1864 / 136 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Se. ‘Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Das Mitglied- der: Königlichen Direction: der Oberschlefischen ÆEisenbahn, Regierungs - Assessor von Mutius zu Breslau, zum Regierungs-Rath zu ernennen ; und _ Dem- Geheimen. expedirenden Secretair und Kalkulator Wer- nidckde bei dem Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten, den Charakter eines Rechnungs-Raths- zu verleihen.

Potsdam, 12. Juni.

Ihre Königlichen. Hoheiten der Großherzog und die Groß- herzogin von Mecklenburg-Schwerin sind gestern Abend- von hier nach Schwerin abgereist.

Potsdam , 12. Juni.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich der Nieder- lande ist gestern Abend von hier nach dem Haag abgereist.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der Königliche Landbaumeister Berring zu“ Arnsberg ist als Königlicher Kreisbaumeister nach. Hoyerswerda verseht worden.

War anuntmaGun g.

Qu Kranz im Regierungsbezirke Königsberg und zu Kösen im Regierungsbezirk Merseburg werden am 15. Juni cer. Telegraphen- Stationen mit beschränktem Tagesdienste (ctr. F. 4 des Reglements für den Deutsch-Oesterreichischen Telegraphen-Verein) eröffnet werden.

Berlin, den 11. Juni 1864.

Königliche Telegraphen-Direction. Chauvin.

Justiz - Ministerium.

Der Landgerichts - Referendarius Salomon Rothschild aus Trier ist auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königlichen Appellationsgericht8hofes. zu Köln er- nannt worden.

Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll- mächtigte Minister am Königlich hannöverschen Hofe, Prinz Gustav zu Ysenburg und Büdingen, von Hannover.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Preußen, Dr. Eichmann, von Königsberg.

Abgereist: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Kom- mandant von Berlin, von Alvensleben, nah Karlsbad.

Dkr Wirklihe Geheime Ober - Regierungs-Rath Costenoble nach Kissingen. :

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Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 11. Juni. Se. Majestät der König nahmen heute auf Schloß Babelsberg den Vortrag des Wirklichen Geheimen Raths, Geheimen Kabinets-Raths Jllaire und die Mel- dung des Obersten Colomier, Commandeur der 3. Artillerie-Brigade, entgegen, begaben Allerhöchstsich um 12 Uhr zum Kabinets-Conseil nach Berlin und empfingen den Prinzen Ysenburg.

10, Juni. Se. Majestät der König verweilten- gestern Vormittag in Babelsberg, wohnten um. 3 Uhr der Familientafel bei dem Kronpriñzlihen Paare im Neuen Palais bei, zu welcher u. A. auch der von seinen bei Oeversee erhaltenen Wunden wieder ge- nesene K. K. General - Major Herzog Wilhelm von Württemberg gezogen worden war und ‘fuhren um 5 Uhr von der Wildpark- station nah Berlin, ertheilten dort dem Kaiserlich russischen Minister Fürsten Gortschakoff eine Audienz und fuhren um 10 Uhr nah Babelsberg zurü. |

_Heute Vormittag nahmen Se. Majestät einige militairische “Meldungen und den Vortrag des Civilkabinets entgegen, fuhren um 12 Uhr nah Berlin , empfingen im Palais den Kaiserlich russischen Militair - Bevollmächtigten , General - Lieutenant Grafen Adlerberg und den General - Arzt Dr. Langenbeck, der vom Kriegsschauplaß eingetroffen is, und präsidirten sodann einem Kabinets-Conseil.

q hörden, daß sie keine gründliche A er ey

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| Trier, 11. Juni. Heute is die Nachricht hier eingetroffen | Dry Haneberg- die auf ihn gefallene: Wahl zum Bischof As ey abgelehnt hat. (Tr. Ztg.) s

: esen. Darmstadt, 12. Juni. Ihre Majestäten der „Kaiser und die Kaiserin von Rußland, mit den drei jüngst kaiserlihen Kindern, der Großfürstin Maria und der Großfürsten Sergius und Paul Kaiserlichen Hoheiten , und zahlreichem Ge, folge sind gestern Abend “um ck11 Uhr dahier angekommen. A Majestäten wurden von Seiner Königlichen Hoheit dem Groß, herzoge und den hier anwesenden Gliedern der Großberzoglichen Familie im Bahnhofe empfangen und nach dem Großherzoglichen Residenzschlosse geleitet. Wie man vernimmt, werden die russischen Majestäten bis zum Dienstag Vormittag im Großherzoglichen Fa: milienkreise verweilen und sich dann zum Gebrauche der dortigen Heilquellen nah Kissingen begeben. (Darmst. Ztg.)

Frankfurt a. M., 11. Juni, Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssißuug.vom 9. Juni. lautet:

Die Bundesversammlung nahm zunächst zwei Schreiben Threr Majestät der Königin von Spanien. entgegen, durch welche der big. herige Königlich spanishe Gesandte Don Juan Antonio Rascon abberufen und statt seiner der Marquis von Alhama beim deutschen Bunde beglaubigt wird. Hierauf nahm dieselbe Kenntniß von den neuesten Berichten des Bevollmächtigten des Bundes zur Londoner Konferenz. Auch faßte sie einen Beschluß in “Betreff näherer Rege- lung des geschäftlichen Verkehrs mit diesem Bevollmächtigten. So, dann kam ein Bericht zur Vorlage, mit welchem die neuerdings da. hier wieder versammelt gewesene Kommission von Sachverständigen zur Entwerfung eines allgemeinen Gesehes zum Schuß von Werken der Literatur und Kuist gegen Nachdruck und unbefugte Nachbil. dung die Ergebnisse ihrer Arbeiten überreiht. Endlich gaben ein- zelne Regierungen Erklärungen in Beziehung auf {webende Ange- legenheiten ab und wurden in Militairangelegenheiten und Cassa. sachen Beschlüsse gefaßt, (Fr. Bl.)

Bayern. München, 10. Juni. Sicherem Vernehmen nah hat Se. Majestät der regierende König nunmehr darüber eine defi- nitive Bestimmung getroffen, daß die unter seinem Vater Max Il, begonnenen und von demselben subventionirten wissenschaftlichen Werke und Unternehmungen zu Ende geführt werden sollen.

: Desterreich. Wien, 12. Juni. Die hiesigen Blätter mel- den übereinstimmend, daß der Kaiser am Dienstag in Begleitung des Grafen Rech berg nach Kissingen abreisen und sich von dort unmittelbar nach Karlsbad begeben wird, um den König von Preußen zu begrüßen.

| Großbritannien und Jríaud. London, 10. Jnni Ihre Majestät die Königin hat heute in Windfor eène Geheime, raths-Sißzung abgehalten.

In der gestrigen Sihung des Oberhauses fragte Lord Shaftes- bury, ob es wahr sei, daß man. sich zu einer Verlängerung der Waffen- ruhe zwischen Deutschland und Dänemark geeinigt habe? Earl Russell: Ja ; die Bevollmächtigten haben in eine weitere Einstellung der Feindselig keiten auf 14 Tage gewilligt. Der Marquis von Clanricarde: Haben beide Theile Deutsche und Dänen darein gewilligt? Earl Russell: Beide. Die Deutschen machten zivar anfangs Opposition gegen den Vor- schlag, haben ihn jedoch angenommen. Der Marquis von C lanri- carde beantragt die Vorlegung der diplomatischen Korrespondenz, welche durch die Anwerbung, irischer Auswanderer und britischer Unterthanen aus Canada für die Armee der föderirten Staaten in Nordamerika veranlaßt worden is. Er findet es, wie er öfters gesagt hat, sehr einseitig, daß die englische Regierung die Foreign Enlistment Act in Kraft sehe, so oft die Konföderirten sich in England Kriegsschiffe zu verschaffen suchen, während sie den Föderirten englishe Waffen und Munition ungehindert zu- fommen_ lasse. Er will vernommen haben, daß in England ein regelmäßig organisirtes Depot existire, um Deutsche für die Föderation zu werben. Dies streite doch gewiß gegen die Foreign Enlistment; und wenn auch deshalb keine unmittelbare Kriegserklärung gegen Amerika geboten sei, so wünsche er jedenfalls, daß energische Vorstellungen dagegen erhoben würden. Jm Falle der Vergeblichkeit solher Vorstellungen würde sich allerdings die Frage erheben, ob eine Kriegserklärung nicht an der Zeit sei, Lord Brougham spricht ebenfalls mit Bedauern und Entrüstung davon, daß arme irische: Auswanderer zu einem in England strafbaren Bruch der Neu- tralität verleitet werden. Earl Russell entgegnet, das auswärtige Amt habe die von Lord Lyons erhobenen Vorstellungen nah Kräften unterstüßt. Die Waffenausfuhr nach dem Norden verbiete kein Gese, obgleich es den Konföderirten freistehe, die Waffen während des Transports zu konfisziren j mit der Ausrüstung von Kriegsschiffen dagegen verhalte es sich anders. Die irischen Auswanderer hätten sich für ihr Schicksal bei ihrer eigenen Leicht gläubigkeit zu bedanken. Jndeß sei es höchst unreht von den federirten Be des von Lord Lyons gerügten Unfuges veranstaltet haben. Er wolle nicht so weit gehen wie der edle Mat- quis und behaupten, daß auf eine Nichtbeachtung der englischen Vorstellun- gen eine Kriegserklärung - folgen müsse, allein er gestehe, daß es si um einen jener Fälle handle, die häufig zum Kriege zu führen pflegen. Leider habe auch England eben so viel Grund, sih über die Konfederirten wie über die Federirten zu beklagen. Die Regierung werde mit ihren Vorstellunge? fortfahren, und hoffentlich würden sie nicht erfolglos bleiben. Die Motion wird genehmigt. : ¡ :

Jn ‘der gestrigen Unterhaussigung fragte Griffith den, Lord-

Premier, ob er dem Hause irgend eine Auskunft über das Ergebniß der (gestrigen) Konferenzsizung geben könne. Lord Palmerston: Jh bin 1m

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Stande, die Frage in ‘einer Weise zu beatitivorten, die dem Hause, wie ich zur Befriedigung geveichen wird. Die: Konferenz hat heute -den nstillstand um vierzehn Tage , vom 12ten an gerechnet , verlängert.

ord Palinerston \chlägt dem Hause den Beschluß vor, der Lädy Elgin, auf

Empfehlung der Königin, eine lebenslängliche Pension von 1000 Pfd. St.

jährlich auszuseßen. Der Antrag wird ohne Widerspruch irgend eines Mit

liedes angenommen. Auf den Antrag des Schaßhkanzlers wird die

_Fesolution angenommen, der ‘Königin zu gestatten, daß sie zu Gunsten des

gónigs der Hellenen auf 4000 Pfd. St. jährlich verzichte „und zu diesem Betrage den griechischen Staatsschay von den im Jahre 1860 in Betreff des rie chen Anlehens eingegangenen Verpflichtungen entbinde. Auf Grund ta Resolution wird sofort eine Bill eingebracht.

11. Juni. Jm Bucingham - Palast hat gestern ein auf Geheiß Jhrer Majestät der Königin veranstalteter Hofball stattge- funden, zu welchem etwa 1800 bis 1900 Gäste geladen waren. Das diplomatische Corps war ziemlich vollzählig vertreten.

Heute war wieder Ministerrath in LordPalmerstons Amts-

ohnung.

Y N Poéhaufe ging gestern die Schiffsketten- und Kabel - Bill durch die 2. Lesung. Dieser Gesehentwurf bezweckt, daß zur Verhütung von Un- glüdsfällen alle Ketten und Kabel eines Kauffahrteischiffes derselben Probe wie die eines Kriegsschiffes unterworfen werden sollen. Die Schorn- seinfeger- Bill geht durch die 3. Lesung. Ueber die Verwaltung des Greenwich - Hospitals findet eine Conversation statt, in welcher der Herzog yon Somerset die Reformen fkizzirt, welche die Regierung im_Hospital ein- zuführen beabsichtigt. - / L

Im Unterhause fragte gestern DiSraeli, bis wann die Konferenz

s vertagt habe, und ob die Verlängerung der. Waffenruhe an Bedingun- gen geknüpft sei, welche die eigenthümliche Dauer der Verlängerung erklären fónnten. Lord Palmerston: erwidert, er wisse nihts. von besonderen Be- dingungen, aber 14 Tage waren eben die längste Frist, zu der die däni- {e Regierung sih verstehen wollte, obgleich die andern Theile eine län- gere Unterbrechung der Feindseligkeiten wünschten. D. Griffit h*cksagt, die nichtenglischen Mitglieder der Konferenz beobachteten die beschlossene Heim- lihfeit der Verhandlungen so wenig, daß die Nachrichten über“ die leßte Sihung nach Berlin und von dort wieder nach London .zurlick tele- graphirt waren, bevor sie dem Parlament mitgetheilt wurden. Er selbst fühle ih daher zu feiner Zurückhaltung verpflichtet und frage, ob die britische Regierung es unterlässen werde, Dänemark -zu einer weiteren Ver- längerung des Waffenstiilstandes ‘zu drängen, wenn bis zum 2bsten keine Vereinbarung erzielt sein sollte. Lord Palmerston: Jh bin wirkli außer Stande, auf die Frage, was die Konferenz in etwaigen künftigen Fällen thun würde, eine Antwort zu geben. Lord R. Cecil beantragt die Resolution, daß es wünschenswerth wäre, die Prüfung der Data, auf welche sich das Haus bei der Erörterung von Privatbills zu stügen hat, irgend einem ‘außerhalb des Parlaments stehenden Tribunal zu übertragen, da die Mitglieder fezt häufig über Gegenstände entscheiden ‘müssen, von denen sie keine praktische Kenntniß besizen. Nach längerer Erörterung nimmt & den Antrag zurück. Eine Abstimunung ist nicht möglich, da nur 19 Mit- lieder im Hause sind. Lord- Palmerston beantragt das Votum von 39000 Pfd. für Sir Rowland Hill. Nur Williams murrt über diese Ver- hwendung, da Sir R. Hill, obgleich ein um das Postwesen verdienter Mann, sich mit einem Ruhgehalt von 2000 Pfd. zurückziehe. Das Votum wird einstimmig genehmigt Zur Verleihung einer Pension von 1000 Pfd. an Lady Elgin wird eine Bill eingebracht.

Frankreich: Paris, 10. Juni. Der heutige »Morgen- Moniteur« publicirt amtlich die am 1. d, zwischen Frankreich und Bayern vereinbarte Deklaration, wonach die Gebühren für eine tele- graphische Depesche von 20 Worten zwischen beiden Ländern, ohne “uus auf die Lage der Station, gleichmäßig 3“ Fr. betragen ollen,

Ueber die Konferenz, welche sch in Konstantinopel versammelt hat, um sich mit der Donaufürstenthlimer - Frage zu beschäftigen, theilt der » Abend - Moniteur« Folgendes mit: »Diese Konferenz, welhe sich mit der Regulirung der Frage in Betreff der in den ieniblinern gelegenen -Klostergüter zu beschäftigen hat, hielt am 9, Mai ihre vierte Sißung. Die Mitglieder der Konferenz sind übereingekommen, eine Kommission zu ernennen, welche mit der Aufstellung des Eigenthums betraut werden soll, welches den Gegen- stand des Streites zwischen der Regierung der vereinigten Fürstenthümer und den griechischen religiösen Körperschaften der Türkei bildet, Diese Kommission soll die Natur und den Ursprung des in Rede stehenden Eigenthums untersuchen und die Bedeutung seiner Einkünste und die damit verknüpften Lasten konstatiren. Die Repräsentanten der Mächte, welche den pariser Vertrag unterzeichnet haben, werden jeder ein Mitglied dieser Kommission ernennen, welche speziell dafür be- zihneten Delegirten der vereinigten Fürstenthümer und der h. Orte alle nothwendigen Aufklärungen zu- geben haben. Man glaubt, daß der französische Botschafter Herrn Tissot Konsul von Jassy, zu die- sm Posten ausersehen hat. Derselbe wurde bei dieser Gelegenheit nh Konstantinopel berufen. « i / Die Bank von Frankreich wird, wie der »Moniteur« heute an- zig niht mehr, wie bisher, Monats -, sondern Wochenbericht über ihren Status geben, und- zwar jeden Donnerstag im »Abend-

oniteur, « : i

Der Schah von Persien hat, wie der »Abend-Moniteur« mel- det 20,000 Mies i die Turkomanen von Asterabad, welche fortwährend die Provinz Mazanderan brandschayen, zu entsenden beschlossen. Der Schah hat Teheran verlassen und sich auf eines siner Schlösser in der Umgegend dieser Stadt begeben.

Aus Tunis meldet die »Fränce«, daß das Haupt: ‘dés Auf- standes ‘mit zählreicher ‘Kavallerie am 3. Juni bis an dié‘ Mauern: der Hauptstadt vorgedrungen war und daß die Rébellion immer weiter um fith griff. Der Kasnadar hatte von Tripolis ‘ein neues Corps ‘von 500 ‘Mann kommen lassen. ‘Die ‘sranzösishe Panzer- Fregatte »Tnvincible« war anm 5. d. bei dem Geshwader vov Tunis- eingetroffen. : | |

11. Mai. Aus San Franzisco, 4. Mai. wird der »France« von dem französischen Geshwader an der Westküste Mexico's Nach= richt gegeben. Der Admiral Bouet war in San Blas; die »Victoire« hatte Acapulco beseht, der »Diamant« lag vor Mazatlan und die Korvette »Cordelière« hatte nah lebhaftem Bornbardement die Bat- terieen von Puerto Viejo und die kleine Jnsel Venado genommen. Die im Lande wohnenden Franzosen haben dies freilich entgelten müssen, da sie von den Juaristen nun doppelt streng behandelt wur- den. Aus dem Golf von Mexico meldet na spanischen Blättern der »Moniteur« , daß die Blokade von Matamoras begonnen hatte. Drei Kriegsschiffe lagen dort im Hafen und andere rekognoszirten längs des rechten Bravo-Ufers. Ferner wird gemeldet, daß die Stadt Jacatecas, die Häfen Sisal, Yucatan und andere sih für die neue Ordnung der Dinge erklärt haben und daß sih immer mehr Leute, auch bewaffnete Banden, der Regierung zur Verfügung stellen. Der juaristische General Carvajal soll in einem Gefechte gefallen sein.

Aus China, 14. April, meldet der »Moniteur«, daß auf die Nachricht von der Einnahme der Festung Hantcheu Admiral Jaur s sich sofort dorthin begeben hatte, um das unter dem Schiffs-Lieutenant Aiguebelle stehende französisch-chinesishe Corps zu' inspiziren, dessen vortrefflicher Disziplin der Sieg zu. verdanken war, nachdem die faiserlihe Armee allein nichts hatte ausrichten können.

Aus Trapezunt, 19. Mai, meldet der »Moniteur«, daß die Telegraphenverbindung mit Konstantinopel hergestellt ist. Bei Sivas \chließt sih diese Zweigleitung an den von Konstantinopel nah Bag- dad gezogenen Draht an.

412. Juni. Die Ernennung des Professors Renan zum Konservator an der kaiserlihen Bibliothek ist zurückgenommen wor- den. Renan bleibt auch, von seinen Functionen am College de France enthoben.

Spanien. Die »Correspondencia« \{reibt: »Man erwartet von einem Augenblicke zum andern, daß Herr Bayo, Verwandter des Senators desselben Namens, der Königin vor gestellt werden wird. Derselbe ist von Peru gekommen als Vertreter der in Lima wohn- haften Spanier. Er is} der Ueberbringer einer Auseinandersezung der lezten Ereignisse in Peru. «

Aus Madrid, 10. Juni, wird telegraphirt: »Die Cortes werden erst nah Votirung des Budgets und .des Preßgesezes ge- {lossen werden. Der »Epoca« zufolge wird Spanien die peruanische Frage sofort zu erledigen suchen. « L

Türkei. Bukarest, 8. Juni. Der »Moniteur« zeigt an, daß Fürst Kusa nah Konstantinopel abgereist se, um eine neue

‘Anerkennung der rumänischen Autonomie zu erlangen. Demselben

Blatte zufolge is die Regierung während der Fürsten einem Minister-Conseil anvertraut.

Aus Bukarest vom 11. Juni tvird telegraphirt, Fürst Kusa sei in Konstantinopel mit ganz „ungewöhnlicher Auszeichnung vom Sultan empfangen worden und habe am 10ten d. Mts. beim fran-

zösischen Botschafter dinirt.

Rußland und Polen. Von der polnishen Grenze, 10. Juni. Die Kommissionen zur Regulirung der gutsherrlich- bäuerlihen Verhältnisse haben von dem Statthalter Gr. Berg die strenge Weisung erhalten, das Hofgesinde und überhaupt alle Personen, welche nur in einem zeitweiligen Miethsverhältnisse zu den Gutsbesißzern stehen, von der Eigenthumsverleihung auszu- {ließen und sich streng an den Junhalt des betreffenden / Kaiser- lihen Ukas zu halten. Zugleich sind dieselben zum 13, d. Mts. nach Warschau zurück…berufen worden, wo sie einer gänzlichen Reorganisation unterworfen werden und sodann neue _Justruk- tionen erhalten sollen. Zum Vorsizenden derselben ist in Stelle des in Petersburg verbleibenden Staatsraths Milutin der Ge- neral » Director der Regierungs - Kommission des Jnnern , Fürst Czerfkasfi, bestimmt. Dié größere Mäßigung und Zurückhaltung, welche die Regulirungs-Kommissionen in Folge der aus Warschau erhaltenen Weisung den übertriebenen Forderungen der ländlichen Bevölkerung gegenüber beweisen, hat in derselben große Mißstim- mung erregt und an manchen Orten sogar ernste Excesse hervorge- rufen. Jn dem Dorfe Trombki, im Kreise Gostynin, versammelten sich in voriger Woche Hunderte von Bauern aus der Umgegend und verlangten von der dort anwesenden Regulirungs-Kommission die Theilung der herrschaftlihen Vorwerke. Da dieselbe Bedenken gegen diese Forderung äußerte und die Erfüllung derselben verweigerte, #o entstand große Aufregung unter der Menge und mehrere Stimmen rie- fen: »Wir sind verrathen! Die Kommission hat sih vom Adel bestechen lassen! « Von Vorwürfen ‘kam ‘es zu Drohungen, von Drohungen zu wildem Geschrei und thätlichen Angriffen gegen einzelne Kom--

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Abwesenheit des