III. 1 nverhofft-Kennen. Staatspreis 1500 A Für 2 jährige und ältere inländishe Hengste und Stuten, welche kein Rennen mit einem ausgeseßten Preise von 2000 #4 und darüber gewonnen haben. Distanz 1100 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätße und Reugelder. Von den 16 zu diesem Rennen an- gena Pferden wurde für 10 Reugeld gezahlt und 6 s\tarteten.
s siegte siher mit einer guten Länge des Freiherrn Ed. von Oppenheim 2 jähriger br. H. „Tausendkünstler“ v. Emilius a. d. Blaue Hexe, 51 kg (Sharpe) gegen des Hrn. Ulrich 2 jähr. H. „Balbeck“. Eine Halslänge hinter diesem wurde Mr. G. Johnson's F.-St. „Viceversa“ Dritte, dann folgten „Gebieterin“, „Hofmeisterin“ und „Nachtwächter“. — Werth des Rennens 1940 Æ für „Tausend- künstler“, 440 A für „Balbeck“. — Am Totalisator wurden für 20 M 33 M. gezahlt. — Diesem Rennen {loß si um 23 Uhr. an:
IV. Staatspreis 11. Klasse. 4500 A Für 4 jährige und ältere inländische Hengste u. Stuten, welche keinen Staatspreis I. Kl. gewonnen haben. Distanz 4800 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsäte u. Reugelder. 9 Pferde waren genannt, 4 starteten, von denen des Hrn. O. Oehlschläger 4 jähr. br. H. „Green-Devil“ von Emilius oder Hymenaeus a. d. Blue Garter, 62 kg (Lemaire). des Frhrn. Ed. von Oppenheim 4 jähr. F. H. „Dacmon“ von Emilius a. d. Blaue Hexe mit 3 Längen s{lug. Hrn. Gebh. Huber's br. St. „Hera“ wurde 4 Längen zurück Dritte und Mr. G. Johnson's br. St. „Antoinette“ nah 10 Längen Letzte. Werth des Rennens: 5280 M. dem Sieger, 780 4 dem Zweiten. Am Totalisator wurden für 20 4 53 M. gezahlt. — Es folgte diefem Rennen um 3 Uhr: y
V. Verkaufs-Handicap. Gradißer Gestütspreis. 1200 K Für P2jährige und ältere inländishe Pferde. Der Sieger ist für 1500 MÆ fäuflih. Distanz 900 m. 17 Pferde waren angemeldet, 7 zahlten Reugeld und 10 ersbienen am Ablauf. Es siegte sicher mit 2 Ungen des Hrn. R. v. Mollard 3jähr. br. St „Queksilber“ v. Barometer a. d. Kentish Rose, 544 kg (Barton), gegen des Hrn. H. Rüppel 3jähr. F.-St. „Madonna“. Hrn. G. Beit's br. St. „Almania“ wurde Dritte und desselben dbr. H. „Bergrath“ Vierter. Es folgten noch „OHighlander“, „Marketendrin“, „Quintessenz“, „Bella“, „Goldmädcen“ und „Modestra“. Werth des Rennens 2010 A, welche der Siegerin zufielen, die bei der Auktion für 2000 4 vom Lieutenant von Woitsheck gefordert wurde, so daß der Rennkasse 500 e zufielen. — Am Totalisator war arer Jubel: es wurden für 20 M 1107 M gezahlt. — Um 33 Uhr {loß sich diesem Rennen an: Ï
V]. Match. 2000 4 Einsaß. 500 # Reugeld. Distanz 1400 m. Zwischen Kapt. Joë's Zjähr. br. H. „Holla“ v. Wild Dals a. d. Lady Constance, 53 kg (Sipp) und des Hrn. O. Dehlschläger Z3jähr. F. H. „Freiherr“ v. Emilius a. d. Freifräulein, 54 kg (Lemaire). Von „Holla“ siher mit 5/4 Längen genommen. — Werth 2000 4. — Am Totalisator wurden für 29 4. 29 A gezahlt. — Den Schluß des Tages bildete um 4 Uhr:
VII. Trachenberg-Rennen. Staatspreis 1200 Æ. Inter- nationales Herren-Reiten. Für 3 jährige und altere inländische Hengste und Stuten. Distanz 2000 m. Das dritte Pferd rettet den Einsaß. Der Rest der Einsäte und Reugelder zwischen dem ersten und zweiten lere getheilt. — § Pferde waren genannt, d starteten, Es siegte iher mit 2 Längen des Hrn. O. Oelschläger's 3 jähr. br. Hengst „Ascold“ v, Hymenaeus a. d. Katie, 624 kg (Mr. Beasley), gegen des Frhrn Ed. v. Oppenheim 3 jähr. br. H. „Jacobiner“ (Frhr. S. A. v. Oppenheim), drei Lingen dahinter Lieut. Prinz G. Radziwill's F.- H. „Androcles“ Dritter. Dann folgten „Fidelio“ und „Goldborte“. — Werth des Rennens 1365 46 dem Sieger, 165 H. dem Zweiten, 60 i dem Dritten. — Am Totalisator wurden für 20 M4 153 M. gezahlt.
Das unter dem Protektorat Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin stehende „Victoria- Lyceum “ eröffnete gestern das Wintersemester durch einen Actus im E der Anstalt. Als Vertreter des Kultus-Ministeriums war
inisterial-Direktor Greiff erschienen. Prof. Dr. Gneist theilte zu-
“nächst geschäftlih mit, daß das Lyceum in den letzten Tagen wieder
eine reiche Zuwendung erfahren hat: Freifrau von Oppenheim hat demselben die Summe von 10 000 4 überwiesen. Wie sodann mitgetheilt wurde, sind im leßten Studienjahr 17 Vorlesungen gehalten worden, die den Gebieten der Kunst, der philosophischen Wissenschaften und der Naturwissenschaften angehörten. In neun Vormittagskursen wurde jnngen Damen na absolvirter Schulzeit Gelegenheit gegeben, das früher Erlernte zu befestigen und ihre Kenntnisse zu erweitern, Sechs Nachmittagékurse endlich trugen ganz besonders dem Bedürfniß solcher Lehrerinnen Rechnung, welche die Befähigung zum Unterrichten in den oberen Klassen höherer Töchtershulen anstreben. Inêgesammt wurden 1300 Einlaßkarten ¿zu den Vorlesungen und Unterrichts- kursen ausgegeben, darunter 400 an Lehrerinnen, denen durch das Entgegenkommen des Studien-Stipendienfonds das Honorar auf die Hälfte ermäßigt wurde. Auh im neuen Studienjahr wird die Zahl der Vorlesungen wieder 17 betragen. Vormittagskurse sind 12, Nachmittagskurse 8 in Ausficht genommen. — In der dann folgenden Eröffnungsrede verbreitete sich Professor Gneift in großen Zügen über die soziale Lage der Gegenwart.
Die Hoftheater-Festwoche in Schwerin.
Schwerin, 10. Oktober. Heute Abend {loß die Festwoche, mit welcher die Intendantur die heute vor 8 Tagen erfolgte Eröffnung des hiesigen Hoftheaters in ebenso sinniger wie wohlgelungener Weise begangen hat. Am vorigen Sonntage geshah die Einweihung des neuerbauten Schauspielhauses in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheiten des regierenden Großherzogs, der Frau Großherzogin-Mutter, der greisen Schwester Sr. Majestät des Kaisers, der Großherzogin Marie fowie der anderen hier anwesenden Mitglieder unseres Fürsten- hauses. Der Prachtbau des Theaters, welcher, seinem Erbauer, Ober- Baurath Daniel alle Ehre macht, im Sommer 1883 begonnen, gewährt in seiner äußeren und inneren Einrichtung einen vornehmen und erfreulihen Eindruck. Das Haus liegt am Alten Garten, dem schönsten Plaße Schwerins, vor sih den See und das Schloß. Nach allen Seiten frei, bietet das Gebäude dem Auge zwei stattliche Fronten dar. S L R P welcher ganz im Rococostil gehalten ist, faßt ungefähr 1000 Personen. Ohne grelle Farben und ohne über: ladene Pracht ist derselbe mit gewähltem Geshmack in vergoldetem Stu reich ausgestattet, und zwar auf gelblich mattem Grunde. Die dunkelrothe Farbe der Logenwände bildet zu diesen hellen Tönen einen angenehmen Kontrast, der bei der elektrischen Beleuchtung durch Cdison's Glühliht von malcrishem Effekt erscheint. Die Beleuchtungsanlagen sind von der Edisongesellschaft in Berlin ausgeführt. Die Vollkommenheit der ‘technischen Einrichtungen zeigte \sih in der Festwoche zur Genüge, namentli bei den Verwandlungen und Versenkungen. Auch sind alle Garantien fta Feuersgefahr shon dadur gegeben, daß beim Bau irgendwie rennbare Stoffe vermieden und alle Erfahrungen der neueren Bühnen- architektur (Ersaß des Holzwerks durch Eisen und unvollständig ge- \hlossene Wandungen) sorgsam verwerthet wurden. Insbesondere ist der verhältnißmäßig kleine Zuschauerraum akustisch trefflih angeordnet. — Die erste Vorstellung am 3. Oktober wurde durh ein an- ziehendes Festspiel: „Die Weihe des Hauses" eröffnet. Dasselbe is von Gustav zu Putliy, dem früheren biesigen und jetzigen Karlsruher Intendanten, gedichtet, fowie von unserem bewährten Hof-Kapellmeister Aloys Schmitt in Musik geseßt. Es enthält eine stimmungsvolle, den beiden Fürstlichen Grbauern des Theaters, den Großherzögen Fricdrich Franz Il. (F 15. April 1883) und Friedrich Franz 111. gewidmete Suldiauna in edler, poetisher Sprache, so daß selbst der Altmeister Goethe bei der gut instrumentirten Festmusik und der vorzüglihen Inscenirung me Freude daran gehabt haben würde. — Das Festrepertoire er Woche bot ein vollständiges Programm der Leitung der Bühne für Oper- und Schauspiel. Die Aufführung der Gluck'schen Oper „Iphigenie in Aulis*, die sich in der Wagner'- \{en Bearbeitung an das Festspiel {loß legte ein vollgültiges Zeugniß für- die Leistungsfähigkeit des unermüdlih thätigen Hof-Kapellmeifters
C E u E S I U
Schmitt sowie des Opern- und Chorpersonals ab. Die Solisten Frl. Wittich und die Herren Hill, von Witt und Drewes waren aus- ezeichnet. — Auch die Aufführung, welche das Schauspiel am zweiten 2a durch exakte und verständnißvolle Wiedergabe der von dem Hostheater-Intendanten Baron von Ledebur auf das Wirksamste und Feinste inscenirten „Maria Stuart“ von Schiller darbot, blieb hinter dem Erfolg des ersten Abends niht zurück. Ernstes Streben, verbunden mit guter Schulung, und exaktes Zusammenspiel ließen erkennen, mit welchem sittlihen Ernst das hiesige Hoftheater seine Aufgabe erfaßt. Geschmackvolle Dekorationen und reihe Kostüme hoben auch am Montag die Darstellung, in welcher die besten Kräfte des Schauspiels (Fr. Otto-Martineck, Frl. Gimmer, Hr. Arendt, Hr. Rosée, Hr. Gelling und Hr. Drude) eine glänzende Probe ihres künstlerischen Könnens ablegten. — Am dritten Abend wurde de neue prachtvolle Concertsaal, der ctwa 500 Personen faßt und in einer von Ladegast in Weißenfels gebauten herrlihen Orgel eine besondere Zierde besißt, in so brillanter Weise dur ein Gala- Concert eingeweiht, daß dasselbe, obwohl das Programm reichlich viel bot, von Kunstverständigen als die Krone der ganzen Feier be- zeichnet worden ist. Außer Shumann's D moll-Symphonie, dem „Schick- salslied“ von Brahms und dem „Hallelujah“ aus dem „Messias“ kam die neunte Symphonie von Beetÿoven zur musterhaften Aufführung. Vortreffliches leistete in derselben die durdweg aus tüchtigen Künst- lern bestehende Hofkapelle, welhe dur einen sehr verwendbaren Chor und verschiedene tüchtige Dilettanten zweckmäßig__ verstärkt war. Daß der musikalische Leiter des Ganzen, Hr. Aloys Schmitt, ein ausgezeichneter Musiker ist, der richtiges Verständniß, Geshmack und Willenskraft genug besitzt, um ein strammes Regiment beim Einstudiren s\o anstrengender Tonwerke, wie es die Eroica ist, zu führen, erkannte Jedermann, und des Dirigenten Fleiß und Eifer erfüllten alle Zuhörer mit Bewunde- rung. Die Solopartien waren in den Händen der ersten Kräfte der Oper, welche den wohlverdienten reiden Beifall ernteten. — Nicht minder lobenswerth fiel am Mittwoh die Wiedergabe des „Don Juan" und gestern diejenige des „Lohengrin“ aus. — Auf weitere Einzelheiten der Festwoche einzugehen, würde zu weit führen. Wir notiren daher nur noch kurz, daß am Donnerstag Abend ein \plen- dides Festdiner im Concertsaal auf Allerhöhsten Befehl des Großherzogs stattfand. Bei demselben trank Se. Königliche Hoheit auf das Blühen und Gedeihen des Hoftheaters in herz- lichen, mit Begeisterung aufgenommenen Worten, worauf dem Großherzog, als er später den Saal verließ, cin dreifahes Hoch vom Hof-Kapell meister Schmitt dargebraht wurde. Nachdem alsdann am Freitag Abend der „Sommernachtstraum“ gegeben worden war, wurde heute das bereits am Montage wiederholte Festspiel: „Die Weihe des Hauses“ abermals vorgeführt, worauf mit dem Putliß’schen Lustspiel „Spielt nicht mit dem Feuer“ und dem Wilbrandt’shen Einakter „Unerreichbar“ die Festvorstellungen in der würdigsten Weise ihren Abschluß fanden. — Daß auch in der zweiten Hälfte der für die Intendantur wie für das Bühnenpersonal äußerst angreifenden Festwoche jedes Mitglied des Theaters in jeder Hinsicht seine Schuldigkeit that und am Playe war, darüber ist die ein- heimische und auswärtige Presse sib einig. Ebenso herrscht nur eine Stimme, daß Kammerherr Freiherr von Ledebur sich zu der Art und Weise, in welcher der neue Abschnitt in der Geschichte der Schweriner Bühne begonnen ist, nur Glück wünschen kann, da er in den Festaufführungen ein durchaus ideales Glaubensbekenntniß ab- gelegt und das Ganze mit feinem Takt, ungewöhnlihem Geschick und hingebendem Eifer, verbunden mit großer persönlicher Liebenswürdig- keit, auf das Erfolgreichste geleitet hat. Und welche hohe Bedeutung der feierlichen Eröffnung des Hoftheaters allseitig, auch außerhalb Mecklenburgs beigelegt worden ist, dafür sprachen deutlich die Anwesenheit sowie die Berichte renommirter Bühnenkenner und Schriftsteller. In allen diesen Correspondenzen wird die Festwoche des hiesigen Hoftheaters in ehrender Weise gewürdigt und namentlich auch der Munificenz und Liberalität des Fürstlichen Protektors, Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich Franz Ill, in den anerkennendsten Worten gedacht. Mögen dicse festlichen Tage vom 3.—10. Oftober ein gutes Omen für die fernere günstige Ent- wickelung des Großherzoglichen Kunst-Instituts sein!
Mit Bezug auf den der „Stat. Corr.“ entnommenen Artikel in Nr. 237 des „Reichs-Anz.“ vom 8. d. M., welcher mit den Worten beginnt: „Wie hohe Bedeutung die 1876 von dem Franzosen Decauville erfundenen fogenannten transportablen Industriebahnen “ theilt uns die hiesige Maschinenfabrik von C. Schlickeysen mit, daß sie dergleichen transportable Bahnen \{chon auf der im Jahre 1874 in Berlin, in der Karlstraße, veranstalte- ten Bau-Ausftellung im Betrieb ausgestellt habe. Eine Photographie ihrer damaligen Ausftellungsobiekte zeigt einzelne Theile derselben. Der damalige Mangel eines Patentgeseßes in Deutschland habe wohl ein weiteres Bekanntwerden dieser ihres Wissens erften Veröffent- lihung transportabler Bahnen niht aufkommen lassen.
Die Humboldt-Akademie eröffnet ihr 9. Studienjahr heute (11, Oktober), 7 Uhr Abends präzise, im Gesangssaale des Dorotheen- städtischen Real-Eymnasiums, Georgenstraße 30—31, mit einer Er- öffnungsansprache. Das Lehrprogramm ift ein sehr reihhaltiges. Auf demselben befindet sih auch eine interessante Abhandlung : „Gegensinn“ von Dr. C. Abel, und der Jahresbericht des General-Sekretärs. Das rogramm fann durch das Bureau der Akademie bezogen werden.
n Einzelvorträgen finden im IV. Quartal 1886, Abends 8 Uhr, im Gesangssaal des Französischen Gymnasiums, Dorotheenstraße 41, statt : Sonnabend, 16. Oktober: Dr. Carl Abel, Zur Geschichte der Schrift. Sonnabend, 23. Oktober: Dr. Max Hirsch, Ist die menschliche Ge- sellshaft ein Organismus? Sonnabend, 6. November: Doc. William Wolf, Beethoven's Missa solennis. Sonnabend, 20, November: Direktor Dr. Schwalbe, Ueber Lauinen. Sonnabend, 4. Dezember: Dr. C. von Kalstein, Napoleon in den 100 Tagen. Sonnabend, 11. Dezember: Dr. Hans Spaßtier, E. von Hartmann und die Philo- \fophie des Unbewußten.
Eisenach, 10. Oktober. (W. T. B.) Der Deutsche Schriftstellertag, zu welhem bisher gegen 150 Theilnehmer ein- getroffen sind, wurde heute Vormittag durh den Sekretär Bras eröffnet. Seitens der Regierung be rüßte der Bezirksdirektor von Beust, Seitens der Stadt der Dr. Ober-Bürgermeister Eucken die Versammlung. Robert Keil dankte Namens des Vorstandes. Im Verlauf der Verhandlungen wurde die Fusion des Deutschen Scriftsteller-Verbandes und des Deutschen Schrift- steller-Vereins einstimmig mit 182 Stimmen beschlossen.
Straßburg, 6. Oktober. Die Arbeiten am Kaiserpalast werden, wie die „Landesztg. f. Els.-Lothr.* berichtet, unausgeseßt rührig betrieben und schreiten sihtlich vorwärts. An dem flachbogig geschlossenen Ausbau an der Hinterfront des Palastes sind nunmehr die Schlußsteine an den großen Rundbogenfenstern eingeseßt und ist damit eine ziemlich schwierige Arbeit zu Ende, und der Ausbau bis zur Höhe des Dachgesimses des Palastes ge- bracht worden. Eine weitere s{wierige Arbeit vollzog \ich in leßterer Zeit durch das Aufstellen großer Säulen über dem Haupt- portal, dessen Giebel, überragt von einer geflügelten, Segen und Frieden spendenden Figur, als Hauptmotiv das Wappen des Deutschen Reichs, getragen von Genien und gekrönt mit einer mäh- tigen Kaiserkrone, erhalten wird. Besonders imposant wird sih an dieser Façade der hohe, durhbrohene Kuppelbau abheben, welcher bis zu einer Höhe von 35 m bestiegen werden kann. Auf diesem Kuppel- . bau, dessen Mauern theilweise die Dachhöhe überragen, wird ein Fahnenmast aufgerihtet, der bei der Anwesenheit Sr. Majestät die Kaiserstandarte zu tragen bestimmt ist. Am Fuße des Mastes werden zwei gewappnete Gestalten die Fahnenwacht halten und dem Kuppel- bau eine wirkungsvolle und eigenartige Bekrönung geben.
Wien, 9. Oktober. (W. T. B.) Cholerabericht. Y Pest 7 Erkrankungen, 6 Todesfälle, in Triest 11 Erkrankun 4 Todesfälle. ge, — 11. Oktober. (W. T. B.) Cholerabericht. Jn Pi 14 Erkrankungen, 11 Todesfälle, in Istrien 2 Erkrankungen. : Triest, 10. Oktober. (W. T. B) Cholerabericht. 8 E krankungen, 1 Todesfall. Szegedin, 9. Oktober. (W. T. B.)
Cholerabexi 36 Erkrankungen, 19 Todesfälle. av eri]
Im Residenz-Theater gingen am Sonnabend die ett wirklihen Novitäten der Saison mit gutem E in Scene. 2, s Aufführung kamen zwei Lustspiele: ein kleines einaktiges „Ein anon E mer Brief“ von J. Cohen, welches den Anfang machte, und ein dar: 8 auf folgendes größeres in 3 Akten, „Ein Großstädter“, von E. Gon dinet. Die den Abend einleitende dramatische Kleinigkeit behandes F einen unterhaltenden, wenn au leihtfertigen Einfall in ziemli u É wandter Weise. Ein eifersühtiger Ehemann richtet an si selbst eines E anonymen, scine Frau verleumdenden Brief, um mit Hülfe desselb E die Treue der Gattin zu ergründen; diese erkennt aber \{nell it, eigenes Briefpapier und spielt nun mit einem kühnen Verehrer uy dem leidenschaftlihen Gemahl eine \ich derb zuspißen Komödie, um Beide von ihren orheiten zu heil, Gespielt wurde im Ganzen recht gut, sowohl von den Herren Bran Ua von Neris) und Worliß\h (Lantillac) als auch von Frl. Stil Adrienne), welche ein recht hübs{es Talent für die leichte Konver sation bekundete. — Einen bei Weitem kräftigeren Erfolg als dz
Eingangsftück erzielte der Gondinet'she „Großstädter“. Vie Tore,
einen mit Leib und Seele an dem ruhelosen Treiben und den wet selnden Vergnügungen der Großstadt hängenden Pariser vor Auzn zu führen, der sich in einer kleinen Landstadt wie ein auf das Trott geseßter Fish vorkommt und sich nah seinem eigentlichen Elemert zurücksehnt, erweckte sofort im Publikum heiteres Behagen ud lächelnde Theilnahme. Den Charakter dieser stets liebenswürdige, im Mittelpunkt der Handlung stehenden Persönlichkeit hat der Ver fasser mit feiner Beobachtung8gabe durchgeführt und ihn mit Driginalität und warmem Gefühl ausgestattet. Das träumeris{ Wohlgefallen an dem gleichmäßigen Brausen des Straßenlärm, an den vorübergleitenden wechselnden Gestalten des Boulevards, bildet einen unterhaltenden Gegensaß zu dem Graven, welches der Groß städter vor der ewig gleichen Natur und den stets leeren Straßen der Provinzstadt empfindet. In diese wird er nämlich dur \cin Cousine ge\chleppt, welche ihn durchaus mit ihrer Tochter verheiratben will. Nach mancher heiteren Episode mit der sich aufdrängenden Schwiegermutter und mit dem Pariser Hauswirth begiebt si unser joviale Großstädter leihten Herzens in die glücklihe Ehe, welche er mit eine jungen, zuleßt in feinem Hause aufgezogenen Waise \{ließt. Dr schöne Erfolg des Äbends war zumeist das Verdienst des Hrn. von
oxar, welcher den „Großstädter“ liebenswürdig und mit föstliden
umor gab. Der witige Dialog, welcher einen Hauptreiz des List spiels ausmacht, floß leiht und natürlich von seinen Lippen und jede Scherz und jeder flüchtige Gedanke kam hier zur vollen Geltung, Neben Hrn. von Hoxar machte sich wieder Hr. Pansa (Savourett:) durch seine derb fkomische Darstellung der Doppelgestalt de tyrannishen Hauswirths und des wie Wachs biegsamen Chemannes vortheilhaft bemerkbar. Auch die Herren Mügge (Pontaubert) und Wallner (Gontran), letzterer als vornehmer Kammerdiener, bewährten sih recht gut. Weniger glücklich war die Beseßung der Dame rollen; wenigstens fann man von keiner der mitwirkenden Damen sagen, daß sie Hervorragendes leistete. Frl. Zipser (Geneviève), die noch am meisten gefiel, \sprah und spielte {chüchtern und sanftmüthig, konnte aber keine rechte Individualität gestalten und entwickeln. — Lebhafter Beifall folgte jedem Akts{chluß und bewies die animirte
Stimmung des Publikums, welche sich dauernd während des Abends
erhielt.
Im Walhalla-Theater erzielte am Sonnabend die komishe | Oper: „Die Piraten“ von Zell und Genée einen durch\{chlagenden Erfolg und erfreute sich der beifälligsten Aufnahme bei ausverkauftem | Hause. Was dem neuen Werk vor Allem eine besondere Anzichungs kraft verleiht, das ist die spannende Handlung und ein Libretto, welches sih über die gewöhnlichen Operettenterte weit erhebt. Die Handlung verseßt uns in das Jahr 1789, und zwar nah Corsika, dessen Cinwohner sich gegen die Unterjohung unter französishe Herrschaft auflehnen, Führer der Bewegung ist der Baron Pietro Roccaserra, welcher si unter dem Namen Mariano Mariani an die Spiße einer Verschwò- rung gestellt hat und als Bandenführer weithin gefürchtet ist. Der Zufall führt den französishen Gouverneur der Insel gerade in das Schloß des Barons, und die hierdurch entstehenden verwidckelten Verhältnisse, in denen die Liebe Leona's, der Schwester des Verschwörers, zu einem Jtaliener , Manfredi Colombo, ein große Rolle spielt, boten den Stoff zu der interessanten Hand- lung. Die zu dem Text geschriebene Musik erhebt sich gleichfalls über diejenige einer Operette hinaus, sie hat einen großen Zug, ohne deshalb den vorwiegend heiteren Charakter irgendwie zu verleugnen, und weist einige recht wirksame Nummern auf, so beispielsweise den graziösen Walzer: „Willft du ein Weibchen, so fang es dir ein“, und im leßten Akt das scherzhafte Lied an Gabriele, zwei Piècen, die si bald großer Verbreitung zu erfreuen haben werden. Die Technik des neuen Werkes deutet auf den erfahrenen Meister hin, die trefflichen Chöre, deren frishe, packende Gesänge überaus wirksam sind, vor allem aber die großartigen Finale find von überraschender Groß artigkeit und Eleganz. Mit all diesen erfreulihen Erscheinungen Hand in Hand ging am Sonnabend die ausgezeichnete Aufführung, wele der betreffenden Bühne alle Ehre machte. In erster Linie genannt zu werden verdienen die beiden Damen Frl. Secebold als Gabriele und Frl, Ahrens als Leona; beide bewiesen gesanglih wie shauspielerisch eine Vollendung, welche den vom Publikum gespendeten Beifall durchaus rechtfertigten. Hr. l großer Indisposition, so daß sich von ihrer letzten Leistung nicht. viel sagen läßt. Die Herren Herrmann wußte wiederum der Rolle des Got verneurs die bekannte humoristishe Gestaltung zu geben ; wacker unter stüßt wurde er von Hrn. Klein als Hannibal Trumeau. Der Eremik
fand an Hrn. Worms einen tüchtigen Darsteller; die lustigen Van 7 diten wurden frisch von den Herren Bollmann und Richter gespielt.
Die Ausstattung ist eine glänzende; die „Piraten“ dürften dem Wal- halla-Theater auf lange Zeit ein volles Haus sichern.
Am Donnerstag, den 14. Oktober, Abends 74 Uhr, veranstalte! die Sängerin Frl. Therese Zerbst im Saale der Sing-Akademie ein Concert, in welchem die Herren Cellist Heinrich Grünfeld und Pianist Pauer mitwirken werden.
Kopenhagen, 9. Oktober. (W. T. B.) Heute Abend fand n dem völlig ausverkauften Casino-Theater das erste Concert det L A A Lucca unter Mitwirkung der Hofpianistin Fr. Anna
rosser statt. Der König, der Kronprinz, die Kronprinzessi" sowie die anderen Mitglieder der Königlichen Familie waren anwesend. Beide Künstlerinnen fanden stürmishen Beifall und mußten mehrer Piècen zugeben. i
n
Nedacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (S ch olz).
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr, 32.
Fünf Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).
Berlin:
(1389)
Korschèn und Wilhelmy litten offenbar unte
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
M 239,
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 11. Oktober
1886.
1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.
9, Zwangsvollstrekungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. |
3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.
4, Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung u. \. w. von |
öffentlichen Papieren.
Steckbriefe und Nutersuchungs - Sachen.
{33381] Steckbrief.
Gegen den Wirthsfohn August Sawigki aus Borawsken, Kreis Oleyko, welcher flüchtig ist, soll eine durh vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts zu Lyck vom 17. August 1886 erkannte Gefängnißstrafe von 9 Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Justizgefängniß abzuliefern.
Lyck, den 9. Oktober 1886. i:
Königliche Staatsanwaltschaft.
[33382] Steckbriefs-Erneuerung.
Der unterm 9. November 1883 hinter die Möbel- bändlerin, verehelihte Albat, Amalie, geborene Kauffmann, geboren am 8. Januar 1852 zu Ham- merstein, in den Akten I. I a. 620. 83 erlassene Steck- brief wird hiermit erneuert.
Berlin, den 30. September 1886.
Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.
[33384] Steckbriefs-Zurücknahme.
Der unterm 5. September 1881 hinter die unver- ehelihte Lina Johanna Louise Kruse, geboren am 91, April 1861 zu Swinemünde, in den Akten J. IL E. 159 81 erlaffene und unter dem 15. Mai 1882 erneuerte Steckbrief wird hiermit zurü- genommen.
Berlin, den 2. Oktober 1886.
Staatsanwaltschaft
bei dem Königlichen Landgericht T.
[33383] Steckckbriefs-Zurückunahme.
Der unterm 9. September 1881 hinter den
andelsmann Friedri Wilhelm Leon aus Neuen- N in den Akten T. II1 E. 168. 81 — erlafsene und unter dem 15. Mai 1882 erneuerte Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Verlin, den 2. VDfktober 1886. | Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.
Zwangsvollstreckungen, Nufgebote, Vorladungen u. dergl. [32153] Aufgebot.
Der Kaufmann Arno Vennhardt in Auerbach i. V. hat das Aufgebot eines abhanden gekommenen, von Franz Glißner auf H. Wunderlich in Auerbach i. V. gezogenen, von diesem acceptirten, bei der Reichs- bantnebenstelle in Plauen domizilirten, ultimo August d. J. an die Ordre des Ausftellers zahlbar gewesenen Wechsels über 100 A 4. d. Auerbach i. V., 4. Juni 1886, welcher mit den Vlankogiri des Ausftellers und des Antragstellers versehen gewesen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte- stens in dem auf
den 18. April 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 2, anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Plauen, den 29. September 1886.
Königliches Amtsgericht. Steiger.
[28915] Aufgebot. : Nr. 19 557. Leonhard Benkert von Freiburg i. B. hat das Aufgebot der Badischen Partial-Obligation des Cisenbahn - Anlehens vom Jahre 1875 über 1000 A Litt. B. Nr. 6240, deren Besiß und Verlust glaubhaft gemacht wurde, beantragt. Der Inhaber der genannten ÜUrfunde wird aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem auf 22. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, vor Großh. Amtsgerichte Karlsruhe bestimmten Auf- gebotstermine anzumelden und die bezeichnete Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- selben erfolgen würde. Karlsruhe, den 9. August 1886. : _ Gerichtsschreiberei Gr. Amtsgerichts. (L, 8.) Braun.
[33237]
Auf zulässig befundenen Antrag des Erbpächters A. Niemann aus Mönkbush wird das Fol. 2 sciner Grbpachtstelle Nr. 111. zu Mönkbusch, hiesigen Amts- gerichtsbezirks, lautend auf 150 Thlr. für den Bischer Niechusen zu Ortkrug de dato 11. Januar G eingetragene Forderungsrecht hierdurch aufge- oten,
Es werden alle Diejenigen, welche ein Recht an diese Forderung zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Rechte spätestens im angeseßten Aufgebots- termine anzumelden, widrigenfalls die Forderung mortificirt wird.
Aufgebotstermin wird bestimmt auf 2. Dezember d. J., Morgens 10 Uhr. Malchow, 2. Oktober 1386. Großherzogliches Amtsgericht. S Zur Beglaubigung: 7 Staecker, Aktuar, Gerichtsschreiber. -
[20790]
Das Sparkassenbuch Nr. 2624 der Stadtsparkasse u Oppeln, welches für die Johanna Plachettêa aus- Cefertigt ist und ult. 1882 einen Bestand von 27
; S nachweist, ist angeblich verloren gegangen und wird quf Antrag der Eigenthümerin Johanna Plachettka — jet verehelihten Slomka zu Mys- owig — zum Zweck der Kraftloserklärung desselben hiermit aufgeboten. : : „„ &s werden daher die Inhaber diescs Buches, sowie überhaupt Jeder, der an dem verlorenen Sparkassen- Uh ein Anreht zu haben vermeint, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin deu 16. März 1887, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeich-
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neten Gericht, Zimmer Nr. 12, ihre Rechte anzu- melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Oppeln, den 11. Juli 1886. Königliches Amtsgericht. [32462] Jm Namen des Königs!
Auf den Antrag des Besitzers Peter Paturalski aus Konczycki, vertreten durch den Rechtsanwalt Trommer in Strasburg W./Pr., erkennt das König- lihe Amt8gericht zu Strasburg W./Pr. dur den Amtsrichter Müller
: für Recht :
I. Alle Diejenigen, welhe dem Aufgebote vom 3. April 1886 zuwider Rechte auf die im Grund- buche des Grundstücks Konczycki Blatt 3 in Abthei- [ung 1IT. Nr. 1 auf Grund des gerihtlihen Thei- lungsrezesses vom 12. Juni 1833 für die Geschwister Kuczorski Namens Franz, Catharina . Johann, Albreht und Dorothea eingetragene Erbtheilsforde- rung von 110 Thlr. 13 Sgr. nebst Zinsen Ansprüche niht angemeldet haben, werden mit den Ansprüchen auf diese Post ausge\chlof\sen.
11. Der Hypothekenbrief, bestehend aus dem Erb- rezesse des früheren Königlichen Kreisgerichts zu Stras- burg vom 12. Juni 1833 nebst Hypothekenschein vom 14. Mai 1835, lautend über die im Geundbuche des Grundstücks Konczycki Blatt 3 in Abtheilung Ill. Nr. 1 für die Geschwister Kuczorski Namens Franz, Catharina, Franziska, Johann, Albrecht und Doro- lhea eingetragene vater- und mütterlihe Erbtheils- forderung von 132 Thlr. 15 Sgr. 10 Pfennig nebst Zinsen, wird für kraftlos erklärt.
_1IT. Die Kosten des Verfahrens werden dem Be- sitzer Peter Paturalski in Konczicki zur Last gelegt.
Strasburg, den 28. September 18836.
Königliches Amtsgericht. [33446} Oeffentliche Zustellung.
Der Uhrmacher Hermann Löhr zu Dortmund, ver- treten durch den Rechtsanwalt Westhoff hier, klagt gegen den Markscheidergehülfen W. Schulte Umberg, früher hier, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Forderung aus einem Kaufge\chäft, mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, dem Kläger 95 nebst 6 9/0 Zinsen seit dem Tage der Klagebehändi- qung zu zahlen und die Kosten dieses sowie des Arrestverfahrens in Sachen Löhr gegen Schulte Umberg (&. 47—86 zu tragen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechts- streits vor das Königlihe Amtsgeriht zu Dorï- mund auf Î den 22. Dezember 1886, Vormittags 10 Uhr,
Zimmer 23.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
DortmuudD, den 4. Oktober 1386.
Grotemeyer,
[33247] Oeffentliche Zustellung.
Der Spar- & Vorschuß-Verein Lindenau-Plagwißz eingetragene Genossenschaft zu Lindenau, vertreten durch den Rechtsanwalt Heinrih Müller I. in Leipzig, flagt im Wechselprozesse gegen den Pianoforte- mechaniffabrikanten Ernst Neutshmann, früher zu Lindenau, jeßt unbekannten Aufenthalts, aus einem Wechsel vom 6. Juni 1886, mit dem Antrage, auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 525 46 Wechselstamm sammt Zinsen zu 69/0 seit dem 8, September 13% und 8,85 # Wechselunkosten, sowie zur Tragung der Kosten des Rechtsstreits, ein- \hließlih derjenigen des vorausgegangenen Arrest- verfahrens.
Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Ver- handlung des Rechtsstreits vor die zweite Kammer für Handelsfachen des Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf den 25. November X8386, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. :
Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Leivzig, den 6, Oktober 1886.
Böttger, Gerichts\{reiber des Königlichen Landgerichts.
[35455] Deffentliche Zufiellnung.
Die Ehefrau Bergmann Friedrih Milting, Anna, geb. Wend, zu Dortmund, vertreten dur den Rechts- anwalt Kohn daselbst, klagt gegen ihren Ghemann, den Bergmann ‘Friedrih Milting, früher zu Dort- mund, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Che- scheidung, mit dem Antrage, das zwischen Parteien bestehende Band der Che zu trennen, den Beklagten für den allcin sculdigen Theil zu erklären, und ihm die Kosten des Verfahrens zur Last zu seßen, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkamimer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund auf
den 4. Januar 1887, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
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Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Dannert, Gerichts\hreiber des Königlichen Landgerichts. [33447] Oeffentliche Zustellung.
Die unter der Firma Pauli & Rieck bestehende Handlung zu Berlin, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Busch zu Düsseldorf, klagt gegen den Handels- mann P. J. Herkenrath, früher in Schalke, jetzt ohne bekannten Aufenthaltsort, wegen Wechselforderung, mit dem Antrage auf Zahlung von 77,55 6 nebst 69% Zinsen von 70 M. seit dem 1. April 1886 und vom Rest seit dem Klagezustellungstage, und ladet
| 5, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh.
8. Theater-Anzeigen. 9, Familien-Nachrichten. /
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den Beklagten zur mündlien Verhandlung des Rechts\treits vor das Königliche Amtsgericht zu Düssel- dorf, Justizgebäude, Zimmer Nr. 9, auf den 9. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Düsseldorf, den 2. Oktober 1886.
E Iburg, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[33445] Oeffentliche Zustellung.
Der Gastwirth H. Schulze zu Frankfurt a. O,, Tuchmacherstr. 43, klagt gegen den ehemaligen Molkereibesiger Theodor Saade, früher in Finken- heerd, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen einer Porderung von 150 G aus dem Wesel de dato
inkenheerd, den 5. Juni 1886, zahlbar am 5. Sep- tember 1886, mit dem Antrage auf Verurtheilung desselben zur Zahlung von 150 M nebst 69% Zinsen seit 5. September 1886 und auf vorläufige Voll- streckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechts- streits vor das Königliche Amtsgeriht zu Frank- furt a. O., Logenstr. 6, Zimmer 25, auf den 23. November 1886, Vormittags 112 Uhr.
„Zum Zwedcke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemat.
Frankfurt a. O., den 4. Oktober 1886.
E Elling Gerichts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts. VILI.
[33460] Oeffentliche Zustellung.
Die Chefrau des Druckers Franz Eduard Golle, Marie, geb. Kreißig, in Pölbitz, vertreten durch den Rechtsanwalt Obergerichtsanwalt Dr. Rein in Greiz, klagt gegen ihren vorgenannten Ehemann, früher in Nothenthal bei Greiz, zuleßt in New-York, jeßt unbekannten Aufenthaltes, wegen böswilliger Ver- lassung, mit dem Antrage auf Trennung der Ehe und ladet den Beklagten zur mündlihen Ver- handlung des Rechtsstreits vor das Fürstliche Landgericht Greiz, Civilkammer I., auf
Sonnabend, den 15. Januar 1887, Vormitt. 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem hiesigen Landgericht zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gegeben.
Greiz, den 5. Oktober 1886.
Die Gerichtsschreiberei des F. Landgerichts das.
Referendar Dietel. [33459] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Gutsbesitzers Christian Knüpfer, Albine Knüpfer, geb. Küntel, in Dobia, d. Z. in Turtendorf, vertreten durch Ober-Gerichtsanwalt Dr. Rein in Greiz, klagt gegen ihren vorgenannten Ehemann, früher in Dobia, jeßt in Amerika unbe- fannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die mit demselben im Jahre 1876 ge- {chlossene Che dem Bande nah zu trennen und für aufgehoben zu erklären, und ladet daher den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Fürstlichen Landgerichts Greiz auf
Sonnabend, den 15. Fanuar 1887, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zu- gelassenen Anwalt zu seiner Vertretung zu bestellen.
Dieser Auszug der Klage wird hiermit Zwecks öffentlicher Zustellung bekannt gemacht.
Greiz, den 9. Oktober 1886.
Die Gerichtsschreiberei des Fürstlichen Landgerichts daselbst. Neferendar Dietel.
[33449] Oeffentliche Zustellung.
Die Firma Gebrüder Hennes, Darmhandlung in Mes, klagt gegen den Metzger Meinrad Brix, früher in Metz, dann in Berlin und zur Zeit ohne bekann- ten Wohn- und Aufenthaltsort, mit dem Antrage auf Auflösung des zwischen ihr und dem Beklagten mündlich abge\{chlossenen Miethvertrages, nah welhem der leßtere vom 1. August 1886 ab das Haus Nattenthurmstraße 3 zu Met übernehmen sollte, so- wie auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung des Miethzinses für 1 Monat mit 41,66 #, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu Mey auf den 22. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Metz, den s. Oktober 1886.
Fröhlich, Hülfs-Gerichts\{chreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts. [33452] Königliches Amtsgeriht München I.
Abtheilung A. für Civilsahen.
In Sachen der Meßtgermeistertehelente Josef und Fanny Kroiß in München, Kläger, vertreten durch den Privatier Josef Kreitmair daselbst, gegen die Oberstlieutenantsgattin Karoline Bedall, früher in München, nun unbekannten Aufenthalts, Beklagte, wird letztere zur mündlichen Verhandlung über den klägerishen Antrag auf kostenfällige Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung von 292 A für in die von ihr in Gemeinshaft mit dem Schönfärber Joseph Karl in München auf gemeinsame Wag und Gefahr betriebene Kohhkunstshule geliefertes Fleisch und zur Einwilligung, daß die Kläger sih in Haupt- und Nebensache aus dem von der Bcklagten zur Pes des Urrestvollzuges bei Gericht hinter- egten Baarbetrag von 310 A bezahlt machen, in die öffentlihe Sitzung des obengenannten Gerichts
vom Samstag, den 27. November 1886,
Vormittags 9 Uhr,
In der Börsen-Beilage. Sitzungszimmer Nr. 14/1, nah erfolgter Bewilligung der öffentlihen Zustellung geladen.
München, den 6. Oktober 1886.
Der geschäftsleitende Königliche Gerichts\chreiber : (L. 8.) Hagenauer.
[33462] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Anstreihers Johann Baptist Scholl, Maria, geborene Klein, zu Liesdorf, Klä- gerin, vertreten durch Rechtsanwalt Rettig, klagt gegen ihren genannten Ehemann, Beklagten, wegen Gütertrennung, mit dem Tos die zwischen den Parteien bestehende echelihe Gütergemeinschaft für aufgelöst zu erklären, deren Theilung für den Fall der Annahme derselben durch die Klägerin in zwei Hälften zwischen der Klägerin und dem Beklagten zu verordnen, die Parteien zur Auseinandecseßung und Liquidation vor einen von dem Königl. Land- gerichte zu ernennenden Notar zu verweisen und dem Beklagten die Kosten des Prozesses zur Last zu legen, und ladet den Beklagten zur mündlihen Ver- handlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Saarbrücken auf den 9. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Saarbrücken, den 6. Oktober 1886.
Cüppers, Assist, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[33456] Oeffentliche Zustellung.
Die Chefrau des Secefahrers Trittin, Amalie Albertine Wilhelmine, geb. Pfeiffer, zu Reßowsfelde, vertreten durch den Rechtsanwalt Heinßmann zu Stettin, klagt gegen ihren Chemann, den Seefahrer Hermann Theodor Trittin, früher zu Reßowsfelde, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen böswilliger Verlassung, mit dem Antrage, die Ebe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den allein \huldigen Theil zu erklären, und ladet den Be- klagten zur mündlihen Verhandlung des Rechts- streits vor die I. Civilkammer des Königlichen Land- gerichts zu Stettin, Zimmer Nr. 23, auf
den 5. Januar 1887, Vormittags 9} Uhr, mit der Aufforderung, cinen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zweke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage E eat
i orll, Gerichts\{chreiber des Königlichen Landgerichts.
[33457] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Malers Dornbush, Ernestine, E Koglin, zu Koerlin a. P., vertreten durch den Rechtsanwalt Schliée zu Stettin, klagt gegen ihren Chemann, den Maler Carl Gustav Dornbusch, früher zu Grabow a. O.,, jeßt unbekannten Auf- enthalts, wegen böswilliger Verlassung, mit dem Antrage: die zwischen den Parteien Dbenee Che zu trennen und den Beklagten für den allein {huldi- gen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilfammer des Königlichen Landgerichts zu Stettin, Zimmer Nr. 23, auf i
den 5. Jauuar 1887, Vormittags 97 Uhr, mit dec Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. _
Zum Zwelke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
wird
S
Gerihts\chreiber des Königlichen Landgerichts. [33450] Oeffentliche Zustellung.
Die Johanna Christ, ohne Gewerbe, Wittwe von Johann Vierling zu Odraßheim und Genossen, ver- treten dur) Rechtsanwalt Traut in Zabern, klagen gegen den Heinrich Kuppel und dessen Ehefrau Cäcilia, geb. Vierling, Ludwig Michael Eli und dessen Ehefrau Maria Anna, geb. Vierling, Wittwe in erster Ehe von Johann Zimmer, Lucian Vierling, Koch, Iohann Vierling, Kellner, alle ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort , wegen Theilungsbe- stätigung mit dem Antrage, das unterm 8. August 1885 durch den Kaiserlihen Notar Schaeffer in Marlenheim aufgenommene Theilungsprotokoll feinem ganzen Umfange nach zu bestätigen und laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rehts- streits vor die Civilkammer des Kaijcrlihen Land- gerichts zu Zabern auf j den 21, Dezember 1886, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.
Hörkens, Landg.-Sekretär,
Gerichts\reiber des Kaiserlichen Landgerichts.
[33461] Bekanutmachung.
Durch Urtheil der Abth. T1. der Civilkammer des Kais. Landgerichts Kolmar vom 28. September 1886 wurde die zwischen ‘den Eheleuten Eugen Baum- gartner, Handlungsbevollmächtigter und Anna Dem- ling, Beide früher in Kolmar wohnhaft, dermalen zu Straßburg sih aufhaltend, bestandene Güter- gemeinschaft für aufgelöst erklärt und wurden die Parteien zur Theilung und Auseinanderscßung der- selben vor den Kaiserl. Notar Keller in Straßburg verwiesen. /
Dem CEhemanne wurden die Kosten zur Last gelegt.
Der Landgerichts-Sekretär : Kasper.
[33463] y
Dur Beschluß der I. Civilkammer des Kaiser- lihen Landgerichts zu Straßburg i. E. vom 4, Oktober 1886 wurde die Gütertrennung zwischen