1907 / 73 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

E

T S E E

13) § 70, dahin lautend: „Auch muß für jede neue Versicherung oder für jede Er- höhung ein Viertel Prozent fofort nah der Bestätigung in diesen Fonds gezahlt werden. Erfolgt dieselbe niht vierzehn Tage nach erlassener Aufforderung, so findet dasselbe Ver- fahren statt, welhes in den §8 63 und 64 für die Ein- ireibung rückständiger Beiträge bestimmt ift.“

fällt fort. Marienwerder, den 5. Dezember 1906. Generaldirektion der Westpreußischen landschaftlichen Feuer-Sozietät. Wehle.

Beglaubigt. Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. von Arnim.

Kriegsministerium.

Der Regierungsbaumeister Hunger in Bonn is unter Ueberweisung als technischer Hilfsarbeiter zur Jntendantur des XTV. Armeekorps zum Militärbauinspektor ernannt worden.

WoHltätigreit

Seine Majestät der Kaiser und König haben u bestimmen geruht, daß aus den für 1906 fälligen Zinsen ber anläßlih der 50 jährigen Dienstjubelfeier Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wil- helm des Großen gegründeten, ursprünglich für unbemittelte Znhaber des Eisernen Kreuzes für 1813/15, jeßt für solche des Militärehrenzeihhens bestimmten Stiftung die nachstehend genannten 36 Jnhaber des Militärehrenzeihens mit Ehren- geshenken von je 60 s bedaht werden: 1) Focks, Karl, Feldwebel der Schloßgardekompagnie in Berlin, 2) Hoffmann, Friedri, Gemeiner der. - Lah- fompagnie des Invalidenhauses in Berlin, s 3) Marienfeld, Anton, in Paulsen, Kreis Brauns- erg, 4) Knorr, Rudolf, in Pr.-Holland, 5) Hobucher, Friedrich, in Pelleningken, Kreis Insterburg, 6) Dahms, Karl, in Franzburg, 7) Köhn, Wilhelm, in Gr.-Schönberg, Kreis Dramburg, 8) Wollenberg, Wilhelm, in Dannenberg, Kreis Oberbarnim, 9) Krüger, Carl, in Berlin, Hufelandstr. 16, 10) Baschin, Friedrich, in Ukley, Kreis Beeskow- Storkow, 11) Giesecke, Johann, in Grube, Kreis Westprignißt, 12) Demmin, Karl, in Berlin, Graudenzerstraße 4, 13) Hübscher, Friedrich, in Alt-Lipke, Kreis Lands- berg a. W., 14) Kure, Karl, in Podelitt bei Gole Kreis Querfurt, 10 Moller Hermann, in Wurzenerstraße 123 TII, E, Hübner, Wilhelm, in Posen, Kanonenplay 9, of Pt. 17) Mackowiak, Georg, Gut Czerleino, Kreis Schroda, 18) Schubert, Gottlieb, in Kammerswaldau, Kreis Schönau, 5 19) Häusler, Wilhelm, in Jauer i. Shl., 20) Swienty, Alois, in Ellguth- Tworkau, Kreis

Ratibor, in Landeck, Kreis Habel-

21) Altvater, \chwerdt,

22) Kube, Wilhelm, in Wilkau, Kreis Schweidnitz, 23) Zumbusch, Heinrich, in Beelen, Kreis Waren-

Leipzig - Sellerhausen,

August,

dorf, 24) Nünning, Bernhard, in Wesum, Kreis Ahaus, 25) Peters, Anton, in Hagen i. W., Winkelstraße 12, 26) Neuhaus, Lebrecht, in Wald, Kreis Solingen, 27) Ugerath, Johann, in Oberaussem, Kreis Bergheim, 28) Strunk, Heinrich, in Bonn, Am Borgraben 5, 29) Schhwermer, Heinrich, in Rheidt, Kreis Siegburg, 30) Wagner, Mathias, in Shleidweiler, Kreis Trier, 31) Jshorst, Joseph, in Osnabrück, Sutthauserstr. 31, 32) v. d. Eller, Friedrich, in Erfurt,

33) Pfannmöller, Eduard, in Bindersleben, Kreis

Erfurt,

34) Shmidt, Martin, in Schlochau,

35) Riß, Heinrich, in Damerow, Kreis Schlawe.

36) Klein, Wilhelm, in Danzig, Baumgartsche Gasse 32/33.

Die Militärpensionskasse hier is angewiesen, die Aus- zahlung der Ehrengeschenke an die bezeihneten Empfänger am 22. März d. J. dem Geburtstage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm des Großen gegen bescheinigte Quittung zu bewirken.

Berlin, den 16. März 1907.

Kriegsministerium, Verforgunas- und Justizdepartement. von Vallet des Barres.

WohltiatigletL

Aus den für 1906 fälligen Zinsen der von dem ver- storbenen Geheimen Kommerzienrat Salomon Lachmann in Berlin gegründeten Stiftung sind die nachstehend ge- nannten 26 Kriegsinvaliden mit Geldgeschenken von je 45 M, bedaht worden :

1) Dombrowski, Michael, in Staatshausen bei Blind- |

gallen, Kreis Goldap,

2 A ved Julius, in Justerburg, Gartenstraße 7, | )

rause in Stettin, Vulkanstraße 20 T1,

4) Hammling, August, in Selgenau, Kreis Kolmar in je einen Preis von 1000 # zuerkannt.

Posen, Ce 5) Köhn, Friedrich, in Stralsund, Langenmwall 3, 6) Otto, Rudolf, in Berlin, BPlanufer 2,

7) Rebel, Karl, in Frankfurt a. O., Krossenerstraße 27, | 8) Schulz, Friedrich, in Scharnhorst, Kreis Lands- |

berg a. W.

9) Koch, Hermann, in Gorsleben, Kreis Eckartsberga,

10) Buschle, Hermann, in Mötern, Kreis Jerichow I, | 11) Krajewski, Anton, in Chwalkowo, Kreis Schrimm, | 12) Hirtmann, Albert, in Karolath, Kreis Freystadt |

N.Schl.,

19 Tamashke, Gottfried, in Breslau, Gartenstraße92, A 14) Scholz, Michael, in Kauern bei Karlsmarkt, Kreis

rieg, 15) Ostermann, Jgnaßt, in Hummersen, Fürflentum

Lippe-Detmold, Wilhelm, in Essen, Steeler-

16) Buttermann, Chaussee 113

18 Kohr, Johann, in Bettingen, Kreis Saarlouis,

18) Brok, Gerhard, in Ludendorf, Kreis Rheinbach,

19) Buck, Friedrich, in Hammoor, Kreis Stormarn,

20) Block, Johann, in Grishow bei Stavenhagen, Pre es Mecklenburg-Schwerin,

21) Brüers, Friedrich, in Wehe, Amt Wildeshausen,

22) Quintel, Heinrih, in Delligsen Nr. as}. 220, Kreis Gandersheim,

23) Raushenberg, Albert, in Göringen bei Neuenhof, Großherzogtum Sachsen,

24) Schulz, Johann, in Goßkow, Kreis Schlochau,

25) Shachtshneider, Gottfried, in Riesenburg, Kreis Rosenberg Westpr.,

26) “Desle, Fran; firaße L IL

Die Militärpensionskasse hier ist angewiesen, die Aus- zahlung der gedachten Geldgeschenke dem Wunsche des Stifters gemäß zum 22. März d. J. dem Geburtstage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm des Großen gegen bescheinigte Quittung zu bewirken.

Die Benachrichtigung der Empfänger über diese Bewilli- gung hat auf Grund dieser Bekanntmachung durch die be- treffenden Bezirkskommandos zu erfolgen.

Berlin, den 21. Februar 1907.

Kriegsministerium, Versorgungs- und Justizdepartement. von Vallet des Barres.

in Wiesbaden, Zimmermann-

Wohltätigkeit.

Aus den für 1906 fälligen Zinsen einer von dem König- lihen Hoflieferanten, Kommissionsrat Hoff zu Berlin ge- gründeten Stiftung sind die nachstehend genannten 14 de abt mit Geldgeschenken von je 15 A, bedacht worden:

1) Post, Johann, in Freudenhoh, Kreis Gumbinnen,

2) Heiden, Johann, in Fuhlendorf, Kreis Franzburg,

3) VPillain, Philipp, in Alt-Grimnitz, Kreis AÄnger- münde,

4) Steinhöfel, Heinrich, in Berlin, Pappel-Allee 115,

5) Priegniß, Wilhelm, in Wepriß, Kreis Lands- berg a: W.,

6) Bläsing, Karl, in Altgurkowshbruch, Kreis Friede- berg N-=M-

7) Schwart, Karl, in Züllihau, Kreis Züllichau- Schwiebus,

8) Heinrich, Ferdinand, Jüterbog-Luckenwalde,

: 9) Franke, August, in Grohwig, Kreis Freystadt N.-Schl.,

10) Neumann, Karl, in Vicarey, Kreis Freystadt N.-Schl.,

11) Neugebauer, Jakob, in Rashowa, Kreis Kosel O.-Schl.,

12) Schrage, Berthold, in Salzuflen, Fürstentum

€,

13) Schalkamp, Theodor, in Enniger, Kreis Beckum, 14) Grunwald, Johann, in Dirshau, Schönecker- slraße 27.

Die Militärpensionskasse hier ist angewiesen, die Aus- zahlung der gedachten Geldgeschenke dem Wunsche des Stifters gemäß zum 22. März d. J. dim Geburtstage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wil- ha des Großen gegen bescheinigte Quittung zu be- wirken.

Die Benachrichligung der Empfänger über diese Be- willigung hat auf Grund dieser Bekanntmachung durch die betreffenden Bezirkskommandos zu erfolgen.

Berlin, den 18. Februar 1907. __ Rriegsministerium, Versorgungs- und Justizdepartement. von Vallet des Barres.

in Jänickendorf, Kreis

Li

w

Oberrechnungsfkammer.

Der bisherige Oberlandesgerichtssekretär Schmidt aus Naumburg a. S. is zum Geheimen Rechnungsrevisor bei der Königlichen Oberrehnungskammer ernannt worden.

Evangelischer Oberkirchenra t.

Der in die Pfarr- und Ephoralstelle in Anderbeck be- rufene Oberpfarrer und Superintendent Hoffmann, bisher in Elsterwerda, is} zum Superintendenten der Diözese Ander-

| beck, Regierungsbezirk Magdeburg, ernannt worden.

Belanntmacqung.

Auf Grund des Preisausschreibens für die künst- lerishe Gestaltung des westlihen Abschlusses des Pariser Platzes in Berlin vom Oktober v. J. hat die Akademie des Bauwesens, Abteilung für den Hochbau, unter 66 cingegangenen Arbeiten den Entwürfen

mit der Bezeichnung: „Zwei Torhäuser“, S: Regierungsbaumeister Reimer und Körte in erlin, und mit der Bezeihnung: „Hie guct Brandenburg allewege“, Verfasser : Professor Bruno Möhring in Berlin,

Sämtliche Entwürfe sind vom Sonntag, den 24. d. M,

| bis zum Sonnabend, den 30. d. M., während der Stunden

von 11 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags im Ver- fehrs- und Baumuseum, Jnvalidenstraße 50—sö1, öffentlich ausgestellt. Berlin, den 20. März 1907. Königliche Akademie des Bauwesensz Hinckeldeyn.

Bekanntmachung,

betreffend die Immatrikulation auf der Universitz: Halle- Wittenberg für das Sommerhalbjahr 1907

Diejenigen Herren Studierenden, welche beabsichtigen, hiesiger Universität immatrikulieren zu lassen, wollen ih in Gs geit vom 15. April bis 6. Mai cr. auf dem Universitäts, sefretariat, Universitätsverwaltungsgebäude, Zimme Nr.7, während der Vormittagsstunden von 9 bis 11 y F unter Abgabe ihrer Papiere (Reifezeugnis, Abgangszeugnisse frühe: besuchter Universitäten und, falls f\eit dem Abgange von p Schule oder von der letzten Universität mehr als as

Vierteljahr verflossen ist, polizeilihes Führungsattest)

melden. Deutsche, welche ein Maturitätszeugnis nicht besitzen, haben die für ihre Aufnahme erforderlihe besondere Genehmigung bej der Immatrikulationskommission, und zwar ebenfalls unter Ueberreihun ihrer Papiere im L vachzusuchen. Ausländere kann das Vorlegen eines Reifezeugnisses erlassen werden. R Ie R E O nur qus. nahmsweise und bei ausreichender Ents{uldigung genehmigt Halle a. S., den 20. März 1907. y Le : Der Rektor der Königlichen vereinigten A Universität Halle - Wittenberg, obert.

Abgerei st :

der Ministerialdirektor im Ministerium der öffentlichen i E ta R Geheime Oberregierungsrat Wehrmann mit Urlaub. /

Nichlamfkliches,

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 22. März.

Jn der am 21. d. M. unter dem Vorsiß des Staats: ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Grafen von Posadowsky-Wehner abgehaltenen Plenarsißzung des Bundesrats wurde den Ausschußberichten zu den Vorlagen, betreffend Aenderung der Grenze des Braker Freibezirks, und betreffend die Aenderung der Ausführungsbestimmungen zur Bekämpfung der Cholera die Zustimmung erteilt. Es wurde ferner beigetreten ‘den Ausschußberichten zuy den Vorlagen, betreffend Entwürfe von Desinfektions- anweisungen, für gemeingefährlihe Krankheiten, und betreffend Ausführungsbestimmungen über die Berufs- und Betriebs- zählung im Jahre 1907. Ebenso wurde dem Ausschußantrage zu der Vorlage, betreffend Aenderung der Bestimmungen über die Beförderung von Leichen auf Eisenbahnen, zugestimmt. Von der Mitteilung über Gold- und Silbermünzenprägungen im Jahre 1906 und von der Miiteilung, betreffend eine 2u- sammenstellung der statistishen Ermittelungen über die An- wendung des bedingten Strafaufshubs, nahm die Versammlung Kenntnis. Außerdem wurde über mehrere Eingaben Beschluß

gefaßt.

Nachdem der Bischofsstuhl von Fulda durch den Tod des Bischofs Endert erledigt worden, hat nach Maßgabe der be stehenden Vorschriften am 29. Dezember 1906 durch das Dom- kapitel in Fulda die Wahl eines neuen Bischofs stattgefunden, welche auf den bisherigen Domkapitular und Seminarregens Damian Schmitt in Fulda gefallen ist. Dieser hat dur päpstlihes Breve vom 23.- Februar d. Js. die Bestätigung zur Ausübung seines bishöflichew Amtes erhalten.

Seine Majestät der König haben mittels Allerhöchster Urkunde vom 11. März d. J. dem Bishof Damian Schmitt die nachgesuchte landesherrlihe Anerkennung als Bischof von Fulda zu erteilen geruht. Die Urkunde ist dem Bischof am 19. März d. J. dur den Oberpräsidenten der Provinz Hessen- Nassau ausgehändigt worden, nahdem der Bischof den durch die Verordnung vom 13. Februar 1887 vorgeschriebenen Eid abgeleistet hat.

Das Kreis- und Deo ins c rge engaes vom 23. April

1906 hat den Landkreisen das Recht eingeräumt, auf die Erlangung der Erlaubnis zum ständigen Betriebe der Gastwirtshaft, Schankwirtshaft oder det Kleinhandels mit Branntwein oder Spiritus eine indirekte Steuer (Schankkonzessionssteuer) zu legen. Die Einführung einer solhen Steuer soll auch in den eigene Kreise bildenden Städten, den Stadtkreisen, für die Zu kunft zugelassen werden. Hierzu heißt es in einem gemein- samen Runderlaß der Minister des Fnnern und der Finanzen:

Was die kreitangehörigen Gemeinden betrifft, so wird ihnen zwa, vorausgeseßt daß die örtlihen Verhältnisse die Einführung einer t-

meinde-Schankkonzessionssteuer angezeigt ersheinen lassen, das Recht

dazu niht grundsäßlih zu versagen, aber Vorsorge zu treffen sein, daf dur die Konkurrenz mit dem entsprechenden Steuerrechte der Kreile weder eine das erträglihe Maß überschreitende Belastung der Steuer- pflihtigen eintritt, noch den Kreisen die ihnen neu ershlofsene Skeutr- quelle verkümmert wird. Von dicsen Gesichtspunkten aus ist daber kreisangehörigen Gemeinden (Stadt- oder Landgemeinden) die Ein- führung von Scankkonzessionssteuern nur insoweit zu gelatten, alf die Steuerbeträge der Gemeinde und des Kreises zusammen gewisse Höwbslsätße nicht überschreiten. Als oberste Grenze der Gesamtbelastung durch Kreis und Gemeinde haben dabei für Neukonzessionierungen folgende Höchsisätze zu gelten: i ü

a. 600 4, wenn der Gewerbetreibende wegen çecingen Ertrage und Kapitals von der Gewerkesteuer frei ist ;

b, 1200 M, wenn er in der 4,

c. 2400 Æ, wenn er in der 3.,

d, 3600 6, wenn er in der 2.,

e. 5000 #, wenn er in der 1. 4 Gewerbesteuerklasse veranlagt ist. Scfern die Konzessionssteuern B anderen Veranlagungsmafßstäben als nach der Unterstellung des Df triebs unter die cinzelnen Gewerbesteuerklassen erhoben werden soller, werden die cbenbezeihneten Höchstsäße als Anhalt für die Berechnuns der Steuersäße zu nehmen sein. : E

Ferner werden fih die Regierungspräsidenten, denen die Zusliw mung bei Landgemeinden obliegt, bezw. die Oberpräsidenten, denen L Zustimmung bei Stadtgemeinden mit einer Einwohnerzahl bis ju 10 009 zusteht, vor Erteilung der Zustimmung zur Genehmigung s Schankkonzessionsfteuerordnungen für kreisangehörige Gemeinden n überzeugen haben, ob nit dem Steuerrehte des Kreises, #0 2 dieser eine Schankkonzessionssteuer bisher nicht eingeführt as vorgegriffen wird. Zu diesem Zwecke ist jedesmal über den i us der Gemeinde auf Erteilung der Zustimmung zu der Genehm!s i

: der Kreisaus\{chuß des betreffenden Landkreises zu hören, soweit er nid

Erteilung der Genehmigung Stellung zu diesem Antrage

genommen d dgemeinden mit ausgesprochen ländlihem Charakter wird

die Einführung von Sgankkonzessionssteuern in der Regel über- t empfehlen. |

am Monat Februar d. J. haben 1378 Schiffe (gegen 9989 Schiffe im Februar 1906) mit einem Nettoraumgehalt

988 771 Registertons (1906: 389 750 O den e. er Wilhelm-Kanal benußt und, nah Lug des auf ga analabgabe in em fes zu bringenden Elblotsgeldes, die Sehühren 145 217 #6 (1906: 196 913 M) entrichtet. Der laterschied gegen das Vorjahr is auf die Eisverhältnisse

zrüzuführen.

An Stelle des in den Ruhestand tretenden Kammer- erihtsrats, Geheimen Justizrats Dürfeld ist der Senats- sident bei dem Kammergeriht Günther vom 1. April d. J. j zum Mitgliede des Gerichtshofs zur Entscheidung der sompetenzkonflikte ernannt worden.

Der Regierungsrat Dr. von Gottschall in Bromberg ist der Königlichen Regierung in Posen, der Regierungsrat r, Soehlke in Berlin der Königlichen Regierung in Breslau, der Regierungsassessor Dr. von Rhein in Breslau der König- lichen Regierung in Hannover, der Regierungsassessor Klu gkist in Königsberg î. N.-M. der Königlichen Regierung in Breslau, der Regierungsassessor Höpker aus Erfurt der Königlichen Regierung in Bromberg zur weiteren dienstlihen Verwendung ¡herwiesen, der Regierungsassessor von Gersdorff in Allen- stein dem Landrat des Kreises Neidenburg und der Regierungs- osessor Freiherr von T wi ckel aus Breslau dem Landrat des sreises Köslin zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

Sachsen. Seine Majestät der König Friedrih August ist, P. T. B.“ zufolge, gestern abend von seiner Auslandsreise in Dresden wieder eingetroffen.

Oefterreich-Ungarn.

Die Verhandlungen über den österreihish-ungari- shen Ausglei ch sind, nah einer Meldung des „W. T. B.“, his nah Ostern vertagt worden.

=— De Le Landtag hat gestern die von der Kommission für den österreihish-ungarischen Ausgleich vorgestern beschlossene Resolution einstimmig angenommen, nahdem der Referent der Kommission, Abgeordneter Urban, in längerer Rede die Resolution begründet hatte.

Großbritannien und Frland.

Im Oberhause erklärte gestern auf eine Anfrage der Lordpräsident des Geheimen Rats Earl of Crewe, daß die Regierung aus Rücksiht auf das allgemeine Wohl gegen den Plan der Kanaluntertunnelung sei. :

Na dem Bericht des ,W. T. B.* fügte der Lord C rewe seiner Er- klärung hinzu, daß selbft bei der Annahme, daß man militärischerfeits sih vor den damit verbundenen Gefahren shüßen könne, dech nach Anficht der Regierung stets ein Gefühl der Unsicherheit im ganzen Lande bleiben und dies in der Forderung nah Vermehrung der Land- und See- streitkräfte zum Ausdruck lommen werde. Dieses ständige Gefühl von Unruhe und unter Umständen sogar von Beforçcnis werde aber, wenn es au ncch so unbegründet set, sih in politischer wie kommerzieller Pn hôchst na§teilig bimerkbar machen, während anderers eits für Handel und Industrie keine Vorteile crfichilich seien, die diese Uebelstände aufwiegen könnten. Das sei der Grund, weshalb die Regierung, die sonst mit Freuden zu jeder Erleihterunn des Verkehrs mit den sel, diesem Projekt ablehnend gegenüberstebße. ei gezeigt, einer besscren Verbindung über den Kanal durch Schaffung von Fähren, wie sie auch in anderen Orten der Welt beständen, erneute Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Zu der Erklärung des Regierungsvertreters, die mit

Veifall begrüßt wurde, gab alsdann der Earl of Lansdowne |

eine zustimmende Erklärung ab.

__— Die Verhandlung über die Bill, betreffend die Heeres- disziplin, im Unterhause is gestern nachmittag, nah- dem das Haus 27 Stunden hintereinander getagt hatte, ge- hlossen worden.

Ursathe der langen Debaite ist, obiger Quelle zufolge, der Aerger der Oppcsition darüber, daß die Regierung vorgestern abend nach 11 Uhr, zu welcher Zeit die Sißung gewöhnli geschlofsen wird, noch beantragte, die Beratung des Etatsgeseßes und der Bill, betreffend die Heeresdisziplin, vorzunehmen. Um 2 Ühr Nachts wurde das Etatsgeseß in dritter Lesung angenommen, und seitdem betrieb die Opposition Obs struktion mit allen parlamentarischen Miiteln, um die Annahme der Bill, betreffend die Heeresdisziplin, zu verhindern. Dieses Gesetz, das alljährlih eingebraht wird, ist an si nit strittiger Natur, aber es wird oft von der Opposition benußt als Mittel der Obstruktion gegen die Erledigung parlamentarisher Angelegenheiten durch die Ne- gierung. Jm Laufe ter Sißung kam es zwischen Bannerman und Valfou r bezügli Nichtir nehaltung einer Zusage, betreffend die Be- kandlung der parlamentarischen Geschäfte, zu einem lebhaften Wort- wechsel. Bannerman wies tie Behauptung, einer solchen Handlurgs- weise sih s{uldig gemacht zu haben, zurück und erklärte, die Regierung habe nicht die Absicht, in einer Sache nahzugeben, in der sie voll- kommen im Rechte set, und wolle mit dem bekanntgegebenen Geshäfts- Programm vorgehen.

Nah Schluß der Spezialdebatte über die Heeresbill gab der Premierminister in bezug auf das Kanaltunnelprojekt dieselbe Erklärung ab wie der Lordpräsident des Geheimen Rats im Oberhaus. Sodann vertagte sih das Haus.

Frankreich.

_9n der Deputiertenkammer legte gestern der Kriegs- minister Picquart einen Gesehentwurf, betreffend die Auf- ebung der Disziplinarkompagnien, vor. Der Depu- terte Allemane brachte einen Antrag, Fe leno den Aus- tand in Nantes, ein und verlangte die Ernennung einer parlamentarischen Untersuhungskommission.

Cl Nach dem Bericht des „W. T. B.“ sprach der Ministerpräsident qug nenceau sein Bedauern über die Tötung eines Ausständigen

A seßte die Umstände auseinander, die diesen Vorfall herbeigeführt iet und erklärte, daß eine Untersuhung darüber angestellt werden e, wen die Verantwortung an diesem Vorfall treffe, und daß {t Vesep angewendet werden würde, wenn ein Gendarm den Aus- ndigen getötet hätte. Der Ministerpräsident hloß seine Ausführungen

Nachbarstaaten bereit ! Dagegen sei es an- j

mit der an die Kammer gerihteten Aufforderung, den Antrag des

Deputierten Allemane nicht anzunehmen. Dieser ergriff von neuem das Wort, und erklärte, wenn die Kammer die Interessen der Arbeiter wahrgenommen hätte, so wären derartige bedauerlihe Zwischenfälle nit entstanden. Allemane fügte hinzu, die Justiz hlafe, fobald es sh um Arbeiter handele. i

Der Antrag wurde shließlich mit 390 gegen 135 Stimmen von der Kammer abgelehnt. u 5

Im weiteren Verlaufe der Sißung gelangte das Geseß, betreffend Glücss\piele, zur Annahme. Alsdann beschloß das Haus, nah den Jnterpellationen über den wöchent- lihen Ruhetag die Jnterpellationen über die Katastrophe auf Der. „Fena“ Und Uber die Mae wer die Verantwort- lichkeit für die leßten Marineunfälle zu tragen habe, sowie über den Antrag auf Einseßung einer Kommission zur Unter- suchung der Katastrophe auf der „Jéna“ zu verhandeln.

Rußland.

In der heutigen Sißung der Reihs8duma verlas der Präsident Golowin, „W. T. B.“ zufolge, die Eingänge, so den Bericht über den Antrag auf Ungül- tigkeitserklärung der Wahlen in den Provinzen Pensa, Tobolsk und Kaluga, ferner eine von 32 Deputierten unterzeihnete, in der nächsten Sißzung zur Beratung kommende Mitteilung über polizeilihe Üebergriffe gegen den Deputierten Sigow aus der Provinz Perm und einen von 87 Deputierten gestellten Amnestieantrag. Die Duma ging dann zur Wahl verschiedener Kommissionen über.

Ftalien. Der Senat hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, den Geseß- entwurf, betreffend die Herabseßung des Petroleum - zolls, angenommen.

Rumänien.

Wie die Wiener Blätter melden, dehnt sich die Agrar- revolte immer weiter aus. Die Stadt Dorohoj ist von den Bauern vollständig ausgeplündert und niedergebrannt ; die Bevölkerung is geflühtet. Jn Belgestie ist es zu einem Kampf zwischen Bauern und Truppen gekommen, in dem 14 Bauern getötet wurden. Auch der Bezirk Folkshanu ist in Aufruhr; die Ortshaft Sulice ist vollständig zerstört. Jn Botoschani haben die Bauern dem Militär ein regelrechtes Gefecht geliefert, bei dem 12 Bauern erschossen und 19 verwundet wurden. Auch von den Soldaten wurden viele verwundet. Gestern traf das 15, Regiment aus Piétra-Neamy in Botoschani ein. Aus Jassy wird dem „Neuen Wiener Abendblati“ gemeldet, daß an der Barriere Paourari am 19. d. M. 300 Bauern aus Miroslava erschienen, die in die Stadt eindringen wollten. An der Barriere befand sih nur eine aus 10 Mann bestehende Kavallerieabteilung, der jedo Hilfe gesandt wurde. Es kam zu einem Handgemenge. Nach erbittertem Widerstande gelang es jedoh, die Bauern auseinander zu treiben und die Führer zu verhaften. Unter den Bauern, die in besonderer Wut mit ihren Knüppeln cegen die Offiziere losgingen, befanden sich auch viele Re- servisten. Es wurden Patrouillen ausgesandt, die nach den herannahenden Bauernmassen rekognoszieren sollten; sie kon- statierten, day etwa 40 000 Bauern im Anmarsh auf Jassy begriffen seien. Sofort wurden die Militärpatrouillen ver- stärkt und gleih nah Bukarest um Entsendung weiterer Truppen telegraphiert. Vier Jnfanterieregimenter, zwei Jägerbataillone und ein Kavallerieregiment haben Befehl erhalten, sofort nach Jassy abzugehen. Durch diese großen Truppenaufgebote hofft die Regierung, die gefährdete Bevölkerung der Moldau ge- nügend s{hüßen und die Unruhen rasch unterdrücken zu können.

Der „Agence Roumaine“ erklärt die Meldungen der Wiener Blätter über die Ausbreitung der Bauernbewegung für durhaus übertrieben. Dem offiziöósen Blatte zufolge ijt es nur in den Bezirken der Ober-Moldau zu Unruhen der Bauern gegen den Trust der ausländishen Pächter gekommen. Der Kriegsminister hat aus Vorsicht die Reserven einberufen, um die Truppen zu verstärken und die Ordnung aufrecht zu halten.

Bulgarien.

Die bisherige Untersuchung in der Angelegenheit der Ermordung des Ministerpräsidenten hat, wie das „W. T. B.“ meldet, hinreichend Material zur Erhebung der Anklage gegen den Mörder Petrow , sowie dessen Mit-

| schuldige Jkonomow, Chranow und Gerow geliefert.

a Schweden.

Die Regierung hat gestern im Reichstag einen Geseß- entwurf, betreffend ein Uebereinkommen zwishen dem Staat und den norrländishen Erzgesellschaften, eingebracht. - :

Nach diesem Uebereinko:nmen überlassen, wie das „W. T. B.“ meldet, die Luossavaara - Kiirunavaara Aktiengesellschaft, die Akiien- gesellschaft Gellivare: Malmfest und die Mertainen-Gruben-Aktiengefell- haft ihre Gruben mit Ausnahme von Kiirunavaara und Gellivare an den Staat, die Luossavaara - Kiirunavaara Aktiengesellshaft erböht ihr Aftierkapital auf 80 Millionen Kronen, von denen der Staat 40 Milltonen Vorzugsaktien und die Graengetberg- Gesellshaft 40 Millionen Stammaktien überniwmt. Die Gesellschaft erhält die Berechtigung, für die nächsten 25 Jahre 75 Millionen Tonnen Erz über Kiiruna und 18,75 Millionen über Malmberget Lulea auszuführen. Die Versendung von Graengesberg wird für immer begrenzt und die chwedis{che Eisenindustrie ges{üßt teils dur die Bestimmung, daß der Staat Erz von Luofsavaara, Mertainen und anderen Erzgruben zur Veredelung innerhalb der Lande8arenzen be- ziehen muß, teils durch tas BVorzugsreht der s{chwedishen Eisenwerke auf Erz von Kiirunavaara und Gellivare.

Amerika.

Nach einer Meldung der „Associated Preß“ vom Kriegs- schauplay bestätigt sich die Nachriht vom Siege der Nica- raguaner über die Streitkräfte von Honduras und Salvador, von denen Hunderte von Toten auf dem Schlachtfelde ge- blieben sind. Die Nicaraguaner, die zahlreiche Gefangene emacht und 2000 Gewehre und viel Munition erbeutet haben, Lien auh die zu Honduras gehörige Hafenstadt Laceiba eingenommen haben. Wie die „Times“ ferner aus Washington melden, bedroht die nicaraguanishe Armce die Hauptstadt von Honduras.

Afrika.

Wie die „Agence Havas“ aus Tanger meldet, hat Na iisuli Tazerut verlassen und sich mit 50 Kameelreitern dem Prätendenten bei Seluan angeschlossen.

Der ägyptische Ministerrat hat beschlossen, den Damm von Assuan zu erhöhen, um den Wasserspiegel in dem Stauwerk um sieben Meter über den jezigen Höchst- stand heben zu können. Die ana der Bewässerung, die damit zu erzielen ist, soll, „W. T. B.“ zufolge, eine

Steigerung des Wertes der Baumwollernte um 3!/z bis 4 Millionen Pfund Sterling jährlih ermöglichen. ür die Ausführung des Werkes sind sechs Jahre in Aussicht ge- nommen. y N

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Prätoria hat der Oberkommissaë Earl of Selborne bei der Eröff- nung des Parlaments eine Rede gehalten, in der er unter anderem mitteilte, pas das Ministerium entschlossen sei, so bald als möglich Maßnahmen zu treffen, um die Besch äf- tigung von Chinesen in den Minen zu verhindern.

Der Generalkommissar fügte seinen Mitteilungen an das Parla- ment hinzu, daß keine Schritte unternommen werden würden, um die in den Minen bereits beshäftigten Chinesen in ihre Heimat zurüd- zusenden, so lange niht ein hinlängliher Ersay durch andere Arbeitskräfte oder durch verbesserte maschinelle Vorrichtungen gefunden sei. Die Megierung werde sich bemühen, eine verstärkte Ergänzung der Arbeitskräfte durch Cingeborene herbeizuführen ; fie werde überhaupt der Minenindustrie jeglihe Unter- stüßung zuteil werden lassen. Selborne gab dem dringenden Wunsche Ausdruck, daß dem Lande ein dauernder Frieden und Fortschritt beschieden sein möge, und sprach sein Bedauern aus über die ungünstige wirtshafilihe Lage und die Verarmung, der abzuhelfen die Regierung bedacht sein werde.

Koloniales.

Aus Daresfalam in Deutsch-Ostafrika wird, „W. T. B.“ zufolge, amtlich gemeldet: Leutnant Siegfried Lang, geboren am 3. 6. 1881 zu Münden, früher im Königlich bayerishen 18. Ins fanterieregiment, und Unteroffizier Heinrich Schedel, geboren am 31. 10. 1885 zu München, früher bei der Königlich bayerishen 1. Maschinengewehrabteilung, wurden am 25. oder 26. Februar beim Mypondaposten, Bezirk Mahenge, durh Hochwasser im Lulufluß fort= gerissen und sind vermutlich ertrunken. Hoffnung, die Ver- unglüdckten lebend aufzufinden, ist kaum vorhanden. /

Ein amtliches Telegramm aus Windhuk in Deutsch-Südwe st - afrika berihtet: Militärkrankenwärter Paul Scholz, geboren am 13, 11. 1883 zu Mittelkonradswalday, früher im Königlich bayerischen 2, Infanterieregiment, ist am 15. März im Lazarett zu Keetmanshoop an Typhus, Gefreiter Georg Hentschel, geboren am 21. 1. 1880 zu Crostwiß, früher im Landwehrbezirk Kamenz, am 19. März im Lazarett zu Swakopmund an Herzshwähe nah Typhus und Lungen- entzündung gestorben.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Herrenhauses und der Schlußbericht über die gestrige Us des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten Beilage.

Kunft und Wissenschaft.

Die Königlihe Akademie der Wissenschaften hielt am 14. Mä1z unter dem Vorsig ihres Sekretars Herrn Vahlen eine Gesamtsißung, in der Herr von Wilamowitz-Moellendorff über die Hymnen des Proklos und Synesios las. Er gab eine Würdigung des religiösen Inhaltes der Gedichte und Beiträge zur Erklärung und Verbesserung thres Textes.

Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: M. Berthelot Traité pratique de Vanalyse des gaz. Paris 1906, und W. Windelband, Lehrbuch der Geschichte der Philosophie. 4. Aufl. Tübingen 1907. l S :

Die Akademie hat die korrespondierenden Mitglieder der philo- \opbisch. historishen Klasse Antonio Maria Ceriani in Mailand am 2, März und Friedrih Blaß in Halle a. S. am 5. März durch den Tod verloren. S

A. F. In der leßten Fachsißzung der Gesellschaft für Erd- kunde sprach Dr. von Zahn, Assistent am Institut für Meeres- kunde, über den Isthmus von Tehuantepec, auf Grund einer mit Unterstüßung der Ferdinand von Nichthofen-Stiftung ausgeführten Studienreise. Der Vortragende schilderte den Isthmus von Tehnuante- pec, den er gelegentlich einer Exkursion im Anschluß an den Inter- nationalen Geologenkongreß in Mexiko im Herbst vorigen Jahres kennen geleznt hat, als den nördlihsten der mittelamerika- nishen ÎIsthmen, der die Stelle bezeildne, wo die Gebirge Nord- amerikas mit denen von Zentralamerika zusammentreffen, d. h. wo ibre Enden ineinander greifen. Auf diese Weise entstehen drei Teile des Isthmus: Die flahe, von Urwald bedeckte, feuhtheiße und un- gemein regenreie atlantische Küstenebene, von O. allmählih zu S0. ansteigend, durchflossen vom Rio Coaßacoalcos und seinen Nebenflüssen. Dann das Gebirgsland, westösiliche Ketten, zwischen denen weite Ebenen liegen, an ges{üß!en Stellen Urwald, im allgemeinen immergrüne Eichenwälder und Savannen, mit kühlerem und etwas regenärmerem Klima. Nach einem starken Absturz folgt die pazifische Küstenebene, eine sandige, von unregelmäßigen Hügeln unterbrochene Ebene, trock:n- heiß mit 9 monatiger Trockenzeit und dürrer, dorniger Buschvegetation und unbedeutenden Flüssen. Die verkehr8geographischen Bedingungen, die Möglichkeit einer leichten Ueberschreitung von Ost nah West und damit verbunden etner ungemeinen Verkürzung des Weges von Ost- nah Westamerika und von Ostamerika und Europa nah Ostasien, der Inselwelt des Stillen Ozeans, und Ostaustralien, werden heute nah langem Schwanken und Versuchen autgenußt dur die Tehuantepec- isenbahn. Sie ist nah einem von der mexikanishen Re- gierung mit der Firma Pearson and Son Limited in London ge- \chlossenen Vertrage von der tatkräftigen, energishen Firma in bester Weise ausgebaut worden. Die 309 km lange Strecke wird in zwölf Stunden zurückgelegt; Eisenbahn mit Dellokomotiven, Sig der Ver- waltung mit großartigen Werkstattanlagen ist Nimon Antonio. Die End- punkte der Bahn sind Coatzacoalcos auf der atlantischen Seite (heute in Puerto Mexico umgetauft) und Salina Cruz auf der pacifischen Seite. Beide sind in genialer Weise zu guten Häfen umgestaltet worden. Puerto Mexico, ein Flußhafen im Coatzacoalcosstrom machte \chwierige Arbeiten zur Ueberwindung der Barrevertiefung und Offen- haltung und zur Anlage von Entladestellen nötig. In Salina Cruz, einer offenen Reede, wurde ein äußerer Hafen dur zwei Wellenbreher geschaffen, cin innerer, mit allen modernen Anforderungen versehener Hafen nebst Trockendock ausgegraben. Beide Häfen find am 2d. Januar d. I. dem Verkehr über- geben worden. Der Zeitgewinn gegenüber Panama wird, wenn der Kanal dort fertig gestellt sein wird, immerhin 4 Tage ketragen. Seit Januar d. J. ist durch die Hawaitan Steamship Company ein regelmäßtger Dampferverkehr zwischen New York und Puerto Mexico hergestellt, ebenso zwischen Salina Cruz und Hawai—San Francisco. Alle §8—10 Tage gehen große Dampfer in jeder Nichtung. Es ist mebr als wahrscheinlich, daß die Einrichtung deutscher Linien bald folgen wird, Es bedarf der besonderen Hervorhebung kaum, daß Are s Weltverkehr cine große, vielversprehende Straße erôffnet isf.

Im Mai d. I. wird unter Führung Seiner Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg, der von früheren Reisen her in ostafrikanishen Erxpeditions8angelegenheciten erfahren if, eine Forshungsreise nah Ostafrika urternommen werden, an der ein Topograph, ein Geologe, ein Botaniker, ein Zoologe, ein Ethnologe und ein Mediziner teilnehmen werden und die eine planmäßige wifsenschaftlihe und wirtschaftlihe Erforschung des nordwestlihen