1907 / 58 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Am Könftglihen Schauspielhause werden morgen, Mitiwoch,

„WoNenfteins Lager" und „Die Piccolomini“ in der

ezug rotederholt. Den Wallenstein spielt Herr Mai Im Neuen Schauspielhause findet von heut

10 Bür Bormittags der Vorverkauf für folgende

4-3 6

F oseph Kainz statt: Sonnabend, ten 9. d. M, „Torquato Tasso“;

Sountag, den 10, „Das Fest des Sanct Matern“, „D

Der gel Sélüffel“ ; Montag, den 11., „Faust“, I. Teil; : E D Sant Matern“ 2c.; Mittwoch, den 13,

Su“ 1. Teil; Donnerôtag, den 14, , Das Fest des Sanct Matern“ 2c. ; L s Sonnabend, den |16.,, „Weh dem,

den 17., „Torquato Tasso“; Montag, den 18,

ing, Dio 12. „Das Fest des

Freitag, den 15.,, „Torquato Tasso“ ; ker Laz 2; Sonntag 1 8 Fes des Sanct Matern“ x. ; Dienstag, den 19,

Hs

P e S en EEDINA .

; ; D netntommen, beginnen die genannten Katvz-Vorstellungen, 1

¿atme der „Faust'-Aufführungen, die um 7 Uhr beginnen 4 waw 74 hr. Fn der Komischen Oper

3er ltoz, vortereitet. » dreb2n find bercits seit längerer Zeit im Gange. Der VILL Gymphonteabend der Königli

Kapellmeister Felix Weingartiers Leitung findet Sonnabend, är, Abends 74 Uhr, im Köntalichen Opernhause statt. Die

{ r . Id,

Sy myphoniematinóe beginnt um 12 Uhr. ‘Dex Fonzertberiht befindet si in der Oritte

Mannigfaltiges. Berlin, 5. März 1907.

m 22. Januar d. J. ist der Kaiserin Aug ¿x deutsche Töchter in Berlin zu seinen saßung8ge PattFndenden Vereiustage zusammengetreten, um den ( Sr das Fahr 1906 und die Rechnung von den Einnah

:nbes Des Vereins im abgelaufenen Geschäftsjahre entgegenzunehmen.

1871 nach Beendigung de

der

ift im Jahre cendigu

zes auf Anregung Ihrer Majestät

; Augusta zu dem Zwecke gegründet Sercstigen Töchtern der in jeaem

Ehr: gebliebenen oder [päter an

Wunden oder der

Offiziere,

E Var LAET.

erba! tenen

¡benen devtschen

Aufnahme der verwaisten Töchter in

dur | en 1 Mitwirkung des Vereins

Ter A. uter der

Sewährung von fortlaufenden Crziehungste

070

ter oder Vormünder der verwaisten Töchter bis zu deren vollendet: m

baten Lebensjahre. c. Außerdem können thnen au n chnen Leben: jahre noch außerordentlide Beihilfen Die TöŸhter der

Sernsautbildung gewährt werden.

nérea 1870 und 1871 gefallenen oder ihren Verletzungen erlegenen

e ww. haben zwar läng!t das erziehungs8bedürfti e Fudessen traten bisher noH in jedem Jahre Verzin heran, in denen ehemalige Rämpfec von 1

teen Folgen erlittrner Verwundungen und ausgestandener Krieg?-

Tarazera Dor Der Zit dahinstarben und erziehungöbedürftige Töchter

Bermögenslage zurüdlafssen.

dem aber hat Jhre Majestät die jeßige Kaise:i1 des Protektorats an Stelle der hcimgegangenen

ALDeT NADMe

Ftcoiferin und Königin Augusta den dringenden Wunsch

7 exiteren entspcehente Wirksamkeit entfalten mög”, d x der Not seine segendreihe Tätigkeit für Zweck sofort auszuüben -imitante f

t der Verein durch die Satzungen seine, gewidmete Fürsorge auf fkünftige de

a die Unternebmungen der deutschen 26d der deutshen ESchußztruppen tin U auf tôdlide Unfälle im Frieten8dtenfte auêgedet Im obgelaufenen Geshäftejahre haben 18 Töhte ¿ebung 8beihilfen zum Gesamtbetrage von 4425 MÆ, 9 ente Betbilfen zur wetteren Berufsausbildung ven 2400 A erhalten, und an 2 Töchter

ede D a 4440 Ha

Um vielfa geäußerten Wünschen des Publikums

wird als nädste Neueinstudierung Zcmzts Verdammung“, dramatische Legende in fünf Akten von Hektor ver Tf Der Chor wurde bedeutend verstärkt, und die

worden, Kriege

erlittenen 2 Militärärzte, Militärbeamien,

zristlichen sowie der ihnen im Range glei&zustellenden Träger ot Sreuzes jeine Fürsorge zuzuwenden. Dieje Fürsorge erfolgt

errichtete vf Stiftung, früher in Charlottenburg, jeßt in Pottdam, oder

die bestehende Organisation auh für etwaige könftige Kriege ers val bleiben und der Verein unter Beibehaltung seiner stztutarisck@en » im Kriegsfalle womöglih auch füc die Zeit des Friedens eine |

Ko'ontaldienfte

bekannten Be- kowmsfy.

e ab täglich um Gastspiele von

er arme Narr“, Diers-

„Der Barbier

nit Aus- , vom 9. März

cen Kapelle

n Beilage.)

usta»Verein mäß alljährlich Seschäft8beriht

men und Aus-

s deuts{-fran- Kaiserin und um den auf dem den Folgen Kriegsftrapazen

die zu diesem Ka!ferinis

ibilfen an die

ah vellendetem zur wetteren in den Krlîeg8-

ge Alter über- neu? Falle an 870/11 an ten

und Königin

ausgesprochen,

amit er dereinst den tbm vor- et. öInfolge- den deutscten utihe Kiiege Kricg8marine und nt. r laufende Er- Töchter außer- zum Gesamt- find zusammen

500 M als auvßerordentlihe Unterstüßungen zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit als Vorbedingung zur Erlangung späterer Extflenz- fähigkeit gezahlt worden. In den 35 Jahren setnes Bestehens hat der Verein im ganzen gezahlt: 2C0 825 46 an laufenden Erzießungs- beihilfen in 1022 Fürsforgefällen und 66 915 4 an gußerordentlichen Beihilfen zur weiteren Berufsausbildung in 261 Fürsorgefällen, über- haupt also 257 740 Æ in 1283 Fürforgefällen. : /

Außerdem hat der Verein aus Anlaß der Silberhochzeit Ihrer Majestäten des Katsers und der Kaiserin und zum bleibenden Gedächtnis im verflossenen Jahre aus den Mitteln des Vereins eine vom Ver- waltungsrate zu besezende Freistelle in der Kaiserin Augusta-Stistung ¡u Potédam errichtet, die von Ostern d. J. ab dec Tochter eines im Dienste tödlih verunglückten Offiziers verltehen worden ist.

Nach dem vorliegenden Geschäftsbericht zählte der Verein am Schlusse des Jahres 1906: 223 Wohltäter und leber slängliche bezw. ständige Mitglieder, 157 stimmberechtigte Miteliever mit Jahres- beiträgen von 10 A und mehr, 49 Freunde mit Beiträgen von weniger als 10 # jährli. An Beiträgen find cingegangen im ab- gelaufenen Jahre an einmaligen Beiträgen 2820 #, an laufenden Beiträgen der Mitglieder und Freunde 3532,80 #, zusammen: 6352,80 A Nach dem Kassenberiht für das Jahr 1206 haben be- tragen: die Einnahmen 23 087,54 4, die Ausgaben 19 433,50 #, mithin Kassenbestand Ende. 1006: 265404 A Das Gesamtvermögen betrug Ende 1906 264 886,29

Durch Allerh 3chftes Handschreiben Ihrer Majestät der Kaiserin urd Königin vom 8. Februar v. J. ist der Staatsminister a. D., Kammerberr Dr. G. von Boniu-Brettin in Berlin zum Vor- sitzenden des Verwaltungêrats errannt worden.

Etwaige Zuschriften sud an den genannten Voi sißenden (W. 62 Lüßomnplaß Nr. 8) in Verlin, etwaige Beitkäge und Beis trittscrflärungen an den Scbaßmeister, Geheimen Regterungsrat H. Meyer (SO. 16 Michaelkirbplaß Nr. 23) tun Bertin zu ri{ten, von dem auch die Sazungen und der Jahresberict be¿ogen werden können.

Ihre 12. Hauptversammlung bält die Freie Kirhlich- soziale Konferenz am 2. bis 4. April d. J. in Karl3ruhe in Baden. Das este Hauptreferat wird der Professor D. R. Seeberg aus Berlin über: die Aufgabe der Theolozie in der Sojialen Frage halten. Das zweite die Herrea Liz. Mumm und Gewerkschastss \ kretär MNafflenbeul übex die Notwendigkeit einer eigenen sozial-politischtzen Theorie für die christilich- nationale Arbeiter- bewegung. Im großen Saal der Karlsruber Festhalle wird der Pfarrer Julius Werrer aus Frankfurt a. M. am ersten Abend in einer öffen!li@Gen Vollsversammlung über tas moderne Proletartat und die deutsche Nation reden und am zweiten Abend gemeinsam mit dem Direktor Stuhrmann aus Barmen und dem Pastor Keller das Thema behandeln: Das unverkürzte Evangelium : die Itettung des Volks- lebens, die Bewahrung des Kirchenlebens, die Stärkung des Personlebens. Auch der zur Beratung anrgeseßte Arkeitsstcff} der sieben Arbeits- kommissionen ist interessant: 1. Arbeitskommission. Thema: Die feblerhaften Grundlagen unseres kirlichen Verfassurgslebens. Neferent : Dietrich voa Orten Ber)in. 2 Möbeittkemmission. Thema : Sieben Bitten an die evangelishe Kirche. Referent: Pastor Samuel Keller. 3. Atbeitskommi|sion. Thema: Jünclingsvereire und chrisilide Gewerkschafien. MReferent: Prarrer Haag, Blansingen. 4. Arbeitsfommission. Thema: Die Abhängigkeir der Presse von den Annoncen. Refercnt: Pastor Swierczewéki, St. Ulrich b. Mücheln, Bez. Halle a. S. 5. Arbeitskommi\sion. Theuia: Der Kampf gegen ten Haecktelshen Monitmus. Referent: Oberlehrer Dr. Deonert, Godetberg. 6. Arbeitskommission. Thema: Wie ist der NReligionéunterriht auf der Sck{ule fruchbarer zu erteilen? Referent: Professoz Walter Weber, Wesel. 7. Arkbeitekommission. Thema : a. Die besondere Aufgabe der kircklih-sozialen Frâuen in der modernen Frauenbewegung. Referent: Direktor P. Stubrmann, Barmen. Thema: b. Aufgabe urd Pflicht der Frau als Konsument. Neferentin: F!äulein von Knebel-Doeberitz, Berlin.

Die Sonnenflecken, die am 9. Februar das grcße Nordlicht verursacht haben, sind wieder am Ostrande der Sonne e:shienen und gestern bereits auf der Treptower Sternwarte den Beoktachtern gezeigt wozden. Es ift zu erwarten, daß an den nêchften Abenden vielleicht wieder Nord- libter sihibar werden. Die Sternwarte wird daber morgen und am Donnerstag bereits Vormittcgs um 10 Ubr ¿w: cks Beoba@tung dieser Fleden geöffnet werden. Kecenderunger, die in den Flecken in der Zwischenzeit vor sich gegangen sind, lafsen sih auf der in dem neuesten Heft der illustrierten Zeitschrift „Das Weltall* veröffentlihten Zeich- nung des Direktors Archenkt;old deutl:ch erkennen.

Magdeburg, 4. März. (W. T. B.) Heute nahmiitag bra in der Verkaufsftelle der Nadeberger Hutfabrik Feuer aus, das bald das ganze Haus ‘ergriff. Sechs Personen sind von Fr Feuerwehr gerettet worden. Der Dachstubhl teht in bellen

ammen.

Kiel, 4, März. (W. T. B.) Der Chef der Hoseeflotte Seine Königliche Hoheit dec Prinz Heinrich von Preußen hat den Offizieren und Mannschaften der Kreuzer der Hochsee- flotte für die während des stürmischen Wetters in der Nordsee in der Zeit vom 20. bis 22. Februar zahlreichen Handelsschiffen gr Tergae Unterstüßung seinen Dank und seine vollste Aner-

ennung aussprechen laffen.

Bremerhaven, 5. März. (W. T. B) Jm Vorderrauu?r des vom Norddeutschen Lloyd gecharterten, mit Stükgütern und Baumwolle von Australien gestern hier angekommeren norwegt- schen Dawmpfers „Ryvgia*“ kam in ter vergangenen Nacht ein Feuer zum Ausbruch. Troß energischen Eingreifens der Feuerwehr konnte der Brand bisher noch nit gel3\ch{cht werden.

St. Johann, 4. März. (W. T. B.) Auf der Grube Dud- weiler stürzte heute vormittag infolge Versagens der Bremse an der Fördermashine der Förderkorb mit 33 Mann in die Ttefe. Zwei Mann sind tot, verletzt ift einer.

Wien, 4. März. (W. T. B.) Wie die Blätter melden, kane cs heute in der Lemberger Universität ¡wishen polnischen und ruthenishen Studenten, die an den bekannten Ausscrei- tungen teilgenommen hatten, zu Zusammen stößen. Der Unîts versitätssenat beshlcß darauf, die Vorlesungen bis auf weiteres einzustellen.

Inns8bruck, 4. März. (W.T.B.) Ihn der vergangenen Nacht sind zwischen Töôll und Marling 2 Arbeiter über die Felsen auf den Bahndamm der Vintscchgaubahn abgestürzt. Heute früß wurden beide, der eine tot, der andere s{chwerverleyt, von einem Bahnwärter aufgefunden.

London, 4 Vai (W., L. B) De Nebel: bik bu Aermelkanal ist verschGwunden, die bei Goodwin Sands festgekommenen Schiîfe sind wieder flott geworden. Der deutshe Dampfer „,Marsala* der nach dem Zusammenstoß mit dem deutschen Dampfer , Helene" auch auf Grund geraten, aber bald darauf wieder loëgekommen war, ist obne ernste Beshädigungen nah B arry weitergegargen. Die Reederei Schuldt in Flensburg teilt mit, daß die Mannschaft des ihr gehörenden Dampfers „Helene“, der zwishin Tover und Folkestone gesunken ist, gerettet let: (Bal. Nr, 7 d Dl)

Al ais (Dep. Gard), 5. März. (W. T. B.) Jm Bergwerk zu Fontaine stürzte infolge eirer Explosion schlagender Wetter die Decke cines Stollens ein. Zwei Bergleute wurden getötet.

E

Neapel, 4. Mâänz. (W. T. B.) Eine GesellsGaft von Ausflüglern unternahm eine Besteigung des Berges Sant? Angelo. Eincr der Teilnehmer, der Ingenieur Kermont, glitt in der Näbe von Aqua Santa keim Sdck@littern auf dem Schnee einem Abgrund zu und er fowie sein ibm zu Hilfe eilender Gefährte Dovidio stürzten in die Ticfe und wurden zerschmettert.

Washington, 4. März. (W. T. B.) Nah einer Meldung der „Associated Preß“ bat der Prôsident R oofevelt an das russische Komitee zur Linderung der Hungersnot in Nußland, das sih in New York gebildet hat, cinen Gel dbeirag gesandt und in dem Begleitschreiben zu weiteren Zuwendungen für diese Sache mit dem Hinweis aufgefordezt, daß Rußland etn guter Freund Amerikas gewesen fei.

(Fortseßung des Amilichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

(tbeilte Arc

TFyeater.

Lwiglihe Schauspiele. Mittwoch: Opern- tis. S2. Abonnem:ntsvorstellung. Die Verlobung Sei ter Laterne. Operette von Jacques Offenba. e] 3 dem Französischen ron Michel Carré und on Batiy. --- Coppelia. Phantastishes Ballett

3 Aufzügen von C. Nuitter und A. Saint-Leon.

k pon Leo Delibes. Musßikalische Leitung: Herr

weiter Professor Hellmesberçger. Ballett: Herr fter Grarh. Anfang Uhr.

S avguspieibaus. 62. Abonnemenatsvorstellurg. Oaelewfteins Vager. Echausfpiel in 1 Aufzuge verw Frted von Cciller. Regie: Herr Keßler. Die Birrolomini. Schausptel in 5 Aufzügen von i1edriih von Schiller. Regie: Herr Keßler.

Tin fes Obr. SDoanerß8tag: Overnhaus. 62. Abonnewrents- Puna Die Stumme von Portici. Große in o Aufzügen. Musik von Auber. Tert von - Fâar die deutshe Bühne bearbeitet von #tenstein. Anfang 7ck Uhr. etauimel haus 63. Abonnementsvorstellung WBaßenfsteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen n f tert von Schiller. Anfang 7 Uhr. eme DBerntheatec. Sonntag: v1. Billettreserve- iow, Ditenst- and Freipläße find aufgehoben. Fra Tinvoclo. Romisbe Oper in 3 Akten von Auber. è vor Gugone Scribe, bearbeitet von Karl Blum. Uniunz T3 Uhr.

_+ } LTTA

Demns:yes Theater. Mittwoch: Das Winter- mern. Anfang 74 Uhr. SouneiSiog: Nomeo und Julia. Kammerspiele: Fiithroct: Frühlings Grwacheu. Anfang 8 Uhr. TDomerag: Frühlings Erwachen.

es Schauspielhaus am Nollendorfplay. Ard: fifpiel vo osef Kainz. f. 14. Beil) Anfang 7 Vhr. E DaaN

«L 2nerttag: Serthas Hochzeit. Anfang 8 Uhr.

Aerifngtheater. Mittwo%, Aben ® , d 8 : WMieze uud Maria. a

Abend

Donnerstcg, Ab Freitag, Abends

Freitag, Abends

Gesamtgastipiel Hamburg. Die 3 Akten von Vik von Franz Lehär. Donnerstag Wittwe. Der Freishüg.

Undine.

Erzählungen.

2. Att.

tag.

UAlibi.

TPonxnerôtag, Abends 8 Uhr : Mteze uud Mari L y : aria, rx Bo, Kbends 8 Uhr: Dex Biberpelz, \

und P. Veber.

Alexander.)

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Sckwillertheater. Mittwoch, Spielmannsdrama in 4 Akten von Rudolf NRittner.

g 8

Charlottenbura Grolmanftraße). bunten Rocf. L von Schönthan und Freiherrn von SHlicht. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Kaiserjäger.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: des Neuen

und folgende Tage:

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Zu halben Preisen :

Komische Oper.

Vonners1ag: Tosea.

Kreitag: Carmen.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wohltätigkeits- vorstellung zu Gunsten des Säuglingtheims. Lafkmé, Toêca, Hoffmanns Erzählungen.

Lusispielhaus. (Friedrihstraße 236.) Mittwog, Abends 8 Uhr: Husarenficber. Donnerstag und folgende Tage: Husarenfiebver.

Schillertheater A. (Friedrih Wilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Ramin:

Donnerstag: Die Erziehung zum Dou Juan. Freitag: Die Erzichuug zum Don I Sonnabend: Adieu Therese!

Refidenztheater. (Direktion: RiardAlexander.) Mittwoch, Abends 8 Uhr : verzollen ? Schwank in 3 Akten von M. Hennequin

O. Uhr:

(Wallnertheater)

Narrenglanz. Ein | s! verzollen ?

ends 8 llhr: Die rote Robe.

8 Uhr: Narrcnglauz. (Bismarckstraße, Eke der Mittwoch, Abends 8 Uhr: Jm ustspiel in 3 Aufzügen von Franz

Mittwoch: Der Mikado.

8 Uhr: Jugend. T rektion: Kren und S@önfeld.)

Operetitentbeaters aus von Alfred Schönfeld.

Witwe. Operette in und Leo Stein. Mußk

Die luftige

lustige tor Léon

Der Milliardär. Operette Okonkowski und Lippscig.

Mittwoch: ofmaunns GoN Freitag: Nanron.

Ed. Steinberger. Klub.

3. Akt. Abends 5 Uhr: Josette meine Frau.

meiue Frau.

Donnerstag und folgende Tage: Haben Sie nichts

Lorbzingtheater. (Bellealliancestraße Nr. 7/8.)

Donnerstag : Die luftigenWeiber von Windsor. Freitag: Die Regimentstochter. Sonnabend: Das Glöckchen des Eremiten.

Thaligtheater. (Dresdener Straße 72/73. Di- Mittwoch, Abends 8 Uhr: Eine luftige Doppelehe. Gefang in 3 Akten von Kurt Kraay. Musik von Paul Line. Donnerstag: Sine lustige Doppelehe. Freitag: Zum ersten Male: Olympische Spiele. Schwank mit Gesang von Kraaß und Neal. Sonnabend: Olympische Spiele. Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Der Hochtourist. Sonnabend, Nacmittags 3 Uhr: Schülervorstellung. E

Bentraltheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Donnerstag: Der Zigeunerbaron.

Sonnabend, Abends 74 Vhr: Gasispiel des Herrn Zum erften Male: Der blaue

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrihstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fräulein

Donnerstag bis Sonnabend: Fräulcin Josette

Mozart-Vaal. Mittwod, Abends 8 Uhr: Populärer Klavierabend (Bcethoven-Abend) von FréÉdécic Lamond.

BPBirkus Schumann. Mittwoh: Fortseßung der großen internationalen Ringkampfkoukur- renz um den Goldenen Kranz von Berlin und 10000 ( in Bar. Es ringen: Pietro le Basque mit Charles d’Auvers, Axel Krook mit Hanseo, Ritßlexr mit Milo, Paul Pou& mit Vouchioni. Borher: Galaprogramm. Le6E& 4 Magnanis und um 94 Ubr: St. Subert1ns8. Größtes und sehentwertestes Prahtmanegenschaustück.

Sonntag: Au9nahmsweise in beiden Vorstellungen : St. Hubertus.

Familienunachrichten,

Verlobt: Frl. Gisela von Stangen mit Hrn, Leutnant Gert von Benedckendorff und von Hinden-

barg (Danitg-Langfuhr).

Verehelicht: Hr. Hauptmann a. D. Eugen Gaissert mit verw. Fr. Elzbeth Petri, geb. Gollmert (Berlin). Hr. Amtsassessor Dr. jur. Wilhelm von Shuckmann mit verw. Fr. Vallx von Arnim, geb. von Shuckæann (S{werin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant Erdmann von Prittwiß und Gaffron (Oels i. Schles.).

Gestorben: Hr. Gottlieb Friedrih von Malgan, Frhr.¿zu Wartenberg und Penzlin (Neustrelitz). Hr. Dherst ¿. D. Nobert voa Hornemann (Liegniß).

Fr. Hedwig von Hopffgarten, geb. Freiin von

Boineburg-Lengsfeld (Eisena). Frl. Berth«

von Bülow (Parchim).

Schwank mit Gesangstexte

3 Akten von

Verantwortlicher Redakteur :

Singakademie.

Juan. und Heiurich Grünfeld.

Hierauf: Sein

Abends 8 Uhr:

Haben Sie uichts zu | (Klavier).

(Nobert de Trivelin: Richard

Konzerte,

Mittwoch, Abends 8 Ubr: L, Abornemeutskonzert von Florian Zajic

Königliche Hochschule für Musik. Mittwo@,

Konzert von Jenuuy Beÿreus

Beethoven-BVaal. Mittwech, Abends 8 Ukr: LIL, Liederabeud von Julia Culp.

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag#- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zwölf Beilagen (eins{chließlih Börsen-Beilage), sowie die Juhaltsaugabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Auzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten A TaaRma hte gere eig pes Kommanudvitgesellschaftez auf Aktien

ktieugesellschaften, fär die Woche vow 25, Februar bis 2, März 1907.

Erste Beilage

zum Deutshen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

M D,

Berlin, Dienstag, den 5. März

Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

Zusammengestellt im Kaiserli@Gen Statistis&en Amt.

gering

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- E Qualität Verkaufte

gut

*Marttort

Gezahlter Prets für 1 Doppelzentner

| mittel ; Menge

niedrigster

niedrigster | bödster | niedrigster | bödster A Aa

böchster

A

1907.

R 2 E w m

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah übers{lägliGher Schätzung verkau?! Doppelzentner (Preis unbekannt!)

Am vorigen

L end Markttage

prets für 1 Doppel»

Verkaufe Durch- | \chnittô- | preis |

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wert | dein

zentner

D Strehlen i. Sl. Löwenberg i. Schl. C R Neuß .

Aalen .

Giengen .

Babenhausen JIllertifsen Giengen . Geislingen Aalen .

Polen, ;

T e d Strehlen i. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. R

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Giengen i

Posen. . Breslau .

Strehlen i. Schl Löwenberg i. Schl. Oppeln s Aalen

Giengen . Riedlingen

12,00 14,00 15,50

18,60 18,00

i Braugerste

; Braugerste

15,50 15,60 16,00 15,20

R Streblen i. Schl. Grünberg i. Sl. Löwenberg i. Schl. E E Neuß . . r 7) E Aalen . i 17,80 Giengen U s 17,60 j u Riedlingen . « d _— |

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppe

lzentner und der Verkauf8wert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Pun

Weizen. 1,20 I 17,30 16,70 | 17.90 18,10 | 18,20 17,80 | 18,00 17,590 | 18,50 19,60 | S s

--- 19,00 19,00

Kernenu (enthülster Spelz, Diukel, Feseu). _. 19,60 19,60

19,50 | 19,60 19,60

2000 | 20,00

19,60 | 19,80 | 20,60

9214 | 240 | 92240

Noggen. 1560 h 1580 | 15,40 15 50 15 85 16,20

15,85 16,10 16.30 16,C60

16.40 16,00 17.00 19,60

16,90

16,70. | 18,10 | 17,80 | 16,00 | 19,60

18,10 17,90 18,20 18,00 18,50

19,50 19,40 | 22,00 |

15,50 15,10 15,85

16,10 16,00 16 00 19,20

16,00 16,50 16,20 15,85 16,30

; 20 00 h 18,60

erste.

15,20 12,60 16 00 15 29 16,50 15,80

18,80 18.20

15,20 | 13,00 16,50 15 29 16,75 15,80 18,80 18,60

13,10 16,60 16.50 17 00 16,00 | 10 19,00 ; 12 19,00 1 110

268

12,50 14,00 15,50

18 60 18,00

240

Hafer. 15,90 16,00 16,20 16 30 15,60 16 10 —- 17.00 16 00 16,10 15,20 15,60 |

17 80 17,60

16,10 16,60 17,00 17,40 16,10 16,20 15,60 16,10 16,70 18,34 j 19,00 E 178051 18/00 | 18,60

16,60 17,40 16,20 16,10 95 17,20 20 19,00 56 18,00 10

“— 10

110

18 20 17,80 18,40

Ft d Lt \ «

)

16,70 16,70 17,80 18,10 19,60 19,00

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Do

19,60

40 20,00 5 290 90,02 991 99 14

19,40

19,60 | 1998 | 22,00

Do Do DO

1 257 5,71 15,83

4 108 15,80 16,00

16,30 16,38 19,03

435 16,10 1 650 16,50 137 19,59

96 18,60

152 15,20 O

3 840 16,00 15,25 158 9298

92 080

4 944

15,75 19,00 18,83 18,45

19,00 | 18,90 | 18,26

1 760 16,00 16,00

15,40 17,00 1A 190, 1446| ch9 18,40 | 25.

1 487 340

15,65 17,00 1033 18,33 183 17,75 185 18,50

bO DO DO Ls DO

Der DurF[nittêpreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. in den lten fes Spalten, daß entsprehender Bericht feblt.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde- rungen und Verseßungen. JIm' aktiven Heere. Berlin, 28. Februar. Pachaly, Hauptm. und Komp. Chef im Gren. Regt. Köntg Friedrich Wilhelm 1. (2. Oftpreuß.) Nr. 3, als aggregiert zum Fu 78 tr Herzog Friedrich Wilhelm von Braunshweig (Ostfries. )

L verseßt.

Potsdam, 1. März. y. Moßner, Gen. der Kav. und Gou- erne von Siraßburg ti. E.,, à la suito des Leibgardehus. Negts. gestellt.

Berlin, 2. März. Waenker v. Dankenshweil, Gen. Lt. von der Armee, zum Kommandeur der 31. Div., Blanquet, Gen, Major und Kommandeur der 2, Gardefeldart. Brig.,, zum Komman- deur der 33. Div., ernannt. Gr. Wolfskeel v. Reichenberg, Königl. bayer. Lt. a. D., früher im 1. Schweren Reiterregt Prinz Karl von Bayern, mit Patent vom heutigen Tage als Oberlt. der Res. des 2. Pomm. Ulan. Regts. Nr. 9 angestellt und vom 1, April 1907 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim leßtgenannten Regt. kommandiert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 2. März. Gaede, Gen. Lt. und Kommandeur der 33. Div., Guter: Gen. Lt. und Kommandeur der 31. Div., v. Dresky,

en. Lt, und Kommandant von Metz, in Genehmigung ihrer Ab- shiedgerue mit der geseßlihen Penfion zur Disp. gettellt.

Schwter, Lt. im Fußart. Regt. General, Feldzeugmeister (Bran- denburg ) Nr. 3, unter Berleihung des Charakters als Oberlt., der Abschied mit der geseßlihen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Armeeuniform bewilligt.

Deutscher Reichstag. 9. Sißung vom 4. März 1907, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Tagesordnung: Fortseßung der ersten Beratung der Geseßz- entwürfe, betreffend die Feststellung des Reihshaushalts- etats und des Haushaltsetats für die Schußgebiete auf das Rechnungsjahr 1907 sowie der Ergänzung zum Entwurf des Reichshaushaltsetats, gf von 6 Mitgliedern für die Reichsshuldenkommission und erste Beratung des Ent- wurfs eines Gesetzes, betreffend die Vornahme einer Berufs- und Betriebszählung im Jahre 1907.

Chef der Reichskanzlei, Wirklicher Gehcimer Oberregierungsrat von Loebell: Meine Herren! Ehe ih mich zu dem Gegenstande wende, der mich veranlaßt hat, heute das Wort zu erbitten, habe ich noch eine Nichiigstellung zu bewirken,

Der „Baye: tishe Kurier“ vom 3. d. M. {reibt unter der Spih- marxke „Eine prächtige Antwort“:

Eine prächtize Antwort hat laut „Elsässer" der Zentrums- führer Spahn einem hohen Herrn aus Negterungskretsen gegeben. Dem Blatt wird nämlih von einem Abgeordneten folgendes mit-

Gine hohe Persönlihkeit aus der Umgebung von Fürst 2 dent 9 s 3 ck s

geteilt. Bülow in Klammern: Herr von Loebell ? trat t ] fidentenwahl an den Abg. Spahn heran in der Absicht, ibn zu \prehen. Herr Spahn bedeutete dem Herrn, er sei in Zukunft für ihn nur noch vor Zeugen zu \prehen. Daraufhin entfernte ich der Herr. So ist's recht, und so muß es bleiben.

Meine Herren, ih konstatiere, daß diese Darstellung, soweit sie meine Person betrifft, von A bis Z erfunden ist. (Hört, hört! rechts und links.) Jch überlasse Herrn Spahn die NRichtigstellung, die er für angemessen erachtet, muß aber doch erklären, daß es eine eigen- tümlihe Kampf. sweise dieses „Bayerischen Kuriers" ist, hier aufs Geratewohl, anscheinend auf eine unverbürgte Erzählung hin, den Namen eines Beamten zu nennen und ihn in dieser Weise bloßstellen K wollen (Sehr richtig! rechts), und zwar in durchaus falscher Weise.

Meine Herren, der Herr Abg. Erzberger hatte am Schluß der leßten Sitzung in meiner Abroesenheit in einer persönlihen Bemerkung Es erklärt ih zitiere nah dem Oldenbergschen Parlaments- eriht —:

Herr Gothein hat mir den Vorwurf gemacht, ih hätte eine Nebenregtierung, einen Druck auf die Negierung ausgeübt. Er hat das niht näher begründet. Jch nehme zu feiner Entschuldigung an, daß er sih hierbei süßt auf eine Notiz der „Norddeutschen All- gemeinen Zeitung“ und auf eine |durhaus unwahre Aktennotiz des Chefs der Neichskanzlei.

Er hat ferner 'gesagt :

Die Unlauterkeit und Unrichtigkeit der erwähnten Quellen sind von mir hon zweifah nahgewiesen worden. Erstens war das Datum fals, und dann hat der Registrator die Sache ein ganzes Jahr zu spät geseßt, und ferner: die Niederschcift entspricht nicht der Wahrheit. Es handelt sich nicht um ein offizielles Akten- material nah meiner Meinung, sondern um eine einseitige Notiz, gie Ne Niederschrift, bei welher sich auch jeder Beamte rren iann.

Meine Herren, ih habe es eigentlih nicht für möglich, jedenfalls aber nicht für wahrshetnlih gehalten, daß der Herr Abgeordnete Erz- berger auf die Verhandlungen mit mir im Falle Poeplau hier zurück- kommen würde. Für die Form, in der er das getan hat, überlasse ih ihm die Verantwortung, Ihnen, meine Herren, das Urteil, nach- dem Sie meine heutigen Ausführungen gehört haben werden. Ich bin aber hierdurch zu meinem Bedauern troß der Geschäftélage des Hauses veranlaßt, auf die Angelegenheit, die allerdings über den Rahmen etner persönlichen hinausgewahsen ist, zurückzukommen; ih werde mich dabei möglichster Kürze befleißigen.

Herr Eizberger glaubt den Wert einer Registratur, weil ein- seitig, in Frage stellen zu können, und hat {fich anscheinend hierbei auf das neu!ih gtbiauhte Wort berufen: proprisa scripta non docent. Meine Herren, es handelt sh in diesem Falle niht um etne private Aufzeihnung. Jh habe Herrn Erzberger, der mir damals persön- lih noch faum bekannt war, in meiner amtlichen Eigenschaft empfangen, er hat mir eine amtlihe Angelegenheit mitgeteilt und hat meine amtlihe Mitroirkung bei dieser Angelegenheit nahgesuht; ih war deshalb niht nur berechtigt, sondern ih war verpflihtet, den Inhalt der Unterredung niederzuichreiben und ihn zur Kenntnis derjenigen Behörde oder derjenigen Beamten zu bringen, die in erfter Linie bei dieser Angelegenheit beteiligt waren. Meine Herren, ih mußte das

«Ar Ner Ci

1 jo mebr tun, als das Ersuben des Herrn Abgeordneten Grzber

mir vortrug, der Vorschlag, der mir dur ihn gen

, ein ganz ungewöhnlic md für mih überraschender war. _ Gr hat, um dies von vornherein hier festzustellen, mir mitgeteilt, Verr Poeplau habe noch aktenmäßiges Material hinter ih, dessen Bekanntgabe die Kolonialverwaltung aufs \{chwerste kompromittieren müsse; er sei bereit, dieses Aktenmaterial herauszugeben, wenn die gegen thn {chwebende Dit ziplinaruntersuhung (Hört, hört! bei den Liberalen), bei der in den nächsten Tagen der Schlußtermin in Potsdam anstand, aufgehoben würde. (Hört, hört! rechts und links.) Ih habe dieses Ersuchen fofort und mit Entschiedenheit zurückgewiefen und Herr Crzberger hat mir selbst erklärt, daß er diese Zurückweisung von mir

erwartet babe.

Meine Herren, Sie werden mir zugeben, daß eine solche un- gewöhnliche Unterhaltung, wie diese war, von mir auch aktenmäßig festgelegt werden mußte. Jch habe alsbald nah der Unterhaltung den Inhaîit, wie er mir im Gedächtnis war, niedergeshrieben, babe eine Abschrift dieser Niedershrift machen lassen und diese Abschrift dem Herrn Staatssekretär des Auswärtigen Amts, dem damaligen Herrn Kolonitaldirektoc und dem Legationsrat Professor Helfferih in der Kolontalabteilung vertraulich mitgeteilt. Herr Helfferih, der vor etwa 14 Tagen hier in Berlin anwesend war und mich besuchte, hat mir bestätigt, daß ih ihm fehr bald nach der Unterredung mit Herrn Erzberger diese Abschrift gezeigt und. ihm den Gang der Unterredung rit Herrn Erzberger so dargestellt habe, wie sie in der Aktennotiz niedergelegt ist.

Meine Herren, nahdem ih den beteiligten Herren diese vertrau- lihe Mitteilung gemacht hatte, . habe ih am 28. September 1905 wie cine Notiz auf dem Schriftstück selbst besagt, diese Registratur zur Assekbation genommen, und zwar, um den vertraulichen Charakter der Notiz zu wahren, und aus Rücksicht für den Herrn Erzberger, in besonderem Verschluß zu den sekreten Akten. Aus diesem besonderen Verschluß ist sie erst herausgekommen, um dies glei vorwegzu- nehmen, nah Jabresfrist und ist dann da zu der allgemeinen Regi- stiatur der Reichskanzlei gekommen, nachdem die Angelegenheit wider Erwarten in der Zeitung wieder zur Sprache gebracht worden war. Daraus erklärt sih au die Notiz der Reichskanzlei-Negistratur auf dem Schriftstück, daß sie in die Reichskanzlei erst im Jahre 1906 ge=- kommen ift, eine Notiz, aus der Herr Erzberger seine S({lüfse ziehen zu müssen geglaubt hat.

Meine Herren, ih habe dieses Verfahren gegenüber Herrn Erz- berger für rihtig gehalten, weil er perfönlich zu mir aekommen ift, \{hließlich auh in vertrauliher Weise mir diese Mitteilung gemacht hatte, und ih gar keine Veranlassung batte, Herrn Erzberger dur die Bekanntgabe dieser Unterredung trgend welhe Schwierigkeiten zu bereiten. Jh würde auch später niht die Angelegenheit zur Sprache gebraht haben, wenn ih nit zu meiner Ueberrashung im „Lokal- Anzeiger“ vom 14. November 1906 folgende Notiz gefunden bätte, die übrigens au durch die anderen Zeitungen gegangen ist:

Gegen die halbamtlihe Auslafsung der . Süddeutschen Reics- korrespondenz*, worin die Beschwerden des Abg. Erzberger wege der Beschlagnahme \cines Materials über fkoloniale Mikstär zurückzewiesen wurden, wendet fich der genzannte Abgeo zunächst, ohne den Erörterungen im R ¿wei Punkten entgenzutreten.

Es wird dann der erste Punkt erörtert und es heißt weiter

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