2 ¡NNO0,, É » ¡Moskau » Nicolaiew .. | Helsingfors . | : Far ip eines, Berlin. den 21. April. Roggen 1 Thir. 16 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thir. 15 Sgr. Hafer

0,2 |W//.1. 8,6 “u 4,0 .ONO0:71.

Zu Lande: Grosse Gerste 1 Thlr. 10 Sgr., auch 1 Thlr. 7 Sgr. 6 PE. 1 Thir, 3 Sgo. 9 Bs, auch 1- Thle. 4 Sar. 3 Ff und 1 Thule

Zu Wasser: Weizen 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf, anck 2 Thlr. 5 Sgr. und 2 Thlr. Rozgen 1 Thle. 16 Sor. d FE, auch 1 Tr. 13 Ser. DFE und 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf. Gr«sse Gerste 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 1 Lhlr.0 Sgr, 3 Pf und 1. Thir. 3, Ser. 9 P. Hat& 11 So. 11 P, auch 27, Sgr. G. Pf, Erhsen-2 Thlr. 2 Sgr. 6 P, auen 1 Tk ¿T Sgr. 6 PE Fautter-Erbsen 1 Thlr. 15 Sgr.

Das Schock Stroh 9 Thir. 415 Sgr., anch 9 Thlr. 10 Sgr. und 9 Lr, (Deo 0E

Der Centner Heu 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 1 Thly. 5 Sgr, geringere Soríe auch L Thir. 2 Ser, G PE

Kartoffein« der Scheffel 25 Sgr., auch 22 Ser, 6 Pf. und 17 Sgr. 6. PE, mektzenweis | Sgr. 9 Pf, auch 1 Sgr. G PE und 1 Sar, 3 Pt,

Die Marktpreise des Kartoffei - Spiritus, per 8000 pro Cent nach Tralles, frei hier in’'s Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am

15, April 4864 144 Thlr.

16. v 14 F blo.

15: e ava L E E

19: E 14—1572 Thile.

20. (Busstag).

21. e ave so T A T 7 Berlin, den 21. April 1864.

Die Aeltesten der Kaufmaonnschaft von Berlin,

j 4

ohne Fasgs,

epa er etre idelt hre vom 22. April. /

Weizen iaco 47—59 Thlr. nach Qualität, 1 Ladung fein weiss poln. 58 Thlr. bez.

Roggen loco 3 Ladungen #5% 36 Thlr. bez., 1 Ladung 82pfd. 364 Thlr. bez., schwimmend im Kanal 1 Ladung 81pfd. 36 Thlr. bez., April u. Frübjabr 364—354 Thlr. bez. u. G., % Br., Mai-Juni 364—35% Thlr. bez. u. G, % Br., Juni- Juli 377 —36; Thlr. bez. u. Br., £ G. Juli - August 38—37z Thlr. bez. u. G. 5 Br., August-Septbr. 39;—38% bis & Thlr, bez., Septbr.-Okthr. 395—38% Thlr. bez.

Gerste, gross® u. xieine 27-— 33 Thlr. pr. 1750 Pfd.

Hafer loco 22 24 Thir. , Lieferung pr. Frühjahr 22% Thlr. bez. u. Br., Mai-Juni 22% Thlr. bez., Juni-Juli 23% Thlr. bez., Juli-August 24:—2á4 Thlr. bez.

LErbsen, Koch- u. Fautterwaare 35-—46 Thir.

Winterraps 92—94 "hir.

Winterrübsen 90—92 Thlr., mehrere schwimmende Ladungen meck- lenburger 92 Thlr. bez. | tas

Küböl loco 12%—4,—12 Thlr. , April und April - Mai 12 11% Thlr. bez., 12 Br., 1145 G., Mai-Juni 125—12 Thlr. bez. ü. Br., 1127 G., Juni-Juli 11/—% Thlr, bez.; Juli-August 12%,—Z7 Thlr. bez., August- September 124 Thlr. bez., September-Oktober 12%—ck3 Thlr. bez.

Leinöl loco 14 Thur. : i | i

Spiritus loco ohne Fass 14W5-—7 Thlr. bez., April und Aprü-Mai 144; —ck Thlr, bez. u. G. % Br.,, Mai-Juni 15 14% Thlr, ber. u. G., 4- Br., Juni- Juli 15%—4 Thlr. bez., Br. u. G., Juli - August 19{—# Thlr. bez. u. Br, 77 G., August - September 16—1955 Thlr. bez., Br. u. G., Séptember-Oktober 165—% Thlr. bez., Br. u. G A

Weizen ohne Aenderung. Roggen disponible wurde nur mässig umgesetzt. Preise etwas billiger. Nachdem heute das Wetter regnigt eworden ist und die Besorgnisse etwas zerstreut worden sind, trat gleich Anfangs des Marktes eine s0 überwiegende Verkaufslust hervor, dass Preise für alle Sichten schnell Pat wobei das Geschäft recht- ausgedehnt war. Gek. 14,00 Ctr. Hafer, Termine billiger. ' Gekünd. 600 Ctr. Rüböl ist zwar nach der anhaltenden Steigerung heute etwas matter, aber die Preise sind nicht wesentlich niedriger, da Verkäufer sich bei diesem Artikel weniger dringlich zeigten. Gek. 1000 Ctr. Spi- ritus wurde von dér Roggen-Baisse mit ergriffen und bei reichlichem Angebot war nur zu billigeren Preisen zu begeben, dabei war der Ver-

kehr ziemlich lebhaft. Gek. 120,000 Qrt.