1886 / 222 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Sep 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Veterinärweseu. Oesterreich-Ungarn.

_ Mit Rücksicht auf die in drei Bezirken Rumäniens cusgebrochene orientalische Rinderpest isi durch Verordnung des Königlich ungarischen Minificrs für Ackerbau, Gewerbe und Handel am 30. August d. I. die im §. 13 des Gesetz-Artikels XX vom Jahre 1874 vorgeschriebene strenge Grenzsperre gegen die Vieheinfuhr aus Rumänien

verbängt worden. : Frankrei ch. Dur Erlaß des französishen Ackcrbau-Ministers vom 1. Sep- tember d. I. ist aus Anlaß des Austretens der Schafpocken in den, dem Zollamt Fontan (See-Alpen) benachbarten italienischen Bezirken, die Cinfuhr von Schafen und Ziegen aus Italien über das genannte Zollamt bis auf Weiteres rerboten worden.

Gewerbe und Handel.

Die „New-Yorker Hdls -Ztg.“ schreibt in ihrem vom 10, Séepiember datirten Wochenbericht: Es giebt jeßt nur noch wenige Geschästebranchen, in denen hierzulande nicht bereits die er- wartete Belebung eingetreten oder zum wenigsten sih durch sichere Merkmale als herannahend kundgegeben bätte. Dabei ist es besonders erfreulich, konsiatiren zu können, daß sich im Einkauf nirgends Ueber- ftürzung oder Spekulationsfucht zeigt, die Inkassi \{lank eingehen und Handel und Wandel nicht den Charakter eines „bom“ früherer Jahre, der stcts von cinem empfindlichen Rückschlage gefolgt war, sondern die Kennzeichen einer dauernden Vesserung, auf gesunder Basis rubend, tragen. Die Anzahl von Kaufleuten aus dem Inlande, welche gegenwärtig in New-York zur Orientirung und zur Auswahl von Waaren behufs Affortirung ihrer Läger weilen, ist größer, als sie wohl jemals zuvor sich in unsercr Metropole zusammengefunden und rekrutirt sich aus allen Theilen der Union, von den New England Staaten bis nah) California und Orcaon. Dank der enormen râutn- lid;en Ausdehnung des Landes, wird der etwaige mangelhafte Ernte- auéfall in ciner Region durch überreichen Ertrag in anderen mehr als twettgemacht, uïid mit der zunehmenden Vielfältigkeit der kultivirtcn Bodenerzcugnisse kommen Witterungsverhältnisse, welche dem Einen derselben schaden, Anderen zu Gute. Die zuversihtliche und hoffnungsvolle Stimmung in unserer Geschäftéwelt hat si selbst durch die Erdbeben, welce die blühende Stadt Charleston in South Carolina in wenig mehr als einen Trümmechaufen verwandelt, und in nit glei fstarkem aber immerhin empfindliden Maße andcre Städte und Ortschaften in den südlihen Staaten am Atlantischen Ocean betroffen haben, nicht erschüttern lassen. Das Geschäst am Waaren- und Produktenmarkte ist zwar auf den meisten Ecbieten ruhig verlaufen, kann aber im Ganzen genommen doch als ziemlich befriedigend bezeichnct werden. Weizen konnie vorwöchentlice Schlufinotirungen bei sehr ruhigem Termin- handel niht aanz behaupten und hat, cbenso wie Mais, welcher keinen bedeutenden Fluktuationea unterworfen war, für Export nur vorüber- ehend Beachtung gefunden. Weizeämchl verkehrte in stetiger Tendenz. eltere machte sih auch auf den meisten Gebieten des Frachtenmarktes geltend. Baumwolle blicb Seitens einheimisher Spinner begehrt, entbebrte aber nach anderen Richtungen und im Terminhandel der Negsamkeit, bei Anfangs festerer, in den lehten Tagen aber neuerdings willigerer Preistendenz. Brasil Kaffees holten cine in der ersten Hâlfte der Woche crlittene Einbuße später wieder cin und {ließen ebenso wie reinschmeckende Sorten in fester Haltung. Rohzucker, wenn auch ruhig, stellte sich für Muscovados eine Kleinig- keit höher; andere Sorten waren stetig. Am Thbeemarkt gab sich eine mäßige Nachfrage kund, die sich namentlich auf japanesishe Gattungen ersireckte, welche rar und fest sind. Provisionen standen im Ganzen genommen in ruhigem legitimen Verkehr und haben sich auf fast alien Gebieten behauptet; Schmalz, dessen Preise durch eine Spekulanten- Clique manipulirt werden, machte eine Ausnahme und ist abwechselnd höher und niedriger gewesen. Terpentinöl {ließt trop \{chwacher Nachfrage fester, Harz war sehr {till und ist im Preise unverändert geblieben. MRaffinirtes Petroleum still, aber fonst gut behauptet. E lines Certificates haben angezogen und \{ließen heute in fester endenz zu 63 Cts. G. In der Lage des Metallmarktes hat keine wesentliche Aenderung stattgefunden. Mit fremden und einheimischen Manufaëtturwaaren ist -cs wieder ziemlich lebhaft gewesen. Der Jmport fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2722735 Doll. gegen 2502 827 Doll. in der Parallelwod)e des Vorjahres.

London, 20, September. (W. T. B) Bei der am Sonn- abend abgehaltenen Wollauktion waren Preise unverändert. —- Heute Stimmung sehr fest,

Bradford, 20, September. (W. T. B) Wolle anzichend, Erportgarne thätig, theurer, Barmer Fabrikanten beginnen ein- zukaufcn, Stoffe ziemliher Begehr, nur zu höheren Preifen erbälilich.

*

Verkehrs - Anstalten.

Hamburg, 20. September. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt- Aktiengesellschaft ist gestern Abend in Cherbourg und der Postdampfer „Teutonia“ derselbeu Gesellschast von Westindien kommend, gestern in Havre eingetroffen.

Triest, 20. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Aurora“ ist mit der ostindisch-chincsishen Post heute Vormittag aus Alerandria hier eingetroffen.

Sanität8wesen und Quarantänewesen.

Schweden.

Laut Bekanntmachung des Königlich \{chwedishen Kommerz- Kollegiums vom 10. September 1886 i die italienishe Provinz O vom s. dess. M. an als von der Cholera befallen erklärt worden.

Berlin, 21. September 1886,

Die „Allgemeine Handwerker-Zeitung“ giebt die auf dem IV. All - gemeinen Handwerkertag zu Kösen gefaßten Refolutionen wie folgt wieder:

T. „Der IV. Allgemeine deutsche Handwerkertag erklärt: cs liegt keine Veranlassung vor, den bereits oft gekennzeichneten Weg zur Bil- dung von gemischten Innungen zu verlassen, oder einen anderen Vor- \chlag als den richtigen zu bezeihnen.

11. „Der IV, Allgemeine deutsche Handwerkertag erachtet die Ne Einführung eines Befähigungsnachweiscs behufs selbständiger

usübung eines Gewerbebetriebes für dringend nothwendig.“

I. „Der IV. Allgemeine deutsche Handwerkertag wolle darauf hinwirken, daß die Korbmacher in gleiher Weise wie dic übrigen von der Kommission des Neichétages aufgeführten Handwerker verpflichtet werden dcn Besähigungsnachwcis zu liefern, bezw. der Gesellen- und Meisterprüfung sich zu unterziehen.“

IV, „Der IV. Allgemeine deutsche Hantwerkertag erklärt fich gegen die Berleihung der Rechte des §8. 100€ in feiner jetzigen Fassung und unterstüßt dic neuen Anträge der 15er-Kommission des Neichstages für den Befähigungsnachweis in dieser Richtung.“

V. „Der IV. Allgemeine deutsche Handwerkertag zu Kösen nimmt Kenntniß von der Errichtung preußischer Gewerbekammern und fnüpft die Hoffnung daran, daß si dieselben besser bewähren mögen, als die Gewerbekammern in den übrigen deutschen Bundesstaaten.“

_VI. „Der I1V. Allgemeine deutsche Handwerkertag zu Kösen be- chlicßt, den sämmilichen deutshen Innungen, so lange cine gesetzliche egelung der Legitimation nicht durchgeführt iît, gleilmäßige Legiti- mationsfarten dringend zu empfehlen, damit die Neiseunterstützung den Berechtigten zu Theil werde, den nicht Berechtigten aber verweigert

VII. „Der I1V. Allgemeine deutshe Handwerkertag beschließt, den Centralvorstand des Allgemeinen deutschen Handwerkerbundes zu bcauftragen, beim Reichskanzler, sowie beim hohen Reichëtag dahin vorstellig zu werden, daß die baldige Einführung einer geseßlichen cingehenderen Legitimation für alle unselbständigen Handwerksgesellen und gewerblichen Arbeiter, ohne Unterschied des Alters, als eine drin- gende Nothwendigkeit durchzuführen fei.“

VIII. „Der 1V. Allgemeine deutshe Handwerkertag nimmt eine freundli®e Haltung zu den bestehenden Herbergen zur Heimath, sowie gegen den in Bildung begriffenen deutschen Herbergsverband cin, und empfiehlt den Innungen, welhe nicht in der Lage sind, eigene Her- bergen zu gründen. die katholishen Gefellenvereine und die Herbergen zur Heimath als Innungsherbergen anzuerkennen.

1X. „Der IV. Allgemeine deutsche Handwerkertag erklärt die Fachvereine und ihre Tendenz als cntschicden shädigend für die Her- beiführung besserer Verbältinisse zwishen Meistern und Gesellen, er erahtet daber eine vershärfte Beaufsichtigung der Fachvereine dur die Sicherbeit8organe als dringend nothwendig.“

X. „Der 1V. Allgemeine deutshe Handwerkertag empfiehlt allen deuishen Handwerkern, bei den nächsten Reichstagswahlen uur solchen Kandidaten ihre Stimme zu geben, von denen sie die Garantie haben, daß sie für die Forderungen der Handwerker, wie sie auf dem Hant- werkertage in Frankfurt a. M. aufgestellt wurden, eintreten. Jn Waßblkreisen, wo es gecignet erscheint, Kandidaten aus dem Gewerbe- stande, fei cs dur eigene Kraft oder mit Hülfe politischer Parteien aufzustellen, ift dies mit Energie durchzuführen.“

X]. „Der IV. Allgemeine deutsche Handwerkertag erklärt, es liegt im Interesse des deutschen Handwerkerstandes, daß eine Organisation nach Neichstagswahlkreisen geschaffen werde.“

X11. „Der IV. Allgemeine deutshe Handwerkertag erkennt im Prinzip das Submission8geset als für Alle gleihberechtigt an. Der- selbe erkennt des Weiteren an, den Zuschlag unter Aus\chluß des Mindestfordernden nur an leistungsfäbige Unternehmer, welche den Befähigungänachweis für das zu übernehmende Objekt stellen können, zu ertheilen. Er beantragt, etwaige Gutachten von prafktischen Fach- männern vornehmen zu lassen. Ferner ist der 1V. Allgemeine deutsche Handwerkertag der Ansicht, daß bei Verdingung von Arbeiten die Entreprise auszuschließen sei. Der 1V. Allgemeine deulsche Hand- werkertag beschließt, um den Handwerkerstand durch den Bauschwindel nicht zu schädigen, die hohe Staatsregierung zu ersuchen, ein Gesetz zu schaffen, wodur die Forderungen der Bauhandwerker bei Neu- bauten die Priorität vor den Hypothek-Kapitalien erhalten.“

X11]. „Der I1V. Allgemeine deutsche Handwerkertag erklärt si mit den Beschlüssen des deutschen Innungstages einverstanden, und beauftragt den Centralvorstand, auch seinerseits dahin zu wirken, daß bei Ausarbeitung des neuen bürgerlihen Gesetbuches Fürsorge getroffen werde, daß die Forderungen der Bauhandwerker durch Gesetz sicher gestellt werden.“ :

XIV. „Der IV. Allgemeine deutsche Handwerkertag wolle in An- betraht der heutigen Mißstände des Submissionswesens beschließen, darauf hinzuwirken, 1) daß bei Ausschreibungen, insbesondere bei Ver- gebung vou Arbciten durch die Staats- und Stadtbchörden das niedrigste Gebot unberücksichtigt bleibt; 2) daß zu Ausfchreibungen der Submissionen Prüfungen der Angebote, fowie zu Uebernahme der ausgeführten Arbeiten Sachverständige zugezogen werden; 3) daß mög- lichst die Arbeiten an Innungsmeister vergeben werden, und fogenannte Unternehmer, die tem betreffenden Handwerk fernstehen, von der Sub- mission ausgeschlossen werden. 4) Der IV. deutsche Handwerkertag möge darauf hinwirken, daß von dem Königlichen Ministeriun cine Sachverständigen-Ko1 ferenz einberufen werde, welche in Gemeinschaft mit den Regierungsvertretern Normen festseße, nah denen das Sub- mission2wesen zu regeln ist.“ i

XV. „Der IV. Allgemeine deutsche Handwerkertag beschließt, in Anbetracht der großen Schädigung, welche dem feßhaften Gewerbe durch das Hausirgewerbe, hinsichtlich dessen eine Abnahme nicht wahrnchmbar ist, ferner durch Wanderlager und Wanderauktionen erwächst, an die hohe Reichsregierung die Bitte zu stellen, dahin zu wirken, daß bis zur gänzlichen Aufhebung des Hausirwesens 1) Ausländern der Ge- werbebetrieb im Umbherziehen uit mehr gestattet werde; 2) bei Er- theilung von Patenten an Inländer auch die Bedürfnißfrage in Er- wägung zu ziehen sei; 3) die Wandergewerbesheine auf bestimmt bezeichnete gleichartige Gegenstände auch uicht auf das Gebiet des ganzen Reichs ausgedehnt, sondern höchstens auf Regierungsbezirke oder Verwaltungsbezirke beschränkt werden und strenge Kontrole zu üben sei; 4) Wanderlagcr und Wanderauktionen gänzlich zu ver- bieten seien.“ :

XV1I. „Der IV. Allgemeine deutshe Handwerkertag beauftragt den Centralvorstand, beim Bundeêrath zu beantragen, daß Muster- reisende, welche von Privaten zu Privaten geben und an diese Waaren A auf gleihe Stufe mit den gewöhnlichen Hausirern gestellt twerden.“

XVII. „Der 1V. Allgemeine deutsche Handwerkertag kann das

Gebahren der Abzahlungsgeschäfte nur als ein wirthschaftlihß gemcin-

\hädliches Unwesen erkennen und beauftragt das Präsidium, dabin zu

wirken, daß, befonders in der Handwerkerpresse, demselben kräftigst

entgegen gewirkt werde.“

XVIII. „Der IV. Allgemeine deutsche Handwerkertag beauftragt den

Centralvorstand, beim !Fürsten Reichskanzler und beim hohen Bundes-

rathe dahin vorstellig zu werden, daß das neue Innungsgeseß vom

18, Juli 1881 nebst den dazu gehörigen Novellen recht bald in den

Reichslanden eingeführt werde.“

XIX. „Der 1V. Verbandstag des Allgemeinen deutshen Hand-

werkerbundes beauftragt das Bundespräsidium, an das Reichsamt

des Innern das Gesuch zu stellen, dasselbe wolle die Königlichen

Bundesregierungen bestimmen, daß der Artikel III des Innungsgesecßzes

vom 18. Juli 1881 gegenüber dea Innungen älterer Ordnung all-

gemein zur Durchführung gelange.“

_ NX. „Der IV. Allgemeine deuische Handwerkertag möge be-

schließen, bei den Königlichen Regierungen dahin zu petitioniren: Die

Zucht- und Gefangenhaus-Arbeit wenigstens insoweit einzuschränken,

daß von den Sträflingen nur solche untergeordnete Arbeiten gefertigt

werden, welche der Staat für seinen eigenen Bedarf braucht; im

Uebrigen aber die Sträflinge in derartigen Betrieben zu beschäftigen,

welche erwiesenermaßen für den ehrlihen Arbeiter an Leben und

Gesundheit {hädlich find. Schließlih mögen die Bundesregierungen

aber auch noch in Erwägung ziehen, ob es nicht an der Zeit sei, der

Frage näher zu treten, ob die Sträflinge niht zu Kulturarbeiten nach

unsercn erworbenen Kolonicn deportirt werden follten.“

Aus Anlaß der gegenwärtig stattfindenden 59, Versammlung deutscher Natursorscher und Aerzte ist im Lichthofe des Königlichen Kunstgewerbe-Museums soeben eine Ausstellung japa- nischer Naturftudien eröffnet worden, die bis zum 17. Oktober dem Publikum zugänglich bleiben wird. Von Künstlern aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stammend, umfassen die vor- geführten Biätter Thier- und Pflanzendarstellungen der verschiedensten Art, die in ihrer unübertrefflihen Vollendung ein in hohem Grade fesselndes Bild der künstlerischea Begabung der Japaner darbieten. In ihrer Behandlungsweise ist die Mehrzahl der ausgestellten Ar- beiten den von J. Dillon publizirten, im Jahre 1879 in der Aus- stellung des Burlington Fine Arts Club zu London bewunderten Zeichnungen naße verwandt.

Am Mittwoch, den 22, d. M., exfolgt der großen Feslli(keit wegen der Schluß der Jubiläums-Kun C R a S des Parkes bercits Nachmittags 2 Uhr, während der Kafsens{luß um 1 Uhr eintritt. Zu der an diesem Abend stattfindenden Festlichkeit haben nur die mit den Einladungskarten der städtishen Behörden ver- sehenen Personen Zutritt.

Der Verein der Geflügelfreunde „Cy pria“ hat sich dahin gecinigt, Ende Januar oder Anfang Februar n. J., hierselbst wieder eine große Geflügel-Ausstellung und in Verbindung damit eine Verloosungs

werden Tann.“

wurde beauftragt, fofort die nöthigen Schriite zu thun, um die Geneh- migung zur Lotterie zu erlangen. Zur Ausgabe sollen 7090 Loose kommen Vorgestellt wurden in derselben Sißung einige der Zuhtresultate welche mit den vom Verein vertheilten Bruteiern erzielt worden sind' Es handelte sich hierbei namentlich um Plymouth Kos, welche als die für die Landwirthschaft geeignetsten erahtet worden sind. Ein Tkeil der Thiere wurde unter den Mitgliedern meistbietend versteigert ein anderer Theil wurde zur weiteren Hebung der Geflügelzuht auf dem Lande an bäuerlihe Wirtbe als Zuchtmaterial versenkt.

Preisausschreiben. Der Verlag des „Universum' (E. Friese) in Dresden eröffnet eine Konkurrenz für literarishe Arbeiten zum Abdruck in seiner illustrirten Zeitschrift „Universum“ und ladet alle deutshen Schriftsteller und Schriftstellerinnen zur Be- theiligung ein. 1. Preis: 4000 6 für die beste Novelle, deren Stoff dem deutschen Familienleten entlehnt ist, jedo eine gescit: lihe Begebenheit oder Person als Hintergrund hat, im Umfange von mindestens 45 bis höchstens 60 Seiten des „Universum“. 2. Preis; 2000 Æ für die beste Novelle ohne Beschränkung des Stoffes im Umfange von 24— 30 Seiten des „Universum“. 3. Preis: 1000 4 für die beste Humoreske im Umfange von 6—12 Seiten des „Uni- verfum“. Das Preiérihteramt haben Professor Dr. Georg Ebers Dr. Ernst Eckstein und die Redaktion des „Universum“. Alle Ein- sendungen müssen bis zum 1. Februar 1887, Abends 7 Uhr, bei der Redaktion des „Universum“, Dresden, Pillnitzerstraße 55, eingegangen sein. Alles Nähere, sowie die Regeln für die Betheiligung an der Konkurrenz enthält das soeben erschienene erste Heft des „Universum“, welhes von jeder Buhhandlung und direkt vom Verlag des „Uni- versum“ in Dresden zur Ansicht frei ins Haus geliefert wird.

Breskau, 21. September. (W. T. B.) In dem Diäten-

prozeß ‘gegen den Reich#tags-Abgeordneten Kräcker hat das hiesige Dber-Landesgericht das die Klage des Fiskus abweisende Urtheil des hiesigen Landgerichts vom 24. November v. J. aufgehoben und den Beklagten zur Zahlung von 1501 Æ ver- urtheilk. In den Entscheidungegründen wird hervorgehoben, daß die Verfassung eine ausdrücklihe Verbotsbestimmung ent- halte. überdies sei durch die Beweisaufnahme festgestellt, daß bei dem Sozialistenkongreß in Gotha den Abgeordneten zur Pflicht gemacht worden sei, mit der Partei zu stimmen; durch die Annahme von Diâten binde sich daher der Abgeordnete wenigstens moralisch in ver- safsungs8widriger Weise hinsihtlih ¡einer Abstimmung. __ Stuttgart, 20. September. (W. T. B) Der deuts\che Kongreß für Handfertigkeits-Unterriht wurde heute Vor- mittag in Anwesenheit des württembergishen Unterrichts- Ministers Sarwey und von Vertretern anderer deutscher Central- Unterricts8verwaltungen, sowie unter zahlreiher Betheiligung aus allen Theilen Deutschlands, aus Oesterrcih und der Schweiz eröffnet, Eine Anzahl deutscher Städte: Berlin, Darmstadt, Kolmar u. a., waren dur Delegirte des Magistrats vertreten. Gemeinderath Winkler begrüßte den Kongreß Namens der Stadt Stuttgart. In das Präsidium wurden gewählt: Lammers-Bremen, Landtags-Abgeordneter von Schenkendorff- Görliß und Elben-Stuttgart. v. Schenkendorff sprach über die pädagogische und soziale Bedeutung der Knabenhandarbeit. Dr. Goeße- Leipzig sprach darauf über das in Leipziq von dem Verein zu begrün- dende Lehrerseminar. Nach längerer Debatte stellte Lammers-Bremen die Statuten zur Berathung, die ohne Aenderung angenommen wurden. Den künftigen Vorstand bilden: Lammers, Vorsitzender, von Schenken- dorff, Geschäftsführer, Göße und Grunow-Berlin und Ober-Realscul- Dircktor Dr. Noeggerath-Brieg, Schaßmeister.

_ Wien, 20. September. (W. T. B.) Cholerabulletin. Jn Triest 5, „in Pola 2 Erkrankungen, in Pest 13 Grkrankungen und 4 Todesfälle, in Fiume 1 Erkrankung und 2 Todesfälle.

Paris, 20. September. (W. T. B.) Nah ciner Meldung aus Creuzot wurde eine der dortigen Fabrikwerkstätten durch eine e eY nst heimgesuht; 300 Arbeiter sind in Folge der Feuers-

e FMOOUnggtoS, Der Feuerschaden wird auf 1 Million Francs ge\chätzt.

Als erste Novität des Friedrih-Wilhelmstädtischen Theaters geht näcsten Sonnabend: 29. d. M., die Operette Der Nachtwandler“ „in Scene. Komvonist und Autor, die Herren Roth und Genée, sind bereits in Berlin eingetroffen, um den letzten, täglich stattfindenden Proben beizuwohnen. Die weiblichen Haupt- partien, eine muntere Soubrcttenrolle, ist von den Herren Roth und Genée der künstlerishen Individualität des Frl, Jenny Stubel an- gepaßt und durch ein neues Couplet bereichert worden. Auch Frl. E C H mit es A a Komik entsprechenden tolle bedacht. lte mannlthen Hauptrollen find in den Händen der Herren Wellhof, Steiner und a N y

Der_noch nicht 12jährige Violinist Henry Marteau aus Paris, Schüler Léonard's, gab gestern im Kroll'’\chen Saale ein Concert unter Mitwirkung der Concert-Sängerin Frl. Minna Pettigiani aus Turin, und des hier bereits vortheilhaft bekannten Pianisten Hrn. Carolus Aggháäzy. War bei dem Spiel des jungen Violinisten {hon im ersten Saße des Godard’schen Concertos die abnorme Kraft und technische Sicherheit zu bewundern, fo war es noh mehr die feinsinnige, in den Ideengang der Kombposition tief eingehende Vortragéweise des s{chönen Andante's, welche die Zuhörer zu lebhaftestem Beifall und mehrmaligem Hervor- ruf hinriß. Nach der Reverie von Vieuxtemps und dem spanischen Tanz von Sarasate, dem der freundliche Knabe noch die Berceuse von Reber binzufügte, wollte der Beifall nit enden. Stets rein in der Intonation, auch im Gebrauch des Flagcoletts, beherrschte er zugleich die vielen in einem Rondo von Saint-Saëns der Geige zu- gemutheten_ tehnisben Schwierigkeiten mit vollendeter Sicher- heit. Frl. Pettigiani sang den oft gehörten Schattentanz aus eDinorah“ von Meyerbeer und zwei italienishe Lieder von Pergolese. Mit ciner sehr umfangreichen, in der Mittellage be- sonders wohlklingenden Stimme verbindet die Künstlerin gründliche tehnishe Ausbildung und edle Ausdrucktweise. Hr. Aggházy be- währte seinen Ruf als tüchtiger Pianist durch den ausgezeichneten Vortrag des Sherzos (h-moll) von Chopin und zweier anmuthiger Salonitücke von Naff und Agghäzy. Die Vereinigung dieses seltenen Künstlertrios zu einem öffentlichen Concerte hierselbst ist den Bemühungen des in der Kunstwelt wohlbekannten Dirigenten Dr. Leßmann zu ver- danken. Das für ein erstcs Auftreten recht zahlrei erschienene Publikum f\vendete allen Leistungen der Künstler reichen und wohlver- dienten Beifall,

__ Im zweiten Marteau-Concert, welhes Donnerstag, den 23. d. M,, stattfindet, wird nächst Frl. Minna Pettigiani, Fr. Dr. Schramm-Macdonald aus Dresden mitwirken.

Redacteur: Riedel.

Berlag der Expedition (S {ol z).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einfchließlich Börsen-Beilage), sowie den Winter-Fahrplan für den Bezirk der Königlichen Eisenbahn-Direktion (liuksrheinische) zu Köln, und das Verzeichuiß; der gekündigten Schuldverschreibungen

der Preuftischeu Staats - Auleihen vom Jahre 1850, 1852 und 12853.

Berlin:

von Zuchtgeflügel und Schmuckvögeln zu veranstalten. Der Vorstand

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preuß

Berlin, Dienstag, den 21. September

Erste Veilage

R L M

ischen Siaa1s-Auzeiger.

18G,

Fnserate für den Deutsben Reichs- und Königl, Preuß. Staats - Anzeiger und das Central - Handels-

register nimmt an: die Königliche Expedition | 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers : Verliu SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen. {29989} Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Adolf Vecker aus Potsdam, welchec flüchtig ist, ift die Untersuhungshaft wegen schweren Diebstahls ver- ängt. mag wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potédam abzuliefern.

Potsdam, den 17. September 1886.

Der Untersucbungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte.

Beschreibung : Alter 25—26 Jahre, Größe 5 Fuß, Statur mittel, Haare blond, Bart kleiner blonder Schnurrbart, Augen blau, Sprache: deuts, \äch- sischer oder westfälisher Dialekt, Kleidung : schwarze Hosen, aschgrauer No, PVantienen.

[29859] Offenes Strafvollstreckungs-Ersuchen.

Die Heerespflichtigen :

1) der Knecht Friedrih Ernst Schulze aus Dahme, daselbst geboren am 13. März 1862,

2) der Julius Nusim aus Fröhden, daselbst am 7, März 1862 geboren,

3) der Wilbelm Gaertner aus Jüterbog, daselbft am 26. Januar 1862 geboren,

4) der Sattler Gottfried Hermann Ziege aus Jüterbog, daselbst am 3. September 1862 geboren,

5) der Fleischer Carl Friedrih Philipp Goeschel aus Zinna, Flecken, daselbst am 2. November 1862 geboren,

6) der Kellner Johann Friedrih Paul Bulland que Friedrich8hof, daselbst am 14. April 1864 ge-

oren,

7) der Schüler Moritz Heinri Friedrich Ludwig von Knoblauch, geboren den 28. März 1862 zu Pessin, daselbst zuletzt wohnhaft gewesen,

8) der Gärtner Albert Friedrich Karl Ludwig, geboren den 18, September 1863 zu Dom Bran- denburg, zulctßt in Potsdam wohnhaft gewesen,

9) der Segelmacher Karl Friedrich Wilhelm Raneberg, geboren den 9, März 1863 in Stechoro, zuleßt in Rathenow wohnhaft gewesen,

10) Otto Hermann Pohl, geboren den 15. März 1863 zu Elsthal,

11) August Otto Maschke, geboren zu Neumarkt den 11, Oktober 1863,

12) Fricdrih Wilhelm Niet, geboren zu Scharfen- brüt am 25. November 1863,

13) der Schriftscker Hermann Rudolf HSovpe, geboren zu Dahme am 31, März 1864,

14) Karl Friedrich Wilhelm Hillmann, geboren zu Neumarkt am 23. Juni 1864,

15) Iohann Friedrich Kothe, geboren zu Werbig am 31. Oktober 1864,

16) Karl Otto Nocger, geboren zu Zinna am 26. Juli 1864,

17) Eduard Reinhold Böhmer, geboren zu Iä- nigkendorf am 18. Januar 1863,

sind durch vollstreckbares Urtheil der Straf- fammer bei dem Königlichen Landgericht zu Pots- dam vom 20. August 1886 wegen Verleßung der Wehrpflicht zu einer Geldstrafe von je 180 4, an deren Stelle für je niht bezahlte 10 Æ ein Tag Ge- fängniß tritt, verurtheilt worden.

Es wird ersucht, von den vorgedachten Angeklagten, wo sie betroffen werden, die Geldstrafe im Wege der Zwangsvollstreckung beizutreiben, im Unver- mögensfalle die substituirte Freiheitsstrafe zu voll- strecken und hierher zu den Strafakten wider Schulze und Genossen M. ! 70/86 Mittheilung zu machen.

Votsdam, den 16, September 1586.

Königliche Staats8auwaltschaft.

Zwangsvollstreungen, Áufgebote, Vorladungen u. dergl. [27967] Aufgebot.

Die Frau Gutsbesißer Paeßold, Johanne Louise, geb. Friedrich, zu Lösau, hat das Aufgebot des auf den Namen der Frau Iohanne Erdmuthe Friedrich, geb. Genßs{ch, in Gostau, ausgestellten Sparkassen- bus der städtishen Sparkasse zu Weißenfels, Nr. 12 866, Über „3204 M 96 „Z*, welches angeb- lich abhanden gekommen ist, beantragt. Der Inhaber D Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in em auf den 15. März 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an Gerichtsftelle Zimmer Nr. 7 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfoigen wird.

Weißenfels, den 2. September 1886.

Königliches Amtsgericht. Abthcilung T. [21455] Aufgebot.

Das Sparkassenbucb der fstädtishen Sparkasse zu Königsberg i. Pr. Nr. 89 328 über 569,39 4, aus- gefertigt für Caroline Gelhaar, ist angeblich der Eigenthümerin abhanden gekommen und soll auf den Antrag der Arbeiterfrau Caroline Gelhaar, geb. Herrmann, zum Zweck der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden.

_Es wird daher der Inhaber des betreffenden Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermine,

deu 16. Februar 1887, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerihte, Zimmer Nr 36, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, S die Kraftloserklärung desselben erfolgen

ird,

Königsberg i. Rur den 15. Juli 1836.

Königli 4 Ver ats IX, eyn.

Deffentlicher Anzeiger.

Indvftrielle Etablissements, Fabriken und . Verschiedene Bekannt:nachungen.

} In der Börsen- L

. Familien-Nachrichten. Beilage. A

Demgemäß wird hiermit auf

Hyvothekenbuche gel ö\{cht würden.

Die nacbhin genannten Grundbesitzer haben den Antrag gestellt, die auf ihren Realitäten hppo- thekarisch versicherten, unten bezeihneten Forderungen zu amortisiren und zu löschen, nachdem seit den leßten auf diefe Forderungen Bezug habenden Handlungen mehr als 39 JIakre verflossen und die Nach- forscungen nach den rechtmäßigen Eigenthümern fruchtlos geblieben find.

Montag, den 25. April 1887, Vormittags 9 Uhr,

im dicsgerichtliden Sitzungssaale Nr. 6 Aufgebotstermin bestimmt und werden alle Diejenigen, welche auf die bezeihneten Forderungen ein Recht zu haben glauben, aufgefordert, dieses binnen sechs Monaten und längstens im Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die Forderungen für erloschen erklärt und im

5: 2. Zwangsvollstrekungen, Aufgebote, Vor- Großhandel. ladungen u. dergl. 6 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 7. Uterarische Ánzeigen. 4. Verloofung, Kraftloserklärung, Zinszahlung 8. Theater-Anzeigen. 28 u. st. w. von öffentlichen Papieren. 9 [29928] Nufgebvot.

“i T | s ; | Pfandobjekts- | Folium [Datum des S | Hypothek-Gläubiger | Forèerung | 1 Besthiev | des Hyp.-Buches | Gintrages 1 Simet, Franz und Johann, von| 200 Fl. Schankung Wegercr, Joseph, Straubing 1k. 3. 2172 20. Mai Straubing, | Kaution) | in Straubing | | 1826 2 Simet, Maria, Gütlerin, von| 300 Fl. Heirathgut | do. | do. do. | Straubing, | M H j 3 Goham, Mathias, von Alburg, 12 Fl. 58 Kr. Ecbtheil| Hintereder, G, | Pönning I. 48 21. Mai | | (Kaution) | von Pönning | 1844 4 Maierhofer, Maria, Franziska Unterschluf u. sonstige Schneider, Ther., Straubing XIX. 338 | 23, Sept. | und JIofeph, von Straubing, | Naturalansprüche | von Straubing | 1841 25 Fl. Lehrgeld |

| bing, | 6 Kofler, Balthasar, Schuhma-| | chers\sohn von Straubing, | 7 \Kufner, Georg und Klara, von | Straubing,

5 Maierhofer, Icseph, von Strau-| j | |

| Leiblfing, | “für Erbtheil

Am 13, September 1836.

(L. 8.)

| 105 Fl. Kapital Wenninger,Engel-| Straubing XII. 346 | 11, Sept. Naturalansprüche | Lex, Susanna, | Straubing XI. 226 |16. Dezbr.

| c: 8 Lodermatier, Georz, Bauersfohn 150 Fl. Kaution für Shmid, Johann, Straubing I]. 2.

| von Dünzling, - | (rbtheil E | j 1841 9 Söldner, Anna, Bauerstochter 100 Fl. Kaution für, dv. Straubing 11. 2. 2180 17. Dezbr. | von Zeitldorn. Muttergut | | | 1830

10 |Gröschl, Franz, Bauerssohn von 36 Fl. 40 Kr. Kaution| Bergmüller, Al., | Schwimmbach I. 8, | 13, Mai

Königliches Amtsgericht Straubing. Gengler. : Zur Beglaubigung: Der Kgl. Gerichts\chreiber : CEdenvhofer.

| do. do. do.

[bert, v. Straubing! 1838

1844

von GSstütt 180| 11. Mai 3

9 |von Wundermühle| Hornitorf I. 16:

|vonSchwimmbach| 802

[29939] Ausfgedvot.

Die verehelichte Käthner Lipkowski, Marianna, geb. Szopinski, in Beistande ihres Elemannes, Thomas Lipkowski zu Czersk, vertreten durch den Rechtsanwalt Meibauer in Konitz, hat das Aufgebot des von ihr durch notariellen Vertrag vom 7. Fe- bruar 1885 von den Käthner Franz Szopinski'\@en Cheleuten zu Czersk erworbenen, zu Czersk? in der Muühlenstraße belegenen und zu den ungetrennten Hofräumen in Czersk gehörigen Käthnergrundftücs, bestehend aus einem Wohnhause, Stall und Hof- raum, welces in der Gebäudesteuerrolle die Nr. 150 wie der Grundsteuermutterrolle die Parzelleanummer 607/193 führt, mit einem Flächeninhalte von 4 Ar 90 Quadratmeter behufs Anlegung eines neuen Grundbuchblatts beantragt.

Alle Diejenigen, welche an das bezeichnete Grund- tück Ansprüche und Rechte geltend machen wollen, werden aufgefordert, dieselben spätestens im Auf- gebotstermine,

am 29. Dezember 1886, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte bei Vermeidung der Ausschließung anzumelden.

Konitz, den 15. September 1886.

Königliches Amtsgericht.

(O Aufgebot.

Nachdem das Aufgebot hinsfihtlih einer abhanden gekommenen Schuldurkunde vom 15. Januar 1879 nebst Hypothekenbrief über eine rückständige Kauf- geldforderung des Kaufmanns Joseph Hirschland zu Steinheim zu 1195 4. gegen den Brinksißzer Heinrich Berkemeyer zu Emmerborn beantragt ist, so werden die unbekannten Inhaber der Urkunden aufgefordert, spätestens in dem Termine,

am 23. November 1886, Morgens 10 Uhr, ihre Nechte bei dem unterzeihneten Gerichte anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß folche dem Schuldner gegenüber für kraftlos erklärt werden sollen. Stadtoldendorf, den 16. Mai 1886. Herzoglich Braunschweigisches Amtsgericht. gez. Dee e. Zur Beglaubigung: Schünemann, Gerichtsschreiber.

[29937] Aufgebot.

Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Reis in Darm- stadt für H. von Oerten daselbst ergeht an die Erben des als Enregistrements-Supernumerar dahier ver- storbenen Josef Hammes, früher in Köln a. Rh. und Bonn wohnhaft, Aufforderung, bis zum 6. Fannar 1887, Vormittags 10 Uhr, thre Erbansprüche hier geltend zu machend.

Bemerkt wird, daß der Nachlaß bedeutend über- \{huldet war und nah Durchführung des Konkurs- verfahrens an die Gläubiger bereits vertheilt ist, mit Ausnahme einer bei der Bodenkreditbank in Straß- burg E Amtskaution von dreihundert Mark, a s ntragsteller als Darleiher Anspruch erhebt.

Nach Ablauf der Frist wird dem Antragsteller behufs Erhebung der Kaution entsprehende Be- scheinigung ertheilt werden.

Grofttänuchen, den 17. September 1886.

Kaiserliches Amtsgericht. gez. Fuchs. [9859] Vekauntmachung.

Auf dem Anwesen Hs.-Nr. 14 in Karlskron find

im Hypothekenbuche für Karlskron Bd. 11. S. 449

eingetragen :

1) 2. Iuli 1836, 50 Fl. Heirathgut an Therese Müller, geb. Kirchberger, lt. Heirathsbrief vom 2, Juli 1836,

2) am 4. Januar 1840, 50 Fl. unverzinslichß an Sebastian und Therese Müller, lt. Uebergabs- brief vom 4. Januar 1840.

Da vom Tage der letzten auf diese Hypotheken ich beziehenden Handlungen mehr als 30 Jahre ver- strichen sind, und auch die Nachforschungen nach den rechtmäßtgen Inhabern diefer Hypotheken fruchtlos geblieben find, hat das K. Amtsgeriht Neuburg a D. auf Antrag des Anwefensbesitzers Max König, Meßgers in Reichertshofen, das Aufgebotsverfahren eröffnet und als Aufgebotstermin die öffentliche Sißung des K. Amtsgerichts Neuburg a D. vom

Freitag, den 11. Februar 1887, Vormittags 9 Uhr,

anberaumt.

Hiernac ergeht an alle Diejenigen, welche auf diese Forderungen rechtlich Anspruch machen zu tönnen glauben, die Aufforderung zur Anmeldung und zwar spätestens im Aufgebotstermine, mit der Androhung des Rechtsnachtheils, daß tim Falle der Unterlassung der Anmeldung diese Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuch gelöscht würden.

Neuburg, den 17. Mai 1886,

Gerichts\hreiberci des Kgl. Amisgerichts. Der geschäftslcitende Kgl. Gerichtsschreiber : Haggenmüller.

[29957]

Das Kgl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen,

hat am 15. September 1886 in Sachen des Bäcker-

gehlüilfen Ludwig Kell von Leiblfing wegen Amorti-

sation eines Depositenscheins der bayerischen Ver- einsbank dahier folgendes Aus\c{luß-Urtheil

erlassen und verkündet:

I. Der Depositenschein der baycrischen Vereins- bank dahier Nr. 1633 vom 10, August 1883 über eine an diesem Tage von Ludwig Kell dahier als offenes Depot bis 10. August 1884 hinterlegte 41/5 % ösfterreihisbe Silbkerrentenobligation mit Nr. 7529 zu 1000 Fl. 6. W. ncbît daran befind- lihen Coupons wird für erloschen erklärt.

11, Die erwachsenen Koften des Aufgebotsver- fahrens hat Ludwig Kell als Antragsteller zu tragen.

München, den 16. September 1886.

Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber. S Hagenauer.

[29958] N gm Namen des Königs!

In Sachen, betreffend das Aufgebot der Nachlaß- gläubiger : 5 a, des Stadtgartenbesitßzers Carl August Jänke zu Görliß, L b. des Restaurateurs und Brauermeisters Carl Hütter zu Görliß, y c. des Handelsmanns Carl Gottlieb Schubert zu Nikrish erkennt das Königliche Amtsgericht zu Görlitz durch den AmtsFérichtsrath Schmidt für Ret: : I. Folgenden Nahhlaßgläubigern und Vermächtniß- nehmern: E a, des am 24. April 1886 hierselbst verstorbenen Stadtgartenbesißers C. A. Jänke, b. des am 28, März 1886 hierfelbft verstorbenen Restaurateurs und Brauermeisters C. Hütter,

e

Inserate nchmen an: die Annonçen-Cxpeditionen des „Invalidendant““, Nuvolf Mosse, Haasenstein «& Vogler, G. L. Daube «& Co., E. Schlotte, Vüttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen-Bureaux.

nen Handeiêmanns Carl Gottlieb Schubert, werden ibre Nehte und Ansprüche auf den Nachlaß der genannten Erblasser vorbehalten, 17. alle übrigen Nachlaßgläubiger und Vermächtniß- nehmer werden mit ihren Ansprüchen an den Nachlaß: a. des Stadtgartenbesizers Carl August JIänke zu Görliß, b. des Restaurateurs und Brauermeistecs Carl Hütter zu Görlitz, e. des Handelsmanns Carl Gottlieb SŸubert zu Nikrisch, dergestalt ausgeschlofsen, daß fie dieselben nur no insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller scit dem Tode des Erblassers aufgelommenen Nußungen durch Be- friedigung der Rechte der angemeldeten Ansprüche nicht ershöpft wird.

[29948] Nusschlufßurtheil. Verkündet am 16. September 1386. Landsberg, Aftuar.

íIn Sachen betr. das von dem Gemüfegärtner Garl Chlers zu Hannover beantragte Aufgebot der nachstelzend bezeihnetcn, von der Hannoverschen Landes-Kreditanstalt zu Hannover als Schuldnerin ausgestellten und auf den Inhaber lautenden Obli- gationen als: : Litt. E. Nr. 4955 über 50 Thlr. gleich 150 4.

vom 1. Juli 1870, Lit. K. Nr. 1409 über 1000 A vom 1. Januar

1379 Litt. L. Nr. 907 über 500 4 vom 1. Januar

1879 ertennt Königliches Amtsgeriht IV. b. zu Hannover durch Amtsgerichtsrath Jordan

für Recht: / Die oben bezeichneten Urkunden werden für kraft- Tos erklärt. Jordan. S Ausgefertigt: (L. 8.) Thiele, Gerichtsschreiber. 129943] Verkündet am 16. September 1836. Nachtigal, Gerich1s\chreiber. Im Namen des Königs!

Auf den Antrag :

1) der verwittweten Frau Rittergutsbesißer Helena von Potworowsta, geb. von Koscielska in Kofsoiwo, e

2) der großjährigen Gräfin . Marianna Josefa Emilia Bniúska, geh. von Potworowska, im Beistande ihres Gemahls Grafen Carl Buiúéki in Buszewo bei Ottorowo,

3) der minderjährigen Gustav Ceslaus und Johann Chrysosltom Geschwister von Potworowski in Kossowo, vertreten durch ihre Mutter zu 1 als Vormünderin,

fämmtlich vertreten durch den Rechtsanwalt Weiß zu Gostyn, : erlennt das Königliche Amtsgericht zu Gostyn dur den Amtsrichter Wolter für Recht : Diejenige Hypothekenurkunde, welche über die auf dem Grundstücke der Antragsteller Kossowo Nr. 26 in Abtheilung II]. unter Nr. 1 für den Stanislaus Danek eingetragene Post von 19 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. = ©8 M. (5 S ge- bildet ist, und aus: 1) einer beglaubigten Abschrift von : a. dem rechtsfräftigen Mandate voin 15. März 1853 in Sachen Stanislaus Dauek c/a Jo- hann Nepomucen Danek 1. 225/93 der früheren Königlichen Kreisgerichts-Depu- tation zu Gostyn mit Insinuations- Dokument vom 30. März 1853, |

b. dem Antrage des Prozeßrichters vom 12. Juli 1853 1. 5225/53 —, f

2) der Ingrossations-Registratuc vom 7. September 1853 und

3) dem Auszuge aus dem Hypothckenbuch von Kossowo Band V. Fol. 13 pag. 225 vom 25. August 1853

besteht, wird für kraftlos crklärti.

Die Kosten des Verfahrens fallen den Antrag- stellern zur Last. Wolter.

[29950]

Geschehen Königliches Amtsgeriht Freiburg a. E.

in öffentlicher Sitzung den 16. September 1886. Auwesend: Gerichtsassessor Lohde. Gerichtsshreibergehülfe Krusemark.

In Sachen 2c. wurde das Erkenntniß auf Todeserklärung dahin erlassen und verkündet: Auf Antrag der Chesrau des Shchiffskapitäns Johann Limstedt, Dorothea, geb. Möller, aus Dornbufch, des Arbeiters Claus Möller aus Klinten, des Schiffers Diedrich Möller aus Hollerdeich, der Chefrau des Schiffers Barthold Janten, Marie, geb. v. d. Geest, aus Hamecl- wörden und . des Arbeitsmanns Hinrich Meyn aus Alten- dors!

werden die nachstehenden Verschollenen, nämli:

1) der Schiffskapitän Iohann Lünstedt aus Dornbufsch,

2) der Schiffer Hinrich Möller aus Altendorf,

3) der Schiffer Barthold Jantzen aus Hamel- wörden,

4) der Iohann Christian Meyn aus Krummen- wege

c. des am 13. März 1886 zu Nikrifh verstorbe-

da fie sich des Aufgebots vom 11. Juni 1885 un-

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