1864 / 127 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Der Rechtsanwalt und Notar J euthe zu Falkenberg O. S. ist in gleicher Eigenschaft an das Kreisgericht zu Oppeln, mit An- weisung seines Wohnsiges in Oppeln, und der Rechtsanwalt und Notar Babel zu Tost in gleicher Eigenschaft an das Kreisgericht zu Neisse, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Neisse, verseht.

i Der Kreisrichter Münzer in Falkenberg O. S. is zum Rechts- anwalt bei dem Kreisgericht in Pleß, mit Anweisung seines Wohn-

siges in Pleß, der i

Nachstchenden Armeebefehl \chall Graf von Wrangel, nachdem er auf sein Gesuch d Obex-Kommandos enthoben war, an die alliirte Armee erlassen; s

Hauptquartier Horsens, den 20. Mai 18641. :

Seine Majestät der König, mein Allergnädigster Herr, hgh geruht, durch Kabinets - Ordre vom 18ten d. mich unter Erhebung R Grafenstand von dem Ober - Kommando der alliirten Armee zu entbinda, und mit deren Führung Y Prinzen Friedrich Karl von Preußen, als den ältesten der auf d Kriegs\chauplaÿ befindlichen Generale beauftragt, während der General dn Infanterie von Herwarth die Vertretung des kommandirenden Generals s fombinirten Armee-Corps übernimmt. iy

Seine Majestät sagt mir den Königlichen Dank für den glorrei

so eben zu einem Abschnitt gelangt ist, und beruft mich, 4

hat der General- Feldmar,

Kreisrichter Elsner in - Creuzburg O. S. zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in Rosenberg O. S-, mit Anwei- sung seines Wohnsißes in Rosenberg,

Der Gerichts - Assessor G o eppert in Tost zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in Lubliniß, mit Anweisung stines Wohnsiyes in Lubliniß,

Der Gerichts - Assessor Salomonsohn in Berlin zum Rechts8- anwalt bei dem Kreisgericht in Cosel, mit Anweisung seines Wohn- sies in Cosel, | :

Der Kreisrichter Hecke in Bauerwihß zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in Leobschüß, init Anweisung seines Wohnsiyes in Leobschüßtz,

Der Gerichts- Assessor anwalt bei dem Kreisgericht in Leobschüß, Wohnsizes in Katscher, und

Der Gerichts - Assessor Tarlau in Berlin zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in Falkenberg, mit Anweisung seines Wohnsißes in Falkenberg, :

und jeder derselben zugleih zum Notar im Departement des Appel- lationsgerichts zu Ratibor ernannt worden.

Feldzug, der f mich bei meinem hohen Alter nach einer beschwerlichen Winter - Campa nicht möglichen neuen Strapazen auszuseßen, nach Berlin in Allerhö Seine Nähe. vig

Hiernach scheide ih von Euch , meine lieben Kameraden der allirtz Armee, die Jhr in einem mehrmonatlichen Feldzuge siegreich den Feind v die Unbilden eines ungewöhnlich harten Winters überwunden habt, #

Die alliirte Armee hat unter meiner Führung die ihr gestellte Aus gabe, die Occupation des Hunderte von Geschüßen und Tausende von Gefangenen sich in unst Händen befinden , und daß der Feind vom festen Lande seines Reichs ver trieben ist.

In rübmlichstem MWetteifer haben die allirten Truppen, als würdig Repräsentanten zweier großer Armeen, neben einander in treuer Waffe: brüderschaft gestritten, und so ein Ziel erreicht, bei welchem angelangt, id mit Befriedigung, von der Gnade unserer erhabenen Monarchen hocbgeelht mich zurüfziehen kann. 5

Dafür sage ih allen Herren Generalen, Offizieren, Beamten und Se daten der alliirten Armee meinen herzlichsten, innigsten Dank; an Enn Spitze habe ich die \chönste und stolzeste Zett erlebt, die mir Gottes Gnade hat zu Theil werden [assen.

Lebt wohl und vergeßt Eures greisen Führers nicht, der bis an sin E Eurer und Eurer Thaten mit Dankbarkeit und Stolz ged en wird. :

Brz osa in Rosenberg O.-S. zum Rech{8- mit Anweisung seines

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Unter Beibehaltung des Notariats sind:

1) der Justiz-Rath Weiß in Tiegenhof als Rechtsanwalt an das Stadt- und Kreisgericht zu Danzig,

2) der Rechtsanwalt Lindner in Berent ebenfalls an das Stadt- und Kreisgericht zu Danzig,

Z) der Rechtsanwalt Horn in Stuhm an u Marienburg,

A) der Rechtsanwalt Hoffmann in Deutsch - Crone an das Kreisgericht in Thorn, :

5) der Rechtsanwalt von gericht zu Graudenz

verseßt worden.

Der General-Feldmarschall von Wrangel.

Sachsen. Coburg/, 31. Mai. Gestern is der Landtag des hiesigen Herzogthums wieder eröffnet worden. Die an denselbt ergangenen Ministerial-Erlasse, von denen verschiedene ein blos lofy les Interesse bieten, betreffen unter Anderm auch den beabsichtigtn Baut ciner Eisenbahn von Suhl nach der Werrabahn, und s git aus- dem betreffenden Dekrete hervor, daß die hiesige Stäatsregieruy diesem Projekte günstig ist und daß man die Hoffnung hegt, & werde die preußische Staatsregierung das Unternehmen durch Vr willigung eines Beitrags von 200,000 Thlr. aus Staatsmittel auch ihrerseits fördern.

Schweiz. Bern, 1. Juni. fahrtsaus\chusses seitens der Regierung von Basel-La n d uild di Vertheilung von Waffen an die ihr ergebenen Gemeinden hat cin bedenkliche Aufregung in dem Kanton hervorgerufen. Oer Bunde

das Kreisgericht

Werner in Flatow an das Kreis-

Unter Verleihung des Notariats im Departement des Appel- lationsgerichts in Cóslin sind ernannt worden :

Der Kreisrichter Man nkfopff in Côslin zum Rechtsanwalt Leselbst; dortigen Kreisgericht mit Anweisung seines Wohnfißes | Fommissarius abgesandt.

der Kreisrichter Scheunemann in Rummelsburg zum Rechts- Belgien. anwalt bei dem Kreisgericht in Neustettin, mit Anweisung seines | voraussichtlich Wohnsitzes daselbst j nommen. Nachdem der Bericht über

der Kreisrichter dem dortigen Kreisgericht mit Anweisung selbst, und |

der Kreisrichter Furbach in Lauenburg zum Rechtsanwalt bei dem dortigen Kreisgericht mit Anweisung seines Wohnsitzes daselbst. |

Brüssel, 31. Mai.

die Betreffs der Wahl d Goering in Schlawe zum Rechtsanwalt bei seines Wohnsiges da- wie auch der genannte Abgeordnete zum Eid auf die Verfassung : gelassen worden, verlas Herr Rogier im Namen der Regierung eins längeren Bericht über den Verlauf der nunmehr beendigten Mini frisis , welche cine Reihe entgegnender

Herrn Dechamps hervorrief. (Köln, Zi

Großbritannien und Jrland. London, 31, Mui In der gestrigen Ob erhaussizung lezte Lord Clarendon eine Bil welche die wählbaren Vorsteher und Verwalter öffentlicher Schulen un die Controle des Parlaments zu stellen bezweckt. In Erwiederung 2 einige Fragen Lord Lyttelton's sagte Lord Granville, die n? Land- und Seemacht, die in dem neusecländischen Kriege thätig gent verdiene für ihre Leistungen die höchste Anerkennung. Er glaube, é e zwecmäßig, von den Kolonieen zu verlangen, daß sie, wenn das M land einen Krieg zu ihrer Vertheidigung geführt habe, einen anse Theil der Kosten übernehmen. Auch wäre es „wünschenswerth! die h borenen unmittelbarer unter die Controle der Regierung zu bringen, v das Wie? bedürfe reiflicher Erwägung. Die von der örtlichen A dischen Gesehgebung erlassene Akte zur -Unterdrückung der Rebellion 5 i Confiscations-Akte seicn von der Regierung Jhrer Majestät sanctioni? u den. Lord Lyveden spricht die Hoffnung ans, die Regierung werdt N daran denken, ein etwaiges neusceländisches Anlehen zu garan i A Earl von Clancarty tadelt die Afte zur Unterdrückung der Rebellit scharfen Ausdrücken, und Earl Grey bedauert, daß die Regierung der fiscations-Akte ihre Sanction ertheilt hat. M

Im Unterhause erklärte gestern der Attorney- Gener die Negierung die von den Herren Laird gebauten zwei Widdern s für welche früher 300,000 Pfd. verlangt worden ware®/ für 2 angekauft habe; die Vollendung des Baues « und völlige dd Schiffe sei in dem Preise mit inbegriffen. Einen Anspruch auf L ersay hätten die Erbauer nicht. Auch halte die Regierung f e

Angekommen: Der Unter - Stäats - Secretair des Ministe- riums der geisilichen Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Lehnert, aus Paris.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 2. Juni. Se. Majestät der König nahmen heute Vormittag einige militairische Meldungen entgegen, empfingen den Vortrag des Krieäs-Ministers und des Militair- Kabinets, machten um 15 Uhr Mittags der heute früh eingetroffenen und im russischen Gesandtschafts - Hotel abgestiegenen Großfürstin Helene einen Besuch und nahmen um 4 Uhr den Vortrag des Minister-Präsidenten von Bismarck entgegen. _

bis auf Weiteres, Seine Königliche Hoheit dad

| fónne Jhrer Majestät

4 / E v 2 Na t F Herzogthums Schleswig / 10 glänzend erfüllt, daj

Die Einscyung eines Vobb | rath hat seinen Vice - Präsidenten Schenk als außerordentli)

Die Kammer hat heute - | nur für kurze Zeit ihre Sitzungen wieder au

Herrn van Hoorde eingeleitete Untersuchung verlesen und genehwi) M

 40 K Aufklärungen Seitens "F

shiedene Scrailgerüchte.

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n Foreign Enlistment Act zu modifiziren; sie sei entschlossen, das Sinne, in welchem sie es verstehe, aufréchtzubalten und an- wenden. Herr Whiteside beantragt eine Resolution zu Gunsten tier Herabseßung der Spirituosen - Zölle, da der hohe Zoll die heimlichen grennereien in Schottland und Jrland begünstige, aber nach einigen Wor- im des Schagkanzlers und anderer Mitglieder nimmt er den Autrag E Per Roebucck fragt den Unterstaatssecretair des Aus- e warum die Regierung feine Schritte thun wolle) terklopfer Home für seine Wegweisung aus Rom Genugthuung zu

7 Derselbe habe sich in Rom nicht als Geisterklopfer niedergelassen,

ndern die Bildhauerkunsi zu studiren angefangen und zu diesem Zwecke in Quartier gemiethet und fel durch seine gezwungene plößliche Abreise zu Schaden gekommen. L ayard erwidert, er wolle sich nicht zum Rertheidi- or der rômischen Gesetze aufwerfen, und wenn sich die römische Regierung vor Home's Geistern fürchte, so sei das ihre Sache. Aber der Fremde müsse sh den Gesezen des Landes unterwerfe, das er besuche. Und da Home

160 Geseh in dem

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weder ins

Regierung von seiner Bes nehmen. Hennel1y und V. päpstlichen Regierung und erinnern uh nah Zauberei uno Wahrsagere! verboten und strafbar seien (wenn man auch das Verbot nur gegen Die Dorfhexen und andere Personen, die sich nicht n der eleganten Welt bewegen, geltend macht).

Frankreich. Paris, 31. Mai.

Scully rechtfertigen das Verfahren der

Die (bereits telegraphisch

angedeutete) Note des heutigen »Morgen-Moniteur« lautet wörtlich: |

„Ein amtliches Telegramm aus Rom besagt , der Papst habe am 4), Mai seine Audienzen wieder aufgenommen und die Gesundheit Er. Heiligkeit sei ganz wieder hergestellt. Der heilige Vater hat. sich ziemlich lange stehend mit den bei ihm vorgelassenen Personen unter- halten und_ sein Antlit zeigte keine Spur seiner lehten Krankheit. « Oer »Abend-Moniteur« meldet, daß die Unterhandlungen zwischen der Schweiz und Frankreich Betreffs des Abschlusses eines Handels- vertrages in Folge neuer Instructionen y die Herr Kern erhalten, wieder aufgenommen worden sind. Heute fand unter dem Vorsitze des Herrn Drouyn de Lhuys eine erste Konferenz statt.

Herr Bravay ist im Gard-Departement wieder zum Deputirten gewählt worden. Er wurde mit 14,760 Stimmen gewählt , wäh- rend sein Gegner nur 6377 Stimmen erhielt. Bravay ist in seinem Departement sehr populär. Die Kammer hatte seine Wabl zwei Mal fassirt, da die Antecedentien dieses Mannes und besonders die sciner Familie nicht der Art sind, daß die Deputirten ihn unter sich dulden wollen.

Aus Port-au-Prince meldet’ man, daß eine Verschwörung ent- eckt worden. Nach dem »Abend - Moniteur« kennt man noch nicht den Zweck und die Wichtigkeit derselben. Mehrere Verhaftungen waren vorgenommen, worden. Der Präsident Giffrard hat seine Reise durch. die Provinzen nicht unterbrochen.

Der »France« wird aus Meriko vom 16. April geschrieben, daß die Jndianer von Cholula und Umgegend (Prôvinz Puebla) sh bereit erklärt baben, wenn das Kaiserpaar seinen Triumphzug von Vera-Cruz nach Mexiko durch ihr Gebiet nehmen wolle, die Landstraße eigenhändig haussiren und mit 700 Blumen-Ehrenpforten chmüdcken zu wollen:

Auf Madagaskar herrschte nach den lezten Nachrichten, vom 5. April, noch immer die größte Anarchie. Da das Volk steif und fest daran glaubt, daß Radama noch lebt, so hat der Premier- Minister, morganatischer Gemahl der Königin , den Plan aufgegeben, sich selbst zum Könige ausrufen zu lassen.

Vom Senegal, 9. Mai, wird berichtet, daß ein Blockbaus verrätherischer Weise überfallen und die darin befindlichen 15 Mann niedergemahht wurden. General Faidherbe hat, um dafür Vergel- tung zu üben cine Jnfanterie-Kolonne von 700 Mann mit 3000 eingeborenen Freiwilligen gegen die Tribus Dioba's entsandt und derselben eine exemplarische Züchtigung angedeihen lassen.

Die Deputirten während der Session, die erhoben. Man findet diese Summe um, den Abgeordneten in Zukunst 12,000 Frs. zu gewähren.

Túürkei. Aus Konstantinopel, 23. Mai wird der öster- reichischen General-Korrespondenz geschrieben : »Murad Efendi, der Thronfolger des regierenden Sultans, ist in Ungnade gefallen und wird dem zu Folge während seiner Thronanuwartschaft den herkömm- lichen türkischen Einrichtungen gemäß isolirt und bewacht seine 2age hinzubringen haben. Ueber die Reranlassung hierzu zirkuliren ver- Bekanntlich war diesem Kronprinzen durch des Großherrn bis jeßt seine volle Frel-

so eben beendet ward, jeder 17,500 Fres. hoh und geht mit dem Plane

.

lieber cin jährliches Figzum von

die außerordentliche Gnade heit belassen worden. y

Die von der nun aufgelösten Kammer dem Engländer Ward ertheilte Konzession zu einer Eisenbahn von Braila über Bucharest

nah Orsowa ist vom Fürsten bestätigt worden.

_ Rusland und Polen. Von der polnischen Grenze/ dl, Mai. -Die »Ojczyzna« hält ungeachtet des in der »Opinion nationale« veröffentlichten offiziellen Dementis der französischen Re- gierung die Behauptung aufrecht, daß Abschriften von den die Vor-

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Gefängniß geworfen, noch seines Eigenthums beraubt worden fei, | chwerde feine weitere Notiz | :Y:: i A en | in Paris in Beschlag daß auch nach englischen Gesetzen | y | gab von dem ernstlih betriebenen Aufstande. | der That erst nah Eintreffen der Waffen im Frühjahr | ginnen und gegen die

des geseygebenden Körpers haben an Diâten

bereitungen zum polnischen Aufstande betreffenden Papieren, welche im Dezember 1862 bei den in Paris verhafteten Emigranten God- lewsfi und Cwierciakiewicz in Beschlag genommen wurden, wenn au nicht vom französischen Ministerium, so doch von der französischen Bolizei der russischen Gesandtschaft in Paris mit- getbeilt worden - seien. Dies sei unleugbare Thatsache, die der m Dezember 1862 in Paris woeilende russische Stabs - Capitain (spätere Insurgenten - Chef in Litthauen) Siegmund Sierakowsfi auf der russischen Gesandtschaft selbs erfahren und sofort an das damalige Warschauer Central-National-Comité berichtet habe. Ueber die Wichtigkeit und die verhängnißvAlen Folgen der zur Kenntniß der russishen Regierung gebrachten Papiere läßt sich das genannte Blatt also aus: »die russishe Regierung glaubte bekanntlich Ende 1862 noch nicht an die wirklih bestehende Absicht eincs bewaffneten Aufstandes und spottete im »Dziennik powszechny« über die Gerüchte, die denselben als nahe bevorstehend ankündigten. Erst die aus den f genommenen Papieren geschöpfte Nachricht; daß das Central-Comité Aufträge zu Waffen-Antäufen gegeben habe, ibr die Ueberzeugung von der Gefabr der Situation und

i Oer Aufstand sollte in 1863 be- / Rekrutirung zur russischen Armee, die nach einem im Dezember gefaßten Beschlusse im Februar erfolgen sollte, hatte das Central - Comité {hon im Dezember die Dislocirung der aufgezeihneten Rekruten angeordnet und dazu systematische Rorberecitungen getroffen. Zweck dieser Dislocirung sollte die Vertagung des Aufstandes bis zum Frühjahr sein. Dieser Zweck fkonnte aber nicht mehr erreicht werden, nachdem der Befehl zur beschleunigten, am 15. Januar vorzunehmenden Rekruten - Aushebung gegeben und derselben der Charafter einer großartigen Proscription aufgeprägt war. Die russishe Regie- rung hatte nämlich, nachdem sie aus den in Paris saisirten Papie- ren erfahren, daß sie vom Aufstande’ bedroht sei, beschlossen, dem- selben zuvorzukommen / indem fie nicht ohne Grund hoffte, daß der dadurch beschleunigte Ausbruch um so eber unterdrüct werden würde; und aus jenen unglüseligen Papieren wobl wußte, daß die ange- kauften Waffen zum 15. Januar noch nicht in Polen sein konnten. So war jene Beschlagnahme von Papieren in Paris für Polen von verhängnißvollen Folgen , weil sie die Beschleunigung der Re- fruten - Aushebung entschied, die ihrerseits wieder zum Aufstande drängte, der wegen Waffenmangel das Land nicht sofort beherrschen und vom Feinde säubern konnte, der damals in ganz Polen nur 90,000 in fleinen Garnisonen. über das ganze Land zerstreute Sol- daten hatte. (Oft\. Z.) s

Schweden und Norwegen. Stockholm, 28. Mai. Laut Bülletin der Herren Professor Abelin und Leibarzt Wästfelt ist der Gesundheitszustand des Herzogs von Wermland fortwährend in der Besserung begriffen. Se. Königliche Hoheit wird die Sommer- Monate auf dem in Schonen am Sunde belegenen Graf von Pla- ten’schen Landgute Kulla Gunnarstorp zubringen, wo auch die Her- zogin von Ostgothland einzutreffen gedenkt.

Kopenhagen, 30. Mai. Zum Landsthing des Reichsraths sind im 13. Landsthingskreis- (die Aemter Haders- leben, Tondern und Lügumfkloster) nach » Fädrelandet- gewählt wor- den: Kammerherr Wolfhagen, Gutsbesißer Juel in Hjerndrup, Amk- mann Knudsen auf Fehmarn und Minister Johannsen.

_— 31, Mai. Die »Berl. Tid.« bringt heute- ein Telegramm aus London folgenden Jnhalts: Am Sonnabend, 28. Mai, fand eine Konferenz-Sihung statt. Lord Russell machte einen Vorschlag in der Richtung einer Theilung. Die Bevollmächtigten der alliirten Mächte nahmen diesen Vorschlag ad referendum. Nächste Sizung Donnerstag, 2. Juni. Das ist Alles, was bis jeht von offiziöser Seite über die legte Konferenz-Sihung verlautet.

Nach » Dagbladet« liegen jezt mehrere deutsche Fahrzeuge in Frederikshald unter russischer Flagge. Die Bedingung, unter welcher sie sich der russischen Flagge bedienen können, ist nah Aussage eines der ph die, daß je der fünfte Mann der Mannschaft ein Russe sein muß.

Dánentark.

Amerika. Der Postdampfer „City of New-York« hat Nach- richten aus New-York vom 18. v. M. Nachmittags nach Cork gebracht. Grant hat Verstärkungen erhalten und wird vorrücen. Die Regierung in Washington erklärt, sie wolle die Armee auf ibrer gegenwärtigen Stärke erhalten, bis die Insurrection erdrückt sei. Die Konscription findet den 1. Juli statf. i

Kalkutta, 23. April. Die Indigo-Unruhen drohen Im Kischnagok - Distrikte herrsht noch immer eine große Mißstimmung zwischen den Ryots und den Pflanzern, und die Mängel der Gesezgebung tragen dazu bei, den Konflikt zu erhöhen. Jn einer der Fabriken zu Mulnath brachen Streitigkeiten aus und eîn Angestellter ward dabei getödtet. Die Mörder wurden vor Gericht gezogen und ihre Schuld wurde bewiesen j troydem sprach eine Jury von Eingeborenen sie einstimmig frei. Der Grund der

Asien. wiedet auszubrechen.