1864 / 99 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wölste Ve 8.44 : E. I. à 100 D Nr... 770

Dreizehnte Verloosung. Serie 11% Des Thlr. Nr. 12,921. Vierzehnte Verloosung. Serie I. à 100 Thlr. 10,338. 10,340 bis 10,343. 11,415. 11,416. 11,428. 16,820 S 16,529 bis 16,832. 16,837. 16,841. 16,043. 17,010. 17,011. 17,028. 17,031. 17,032. 20,858. 20,561. 20,862. 20,867 bis 20,869. 20,873. 20/677. 20,8838. 20,886. 20,887. 22,398 bis 26,074. 26,078. 26,085. 26,088 bis 26,093. Serie Il 625 Shblr. 9880. 9882, 9884 bis 9891. 10,297. 10,298. 10,305. 10,329. 10,334. 11,560. 11,563. 11,564. 11,566. 11,574 bis 11,5706. 11,9581 bis 11,554. 11,598. 21,018 bis 21,020. 21,024 bis 21,029. Berlin, den 16. April 1£64.

Königliche Haupt - Verwaltung der Staatsschulden. Don Wedell. Gamet. Lowe. Meinedcke.

10,351 bis 10,354.

Nr. 10,330. 16,824. 16,825.

11,411. 16¡827. 16,848. 20,859. 20,876. 22,344.

. 9858. 10,302.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 28. April. Se. Majestät der König begaben Sich heute früh nach §8 Uhr zu Wagen nach Spandau und besichtigten auf dem Exerzierplaß daselbst das 1. und 2. Bataillon des 8. Pommerschen Jnfanterie-Regiments Nr. 61.

Sodann fuhren Se. Majestät durch die festlich geschmückten Straßen nach dem Garnison - Lazareth, und besuchten die dort auf- genommenen Verwundeten von der Armee in Schleswig. Den Rückweg wählten Se. Majestät auf der neuen Chaussee durch die Jungfernheide und trafen um 12 wiéder in Berlin ein. Hier em- pfingen Allerhöchstdieselben den Kaiserli Königlich Oesterreichi- {hen General - Adjutanten Grafen von Coudenhove mit seinem Adjutanten, Prinzen Thurn und Taxis, sodann den kommandirenden General V. Armee - Corps, Grafen von Waldersee, und nahmen gegen 1 Uhr den Vortrag des Kricgsministers und des Militair- Kabinets entgegen. Nach 3 Uhr meldete der Oberst - Lieutenant und Flügel - Adjutant Freiherr von Steinäcker seine Rückkehr vom

Kriegsshauplaß; hierauf hatte der Finanzminister und um 4 Uhr |

der Minister-Präsident Vortrag bei Sr. Majestät. Abends findet im Königlichen Palais eine Soiree statt.

Vom Kriegsschauplaß nichts Neues von Belang. Ge- neral von Raven is gestern Mittag: an Lungenlähmung seiner am 18, April erhaltenen Wunde erlegen.

Danzig, 26. April. Gestern. und. heute waren keine dänischen Kriegsschiffe in Sicht. (Ofts. Ztg.)

27. April. Aus Neufahrwasser wird dem »Danz. D.« mitgetheilt , daß heute der Königliche Dampfbagger den Hafenkanal in der Nähe der Stelle, wo Sr. Majestät Korvette »Vineta« liegt, vertieft, um das Schiff flott zu machen.

Pillau, 25. April. Heute ein dänisches Kriegsdampfschiff in Sicht, seit Mittag langte ein zweites Kriegs\chif von nordwärts an.

SchleSwig. Der die preußische Armee begleitende Bericht- erstatter der »Times« glaubt in seinem Briefe aus Br oa cker vom 20 nicht, daß die Insel A lsen sich lange werde halten können. » Alsen kann den gewaltigen Kräften, die zu seiner Eroberung aufgeboten werden, keinen dauernden Widerstand leisten. Die dänische Artillerie kann vor der preußischen nicht bestehen. Wenige Tage müssen die Sache entscheiden. Dieselben Feuerschlünde, welche die zchn Forts fast der Erde gleih gemacht haben, werden nun von einex höheren Stellung aus mit den Alsener Batterieen leihtes Spiel haben ; die lehteren müssen sich bald zurückziehen oder \sich in Trümmer schießen lassen , und die- Preußen können dann unter dem Schutze ihrer Kanonen eine Landung ausführen. Wenn die Dänen \ich hart- näckig. darauf steifen , Alsen zu halten , so bringen sie nur die voll- ständige Zerstörung Sonderburgs zu Wege und vermehren ihre eigenen ohnehin so {weren Verluste« »Von mehreren vorurtheils- freien Augenzeugen der Einnahme der Düppeler Schanzen vernehme ih, daß sie von den Vorgängen ganz denselben Eindruck empfangen haben, wie ich selbs. Sie; alle bewunderten gleih mir die lebhafte und stürmische Tapferkeit, womit die Preußen aus ihren Parallelen hervorsprangen, gegen die Forts anliefen in aufgelöster Ordnung, aber fest zusammenhaltend, alle Hindernisse überstiegen oder durch- brachen und an die Brustwehr- hinauf drangen. Das Feuer des Feindes fing erst an gegen sie zu spielen, als sie {hon eine beträchtliche Strecke des Zwischenraumes zurückgelegt hatten, \o daß es scheint, der Angriff hat die Dänen vollkommen

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überrascht, undz #& ftano; man sich auch allétit die Sthtväche {ihres Widevsiandes - exklärem dev- so wenig im Einklänge stand mit den hohen militairischen Vorzügen, welche ihre- Freunde und

übrigens, daß die dänische Armee sehr entmuthigt- und des Krieges herzlich überdrüssig ist; unter den vielen Hunderten von Gefangene die ih am Montag sah, waren weit mehr vergnügte als traurige Gesichter. Die Dänen, welche die Forts beseßt hatten und getödtet, verwundet oder gefangen genommen wurdén, scheinen ‘größtentheils dem 2, 9. und 22. Regiment angehört zu haben und sind fas alles Jütländer und Seeländer, die nur dänisch \prehen. Viele

der des Dänischen mächtig isi beklagen sich bitter, daß die Kopen hagener sie gezwungen haben, gegen ihren Willen und unter ehr nachtheiligen Verhältnissen zu kämpfen und so s{chlimme Mühsale zu erdulden. Dies kann mich in meiner Ansicht nur bestärken, daß der Wunsch nah Krieg nirgendwo sonst als bei der extremsten Parte in der dänischen Hauptstadt zu finden gewesen ist. «

Düppeler Schanzen, 25. April. Ser der Erstürmung der

Schanzen is hier nichts Bemerkenswerthes vorgefallen; die Dänen | verhalten sich auf Alsen ruhig, - doch lassen sie der getroffenen Ver:

einbarung zuwider dort schanzen. Das Linienschiff »Skiold« bleibt

noch immer in seiner vor 6 Tagen eingenommenen Stellung; klei,

nere Dampfschiffe fahren mit beladenen Transportschiffen aus dem Höruphaff und kehren leer oder mit leeren Transportschiffen wieder; ihre Ladung besteht wahrscheinlich aus Kriegsmaterialien, welche die Dänen in letzter Zeit- aus Rendsburg nach Alsen geschafft hatten. Mit dem Umgraben der Schanzen und dem Fortschaffen von Muni- tion ist man eifrig beschäftigt; man hat schon mehrere dänische Ge- hüge und Munition vergraben gefunden. Das noch vor vierzehn Tagen mit Truppen Üüberfüllte Sundewitt hat sich ganz bedeutend geleertj von den geflüchteten Einwohnern kehren täglich manche zu- rück, die zum Theil Mühe haben, ihre Wohnstätten wieder aufzu- O aber sih doch freuen, daß sie ihre Felder wieder bestellen önnen.

Ueber die Aufstellung der dänischen Truppen während des Sturmes auf die Schanzen giebt der Bericht cines gefangenen Offi- ziers in »Dagbladet« vom 23, April Details. Die 1. ünd 3. Bri- gade rücten am Abend. des 17. April. in die Schanzen und Lauf gräben, welche troy der Dunkelheit stark beschossen wurden, Das 22. Regiment beseßte die Schanzen Nr. 1 und 2, so wie die Lauf-

gräben zwischen diesen Schanzen und bis zur Schanze Nr. 2. Das

42. Regiment stand von der Schanze Nr. 3 im Laufgraben bis Nr. 4, in dieser Schanze, so wie in den Schanzen Nr. 5 und 6 und den zwischen diesen befindlichen Laufgräben. Das 17. Regiment bezog die

Schanze Nr. 8 und die Laufgräben um dieselbe her, und das 16. Regi- F

ment die Schanzen Nr, 9 und 10 Die. Reserve, das 9, und 20. Ne-

giment, stand in den Brücenköpfen. (Die Schanze Nr. 7, ein zurü 7 liegendes Werk zwischen Nr. 6 Und S war vermuthlih gleichfalls

vom 17. Regiment beseht.) Die Schanzen hatten Befehl, sich o

lange wie möglich zu halten und sih dann zu ergeben oder, wie die E Znstruction lautet: »Es liegt dem Höchstkommandirenden ob, die Schanzen hartnäig unter allen Eventualitäten zu vertheidigen, selbst |

wenn die Armee im Uebrigen zurückgedrängt ist und sie solchergestalt vom Feinde gänzlich umshlossen sind. Die Besazung ergiebt. si nur; wenn es, ungeachtet ciner kräftigen Vertheidigung, dem Feinde gelun- gen is, mit überlegener Stärke- in--die-Schanzen einzudringen.« Es ist bekannt, daß sih die Schanze Nr. 4 von allen am hartnäigsten vertheidigte und doch war gerade sie auf das furchtbarste verwüstet. Das Blockhaus bestand {on längst nur noch aus einem Haufen zusammengeschichteter Hol;splitter; die Brücke; welche über den Gra- ben führte, ließ sich nicht mehr aufziehen, cine Granate hatte das Eisen frumm geschlagen. Nur zwei Kanonen waren noch brauh- bar; die eine wurde bei Annäherung der Preußen vernagelt, die ziveite ließ sich niht mehr ordentlich richten. ‘Als die Schanze Nr. 3 genommen war , versuchte Premier-Lieutenaut Crone die Brücke des Grabens von Nr. 4 in die Luft zu sprengen, aber das Fangrohr wollte nicht zünden. Auch auf Nr. 5 und 6 wehten {hon die \chwarz - weißen Fahnen, als die Besaßung von Nr. 4 immer noch fortfämpfte.

Flensburg, 26. April. Feldmarschall Wrangel ist heute Morgen mit seinem Generalstabe von hier in - nördlicher Richtung ausgerückt; sein Hauptquartier soll, wie es heißt, nach_ Aarhuus vorgeschoben werden. Das Hauptquartier des Feldmarschall - Lieute- nant v. Gablenz wird dagegen in der Nähe von Fridericia, wahr- sheinlih in Veile oder Kolding, verbleiben. Mehrere Batterieen ganz neu gegossener gezogener Zwölf- und Vierundzwanzigpflinder, mit der Jahreszahl 1864, sind gestern hier angelangt und heute nah Jütland abgegangen. Ebendabin wird das {were Feldlazareth des 7. preußischen Armeecorps geschafft, welches nebst einer großen An- zahl von Aerzten hier eingetrofsenist.

- Dle Stadt ist mit Truppen aller Régimenter und Wasffen- gattungen überhäuft, Von dem gestern von Schleswig angelangten 92. Regiment gingen 2 Bataillons pr, Bahn. nach Apenrade, um

‘die Küste zwischen Apenrade und Hadersleben zu besehen, zur Be-

zu nehmen Bewunderer ihnen zuzuschreiben pflegen. Meine Ueberzeugung. ist e |

derselben, die nun im Hospital liegen so erzählt mir ein Arzt, H

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für König Franz von Neapel eine Kollekte veranstaltet, die nahe an 5 Sgt Die Königin Jsabella hat als ihrem Verwandten,

ortigen vielen Landungsstellen. Sehr viele Fremde ahung 2 wan Lm sich die Düppeter Schanzen in Augenschein famen uúáter diefen befand sich ‘eine DepEtoon S ae ; i isenbahnwaägen mit Wein , Cigarren und }onstigen L O ea: Sn I ete, zur Labung der beim Sturm der Sétnzen betheiligt gewesenen Mannschaft. (H. B. H.) : Sachsen. Dresden, 27. April. Nachdem die Regierung das Postulat für Vermehrung der Mannschaft zurückgezogen, hat te die Zweite Kammer die geforderte Vermehrung der Armee um N Offiziere und 239 Chargen abgelehnt, dagegen beschlossen, den Mannschaften eine weitere Menage - Zulage von 2 Neugroschen zu

gewähren. Baden. Ersten Kae E 4A Le i ender Un}prache: Gb A ai Gaben M eicíte Herren! s ist eine s{chöne und stets geübte Pilicht dieses en Hauses, daß es an alleir Ereignissen, die das Vaterland betreffen, den go sten Antheil nimmt. Solcher Ereignisse liegen zwei vor uns 1n der pp vaterländischen Kriegsge|chichte. Es ist das ]chône und glorreiche Ei der ersten deutschen preußischen Schisse am 18. März gegen eine über- E feindliche Flotte; es ist das Ereigniß vom 18. d. Mts., das in die M isen der preußischen und der deutschen Kriegsgeschichte mit goldenen M Istaben einzutragen ist. Das preußische Heer hat am 18. J E Ren länzenden Sieg über das Heer des Feindes des Gesammtvaier an As vongetragen. Es ist einer weisen Führung; der Hingebung und der unú (f trefflichen Tapferkeit des Heeres gelungen, den Feind auf immer, wenigsten vom Festlande, zu vertreiben. Wahrlich, meme Herren es ist ein Ey so hôneres und folgenreicheres Ereigniß, für das wir der göttlichen Borsehung licht inbrünstig genug danken können, ais dasselbe kurz vor dem A mentritt der vielleicht gefahrvollen Konferenz eingetreten ist, die u fl A land feindlichem Boden über die Zukunft Schleswig - Holstein f an M soll. Stimmen wir daher ein in den Jubel des preußischen p e An {heilen wir nicht minder den Schmerz derer y die am e L D Ba Kummer und -Verlust erlitten haben. Uns aber geziemt e r p bt »Ehre und -Ruhm den verbündeten Heeren / die für deutsche Ke mon Friede der Asche derer, die den Heldentod für das Vaterland gestor en sind! Sämmtliche Mitglieder erhoben sich von ihren Sigen. A Belgien. Brüssel, 27. April. Der «indépiidanes wird über die Londoner Konferenz Folgendes gemeldet : Lord Clarendon hat einen sofortigen Waffenstillstand vorgeschlagen und U von | Frankrei , auch von Schweden unterstüßt worden. P en a sh cine lebhaste Diskussion zwischen den Vertretern Oesterrei 8) Preußens und Dänemarks , welche \{ließlich Grist verlangten ¡ aa Instructionen von ihren Regierungen einzuholen. Die Konserenz vertagte sich bis zum Eingange der Znstructionen: :, 26. April Großbritannien und Frians. London, 20. a In der gestrigen Sizung des E E T LULE: tial vao Petitione n Schließung aller Wtr S s erreitbi A Mr. B uis kündigte die Absicht an, bei erster wie u die Angelegenheiten in China zu besprechen und die N 1 durch Auszählung des rie E Sai Eiern Nane | ingen. Mr. H. Lewis“ fragte, oh der l r Po gei die Wiifum -lgegebit habe, das Meeting, welches E. F Us am Sonnabend auf Primrose - hill zu veranstalten ju M E Vg hindern? Sir G. Grey erwiederte, daß weder er noch O lr deres Mitglied der Regierung y noch der Polizei - gra E | Rich. Mayne) ein spezielles Verbot gegen jenes Meeting ear ent selbst habe erst am Sonntage von dem Vorfall erfahren. Ver Dae E sci folgender. Der erste Kommissarius der Bauten hatte ein E d Shakespeare-Comités zur Pflanzung eines Baumes N F Dol nirt, und auf sein Anrathen hatte der Polizeikommissär eine E r zeimänner hingesandt, um Siörungen zu verhüten. Als a E O gepflanzt war , wurde Jemand zum Vorsigenden erwählt, und e A stieg auf eine Bank, um die Bam Sa pte Ta a J L spektor rat und ihn zu sprechen wün|\chke. Redner stiec Unl ter Uer taus ibn) könne nicht gestatten daß e R an diesem Ort gehalten werde. Es fand eine kurze Besprechung E Von einer Gewaltsamkeit war keine Rede die Leute gingen ber a S ander und das Meeting vertagte sich auf einen andern Ort und Bel B E In Folge der Scenen, die vor einiger Zeit durch Mectings in Es E veranlaßt worden waren, hatte die Polizei eine A 1 a alle Volksansammlungen in den Parks zum Redenhalten O Fetten rung von aufregenden Thematen zu verbieten, da die Parks ni E E iten rot e De oentea Le e handelt rey nas eigene Geiste j machung zu handeln, aber er hat | h En U Mat lie «usdrüliche Ermächtigung, das Meeting zu ver

hindern. 21. März. Der fkonföderirte Kriegsdampfer

S dt T GC A ist nah 3 Monat Reise von Singapore gestern in

der Tafelbay angelangt. (Osts. Z.) :

S Ain, Paris, 26. April. Der »Moniteure ta sichert heute in seinem Bülletin, der Beschluß des M 4 Senats, die vom Kongreß angeregte Mexiko-Frage für M est n: Zeit auf sih beruhen zu Met Haro ganz und gar den

: Regierung von Washington.

n Sk Bib bt/Deblitte in der Legislative wird, laut a am nächsten Montag beginnen und dann auch das Dekret, das di Session bis zum 19. Mai verlängert, mitgetheilt werden.

Karlsruhe, 25. April. Die heutige Sigung der Pxásident, Prinz Wilhelm von

5 Millionen Realen cingebracht hat. O übrigens {on E Zeit dem Könige, eine Pension bewilligt.

tas if sabon, ‘24. April. Ein österreichisches Schrauben-Linienschiff;, 2 Dampf-Fregatten und eine Panzer-Fregatte sind hier angekommen. (H. B.H.) i i

talien. Berichten aus Rom vom 23. April zufolge ge- denkt der Papst seine Villeggiatur erst Mitte Mai anzutreten. Der Kaiser Maximilian hat dem Kardinal Antonelli und vérschiedenen anderen Personen des päpstlichen Hofes Orden verliehen.

Rußland und Polen, Von der polnischen Grenze, 26. April. Daß die russische Regierung mit allem Ernst darauf be- dacht ist, die russische Sprache neben der polnischen in die Verwal- tung im Königreich Polen einzuführen, beweist eine unterm 4. d. M. vom Fürsten Czerkasfi an die Civil-Gouverneure erlassene Verfügung, welche also lautet: »Nach* §. 16 des Allerhöchst genehmigten Statuts vom 10. März 1859, betreffend den Civildienst im Königreich Polen, fönnen, mit Ausaahme von Ausländern, nur solche Personen zu Aemtern zugelassen werden , welche der russischen Sprache vollkom- men mächtig sind. Jh habe jedoch erfahren, daß besonders in [ehter Zeit diese Bestimmung nicht überall aufrecht erhalten ist, so daß sich gegen- wärtig in vielen Büreau's Beamte befinden, denen die russische Sprache ganz unbekannt is. Um mich daher zu überzeugen, in wie weit diese Nachricht begründet is, ersuche ih Ew. Hochwohlgeboren y mir aufs Schleunigste ein Namens - Verzeichniß derjenigen Beamten ein- zusenden, welche nach Erlaß des gedachten Statuts in den Dienst cin- getreten sînd, und bei jedem einzelnen speziell anzugeben, ob und in wieweit er der russishen Sprache mächtig is und ob Ew. Hochwohl- geboren meinen, daß er im Amte zu belassen oder dur einen russisch sprechenden Beamten zu ersegen sei. Jn ersterem Falle haben Sie den betreffenden Beamten zu verpflichten, daß er innerhalb einer be- stimmten Frist bei Verlust seiner Stelle die russische Sprache erlerne. Auch haben Ew. Hochwohlgeboren bei Vorschlägen von Beamten zu höheren Stellen und Gratificationen auf die Kenntniß der russi- hen Sprache ganz besonders zu achten. Zugleich benachrichtige ich Sie, daß von jet ab Niemand zum öffentlichen Dienste zugelassen und im Amte befördert werden dars, Über den zuvor nicht von sei- nem Kriegschef und Gensd'armerie-Offizier ein Zeugniß über seine Führung eingeholt ist.« Das in Bessarabien an der moldauischen Grenze zusammengezogene Observationscorps ist 60,000 Mann stark und steht unter dem Oberbefehl des Generals v. Koyebue. Seine Zu- sammenziehung begann Mitte v. Mts., wo die in Volhynien und Podolien stehenden Truppen plößlich auf telegraphischem Wege aus Petersburg den Befehl erhielten, an die moldauische Grenze zu rücken. Die aus den genannten beiden Gouvernements ausgerückckten Truppen wurden sofort durch Regimenter aus großruffischen Gouvernements ersezt. Die nächste Aufgabe des längs der moldauischen Grenze aufgestellten Observationscorps besteht darin, den Verlauf der Dinge in den Donaufürstenthümern genau zu beobachten und die von dort sich etwa aufmachenden Zuzüge nach Polen zu verhindern. E In Litthauen, sowie in den russinischen Gouvernements Volhynien, Po- dolien und Kiew erfolgt jeßt die Regulirung der gutsherrlich - bâuer-

| lihen Verhältnisse fast nach denselben Grundsäßen wie im Königreich

Polen. Die Bauern sind ganz zufrieden und es herrscht dort tiese Ruhe. (Ost). Z- n Dae Kopenhagen, 295 April. Unter den am Bord des Dampfschisses »Waldemar« nach Korsôr gebrachten Leichen einiger bei Düppel gefallenen Offiziere befand sich auch diejenige des Generals du Plat, deren Sarg sich besonders vor den übrigen auszeichnete. Es war derselbe, worin er von den Preußen ausge- liefert wurde; zwei Lorbeerkränze waren als Ehrengabe des Feindes an den tapfern gefallenen Krieger auf dem Deel befestigt. Amerika. New-York, 12. April. General Meade hat sein Hauptquartier nach A verlegt. Die Potomac - Armee at bedeutende Verstärkungen erhalten. | ; f : Thätige e aeN werden für den Feldzug im Südwesten getroffen. General Forrest (Konföderirter) hat Verstärkungen er- halten und heißt es, daß er beabsichtigt, über den Tennessee zu gehen. Der General Jon Johnston, der die konföderirte Armee in Georgia befehligt, erhält L B: Verstärkungen von den Armeen ter Polk und Beauregard. : M Hie Konföderirten aben einen Versuch gemacht, die vor B port, Hampton Rhede, liegende Bundesfregatte »Minnesota« Ee st eines Torpedo in die E n ages der Versuch mißlang, doch de die Fregatte stark beschädigt. : W 2 Seil iu Buadéétramsporiicüli »Maple Leaf« wurde am 30. März “im St. Johns - Fluß , Flörida , durch cinen E eatbricht von dem angeblichen Sinken des fkönföderirten Widderschiffes » Tennessee« bei Mobile, wird für fals erflärt. Nachdem die Hauptmacht der Bundestruppen N F Louisiana verlassen, griffen die Konföderirten mit großex Mach g E Befestigungèn än, wurden jedoch von vier Regimentern Bunde

f i i li- anien. Briefe aus Madrid melden, daß ein neapo ande Herzog kürzlich in den höheren Kreisen des spanischèn Adels

truppen abgewiesen. Der“ Verlust auf beiden Seiten war groß.