pesebt wurde am 16. August die Strecke Oberhausen—Katern- g 1485 km (Königliche Eisenbahn-Direktion Elberfeld). Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war im August d. J. auf ein Kilometer Betriebslänge bei 38 Bahnen mit zusammen 6978,22 km höher und bei 24 Bahnen mit ge 25 407,35 km (darunter 5 Bahnen mit E etriebslänge) niedriger als in demselben Monat des Vorjahres. Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war in der Zeit vom Beginn des Etatsjahres bis Ende August d. J. auf ein Kilometer Betriebslänge bei 36 Bahnen mit zusammen 26 081,83 km höher und bei 26 Bahnen mit zusammen 6303,74 km (darunter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebs- länge) geringer als in demselben Zeitraum des Vorjahres. Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privat- bahnen, ausschließlich der vom Staate für eigene Rehnung verwalteten Bahnen, betrug Ende August d. J. das ge- sammie konzessionirte Anlagekapital 76049900 M 405 000 /& Stammaktien, 18204900 4 Plioritäts- tammaktien und 27 440 000 / Prioritäts-Obligationen), und die Länge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 270,21 km, so daß auf je 1 km 281 447 M, entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehen- den Privatbahnen betrug Ende August d. J. das ge- sammte konzessionirte Anlagekapital 591042829 M (308 666 550 . /& Stammaktien, 84146 150 #( Prioritäts- Stammaktien und 198230 129 #4 Prioritäts-Obligationen), und die Länge derjenigen Strecken, für welche dieses Kapital bestimmt ist, 3802,36 km, so daß auf je 1 km 155 441 M entfallen.
Kiel, 25. September. (W. T. B.) Sämmtliche Schiffe des aufgelösten Manövergeshwaders sind hier ein- getroffen.
Bayern. München, 25. September. (W. T. B.) Der Prinz-Regent ist mit großem militärischen und Civilgefolge, dem Minister des Jnnern und den obersten Hofchargen heute Morgen 8 Uhr von hier abgereist, um den Städten Augs- burg, Nürnberg, Würzburg und Ansbach Besuche abzustatten. Von dem am Bahnhofe versammelten zahlreichen vi ray wurde der Prinz-Regent mit lebhaften Hochrufen egrüßt.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 24. September. (W. T. B.)
Die feierlihe Enthüllung des dem Andenken Tegett- hoff’s gewidmeten Denkmals fand heute unter großer Betheiligung aller Kreise der Residenz statt. Anwesend waren der Kaiser, der Kronprinz und die Kronprinzessin, die meisten hier weilenden Erzherzöge, die Erzherzoginnen Jsabella, Marie und Maria Theresia, sämmtlihe Minister, das diplomatishe Corps, die Generalität, zahlreihe Depu- tationen, darunter Vertreter der Marine mit den Kampf- genossen Tegetthoff's, der Gemeindebehörden von Wien 2c. Der Kaiser, sowie der Kronprinz und die Kronprinzessin wurden bei ihrem Erscheinen mit der Nationalhymne und Hochrufen begrüßt. Auf eine Ansprache des Vize-Admirals von Sterneck erwiderte der Kaiser, daß er erfreut sei, das Denkmal so würdig vollendet zu sehen. Er danke allen, welche sich um das Zustandekommen desselben verdient ge- macht hätten, und hege die Zuversiht, daß der Name Tegetthoff's auch künstig zu Thaten inniger Hingebung begeistern werde. Hierauf übergab der Vize-Admiral von Sterneck das Denkmal der Obhut des Bürgermeisters. Nach- dem dieser mit einigen Worten des Dankes dasselbe angenommen hatte, fiel die Hülle. Die Truppen präsentirten und die Musikcorps spielten die Nationalhymne. Sodann folgte ein von einem Sängerchor ausgeführtes Tedeum und der Segen. ieran {loß sich eine Besichtigung des Denkmals durch den
Kaiser und die Mitglieder des Kaiserlihen Hauses, wobei Bildhauer Kundmann die Führung und Erklärung übernahm. — (Wien. Abdp.) Wie aus Prag gemeldet wird, weist
das dem böhmischen Landtage vorzulegende Lan des- budget ein Erforderniß von 9342533 Fl. aus, das dur 899 188 Fl. eigene Einnahmen, dann durch eine Landesumlage von 31,5 Proz. im Betrage von 8412357 Fl. und durch die vorhandene Kassenbarschaft von 30 988 Fl. gedeckt werden soll.
Großbritannien und JFrland. London, 23. Sep- tember. (Allg. Corr.) Lord Salisbury eröffnete gestern einen konservativen Klub in St. Albans und besprach bei dieser Gelegenheit die Abstimmung über den Parnell- schen Landgeseßentwurf, die er als einen Beweis von der Einigkeit der konservativen Partei bezeichnete. Er wies auf die Schwierigkeiten hin, mit denen das Parlament in Folge der irishen Obstruktionspolitik zu kämpfen R die bis zur Folter gegen die Majorität gehe, um Zugeständnisse zu erlangen. Der Premier-Minister machte Gladstone den bitteren Vorwurf, die von Salisbury über die Landfrage vor einiger Zeit geäußerten Worte unrichtig citirt zu haben, und bezeichnete den Ex-Premier als einen Meister in der Entstellung von Thatsachen. Nur die parlamentarische Höf- lihkeit verhindere ihn daran, die Sprache zu gebrauchen, welche Gladstone's Behauptungen verdienten. Lord Salisbury {loß mit der Aufforderung an seine Zuhörer, in ihren An- strengungen in dem großen Kampfe für die Einheit des Neichs nicht zu ermatten. — Die vierzigste Jahreskonferenz der Evangelischen Allianz tagt zur Zeit in Ryde, auf der Jnsel Wight. Delegirte der evangelishen Kirhe Ruß- lands, Deutschlands, der Schweiz und Frankreichs wohnen den Verhandlungen bei.
— 25. September, früh. (W. T. B.) Der „Standard “ bespriht nochmals die orientalische rage und tritt hierbei dem Vorwurfe entgegen, daß England keine Opfer bringen wolle, um den Vormarsh Rußlands im Orient aufzuhalten. England verlange niht, daß Andere die Schlachten Englands \{hlagen; es wolle und könne doch nicht Vorkämpfer von
nteressen sein, welche alle übrigen Mächte berührten. Wenn
talien oder eine andere Macht ein ernstes Jnteresse daran habe, eine Schranke zwischen Rußland und Konstantinopel zu errihten, so sollte solche Macht zur Erreihung des Zweckes das Jhr ge beitragen, ohne vorher ein Abkommen für ihren eigenen Vortheil zu treffen.
__— 25. September. (W. T. B.) Das Parlament ist heute mit einer Thronrede vertagt worden, welche die Beziehungen Eng- lands zu den auswärtigen Mächten als freundschaftliche bezeih- net. {Fn Bulgarien habe die Meuterei eines Theils der Armee ju der Thronentsagung des Fürsten Alexander geführt, es ei eine dlegentsaft eingeseßt worden, die gegenwärtig die Verwaltung des Fürstenthums führe, man treffe Vorberei-
‘Besonders trat aber das einheimische Element bei der Huldigungs-
gabe des Berliner Vertrags, entsprehend der den Signatar- mächten von der Pforte gemachten Mittheilung. „Jh habe, — heißt es in der Thronrede — soweit es England anbetrifft, konstatirt, daß keine Schmälerung der Bedingungen eintreten wir (De In durch die Verträge verbürgt sind. Aehnliche Versicherungen sind von den anderen Mächten abgegeben wor- den.“ Die Thronrede kündigt die Einseßung einer Kommission an, welche eine Enquete über das Pachtsystem und über die Landakte in Jrland anstellen soll und weist auf das zu Tage etretene Verlangen hin, die verschiedenen Theile des Reichs ester an einander zu knüpfen.
Frankreih. Paris, 23. September. . (Köln. Ztg.)
Am Sonnabend wird im Kabinetsrath über die Einberufung der Kammern, die wahrscheinlih auf den 10. Oktober fallen wird, endgültig Beshluß gefaßt werden. — Der Conseil- Aden Freycinet wird dem Vernehmen nach in nächster
oche die Vertreter Frankreihs im Auslande anweisen, die Mächte r Betheiligung an der Ausstellung für 1889 einzu- laden. Präsident Grévy kehrt am 4. Oktober von Mont- sous-Vaudrey zurück. tau: aat
E add die Lage der Dinge in Kambodscha wird ge- meldel:
Der neue Gouverneur von Cochinhina, Filippini, kam am
22. Juli in Puon-Penh mit außerordentlihen Vollmachten beim König Norodom an. Der Vertrag vom 17. Juni wurde vollständig gekündigt und ein neues Abkommen abgeschlossen, welches bestimmte, daß die französishe Regierung dem König die Verwaltung seines Königreichs mit Ausnahme des Opium- und Zollwesens zurückgeben und in Kambodscha nur vier Grenz-Residenten einsegen solle. Der König Norodom erließ infolge dessen einen Aufruf, in welchem er sein Volk aufforderte, zur Ordnung zurückzukehren, während zugleih ein gänz- licher und allgemeiner Straferlaß verkündet wurde. Zwei Prinzen des Königlichen Hauses, die Minister und mehrere Mandarinen haben am 17. August Puon-Penh verlassen, um überall die Friedensbotschaft zu verbreiten und die As der Aufständischen zur Unterwerfung aufzu- fordern. Jeder dieser Sendboten wird von 100 Mann französischer Soldaten begleitet. Wenn dieser neue Schritt des Königs nit ge- lingt, so ist er ents{chlossen, Truppen auszuheben und an ihrer Spiße selbst gegen die Aufständischen zu marschiren. Der französische Ge- neral-Resident seinerseits theilte dem Lande mit, daß vom 1. Januar 1887 ab der König die Leitung der Geschäfte übernehmen und die Zahl der Residenten auf vier — Pursul, Kratie, Kompong-Thom und Kampol — herabgeseßt werden wird,
Serbien. Belgrad, 24. September. (W. T. B.) Durch energishe Maßregeln ist dem Räuberunwesen in den süd- lichen und südwestlichen Bezirken ein Ziel geseßt worden, die meisten Räuber sind getödtet oder gefangen genommen.
HZeitungsstimmen.
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ meldet:
Der italienishe Advokat Dr. Hugo Mazzola aus Neapel hat dem Reichskanzler ein Exemplar seines bereits von uns besprochenen Werkes : „L'assicurazione degli operai nella scienza e nella legislazione germanica“ übersandt. Der Verfasser, dessen Buch von der deutschen Kritik in äußerst günstiger Weise besprochen worden ist, hat bei Ueber- reihung an den Fürsten von Biêmarck folgenden Brief gerichtet:
„Cw. Durchlaucht erlaube ich mir mein Werk über „die Arbeiterversiherung in der deutschen Wissenschaft und Gesetzgebung“ als Zeichen njeiner ergébenen Verehrung M, Dasselbe war von mir na langem Aufenthalte in Deutschland im amtlichen® italienischen Auftrage verfaßt und war vom hohen Königlichen Ministerium für Ackerbau, Industrie und Handel in Rom veröffent- licht. Es bezweckt, die deutshen Arbeiterverhältnisse und die Fort- schritte der deutschen Sozialpolitik ausführlich darzustellen.
Die Erfüllung dieses Zweckes wäre ohne die liebenswürdige Gastfreundschaft, die ih bei den deutschen Gelehrten und Behörden gefunden habe, nicht möglich gewesen.
Troßdem wollte ih nicht wagen, Ew. Durchlauht mein Werk zu unterbreiten, bevor die deutshe Presse ihr Urtheil darüber gefällt hatte. Im Hinblick auf das Wohlwollen, mit welchem die deutschen Gelehrten und die Presse das Buch aufgenommen haben, gebe ih mich der angenehmen Hoffnung hin, Ew. Durchlauht möge meine ergebene Anerbietung gnädigst entgegennehmen.
Die von Ew. Durchlaucht vorgeschlagenen sozialpolitischen Gesetze gehören zu den besseren Leistungen der neueren Legislation und werden einen wihtigen Baustein für die friedlihe Ordnung des deutschen Staatéëwesens ergeben; und ich |chäße mich glücklih, die von Ew. Durchlaucht gebrochene Bahn meinen Landsleuten als Beispiel angezeigt zu haben.
Gebe Gott, daß cs Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm und Ew. Durchlaucht gelingen möge, den Schlußstein des friedlihen Ge- bäudes des. christlih sozialen Staates zu setzen.“
— Mit Bezug auf die Thatsache, daß die deutsc:-frei- sinnige Fraktion im Reichstage eine Jnterpellation in der bulgarishen Angelegenheit unterlassen hat, schreibt der „Pester Lloyd“:
„Sreilich hätte die freisinnige Partei in der Vertretung ihres Standpunktes im Parlament etwas geschickter fein müssen, als sie es zuvor in der Presse gewesen war. Dort hatte immer und immer wieder die Verleßung des „monarchischen Prinzips" eine hervorragende Nolle gespielt, und das war, gelinde gesagt, etwas lächerlich. Die freisinnige Partei ist gewiß eine überzeugte Anhängerin der monar- chischen Staatsform in Deutschland, und die ihr manchmal, selbst von autoritativster Stelle her entgegenges{leuderten Vorwürfe der heimlidhen republikanischen Gesinnungen sind (abgesehen davon, daß es an und für sich gar kein Vorwurf wäre, republikanis zu denken) einfach abgeschmacktt. Aber für das „monarchische Prinzip“ im Allgemeinen, für diejenige ganz spezielle und einem Jeden ganz genau bekannte politische Richtung, für welche das „monarchishe Prinzip“ die tehnishe Formel ijt, ist die freisinnige Partei nichts weniger als begeistert und hat keine Veranlassung, es zu sein. Ueber die Verleßung dieses monarchischen Prinzips si zu ent- rüsten, hätte die freisinnige Partei ruhig der konservativen überlassen können. Indem sie aber aus dieser Verleßung des monarhischen Po nicht etwa Veranlassung nahm, das so häufige Eintreten des
eihsfanzlers für dasselbe in das gehörige Licht zu seten, sondern selber mit der Miene der gekränkten Unschuld für dasselbe eintrat, gab sie der offiziósen Presse nur die Veranlassung, sie der Heuchelei zu zeihen und damit . . . etwas vorzubringen, von dem man beim besten Willen nicht sagen konnte, daß es ganz ohne Hand und Fuß sei.“
— Aus Mey wird der „Magdeburgischen Zeitung“ zu dem Besuche des Kronprinzen in jener Stadt geschrieben :
Von der französishen Presse ist der Versuch gemaht worden, die verschiedenen festlihen Veranstaltungen als einzig und allein von ein- gewanderter Seite ausgehend darzustellen. Wie aber jeder einiger- maßen unbefangene Beobachter wahrnehmen konnte, war beispielsweise beim Einzuge des Kaiserlihen Stellvertreters ganz Met, ohne Unter- schied der Abstammung, auf dem Plate; ebenso - bei der am Abende in Form eines Lampionzuges veranstalteten glänzenden Ovation.
feier auf dem Kaiser-Wilhelms-Plaß in den Vordergrund. us sämmtlichen Dorfschasten des Landkreises Meh, der bekanntlich fast aus\schließlich dem französischen Sprachgebiete angehört, hatten sich
tungen zur Wahl eines Nachfolgers des Fürsten nah Maß-
prinzen die ursprünglih dem Kaiser zugedahten Sympathien aus, drücken. Solches geshah denn auch in so herzliher Weise, daß jde den
Gedanke an etwas „Gemachtes*“ in Wegfall kommen mußte.
bei der nüchternsten Betrahtung der Sachlage gelangt man zy Schlusse, daß die Bevölkerung angefangen hat, \sich mit ‘der gegey, wärtigen Lage zu versöhnen; und daß die Zeiten vorüber sind, wo m sich nach einer Aenderung derselben sehnte. Von einer begeisterten Hingabe an Deutschland kann natürlich vorerst noch nicht die Ret sein; bis das der Fall sein wird, werden noch Jahrzehnte vergeben, Was aber bis jeßt erreiht ist, darf mit Genugthuung erfüllen, zumal es den Kern bildet, aus welchem si eine gesunde Weiterentwielun zu Gunsten des Deutshthums mit Naturnothwendigkeit heraus, bilden muß.
— Der „Allgemeine Holzverkaufs - Anzeige; meldet nah Berichten der Handelskammern über den Holp handel im IT. Quartal 1886 u. A. aus Stolp:
Im Holzgeschäft ist cine vermehrte Nahfrage nah Bauhölzery eingetreten. Jedoch hielt mit dieser der Preis nicht gleichen Schritt und besonders geringere Qualitäten konnten, noch unter dem Dru, großer Ueberproduktion stehend, keine Aufbesserung erfahren. Di erhöhte Bauthätigkeit in Berlin und in andern großen Städten läßt indeß die Vermuthung aufkommen, daß das Geschäft im Spätsommg und Herbst sich besser gestalten wird.
D)
Amtsblatt des Reihs-Postamts. Nr. 48. — Inhalt; Verfügungen: vom 17. September 1886. Leitung der Briefsendungen nach Ost-Asien und Australien.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 39. — Inhalt; Amtliches: Personal-Nachrihten. — Gutachten der Königliwen Akademie des Bauwesens, betreffend Entwürfe zum Vollendungsbay der Westfaçade an der St. Martinskirhe in Kassel, und betreffend Entwurf zur Wiederherstellung der Hahnenthorburg in Köln a. R}, — Nichtamtliches: Das Post- und Telegraphengebäude in Flenéburg,
avsftellung der bildenden Künste in Berlin. X. (Schluß). — Ver mischtes: Die katholishe Kirhe in Neukirh-Höhe bei Tolkemit, West preußen. — Ueber den Einsturz der Kettenbrücke in Mährisch-Oftrau, — Internationale Straßen- und Pferdebahn-Ausftellung in Berlin, — Holzpflaster nach Geary's Patent. — Schnelle Scienen- auswechslunig. -— Oeffentliche Arbeiten der Vereinigten Staaten von Amerika. —- Bücherschau.
Statistische Nachrichten.
Ueber die Kommunalsteuern im Bezirk der Handels- kammer zu Bochum giebt deren Jahresberiht pro 1885 inter- essante Aufschlüsse. Die Segen werden dort meist dur Zuschläge zu den direkten Staafüösteuern erhoben. So werden in Bochum der klassifizirten Einkommensteuer und der Klassensteuer 280 9/0, der Grundsteuer 100 °% und der Gebäude- und der Gewerbe: steuer je 50 9/0 zugeschlagen. Während jene Staatssteuern im Jahre 1885 238 554,87 s ergaben, erreihten die Zuschläge 524 050,59 4 Dem traten noch hinzu als Kirchensteuer Zuschläge zur klassifizirten Einkommensteuer und Klassensteuer 60 9% (im Ganzen also 340 %) und 30 9/0 von der Grund- und Gebäudesteuer bei den Evangelischen; zur Tklassifizirten Einkommen- und der Klassensteuer 66F h (im Ganzen 346F 9/0) bei den Katholiken, 50 9/0 bei den Alt-
Bochum gehörige Landgemeinde Grumme bringt nur 1609/6 Zuschlöge zu jener Steuer als Kommunalsteuer auf, dafür aber noch 1559/6 Zu \hlâge zu dieser Steuer und 772% zur Grund- und Gebäudesteuer als Schulsteuer. ;
Die Stadt Wattenscheid bringt 29 596,18 ( durch direkte Staatsfteuera auf, denen 136 220,60 4 als Kommunalsteuern zuge \chlagen werden (3662/3090 der Klassen- und klassifizirten Einkommen steuer, 1509/0 der Grund- und Gebäudesteuer, 125 %/ der Gewerbe steuer); außerdem erhebt die katholische Gemeinde noch 332 9% und die evangelische 665 %/ der Klassen- und klassifizirten Einkommensteuer, leßtere noch 3349/0 der Grundsteuer und 25% der Gebäudesteuer,
Witten zahlt 129 315,12 4. an direkten Staatssteuern, erhebt aber 378 948,53 F. durch Kommunalzushläge (4009%/6 der Klassen- und klassifizirten Einkommensteuer, der halben Grundsteuer, viertel Ge bäudesteuer und drittel Gewerbesteuer), dazu an Kirchensteuer noh 65 9/0 der Klafsen- und klassifizirten Einkommensteuer, halben Grund steuer und !/5 Gewerbesteuer von. den Evangelischen, 409% det Klassen- und klassifizirten Einkommensteuer von den Katholiken, 60% dgl. von den Altkatholiken und 9599/0 dgl. von den Juden.
Gelsenkir hen hat bei 94 699,36 (4 direkten Staatssteuern 191 000 4 Kommunalsteuerzushlag (100—2509%/ zur Klassen- und kTlassifizirten Einkommensteuer, 25 9/0 zur Grund- und Gebäudesteut, 66F %6 zur Gewerbesteuer), außerdem von den Katholiken 50—(0% von der Klassen- und kla/ssifizirten Einkommensteuer als Kirchenstener und 334 %o dgl. mit 125% der Grund- und Gebäudesteuer als Schulsteuer ; von den Evangelishen 50 bzw. 123 9/6 derselben Steuern,
“Hatt ingen erhebt bei 35 130,60 #4 direkten Staatssteuern 360 9% Zuschläge (75 275,98 M), außerdem von den lutherishen Ein wohnern 30 %/o, den reformirten 50, den fkatholischen 100 und den jüdiscen 150 % als Kirchensteuer.
(340 9% und 80 bzw. 75 9/o Kirhensteuer), Eitel (350 9/ und 80 bzw, 75 9/0 Kirchensteuer), Linden (350% und 100 bzw. 1165 9% Kircher steuer), Blankenstein (341 % von Evangelischen, 361 9/0 von Katho liken, von leßteren au 48 °/6 Kirchensteuer), Dstherbede (324 9/o von Evangelischen, 194 von Katholiken, außerdem 45 bzw. 48 ?/@ Kirchen steuer), Langendreer (365 9% und 334% Kirchensteuer), Königsteelt (320 % und 38 9/6 von den Katholiken, 70 % von den Evangelischen Kirchensteuer, von den leßteren noch 609% Sculsteuer). |
— Der im „Archiv für Post und Telegraphie“ veröffentlichte Auszug aus dem von dem Minister der Posten und Telegraphen a? den Präsidenten der Republik über die Wirksamkeit der Postspatr- kasse in Frankreich während des Jahres 1884 erstattete Verwal tungsbericht leg Zeugniß dafür ab, i si diese Sparkasse au in dem gedachten Jahre — dem dritten Geschäftsjahre — in erfreulichstet Weise weiter entwidelt hat. Die im Jahre 1882 ins Leben gerufen Postsparkasse steht heute in voller Eatwickelung; die Anzahl der Spar! wird von Tag zu Tag größer, der Wirkungskreis ausgedehnter, und dit mannigfaltigen Dienste, welche die Kasse dem Publikum in den nahezs 7000 Postanstalten leistet, werden immer allgemeiner anerkannt. Die Kasse ist jeßt ihrer finanziellen Verpflihtung gegen den Staat ledi indem sie den ursprünglich gewährten Vorshuß von 256 845 Fr, gänzlich zurüdgezahlt hat; sie feht egt, frei von allen äußeren Ver bindlichkeiten, auf eigenen Füßen und kann künstig die erzielten Reu einnahmen auf die stetige Verbesserung aller Theile des Betricbe sowie auf die Begründung und Vermehrung eines Dotationsfondt verwenden, welcher im Verein mit der geseßmäßigen Reserve die fran in den Stand seßt, allen kommenden Ereignissen erfolgreich i! egegnen.
Das Gesammtguthaben der Sparer betrug Ende / 1883 rund 77 431 414 Fr. ; im Jahre 1884 traten hinzu an Einlagen-Ueberschub und Zinsen 37 970 619 Fr,, so daß Ende 1884 ein Guthaben von 115 402 033 Fr. vorhanden war. Der Einlagen-Ueberschuß (Summ der Einlagen nah Abzug der Rückzahlungen) betrug im Jahre 1884. 35 160 566 Fr., im Jahre 1883 — dem zweiten Geschäftsjahre — dagegen 27 997 201 Fr., derselbe stellte si allo im dritten Geschäftsjahr u 7163 365 Fr. höher als im zweiten Geschäftsjahr. Bei den betreffet den Postanstalten wurden im Jahre 1884 917 131 Einzahlungen zut
Tau sende der angesehensten, nach jeder Seite hin unabhängigen Männer, zum großen Theil in ländliher Tracht, eingefunden, um dem Kron-
Betrage von 94113816 Fr. gemaht (216698 Einlagen und 21 072179 Fr. mehr als im Jahre 1883), darunter 224 278 erstmaligt
— Ueber Eisen und Eisenbahnen in Mexiko. — Fortschritte auf dem | Gebiete der Central-Weichen- und Signalftellung. — Die Jubiläums- |
fatholiken und 25 % bei den Juden, Die zum Schulverband |
_ Von den Landgemeinden hat nur eine, Bergen, unter 100% Zuschläge (42) aufgelegt; in den meisten bewegen sih die lebteren | zwishen 200 und 3009/0. Darüber hinaus gehen noch Bickern |
ngen (46780640 Fr.) und ] inan r) Der Durcschnittsbetrag ist von 137 Fr. in 1882 zuf 105 Fr. în 0 und 1G Fr. in Lane nrg ene i i arer zunehmen. 2 Spar
daß die G 674 i Am Iahresschluß waren 541 323 m Ende des Vorjahrs.
ausgegeben, 56 674 ausbezahlt.
rbücher im Umlauf, 165 485 mehr. als a Anf jedes Buch kamen im Dur({schnitt 215 Fr. Guthaben. estellten Sparbücher gehörten 122 073 weiblichen Personen und 29 Gesellschaften. Di ih 1882 auf 53 956 Stück im Betrage von 1 148 811 Stück im Betrage von 45 044 435 Stück im Betrage von 58 953 250 Fr. ent i i theilweise Zurückziehung des Sparguthabens 1882 36 682 Fälle mit 9 591 523 Fr., 1883 102365 Fälle mit 24 773 575 Fr., 1884 156 556
älle mit 35609619 Fr., b. auf die gänzliche Ausbezablung der parbücher 1882 15 858 Fälle mit 6 819 29 Í | mit 17 381 408 Fr, 1884 56 674 Fälle mit 20 416 373 Br. c. au die für die Sparer bewirkten Rentenankäufe 1882 1416 Fâlle mit 1 399 622 Fr., 1883 2877 Fälle mit 2 889 452 Fr., 1884 2661 Fälle
neuaus
mit 2927 258 Fr.
Wenn man einen Vergleich zwischen den Rückzablungen und den Spareinzahlungen anstellt, so findet man, daß die ersteren im Jahre im Jahre En S E E e E 62,5 d
teren ausmachten. Diese Steigerung is eine durhaus normale, i l wird voraus\ichtlich so lange andauern, bis die Rückzahlungen ch später 4/5 des jährlihen Einlagebetrages erreichen; es besieht dieses Verhältniß in der That bereits zur Zeit in einigen Ländern, welche scit längerer Zeit gleiche Sparkasseneinrichtungen haben. Die Zahl der im Jahre 1884 entgegengenommenen Sparkarten betru 112593; es sind hiernach gegenüber dem Jahre 1883 42344 Stü oder 609% Sparkarten mehr eingeliefert, was sicherlich für die Be- liebtheit dieser Einrichtung unter den kleinen Sparern spricht. Sparkarten bildeten 12% sämmtlicher Ein!
1882 27,5 %/o,
zuerst Z und no
Wertbes dersclben.
Was die finanziellen Ergebnisse der französishen Postsparkasse während des Jahres 1884 anlangt, so sind dieselben, wie bereits Ein- gangs kurz erwähnt, durchaus günstige. Es ift nicht nur der Rest des bei der Errichtung der Kasse gewährten Staatsvorschufsses zurückgezahlt, son- dern auch in Gemäßheit der Vorschriften des Postsparkassen-Geseges der Anfang zur Ansammlung eines besonderen Dotationsfonds ge- macht. Von dem zu G m er pap erag des e aae anes
1/5 auf laufende Rechnung bei der „Caisse des dépôts e u u N der Kasse hat fi für 1884 eine Verzinsung Einnahme waren die Zinsen, Jahres 1884 gutzuschreiben abzuziehen, ß
consignations“ angelegten Vermögen eine Einnahme von 3 684 022 Fr. von etwa 3,8 ©/o ergeben. Von ‘dieser welhe den Sparern am Ende des
aren, im Betrage von 2810054 Fr. ab } n Bestreitung der Verwaltungskosten und sonstigen Ausgaben cine Einnahme von 873 968 Fr. übrig blieb. tungskosten sind nun folgende Auêgaben erwad Centralstelle beschäftigte Personal von 201 Köp em vom 31. Dezember 1884) und für die Vergütungen an die Beamten im technishen Dienste 494 104 Fr, Þb. f 1 Auéstattungsgegenstände und Amtsbedürfnisse u. f. w. c, für unvorhergesehene Fälle 5000 Fr., S i U Von der obigen Einnahme von 873 968 Fr. blieben mithin noch 194 514 Fr. übrig, welhe in Höhe von 129 678 Fr. zur Deckung des Restes des Staatêvorschusses und în Höhe von 64 8336 gründung des geseplich vorgeschriebenen Dotationsfonds wurden. Na der Anzahl der vorgekommenen Handlungen von 1133 022 Stück stellten sih die eigentlichen Verwaltungskosten auf 59 Cts. für jede Handlung, d. i. 1 Ct. höher als im Jahre 1883 und
10 Cts. niedriger als im Jahre 1882.
Kunft, Wissenschaft und Literatur.
des Deutschen Reichs, nebst einem kurzen Ueberblick über die Geschichte der Besteuerung und die Entwicktelung der Fabrikation des Rübenzuckers. für Steuerbeamte, Industrielle und Kaufleute. j Troje, Königlich preußischer Steuer-Rath und Dirigent des Haupt- Steueramts "zu Hildesheim. (Troje's Bibliothek Band VIII. 3.) pa a. d. Elbe. A 4 Gust. Elkan.
erfasser in dem vorliegenden sehr nüt 1 und br bude ericht einen kurzen Ueberblick über die Geschichte der Besteuc- rung des Zuckers und die Entwickelung der Nübenzuckers
Die Rübenzucker-Steuer
gegeben sowie über die Fabrikation des
er sämmtliche bezüglih der Besteuerung Verwaltung einander im Wortlaut mit, nämli: vom 7. August 1846, die Besteuerung treffend, 2D das Geseß wegen Abänderung *der Steuerordnung vom 21. September 1860, 3) das Bundesgeseß vom 8. Juli 1868, 4) einen Auszug aus der Steuerordnung vom 5) das Geseß, die Besteuerung des Jude i %. Juni 1869, 6) desgleichen vom 1. Juni 1886, | (Instruktion für die Gesetzes, die Besteuerung
Kraft befindlichen Geseßes- und
\shiedenen Verwaltungsvorschriften
und Steuerbehörden zur Ausführung des des im Inlande erzeugten Lende: betr, vom 19. August 1346 bezw. 21. Dezember 1853, Dienstanweisung für die Ober-Steuer- Controleure sowie für die Steuer-Aufseher, rung des Geseßes vom 26. Juni 1869, fügung ‘des Königlichen Finanz-Ministeriums vom 2 führungsbestimmungen zum Geseß vom 1. Juni 1886 u. 8) den Nachtrag zur Verordnung vom 7. August 1846, Dagegen hat der Verfasser die gegenwärtig wegen der Rübenzucker-Steuerstatiftik noch bestehenden Bestimmungen nicht mit aufgenommen, da die bald durch neue erseßt werden sollen. Bundesrath E sein werden, will der
Nachtrage dem Handbuche hinzufügen.
erleihtert wird.
— Nachdem der Aus\chuß des Deut vereins in Berlin beschlossen hatte, au Spezialhefte seines Organs einen Beitrag zu den sih wieder in Berlin versammelnden Aerzte- und N zu liefern, ist dieses Heft unter dem Titel „l medizinishe Geographie, Klimatologie_ Hygieine, gewidmet der 59. Versammlung deutscher und Aerzte zu Berlin“ (19. Heft des 3. Jahrganges der deutschen Kolonialzeitung), und mit dem Bildnisse Alex. von Humboldt 8 aus- gestattet, vor Kurzem erschienen. Dasselbe hat folgenden Inhalt: I. Tropische Gebiete. A. Afrika (Dr. E. Mähly-Basel : Gesundheits- ustand bezw. Sterblichkeit auf der Gol aupt; Dr. M. Bucner-München: K und in den Tropenländern überhaupt; L, A Bemerkungen über einige in Nordost-Afrika vorkommende Krank- durch die Eingeborenen; S. G. Jö n Bemerkungen über A N p A E
- : Kli ieine und Sanitätswesen E E Pn von On r-Berlin: Einige Be- Asien (Dr. Kl. Paster- r-Stuttgart : Ge- ländish-Indien); ische Notizen über Guatemala; limatisationsfähigkeit des Euro- päers in Mexiko; Dr. K. Heinemann-Laguna de T Tropenklima und Akllimatisation der Guropäer in nah in Mexiko gemachten Erfahrungen; K Beitrag zum Thema der Afklimatisation in Tr Subtropische Gebiete. A. Afrika (H. Heitmann- nah eigenen mehrjährigen Erfahrungen ;
heiten und deren Behandlung dey
Ruete, geb. Prinzessin von Oman und Sansiba merkungen über das Klima von Sansibar); B. Deli: Zur Klimatologie von Sumatra; E sundheitsverhältnisse und Sterblichkei
C. Amerika (Dr. Stoll-Zürich : Nosolo Dr. G. Below-Mexiko: Ueber die Ak
964972 Nackzahlungen
en, ein Beweis, er wurden neu
73 männliden und 100 057 e Rückzahlungen beliefen 7 810 440 Fr., 1883 auf r., 1884 auf 215 891 Dabei entfielen : a. auf die
9295 Fr., 1883 43 569 Fâlle
agen und 0,12 9%/o des
und somit
An eigentlichen Verwal- asen: a. für das bei der fen (nah dem Stande
für Material, Drucksachen, 180 350 Fr.,
Summe 679 454 Fr. 1500 Ballen betragen mag, nur mit § betheiligt. Die Notirungen
Fr. zur Be-
Ein Handbuch Herausgegeben von
Nachdem der lihen und brauchbaren Hand-
Rübenzucer-Industrie berichtet, theilt des Zuckers zur Zeit noch in vorschriften Verordnung
8. Februar 1819, betreffend , 7) die ver-
Anweisung zur Ausfüh- Auszug aus der Cirkularver- 2, Juli 1861, Aus-
e leßteren vom Verfasser sie in einem Den Schluß der bis jeßt vor- liegenden Schrift bildet ein forgfältig gearbeitetes alphabeti Sach- und Wortregister. Es brauht kaum noch ausdrücklich bemerkt zu werden, daß durch das vorliegende Handbu der gar nicht unwichtigen Besteuerung des
Sobald die
ch die Bekanntschaft mit Zuckers außerordentli
\chen Kolonial- seinerscits in einem Verhandlungen des aturforshertages
Naturforscher
dküste und in West-Asrika über- lima und Hygieine in Afrika F, Menges-Limburg a. L.:
Tropengegenden, . Bollc-Rio de Janeiro: openländern); — II. Wismar: Transvaal,
Krankheiten und Heilmittel der Nama und Bushmänner); B. Asien (Dr. Frz. Paulus - Stuttgart: Die Afklimatisation Deutscher in Se: Prof. Dr. G Baelz-Tokio: Japan, Land und Be- wohner; die Krankheiten in Japan, Mischehen und ihre ‘Sprossen); C. Amerika (Dr. Klem. M Richter-S. Franzisko: Kalifornien; Dr. K. Brendel-Montevideo: Einwirkung des Tropenklimas von Süd- Amecrika auf Europäer; Dr. Cannstatt-München: Süd-Brasilien und die La Plata-Staaten; Dr. H. von Jhering-Rio Grande: Aus der Koloniepraxis in Süd-Brasilien ; Alfr. Coryn-Asuncion: Klimatische Verhältnisse von Paraguay; Dr. E. Hasse-Leipzig: Klimatishe Ver- hältnisse von Paraguay; Dr. Frz. Fonck-Valparaiso: Die Akfklimati- sation der Deutschen in Chile); D. Australien (Dr. F. G. Renger- Koolunga: Süd-Australien, Klima und Krankheiten; Dr. B. Beheim- Scchwarzbach - Sydney: Die australische Kolonie Neusüdwales). — Außer diesen größeren Abhandlungen enthält das vorliegende Spezial- heft noch viele interessante redaktionelle Correspondenzen und kleinere Mittheilungen. : : :
— Im Verlage von Otto Dreyer in Berlin, Unter den Linden 17, ist soeben ein wihtiges Schrifthen: „Die Cholera, deren Ab- wehr, Behandlung und Heilung“ (populär dargestellt von W. Bern- hardi) erschienen. In knapper, populär gehaltener Form giebt das fleine Heft, welches das Wesen der Cholera auf das charakteristischs\te darlegt, so ecinleuhtende Belehrungen und praktishe Rathschläge in Bezug auf das viel besprochene und beschriebene Thema, daß dem- selben die allgemeinste und weiteste Verbreitung zu wünschen ist, P den billigen Preis (50 A) wesentlich Vorshub ge- eistet ist.“
— Im Verlage der Hofbuchhandlung Herm. J. Meidinger, Berlin C., Niederwallstraße 22, is ein Porträt des Vize-Präsidenten des Staats-Ministeriums und Ministers des Innern von Puttkamer erschienen, welhes von dem rühmlichst bekannten Bildnißmaler C. Süßnapp mit meisterhafter Geschicklichkeit in lebensgetreuer Aehn- lihfeit und Auffassung ausgeführt und von der Kunstanstalt von Jul. Hesse im Druck auf s{chwerem Kupferdruckpapier vortrefflich wiedergegeben ist. Der Preis des mit Papierrand 50 : 65 cm messen- den, gewiß weiten Kreisen höchst willkommenen Bildes beträgt bei Borausbestellung 3 4, der Ladenpreis 4 M
Gewerbe und Handel.
Leipzig, 24. September. (W. T. B.) Die Baumwoll- garnbörfe ist heute mit einer Begrüßungs-Ansprache des Sekretärs der Handelskammer, Dr. Gensel, eröffnet worden; dieselbe ift zahlreich besucht. Die Stimmung ift eine sehr feste und vertrauensvolle, in starken und feinen Garnnummern wurden beträchtliche Abschlüsse ge- macht, die Webereien find auf längere Zeit hinaus engagirt, die Spinner halten auf höhere Preise.
Nürnberg, 23. September. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) In Folge geringer Zufuhr und reger Frage verlief der Markt heute für gutfarbige Hopfen in fester Stimmung. Die grünen billigen Markthopfen waren einige Mark höher, sonst sind die Preise unverändert gewesen. Die Exporteure kauften lebhaft und zwar vornebmlich Markthopfen zu 45—54 M4 Gelbe stehen außer Frage. Dic Kundschaftshändler sind am heutigen Umsaß, der ungefähr
lauten: Gebirgëhopfen 70—75 „#4; Markthopfen 32—55 #4; Aisch- gründer 45—65 #; Hallertauer prima 85—90 A, mittel 55— 60 #6, gering 40—45 /; Württemberger prima 85—90 A4, mittel 50—60 46; Badische prima 80—85 4, mittel 55—60 4 i
London, 24. September. (W. T. B) Wollauktion. Stimmung {chwächer. Kapwolle eher billiger. j
London, %, Septenber. (W. T. B.) Die Behörden des Staates Illinois haben beschlossen, 3030 Stück Vieh, welch es in Chicago und der Umgegend an der Lungenseuche erkrankt war, tödten zu lassen, um die Krankheit auszurotten.
New-York, 24. September. (W. T. B.) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 107 000 B., Ausfuhr nach Großbritannien 30 000 B., Ausfuhr nah dem Kon- tinent 14 000 B,, Vorrath 258 000 B.
Verkehrs - Anstalten.
Hamburg, 25. September. (W. T. B.) Der Postdampfer „Hammonia“ der Hamburg-Amerikanishen Packetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Mittag 12 Uhr in New-York eingetroffen.
Sanitätswesen und Quarautänetvesen.
Oesterreich-Ungarn.
Anläßlih des Auftretens der Cholera in der Stadt Spalato ist gegen Provenienzen aus dem Seeunterbezirke Spalato in den übrigen Häfen Dalmatiens eine 7 tägige Beobachtungsreserve angeordnet worden, während Provenienzen aus dem genannten Seeunterbezirke in den Häfen des österreichisch-illyrishen Küstenlandes nach den bestehenden Vorschriften behandelt werden.
Berlin, 25. September 1886.
(A. Woldt's Wiss. Corr.) Vas Museum für Völkerkunde in der Königgräger Straße ist am Montag, den 20. September in einem Theil seiner Räume provisorisch für die Naturforscher eröffnet worden. Zu diesem Zwecke hatten sih die Mitglieder der Sektion für Geographie und Ethnographie nebst einer größeren Anzahl beson- ders geladener Ad um 10 Uhr Vormittags in der Aula des Museums eingefunden. N 7 :
B Direktor des Museums, Prof. Dr. Bastian eröffnete die Feier dur cinen einleitenden Vortrag, in welchem er darauf hinwies, daß es sih nicht um eine festlihe Gesammteröffnung des Instituts handle, da dessen Inhalt noch gegenwärtig aus der ethnologishen . Abtheilung des Königlichen Museums durch Umzug hervorgebracht werde, und eine Uebergabe des Museums für Völkerkunde an das große Publikum noch nit, jedenfalls nicht vor dem Monat Oktober ins Auge gefaßt werden könnte. So viele Räume si daher bis jeßt fertig stellen ließen, habe man für die Mitglieder und Theil- nehmer der Naturforsher-Versammlung zur Verfügung gestellt.
Der Redner gab dann einen Ueberblick über die Entstehung des Museums und dessen Bedeutung.
ac diesem Vortrage brah die Versammlung auf und begab sich nach dem ersten Stockwerk, wo die Sammlungen aus Afrika, Oceanien und Amerika zur Aufstellung gebracht sind. Zum ergänzen- den Abschluß mit Amerika befinden sich dort au die sibirischen Sammlungen. Unter Führung des Professors Bastian und gleih- zeitiger Erklärung aus seinem Munde wurden die Sammlungen ge- meinsam durchwandert und besichtigt. Den Beginn machten im Saal Il. die unvergleichlihen Sammlungen aus der ersten Reise des Kapitäns Jacobsen auf der durch das Ethnologishe Hülfs-Comité ausgesandten Expedition nach der Insel Vancouver, der Nordwestküste Nord-Amerikas, Alaska u. #. w. Es folgte sodann im Saal I. die Erklärung der fibirishen Sammlungen, besonders der von den Burjäten, Kalmücken und Samojeden berrührenden ethnographishen Gegenstände. Wieder wandte sich der Kreis der Besucher zurück zum Saal 11, woselbst in einem großen Längsshrank die Sammlungen von den Eskimos — theilweise Reliquien der deutshen Nordpolexpedition unter Kapitän Koldewey —, ferner von den Indianern der Union, aus Oregon, Kalifor- nien, Arizona, Pueblos 2c. si befinden. Nunmehr wurdei m Saal IV. der Uebergang zur Betrachtung der südamerikanischen Sammlungen gemacht. Es sind daselbst vertreten die Stämme des Amazonas und seiner Nebenflüsse, die Araukanier, Patagonier, Feuerländer, die Chibcha, Central-Amerika, die Antillen, Brasilien, Peru, Mexiko, Yukatan
Dr. Reif: und Stübel auf deim berühmten Todtenfelde von Ancon in Peru. : i
Saal V. erregte allgemeine Aufmerksamkeit. Hier stehen neben Sathen aus Westguinea ethnographische Gegenstände aus unserem neu- erworbenen Kaiser-Wilhelms-Land, welche Dr. Finsh im Auftrage der Neu-Guinea-Compagnie erworben hat. Der übrige Theil dieser werth- vollen Sammlung befindet sid, wie mitgetheilt wurde, gegenwartig in einem anderen Ausftellungsraum, wo derselbe auf Wunsch besich- tigt werden kann. Es folgt alsdann Oceanien resp. das übrige Gebiet der Südsee; Sammlungen aus dem deutshen Schußgebiet im Bismar-Archipel, von den Hermit: Inseln, Neu-Holland, Neu- Britannien, Neu-Irland, Neu-Hannover, Mikro- und Melanesien überhaupt, der Osterinsel u. st. w. Der Saal VIII., dessen Inbalt aleihfalls überaus hohen wissenshaftlichen Werth besißt, enthält Gegenstände aus allen Theilen Afrikas, welche unsere Reisenden Dr. Nachtigal, Rohlfs, Schweinfurth, Junker, Flegel, Dr. Pogge, Lieut. Wißmann, Lieut. von François, Licut. Müller, Dr. L. Wolf, Major von Mechow, Dr. Buchner, Paul Reichard, Teusz u. A. gesammelt haben. Zulett wurde in Saal VII. die durch Herrn Geheimen Rath Dr. Werner Sees s S übergebene Sammlung mexri- kanisher Alterthümer besichtigt.
'Menimebe wandte sih die Versammlung nach dem Erdgeschoß, woselbst Dr. Voß die dort aufgestellten prähistorishen Alterthümer der Mark Brandenburg erklärte. Alsdann wurde noh die Schliemann- Sammiung besichtigt und im Lihthof des Rundbaues, welcher für die Ausstellung besonders hoher Gegenstände bestimmt ist, einige gegen- wärtig dort placirte Gegenstände. Dort zeigen ih jene originellen Steinskulpturen von Santa Lucia di Coßamalguapan, ferner Skulp- turen aus Vukatan, Mexiko sowie von den Karas in Ecuador; endlich der große Wappenpfahl der Haida-Indianer, den Kapitän Jacobsen . mitgebracht hat, ferner ein buddhistishes Monument und etne hiame- sische Bronzefigur, welche der König von Siam gesenkt hat Die Besichtigung der Sammlungen durch die Mitglieder der Natur- forsher-Versammlung kann täglih geschehen.
Der Bezirksverein Berlin der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Shiffbrüchiger versendet soeben an feine Mitglieder den Bericht über das Geschäftsjahr 1885/86. Mit Befriedigung ent- nehmen wir demselben die gedeiblihe Entwickelung des Bezirksvereins sowohl als der Gesammtgesellshaft überhaupt. Die Zahl der Mits glieder des hiesigen Bezirksvereins betrug am Schlusse des Geschäfts- jahres 2018 mit Iahresbeiträgen von 9316,80 4 Hierzu kommen an außerordentlihen und einmaligen Beiträgen sowie Erträgen der Sammelschiffhen 2841,19 A Nach Abzug der gesamm- ten Verwaltungskosten konnten der Hauptkasse in Bremen 10518,97 4 abgeliefert werden, rund 400 Æ mehr als im Vorjahre. Die Zahl ter Nettungéstationen der Gesellshaft war mit Ende des Geschäftsjahres auf 100 angewachsen, von welchen seit Bestehen der Gesellschaft, also in zwanzig Jahren, 1578 Personen, und zwar 1349 durh Rettungsboote, 229 durch Raketenapparate, dem Tod in den Wellen entrissen sind. Das neueste Heft der Zeitschrift „Von den Küsten und aus See* bringt eine Zusammenstellung der Leistungen der MRettungsstationen während dieser 20 Jahre. Hiernach fallen selbstverständlih die Mehrzahl der Rettungen auf die Stationen der stürmishen Nordsee, mit ihrer gefährlichen, zerklüfteten inselreichen Küste. Allein das Rettungsboot des zweiten Elbleuchtschiffes hat 137 Personen gerettet, es folgt Borkum-Westland mit 110 Personen, Kurhafen mit 93, Spiekeroog mit 58, Wangeroog mit 48, Duhnen mit 43 Personen, von den Stationen Juist-Westland, Norderney- Westland und Ostland, Langeooa-Westland und Bremerhafen sind je über 30 Personen gerettet. Von den Ostseestationen weisen die größte Anzahl der Rettungen Leba mit 63 und Neufahrwasser mit 62 Personen auf, es folgen Pillau mit 57, Prerow und Memel mit je 41 Personen und je über 30 Personen sind gerettet dur Warne- münde und Dranske. Nur wenige Stationen haben bisher keine Ge- legenheit gehabt, in Thätigkeit zu treten. i
Der Binnenländer kann der Gesellshaft und ihren aufopfern- den Bestrebungen dadur seine Theilnahme beweisen, daß er sein Scerflein zu den großen Summen beiträgt, welche aujährlih die Unterhaltung der bestehenden und die Erribtung neuer Rettungsstationen an wo mögli allen gefährdeten Punkten unserer ausgedehnten Küste erfordert. Mitgliederbeiträge und einmalige Gaben werden im Bureau der Gesellshaft (New-Yorker Germania, Lipziger Play 12, 1 Tr.) stets dankend entgegengenommen.
Die 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte ist gestern feierlich ge\schlTo\sen worden. Dieselbe zählte 9924 Mitglieder und 1931 Theilnehmer, zusammen 4155. Von diefen waren 1444 aus Berlin, 2711 von außerhalb. An Damenkarten waren 1496 abgeboben worden.
Essen a. R, 24. September. (W. T. B.) Wie die „Nhein.- Wesif. Ztg.“ meldet, hat heute Vormittag 10 Uhr auf der Zeche Consglidation bei Schalke in Schacht 2 eine Explosion \{lagender Wetter stattgefunden, durch welche 45 Bergleute getödtet, 16, darunter 8 schwer, verwundet wurden. Ein vom Dber-Bergamt Dortmund abgesendeter höherer Beamter is bereits am Unglücksorte eingetroffen. E
Wien, 24, September. (W. T. B.) Cholera-Bulletin. In Pest 40 Erkrankungen, 19 Todesfälle, in Fiume 3 Erkrankungen, 1 Todesfall; in Triest is kein neuer Cholerafall vorgekommen.
Rom, 24. September. (W. T. B.) Infolge des Vorkommens8 von Cholerafällen in Cagliari sind die vorgeschriebenen gesund- heitspolizeilihen Maßnahmen auch auf die Insel Sardinien aus- gedehnt worden. E
Im Deutschen Theater wird morgen, Sonntag, Emile Augier's Schauspiel „Haus Fourhambault“ zum ersten Male wieder- holt; Montag wird „Prinz Friedrich von Homburg“ gegeben werden. Die nächste Aufführung von „Nathan der Weise* findet am Freitag, 1, Oktober, statt. Frau Niemann is von ihrem Urlaub zurückgekehrt und wird zum ersten Mal in dieser Saison am nächsten Sonnabend, 9, Oktober, als Hertha in „Ein Tropfen Gift“ auftreten. Außerdem bringt das Repertoire dieser Woche noch Aufführungen von „Haus Fourchambault*, „Zopf und Schwert“ und „Ein Erfolg“.
Henry Marteau, der jugendliche Violinkünstler, beschließt morgen, Sonntag, seine Concerte im Kroll’\chen Saale; die Piecen, die er morgen zum Vortrag bringt, sind Leonard 8 «Souvenir de Haydn“, Paganini's „Herentanz“, Sarasate s „Zapateado® und Sivori!s „Berceuse“. Signora Pettigiani singt Tosti's „Penso“, die Ballade aus „Hamlet“, Dessauer's „Ouvrez Bolero“ und die Arie aus den „Puritanern“, während der Pianist Agghazy Piecen von Chopin, Liszt (Mephisto-Walzer) gewählt hat.
Frau Marie Geistinger trifft heute in Berlin ein, um an den Schlüßproben des Lebensbildes „Drei Paar Schuhe“ Antheil zu nehmen. Da das Gastspiel im Belle- Alliance- Theater bereits nächsten Freitag, den 1. Oktober, seinen Anfang nimmt, so findet morgen die legte Sonntagsvorstellung der Operette eBoccaccio“ statt. Fn „Drei Paar Schuhe“ wirken neben Fr. Geistinger în Hauptrollen Fr. Szika in der von ihm creirten Rolle des Schusters Flink}, Hr. Steinberger, Binder, die Damen Kornec und Urban mit.
m Zoologischen Garten sind die großen Wochentags- Gon B ola des anhaltend kalten Wetters eingestellt worden. An dèn Sonntagen finden dagegen noch mehrere große Militär- Doppel-Concerte statt. Bei ‘dem nächsten, das am kommenden Sonn- tag Nachmittag 4 Uhr beginnt, concertiren die Regiments-Kapellen des 2. Garde-Dragoner- und des 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiments unter Leitung der Königlichen Musikdirektoren Rosin und Baumgarten.
u. A. m. Besondere Bewunderung erregten die im Saal II[ aus-
K. Nolte-Frankfurt a.
gestellten Ergebnisse der Ausgrabungen und Forschungen der Herren
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