1864 / 150 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1720

deren Inhalt zwar nichts Bestimmtes verlautet, welche aber wohl jedenfalls die Wiederaufnahme der Blokade betreffen.

Danzig, 28. Juni. Die von hier zur A s Korvette *Augusta« kommandirten Handwerker der Königlichen erft-Division gében morgen dahin ab , treffen mit den gleichfalls von der Fregatte »Niobe« und den aufgelösten Ruderflotillen-Divisionen dorthin kom- + mandirten Matrosen in Berlin zusammen und seyen die Tour nach Bremerhafen dann gemeinschaftlih weiter fort. Die am Freitag zur Schießübung nah Königsberg von hier ausmarschirten 4 Com- pagnieen der ersten Artillerie - Brigäde haben gestern Abend 7 Uhr in Elbing Contre-Ordre erhalten und müssen, unter Wegfall des für sie dort bestimmten Rasttages, sofort nah Danzig zurücmarschiren.

(Danz. Dampfb.)

Neufahrwasser, 28. Juni. Gestern Abend 7 Uhr waren drei feindliche Kriegsschifse ‘in Sicht; die Fregatte »Jylland« , mit 2 Schornsteinen zwischen Groß - und Fockmast, eine Loggerbark (Kanonenboot) und ein Raddampfer mit Schooner - Takelage. Gestern Nachmittags halb 4 Uhr näherte sich eine dänische Fregatte bis auf 1 Meile vom Hafen mit der Parlamentairflagge. Der Lootsen-Commandeur fuhr hinaus und erhielt die Blokade-Erklärung für den Königlich dänischen Konsul in Danzig. Nach Aussage des dänischen Parlamentair-Offiziers sind seit gestern die Häfen von Dan- zig, Pillau und Memel blokirt und wird den neutralen Schiffen eine Frist von 20 Tagen zum Auslaufen gestattet. Heute sind feine dänischen Kriegsschiffe in Sicht. (D. D.)

In dem poln. Czersker Forst sind durch ein ausgebrochenes Feuer etwa 4000 Klafter Holz, viele Strauhhaufen und viele Mor- gen stehendes Holz verbrannt. Das Feuer hat sich bis zum König- lichen Seebrucher Forst ausgedehnt und hier auch etwa 60—70 Mor- gen zerstört.

Holstein. Kiel, 26. Juni. Der Herzog Friedrich ist gestern mit dem Abendzuge von seiner dithmarsischen Reise zurückgekehrt, nachdem er von Süderdithmarschen auch die sogenannten Elbmarschen (Cremper- und Wilster-Marsch) berührt hatte. Der Besuch der süd- lichen Distrikte, wohin der Herzog gleichfalls eingeladen ist, dürfte vorläufig noch nicht stattfinden. (H. N.)

Oldenburg (Holstein), 28. Juni. Die »Wagrisch-Fehmarn- {hen Blätter« berichten aus Heiligenhafen: Vorgestern machten drei dänische Kriegsfahrzeuge auf einen Schooner Jagd, der seinen Cours nach Heiligenhafen gerichtet; durch ein sehr geschites Wenden seines Fahrzeuges gelang es dem Schiffer, seinen Verfolgern zu entgehen uud unter ungeheurem Jubel der am Ufer stehenden Zuschauer lief das Fahrzeug in den Sund ein. Nach der Jnsel Fehmarn mar- chirt in den leßten Tagen fortwährend Verstärkung. Hier so wie im ganzen östlichen Holstein findet seit gestern eine allgemeine Trup- pendislocation statt.

Schleswig. Rendsburg, 28. Juni, Nachmittags. Die Hälfte des hiesigen, aus 12 Mitgliedern bestehenden, Deputirten- Kollegs hat sih veranlaßt finden müssen, wegen eines seit längerer Zeit stattgefundenen Konfliktes. mit dem Magistrat bei der Landes- Regierung uin ihre Entlassung vom Amte einzukommen und sieht man, da dieser Konflikt politischer Natur ist, dem Endresultate mit Spannung entgegen. (T. d. H. B. H.)

Husum, 26. Juni. Bei der Hallig Südfall südwestlih von der Jusel Nordstrand sind heute 12 Schiffe eingetroffen, die ohne Zweifel aus dänischen Kanonenböten und Kreuzzollfahrzeugen bestehen und dazu bestimmt sein werden, die Jnseln Nordstrand und Pellworm zu beunruhigen. Für die Stadt Husum liegt die Gefahr in dieser Beziehung entfernter, jedoch läßt sich nicht leugnen, daß eine, wenn auch uur geringe Besazung durch die Umstände geboten er- scheint , bis dem Treiben des berüchtigten Hammer ein Ende ge- seht ist. (Ib. N.)

Hamburg, 28. Juni. Nach einer der »Börsenhalle« aus Bremerhafen zugegangenen telegraphischen Meldung ist daselbst heute Morgen 9 Uhr eine von Preußen erworbene Panzerkorvette ange- mas die den Ramen »Pedro« und die portugiesische Flagge ührte.

Helgoland, Dienstag, 28. Juni, Vormittags. Man erwartet nach authentischen Berichten innerhalb der ersten Tage zwischen der vereinten deutschen und der dänischen Flotte eine entscheidende See- \chlacht hier. Englische Korvette »Wolverine« nebst einem Aviso- Schiff sind hier anwesend. (T. d. B. Z.) ;

| Mit Bezug auf die vorstehende Depesche aus Helgoland giebt die »Hamb. Börs. Z.« folgende Uebersicht Über die muthmaßliche Zusammehsehung der von beiden Seiten in der Nordsee zur Ver- wendung fommenden Flotten - Abtheilungen: Das österreichisch- preußishe Geschwader. a) Es haben in Nieuwediep gelegen: ôsterreichische Schrauben-Linienschiff »Kaiser« von 91 Kanonen, öster- xreichishe Panzer-Fregatte »Don Juan d'Austria« von 16 Kanonen, ssterreichishe Schrauben - Korvette »Friedrich« 22 Kanonen , öster- reichische Rad-Dampfer »Elisabeth« 6 Kanonen (leßterer sollte dem von Pola abgegangenen Panzer-Dampfer » Kaiser Max« bis Gibral- tar entgegen gehen, doch ist der Abgang von Nieuwediep nicht ge- Meldet), österreichische Schrauben-Kanonenboote »Wall« und »Seehund«

von je 4 Geschützen j b) es sind in Cuxhaven zur Vereinigung mit obiger Flottille abgegangen: österreichischeSchrauben-Fregatte »Schwarzenberg« 50 Geschüße, dieselbe ist am 26. früh zu Texel angekommen j öster- reichische Schrauben - Fregatte »Radehky« , 35 Kanonen, war am 26. Juni, Vormittags 11 Ubr, bei Borkum; preußischer Rad- dampfer »Preußischer Adler«, 4 Kanonen, preußishes Schrauben- Kanonenboot »Bliz«, 3 Kanonen, preußisches Schrauben - Kanonen- boot »Basilisk«, 3 Kanonen," diese 3 sind am 27. Juni, Nachmit- tags 5 Uhr, stürmischen Wetters wegen in der Ems zu Anker ge- gangen. Dagegen kann das dänische Geschwader muthmaßlicher Weise folgende Schiffe umfassen: 1) an dem am 9. Mai bei Helgoland gelieferten Gefecht nahm Theil: Schraubenfregatte »Niels Juel«, 42 Kanonen, Schraubenfregatte »Tylländ«, 44 Kanonen, Schrau- benfkorvette »Heimdal«, 16 Kanonen. Dazu als Verstärkung muth- maßlich Schrauben-Linienschif} »Skiold«, 64 Kanonen, Panzerkor- vette »Dannebrog«, 15 Kanonen, auch wird entweder die Fregatte »Sjaelland« von 44 oder »Tordenskjold« von 35 Kanonen mit nach der Nordsee geschickt sein, so wie einige kleine Fahrzeuge. Hannover, 28. Juni. Die Frau Großherzogin von Olden- denburg und die Frau Großherzogin von Mecklenburg - Streliß sind hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse zu Herrenhausen ab- gestiegen.

Sachsen. Dresden, 28. Juni. Die Zweite Kammer hat heute ihren Beschluß vom 27. April gegen die postulirte Vermehrung der Armee um 59 Offiziere und 239 Chargen (welchem die Erste Kammer nicht beigetreten ist und vielmehr die verlangte Bewilligung ausgesprochen hat), dem Antrag’ ihrer anderweit darüber berichtenden 2, Deputation (Ref. Seiler) entsprechend, mit 55 gegen 11 Stimmen aufrecht erhalten. (Leipz. Ztg.)

Coburg, 26. Juni. Der Herzog hat die Reise nah Schott- land verschoben und sih heute nach Jembach im Jnnthale zur Re- gulirung mehrerer Angelegenheiten seiner dortigen (Hemsenjagd be- geben. (Leipz. Ztg.)

Hessen. Kasse l, 27. Juni. Hauptgegenstand der heutigenTages- ordnund war der neulich vertagte Gesehentwurf, »die einstweilige Forterbebung der Steuern und Abgaben « betreffend. Ohne Einrede ist einstimmige Bewilligung erfolgt. Nachträglich hat der Abgeord-

* nete Hellwig im Verein mit seinen Kollegen Knobel, Oetker 11,

Wippermann und Loth den Antrag gestellt, zu Protokoll zu erklä- ren, daß die Kammer mit dieser Bewilligung keineswegs die noch in Uebung befindlichen verfassungswidrigen Steuergeseze anerkennen, daß sie vielmehr in dieser Beziehung sich ihr Recht vorbehalte, und wurde dieser Antrag mit ziemlih großer Majorität in Erwägung gezogen und dem Finanz - Ausschusse zu näherer Prüfung Überwiesen. Sodann brachte der Abgeordnete Oetker 11. seine {hon auf dem vorigen Landtag gestellten Anträge in Betreff einer Entschädi- gung für diejenigen Offiziere, welche unter dem Zwange der Kata- strophe von 1850 ihren Abschied gefordert und erbalten, so wie der- jenigen Civil-Staatsdiener , welche durch das provisorische Staats- dienstgesey auf Wartegeld geseßt worden , wieder in Anregung und wünschte, daß dieselben auh von der gegemwvärtigen Stände-Ver- sammlung behufs einer entsprechenden Aufforderung an die Regie- rung genehmigt werden möchten. Der Abgeordnete Falkenheiner unterstüßte dieses Begehren und die Kammer beschloß die Jnbetracht- nahme und Ueberweisung an den Verfassungs-Ausschuß.

Darmstadt, 27. Juni. Die erste Kammer der Stände er- ledigte in ihrer heutigen 23. Sißung die gesammte Abtheilung des Budgets, Bauwesen betreffend, sowie einige weitere Unterabtheilun- gen, als: Münzwesen, Landesvermessung 2c. Die von der zweiten Kammer gefaßten Beschlüsse wurden zum größeren Theile ge- nehmigt.

Den Hauptgegenstand der Berathung und Beschlußfassung der

nach mehrwöchentlicher Vertagung wieder zusammengetretenen Zwel- ten Kammer bildete in deren heutiger 121. Sißung der Geseh-Ent- wurf, die 4. Prorogation des Finanzgeseßes vom 4. Dezember 1860 auf die lezten 6 Monate d. J. betreffend. Die Kammer genehmigte die Anträge des Ausschusses, wonach die Verlängerung des Gesehes nur auf die nächstèn drei Monate stattfinden, so wie die bereits bei den féüheren Prorogationen des Finanzgesehes in Betreff* des Abschlusses neuer Zoll - und Handelsverträge der Regierung ent- zogene Vollmacht derselben auch diesmal entzogen sein solle.

Württemberg. Stuttgart, 28. Juni. Jn Gegenwart der Minister, der übrigen Mitglieder des Geheimenraths und der sechs Mitglieder des engeren ständischen Ausschusses hat gestern Vor- mittags 11 Uhr im Kronprinzlichen Palais der König Karl die feier- liche Urkunde unterzeichnet, in welcher er bei seinem Königlichen Worte die unverbrüchliche Festhaltung der Landesverfassung zusichert. Die Urkunde wurde dem ständischen Auss{chuß behufs der Uebergabe an die Stände ausgefolgt. Diese sind auf den 12, Juli einberufen worden. ‘ah Unterzeichnung der Urkunde legten die Minister und Geheimenraths-Mitglieder den Eid ab, wäh- rend die Mitglieder des engeren ständischen Ausschusses von der Königin Olga empfangen wurden. Die feierliche Ausstellung der

1721

7 bis 6 Uhr im Marmorsaal statt. Der König hat folgende dur

das Verordnungsblatt des | Kriegs-Ministeriums blau Due

Ansprache an die Königlichen Truppen erlassen: i eb Eee und Soldaten!

Nachdem Ihr den Eid der Treue geleistet, ist es Mir Bedürfniß, Mein Gesinnungen gegen Euch auszusprechen. Mein verklärter Vater e M Euch in erprobter Führer und Geldherr und Jhr seid zu allen Zeiten treu bei ahm gestanden. Mir war es noch nicht vergönnt, an Eurer Seite als Sol- zat Mich zu bewähren ; gleichwohl weiß Jch, daß "Th Eures Vertrauens ind Eurer vollen Hingebung Mich versichert halten darf. Ich erachte g als eine ernste Regentenpfliht, Euer Wohl zu fördern und Jch werde, was ‘an Mir ist, dazu beitragen, daß die kriegerische Tüchtigkeit, durch welche ¡h die württembergischen Truppen, wo es galt , ausgezeichnet haben und

A welche jederzeit Euer Stolz sein wird, Mir und dem geliebten Vaterlande

erhalten bleibe. G: Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten!

Haltet fest am echten Kriegergeiste und vergesset nie, daß Jhr den wohlerworbenen Ruhm der württêmbergischen Waffen mit Mir zu \{chühen ind zu bewahren habt. Stuttgart, den 26. Juni 1864. Karl. 5

Bayern, München, 26. Juni. Wie aus Kissingen ge- meldet wird, ist der Aufenthalt des Königs noch immer unbestimmt verlängert. Jn den nächsten Tagen wird derselbe einen Be- su in Aschaffenburg bei seinem Großvater König Ludwig machen. ‘Im nächsten Herbste wird die Königin Mutter ihren eigenen goffiaat erhalten. Zum Hofmarschall ist der bisherige Flügel-Adju- jant Graf Pappenheim ausersehen. (Leipz. Ztg.)

Hesterreih. Wien, 27. Juni. Der Kaiser is heute Vor- mittags 9 Uhr von Laxenburg nah Wien gckommen und ertheilte

his Mittag besonders zahlreiche Privat-Audienzen. Um 12 Uhr trat |

unter dem Vorsiy Sr. Majestät des Kaisers und unter Theilnahme der hier weilenden Kabinetsmitglieder ein großer Ministerrath zu- ammen. i

Der »Prag. Ztg.« wird telegraphirt: Weder in Kissingen noch in Karlsbad haben irgendwelche Verhandlungen oder gar Abmachun- gen betreffs des polnischen Aufstandes stattgefunden.

Zu dem Leichenbegängnisse des Königs Wilhelm von Württem- berg wird sich cine Deputation des Husaren-Regiments Nr. 6, dessen Tnhaber der König gewesen, nah Stuttgart begeben.

Großbritaunien und Jrland. London, 27. Juni Prinz Alfred reiste gestern nah Portsmouth ab, um si an Bord Jhrer Majestät Schiff »Racoon« zu begeben, welches im Begriff ist

| eine Fahrt nah dem Norden von Norwegen anzutreten.

Die Prinzessin von Wales hat sich mit ihrem Sohne nah Vindsor begeben, um der Königin einen Besuch zu machen.

Der Herzog von Montpensier ist auf dem Wege der Besserung, und Dr. Jenner, der Leibarzt der Königin, ist von Woodnorton wieder nah London zurücgekehrt. lel j

Das Unterhaus-Mitglied Sir W. 8. Codrington, der konserva- tiven Partei angehörend, is an der Bronchitis erlegen. Durch sei- nen Tod entsteht in der parlamentarischen Vertretung des östlichen Wahlbezirks von Gloucestershire eine Vakanz. ; i i

Die englische Kriegsflotte, welche im Augenblicke zur Hand ist und im gegebenen Falle unverzüglich in See gehen könnte, besteht

aus folgenden Schiffen: »Warrior« 40, »Black Prince« 41, »Hec-

jor« 2, »Defence« 16, Panzerschiffe; »Prince Consort« 391 "e search« 4, S dibwuitis da cisengepanzerte hölzerne Schiffe j E Da, 71, »Auxora« 35, »Galatea« 26, » Wolverine« 21, »Geyser« b, »Assu- rance« 4, »Salamis« 2, »Trinculo« 2, hölzerne Schiffe verschiedener Bezeichnungen. Alle diese Schiffe fönnen sofort unter das Kom- mando des Admirals der Kanalflotte gestellt werden. Außerdem hat die Admiralität Ordre gegeben, noch folgende leichtere jFagrzeuge in Bereitschaft zu seen: » Cordelia« 11, » (Fan « 14 2A 11, hölzerne Schiffe. Die zur Küstenwache verwandten Schiffe; zu denen 15 Kanonenboote mit je, 2 Geschüßen gehören , könnten in A Monat, » Royal Sovereign« 5 (eisengepanzertes hölzernes Ber hiff), » Achilles« 30, »Caledonia« 35, »Ocean« 25, eisengepœuet Holzschiffe, in gleichfalls kurzer Zeit für aktiven Dienst. Yereit Ae. Die genannten Fahrzeuge sind sämmtlich Dampfer. —__ Die an, Be einigten Königreiche befindlichen Landtruppen sind: A 0 M ; Mann, Artillerie 13,700 M. (1900 M. berittener, Us tali Guß, artillerie), Genietruppen 2700 M. Infanterie 54,000 T f chick 62,000 M. Um jedoch die Zahl der Truppen, die ins Be gel L werden könnten, zu bestimmen, sind abzuziehen die Meyos M d Mann) und von dem Reste noch etwa ein Vierte! Ma N b ide haften, die nicht diensttauglih sind und D O sl E werden; so daß 48,000 M. zum Kriegsdienste M 100,000 die wendbar find. Die Stärke der Miliz ist auf mehr als 1 Senal- der Volontairs auf 160,000 Mann anzuschlagen. Me

flotte ankert noch bei Spithead. (L. E.) Bei Chatham werden im Laufe

dieses Sommers Experi-

| sfindig zu machen. mente angestellt, um die beste Art von Pontons au a. ‘én Eisen-

Tin neues Ponton, von Capitain Fowke erfunden,

ponton, ae es bei dem belgischen Geniecorps in ebra f ie fh sehr gut bewährt, und jeyt stellt man BersuG Tbe Armee be- nichishen Ponton an, dessen Einführung in die engli|

y

F geiche des höôchstseligen Königs Wilhelm findet heute Mittag von | fürwortet wird. Die Ueberlegenheit des Öösterreichishen Pontons soll

in seiner höheren Schwimmkraft und Stärke begründet sein. Es ist außerdem viel leichter zu transportiren als das bei dem britischen Geniecorps eingeführte Blanshard-Ponton mit seinen unbehülflihen Dimensionen, und hat den Vorzug, daß es der Armee von Nußen sein kann, auch wenn sie auf dem Marsche und im Felde ist. (L. C.) Frankreich. Paris, 28. Juni. Der heutige »Moniteur« bringt das bereits telegraphish angezeigte Dekret; durch welches Graf von Comminges-Guitaud, bisher außerordentliher Gesandter am portugiesischen Hofe, zum Gesandten in Brüssel, in Stelle des jüngst verstorbenen Marquis de Ferrière le Vayer, Graf von Ne- culot, bisher Gesandter am bayerischen Hofe, in derselben Eigen- {haft bei dem Könige von Portugal, Vicomte von Meloizes- Fresnoy, Gesandter am Großherzoglich badischen Hofe, zum Ge- sandten in München, Marquis von Cadore, Gesandtschafts-Se- cretair 1. Klasse, zum Gesandten am badischen Hofe ernannt worden. Eine Korrespondenz aus Tanger vom 20. Juni in demselben Blatte sagt, daß der Kaiser von Marocco den Reclamationen Frank- reichs wegen der Ermordung eines französischen Staatsangehörigen Gehör gegeben und um ein Zeugniß seiner versöhnlichen Gesinnung zu geben, den Europäern das Recht, in seinen Staaten Handel zu treiben, eingeräumt habe. Die Nachrichten vou der algerischen Grenze scien gut; die Jnsurrection sei erstickt. Auch der »Moniteur de l’Algerie« meldet, daß General Lieverr und OberstLapasset am 18. d. die Mekenassas gegen Qued Riu hin vor sih getrieben, 300 Gefan- gene gemacht und den Stamm genöthigt haben, um Gnade zu bitten, 200 Gewehre abzuliefern und die Straf-Contribution zu zahlen. Am 21. d. sollten die Operationen gegen die Flittas beginnen.

Zwischen Herrn Bonfils, Handels-Agenten des »Alabama«/, und dem Kommandanten des »Kearsage« hat folgender seltsamer Briefwechsel stattgefunden. Das* erste Schreiben lautet :

An Herrn Bonsfsils. L An Bord des »Kearsage«, Cherbourg, 21. Juni. Mein Herr! Gewisse Boote von Steuerleuten, welchen ih aus Mensch-

lichkeit gestattet hatte, mehrere Gefangene zu retten, als der »yAlabama«

unterging, haben dieselben nah Cherbourg gebracht. Diese Offiziere und Matrosen sind nichts desto weniger den Verbindlichkeiten unterworfen, welche das Kriegsgeseß ihnen auferlegt; sie sind meine Gefangenen, und ih ver- lange, daß sie sich an Bord des »Kearsage« begeben, um sich als Gefangene zu stellen. Falls sie suchen sollten, sich dieser Verpflichtung, Dank der Mit- tel, die angewandt worden sind, zu entziehen, so werden sie in ähnlichen Fällen, die wieder vorkommen könnten, keine Gnade zu erwarten haben.

Ich bin 2c. Ino. A. Winslow, Capitain.

Herr Bonsfils giebt darauf folgende Antwort :

Mein Herr! Jch habe Jhren Brief vom 21. Juni erhalten; der Ge- genstand Jhrer Reclamation is einer von denen, welche außerhalb meiner Kompetenz liegen, und ih bemerke Jhnen, daß Jhr Verlangen an die fran- zösische Regierung hätte gerichtet werden müssen, bei welcher diese Unglü- lichen eine Zuflucht gefunden haben. Jch kenne kein Kriegsgeseßh, welches einem Soldaten verbiêtet, sich nach einer Niederlage, selbst wenn er schon zum Gefangenen gemacht wurde, vom Schlachtfelde zu flüchten, und ich sehe nicht ein, warum ein Matrose sih nicht durch Schwimmen retten sollte, J muß es abschlagen, bei gewissen Personen, die Sie selbst nicht einmal be- zeichnen und die ¡Sie doch als Jhre Gefangenen reklamiren, als Jhr Qwischenhändler aufzutreten. Ich kann auch nicht begreifen, wie die Be- hörden der Vereinigten Staaten behaupten können, in den Grenzen des fran- zösischen Kaiserreiches Gefangene zurüchalten zu wollen.

Ich bin 2c. Bonfils.

Der »Moniteur de l'Armee« hat aus Yeddo vom 29. April Nachrichten erhalten, welche die s{hleunige Abreise der japanischen Gesandtschaft wohl erklärlich machen. Die Zusammenkunft ‘der beiden Herrscher des Reiches, des Mikado und des Taifun, soll nâm- lich zu einer bedeutenden Machterweiterung für den lehteren geführt baben, so daß dieser ein neues Uebergewicht über die Daimios er- langt, alle zur alten Partei gehörigen Beamten abgeseßt und eiu neues Ministerium gebildet hätte, zu dessen Leitung eben der Chef der nach Europa gegangenen Gesandtschaft bestimmt und deshalb schleunigst zurückberufen worden wäre. Der Taifun soll auch da- mit umgehen, eine Armee auf ecuropäischem Fuß, eine Dampfer- Flotte, Eisenbuhnen, Telegraphen, Gasbeleuctung 2c. in Japan ein- zuführen.

Spanien. Die »Correspondencia« \{chreibt: »Jn wenigea Tagen werden die Fregatten »Blanca« und »Berenguela« nach dem Stillen Weltmeere abgehen. Von Montevideo aus soll sich der Schooner » Vencedora« nach der Magellanstraße und später nach den Chincha-Jnseln begeben, ebenso der Schooner »Vadras«- Wenn sih die Nachricht bestätigt , daß Peru von den amerikanischen Nordstaaten einen Monitor gekauft hat, so wird selbst die Panzer - Fregatte »Numancia« Befehl zur Ueberfahrt erhalten. ‘In den bevorstehenden Unterhandlungen mit Peru beabsichtigt Spanien, besondere Zuge- ständnisse für die Ausfuhr von Guano nah Spanien sich auszu- bedingen. «

Die Zeitung von Madrid publizirt unter dem 2ästen ein Dekret, welches die Legislatur von 1863 für geschlossen erklärt.

talien. Turin, - Montag, 27. Juni. Abgeordnetenhaus. Jn F heutigen Sihung ‘wurde das Ausgabe - Budget für das Fie

r