1907 / 55 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Politik nit gut zu vereinigen. Bei der Mittelstandspolitik hört man | jeßt viel weniger von staatliher Hilfe und viel mehr von Seibft- hilfe. Ih erinnere hier beispielsweise an die Anerkennung von Schulze-Delißsh, einem liberalen Manne, durch den Abg. Hammer bei der Frage der Genossenschaftsbestrebungen. Ich glaube, wir sehen hier {on eine Paarung des konservativen und liberalen Geistes, auf dessen Produkte der Abg, Trimborn ih so gefreut hat. Ih hatte den Eindruck, als wollte er bei dieser legalen Paarung der illegale Dritte fein. Ih. bin der Ansicht, daß die Grundlage für einen gefunden Mittel- stand ein gesundes Handwerk bilden muß. Deshalb halte ih auch den Schritt des vorigen Handeläministers, den er mit der Schaffung des Landesgewerbeamtes getan hat, für sehr günstig. Der Antrag Bachmann ist meiner Anficht nah berehtigt. Ich glaube au, daß für einen energischen und tüchtigen Mann es etne fehr gute Aufgabe wäre, an .die Spiße der Gewerbeförderung în Preußen zu treten; da ist noch viel zu tun. Hierbei müssen das Landesgewerbeamt und die Kommunen zusammenhalten und zusammenwirken, der Handwerker muß mehr als bisher mit der Kundschaft in direkte Berührung fommen. Das Gewerbe is gegenüber der Großindustrie und der Landwirtscaft in den letzten Jahren etwas zu wentg berücksichtigt worden. Der Cölner Beschluß des Handwerkertages, der den großen Befähigungsnachwei3s gewissermaßen zurückgedrängt hat, hat einen Zustand geschaffen, den ih mit demjenigen vergleichen möchte, wie er jeßt im Neichstag durch das Zurückdrängen der Sozialdemokratie entstanden is. Wir werden die Sozialpolitik gerade jeßt mit erneutem Eifer foriseßen müssen, und wir werden das auch tun troß des Herrn von Zedliß. Ich mötGte au den Herrn Minister bitten, alles, was in seinen Kräften steht, für die weitere Förderung des Handwerks zu tun. Darauf wird ein Antrag auf Schließung der Debatte angenommen.

Persönlich bemerkt i :

Abg. Freiherr von Zedliß und Neukirch: Die Rede des Abg. Trimborn beweist gerade, daß ih ins Schwarze getroffen habe. Dem Abg. Oeser erwidere ih, daß mir gar nit eingefallen ist, mich gegen eine kräftige Fortführung der Sozialpolitik zu erklären. Ich will aber gesunde Sozialpolitik und nicht eine nah Zentrumswahlrücksihten ver- ballhoruisierte. Bezüglich der Krankenkassennovelle von 1903 habe ih gesagt, daß troy deren günstiger Bestimmungen die Wahlen damals \chlecht ausgefallen sind. Bezüglih des Berggeseßes habe ih es verurteilt, daß das Zentrum jt im Reichstag die reichs- geseßlihe Regelung beantragt in entgegengeseßtcer Richtung, als wir im vorigen Jahre hier durch Kompromiß zu stande gebracht haben. | A Darauf wird das Ministergehalt bewilligt und der Antrag Bachmann auf Erhöhung der Staatszuschüsse für die Handwerkskammern an die Budgetkommission überwiesen.

Schluß gegen 51/, Uhr. Nächste Sizung Freitag, 11 Uhr. (Handelsetat, États der Zentralgenossenschaftskasse und der in- direkten Steuern.)

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und JIndustrie“.)

Deutschlands Ein- und Ausfuhr von Koks, Briketts und Torf im Januar 1907. t t den Niederlanden . 2 509 Oesterreih-Ungarn . 39 der SPMWE 5 11 9 905 ; E 4213 Davon nach: 956 Beile L A 9 564 4 030 Dane «6 590 304 536 Na 3 426 den Niederlanden . 6 723 Oesterreich-Ungarn . 5 651 ter dees g O 1 994 der S... Buy Mane. « ADADOT Deutsch - Südwest- Großbritannien . 6 895 a 1 458, Se CD00 I Wreptoblen aus den Niederlanden . 18 759 Braunkohlen. **) Mean. «ck« 2608 Gnu. 2 496 Oesterreih-Ungarn . 49 930 Davon aus: dem europäischen Oesterreih-Ungarn . 2 488 O. 12096 Aue... W182 Sn. .+ 2940 Davon nah: Der Mw . . . 14014 Aan 891 Oen e i0s 1 320 Dit E 512 Mexiko G 218 rant 3 822 ven Verein. Staaten den Niederlanden . 2824 070 von Amerika . 190 Oesterreih-Ungarn . 1 493 Braunkohlenkoks*) der Shweiz . L 1 Gn TUbE. . 120 Lo, Corftols Davon aus: (Torfkohlen )***) Oesterreih-Ungarn . 724 Sine 770 Ube 138 Davon aus: Davon nach: den Niederlanden . 445 Oesterreih-Ungarn . 88 Oesterreih-Ungarn* . 181 Preßkohlen aus AULTUbL 776 &Steinfohlen**) Davon nah: In suUbx : , 7 146 den Niederlanden . 340 “Davon aus: der Schweiz . 229; E o ÉOST

*) Ein getrennter Nachweis über Steinkohlen- und Brauukohlen- koks erfolgt erst seit März 1906, Die Ein- und Ausfubr von Koks

insgesamt hat betragen: Mane Ausfuhr t

San O e 60 209 280 856 E e s e D910 304 673.

Steinkohblenkoks*) GSinsuUbr . , 19.189 Davon aus: Belgien MTANTLeiM ..« Großbritannien . Oesterreich-Ungarn . Ausfuhr . Daron nach: B o 26009

**) Ein getrennter Nachweis über Preßkoblen aus Stetnkobl und Preßkoblen aus Braunkohlen erfolgt erst seit März 1906. often Ein- und Ausfuhr von Preßkohlen insgesamt (für die Zeit

bis Gnde Februar 1906 einschließli von LTorfkobhlen oder Torf Tofs) hat betragen : Siusuhr Ausfuhr

t E L E g 15 110 94 975 R d L 9 642 103 427.

***) Torskoks (Torfkoblen) wurde vor März 1906 mit Preßkoblen Cin- und Ausfuhr von Torf (seit

zusammen nachgewiesen. Die März 1906 einschließlich von Torfkoks) hat betragen : Muhe Ausfuhr t

U E 1A SARUAE O A 770 776,

Großbritannien.

Konsulargebührentarif. Durch Königliche Pad vom

21. Dezember 1906 ist ein neuer britischer Konsulargebührentarif fe gelegt, der am 1. März 1907 oder zu einem folchen späteren Ze pun

bezirk oder einen Teil davon durch allgemeine oder besondere An-

Die Verordnung erstreckt \ich indessen nicht auf China, Japan und Korea, für welhe Länder durch besondere Verordnungen vom gleihen Tage, und zwar für Japan allein und für China und Korea zusammen, eigene Gebührentarife festgeseßt sind, die zu dem gleichen Zeitpunkte, wie in der ersten Verordnung angegeben, in Kraft treten follen. (The London Gazette vom 28, Dezember 1906.)

Frankrei.

Zollfreiheit für Korund in Körnern. Gemäß einem Geseße vom 19. Januar d. I. soll Korund in Körnern nah Nr. 178 des Tarifs zollfrei gelassen werden. (Journal officiel de la Répu-

blique Françgaise.)

Die russische Butterausfuhr im Jahre 1906.

Die amtlichen Statistiken für das Jahr 1906 weisen eine starke Zunahme dec Einfuhr russisher Butter in ben Hauptkonsumläudern auf. Besonders stark ist die russische Buttereinfuhr in Wroßbritannien gestiegen. Während die E Buttereinfuhbr Englands gegen 1905 nur um 4,6 9/6 gestiegen ist, hat sih der Import aus Nußland (mit Einschluß von Finnland) um 31,5%/ vermehrt. Auf dem englischen Markte dürfte aber die kleinste Erhöhung der Preise, da bedeutende Eingänge an Kolonialbutter bei deren verhältnismäßig niedrigen elen guten Absay finden, eine Abnahme der Nachfrage nah ziehen. Deutschland hat im Jahre 1906 seine Buttereinfuhr aus Rußland gegen 1905 um über 2009/0 gesteigert, die gesamte deutsche Butereiufubr zeigte jedoch ein Mehr von nur 1,7 9/0 gegenüber dem orjahr.

Von verschiedenen Seiten im Auslande wird über die geringe Qualität der russishen Butter im Verhältnis zu den hohen Preisen eklagt. Aber nicht nur im Auslande, sondern auch auf dem ein- beimisWaa Markte werden Klagen über die Qualität der Gen Butter verlautbar. Die St. Seterdbinane Gier- und Butterbörse hat ih daber shon mit der Frage über eine Ausarbeitung von Normen zur Feststellung der verschiedenen Butterforten beshäftigt.

Auf den russishen Märkten hat sich die Stimmung mit dem Aufhören der starken Fröste, die dem Transport der Ware hinderlih waren, wieder belebt; da die Nachfrage nah frischer Butter das An- gebot übersteigt, mat sich eine steigende Tendenz der Preise bemerk- bar. (Nah Torg. Prom. Gaz.)

Eisenbahnbauten auf Kiushiu (Japan).

Fast das gesamte Eisenbahnneß der Insel E, ehört etner Privatgesellshaft, der Kiushiu Tetsudo Kaisha. Dieselbe ba, wie bet einem Privatunternehmen natürlich, sich auf den Bau folher Strecken beschränkt, bei denen eine gute Verzinsung des darin investierten Ksopitals vorauszusehen war. So ist es gerommen, daß die größere ostliche Hälste der Insel noch jeßt fast keine Babnstrecken aufweist und daß ausgedehnte, zum Teil rooblhabende Provinzen in threr Ent- widcklung zuröckgeblieben sind.

Diesem Uebelstande wird nun die tapanilse Regierung, die im

Jahre 1907 auth die private Kiushtubahn veistaatlihen will, durch größere Bahnbauten abhelfen. Nach glaubwürdig erscheinenden Zeitungsnachrihten plant das japanischWe Verkehrêministerium auf Grund längerer Vorarbeiten die folgenden dret Linien : 1) Von Kumamoto über Otsu, Takeda, Inugai nah Oita, dem vorauésihtlihen Endpunkt der Kiushiubahn. Die Strecke ist 134,4 km .Iang und soll 33 495 000 4 kosten, also 249 219 #4 pro Kilometer. Sie durhshneidet die Jnsel etwa von Westen nah Nordosten. 2) Von Dita über Nobeoka nach Miyazaki, 193,6 km lang. Die Strele soll 39639600 M kosten, also 204741 c pro Kilometer. : ' 3) Bon Miyazaki nach Yoshimatsu, einer Station an der im Bau begriffenen Negierung8bahn Kagoshtma—Yatsushiro. Die Strecke ift 75,2 km lang und foil 13 944 000 „G kosten, also 185 426 4 pro Kilometer. :

Die beiden lezten Strecken bilden den Schluß in einem großen Eisenbahnring, der meist an dem Rande der Jasel entlang läuft. Die vorstehenden Bahnen waren im wesenilicen bereits vor 15 Jahren als Linien der zweiten Periode geplant. Doch waren die damals in bezug auf Länge und Kosten gemachten Beranschlagungen ganz oberflählich und für die Ausführung wertlos. Bemerkenswert ist das bobe Anlagekapital der neuen Bahnen. Gs beträgt auch für die unter drei genannte billigste Strecke pro Kilometer etwa das Doppelte des kilometrisGen Anlagekapitials der Kiushiu- bahn, das sich am 1. April 1899 nur auf 94750 „4 bezifferte. Der Grund für diese erheblihe Steigerung der Baukosten ist hauptsächlih darin zu suhen, daß alle drei Linien gebirgige Gegenden durch- \s{hneiden und daß die dabei notwendig werdenden Tunnels, Brüen, Dämme usw. große Summen verschlingen. Jn zweiter Linie werden die Bauten auch verteuert dur die Preissteigerung aller Lebenêmittel, Arbeitsl[öhne und Baumaterialien, die bereits seit Jahren anhält und durch den letzten Krieg beschleunigt ist. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Nagasaki.)

Konkurse tm Auslande.

; Rumänten. Berlad: Moriß Moëcovickï, Kaufmann.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 28. Februar 1907: NRußhrrevter dg! ntes Revier Anzahl der Wagen Get. 4 Dro 8 039 Nicht gestellt 3016 T4

bureau der Berliner Handelskammer eingesehen werden.

St. Wolfgangstr. 2, zur Einsichtnahme aus. In der sammlung die Verte berufen werden.

Stahlwerke von der Zypen und Wis

sind, und die Aufträge bis weit in das nächste Ges{äftsjahr reihen.

[e Vorjahre vor.

] ( é t- Die Generalyer I d - n Wirksamkeit treten soll, wie er für cinen einzelnen Konsulats- versiherungs -Ges e f t 5 24 e ride R ig. T. B.“ aus Hamburg, einstimmig den Vertrag mit der Nord- Rio de A anelra: 28, Februar. (W. T. B.) Wesel auf

Die Lieferung von Glas wird von der Königlichen Eisens bahndirektion Berlin am 26, März d. J. vergeben. Angebots- bogen und Lieferung8bedingungen können von der genannten Ver- waltung gegen Einsendung von 70 ck& bar bezogen oder im Verkchrs-

Den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin ist die neueste Ausgabe der amtlichen Liste der Patentanwälte zugegangen; sie liegt in der Leschalle der Korporation, Eingang

: gelteigen Sitzung des Verwaltungsrats der Preußi- schen Central-Bodenkredit-Aktiengesellschaft in Berlin wurde, laut ung des „W. T. B.“, beschlossen, der Generalver- lung einer Dividende von 9%/9 für 1906 vor-

zuschlagen. Die Generalversammlung wird auf den 27. März cr. ein-

In der gestrigen Aufsichtêratsfizung der Vereinigten ate Eisenhütten, | Druck

A.- G., wurde, laut Meldung des ,W. T. B.* aus Cöln, der Ab- {luß für das halbe Jahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 1906 vor- gelegt. Dieser ergibt nach Abzug der Handlungsunkosten, Steuern und Obligattonszinsen einen Bruttoübershuß von 1531 322 #4 gegen- über 934 304 M für den gleihen Zeitraum des Vorjahres. Es wurde mitgeteilt, daß die Werke in sämtlihen Betrieben stark pelGastat inein- | die Kauflus

Die Adler-Fahrradwerke s{chlagen, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Frankfurt a. M., 25 9/9 Dividende gegen 20 9% im

Nah dem Geschäftösberiht der Gelsenkirchener Bergs- werk8gesellshaft für 1906 betrug der Rohgewinn 30,8 Mill. Mark, der Reingewinn 15 Mill. Mark, die Dividende 11% Der Durhschnitislohn aller Arbeiter der Gesellschaft erfuhr eine Erhöhung von 4,28 4 in 1905 auf 4,58 G je S{icht in 1906, also um 7,01 9/0; ebenso ist die Jahreslohnsumme um 18,20 9/0, nämlich von 1264 Æ in 1905 auf 1494 4 in 1906 gestiegen. Auf die Tonne Koblen wurden verausgabt an Arbeitsiohn în 1905 4,500 4 und in 1906 4,677 Æ, also in leßterwähntem Jahre 3,93 9%/% mehr. Die Gesamtbelegschaft betrug in 1905 239056 Mann und in 1906 24234 Mann, vermehrte #|ch mithin um 1,38%. Den - vorstehenden ZahblenvergleiGh gegen das Vorjahr be- zeihnet der Bericht aîs unvollkommen, weil in das Jahr 1905 der große Bergarbeiterausstand fiel. Die Gesamtzahl der Betriebs- beamten betrug 826 gegen 789 in 1905 und die Gesamtzahl der Beamten bei der Hauptverwaltung 199 gegen 183 in 1905. Die Ge- samtförderung aller Zehen betrug im Jahre 1906 7 182 650 & oder arbeitstägtlih 23 886 t gegen 6 223 250 t oder arbeitstäglih 21 091 6 in 1905. Die Gesamtberstellung an Koks auf \sämilihen Kokereien betrug 1351360 t in 1906 (1 1145065 t). Außerdem wurden auf den Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten bergestellt: 12 409 t {rwefel- faures Ammoniak gegen 9380 t în 1905, 32131 t Teer (25 970 t), 2184 t Rohbenzol (1461 t). Die Herstellung an Ringofensteinen auf den sämtlihen Ziegeleien betrug in 1906: 25635 170 Stück (22 926 870). : j

Die am 1. April 1907 fälligen Zinsscheine- der 33 9/oigen Hypothekenpfandbriefe Abteilung VIlT und XT und der 4°/oigen Hypothekenpfandbriefe Abteilung IX/1X a, X11/XITa und XIV der Deutschen Grundkreditbank Gotha werden laut Bekannt- machung im Inseratenteile dieser Nummer bereits vom 15. März dieses Jahres ab eingelöst. i

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Nettoeinnahmen der Canadischen Pacificeisenbahn im Januar d. J.: 548 327 Dollars (718 907 Dollars weniger als i. V.). L . Leip,ig, 28. Februar. (W. T. B.) Die diesjährige Frühs jahr8garnbörse findet am 12. April, Mittags von 11 bis 1 Uhr, in der Neuen Börse, Produktensaal, statt. : Helsingfors, 28. Februar. (W. T. B.) Die Bank von Finnland erhöhte den Diskont um F 9%.

Belgrad, 28. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Autonomen serbishen Monopolverwaltung für den Monat Januar 1907: Bruttoeinnahme der verpfändeten Monopole fowie Netto- egen ae der Zölle, Obrtsteuer und Stempelmarken 2 946 095,— Fr. Die Verwendung der Cinnahmen stellte \ich, wie solgt: 1) für den Dienst der Staats\{huld 495 550,— Fr., 2) für Materialankäufe und Betriebs\pesen 1 274 100,— Fr., 3) Kassenbestand 1 176 445,— Fr., zusammen 2 946 095,— Fr. Guthaben bei den auswärtigen Zahlstellen aus vorjährigen Eingängen 7 516 046,— Fr. i Kopenhagen, 28. Februar. (W. T. B.) Auf Einladung des NordeuropäishenSegelschisfreederverbandes hat hier vom 2%. bis 27. d. M. eine Zusammenkunft der Vertreter dieses Ver- bandes und der nahstehenden Vereinigungen stattgefunden: Dänische Segel] äretderemewinguag Abteilung für kleinere Schiffe, Nor- wegische Segel shiffsvereinigung, Schwedishe Schiffsreedereivereinigung für Segelfahrzeuge, Schwedishe Seefahrtsvereinigung an der West küste, Verband deutscher Küstenshiffer. Der Zweck der Zusammen- kunft war die Festseßung von Minimalfrachten für kleinere Segelschiffe. Es wurde hierüber Einigkeit erzielt für Fahrten zwischen den deutshen und- s{wedischen ODstseehäfen sowie ¿wischen Dänemark, Westshweden und Südnorwegen.

Loudon, 28. Februar. (L. T. B.) Bankausweis. Total- reserve 27294000 (Abn. 211000) Pfd. Sterl, Noten- umlauf 27 885 000 (Zun. 264 000) Pfd. Sterl, Barvorrat 36 730000 (Zun. 54 000) Pfd. Sterl, Portefeuille 33 232 000 un. 728 C00) Pfd. Sterl., Guthaben der Privaien 42 741 000 ( ux. 251 000) Pfb. Sterl, Guthaben des Staats 14 980 000 Zun. 286 000) Pfd. Sterl., Notenreserve 25 888 000 (Abn. 193 000)

Dio Sterl., e 15 454 090 (unverändert) Pfd.

Sterl. Prozentverhältnis der Reserve ¿u den Passiven 47 gegen 48 in der Vorwoche. Clearin Pon enmlay 220 Mill., gegen die ent- sprehende Woche des Vorjahres 70 Mill. weniger.

A ris, 28. Februar. (W. £. B.) Bankausweis. Barvorrat in Gold 2636 805000 (Abn. 8 551 000) Fr., do. in Silber 984 816 000 (Abn. 410 000) Fr., Portefeuille der Hauptbank u. d. Fil. 1351 713 000 (Zun. 236 412 000) Fr.,, Notenumlauf 4 929 354 000 (Zun. 182 019 000) Frc., Lauf. Rechnung d. Priv. 537 539 000 (Zun, 19 140 099) Fr.,, Guthaben des Staatsshatzes 198 330 000 (Abn. 6 685 009) Fr.,, Gesamtvorschüfse 553 602 0C0 (Abn. 3 434 000) Fr., ins- u. Diskontecträgnis 8 171 000 (Zun. 605 000) Fr. Bers ältnis des Barvorrats zum Notenumlauf 71,44.

Die Pret!snotierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sich in der Börsenbeilage.

Kursberichte von den auswärtigen Fonds8märkten.

Hamburg, 28. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Gold |n Barren das Kilogramm 2790 B., 2784 G, Silber in Barren das Kilogramm 95,25 B., 94,75 G. ;

Wien, 1. März, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 49/0 Nente M./N. p. Arr. 99,05, Oesterr. 4/9 Rente in Kr.-XW., pr. ult. 99,10, Ungar. 49/9 Goldrentc 113,25, Ungar. 4 °/o Rente tin Kr.-W. 94,85, Türkische Lose per M. d. M. 177,00, Bus@htierader Fisenb.-Akt. Lit. B —,—, Nordwestbahnakt, Lit. B per ult, —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 680,75, Südbahngesellshaft 157,25, Wiener Bankverein 565,50, Kreditanstalt, Oesterr. per ult. 679,50, Kreditbank, Ungar. allg. 828,50, Länderbank 464,05, Brüxer Koblenbergwerk —,—, Montangesellschaft, Oesterr. Alp. 619,00, Deuts§e Reichsbanknot-n pr. ult. 117,61, Unionbank 586,90.

London, 28. Februar. (W. T. B.) (ScÞpluß.) 24 V Engs- lisch« Konsols 873/53, Piaßtdiskont 4/3, Silber 32!/z. Bankeingang 58 900 Pfd. Sterl. :

Paris, 28. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) 3% Franz Neunte 96,10, Suezikanalaftien 4615.

Madrid, 28. Februar. (Ea T. B.) Wechsel auf Paris 8,95,

Lissabon, 28. Februar. (W. T. B.) Goldagio 2.

New York, 28. Februar. (W. T. B.) (S(luß.) Die Haltung der Börse war zu Beginn niht einheitlich, doch war die Grunda stimmung fest. Der Verkehr wickelte sich hauptsächlih zwischen der berufsmäßigen Spekulation ab. Die Baifsepartei nahm Deckungen vor, und Kreise, die noch vor kurzem als Abgeber bedeutender Posten im Markte waren, traten als Käufer auf, auch seitens einflußreicher Interessenten wurden Käufe vorgenommen. Der Versuh der Baissiers, auf den Kursstand der Aktien der Readingbahn und der Smelling and Refining Company durch Abgaben einen auszuüben, führte vorübergehend eine bs{chwähung herbei, doch befestigte sh die Stimmung in rascher Folge auf die Meldung, daß die Üntersuhung in der Harrimannschen Angelegenheit eshlossen wurde. Seitens westlicher Ä user, die gestern als ¿gever Lervorgetréien waren, wurden heute Käufe getätigt. Die Festigkeit in den Aktien der Missouri, Kansas and Texasbahn wurde auf fernere Käufe der Pen Gruppe zurückgeführt. Auch am Nachmitta hielt

an, und unter dem ferneren Einfluß von Deckungen

{loß der Markt in fester Haltung. Für Rechnung Londons wurden

er Saldo 20 000 Stü Aktien acfauft Aktienumsaßz 1 120000 Stück.

eld auf 24 Stunden Durhschn.-Zinsrate 52, do. Zinsrate für leytes

Darlehn des Tages 5, Wechsel auf London (60 Tage) 4,80,35,

Cable Transfers 4,85,40, Silber, Commercial Bars 69/2. Tendenz für Geld: Stet

London 1515/25,

weisungen eines Hauptstaatssekretärs von Zeit zu Zeit bestimmt werden deutschen Versicherungs-Gesellschaft betreffs Uebertragung des gesamten

könnte.

Feuerversicherungsges{chäfts der ersteren an die leßtere.

(SWhluß in der Dritten Beilage.)

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königli

l DD

Dritte Beilage

Berlin, Freitag, den 1, März

ch Preußischen Staatsanzeiger.

1907.

Handel und Gewerbe.

(S@&luß aus der Zweiten Beilage.)

Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.

Magdeburg, 1. März. (W. T. B.) Zuckerbertcht. Kor:- zuckter 88 Grad o. S. 8,65— 8,75 Nathprobukte 75 Grad o. é 6,90 bis 7,20. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade l o. F. 18,624—18,87L, Kristallzucker T mit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. 18,377— 18,621. Semahlene Melis mit Sack 17,87}—18,124. Stimmung: Still. Rohzuckder L. Produkt Transito frei an Bord Hamburg: März 17,95 Sd., 18,00 Br., —,— bez., April 18,05 Gd., 18,10 Br., —,— bez. Mat 18,20 Sd., 18,25 Br., -—— bez,, Juni-August 18,30 Gd.,

Br, —,— bez, Oktober-Dezember 18,50 Gd., 18,55 Br., —,— bez. Ruhia. Wochenumsaß: 480 000 Zentner. Die Vorräte der ersten Hand an Erstprodukten betrugen zu Ende des Monats Februar 6 205 000 Zentner gegen 3 563 000 Zentner im Februar 1906 und gegen 968 000 Zentner im Februar 1905.

Gôln, 28. Februar. (W. X. B.) Rübdöi loko 69,50, per Mai 65,50.

Bremen, 28. Februar. {W. T. B.) (Börsenscklußbericht.) PELWpatterungen. Söehmalz. Stetig. Loko, Tubs und beri 50},

oppelelmer 51. Kaffee. Fest. Offiztelle Notierungen a E A Baumwolie. Ruhig, aber stetig. Upland loko m ° .

Hamburg, 28. Februar. (W. T. B.) Petroleum. Vest.

O us ois Ee ( 24 y Gef

amburg, 1. März. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags- beriht.) Good average Santos März 31} Gd., Mai 32 Gd. September 32} Gd., Dezember 33} Gd. Ruhig. Zutdcker- markt. (Anfangsberiht.) Rübenrohzucker 1. Produkt Basis 88 9/, Mendement neue Usance frei an Borv Hamburg März 18,00, April 18,05, Mat 18,25, August 18,55, Oktober 18,30, Dezember 18,05. Ruhig.

Budapest, 28. Februar. (W.T. B,) Raps August 13,50 Sd., 13,60 Br.

London, 28. Februar. (W. T. B.) 96%/% Favazucker loko Petig, 10 h. —d. Wert. Rübenrohzucker loko ruhig, 8 h. 114 d, ert. London, 28. Februar. (W. T. B.) (S{luß.) Chile-K u stramm, 108}, per 3 Monat 1093. Ca, S Es __ Liverpool, 28. Februar. (W.T.B.) Baumwolle. Umsatz: 80900 Ballen, davon für Spekulation und Export 500 B. Tendenz: Stetig. Amerikanishe good ordinary Lieferungen: Kaum stetig. März 5,73, März-April 5,72, April-Mat 5,70, Mat-Juni 5,69, Junts- Juli 5,68, Juli - August 5,67, August - September 5,64, Sep- tember - Oktober 5,62, Oktober - November 5,57, November- A 5,57. 98: Feb e [aSgow, 28. Februar. (W. T. B.) (S@luß.) Roheisen willig, Middlesbocough warrants 54/104. / / N Daris, 28, Februar. (W. T. B.) (S@{luß.) NRohzuckcer ruhig, 88 °%/9 neue Kondition 223—23. Weißer Zucker ruhig, Nx. 3 für 100 kg Februar 26}, März 25/3, Mai. August 263/;, Oktober- Dezember 263. Amsterdam, 28. Februar. (W. T. B.) Java-Kaffee Petroleum,

good ordinary 32. Bankazinn 115.

Antwerpen, 28. Februar. (W. T. B.) Raffiniertes Type weiß loko 204 Br.,, do. Februar 204 Br, ho. Var. 20 Br, do. April-Mai 202 Br. Skétia S@{malz Februar —.

_New Vork, 28. Februar. (W. T. B.) (S@&luß.) Baumwolle- preis in New York 11,25, do. für Lieferung per April 9,70, do. für Lieferung Juni 9,80, Baumwollepreis in New Orleans 10/s, Petroleum Standard white in New York 7,75, do. bo. in Philadelpbta 7,70, do. Refined Cn Cases) 10,25, do. Credit Balances at Oil (City 1,63, Shmalz Western Steam 10,10, do. Nohe u. Brothers 10,20, Ge- tretdefraht nach Liverpool 13, Kaffee fair Rio Nr. 7 74, do. Rio Nr. 7 März 6,209, do. do. Mai 6,20 Zucker 2/6, Zinn 41,90-- 42 00, Kupfer 25,00—25,25.

Nr. 3 (39. Jahrgang) der „Mitteilungen für die öffent- lihen Feuerversiherungs-Anstalten“ enthält u. a.: Ver- waltungsergebnisse der deutshen öffentlichen Feuerversicherungsanstalten im Jahre 1905 mit Rückblicken auf frühere Jahre. Verwaltungs- ergebnisse. Literatur.

Verdingungen im Auslande. SUETe l Das 111. Korpskommando in Salonik vergibt die Lieferung von Medizinalwaren und Apothekerbedarfsartikeln, \{warzem Leder, Musilinsirumenten für drei MVeusikkapellen und 250 bis 300 Nies Papier für die Militärdruckerei. Angebote sind baldigst dem oben- genannten Korpékommando einzureichen.

Theater und Musik.

Konzerte.

Am Sonntag, Mittags, fand dle 1V. Kammermusik- veranstaltung des Schillertheaters in Charlottenburg unter der Leitung des Professors Florian Zajic statt. Außer ihm wirkten diesmal die Kammervirtuosin Frau Frieda Kwast-Hodapp sowie die Herren Arthur van Eweyk (Gesang), Professor Heinrich Grünfeld (Cello) und Otto Klemperer (Klavier) mit. Das Pro- gramm enthielt das weniger häufig gespielte und do so melodiös-reizvolle C-Moll-Trio (Op. 66) von Mendelssohn, dret Balladen von Loewe, deutsche und niederländishe Volkslieder und zum Schluß das lieblihe G-Dur- Trio von Haydn. Das Zusammenspiel der Vereinigung war, wie nicht anders zu erwarten, in Tongebung wie Rhythmus rein und edel und erzielte bei dem ausverkauften Hause nachhaltigen und warmen Beifall. Die klangvolle, sonore Baritonstimme des Herrn van Eweyk wirkte, besonders in den Balladen und dem deutshen Volks- liede: „Sagt, wo find die Veilhen hin?" von I. A. P. Schulz, eradezu überroältigend und trug dem beliebten Künstler ebhafteste Anerkennung ein. Am Abend desselben Tages ver- anstaltete das Konservatorium Klindworth-Scharwenka im dresen Saale der Hochschule für Musik anläßflih des 60. Geburtstags Professor Philipp Sharwenkas ein Fest- konzert. Das Konservatoriumsorchester spielte unter der temperament- vollen Leitung des Kapellmeisters Nobitshek Tondichtungen des Ge- feierten aus vershiedenen Schaffenéperioden seines Lebens. Außerdem enthielt das Programm eine Reihe kleiner Kompositionen für Klavier und Violine, die von Künstlern, die aus dem Konservatorium hbervor- | gegangen find, zu Gehör gebraht wurden. Man hätte den Meister | nicht würdiger fetern können, als dur diese gute Wiedergabe einer Auswahl seiner Werke.

Der Männerchor ehemaliger Shüler des Königlichen |

Domchors unter der Leitung seines Chormeisters Stöckert gab am

Montag im Beethoven-Saal ein erfolgreiGes Konzert. Das frische, schône Stimmenmaterial war unter der Pflege seines Leiters ut entwickelt, Saubere Stimmführung und rbythmische Präzision er- | öhten noch beträchtlich den günstigen Eindruck des Klangkörpers. In der |

Wiedergabe der sonst nicht gerade hervorragenden Chorkomposition „Bel- sazar* fiel der RNeichtum an dynamischen Schattierungen D mit denen die schwüle mitternähtlihe Stille und der wilde Festjubel versinnliht wurden. Mit dem Vortrag dieses Werkes und der drei leßten, im Volkston gehaltenen Lieder hatte die Sängerschar den stärksten Er- folg, obwohl auch Stöckerts „Waldiragödie" lebhaften Anklang fand. Jedenfalls |prah die Frishe und Unmittelbarkeit des Vortrags, die fein abgetôönte Klangmaleret in allen Chorwerken lebhaft an. Fräulein Maria Seret trug in threr liebent würdigen Weise einzelne Lieder Vor, und Dr VBiunna ‘da Motta ent- fesselle mit seinen Klaviervorträgen s\türmishen Beifall. Grna Promnit bot, gleichfalls am Montag, im Saal Bechstein ziemlih nüchterne Klaviervorträge; da Auffassung und Technik erheb- lihe Mängel aufwiesen, wurden recht unzureichende Leistungen erztelt Nicht Es stand es um die gesanglien Darbietungen von Ella Schmücker, die weder äußere noch innere Vorzüge erkennen ließen.

Richard Koennecke hatte an seinem Liederabend am Dienstag im Beethoven. Saal Schuberts „Winterreise" als Programm gewalt und bot seiner begeisterten Zuhörerschaft damit einen hoben

enuß: doppelt interessant für den, der thn im vergangenen Winter dasselbe hatte vortragen höôrea. Der Klang seines herrlichen, bestricken- den Wohllaut und Wärme ausstrahlenden, kraftvyollen Baritons hat sich unverkennbar noch veredelt, der Vortrag hat durch geistige Vertiefung noch gewonnen; shade nur, daß bei einzelnen Vokalen ein nasaler Ton sih zuweilen noch bemerkbar maht. Mit dramatischer Lebendig- keit wußte er die einzelnen Lieder zu charakterisieren, sodaß jedes von pakender Wirkung wurde. Herr Otto Klemperer war ein vortreffliher Begleiter, der sih dem Sänger aufs feinste anpaßte Der Hofopernsänger Hjalmar Frey, der gleichzeitig einen Lieder- abend im Saal Bechstein veranstaltet hatte, nahm an erster Stelle durch die Vornehmheit seiner Gesangskunst ein. Zwar niht immer folgte der wohlklingende Bariton den künstlerishen Absichten des Sängers willig genug; aber die Feinheit des Vortrags machte diesen fkleiren \timmlihen Fehlbctrag vollkommen wett. Das Programm, das mit geringen Ausnahmen nordishe und russische Kompositionen aufwies, bot zumeist unbekannte, ober auch faum hervorragende Tondihtungen. Fräulein Annemarte Huber hatte si, ebenfalls am Dienstag, bei threm Liederabend im Theatersaal der niglihen Hochschule für Musik eines zahlreichen Publikums zu erfreuen. Ihre warme, wobllautende und fkraftyolle, dunkelgefärbte Mezzosopranstimme berührt durchaus sympathish, wenn die technishe Ausbildung auch noch immer nicht abgeschlossen ersheint und mancherlei Mängel zeigt, die den Gesamteindruck etwas beeinträhtigen. Jhr Vortrag erscheint natürlich, bedarf aber gleichfalls noch der Ausfeilung. Der ihr reihlich gespendete, anerkennende Beifall veranlaßte die junge Sängerin zu mehreren Zugaben; das Anforgeshe Lied „Schenk ein“ mußte von ihr sogar wiederholt werden. An Herrn Eduard Behm hatte sie den denkbar zuverlässigsten Begleiter. Der zweite Klavierabend des Herrn Joseph Weiß, am Dierstag im Mozart - saal, brahte wieder eine Reihe eigener Kompositionen. Die Variationen über ein eigenes Thema und den Choral „Was Gott tut, das ist wohlgetan“" machten nur in ihrem zweiten Teile, der recht geschickt aufgetaut ist, nachhaltigeren Eindruck. Au weitere fünf kleinere Tonwerke des Koniertgebers sind ganz wirkungsvoll, ent- halten aber verschiedentlih Anklänge an bekannte Meister. Aus der zum Schluß wiedergegebenen H-Moll-Sonate von Liszt, die gleichfalls mit der Herrn Weiß eigenen tehnischen Meisterschaft gespielt wurde, klang der Geist ihres Schöpfers niht immer klar heraus.

Am Mittwoch spielte Alfred L. Calzin (Klavier) im Mozart-Saal u. a. ein Konzert in Cis-Moll (Op. 28) von Ludwig Schytte zum ersten Male. Das Werk zeigt, wenn es auch nicht als eine besonders hervorragende tondihterishe Arbeit bezeichnet werden kann, dennoch verschiedentlichß recht fesselnde Einzelheiten, namentlich im Andante des E und dem Allegro des Schlusses. Die pianistishe Durchführung des interessanten Tontvoerks zeugte von musikalishem Gefühl und sicherer Auffassung. Auch das mitwirkende Mozartsaalorche ster (Dirigent Hofkapell- meister Paul Prill) hatte sich in seine Aufgabe vertieft und lôste sie mit vollem Gelingen. Außerdem wurden Klavierkonzerte von Nubinstein und Brahms vorgetragen, deren sich die Ausführenden mit gleicher Hingabe angenommen hatten. Das vierte und lebte Konzert von Therese und Artur Schnabel, das gleich- zeitig im Beethoven-Saal stattfand, war auss{hließlich Kompositionen von Brahms und Schumann gewidmet und wurde mit der F-Moll- Sonate, Op. 5, von Brahms eröffnet. Die Wiedergabe des Weiks, das wahrlich keine geringen Anforderungen an Technik und Verstandeskraft stellt, war einfach bewundernswert. Der Künstler spielte mit einem Tone, der im leisesten Piano Leben und Tragkraft behielt und im äußersten Forte keine Einbuße an Adel und Schönheit erlitt. Die Reife feiner Auffassung, die überlegene Sicherheit seiner Gestaltungskraft, das Vermögen, sein zum Au#brechen stets bereites Temperament einzudämmen, alle diese Vorzüge sind einzigartig. Es dürfte nux wenige Pianisten geben, die das Scerzo in diesem Werke ebenso vorzügli vortragen können wie er. Unter seinen Fingern gewann die ztemlich \pröde Sonate volles Leben, man konnte’ dem Künstler taktweise folgen, ohne sich bet einer Gedankenflucht zu ertappen, und das war siher das beste Zeichen für die unmittelbare Wirkung seiner musikalischen Darstellung. Cbenso vollendet spielte er im weiteren Verlaufe des Üübends Schumanns Phantasiestücke, Op. 12, von denen ihm ,Traumes Wirren“ besonders gut gelang. Frau Therese Schnabel brate eine reiche und s{ône Auêwahl von Liedern derselben Komponisten mit wundervoll weihem Tone und großer Wärme der Empfindung zu Gehör, unter denen wohl Schumanns „Schaßzgräber* und ,Waldes- gespräh“ sowie Brahms? „Das Mädchen spriht“ besonders großes Gefallen zu finden schienen, während man bei der „Frühlingsnacht“ etwas Temperament vermißte. Das Künstlerpaar durfte sih fortgeseßt der lebhaftesten VBeifallsbezeugungen erfreuen.

Mitteilungen des Königlichen Aöronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufftieg vom 28. Februar 1907, 8} bis 103 Uhr Vormittags:

Station

Seeböhbe 122 m 2650 m | |

| etwa | | Temperatur (0°) | 0,4 | 7,0 Rel. FWtgk. (0/0) | 80 | etw. 20 Wind-Ri(tung. | NW | NNW e Geshw.mps| 6 0 | | |

Untere Wolkengrenze anfangs bei 850, später bei 900 m Höhe. Veber den Stratccumuluswolken, die aus NNW zogen, nabm die Temperatur um mehrere Grade zu, die Feuchtigkeit ab. (Uhr steben geblteben.)

Wetterbericht vom 1. März 1907, Vormittags 94 Uhr.

E

j

|

f

eau und

chwerein45°Breite

Witterungs- verlauf der leßten 24 Stunden

Wind- richtung, Wind- stärke

lag in |

Name der Beobachtungs- station

Wetter

Celsius 24 Stunden

Barometerftand au Temperatur in Nieders

Meeresnty

E S

Borkum 3,9 NW 2\Nebel n 4 NW 4sbedeckt Hamburg . 24NW 3\bedeckt Swinemünde 7,9 |NW bedeckt | Rügenwalter- L _münde . . |_ 766,5 |NNO 5 Neufahrwaffer| 764 1 |N wolkig Maul. ._. | 764LN wolken. Aachen . ,0 |SW 1\bedeckt Hannover 3,2 |WSW 2 Regen : Berlin . ._. | 769,5 |WNW 3 Regen | 2,4 Dresden . |_771,3 /NW ARegen |__ Breslau . . | 767,2 |W 3hbedeckt Bromberg . | 7642 |NW 4sbedeckt Mey . . |774,7\NO 2[wolkenk.| 0, Frankfurt M. | 773,7 |/SO 1\wolkig Karlsruhe, B. | 7748 |NO 2/\Nebel |- München . . | 7742 W 2wollig |

_meist bewöltt

3 Nachm. Nieders. meist bewö!kt

_äiemlich heiter _\Nachts Nieders. Schauer |__meist bewöltt _diemlih heiter _dtemlich beiter _ meist bewölkr __meist bewölkt _temlich heiter _ziemlich heiter _ _\_ziemlich heiter meist bewölft _meist bewölkt (Wilhelmsbayv.) ziemlich heiter (Kiel) vorwiegend heiter (Wustrow i. M.) _ziemlich heiter (Königsbg., Pr.) |____ Sauer (Ca _|__meist bewölkt (Magdeburg) ___ Sauer (G rünbergSchl,) ziemlich heiter (Mülhaus., Hls.) vorwiegend heiter (Friedrichsbaf.) vorwiegend heiter Grisnez __| 7746 SO 1/Dunst |__3,4 N F aIkt Paris _774,5 [NO 2\wolkenl. O R Bli. (00S d O R Heider. . | 7743NW 1Dunst | 28/0 | -—

Bodoe . ._ ; | 762,9 |[SW 2\|bedeckt

Christiansund | 768,2 |SSW 2 wolkig Skudesnes . | 771,6 |Windfk. |Nebel Skagen | 769,5 [Windsl. [wolkenl. Bestervig . | 770,4 /NW 2\wolkenl. Kopenhagen | 769,7 /NW [Dunst Karlstad . | 769,1 |/NW [wolkig Stockholm . | 767,0 /NW 2\wolkenl. Wisby 766,4 N _ 6[heiter Hernösand | 766,0 |SSW 2|wolkenl.| Haparanda | 760,5 [NNW 4 [heiter | Riga .__. | 760,7 [NNW 2 wolken. |- Wilna ___-/ 7609 W __1\wolkenl.}_—7,4 Pinsk 762,2 [WNW 2 halbbed.| —7,3 0 Petersburg . | 752,0 |NW 3/heiter eni Wien | 770,1 [NW 3 bedeckt | Prag 7714 W 1/bedeckt Vom... | (0,0) Ihvoltenl.| 30 01 Florez _| 768,0 [SO 1|wolkenl.| 1,80 Cagliari _| 767,3 |NW 3[wolkenl.| 5,80 Cherbourg 7741| SSO 2\wolkenl.} 46} 0 Clermont ._ "773,9 [NW 1|wolkenl.| —4,8/ 0 Biarrip _| 773,7 /W _2sbedeckt | 95 0 Nizza .. . 767,1 |/NO 2[wolkenl| 62 0| . | 766,1 [W 2 Schnee | —1,7] 0" _765,3 W Awolkig |—37/ 3 767,8 N 3|bedeckt | —2,1|_ 2 [763,8 [Windft. [wolkenl.| 5.2) 765,2 N Ahalbbed.| 9,6 Livorno . _. | 767,1 /NO 2\wolkenl.| 6,8) Belgrad . | 769,0 |WSW2bedeckt | —1,1 Helsingfors . | 758,9 |NNW |wolkenl.| —6,7 Kuopio _757,9 /NW 2\wolkenl.| 6,6 Zürich . _773,2 |SO 1|wolkenl.| —1,6 Genf _771,8 |NNO 2\bedeckt | 2,0 Lugano 769,6 l\wolkenl.| 1,0! Säntis . ._. | 565,7 [NNW 6\wolkenl.| —8,8 Wick. .. ,| 769,0 |SW lbedeckt | 4,4 Warschau . . | 764,

î mio

| | |

[D

Stornoway | 768,0 (S 4sbedeckt

Malin Head | 767,5 (S 3\bededt _

Valentia 769,1 |S!

Scilly __ 771,9 /[S _2sbededt

Aberdeen . . | 770,4 2\bedeckck

2 Regen __

Shields

Holybead . | 772,0 (SSW 2 wolkig

. /_7708 (NO 4\wolkenk. Ra ——/-

772,3 |SW _2\Dunst _

Isle d'Aix

St. Mathicu | 772,1 |Windst. |Dunst

E S E E E H D

26/_0 | 280 1,1 ch4 j

764,1 [WNW 1/Schnee | —2,3|

Portland Bill! 773,3 'OSO 3'wolkig * 6,1

._ Ein Maximum über 775 mm befindet si, langsam südoft- wärts fortshreitend, über Belgien; eine Depression unter 755 mm liegt nordöftlih von Irland, eine solhe unter 740 mm über Nord- rußland und eine weitere unter 76 mm über Unteritalien. “Fn Deutschland is das Wetter meist trocken bei s{chwaden nordwest- lichen Winden und trübe oder neblig; im Süden und Often herrsSt stellenweise leihter Frost. Deutsche Seewarte.

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