1907 / 71 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

ügezwungenen Dorfanlage vereinigt, das Programm des künftigen Museums niedersähsischer Volkskunst umgrenzen. Bekannilich haben unsere nordischen Nachbarländer Skandinavien und Dänemark den Anfang mit fsolhen in größeren Parkanlagen eingefügten Bauten- museen gemaht: Dr. Hazelius in dem Nationalpark des Skansen- museums in Stockholm und ähnliche kleinere Anlagen in Christiania und in Lingby bei Kopenhagen. Wenn der bremische Staat zur Ver- wirklihung des Höggschen Planes dur Hergabe des geeigneten Grund- ftüds die Hand reiht, könnte der Plan in zwei Jahren ausgeführt se.n, zumal das Projekt nicht sehr kostspielig ift.

Einen Fund von außerordentlicher Wichtigkeit für die englifche Literaturgeschichte meldet Mr. Bertram Dobell an das „Athenaecum“ vom 16. März. Dobell hat ein Manuskript der „Arcadia“ des Sir Philip Sidney gefunden, des be- rühmten Romans, der um 1580/1 nach dem Vorbild der spani- hen Sthäferromane des Sanazaro und der „verliebten Diana“ des Portugiesen Jorge de Montemayor entstanden ist. Es ift ein Band von 226 Folios gleich 452 Seiten. Es enthält die voll- ständige „Arcadia® in fünf Büchern oder Handlungen und ferner „Dyvers and sondry Sonetts“. Man muß allerdings annehmen, daß eine ganze Anzahl geschriebener Exemplare der „Arcadia“ um- liefen, ehe der Roman 1590 zum ersten Male gedruckt wurde; doh \heint zur Zeit keine andere „Arcadia“ im Manuskript vorzu- liegen. Schon aus diesem Grunde ist also der Fund von hohem Interesse, auch wenn man, gegen Dobells vorläufige Annahme, daß hier die von Sidney selbst herrührende erste Niederschrift der „Arcadia“ vorliege, Zweifel hegen sollte. Das Manuskript unter- scheidet sih wesentlih von den gedruckten Texten. Einesteils enthält es Stellen, die in den Buchausgaben fehlen, andererseits fehlen auch im edruckten Teil vorkommende Stellen. Es bringt fünf neue einge- Vabene Gedichte und dazu viele neue Lesarten in den bereits bekannten. Unter den „diversen“ Gedichten befindet sich auch ein bis

jeßt unbekanntes Poem.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Die gestrige Aufführung von Shakespeares Lustspiel , Was ihr wollt“, der Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin beiwohnten, traf glücklich den Ton des übermütigen Stües, tas, mit leihter Anmut über eine ernste Unterströmung hin- wegtändelnd, durch echten Humor den Hörer erfreut. Die darin ge- schilderten ergößlihen Typen, die Schönheit und Mannigfaltigkeit der Motive, die troß ihrer Gewagtheit sih doch stets natürlih gebende Erfindung kamen in der Wiedergabe des Schauspiels in maßvoll fluger, aber dabei niht minder charafkteristischer Weise zum Ausdruck. Allen voran glänzte Herr Vollmer, dieser reife und aus- gezeihnete Künstler, der nie übertreibt und ni{htsdestoweniger von eindringlihster Wirkung ift. Sein Malvolio war in allen Momenten, sei es, daß er läherlich wirkt oder Mitleid erweckt, sei es, daß er zum Schluß seinem tief gekränkten Herzen Luft macht, eine meister- hafte Leistung. Nächst Bu gebührt Fräulein Arnstädt volle An- erkennung für den Liebreiz, die Gewandtheit und den gewinnenden Ton, mit denen sie die Viola spielte. Herr Müller als Junker Tobias und Herr Vallentin als Junker von Bleichenwang waren ein be- [ustigendes Paar, die besonders in der fein abgetönten Trinkszene und in der Fehtszene, von Herrn Eggeling erfolgreih unterstüßt, sehr komisch wirkten. Der Narr des Herrn Geisendörfer, der ein ausgezeichneter Spreher ist, ließ freilich die Herzens- wärme vermissen, die von allen Shakespeareshen Narren ausgehen muß. In Fräulein von Mayburg fand die Olivia mit threr Zurückhaltung und dann wieder rückbaltlosen Hingebung eine vornehme Vertreterin. Lustig und ges{ickt gab Fräulein Eschborn das durhtriebene Zöfhen Maria. Herr Boetticher als Sebastian und Herr Staegemann als Herzog hatten ihre Rollen auf den Märcenton des Ganzen gestimmt und bei der willigen Unterordnung aller übrigen Darsteller unter die verständnisvolle Regie des Herrn Patry kam eîne abgerundete Aufführung zustande. Das Bühnenbild, das bei der starken szenishen Vereinfahung des Stückes den Hauptvorgängen als Rahmen diente, war von den Herren Kautsky und Rottonara mit viel Ge- s{mack entworfen und ausgeführt.

Deutsches Theater.

Einen merkwürdigen Versu hat das Deutsche Theater mit der gestrigen Erstaufführung von ShalomAf\chs dreiaktigem Drama „Der Gott der Nahe" niht ohne Glück unternommen. Zum mindeften ermangelt dieses Werk, das im Urtert in der eigentümlihen gemisht- \prahigen Mundart der russisch-polnishen Juden geschrieben ist und einen Ausschnitt aus dem Leben dieser Bevölkerungss{hicht zu geben sich bestrebt, nicht des kulturgeshichtlihen Interesses. Gin starker dra- matisher Puls\hlag ist freilich darin niht zu verspüren, vielmehr ist es der neuzeitlihen Gattung der sogenannten Milieustücke einzuordnen, die mehr durch das Zuständliche als durch den Vorgang fesseln. Aber ein et tragis&es Motiv liegt ihm dennoch zu Grunde, und zwar ein solches, das in der Weltliteratur einer der Größten, wenn auch nur episodish, so doch meisterhaft hon behandelt hat, kurz au8gedrüdt:

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 75. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freiplähze sind aufgehoben. Taunhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Braunsbweig. Ballett : Herr Ballett- meister Graeb. (Wolfram von Eschenbach: Herr Cornelius Bronsgeest, vom Stadttheater in Ham- burg, als Gas1.) Anfang 7+ Uhr.

Schauspielhaus. 76. Abonnementsvorstellung. Wallensteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrih von Schiller. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 75 Uhr.

Freitag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Sym-

Gesellschaft.

Fonzert der Königlichen Kapelle.

Schauspielhaus: Geschloffen.

Neues Operntheater. Sonntag: 52. Billettreserve- say. Dienst- und Freivlätze sind aufgehoben. Der Evangelimaun. Musikalishes Schauspiel in 2 Aufzügen, nah einer von Dr. Leopold Flortan Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wil-

helm Kienzl. Anfang 74 Uhr. Lebár.

Deutsches Theater. Donnerstag: Der Gott

der Rache. Anfang 7} Uhr. Freitag: Der Gott der Nache.

Kammerspiele: Ï Dag: Frühlings Erwacheu. Anfang T

Freitag: Frühlings Erwachen.

g ients Sauspielhaus am Nollendorfplay.

onner®êtag : t\ptel Ï s

L. Teil) mali U ie nus Sau Freitag: Herthas Hochzeit. Anfang 8 Uhr.

Mittel.

| Lessingtheater. Donnerstag, Abends 74 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft. Freitag, Abends 8 Ubr: Mieze und Maria. Sonnabend, Abends 77 Uhr: Die Stützen der

Schillertheater. ©. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Jm bunten Roe. Lustspiel in 3 Aufzügen von Franz von Schönthan und Freiherrn von S{licht.

Freitag, Abends 8 Uhr: Die Näuber.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die rote Robe.

Charlottenburg Grolmanstraße). Narrenglauz. von Mo E e: e: Ses Véénis

u 7 : 9. é reitag, Abends r: Der Ka ger. Le: I De EERRERE E Abends 8 Ubr: Der Kaiserjäger.

Ein Spi-:lmannédrama in 4 Akten

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Donnerstag, Abends s Uhr:

Die lustige Witwe. Viktor Léon und Leo Stein.

Freitag und folgende Tage: Die luftige Witwe.

Komische Oper.

Male: Faufts Verdammung. geuog: Tosca.

onnabend : Faufts Verdammung.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donners- tag, Abends 8 Uhr: Husarenfieber. Freitag und folgende Tage: Husarenfieber.

Schillertheater N. (Friedrich Wilbelmftädtishes Theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Das leßte

das Shylock-Iessica-Motiv. Jankel Schepshowitsh, der seinen Wohl- stand dem Sündenlohn einiger gela quen Töchter seines Volkes yver- dankt, die er in den unteren Räumen seines Hauses zu {himpflichem Gewerbe anhält, wird, wie Shylock, an seinem Liebsten gestraft, an

seiner Tochter. Sie, die er inmitten einer {mußigen Umgebung!

rein und fromm erhalten zu haben wähnt, geht zuleßt denselben Weg des Lasters, den jene gegangen sind und den vor ihr ihre Mutter ge- wandelt war. Die Gestalt dieses Jankel is mit sicheren, sharfen Strichen gezeihnet: seine Gewissensangst, sein Bestreben, dur fromme Werke den Gott versöhnen zu wollen, von dessen Zorn er feft über- zeugt ist, und zuleßt der völlige Zusammenbruch, die Erkenntnis, daß der Gott der Race ihn \{chwer, aber doch gerecht getroffen hat. Die anderen Figuren sind zwar sfkizzenhafter gehalten, aber au zumeist gut beobachtet, so die Sittsamkeit hbeuchelnde ehemalige Buhlerin, die er zum Weibe nahm und deren Wesen sich auch auf die Tochter vererbt hat, ferner ein alter Heiratsvermittler, dec die Frömmigkeit nur äußerlich und sophistisch beobahtet, sowie einzelne der Insassen der Lasterhöhle im Erdgeshoß des Hauses. Die Regie und die Dar- steller hatten sich des Werks sehr liebevoll angenommen. Im Vorder- grund stand naturgemäß der ungemein charafkterisüische JIankel des Herrn Schildkraut, der eine tiefgehende Wirkung ausübte, die der seines Shylock nicht nachstand. Naturgetreue Typen waren ferner der Heiratsvermittler des Herrn Herzfeld und der Torashreiber des Herrn Pagay, vortrefflich ferner die Damen Wanzel und Durieux Etwroas farblos ershien dagegen Camilla Eibenshüß in der Rolle der ver-

derbten Tochter Jankels. Neues Schauspielhaus.

Das Gasispiel von Joseph Kainz gewann gestern ein eigenes Interesse dur die Aufführung von BeaumarDat? Komödie 7Der Barbier von Sevilla“, oder „Alle Vorsicht umsonft!“. Fosevh Kainz spielte nit nur die Titelrolle, er hatte auch das Werk von neuem ins Deutishe übertragen, das vor ihm ver- schiedene Dichter, u. A. Geibel und Paul Lindau, \{on einer Uebersetzung gewürdigt hatten. Die politishe Tendenz, die vor un- gefähr dl Breit Jahren dieser Musterkomödie des vielseitigen und abenteuerlustigen Beaumarchais eine aufregende Würze verlieh, tritt heute kaum hervor; das Werk gibt \sich als echtes und rechtes Lustspiel, mit dem gefoppten Vormund als Leit- motiv, das durch seine geistvollen Einfälle und feine heitere Situationskomik fröhlich unterhält; der erste Aufzug, in dem der Gestalt des Figaro der weitesie Naum _ vorbehalten ift, übte eine hervorragende Wirkung aus dur den sprühenden Geist der Rede und die Sélagfertigkeit des Wißes. So wirkte die Komödie für fic selbst frisch und ursprünglih; nur selten minderte sih dieser fröblihe Eindruck unter der Erinrerung an Rossinis geniale Ton- \{öpfung, die sich auf dieser Dichtung aufbaut. Die Darstellung war durŸdrungen von einem echten Stil efühl. Joseph Kainz gab den Figaro mit auffallend jugendliher Beweglichkeit; dur die Ueberlegenheit seines Geistes und die Schärfe feiner Dialektik hob er diese Gestalt weit über das Maß des Gewöhnlichen hinaus, und dabei untershied ein sonnig-heiterer Zug sein Spiel von dem der andern. Die Rolle des Doktor Bartholo gab Ernst Arndt in übermütiger Shwankmanier, und diesen Spuren folgte Nichard Starnburg als Basilio. Harry Waldens warmblütiger Graf Almaviva trug ein et ritterlihes Gepräge und Charlotte Maren stellte mit feinem Humor ein ebenso s{helmisckches wie verliebtes Rosinen auf die Bühne. Der Beifall, an dem alle Mitwirkenden ihren reichen Anteil beansprucen konnten, konzentrierte sh immer wieder auf den Gast, der a!s Schauspieler und Ueberseter doppelte Ehren einheimste.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Donnerstag, „Tannhäuser® von R. Wagner mit Herrn Kraus in der Titelrolle in Szene. Als Wolfram gastiert mit unterlegtem Vertrage Herr Cornelius Bronsgeest vom Stadttheater in Hamburg. Den Land- grafen singt Herr Kaüpfer, den Walter von der Vogelweide Herr Kirhboff, den Biterolf Herr Krasa, die Elisabeth Fräulein Hiedler, die Venus Frau Plaihhinger, den Hirtenknaben Fräulein Barthold.

Im Königlichen Schausptelhause gebt morgen „Wallen- steins Tod“, mit Herrn Matkowsky als Wallenstein, in Szene.

Im Neuen Königlichen Operntheater findet am Palm- sonntage eine Aufführung von W. Kienzls Masikdrama „Der Evangeli- mann“ statt, zu der der Billettvorverkauf von morgen ab an der Tageskafse des Königlichen Opernhauses stattfindet. Hauptdarsteller sind die Herren Kraus, Hoffmann, Mödlinger, Nebe, Philipp, Alma, die Damen Destinn und Goetze. |

In der Kaiser Wilbelm-Gedächtniskirche findet am Freitag, Abends 8—9+{ Ubr, eine musikalis@e Gedenkfeier zum Gedäcbtnis des Geburtstages Kaiser Wilhelms des Großen statt, bei der Frau Susanne Dessoir (Sopran), Fräulein Helene Fürst (Violine) und der Königliche Domsänger Hermann Weißenborn mit- wirken. Die Orgel spielt der Organist Walter Fischer. Karten zu 2G und 1 sind in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock, im Warenhaus Wertheim, bei dem Küfter vom Orde (Achen- babstrafe 18/19) und Abends am Eingang der Kirche zu haben.

Freitag: Unsere Käte.

zu verzollen? M, Henneguin und P. Veber. Nichard Alexander.)

(Wallnerthbeater.)

zu verzollen ?

Ede der

(Bismarckstrafße, 8 Ubr:

Donnerstag, Abends

Freitag : Der Mikado. Anfang 8 Uhr. Musik von Franz

Donnerstag: Zum erften | h{gue Klub. Anfang 7} Uhr. Creitod: Der RNastelbinder.

osette meine Frau.

meine Frau.

Sonnabend: Der Familientag.

Residenztheater. (Direktion: RichardAlexander.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Haben Sie nichts Schwank tin (Nobert de Trivelin :

Freitag und folgende Tage: Haben Sie nichts

Lorbingtheater. (Bellealliancestraße Nr. 7/8.) Donnerêtag: Die NRegimeutstochter.

Sonnabend: Dielusftigeu Weiber von Windsor.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di- rektion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Ubr: Olympische Spiele. Poffe mit Gesang

n u .

und Tanz in 3 Akten von Kraaß und Neal Operette in 3 Akten von Ceas und folgende Tage: Olumpische Spiele. onntag, Nachmittags 34 Ubr: Charleys Tante.

Bentraltheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr:

Gastspiel des Herrn Eduard Steinberger. Operette in 3 Akten.

onnabend: Der blaue Klub.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Geisha. Abends 7f Uhr: Der Raftelbinder.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof riedrihftraße.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Fräulein

Freitag und Sonnabend: Fräulein Josette

Mannigfaltiges. Berlin, 20. März 1907.

Im Verein zur Beförderung des Gartenb morgen, Abends 6 Uhr, in der Landwirtschaftlichen H (Invalidenstraße 42), eine Versammlung abhält, wi der städtischen Fadiduae für Gärtner, Siegfried die Frage sprehen: „Wie ist die städtishe Fahshule für unter voller Wahrung ihres beruflihen Charakters weiter auszubauen?: Im Anschluß hieran foll eine Aussprache darüber stattfinden g eratener ist, die vielgestaltigen Fachschulen in den Pfli tfortbildun y Bulen aufgehen zu lassen, oder ob es sich mehr empfiehlt, die Fa, \chulen nur anzugliedern oder zu selbständigen und staatlih anerkannt Sculen zu erhöhen. Der Eintritt is für Damen und Herren frei en

Königsberg i. Pr., 19. März. (W. T. B.) Wie di blätter aus Cranz melden, ift heute früh ein Fisherbogt d beftigen Südweststurm bei Sarkau gekentert. Drei e A sen sind ertrunken, der vierte konnte sich dur Schwimmen retten.

Breslau, 19. März. (W. T. B.) Die Kegengüsse der leßten Tage haben im Verein mit dem Schmelzen des Schnees die Oder ynd ihre Nebenflüsse zu stärkerem Steigen gebraht. Bei Ratibor ist die Oder seit vorgestern bis heute mittag von 1,48 bis 3,89 m gestiegen und sieigt noch weiter.

Del. 19 Via (G. 2. D) V Linienschiff „Lothringen“ hat heute nahmittag die Fahrt nah Vlifs\ingen zur Teilnahme an der de Ruyterfeier angetreten. Heute abend ist der Ewer „Achilles“ aus Dornbush auf dem Stoller Grund infolge Sturmes gesunken. Zwei Mann der Besaßung find ertrunken.

Siegen i. Westf., 19. März. (W. T. B.) Auf der Grube „Große Burg“ bei Neunkirhen wurden beute ein Obersteiger und drei Bergleute beim Einsturz eines Stollens unter den Trümmern begraben. Ihre Leichen wurden geborgen.

Klein-Rosseln, 19. März. (W. T. B.) Gestern namittag 3 Uhr wurde die Leiche des verunglückten Steigers Wald, \chmidt, des jüngsten von 8 Geschwistern, die sämtlich auf der Gritbe Klein-Roffeln beshäftigt waren, beerdigt. Er war der einzie Protestant von allen Verunglückten. Der Pfarrer Lan g aus Forbag geleitete die Leiche zu Grabe. Eine große Menschenmenge beteiligte fih an dem Trauerzug. Nah Mitteilung der Grubendirektion if nunmehr festgestellt, daß 73 Mann tot und 6 verletzt sind. Drei Mann werden noch vermißt.

Mannheim, 20. März. (W. T. B.) Der Rhein ist bier in vergangener Nacht ven 416 auf 507 cm gestiegen. Aug vom Oberrhein wird ein starkes Steigen gemeldet; in Hüningen stieg der Rhein von 230 auf 345 ecm. Der Neckar ftieg in Mann- beim von 472 auf 615 cm, in Heilbronn von 308 auf 415 em; wenn er in Mannheim noh um 25 em steigt, tritt eine erste Y-- schränkung in der Schiffahrt ein.

Wien, 19. März. (W. T. B.) Der . Politischen Korrespon denz* zufolge hat der Kaiser Franz Joseph aus Anlaß de Grubenunfälle im Saarrevier an dzn Kaiser Wilhelm ein Beileidstelegramm gerihtet. Außerdem wurde die öster- reihisch-ungarische Botschaft in Berlin beauftragt, der deutshen Regierung die wärmste Teilnahme der gemeinsamen M inisterien auszusprechen.

Fnnsbruck, 20. März. (W. T. B.) In der Nacht zum Dienstag ist von den Sernuthbergen im Zillertale eine große Lawine bis zu dem Dorfe Lainbach niedergegangen. Dabei wurde eine Alm- hütte, ein Hzustadel und eine große Waldfläche fortgerissen. Die Lawinen-

efahr besteht im Zillertale weiter. Auh bei Stafflach an der Brennerbahn ist vorgestern naht eine Lawine niedergegangen, durh die beide Gleise vershüttet wurden. Ein Gleis konnte fofort wieder freigemaht werden, sodaß der Verkehr aufrecht erhalt en werden konnte. Auf der Arlbergb ahn ift dagegen der Verkehr ncch immer unterbrochen. Auf dem hiefigen Südbahnbof warten 1700 mazedonishe und italienishe Arbeiter auf ihre Weiterbeförderung über Arlberg. In der Nähe von Hintergase wurde die Bahn durh fünf Lawinen neuerdings vershüttet. "Der Schneefsturm hält an. Abends kamen über Arlberg uochmals 3009 Auswanderer an. Mit den bayerisWen Bahnen find Verhandlungen eingeleitet, um die Auswanderer über Kufstein nah Bayern zu befördern.

London, 19. März. (W. T. B) Von dem gestern bei Prawle Point gestrandeten Dampfer „Jebba sind heute die Postsachen und das Bargeld an Land gebracht worden.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Beilage.)

Konzerte,

Beethoven-Saal. Donnerstag, Abends s Ubr: ILL. Konzert von Gregor Fitelberg mit dem Philharmonischen Orchester.

Saal Bechstein. Donnerstag, Abends § Ubr: Klavierabend von Marianne Heinemann.

Birkus Schumann. Donnerstag: Fortseßuns der großen internationalen Ringkampfkonkle' reuz um den Gotildenean Kranz vou Be und 10 000 Æ in Bar. Eaischeidungsfan zwishen Jakob Koch und Ursus Jaukowêl. Es ringen ferner: Paul Moidt mit Romard Omer de Bouillon mit Fris Müller. Dr c: Galaprogramm und um 93 Uhr: St. Hubertus. Größtes uud sehenswertestes Prachtmanegen|chaustl

N SZHNSSNT D O Ar Mr L Familiennachrichzten.

Vereb elicht: Hr. Leutnant Karl Olof von Linde quist T Sl Manche von Kessel (Berl Geboren: Sin Sohn: Hrn. Karl Gene L Finck (Dresden). Eine Tochter: Vim- leutnant Strauß (Straßburg i. Elf.). G Sena Oen Ü Hr. Mpimnala rot E E i ünzner üterslob). Hr. Ha Rudolf Hübner (Pleß). Fr Hauptmanns

3 Akten von

Der

Verantwortliher Reda : Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburs-

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlix

Druck der Norddeutshen Buchdruckterei und Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32

Zehn Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Marie von Rettberg, geb. Deeb (Wiesbaden). _ '

Amiílfliches.

Königreich Preußen.

Verzeichnis der Vorlesungen

an der Königlichen Universität zu Münster i. W. für das Sommerhalbjahr 1907.

I. Theologische Fakultät.

Allgemeine Einleitung in die Bücher des alten Testaments, *Biblishe Hermeneutik, *Alttestamentlihe Uebungen, Prof. Fell. Erklärung des Hebräerbriefes, *Apostelgeshihte, *Exegetishe Uebungen, Prof. Bludau. ebräishe Sprachlehre, *Erklärung der Genesis (Patriarchen), *Affsyri]sche Grammatik, Prof. Engelkemper.

Kirchengeshichte des Mittelalters 1. Teil, *Altchristliche Epigraphik, *¿girhengeschihtlihe Uebungen, Prof. Pieper. Kirhengeschihte, I. Teil, *Dogmengeshihte des Mittelalters (Fortseßung), *Patristische Uebungen, Prof. Diekamp.

Methaphysik, I. Teil, *Apologetik, T. Teil, *Eschatologie, Prof. Dörholt. Die rae Lehre von der Gnade, *Apologetik der Kirhe (S{hluß), Prof. Baut. Christologie, *Der Mensh im Jenseits, *Dogmatische Uebungen, Prof. Renz. Moraltheologie, I[I. Teil, *Die übernatürlihe Offenbarung und ihre Vollendung in Jesus Christus (für Studiererde aller Fakultäten), *lülebungen im moraltheologischen Seminar, Prof. Maus8bach. Homiletishe Er- flärung der Perikopen, *Gebetsliturgik, *HomiletisGes Seminar, Prof. HÜl s. Handwerkerfrage, *Lehre vom Staate, *Soziale Uebungen, Prof. Hiße. *Der gregorianishe Choral, mit Bezug auf die Editio Vaticana. Stimmbildungs8lehre, *Charakteristik der Choraltonarten nebst praktischen Uebungen, *Elemente der Kirchen- musik, Praktishe Uebungen, Domchordir. C ortner.

IL, Rehts- und Staatswissenschaftlihe Fakultät.

Einführung in die Rehtéwifsenshaft, *Anshauungsmittel für den Rehtsunterriht, Prof. Krückmann. Pandektenexegese, Prof. Erman. Römischer Zivilprozeß, Prof. Langen. {*Nömisch- rechtlihes Seminar (einmal alle 14 Tage), Prof. Erman. Römische Rehtsgeshihte, Prof. Krückmann. System des römischen Rechts mit Zugrundelegung von Sohms Institutionen), Prof. Erman.

prahlihe Einführung in die Quellen des röômishen Reh!8, Kon- persatorische Uebungen über System und Geschichte des römischen Rechts, *Die Sabinus-Kommeutare (mit ODigestenauslegung), rof. Krüger. Bürgerlihes Recht: Allgemeiner Teil, berlandesgerihts8rat, Prof. Modersohn. Bürgerliches Reht IT (NReht der Sculdverhältnisse), - Prof. Krüger. Das heutige deutsche Sachenrecht (B. G.-B. 111) mit Auss{luß des Hypothekenrechts, Prof. Jacobi. Bürgerliches Recht, 1V (Fa- milienrecht), Prof. Naendrup. Bürgerlihes Net V (Erbrecht), Prof, Schreue r. Uebungen im bürgerlichen Recht für Anfänger, nit shriftlihen Arbeiten, Prof. Langen. Uebungen für Fort- eue im bürgerlihen Reht, mit \{riftliGen Arbeiten, Prof.

rman und Prof. Krückman n. Konversatorium über den allge- meinen Teil des B. G.-B., Konversatorium über das Schuldrecht des B. G.-B., Prof. Naendrup. Konversatorium über bürgerliches Reht ITT (Sachenreht), Prof. Krüger. Konbversatorium über Fanilienrecht, Konyersatorium über Erbrecht, Prof. Krückmarin. Konbersatorische Uebungen über bürgerlihes Reht unter Besprehung bon Entscheidungen des Neich8gerichts , Oberlandesgerihtsrat Prof. NModersohn. * Das deutshe Sachenrecht des Mittelalters, ver- bunden mit Quellenlektüre, Prof. Jacobi. Uebersiht über die Kehtsentwicklung in Preußen, Prof. Shreuer. Sahsenspiegel- eregese, Prof. Naendrup. F* Uebungen in westfälisher Nechts- geschihte, Prof. Schreuer und Priv.-Doz. Prof. Schmit- Kallenberg. Handelsrecht, Wechselreht, Prof. Naendrup. ypothekenrecht, für Hörer des Sathenrehts unentgeltlich, Prof. Jacobi. Konbversatorium über Handel8- und Wecbselrecht, Prof. Jacobi und Prof. Langen. Preußish-deutshes Eisenbahnrecht, Regierungsrat Prof. Lot. trafrecht, Prof. Thomsen. Strafreht, besonderer Teil, Prof. Rosenfeld. Die f\trafreht- lihen Nebengeseße, Prof. T homsen. {* Strafrehtlihes Seminar für Fortgeschrittene. Mit Vorträgen der Teilnehmer und Viékussionen, Strafrehtspraktikum mit \{chriftlichen Arbeiten sowie mit Konversato- rium über den allgemeinen und den besonderen Teil, * Kriminal- psyhologie, Strafprozeß, Prof. Nosenfeld. Zivilprozeß 1, Prof. Thomsen. Bivilprozeß IT (Zwangsvollstreckrng in bewegliches und unbewegliches Vermögen; Konkurs), Prof. No senfeld. Zivilprozeßpraktikum mit criftlichen Arbeiten, Prof. Jacobi. Allgemeines, deutsches und preußishes Staatsrecht, Prof. Shreuer. Verwaltungsrecht (deutsches und preußisches), Prof. bon Savigny. Einführung in das öffentlißhe Leben in \taats- und verwaltungsrechtliher Beziehung, Regierungs- rat Prof. Loy. ölferreht, Prof. Schreuer. Kirhenrecht, Prof. von Savigny. Allgemeine Nationalökonomie (Nationalökonomie 1. Teil), Prof. von Heckel. Praktische Nationalökonomie (Nationalökonomie IL. Teil), Prof. Schmösöle. Reichsversicherungsrecht (\oz.-pol. Gesetzgebung), Nahrungsmittelgesetz- gebung, Regierungsrat Prof. Lo. Finanzwissenshajt, Prof. von veck el. Konversation über ausgewählte Kapitel des Verwaltungs- rets, Regierungsrat Prof. Lo y T*Staat8wif\senschaftlihes Seminar, f*Konversatorische Uebungen iîn praktisher Nationalökonomie im An- hluß an die Vorlesung, Prof. Sh möle. {*Staatswissenschaft- lihes Seminar, Prof. von Heckel. Staatsrehtlihes Seminar, Prof. von Savigny.

[L Philosophische und Naturwissenschaftlihe Fakultät.

* L Geg (sioztf De Abteilung. ) ilosophie und Pädagogik. Geschichte der griechischen Philosophie, *Philosophische Disputationen in Verbindung e (neter Lektüre, Prof. Spicker. Psychologie auf experimenteller rundlage, *Einführung in die Aesthetik der Gegenwart, Prof. Meu - sann, Logik, Allgemeine Probleme der Erkenntnistheorie auf ge- tdtliher Grundlage, *Kolloquium im AnsGluß an die Vorlesungen Prox Logik, *Philosophische Uebungen über das Lehrgediht des Lukrez, E Gey Le Philosophis(e Propädeutik (Einführung in die lofophischen Grundwissenschaften und in die phil. Terminologie),

10, Koppelmann. ¡Ge GSprabwilsenfs

ndogermanische rachwissenschaft, Klassische Philologie, Ar häolo gie. rläuterungen zur Lateinisen s da atnatit als Einführung in das wilensGa ilihe Studium der bi ; nishen Sprache, *Sprachwissenshaftlihe Uebungen auf dem Ge- y e der griehishen Grammatik So Streitberg. Einführung / e Probleme der Feen ung, Prof. Cauer. Demosthenes, S n adermacher. Geshichte der Philologie, Prof. Kroll. vor C Prof. Sonnenburg. Die römische Literatur von 31 Mul hrifti bis 180 nah Chrisi Prof. Kroll. *Erklärung von tue eius' Amor und Psyche, Prof. Cauer. Griechischer Anfänger- (O is für Realabiturienten MroN Radermacher. Philo- Dig ded Seminar. f* 1, Abtei ung: Interpretation von Tacitus' urky n, Prof. Sonnenburg. Arbeiten über Papyruds- Bergils Prof. Kroll. F*11. Abteilung: g. Sberstufe: Lkth s Aeneis, Buch V1, Prof. Radermacher; b, Unterstufe: e von Aischylos’ Hikletides, Prof. Sonnenburg.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königli M 71.

Berlin, Mittwoch, den 20. März

Ln ens: alf e leeues Bao, Lektüre, : macher. Grundbegriffe der Archäologie, Archäo- logische Uebunçcen (Interpretation des Relieffrieses ber Sram ta,

R ische Philologi

oman e ologie. Geshihte der französischen Literatur von 1789—1830, * Bertran de Born und seine Gen {* Französishe Uebungen, Prof. Andresen. Historische Lautlehre des Französis en mit besonderer Berücksichtigung der provenzalischen und italtenishen Lautentwicklung, Dr. Wiese. Ausgewählte Kapitel der französishen Grammatik, mit mündlichen und \chriftlichen Uebungen, Französische Spreh- und Vortragsübungen im Anschluß an ae Lektüre ijan M, nLe a e Giboyer“, * Für die Mitglieder

es romanischen Seminars fran e Stilübungen, Le i e Mei T zösisch gen, Lektor Prof

eutsche ologie. Gotishe Grammatik, Prof. Streitberg. Geschichte der altdeutshen Literatur, L. Teil

Mtittelhochdeutsce Ge P 78 Uebungen im deutshen Seminar, Prof. Jost es. Goethe, sein Leben und seine Werke, Die romantische Schule, * Gottfried von Straßburg, * Deutsches Seminar, * Deutsches BEEAN 7 Ves 10,

ng e ologie. Englische Literaturgeshihte des 16.—18. Jahrhunderts, Einführung in das Studium der englischen Philologie, A short History of the English Language, * Sm Seminar: Frühneuenglishe Uebungen auf Grund von Gills Logonomia Anglica, Prof. Jiriczek. Englishe Grammatik mit \{riftlihen Uebungen, Englische Konversationsübungen, * Im englishen Seminar: Lesung und Erklärung in englisher Sprahe von ausgewählten Ab- shnitten aus Miltons Paradise Lost, Lektor Prof. Hase.

_6) Geschichte und geshichtliche Hilfswissenschaften. Einleitung in das Studium der alten Geschihte. Quellen und neuere Literatur, #* Geschihtlihe Uebungen, Prof. Niehues. Geschichte der germanishen Völker von ihrem ersten Auftreten bis zum Ende der Karolinger, Deutshe Geshihte von 1806—1815, {* Uebungen über Fragen aus der Geschichte der Urzeit und der fränkishen Geschichte, Prof. Erler. Verfassung8geschichte der Neuzeit, Mittelalterlies Schriftwesen-Äünd Paläographie mit Uebungen, {* Histor. Seminar, Prof. Mei str. Einführung in das Studium der mittelalterlißen und neueten Ge- shihte, Chronologie des Mittelalters und der Neuzeit, F Histor. Prosfeminar, Prof Spannagel. * Urkundenlehre des Mittel- alters, Prof. Philippi. Geschihte des Neformationszeitalters, Prof. Schmiß-Kallenberg. f* Uebungen in westfälisher Nechts- geschidte, Prof. Shmiß- Kallenberg (und Prof. Dr. Schreuer).

7) Kunstgeshihte. FIJtalienishe Renaissance IL (Lionardo, Vichelangelo, Raffael), mit Lichtbildern, Uebungen im Bestimmen und Beschreiben von Originalkunstwerken, * Kunstwissenshaftliche Aus- uge, L. SMrender0 i Anflug ne rei aus in neueren

unstgeshichte, ebungen im Anscbluß an die Privatvorlesung über Kunstgeschichte, Dr. Koch. s

b. Mathematisch-naturwissenschaftlih-pharmazeutis che Abteilung.

8) Mathematik und Astronomie. Ausgewählte Kapitel der Glementarmathematik, Differential- und Integralrehnung, I. Teil, * Uebungen zur Differentialrehnung, f* Uebungen des mathematischen Unterseminar8, Prof. Killing. Analytishe Geometrie, Teil I, Theorie und Anwendung der elliptishen Funktionen, * Mathematisches Oberseminar, Prof. von Lilienthal. Zahlentheorie, Partielle Differentialgleihungen der Physik, Prof. Dehn. Sphärische Trigonometrie und Anfangsgründe der s\phärishen Astronomie, Das Sonnensystem. (Für Studierende aller Fakultäten), Beobachtung und Theorie der veränderlihen Sterne, {* Uebungen im astronomischen Beobaten und Rechnen, Lektor Prof. Plaßmann.

9) Physik. Erperimentalphysik (allgemeine Physik, Wärmelehre, Akustik), * Elementarmathematishe Ergänzungen zur Experimental- physik, f Physikalische Uebungen, a. dreistündig, b. \sechsstündig, Prof. Heydweiller. { Wissenschaftlihe physikalische Arbeiten, Prof. Deydweiller und Prof. Konen. Theorie der Wärme, Uebungen in Demonstrationsversuhen und in der Anfertigung ein- facher physikalisher Apparate (für Lehramtskandidaten), * Uebungen zur Vorlesung über Theorie der Wärme, Prof. Konen.

10) Reine und angewandte Chemie, Pharmazie, Hygiene. Organische Chemie, * Chemie der Metalle, f Uebungen im chemischen Laboratorium und Leitung wissenscha{tliher Arbeiten, Prof. Salkowski. Analytishe Chemie (Metalloide), * All- gemeine Hygiene, #* Uebungen im Laboratorium der agrikultur- hemishen Versuchsstation, Prof. König. Anorganishe Chemie, mit besonderer Berücksichtigung der Pharmazie und Medizin, Kolloquium über pharmazeutische Präparate und oie Gege»stände des deutschen Arzneibuchs, Ausgewählte Kapitel der chemishen Technologie mit besonderer Berücksichtigung der Papier- und Zellulosefabrikation sowie der Industrie der Zündrequisiten, * Ueber Gifte und deren Nachweis in Untersuchungsobjekten, f Torikologishe, pharmazeutish- chemische und maßanalytische Uebungen, Prof. Kaß ner. Physi- falishe Chemie, I. Teil, Anleitung zum chemishen Experimentieren für den Unterriht an höheren Schulen, Einführung in die quantitative Analyse (mit Demonstrationen), Dr. Thiel. * Technologie und Analyfe der Fette, Harze und Wachse, {* Repetitorium der Nahrungs- mittelchemie, Dr. Bömer.

11) Mineralogie und Geologie. Allgemeine Geologie, Mineralogische und kristallographishe Üebungen, F* Anleitung zu E wissenshaftlihen Arbciten, Prof. Bus8z.

12) Botanik. Allgemeine Botanik, * Biologishe Demon- strationen, Mikroskopisher Kursus, Untersuhung von Drogenpulvern, + Anleitung zu wifsenschaftlihen botanishen Arbeiten, Prof. Zopf. Kenntnis der Flora (Bestimmungsübungen, Demonstrationen und Exkursionen), Ueber Bakterien (mit Berücksichtigung von Sterili- sation8methoden in Experiment und Demonstration), Dr. Tobler.

13) Zoologie. Zoologie und vergleichende Anatomie (Wirbel- tiere) eiemle Bing g selbständigen wissenshaftlihen Untersuchungen für Geübtere, Prof. Ballowih. Allgemeine Zoologie und Grund- züge der vergleihenden Anatomie und der verglethenden Physiologie mit besonderer Berücksichtigung des medizinishen Studiums 12 Abs. 4 der „Bekanntmachung, betr. die hai chh adl für Aerzte, bom 28. Mai 1901“), *Zoologishe Exkursionen und Demonstrationen, Mikroskopish-zoolog sches Praktikum, {Anleitung zu wissenschaftlichen Untersuchungen, Prof. Stem pell.

14) Erdkunde. Elemente der mathematishen Geographie, Geographie der Südkontinente, f*Geographishe Uebungen, Geo- gray if i SENENNRE für Studierende der Geographie, Prof.

cinardus.

c, Med izinish-propädeutishe Abteilung.

it Anatomie. Systematishe Anatomie des Menschen, Il. Teil (Gefäß- und A uEutenre, Sinnedorgane), Mikroskopische Uebungen in der Zellen- und Gewebelehre und in der mikroskopishen Anatomie der Vrgane, Entwickelungsgeschihte des Menschen und der höheren Wirbeltiere, *Anatomishe Demonstrationen, Prof. Ballowih. Knochen- und Gelenklehre, *Anatomishe Demonstrationen, Or. roe Lui logie. Experi hystologie, I. Teil

ystologie, Experlmentalphysiologtie, 1. Teil, Physiologis- chemtis{cher Kurs, ‘lleber den Bau und die Verrichtungen des vent lihen Körpers. Für Angehörige aller Fal'ultäten, Prof. Rosemann.

deuts hen

ch Preußishen Staatsanzeiger.

1907.

3) Zoologie. Allgemeine Zoologie und Grundzüge der ver- Bitten Anatomie und der vergleihenden Physiologie mit besonderer erüdsihtigung des medizinishen Studiums (8 12 Abf. 4 der „Bekanntmachung, betr. die Prüfungsordnung für Aerzte, vom 28. Mai 1901“), *Zoologische Exkursionen und Demonstrationen, R ib All ota nit. Allgemeine Botanik, *Biologishe Demonstrationen, Mikroskopischer Kursus, Untersuhung bon Hafi ide Prof. Zopf. Ueber Bakterien (mit Berülsihtigung von Sterilisations- methoden in Experiment und Demonstration), Dr. Tobler.

5) „Physik. A Rog (Allgemeine Physik, Wärme- lehre, Akustik), physik. Institut, +TPhysikalishe Uebungen für Medi- ziner, Prof. Heydweiller.

6. Chemie. __Organishe Chemie, Prof. Salkowski. Anorganische Chemie, mit besonderer Berücksichtigung der Pharmaite und Medizin, Prof. Kaßner. Chemisches Praktikum für Mediziner, Prof. Salkowski, Prof. Kaßner und Dr. Thiel.

Ueber Gifte und deren Nachweis in Untersuchungsobjekten, Prof. Kaßner. *Allgemeine Hygiene, {*Nepetitorium der Nahrungsmittel- e T Bömer. *Chemische Besprechungen für Mediziner,

In dem vorstehenden Verzeichnis sind unentgeltliße Vorlesungen

und Uebungen dur einen *, Privatissima durch du Aa x

Münster, den 14. März 1907. Der Rektor. S5: von Savigny.

g gr La O al

E f Literatur.

F

Goethes sämtlihe Werke. Jubiläumsausgabe in 40 Bänden Großoktav, herausgegeben \von Eduard von ver Hellen. 3. und 38. Band. Gedichte. Mit Einleitung und Anmerkungen von Eduard von der _Hellen. Dritter Teil. Schriften zur Literatur. Mit Einleitung und Anmerkungen von Oskar Walzel. Dritter Teil. Geheftet je 1,20 G Verlag der I. G. Cottaschen Buchhandlung Nathfolger, Stuttgart und Berlin. Sghnell nähert sich die groß angelegte Jubiläumsausgabe ihrem Ab- \{luß; wieder sind gleichzeitig zwei Bände erschienen, und wenn das Tempo der leßten Monate eingehalten werden kann, so werden die leßten Bände im Mai erscheinen. Im dritten Teil der Gedichte sind die persönlichen Zuschriften in Versen, die Jugendgedichte und die Veberseßungen vereinigt. Erfreulich ist auch in diesem Bande die Klarheit und Uebersichtlihkeit der Anordnung, durch die sih die Jubiläumsausgabe von allen bisherigen unterscheidet. Finden wir doch z. B. die Gedichte „An Personen“, in der Weimari- schen Ausgabe in drei Bände unübersichtlich verstreut, hier in ge- f{lossener Reihe zusammen. Ein sorgfältiger Kommentar gibt zu jeder Nummer die nötigen Daten und Aufklärungen, die ja bei der Fülle rein persönlicher Anspielungen unerläßlich find. Nirgends aber finden wir mehr als das Nôtige, obwohl die Anmerkungen dieses Bandes 100 Seiten füllen. Der 38. Band schließt die sorgfältig revidierte und bei aller Knappbheit ebenfalls ausreihend kommentierte Ausgabe der „Schriften zur Literatur“ würdig ab. Die Mehrzahl der hier besprochenen literarishen Erscheinungen ist zwar vergessen, unvergänglih aber sind E M Ta und ethischen Betrachtungen, die Goethe an fie ge- at.

Lösung der Vogelshubßfrage nah Freiherrn von Berlepf ch. Im Auftrage der „Kommission zur Förderung des Vogelshußes", Obmann Dr. Falke, Ee der Landwirt saft an der Universität Leipzig, Schriftführer Max Nabe, Leipzig, Auen- straße 13, bearbeitet von Martin Hiesemann. Mit vielen Ab- bildungen und 2 Bunttafeln. 1907. Verlag von Franz Wagner, Leipzig, Königstraße 9. Preis 1 Exemplar 1 4, bei größeren Be- zügen von 50 Stück aufwärts je 80 4 Jm Auftrage der sehr tätigen und segensreißh wirkenden Kommission zur erna des Vogelshußes hat Herr Martin Hiesemann eine

ösung der Vogelshußfrage nah den Grundsäßen des au diesem Gebiete maßgebenden Forshers Freiherrn von Berlepi gegeben, die allgemeine Beachtung verdient. Auf hundert Seiten gibt der Verfasser an der Hand der Seebacher Versuchsstation des Frei- herrn von Berlepsch nach einer allgemeinen Begründung des Vogel- shugtzes, seiner Geschihte und Bedeutung, eine eingehende Anleitung zur Ausübung des praktishen Vogelshutzes durch Schaffung von Nist- elegenheiten für Höhlenbrüter und für Offenbrüter, durch Winter- ütterung, Bekämpfung der Feinde der Vögel und durch Aufzählung der zu einem vernünftigen Vogelshuß berufenen Faktoren. Ein Bogelshu kalender regelt die hierzu nötige Tätigkeit in den einzelnen Monaten des Jc hres. Das fahmännishe Werk kann allen beteiligten Kreisen angelege! :lihst empfohlen werden.

Kürsck ers „Deutscher Reichstag 1907“. Hermann

e Verlag, Berlin W. 9 (60 4). Wenige Wothen nach dem usammentritt ) es Hauses ist diesmal das wohlbekannte Werkchen, das über die po! ¡tische Ziaumeneuuag des Reichstags ausführlich zu unterrichten sih bemüht, reiches biographishes Material und die Porträts fämtlicher Abgeordneten enthält, ershienen. Die Brauchbarkeit des Buches als Vrientierungsmittel wird durh eine Reibe tabellarischer Uebersichten erhöht, die über das legte Wahlergebnis, die Stimmenzahlen in den Jahren 1903 und 1907, die Berufsgliederung, die Fraktions- bewegung 1881—1907 2c. unterrihten. Eine s{häßzenswerte Be- reicherung bilden die beiden farbigen Pläne, deren einer die Partei- verhältnisse im Netih zur Anschauung bringt, während der andere den Sißungssaal unter Angabe des Platzes jedes Abgeordneten und seiner D Seel darstellt. Das praktische, in fünfter mehrfach ver- besserter Auflage ershienene Büchlein dürfte, wie bisher, in parlamen- tarishen und politishen Kreisen eine beifällige Aufnahme finden.

Aus dem Inhalt der lehten Nummern der im Verlag von Gustav Lammers in München erscheinenden „,Deutshen Alven- zeitung“ (monatli 2 Hefte; vierteljährlih 3,50 4) seien folgende zum Teil ausgezeichnet illustrierte Artikel besonders kbervor- Len Aus Heft 21 das Erzgebirge im Winter von

r. G. Kuhfabl; A. Steinißzer seßt das Tagebuchß seiner alpinen und subalpinen Wanderungen an der Riviera und in den nördlihen Apeninnen fort. In Heft 22 erzählt Frit Hohen- leitner von seiner Fahrt Auf Skiern dur die Glocknergruppe, gleich darauf führt uns Ernst Gruber auf einer Wanderung durch Andorra in den sonnigen Süden; aus Heft 23: Eine Nodelfahrt über den Katschberg von Frido Kordon; Cortina d’Ampezzo, die Dolomiten- winterfrishe von M. Normann-Neruda; Aus dem Käferleben von Dr. Merz, und aus Heft 24: Wenn der Auerbhahn balzt von Karl Deutsch; Bobsleighrennen in Klosters von E. B. Tobler. Die Beilage „Verkehr und Sport* bringt in Heft 21 einen interessanten Artikel über das neue Führergeseß Graubündens, in Heft 23 die Bedingungen des 1. Preisausshreibens der „Deutschen Alpenzeitung* für Amateurphotographen: Winterpraht und Winter- sport in der Photographie; im letzten Heft einen Berit über die Internationale Skiausstellurg îin Christiania von Richard Staub und ae Beitrag von Dr. Gilbert Fuchs: Das Kürlaufen und seine Bee wertung.