1907 / 64 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Washington, 11. März. (W. T. B.) Laut dem dies- Laden Bericht der Abteilung für landwirt schaftliche Pro- dukte betrugen die am 1. d. M. in den Händen der Farmer befind- lihen Vorräte in Prozenten ausgeorüd 28,1 für Weizen, 44,3 für Mais und 39,8 für Hafer, gegen 22,9, 40,9 und 39,8 9% zur gleihen

Zeit des Vorjahres.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln,

Kaiserslautern, 11. März. (W. T. B.) Die „Pfälzische Presse“ meldet, daß in St. Ingbert und Umgegend 12 Fälle von Genickstarre amtlih festgestellt worden seien, von denen zwei tödlihen Verlauf genommen hätten.

Verkehrsanftalten.

Laut Telegramm aus Natibor ist die heute früh in Berlin fällig g’wesene Post aus Wien infolge von Zugverspätung ausgeblieben.

Jagd.

Welche Unsummen der Jagdsport zuweilen vershlingt, dafür liefert interessante Belege Professor Dr. A. Shwapyah von der Königlichen Forstakademie Eberswalde in seirer „En1wicklungsgeschichte der Jagd“, die Hans Kraemer als ein Kapitel seines illustrierten populär-wissenshaftlihen Monumentalwerks „Der Mensch und die Erde" (Deutshes Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57, Lieferung 60 A) veröffentliht. Der moderne Verkehr führt die Jagdlustigen innerhalb weniger Stunden selbs in recht ferne Erden- winkel, und so kann es nicht wundernehmen, daß beispielsweise bei der Verpachtung der Jagden ein früher ungeahnter Wettbewerb sh geltend mat. Nah Professor Shwappah sind von der Mitte der ahtziger Jahre bis 1890 in den meisten Gegenden Deutsch- lands die Jagdpachten um mehr als 100 9% gestiegen; für den 340 ha großen Wald von St. Germain bei Paris hat sich {on 1890 die Pacht auf 40 000 Fr., also auf rund 120 Fr. für den Hektar gestellt, und in England und Schottland sind Jagdpachhten von 40 060 bis 100 C00 Æ für den einzelnen Bezirk etwas ganz Gewohntes geworden. In neuerer Zeit greift man au auf eine im Mittelalter verbreitete Sitte zurück und verkauft die Erlaubnis zum Abshuß einelner Stüke Wild. So fordert die ungarishe Staatsforsten- verwaltung z. B. für den Abs{uß eines Hirsches je nah der Anzahl seiner Enden vershiedene Summen; ein Zwanzigender ist nicht unter 1160 Æ zu erlegen.

Theater und Musik.

Lortingtheater.

Im Lorßingtheater fand gestern eine Aufführung von Lortings „Waffenschmied" statt, deren Reinertrag zu Gunsten der Hinterbliebenen der bei dem Schiffbruch in Hoek van Holland Verunglückten bestimmt war. Die Oper war unter Leilung des Kapellmeisters Bodanz;ky neueinstudiert, und für die Titel- rolle fowie für die Partie der Irmentraut waren zwei Mitglieder der Königlichen Oper, Paul Knüvfer und Frau vonScheele-Müller als Gâste gewonnen worden. Jhre vortrefflichen Leistungen sind bereits bekannt, im kleineren Raume aber kamen ihre {ödnen Stimmen besonders gut zur Geltung; namentlich erzielte Herr Knüpfer mit dem berühmten Liede: „Das war eine köstlihe Zeit* stürmischen, an- baltenden Beifall. Die Marie gab Fräulein Mizzi Fink zum ersten Male. Sie war in Gesang und Spiel munter und anmutig und bestand neben den Gästen mit Ehren. Das Gleiche läßt sch von den anderen Mitwirkenden, Herrn Görger (Liebenau), Herrn Adalbert Lieban (Georg) und Herrn Rathfelder ((chwäbischer Nitter) sagen. Die Aufführung, die mit großer Sorgfalt sowohl musikalish wie szenish vorbereitet war, war erfreulier Weise au zahlrei besucht.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, anstatt der ursprünglih angekündigten Aufführung des „Faulen Hans“, N. Leoncavallos Oper „Bajazzi“ mit Fräulein Destinn als Nedta, den Herren Kraus (Canio), Backmann (Tonio), Hoff mann (Silvio), Philipp (Beppo) gegeben. Voraus geht „Das war ih!“ von L. Ble, in den Hauptrollen mit den Damen Dietrih, Rothauser, von Scheele-

rollen find die Herren Böttcher, Geisendörfer, Staegemann, Müller, Vallentin, Vollmer und die Damen Arnstädt, Eshborn und von May- burg beschäftigt; die Regie führt Herr Patry. Morgen, Mittwoch, wird „Klein Dorrit*“ von Franz von Shsönthan in folgender Beseßung der Hauptrollen wiederholt: William Dorrit: Herr Vollmer; Amy: Fräulein Eshborn; Arthur Clennam: Herr Böttcher.

Um vielen Wünschen nachzukommen und den Andrang an der

Abendkasse zu vermeiden, findet der Vorverkauf für die Kainz- Gastspiele im Neuen Schauspielhause außer Vormittags von 10—1# Uhr, noch Nachmittags von 5—6{ Uhr an der zweiten Kasse des Neuen Schauspielhauses statt. Jedoch können dort nur die für die ¿SOLENAnG desselben Tages noch vorhandenen Billette gelöst werden. Morgen, Mittwoch, Abends 7F—8# Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der St. Marienkirche im Rahmen seiner Orgelkonzerte eine Paul Gerhardt-Feier unter Mitwirkung von Frau Emmy Collin-Haberlandt (Sopran), Fräulein Agnes Friedrihowicz (Alt) und Herrn Georg Dieburßz (Violine). Der Eintritt ist frei.

(Der Konzertberiht befindet sih in der Dritten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, 12. März 1907.

In Anwesenheit Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin fand geftern, Vormittags 11 Uhr, in Stegliß die Feier des 100jährigen Bestehens des Militärwaisenhauses „Friedrichs ftift" statt. Am Eingange des reihges{müdckten Stifts empfingen der Kriegéminister, Generalleutnant von Einem genannt von Rothmaler, der Wirklihe Geheime Oberregierungsrat Kayser, der Inspektor der Anstalt Neinbolz und die Erste Ebrendame des Stifts Fräulein Koellner Jhre Majestät und geleiteten Aller- hôödstdieselbe in die Aula, wo die Feter alsbald ihren Anfang nahm. Das Gebet sprach der Generalsuperintendent D. Faber, die Festansprache, die ein ge{ichtlihes Bild der Anstalt und ibrer Ent- widckelung in den verflossenen hundert Jahren gab, hielt der Inspektor Reinholz. Eine Besichtigung der Räume {loß fich an.

Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers stehende Verein zur Besserung der Strafgefangenen hielt am gestrigen Montag unter dem Vorsiß des Generalstaatsanwalts Dr. Water seine Monatsversammlung ab. Der Versammlung wohnten u. A. der Landgerichtspräsident a. D. Braun, der Senatspräsident Dr. von Strauß und Torney sowie der Regtierungs- assessor Dr: Lindenau vom Königlihen Polizeipräsidium bei. Nah dem von Herrn Neckes erstatteten Bericht konnte im Februar d. J. 302 um Arbeit Nachsuchenden folhe zugewiesen werden; seit Anfang Januar erhielten von 760 Straf- entlafsenen, die um Beschäftigung baten, 640 Arbeit nachgewiesen; außerdem wurde noch 143 Personen Vereinsfürsorge gewährt. Der Fürforgeaufsiht unterstehen zur Zeit 144 Poli¡eiobservaten. Für 188 Strafentlassene sind im Monat Februar 1500,30 4 Arbeits- prämien zur Veiwaltung bezw. Auszablung überwiesen worden. Er- freulih war ferner, von Herrn Damann zu hören, daß er von 15 bedingt be- straften Jugendlichen, die er in ihren Wohnungen aufgesucht, den besten Eindruck gewonnen und si überzeugt habe, daß sie bei ihren Straftaten der Verführung unterlegen seien. Hierauf berichtete der Strafanstalts-

direktor Klein über die Kommissionsarbeiten, betreffend Ausweisung, zu denen der Affesfsor Dr. Lindenau noch weiteres \chäßbares Material für die Praxis des Königlichen Polizeipräsidiums beigebraht hat. Der Direktor Kiein gab nohmals in kurzen Zügen ein anshaulihes Bild von den fegten Vereinsverhandlungen und der sich diametral gegen- überstehenden Auffassungen in der Ausweisungsfrage. Die Kommission hat sih eingehend zu unterrihten gesucht und auch die Verhand- [lungen des Landtags abgewartet, über die der Berichterstatter gleih- falls eine Uebersicht gab und hierbei besonders die anerkennens- werten Worte des Ministers des Innern vom 19. Februar über die Tätigkeit der Fürsorgebereine hervorhob, die der weitesten Unter- stüßung wert seien. Der Medner teilte mit, daß \sich die Kommission nah eingehenden Beratungen und lebhaftem Meirungsaustausch vcll- ständig auf den Standpunkt des Abgeordnetenhauses gestellt babe; eine bon der Kommission diesbe¡üglih vorgeshlagene Entschließung wurde

von der Versammlung einstimmig genehmigt. Der Pastor Diestel in unseren

eWie kann dem AlkoholmißbrauGß unserer Shüßlinge entgegen gearbeitet werden?" Die gestellten Anträge wurden {ließli etner PEMertlgen Kommission zur Bearbeitung überwiesen, die in der Maisizung Bericht erstatten soll.

Der Berliner Verein für Luftshiffahrt veranstaltet für die Mitglieder des deutschen Luftschifferverbandes ein photg, graphishes Preisaus\chreiben, das die Hebung und Förderung der militärischen und sportlichen Ballonphotographie zum Ziele hat, Als Preise seßte der Verein dret Medaillen in Gold und ses in Silber aus, die die Optische Anstalt C. P. Goerz, Aktiengefell schaft Friedenau, dem Verein zu diesem Zwecke zur Verfügung stellte. Die Aufnahmen müssen mit Goerz - Doppel - Anastigmaten bezw, mit der Goerz-Ans{üßz-Klappkamera hergestellt sein. Prei8gekrönt werden außer Serten-Ballonaufnahmen auch bervorragend gute Landschafts- und Wolkenaufnahmen vom Ballon aus, gute Abfahrts, und Landungsbilder. Die Aufnahmen müssen in der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1907 aufgenommen sein. Auskunft über das Preisaus\chreiben wie auch bezüglich des Beitritts zum Verein für Luftschiffahrt erteilen die Aus\hußmitglieder für das Preisaus, shreiben, Geheimer Rat Profefsor Dr. Miethe, Charlottenburg, Haupts- mann Hildebrandt, Charlottenburg, Direktor Christmann, Friedenau, ebenfo die Optische Anstalt C. P. Goerz, Friedenau.

Die Vorbereitungen zu ter allgemeinen Gartenbau: ausftellung in der Auëstellungshalle am Zoologischen Garten, deren Reinertrag der öffentlichen Krankenpflege zugute kommen soll, find in vollem Gange. Den Hauptanziehungspunkt der Ausftellung wird, wie wir erfahren, ein das Ganze beherrshende8, etwa 1000 qm haltendes Blumenstück bilden, dessen Mitte ein großer Spring, brunnen, umgeben von gro blütigen Calla, Farren und Gräsern {müden fol. Ihm {ließen sh an, nah Farben harmonis geordnet, die beliebten getriebenen Blütensträucher unserer Gärten, wie Sgneeball, Flieder und Mandelbäumchen, ferner außer Azalien die Königin der Blumen, die Nosen, umgeben von aiblumen, Primeln und anderen blübenden Zimmerpflanzen. Die Ausftellung findet vom 14. bis 20. d. M. statt.

Mannheim, 12. März. (W. T. B.) Der Rhein und der Nedckar steigen rasch. In der vergangenen Nocht stieg der Rbein von 296 auf 430 cm, der Neckar von 323 auf 527 cwm. Vom Ober- lauf des Nheins wird weiteres Steigen gemeldet.

Innsbruck, 11. März. (W. T. B.) Infolge des Nieder- ganges zahlreiher Lawinen im Innthale ist der Verkehr auf der Arlbergbahnftrecke Langen Bludenz und auf der Staatsbahnfstrecke Golling— Sulzau gestört.

Mezö-Hegyes, 11. März. (W.T. B.) Die Studierenden der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin (vgl. Nr. 63 d. Bl.) sind beute nahmittag hier eingetroffen und wurden von den Vertretern des Ackerbauministeriums bewillklommt. Sie besichtigten die staatliche Musterwirtschaft, das Gestüt, die Mastvieh- zucht und die Spritraffinerie. Die Berliner Profefsoren äußerten si{ch fehr anerkennend über die vorzüglih: Einrihtung der Musterwirtshaft. Die Gäste bleiben bis zum Mittwoch hier.

Marseille, 12. März. (W. T. B.) Dur einen Sturm- wind wurde ein im Bau begriffenes Fabrikgebäude nieder- gerissen. Neun Arbeiter wurden vershüttet, davon sind dret als Leichen, sech3 mit s\chweren Verleßungen aus den Trümmern befreit worden.

Nah Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Paris, 12. März. (W. T. B.) Casimir-Perier, der frühere Präsident der Republik, ist in vergangener Nacht gestorben.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten,

zum Deutschen Reichsanzeiger und Köni

M 64.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 12. Mârz

Amsfliches.

Deutsches Reich,

Na PwMeiluUng der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die

Schlusse des Monats Februar 1907.

Zeit vom 1. April 1906 bis zum

O ————

9

“.

3,

4.

5,

6

Hierz

Einnahme

Oberpostdirektionsbezirke" im Monat

t, |

u Einnahme in den

Februar 1907 Bormonaten

E

Zusammen

b.

Einnahme in dem- selben Zeitraum des Borjahres (Spalte 4)

k |S

-+ mehr

-— weniger b |

Im Rechnungsjahre 1906

A

u

17357 | 80 8428 | 70 18 280 | 20 170 010 | 7595 | 10 L1 850 1 20 13.202 |-70 4 949 | 20 13 794 | 80 7640 | 7 30 397 | 14 150 | 50 11 582 | 60

1, Im Reichspostgebiet. 1) Königsberg N 2) Gumbinnen

3) Danzig -

h Berlin . 5) Potsdam . . 6) ¿Frankfurt a. D, 7) Stettin A N Köslin

9) Posen °

10) Bromberg .

11) Breslau

1) Liegniy .

13) Oppeln .

14) Magdeburg

15) Halle a. S.

16) Erfurt N

17) Kiel .

18) Hannover

19) Münster

9) Minden .

11) Dortmund .

Y) Cassel E 23) Frankfurt a. M. 24) Côln

%) Aachen .

26) Koblenz

27) Düsseldorf .

20) DUEL

29) Dresden

a0) Leid +

31) as :

32) Karlsruhe

33) Konstanz

34) Darmstadt : 35) Schwerin i. M... 36) Oldenburg .

37) Braunschweig . 38) Bremen 39) Hamburg . 40) Straßburg i. E. WOME

13221 21081 |

15 809 | 40 9 670 14 045 | 20

16036 | 41 698 30414

8 584 13 005

59 233

40 376 31 148 40117 12/395 21 223

3 366

7611 10 563

158 770

4 582

1 934 619

290 283 19 880 | 80 G 206 716

20 344 | 20 209 029 200 144

107 320 1 055 700 |

179 624 84 167 176 935

75 051 111 365 125 158

43 037 134 706

79 204

156 853 144 091 234 544 136 459

104 688 144 982 338 274 168 314 459 532 314046

89 102 153 118

D3 813 | -

22 859 248842 | 5

446 125 | 304 085

436 084 |

113 867

238491 |

42 943 | 94022 | 8 116857 | Î

34 381 * 996 982 ) 1 677 049 24 264 | 6 243 (34

61 394 | 2

197 181 | 92 596 | 195 215 | 2 104 629 | 82 646 123 216 | 138 410

47988 | ¿

148 500 | 86 845 320 680 171 003 | 155 673 | 254 424 | 149 680 227 797 229 373 215 953 114 359 159 027 428 179

184 350 |

501 231 344 461 94 086 166 123 1163 020 59 046 271 701 486 501 335 233 482 201 |

126 223 | 2

257 714 | 46 310 101 634 | 127 421 331 364 1835 819 267 299 65 976

176 505 | 10 84 724 | 70 171544 | 90 2 074 301 | 50

75 648 | 80

111481 | 60 138 664 | 70 40512 | 30 141 100 | 90 89719 | 301 037 | 80 159 464 | 159 924 | 225 992 | 60 137 538 | 60 206 568 | 30 191162 | 50 188 259 | 98 901 | 10 149 960 | 40 368 428 | 20 164 823 | 90 449 450 | 10 332255 | 40 102 787 | 60 148 231 | 80 1031813 | 10 93 985 | 80 265011 | 60 442 509 | 317 866 | 20 442818 | 80 119037 | 40 236 810 | 70 41 838 | 20 94 394 | 40 123 572 | 70 288 935 1641 547 | 60 275 943 | 60 64762 | 90

M” ( _ ( 9982

« _

) 997 11 734 251 7474 7 400 1126 19 642 11 539 4 250 28 432 12 141 21 228 38 210 27 694 15 458 9 067 59 751 19 526 51 781 12 205 8 701 17 891 131 207 5 061

6 690 43 992 17 367 39 382 7 135 20 904 4 471

7 239

3 848 42 428 194 272 8 644

|+++++ | ++++++

+1 ++++++++++++++ | +++++++++++

70 90

| 90

10 60 80

50 20 60 30 30 90 70 70 90

10 50 40

90

40 60 10 10 30 40 80 10 90 70 70

10

40

1123 161 105 318 31 041

Summe 1 . Bayern

, Württemberg .

117 1051 635 301 715 ! 60

767 942

12891 104 1156 953 332 757

11 925 886 | 20

322 454

1213 |

—+ 965 218 + 84 890 -+ 10302 |

10 90

Veberhaupt

13 121 293 | 60

13 320 401

| nicht weit genug gingen;

| sei ungemein

| deutet.

| bâtten wir eine eiwas entgegentommendere Erklärung des | sekcetärs erwarten können.

¡ des

glih Preußischen Staatsanzeiger.

UDOTe

Führers Eugen Richter, der uns gestern vor einem Jahre entrissen wurde, fortfahren zu wirken für die Freiheit, die Gerechtigkeit und den Frieden zum Wohle unseres Vaterlandes!

Abg. von Dirksen (Rp.): Durch die Rede des Abg. Trimborn ging eine gewisse elegishe Stimmung, die auch bei dem Abg. v. Hertling vorherrshte. Ich meine, diese Wehmut ist wobl verständ:ih und begreiflich, und ih fann dem Abg. Dr. Mugdan darin beipfli{ten, daß ein gewisses Gefühl der Befceiung durh weite Kreise dis Volkes gebt, daß die Vorherrschaft des Zentrums auch auf dem sozialpolitishen Gebiete endlich einmal gebrochen ist und daß wir Sozialpolitik machen können auch ohne das Zentrum. Selbst- verständlich wird die Rechte, wie bisher, für eine großzügige u:d ver- ständige Sozialpolitik zu haben sein. Jch glaube, daß die Beschwerden des Abz. Trimborn, daß die Thronrede und der Reichskanzler fich nach dieser Richtung hin nicht genügend geäußert hätten, nah den Crläuterungen des Staatssekretärs des Innern nun beseitigt letn werden. Mit der Auffassung des Abg. Hue abcc, wir müßten nun gewissermaßen den Befähigungënahweis tafür er- bringen, daß wir auch Sozialpolitik machen könnten ohne die Sozialde mokratie, kann ih mih nicht einverstanden erklären. Wir haben _ ja in den leßten Jahrzehnten fast nidts weiter getan, als Sozialpolitik getrieben, und diejenigen Gesey?e, die wir im nteresse der Arbeiterschaft für notwendig hielten, vorbereitet. Aber die Sozialdemokratie hat im entscheidenden Moment der UAb- stimmung immer versagt. Ih brauche Sie gar nicht an die groß- ¿gige jozialpolitishe Gesetzgebung Kaiser Wilhclm des Großen zu erinnern; auch in den leßten Jahren haben wir sol)e Gesetze stets gegen die Sozialdemokratie machen müssen. JIch möchte mich hierfür auf das Zeugnis eines sozialdemokratishen Genossen berufen, der sih über die Ursahen der Abschwenkung vieler Mitiäufer dahin äußert, daß die sozialdemokratische Neichêtagsfraktion gegen alle fozialpolitishen Geseße gestimmt habe, weil sie thr 1 i es wäre besser, wenn die Fraktion diesen Standpunkt aufgäbe und, wenn das endgültig zur Abstimmung ge- langende Geseß einen Fortschritt gegenüber dem bestehende: Zustand darstelle, für dasselbe stimme, wenn auh unter Protest Es i ungem \{chwer, die Wähler darüber aufzuklären, warum die Genossen gegen ein Gesez stimmten, das einen Fortscþriit be- Ein besseres Zeugnis als dieses aus dem Munde eines Genossen kann nicht beigebraht werden. Der Abg. Hue ist auf dem Gebiete der Sozialgesezgebung dern doch nicht recht in- formiert. Welches Land der Welt steht in der Sozialpolitik o unerreihar wie das Deutscke Neih? Wie unendlich hat es gedauert, bis einzelne von andeien Regierungen den Versuch gemacht haben, uns langsam zu folgen. Und ta wirst uw s dér Abg. Que eine absolute Unfruchtbarkeit auf diesem Gebiete vor! Wie hat [elbst das nach feiner Ansicht verrottete reak1ionäre Preußen mit setnem elendesten aller Wahlsysteme noch in den leßten Monaten und Tagen Sozialpolitik getrieben! Jch crinnere Sie nur au den Gesjey- entwurf über die Wanderarkeitsskätten, von denen der Pastor Bodelshwingh jagte: Es handelt sih bei diesem Geseße nicht eiwa um eine Ergänzung der Armengesetgebung, fondern um ein selbständiges sozialpolitishes G-sez von größter Tragweite. Von den in der Interpellation genannten Materien balien meine polllishen Freunde die Frage des Befähigungsnacä;wcises und unlauteren Wettibewerbs für vollkommen \spruchreif Da Staats- Ih glaube, daß, wenn der Gesetzentrourf

y atn ¿oie

: Über den kleinen Befähigungsnahweis bald eingebraht würte, der

j Neichst ag

in der Tat noch Zeit fände, ihn zu erledigen, und das

| Zustanvebringen dieses Gesetzes würde einen beruhigenden Einfluß auf | den Mittelstand ausüben. Der Abg. Hue hat mit einem Male das Herz

) der Sozialdemokratie für den Handwerker entdeckt. | Ut niht gesund und intermittierend.

| Zeit

¡ Tônne.

Aber dieses Herz [ Nur alle fünf Jahre zur t der Wahlen versihert die Sozialdemokratie, daß sie dem Miittelstande außerordentliß wohlwolle und ihm nur nit helfen

In Wirklichkeit aber haßt sie ihn. Sie hat dies tei

1 072 063 | 70 |

hat die Frage der Ansiedelung von Strafentlassenen E E : | Kolonien angeregt, dabei aber betont, daß dies nicht etwa in dem 1299 521 14380 815 | +1 060 411 | Sinne einer Deportation zu gesehen babe. Eine überaus leb- ]

hafte Debatte hatte der Vortrag von Fräulein Sophie Lesser:

| verschiedenen Gelegenheiten an den Tag gelegt. Daß fozicidemo- | kratische Autoritäten sich unzweideutig gegen Handwuk und | Mittelstand ausgesprochen haben, ist ein Beweis, daß die Aeußerungen des Abg. Hue der Wahrheit nicht entsprehen. Der Abz. Dr. Braun | hat einmal den Mittelstand mit ter Postkutsche verglichen, die heute mit der Eisenbahn niht mehr mitkäme. Schon damals hat ihm der | Abg. VBöôdler erwidert, er wolle nicht wünschen, taß er, Dr. Braun; E / E : L unter diese Postkutsche geriete. Dr. Braun ist niht mehr hier: mir einzig und allein auf den Organisationen überhaupt ruhen müssen. | {eint fast, als ob er tatsählich in seinem Wahlkreise unter diefe Verbindet man aber mit der Er)angung der Rechtsfähigkeit für die | Postkutshe gekommen ist. Jm gleihzn Sinne haben sich Bebel und Berufsvereine die belästigenden Bestimmungen des früheren Entwurfs, | Vollmar, Beck, Peus und Hue ausgesprochen. Die „Norddeutsche dann werden die meisten Vereine sih hüten, dieses Danaergeschenk | Allgemeine Zeitung“ brachte einen Artikel in Erwiderung auf anzunehmen, und die Nechts\ähigkeit der Berufsvereine wird dadurch | Auelafsungen des „Vorwärls*“, in denen gesagt war, die S zialdemo- vollständig bedeutungs1o8 werden. Mit gcoßer Freude haben meine | kratie konstatiert nur, daß die heutige Wirtschaftsentwicklung dahin politiswen Freunde es begrüßt, daß der Staatssekretär uns eine ' führen müsse, den Mittelstand zu vernichten. So, fagt die „Nord- Vorlage in Aussibt stellte, durch welche die Arbeitszeit für die | deutsh- Allgemeine Zeitung", konstatiert wohl auch der Mörder ‘gegen- Arbeiterinnen bis 10 Stunden täglich bemessen wird. Ich habe shon | über seinem Opfer, daß es nun sterben muß. (Der Nedner verliest eine fruher nachgewiesen, wie groß die Schädigung ist, die durch eine Rethe solcher Aeußerungen, wobei er von den Sozialdemokraten wieder holt übermäßig lange Arbeitszeit nicht nur der Arbeiterin selbst, | unterbrohen wird, so daß der Präsident um Ruhe biiten muß.) fondern auch ihrer Nachkommenschaft droht. Ebenso werden meine | Der Abg. Hue hat den Vors&lag gemacht, die Handwerker möchten politishen Freunde einer Vorlage zur Beseitigung der Mißstände | gegen bar verkaufen ; ja, wenn sie dazu immer in der Lage wä- en! auf dem Gebiete des Ausverkaufswesens zustimmen. Die Ausführungen / Er wandte sih auch gegen unsere Wirt schaftspolitik, infolge deren die des Staatssekretärs hierüber waren insgesamt liberal. Der Staais- | Rohmaterialien so gestiegen seien. Jch behaupte, daß durch unsere sekretär hat durhaus reht, daß nit jede: Mißstand auf dem Wege | Wirtschaftepolitik unsere kleinen Landwirte wictshaftliß fo geste?t der Gesetzgebung beseitigt werden kann. Selbsthilfe ist in der Tat hier sind, daß sie dem Handwerker in den kleinen Städ1en et552 abkaufen unbedingt notwendig. Der Fall, den der Abg. Bruhn über ein Waren- | und bar bezahlen können. Geht es den Bauern gut, so gebt es auch den haus mitgcteilt hat, ist nah dem geltenden Geseß leiht zu fassen. | Handwerkern gut. Wenn er eine Erhöhung ter Beantenb: soldungen Auch über den kleinen Befähigungsnachweis haben wir uns hon | angeraten hat, so übezsfieht er, daß im neuen Eisenbahnetat Millionen früher ausgelassen. Dem bezüglihen Antrag des Zentrums aus | ausgeworfen sind für die Erhöhung der Beamterbesoldung, aanz cl voriger Session gegenüber baben wir uns unsere Stellungnahme gesehen von den Beamtenbesoldunuen in Preußen. Der Rat des damals vorbehalten. Vom prinzipiellen Standpunkt hätten wir da- | Abg. Hue war um so überrashender, als der Abg. Artrick geuen kaum etwas einzuwenden, wenn wir uns auch den Hoffnungen | es als den größten Vorteil be:eihnet hatte, wern die Beamten nicht hingeben, welche die Handwerkerkreise von Prüfungen erwarten; | vom Minister bis zum Nochtwächter vers{hwänden. Der denn bâtten sie recht, dann müßte ja China, das gelobte Land der | Hue hat dann die Nationalliberalen ersudt, für Prüfungen, allen anderen Ländern voraus sein. Nun haben wir | Zwecke ein Kapital von einer Million zur bier eine neue Mehrheitsbildung , die den Herren vom | stellen. Es ist bier nit Sitte, Namen zu nennen Zèntrum und von der Sozialdemokratie große Kopfschmerzen | Sozialdemokraten bzben in threr Fraklion so rei: Henen und macht. Einmal verhöhnen die beiden Parteien die neue | werden vom Kapital so unterstüßt, daß sie besser täten, licb:r aus Mehrheit, die sie für etwas Ephemeres halten, und | threm eigenen Vorrat etwas herauëszunebmen, ehe sie ih an eine dann verlangen sie unlogisch schon positive Nefsultate. Sie | andere Fraktion wenden. Der Abg. Hue hat auf die \{leckten Er- müssen etwas geduldiger sein; zeigen Sie mir doch irgend eine | fahrungen hingewiesen, die man in Oesterreich mit dem Befäbigungsnach- Paarung, die \hon nach wenigen Tagen ein Mesultat zeizt. | weise gemacht habe. Hier handelt es sich um den kleinen Be- So schnell geht die Sade niht. Wir werden von unseren grundsäß- | fähigungsnachweis, und wenn ein Stand hofft, daß ibm durch cine lien Anschauungen auch nit ein Tüpfelchen preitgeben; aber die neue | solche gesetgcb-rishe Maßnahme geholfen wird, dann sollte der Staat Stellung im Reichstage legt uns Verpflichtungen auf, die {wer zu ! ein solhes Experiment machen, denn bess.r etwas als wie gar nichts. erfüllen fein mögen, die wir aber eifrig zu erfüllen bemüht sein werden. | Der Abg. Hue sagte, er sprähe als Handwerker ur d verstände die In den leßten Wahlen waren es ideale Gründe, die den Enthusiasmus | Sache deshalb. Glauben Sie denn, daß ih etwa nit Ges» hervorgebraht haben, denn die Zoll- und Steuerfragen waren aus- | legenheit gehabt babe, in Wabhlversammlungen mit Arbeitern geschaltet. Die neue Mehrheitsbildung is aus der Notwendigkeit, | und Handwerkern zu sprechen? Wir sind über die Stimmung niht aus den Wünschen des Reichskanzlers geboren, weil es gar kein | der Handwerker ebenso orientiert wie nur irgend ein Sozialdemokrat. anderes Mittel gibt, zu verhindern, daß die Zentrumspartei, eine | Sie (zu den Sozialdemokraten) sind doch nicht die einzigen Vrrtreter Minderheitspartei, im Bereiy mit der Sozialdemokratie dem deutshen | der Arbeiter und noch weniger die Vertreter des Handwerks. Volke thren Willen aufzwingt. Wir sind uns der shweren Verant- | Die Wünsche der Handwerker sind deutli genug auLgesprocen worden wortlihkeit bewußt, welche unsere neue Stellung uns auferlegt, wir / von ihrer zuständigen Veitret:.ng, den Handwerke: « und Gewerbe- werden alles zu tun suchen, damit dieser Enthusiasmus blei t und | kammeitagen. Diefe haben fch einmütig für den kleinen BefädizunzWe beständig wächst. Wir werden in den Bahnen des unvergeßlichen Civ:

C Herrn Hoffmann, und Herrn Sträß aus Hamburg als Gast elebt. Im Köriglihen Schauspielhause geht als nächste Neu- einstudierung Shakespeares „Was ihr wollt* in Szene. In den Haupt-

Zweiten und Dritten Beilage.) Berlin, im März 1907. Hauptbuchhalterei des Reichsshaßamts. Biester.

um den Goldeneun Kranz von Berliu (aus- gestellt bet Eugen Marcus, Hofjuwelier, Unter den Linden 31) und 10 000 ( in Bar. Es ringen: Albert Heia mit Pietro le Basque, Clemeut le Boucher mit Bernhard Vorrath, Chemjakin mit Clement le Terrassier, Paul Pons mit Ed. Rigtzler. Vorher: Galaprogramm und um 9t Uhr: St. Hubertus. Größgtes uad sehens- wertestes Prachtmanegenschaustück.

Familiennachrichten.

Verlobt: Klementine Gräfin Golß mit Hrn. Landrat Dr. jur. Ludwig Dionysius (Czaycze— Gnesen). Frl. Charlotte von Berger mit Hrn. Oberleutnant Hans von Bronsart (Berlin). - Frl. Käte Elert mit Hrn. Rittergutbbesizer Erich Kutscher (Groß:Nofsin—Wobesde). -

Verehelicht: Hr. Dr. med. Max Senator mit Frl. Karoline von der Wense (Berlin). des

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Staatsanwalt Dr. jur. Braunbebrens (Efsen). Hrn. Aff:ffsor Dr. jur. Altert Kienlin (Stuttgart). Eine Tochter: Hrn. Pastor M. Shhott (Geischen bei Saborwißtz).

Gestorben: Hr. Kuno Frhr. von Angern-Stilcke (Wülfingerode). Hr. Rittergutsbesiger Hugo von Oertzen (Alt - Vorwerk bei Klein-Lunow).*— Fr. Klara von Schaewen (Breslau). Fr. Anna von Shrôter (Charlottenburg). Hedwig Anna Angelica Gräfin von Reichenbach - Goschüt, geb- pon Ploeß (Chemniß). Verw. Fr. Geheime Negierungêrat Wilhelmine von Gehren, geb. vou Gehren (Cassel). Frl. Adolfine von Münch- hausen (Potédam).

Donnerstag und folgende Tage, Abends 8 Uhr:

î O. Schillertheater. (Wallnertheater.) Haben Sie uichts zu verzollen ?

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Räuber. Schau-

spiel in 5 ARCOnes von Friedrih von Schiller. Donnerstag, Abends 8 Ubr: Narrenglanz. Freitag, Abends 8 Uhr: Narreuglanz.

Charlottenburg (Bismarckstraße, Eke der Grolmanstraße). Mittwoch, Abends 8 Uhr: Minna von Baruhelm. Lustspiel in 5 Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Im bunten Roe.

Freitag, Abends 8 Uhr: Im bunten Roe.

Deutscher Reichstag. 15. Sißung vom 11. März 1907, Nachmittags 2 Uhr. (Berit von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

i Tagesordnung : Fortseßung der Besprehung der Jnter- pellation der Abgg. Trimborn und Dr. Hitze, betreffend Rehtsfähigkeit der Berufsvereine, Arbeitszeit der Fabrikarbeiterinnen, Arbeitskammern, und der Jnterpellationen der Abgg. Graf von Hompesch und Bassermann, betreffend Reform der Strafprozeßordnung, ferner Jnterpellation der Abgeordneten Albrecht und Genossen, betreffend Eingriffe von Be- hörden 2c. bei der Reichstags8wahl, und Interpellation der Abgeordneten Freiherr Heyl zu Herrnsheim, Dr. Stresemann, betreffend die Verhältnisse der Privatbeamten.

Ueber den Anfang der Sißung is in der gestrigen Nummer d. Bl, berihtet worden. Abg. Dr. Mugdan (frs. Volksp.) fortfahrend: Die Antwort Staatsfekretärs auf die Jaterpellation hat ja in dieser Bes zlehung Hoffnungen erweckt; was er aber über das Gesetz, betreffend die Nechtsfähigkeit der Berufsvereine gesagt hat, hat meine politischen Freunde in keiner Weise befriedigt. Die Geschichte dieses Gesetzes ift auh ein etwas dunkler Punkt in dem sozialpolitischen Zentcumskurs, Wenn das neue Geteß nur das berüdcksihtigen ollte, was der Abg. Trimborn im vorigen Jahre hier gefordert hat, dann wird es die gesamte deutsche Arbeiterschaft auf das allertiefste enttäushen, niht nur die Sozialdemokraten, die deutshen Gewerk- bereine, fondern au die christlichen Arbeiterorganisationen. Die Verleihung der Nechtsfähigkeit an die Berussvereine ist nach unserer Auffassung die Aufhebung eines Unrechts, die Be- seitigung eines Ausnahmezustandes für die Berufsvereine. Diese Vereine haben das Recht auf eine geherle Nechtsform genau ebenso, wie die Vereine zum Zweck der Veranstaltung von Lustbarkeiten und Vergnügungen. Der Staatssekretär stellte in Aussicht, daß vor der Einbringung eines neuen Seehes über die Nehtsfähigkeit der Berufs- bereine ein Gesetz über die Arbeitskammern eingebraht werden würde.

y habe mich mehr für die Errichtung von Arbetterkammern aus- gelprohen, da aber nah Lage der Geseßgebung und ter Parteien dies ausfichtslos ift, so interschreibe ih den Antrag auf Ecrichtung 8 Arbeitskammern: der Fverting in der Hand ist mir lieber als

e Taube „auf dem Dach. Die Arbeiterberufêyereine sind die wahren Träger der Wahlkörper für die Arbeitskammern. Es herrscht arüber Uebereinstimmung, daß nur allein durch die Arbeiter- ?rgarisationen ersprießlihe Anregungen zum Besten der Arbeiterschaft egeben werden können. So ist es auch bei den anderen Ständen.

(eohalb werden bet der Frage der Standebvertretung der Arbeiter

è Organisationen die Hauptrolle sptelen, Die Wahlen werden

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- gane, 67. Abonnementsvorstellung. Das war ih!

orfidylle in 1 Aufzuze nah Joh. Hutt von Richard Baika. Musik von Leo Ble. Unter persönlicher Leitung des Komponisten. Regie: Herr Oberreaifsseur Droescher. (Peter: Herr Karl Sträß, vom Stadt- theater in Hamburg, als Gast.) Bajazzi. (Pagliacci.) Oper in 2 Aftten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Loncabvallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Anfang 74 Ubr.

Schauspielhaus. 68. Abonnementsvorstellung. Klein Dorrit. Lustspiel in 3 Akten (nach Dickens) bon Franz von Schönthan. Regie: Herr Regisseur

eßler. Anfang 7} Uhr.

3 onnerstag: Opernhaus. 68. Abonnements- vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilbac und Ludovic Halévy, nah etner Novelle des Prosper Merimée. Anfang 71 Uhr.

Schauspielhaus. 69. Abonnementsvorstellung. Wallenfteins Lager. Schauspiel in 1 Aufzuge von Friedrih von Schiller. Die Piccolomini. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrih von Schiller. Anfang 7F Uhr.

Lorbingtheater. (Bellealliaucestraße Nr. 7/8.) Miitwoch: Fra Diavolo.

Donne:stag: Die Fledermaus.

Freitag: Das Glöckchen des Eremiteu.

Sonnabend: Der Mikado.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di. rektion: Kren und Sch{önfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Olympische Spiele. Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Kraaßt und Neal.

Donnerstag und folgende Tage: Olympische

Theater des Westens. (Station: Zoologischer

Garten. Kantstraße 12.) Mititwoh, Nacbmittags S T N nos f R Ps Spiele.

SYoneberger Fertentolonte. Der afsensckchmied. N 34 Ubr: les Taute. Abends 8 Uhr: Die lustige Witwe. Operette | «nta, Nathmittags 34 Uhr: Charley

in 3 Akten von Viktor Léon und Leo Stein, Bentraltheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

M von Tra E miu onnerslag: Die lusige we. Der blaue Klub. Operette in 3 Akten Freitag: Die lustige Witwe. E L 4 L Sonnabend, Nahmit!ags 3 Ubr: Sthülervorstellung. Donnerstag und folgende Tage: Der blaue Klub. Undiue. Ateands §8 Uhr: Die lustige Witwe. B Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Die Zauberflöte. Abends 8 Uhr: Die lustige

Witwe.

Komische Oper. Mittwoÿ: Tosca. Donnerstaag: Hoffmauns Erzählungenu. Freitag: Tosca.

Sonnabend: Soffmanus Erzählungen.

L

Trianontheater. (Georgenstrafie, nahe Bahnbof Friedrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fräulein Jofette meine Frau.

Donnerêtag bis Sonnabend: Fräulein Josette

meine Frau.

Mere 211109 «M T Ai

Deutsches Theater. Mitiwoy: Romeo und Julia. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Der Revisor. Kammerspiele:

Mittwoch: Frühlings Erwacheu. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Hedda Gabler.

Konzerte.

Singakademie. Mittwoh, Abends 8 Uhr: L. Liederabend der Kammersängerin Heleue Stacgemaun.

Beethoven-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Liederabend von Rosa Olitka.

Luftspielhaus. (Friedrichftraße 236.) Mittwot,

Abends s Uhr: Husareufieber. Donnerêtag und folgende Tage: Husarenfieber.

Schillertkeater Æ. (Friedrich Wilbelmftädtishes Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Erziehung zum Don Juan.

Donnerétag: Usszre Käte.

Freitag: Adieu Therese! Hierauf : Sein Alibi. ae E Adieu Therese! Hierauf: Sein

Refsidenziheater. (Direktion: RichardAlexander.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Haben Sie uichts ¿u verzollen? S@wank in 3 Akten von t. Henneguin und P. Veber. (Robert de Trivelin : Richard Alexander.)

Verantwortlicher Redakteur : Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Ynstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zwölf Beilagen (einschlie;liŸ Börsen-Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffcut- lichen Auzeigers * (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen)- betreffend Kommauditgesellschaften auf Aktien

unv Aktiengesellshafteu, für die Woche vom 4. bis 9, März 1907,

Neues Schauspielhaus am Nollendorfplag. Miitwoh: Gastspiel von Josef Kainz. Faust. (1. Teil.) Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Gastspiel von Josef Kainz. Das Fest des Sankt Matern. Der arme Narr. Der goldene Schlüssel. Aafang 74 Uhr.

Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 74 Uhr: Liederabeud von Elisabeth Gerasch.

Mozart-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

FT. Konzert von Florizel von Reuter (Violine) mit dem Mogzart-Saal-Orchefter.

Birkus Schumann. Mittwoch: Fortsetzung der grofien internationalen Ningkampfkoukurreunz

nahweis ausgesprochen, Jh mödte alo den Staatssekretär dite,

Lessingtheater. Abends 8 Uhr: i Aub Mrüvia: onnersíag, Abends 8 Uhr: Mi Sreitag, * Vends 8 Uhr: etnes, Rati

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