1864 / 105 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2) Beim hiesigen Garnison-Lazareth dingeggngen: Dex lehten Bekanntmachung zufolge 66 Thlx. 14/7162 Thlx. 6 Sgr. 8 Pf. Disponirt i | über 7848 Thlr. 3 Sgr. 5 Pf. Ferner sind der Kommission zur Verthei- ‘lung der für die alliirte Armee eingehenden Geld- 2c. Spenden im Haupt- quartier zur Disposition: gestellt 744 Thlr. und 11 Thlr. 18 Sgr. zusams- men 755 Thlr. 18 Sgr. Jn Summa is mithin disponirt über 8603 Thlr. 21 Thlr. 5 Pf. Es bleiben daher zur Disposition 6198 Thlr. 15 Sgr. 3 Pf. Bei den Lazareth-Verwaltungs-Behörden in Berlin —ck. el gelLeFentt or N E bin v, Aryim hier 22 Expl: Blche

1129) Von der Hofdame, Fräulein v. Armm hler  r. 1130) Bou Frau Linse Keeb zu Wriehen a. O. 1 Packet Verband- leinwand 2. 113 Von dem Königl. Ober-Präsidium der Provinz Sthle- sien 5 Kisten Verbandleinwand 2c., 17 Stück leinene Hemden, 8 Paar Guß- lappen, 23 Paar Soden, 10 Paar Pulswärmer, 1 Unterjacke/ 5 Baar Unterhosen, 20 Halstücher, 6 Nachtmüyen , 1 Paar Schuhe, 3 Laken, 17 Ellen neue Leinewand, 12 Kissen mit Heu, 3 Pfd. Hirschtalg, 3 Pfd. Backobst, 100 Stück Cigarren. 1132) Von Fräul. v. Besser hier Z Gläser eingem. Früchte. 1133) Von den Gemeinden Seegefeld und Falkenhagen 1 Sack Berbandleinwand. 1134) Von Hrn. Behlendorff zu Kriescht 40 Pfd. Cho- folade. 1135) Von dem Amtmann Hrn. Schmiß zu Fröndenberg 6 Pakete Verbandleinwand 2c, 5 Stück leinene Hemden, 7 Paar Soen. 1136) Von Hrn. v. Stojentin zu Schorin 2 Pacete Verbandleinwand 2c., 38 Pfd. Backobst.

D. Bei der Abtheilung für das Jnvalidenwesen eingegangen für Verwundete und Invalide der preußischen Armee in Schleswig, so wie für Hinterbliebene der dort

Gefallenen. s

252) Von dem Königl. preuß. Konsul Hrn. Splitgerber zu Amsterdam, durch Sammlung 500 holländ. Gulden , eingewechselt in 2895 Thlr. 15 Sgr. 253) Von Herrn Kapellmeister Krämer zu Spandau, Erlös aus einem Concert 17 Tblr. 254) Durch den Gymnasial - Direktor Hrn. Zinzow zu Pyriß vom dortigen Frauenverein 320 Thlr. (davon sind 50 Thlr. für die an der Ostseeküste und an der Grenze von Posen aufgestellten preuß, Teup- pen bestimmt). 255) Durch den Großherzoglich mecklenburg, Ober - Post- Direktor Hrn. Flügge zu Rostock von einem dortigen Comité 90 Thlr. 256) Von Hrn. Hauptm. v. Laue zu Wittenberg, Ertrag einer ‘von Offi- zier-Damen veranstalteten Theater - Vorstellung 104 Thlr. .257) Von Hrn. Lazareth-Jnspektor Kauffmann in Stargard, durch Sammlung 7 Thlr. 258) Durch die Herren General-Agenten Delbrück, Leo u. Comp. hier »von einem Liberalen« 500 Thlx. 259) Von Hrn. Hofschlächtermstr. Fickert und Sohn- hier 50 Thlr. 260) Von Hrn, Geh. Ober-Mediz.-Rath , Prof. Dr. Jüngken hier 25 Thlr. 261) Durch den Königl. Oberst-Lieuten, 3. D. und Fellvertr. Bataillons-Commandeur , Hrn. v. Oppen zu Stolp, Ertrag ciner Sammlung unter den Offizieren und Wehrleuten des Landwehr-Bataillons Stolp 214 Thlr. 262) Durch die Königl. Kommandantur in Glaß, ge- sammelt bei einem Diner 27 Thlr. 263) Von Hra. M. zu Berlin (1 Frdor.) 5 Thlr. 20 Sgr. 264). Von Hrn. Regier. - Rath Schlott zu Königsbêrg i. Pr., durch Sammlung 25 Thlr. 265) Von Hrn. Lehrer Engel in Lind- werder bei Neudamm, durch Sammlung 3 Thlr. 20 Sgr. 266) Durch Hrn. Oberst z. D. Lenz in Stolp vom dortigen Frauen- und Jungfrauen- verein 50 Thlr. 267) Vom patriot. Verein in Coeslin 36 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf. 268) »Aus Hinterpommern« 7 Thlr. 269) von Pensionairinnen der Frau Doktor Grosheim zu Montreux, Schweiz, 3 “Thlr. 270) Von »dem alten Invaliden« (Hrn. v. Tronchin, Séhloßhauptmann von Benrath und Königl. Ane hier) 25 Thlr. 271) Durch die «Königliche Regierung zu Marienwerder, Ertrag einer Kollekte in der evangelischen Kirche zu Briesen 5 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. 272) Von. Hrn. Baron v. Eickstedt - Peterswaldt zu Hohenholz, bei Tantow 50 Thlr, 273) Durch den Königl. Oberst-Lieute- nant z. D. und stellvertr. Bat.-Commandeur, von Offizieren des Landwehr- Bataillons Neuß Nr. 39 zusammengelegt 53 Thlr. 274) Von Hrn. gr Riebes zu Fürstenau bei Tiegenhof durch Sammlung 36 Thlr. 19 Sgr. Summa 1940 Thlr. 12 Sgr. Hierzu die laut legter Veröffentlichung ein- gegangene Summe von 23,677 Thlr. 5 Sgr. 5 Pf. und 20 Gulden. Summa Summarum 25,617 Thlr. 17 Sgr. 5 Pf. und 20 Gulden,

Davon sind verausgabt: laut leßter Bekanntmachung 989 Thlr. 5 Sgx., ferner sind bewilligt 38) der Wittwe des im Seegefeht gebliebenen Lootsen Berg »auf dem Ruden« Kreis Greifswald 50 Thlr., zusammen 1039 Thlr. 5 Sgr. bleibt Bestand 24,578 Thlr. 12 Sgr. 5 Pf. und 20 Gulden.

- An Gegenständen sind im Bestande: 30 Frauenhemden, 4 Kindermän- telchen und 1 silberner Teller.

Außerdem sind für die »Kronprinz -Stiftung« ferner eingegangen: 12) “von dem herzoglichen Stallmeister und Polizei - Inspektor Hrn. Wandrey zu Karlsruhe Oberschl. durch Sammlung 50 Thlr.,, dazu die laut leßter Ver- Sa Oens eingegangene Summe von - 10,592 Thlr. 15 Sgr. 8 Pf. Summa 10,642 Thlr. 15 Sgr. 8 Pf.

: Me T1014 g.U, 0g. |

Die in der. Bekanntmachung vom 11. April sub C. Nr. 205, bezeich- nete. Gabe von 100 Thlr. ist nicht von dem Regierungsrath Pavelt, sondern von dem Königlichen Regierungsrath Hru. Schlott zu Königsberg in Pr. eingesandt worden.

Dies wird hiermit dankend zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

Berlin, den 30: April 1864. Der Kriegs - und Marine - Minister. von Roon.

Preußische Bauk.

Der expedirende. Bank - Secretair Oh se ist zum, Geheimen Archivar und Vorsteher des Archivs der Privat - Antheile an: der Preußischen Bank ernannt worden.

umma 1. und 2. | laut der lezten Bekanntmächung

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‘Abgereist: Der Kammerherr -nnd General -Jutendant dee

Königlichen Schauspiele, von Hülsen, nach Leipzig.

Berlin , 6. Mai. Se. Majestät der König haben Allr. gnädigst geruht: Dem Regierungs-Präsidenten M aura ch zu Gum. binnen die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland

Majestät ihm verliehenen St. Annen-Ordens zweiter Klasse mit de Krone zu ertheilen. e M

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 6. Mai. Se. Majestät der König begaben Sich heute gegen 9 Uhr früh nah dem Exerzierplaß am Kreuzberg, um daselbst das Garde-Schüßen-Bataillon, das 1. Garde- Grenadier - Regiment Kaiser Alexander und das 2. Garde - Grena- dier - Regiment Kaiser Franz zu besichtigen. Um 127% Uhr ins Palais zurückgefehrt, empfingen Seine Majestät einige militairishe Meldungen und nahmen sodann den Vortrag des Kriegs- Ministers und des Militair-Kabinets entgegen. Um 3. Uhr hatte der Haus-Minister Frhr. von Schleiniy Vortrag und um 4 Uhr empfingen der König eine Deputation von Webern aus Walden- burg, im Beisein Sr. Excellenz des Minister - Präsidenten, welcher

später noch Sr. Majestät dem Könige bis gegen 5 Uhr vorzutragen

die Ehre hatte.

A. Mai. Die Geschüye , welche die Armee bei der Erstürmung der Düppeler Position am 18. April c. erobert hat, sind, begleitet von ciner Ehren-Eskorte, welche aus den Mannschasten aller an dem Kampfe betheiligt gewesenen Sturm-Kolonnen ausgewählt war, und geführt von dem Premier-Lieutenant Stoephasius der Brandenburgischen Artillerie-Brigade Nr. 3, gestern vom Kriegs-

shauplayze hier eingetroffen.

Heut Nachmittag hat die feierliche Einholung derselben und ihre Aufstellung in dem Lustgarten, wo sie noch cinige Tage verbleiben, stattgefunden. :

Es hatten sich dazu die Generale und Regiments-Commandéeure vor dem Brandenburger Thore versammelt und ebendaselbst auf der Chaussee nah Charlottenburg diejenigen Truppen der Garnison auf- gestellt, welche bestimmt waren, den Zug zu eröffnen und zu schließen. Es waren dies unter dem Befehl des General-Lieutenants Hindersin, zweiten General - Jnspecteurs der Artillerie, die 1. Escadrons des Garde-Kürassier-, des 1. und 2. Garde-Dragoner- und des 2. Garde- Ulanen-Regiments mit sämmtlichen Trompetern zu einem kombinir- ten Regiment formirt und geführt von Sr. KöniglichenHoheit demObersten Prinzen Albrecht von Preußen, Commandeur des 1. Garde-Dragoner- Regiments; ferner die 1sten Compagnieen des 2. Garde-Regiments zu TUß;/ des Garde-Füsilier-Regiments, des Kaiser-Alexander-Garde- Grenadier-Regiments Nr. 1, des Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regi- ments Nr. 2, des Garde-Schüßen- und Garde-Pionier-Bataillons mit den Spielleuten und der Musik des 2, Garde-Regiments zu Fuß; geführt von Sr. Königlichen Hoheit dem General der Kavallerie Prinzen Albrecht von Preußen und unter ihm von dem Obersten von Alvensleben, Commandeur des Kaiser-Alexander-Garde-Grena- dier-Regiments Nr. 1, so wie zwei Züge der reitenden Abtheilung

„der Garde-Artillerie-Brigade nebst den Trompetern derselben, welche

leßtere den Zug schließen sollte.

Die übrigen Truppentheile der Garnison waren im Ordonnanz- Anzuge. im Spalier vom Brandenburger Thore, längs des Fahr- e der Südseite der Linden bis zum Königlichen Palais auf- gestellt.

Vor 2 Uhr trafen die eroberten Geshühe und die Ehren- Esforte , erstere in zwei Abtheilungen formirt und an der Spiye einer jeden ein Trompetor-Chor der Garde-Artillerie-Brigade, geführt von Sr. Königlichen Hoheit dem General - Feldzeugmeister Prinzen Karl von Preuße, vor dem Brandenburger Thore ein.

Um 2 Uhr erschienen Se. Majestät der König. Allerhöchst- dieselben ritten zu der Ehren - Eskorte und den Truppen der Garni- son, welche den Zug begleiten sollten und fehten sich dann, gefolgt von der Generalität, an die Spiye desselben, welcher nunmehr eröff net von den vorgenannten Truppentheilen der Kavallerie und Jn- fanterie, denen die Geschüße, die Ehren-Eskorte an der Tête und be- gleitet von der Artillerie, folgten und geschlossen von den zwei Zügen reitender Artillerie durch das Mittel-Portal des den Schmuck der Siegesgöttin tragenden Brandenburger Thores in die Stadt ein- zurücken begann, empfangen von dem begeisterten Zuruf der Bewoh- ner, welche die Straßen und Plätze bis zum Lustgarten gefüllt hatten.

Als Seine Majestät der König an den Fenstern des Gouverne- ments-Hauses die Gemahlin des Oberbefehlshabers der alliirten Ar- mee, General-Feldmarschalls Freiherrn v. Wrangel bemerkten, wen- deten Allerhöchstsie, Sich zu derselben und riefen ihr, sie begrüßend und auf die eroberten Geschüße weisend, zu, daß auch: für sie dieser Tag ein Ehren- tag sei. Begleitet von dem sich immer erneuernden Jubelruf der Zuschauer

E nach der Elbe einhält.

F Herzogs Ernst nah Gotha is heute erfolgt. : E der Prinzessin Clotilde mit Erzherzog Joseph wird am 12ten

F feiten werden viele hohe Gäste erwartet.

' ist mit der Ueberlandpost aus Alexandrien eingetroffen.

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hewegte sich der Zug die Linden entlang ‘an dem Königlichen Palais

vorbei. Jenseits desselben hielten Seine Majestät, während die Jn-

‘fanterie der Begleit-Truppen Front nach dem Palais, den rechten

Flügel an dem Standbilde König Friedriths des Großen, in Linie

“sngs des Plages am Opernhause. aufmarsthirte und die Kavallerie,

in Marsch bleibend, sich auf dem Lustgarten, Front nach demselben, in Linie vor dem Dome aufstellte.

Se. Majestät ließen nun die Ehren-Eskorte und den Zug der eroberten Geschüße, welche von patriotishen Bürgern mit Kränzen und den preußischen Farben geshmückt waren und vor deren ein- elnen Abtheilungen die aufgestellte Jnfanterie das Gewehr präsentirte, vorbeidefiliren und begaben Sich sodann zu der Ehren-Eskorte, die inzwischen Ansfstellung genommen hatte. Diese Eskoëte war, wie hereits oben bemerkt, aus Mannschaften zusammengesezt, welche an dem Kampfe des 18. April Theil genommen hatten; es waren vorzugsweise solche Leute ausgewählt, die sich besonders hervorgethan hatten und denen Seine Majestät deshalb Auszeichnungen zu wver- leihen geruhen wollten. Nachdem diejenigen Mannschaften, welche das Militair-Ehrenzeichen 1. Klasse erhalten sollten, vorgerufen wor- den waren, reichten Seine Majestät einem jeden derselben huldreich die Hand und übergaben ihm die betreffende Decoration. Sodann yersügten Allerhöchstsie Sich zu den in Réih und Glieb verbliebenen übrigen Mannschaften der Ehren-Eskorte, hähdigten jedem Einzelnen das für ihn bestimmte Militair-Ehrenzeithen 2. Klasse ein und über- gaben dem herzugerufenen Premier - Lieutenant Stoephasius den Rothen Adler-Orden 3. Klasse mit Schwertern, mit welchem derselbe begnadigt worden war.

Bevor Seine Majestät den Play verließen, sprachen Allerhöchst- dieselben Jhren ‘Königlichen Hoheiten den Prinzen Karl, Albrecht und Albrecht (Bruder und Neffen Sr. Majestät) Allerhöchstihre An- erkennung aus, richteten Worte des Dankes an den Kriegs - und Marine-Minister für dic Verdienste, welche er sich Um die Armee erworben und drückten auch dem General-Lieutenant Hindersin Aller- höchstihre Zufriedenheit aus.

Seine Majestät kehrten hierauf in das Palais zurück und da- mit {loß eine Feier, die wohl geeignet, jedes patriotishe Herz mit Stolz zu erfüllen, allen Betheiligten, Mithandelnden wie Zuschauern unvergeßlih bleiben wird. :

Aus -Fridericia wird gemeldet, daß nach genauer Zählung daselb|t 206 Geschüye, darunter 3 unvernagelt, vorgefunden seien. General-Major von Nostiy ist zum Kommandanten der Festung er- nannt, deren Desarmirung und Demolirung in Angriff genom- men ist.

Swinemünde, 4. Mai. Auf 5 Meilen Entfernung sind keine Dänen in Sicht. (Ofts. Ztg.) 4

Neufahrwasser, 4. Mai. Gestern und heute blieb das dâ- nische Linienschiff in nordöstlicher Richtung auf 3— 35 Meilen Ent- fernung von Hela in- Sicht. Es ist au heute wie gestern stürmisch und hoher Seegang. (D. D.) |

Hamburg, 4. Mai. Der »Börsenhalle« wird aus Helgo- land von 1 Uhr 10 Minuten telegraphirt, daß ein Geschwader von fünf Schiffen, wahrscheinlich aus österreichischen ‘und preußischen Kriegsschiffen bestehend, von der hohen See kommt und den Cours Ein dáänisches Avisoschiff liegt auf der Hel- golander Rhede; sonst ist von dänischen Fahrzeugen nichts bekannt.

Ein Telegramm aus Cuxhaven von heute Nachmittag 44 Uhr theilt in offizieller Weise mit, daß von der Jnsel Neuwerk die Ankunft der österreihishen Kriegs\chiffe in der Elbe signalisixt worden sei. l

Nach einem dem hiesigen Assekuranzverein zugegangenen Telegramm sind zwei österreichische Fregatten und drei preußische Kanonenboote bei Cuxhaven vor Anker gegangen. :

Sacufen. Coburg, 2. Mai. Die Rückreise Sr. Hoheit des Die Vermählung

d, M. hier im Herzogl. Residenzschloß E s den Feierlich- . Ztg. Der fällige Lloyddampfer

3. Mai:

Defterreich. Triest, 4. Mai.

Großbritannien und Jrlaud. London,

| Jn der gestrigen Sihung des Oberhauses überreichte der Earl of Shaf-

le8bury eine Petition aus Cornwall um Schließung der Wirthshäuser um 14 Uhr Abends am Sonnabend bis 6 Uhr Morgens am Montag. Petitionen derselben Tendenz sind in leyter Zeit massenhaft an beide Par- lamentshäuser gelangt. i : _ Im Unterhause fragte Sir J. Pakington;/ ob es wahr sei, daß die Kanalflotte von Portland nach den Dünen segle; ob die Schiffe der- selben vollständig mit Kohlen, Mundvorrath und anderen Nothwendigkeiten ver- sehen seien , und ob die großen eisernen Schiffe der Flotte seit ihrer Rückehr aus dem atlantischen Meere im Dock gelegen hätten # Lord C. Paget: Das Kanalgeschwader liegt jet vor den Dünen. Die Schiffe sind schon nahezu vollständig mit Vorräthen versehen und vollkommen bereit, binnen Stunden. nah jedem beliebigen Theile der Welt abzugehen. Die eisernen Swiffe sind nicht seit der Ne vom Ocean, aber alle vor wenigen Mo- naten im Dock gewesen. Mr. Griffit h zeigt auf morgen die Frage an, 9% die Regierung das österreichische Geschwader nach der Nordsee gehen lassen oder ihm die Kanalflotte zur Begleitung nachsenden werde? Mr.

Hennes\y verschiebt, wegen der Abwesenheit des Premiers, A olnische Motion. ‘Lord R. Cecil fragt, ob man eine Bürgschaft dafür habe, daß die österreichischen Kriegsschiffe nicht in die Ostsee gehen würden? Mr. La- y'ard: Wenn der edle Lord ‘die Frage in das Anzeigeblatt sehen will so werde ih sie morgen Abend beantworten. Î

4. Mai. In der heutigen Sihung der Konferenz is der Antrag auf Waffenstillstand niht angenommen worden. Die nächste Sißung findet am kommenden Montag statt.

_In der gestrigen Siyung des Unterhauses wurde eine große Anzahl Petitionen um Schließung der Wirthshäuser am Sonntag überreicht. Mr. Cobden zeigte an, daß er binnen eines Monats die Resolution beantragen werdé, daß »dieses Haus die Politik der Nichteinmischung in die Angelegenheiten fremder Länder, welche unsere Beziehun- gen zu den Staaten Europa's und Amerika's regelt, voll- fommen billigt und zugleih der Meinung ist, daß dieselbe Politik in unseren Beziehungen zum chinesischen Reich beobachtet werden sollte.« Mr. D. Griffith fragt, ob es die Absicht der Regierung sei , den öster- reichischen Kriegsschiffen die Fahrt nah der Ostsee und Nordsee ohne Be- gleitung der englischen Kanalflotte zu gestatten? Sir G. Grey (der in Ab- wesenheit des Premiers antwortet) sagt: Es is waÿr , daß drei oder vier österreichische Kriegsschiffe vor den Dünen angekommen sind, und wir haben Grund zu glauben, daß noch einige andere auf dem Wege aus dem Mittelméere sind, um sich ihnen anzuschließen; aber die österreichische Regierung hat der englischen die ausdrüdcklihsten Ver- sicherungen gegeben , daß für jezt der Befehlshaber jenes Geschwaders nur die Weisung habe, den deutschen Handel in der Nordsee zu hühen und eine Blokade der Elbe und Weser zu verhindern. Die Kanalflotte liegt vor den Dünen, und der sie kommandirende Admiral ist von den Weisungen des österreichischen Geschwaders vollständig unterrichtet worden. Jhrer Majestät Regierung muß es ablehnen, zu sagen, welche Befehle sie dem Admiral der Kanalflotte in dem Falle geben wird, daß der österreichische Kommandant andere Weisungen erhalten sollte; aber sie hat Grund zu der zuversichtlichen Erwartung, daß das österreichische Geschwader nicht in die Ostsee gehen werde. Mr. W. Ewert beantragt einen Sonderaus\{uß über die Frage, ob die Todesstrafe beibehalten oder abgeschafft werden solle, und spricht leb- haft für die Abschaffung. Nach einer längeren Erörterung werden der Antrag und ein dazu gestelltes Amendement zurückgenommen; und dafür beantragt Mr. Heate eine ' Adresse an die Krone, mit der Bitte um Einsehung einer Königlichen Kommission zur Untersuchung der Bestim- mungen und der Wirksamkeit der Géseße, nach welchen gegenwärtig im vér- einigten Königreich die Todesstrafe verhängt, und der Art, in der fie voll- streckt wird, sowie zur Berichtabstattung darüber, ob in jenen Bestimmungen und Gesezen irgend eine Aenderung einzuführen wünschenswerth wäre. Dieser Antrag wird genehmigt.

Jn der heutigen Unterhaussigung zeigte Mr. Griffith an, daß er am 13. dieses vor der Vertagung über Pfingsten die Aufmerksam- feit des Hauses darauf lenken werde, daß die englische Regierung dem österreichischen Geschwader erlaubt habe, ohne Hinderniß oder Aufsicht eine ihm zur Fortführung des Krieges günstige Stellung einzunehmen.

Im Namen Jhrer Majestät hat die Prinzessin von Wales gestern im St. James - Palast ‘ein Drawing-Room abgehalten. Das diplomatische Corps war fast vollständig vertreten, der öster- reichische Botschafter stellte Herrn von Biegeleben, der preußische Botschafter Herrn von Balan vor, Herr von Beust wurde durch den Kriegsminister Earl de Grey and ‘Ripon, welcher an Stelle Earl Russell's, des Staatssckretairs des Auswärtigen, fungirte, der Prin- zessin von Wales vorgestellt, durch den dänischen Gesandten wurden der Legationssekretair Baron Holger von Rosenkranÿ und die König- lihen Kammerherren und Legationsräthe Baron von Guldenkrone und Baron von Bertuch eingeführt.

Das einzige Schiff der Kanalflotte, welches niht mit den übrigen vor den zDünen bei Dover liegt, is der »Prince Consort«, welcher für die Dauer des Aufenthalts Jhrer Majestät auf der Insel Wight bei Cowes ankert. Die Kanalflotte besteht aus einem Schraubendampfer, vier eisernen Schraubendampfern, einem eisen- gepanzerten Schraubendampfer, einer Schraubenfregatte und einem Schraubenkanonenboot¡ das Ober-Kommando führt der Contre- Admiral Sydney Colpoys Dacres, dessen Flaggenschiff der »Edgar« ist. Die einzelnen Schiffe sind folgende: die »Aurora, 35 Kanonen, 515 Mann, 400 Pferdekraft, 3318 Tonnen, der »Blac Princes, 41 Kanonen, 704 Mann, 1250 Pferdekraft, 6109 Tonnen, die »De- fence«, 16 n 450 M., 600 Say 3725 T., der »Edgar«, 71 K., 880 M , 600 Pferdekraft, 3094 T., der »Hector«, 34 K. 650 M., 800 Pferdekraft, 4089 T., der »Prince Consort«, 395 K, 660 M. 1000 Pferdekraft, 4045 T., der »Trinculo«, 2 K. 24 M ¡ 60 Pferde- kraft 239 T. der »Warrior«, 60 K., 660 M, 1250 Pferdekraft, 6109 D. Um die Lücken an Bord des Kanalgeshwaders aus- zufüllen, ist gestern ein Detachement von Unteroffizieren und Mann- schaften der leichten Marine-Jnfanterie nach Deal abgegangen.

Southampton, 1. Mai. Ein österreichisches Geshwader: Linien - Schraubenschiff »Kaiser« , 90 Kanonen , Panzer - Fregatte » Austria« und Rad-Dampfer »Elisabeth«, lehterer unter Flagge des Admirals Wüllerstorff , lagen bei, Abgang der Post von Lissabon im Tajo und sollten nach Brest weitergehen.

Frankreich. Paris, 3. Mai. Von Meyerbeer sagt der »Moniteur« heute: »Seit Oktober hatte er Paris nicht verlassen, um die Proben zur »Africanerin« selbst| überwachen zu können , für welches so ungeduldig erwartete Werk er endlich würdige Darsteller gefunden hatte«. Die »France« bemerkt dazu, die Hauptrollen der

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