1864 / 151 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1736

bracht. Die Streitigkeiten zwischen dem deutschen Bunde und der dänischen | in ähnlicher Weise wie Earl Russell i s : ( ] : y inde { im Obe s Regierung hätten seit dem Tode des verstorbenen Königs von Dänemark d pay baa, A und L darauf E A N Ge neue Gestalt angenommen. Zu den übrigen Streitigkeiten sei noch ein | Sympathie für Dänemark. Wir erinnerten uns, daß, obgleich es Anfan s s wegen der Erbfolge in den Herzogthümern gekommen. Der Bund | im Unrecht gewesen war, doch ein anderer Herrscher den Thron bestie A habe eine Bundesexecution angeordnet y welche von Oesterreich und Preußen | ein anderes Ministerium die Leitung der Angelegenheiten übernommen Gd r eine Jnvasion Schleswigs und Jütlands ausgedehnt 1worden sich durch Unterhandlungen der entschiedene Wunsch kundgegeben hatte L „În der Hoffnung - irgend eine Schlichtung der Frage gzu das verübte Unrecht wieder gut zu machen. Wir glaubten daß Stande zu bringen / habe die englishe Regierung eine Konferenz | Dänemark von Anfang bis zu Ende der Ereignisse mißband [t in London vorgeschlagen. Der Vorschlag sei von Oesterreich , Preußen, | worden sei, daß die Macht den Sieg über das Necht * hatt: Dänemark und den neutralen Mächten angenommen werden und nach | getragen habe, und wir wissen zudem, daß die Sympathicen fast d Ln Verzögerungen sei die Konferenz am 29, April zusammengetreten. | ganzen britischen Nation auf Seiten Dänemarks standen. Jeder Wohl L L: as erste erzielte Resultat habe in einer einmonatlichen Waffenruhe bestan- | jinnte ist natürlich geneigt, für den Schwachen gegen den Starken Partei A und während dieser Zeit sei unterhandelt worden. Eine der größten | zu ergreifen, namentli, wenn der Schwache unterdrückt wird und der eg keiten, mit denen die Vertreter der neutralen Mächte zu fämpfen | Starke ungerecht und tyrannish verfährt. Aus diesen Gründen würden geha tene habe in der Abneigung der deutschen Bevollmächtigten bestan- | wir uns gefreut haben, wenn wir unserer Herrscherin hätten rathen fönnen D sich deutlich über die Bedingungen auszusprechen , welche Deutschland | in dem bevorstehenden Kampfe Partei für Dänemark zu ergreifen Dindetet- als Friedensbasis verlange oder anzunehmen bereit fei. Endlich sei in der | seits aber mußten wir bedenken , daß, was für Unrecht Dänemark auch t g: vom 17. Mai eine bestimmtere Erklärung erfolgt, indem Oesterreich | litten haben mag (und es hat viel Unrecht erlitten, es Anfangs #\ lbs" Un: e ai gs i Verzoaibüie O Ci des E A ia gehabt hat, und daß es noch ganz zulegt auf ‘bér donferälk (ite NVor- a n _nicht länger anertennen un dieselbe chlag verwarf, der an und für sich billig w ; : ‘4 müsse auf den Prinzen _von Augustenburg übergehen. Da also eine Per- | bátie Pautelen otte ats Gittis a Tia pre Bais E sonal - Union nicht zur Friedensbasis habe gemacht werden können, hätten | Streites geführt haben würde. Des gleichen Fehlers ien 0 des Lin, S&ledïn Brach a Dee via O dänischen Theiles | dings auch seine Gegner schuldig eat oftin doch durften ge h a S g durch die Schtei - Und Danewirke - Linie angerathen. Die | dem wir die von England einzun e H in Erwä Adi E A A Re terung sei auf diesen Vorschlag eingegangen unter der Be- diesen Umstand doch Midi N L EAA tin leisen de A fienét O daß Dänemark von Seiten Europa's die vollständige Unabhängig- | ins Auge fassen, aus welchem Grunde in Wahrheit ‘die Feindseligkeiten b i eit des Restes der Monarchie garantirt werde. Seines Erachtens sei das | gonnen wurden, und der streitige Punkt schien uns IbA R ¡G 6 der beste Vorschlag gewesen , der im Interesse des Friedens habe gemacht | großer Wichtigkeit zu sein. Es ‘handelte sich dabei nicht um di Ui in- werden können. Allein die deutschen Mächte hâtten ihn verworfen und einen | gigkeit Dänemarks, sondern bloß darum wem ein bestimmter L dst T größeren Gebietstheil verlangt, indem sie sich dabei auf das Recht der Er- gehören sollte. Andererseits durften wir ‘dié Größe des a üb H ht oberung stüßten und in ‘der ganzen Angelegenheit weder Edelmuth und | Widerstandes nicht untershäßen und mußten uns cibét die Mittel, Velde Mäßigung gegen einen kleineren Staat, noch Rücksicht auf den europäischen | England und seinen etwaigen Gegnern zu Gebot d Trt g A Frieden bewiesen. Die Waffenruhe sei darauf noch um 14 Tage verlängert | hatte sicy schon früh bei diesen Vert adi U du wut D eee, Es worden und in dieser Zeit habe England den Vorschlag gemacht, die Ent- | gelehnt hatte, aktive Schritte E en i g n e L L dbnferonz bi an Gal al E E zu ait pa wir wußten, daß sein Entschluß in dieser Hinsicht rid Cnaar Iaberb Vel s : in der Konferenz die Ansicht ausgesprochen habe, daß keine auf | Wir hatten fe : daß Ruß lei of i eine ihr vertretene Macht ein passender Schiedsrichter fein She so aft D E O M N E E an den König der Belgier gedacht. Nun hätten ader die deutschen Mächte | gabe, die deutschen Truppen zu LietetlBehn würde R A S h sih nicht dazu verstehen wollen, den schiedsrichterlichen Spruch als bindend | gefallen sein. Unter diesen Umständen hielten wir es nicht für beit H ich nas A O ark e sei g Rd U Un resuitatlos e mit unserer Pflicht, unserer Herrscherin den Rath 6 erbt B af ci i französischen Vorschlag, die Bevölkerung abstimmen zu lassen, solches Unte en ei rc Ri ; j ; habe man, wenn auch mit Bedauern, abgelehnt, in der N dr ahMtehuing, daß La ie ald B de V ues S D Ce aan riw unter einer deutschen militairischen Occupation Mittel angewandt werden | zu gleicher Zeit aber halten wir es ait für 'véctes lich E i Licht könnten, den Entscheid zu einem nicht ehrlichen zu machen. Er könne nicht | dem Parlamente und dem Lande anzuempfehlen die Life af dehnt N L die Harmonie, welche während der Konferenzverhandlungen zwischen zu machen und die große Opfer zu bringen, elde e r Hs A E as neutralen Mächten geherrscht habe, gebührend anzuerkennen. Die eng- | davon gewesen wären, wenn wir uns in einen Kampf mit gan Maus: ische Regierung hege die Ueberzeugung, daß England keine8wegs die Ehren- | land eingelassen hätten. Es scheint mir nicht unmöglich daß es id b id L pflicht habe, sich an dem gegenwartigen Kriege irgendwie zu betheiligen. Die | nunmehrigen Kampfe zwischen Deutschland und B in M Sd es. ene Regierung habe niemals versprochen, Dänemark in dem Kampfe | wig, nicht blos um den gemischten Theil desselben, handeln wie, Es würde a eriellen n zu leisten. Frankreich/ Rußland und Schweden hätten | ehrenhafter von Seiten der deutschen Mächte sein "wenn sie sih an Vai a h Ne / zu f H E U am Kriege Theil zu nehmen, und es | nügen ließen, was sie verlangt haben, aber wir wissen, daß die Menschen fc E 7 L ok E ola s iter, E solchen Konflikt einzulas- | häufig durch ihre Stärke und ihre Erfolge über die Linie hinwegreißen lassen Tele ub ain Vice N 6 E H T otschafter erkläri, daß Oester- | überdie sie beiruhiger Ueberlegung nicht hinausgehen würden. Doch handelt es fich fecuf e e nicht die Absicht hatten, die Feindseligkeiten zu dem Zwecke | bei dem Kampfe um Schleswig nicht um die Unabhängigkeit Dänemarks, oder [Y n Lt eiß O L De außerhalb der Herzogthümer Schles- | die Sicherheit der Hauptstadt der dänischen Monarchie. Wenn der Kriec ris h N Mas O ebiete zu P und daß sie nicht gesonnen einen anderen Charakter annehmen sollte, wenn die Existenz Dänemarks als n Rae q E ro ns A em dänischen Festlande und den däni- | einer unabhängigen europäischen Macht auf dem Spiele stände, wenn wir ian S s A Der önne O sich nach der Art, wie der Ver- | Grund hätten, in Kopenhagen die Gräuel einer erstürmten Stadt, die Zer- rut Vealafen G 0 S e auf E solche Erklä- | störung des Eigenthums, die Hinopferung des Lebens nicht nur ihrer Ver- Stande sein Ra A A EO G » e aae er englischen Flotte im | theidiger, sondern auch ihrer friedlichen Bewohner, die darauf folgenden Con- io: Géetes dis He euie: P An O Etn A die Wegführung des Herrschers als Kriegsgefangenen und andere s preußischen De entrissen werden könnten. Neben der Frage 2 Mia, ‘lite -Stillina E e ias Eci M v fh S Eneaguae dgen. A Gage Krisis auch | Wir könnten es dann vielleicht für unsere Pflicht halten, da Thberrs Vere E iititin Antévessen, so bn l u an E A G as fahren einzuschlagen. So viel aber kann ih im Namen der Regierung De neutralen une as e i e Lea eit V as sagen, daß, wenn uns eine Aenderung unserer Politik als rathsam erscheint Theilnahme g ri nieht absolu / 4 c A sen. R A O E A P meni falls es tagt, “Mittheilung davon machen, jedenfalls e de bae Darm wes | 1 Dea Bali Wle dine Dibolle, io gegertvätligen Augenblile

es noch tage, davon in Kenntniß gesezt, andernfalls aber sofort einberufen | nicht für rathsam. Das Haus, sagt er, habe bis jeßt in Bezug auf diese

werden. Die Regierung habe Alles, was in ihren Kräften stehe, zur Auf- richti s V d 1 d T / S117 g E . ; - finan d carépdssm Fricbens gran und sehe 906 Banubtsn, | nos t se Memung, asfgeproen Wren die Sre rie A Atteressen O Lilien e die E vorgelegt worden , so hätte es um seine Ansicht über die A na Detby räumt die große Wichtigkeit der Sra : al A e e. art | befragt werden können. Der Konferenz - Vorschlag sei von Großbritannien blidlich nicht auf die Details S bin Mas G will aber augen- | allein ausgegangen, und das Parlament sei nicht um seine Zustimmung zu R eridat: voni: der Ne L 2 te V a En anbelange/ | der Konferenz befragt worden. Er beabsichtige nächstens einen Meinungs- günstigen Resultate führen Ae 7 Ali gutb n O A e des Hauses zu veranlassen, Die leeren Drohungen der Regierung mehr von vornherein geschienen, daß sie scheitern müsse, Acht Mächte, vab us Einfluß Englands beeinträchtigt und der Erhaltung des Friedens die verschiedene Jnteressen verfolgten , seien zusammengebracht worden , ohne 9 l x Don sih E über “0s s der Po verständigt habe. F iucidh je Regierung habe im Widerspruche mit der Politik, zu der sie sich jeht Frankreich. Paris, 29. Juni. Der heutige »Moniteur« N der einen Seite Verheißungen gemacht und der anderen gedroht. bringt ausführlichere Berichte über den Ticeties * Empfañá des S Üebereriif L N Li E und e I un Schritte | Kaisers von Mexiko bei seiner Ankunft in Vera - Cruz. Nach der ( | 1, während sie in einem fort betheuert abe j Dai : ; E daß sie keine weiteren Uebergriffe dulden were. Earl M bittet L e e s A E / le

die eingehende Diskussion so lange zu verschieben, bis das Haus Zeit gehabt t habe, die Vorlagen durchzustudiren. Hoffentlih werde die Eibe bes arilte Trferge amen, d i wei p: rgl. Nr. ._»St. Anz.«). Jn

Frage eine unparteiische und gründliche sein. 4 Fontainebleau hat man sofort Trauer für den König von Würt-

Unterhaus - Sigung. Lord Palmerston legte die Konferenz- | femberg angelegt. Der Prinz von Oranien, Enkel des Verstorbenen,

Protokolle vor und bemerkt, es habe wohl nie eine Gelegenheit gegeben R wo ein Minister der Krone sich vor dem Hause der Gemeinen 0 inen verließ bei Empfang der Trauerbotschaft sofort die Kaiserliche Resi-

Gegenstand habe aussprechen müssen, welcher die Gefühle, Sympathieen denz. Die Kaiserin in Trauer, begleitet von allen Eingeladenen und, wie er wohl sagen dürfe, Besorgnisse des Landes in höherem Grade gab in Abwesenheit des Kaisers, der in Paris dem Ministerrathe _in Anspruch nehme, als der, um den es sih hier handle. Er erzählt dann | präsidirte, dem Prinzen das Geleite bis zum Bahnhofe.

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Italien. Aus Rom/ 25. Juni, wird gemeldet: »Gestern hat der heilige Vater bei dem St. Johannisfeste im Lateran Messe

gelesen und eine kurze Allocution gehalten ¡ worin er sein Bedauern |

aussprach, daß seine Worte mehrmals aus verschiedenen Absichten

entstellt worden seien. Am Peter-Pauls-Feste wird er wieder Hoch- |

amt halten und si dann auf mehrere Monate von Rom entfernen.

Auch das Buch »La Religieuse« vom Verfasser des »Maudit« ist |

auf den Jndex geseht worden. «

Nußtßland und Poien. Milna, 22. Juni. Jm hiesigen Amtsblatt wird bekannt gemacht, daß das Banquierhaus Lampe U. Co. in Wilna vom General-Gouverneur Murawieff den Konsens zur Errichtung von Tnformations-Comptoirs für diejenigen , welche in Litthauen und Weißreussen fonfiszirte Güter zu kaufen beabsichtigen, erhalten hat und daß von dem gedachten Banquierhause bereits zwei

solche Comptoirs, in Wilna und Volhynien, eröffnet sind. Gleich- |

zeitig wird eine Anzahl konfiszirter Güter in den Gouvernements Mohylewo und Witebsf zu billigen Preisen zum öffentlichen Verkauf ausgeboten. So z. B. im ersteren Gouvernement die Güter: 1) Olesin neb| dem Dorfe Slabodka mit 190 Dessätinen Forst, 90 Dessä- tinen Pflugland für 6550 SR. j 2) Lachowiszezyzna nebst dem Dorfe Dechtiarowka mit 920 Dessätinen Forst und Pflugland für 3890) SR. ; 3) Zukowszczyzna nebt dem Dorfe Maciulewszczyzna mit 208 Dessätinen Forst-und Pflugland für 3450 SR.j 4) Wendzicz mit 265 Dessätinen Pflugland, 260 Dessätinen Wiesen, 200 Dessä- tinen Forst für 7600 SR. u. \ w. (Schl. Z.)

Schweden und Norwegen. Stocholm, 4AM Un |

Die Staatsräthe Finanzminister Freiherr von Gripenstedt und der

Marineminister Graf B. von Platen haben auf desfallsiges Ansuchen | his zum Ausgang des Juli - Monats Urlaub erhalten. Staatsrath

Bredberg verwaltet in der Qwischenzeit das Finanz * / Staatsrath Thulstrup das Marine-Departement. Eine heftige Feuersbrunst hat am verwichenen Mittwoch das in der Nähe von Falun belegene Sägewerk eingeäschert. Das Waaren - Magazin der naheliegenden Eisenbahn-Station wurde sammt 16 Güterwagen gleichfalls ein Raub

dér Flammen. Es gelang jedoch die Rettung der Sägéeiverke Koppar- | I Aehnlichés geschah an anderen Orten. Der türkisché Bevollmächtigte

berg, Hofors und Carlsfors. Das eingeäscherte Etablissement ist bei ausländischen Feuerversicherungs - Gesellschaften mit 100,000 Thlr. \{wedis{ versichert. (H. C.)

Dánemark. Kopenhagen, 27. Juni. Der König kam heute Morgen 10% Uhr hier an, um später auf dem Schlosse Christiansburg Audienz zu geben und wahrscheinlich darauf gebeime Staatsrathssizung zu halten. Jn der heutigen Sihung des Volks- things ward folgendes Geseh vorgelegt:

Cbristian der Neunte, von Gottes Gnaden 2c. 2c. Da die durch Geseh vom 21. Dezember v. J. zu außerordentlichen Ausgaben für das Land- und Seekriegswesen bewilligten Mittel zur Bestreitung der aus dem obwaltenden Kriegszustande in der Finanzperiode 1862—64 entstehenden Ausgaben nicht ausreichen, und da der Reichsrath vor Ablauf der genannten Finanzperiode nicht wird versammelt werden können, haben Wir auf den Vorschlag Unseres Ministerraths und nachdem diese Angelegenheit Uns in Unserem Geheimen Staatsrath allerunterthänigst vorgelegt worden , beschlossen, von dem Uns zufolge des Grundgeseßes vom 18. November v. I. §Ÿ. 58 zukommenden Rechte, unter besonders dringenden Umständen, wenn der Reichsrath nicht versammelt ist, Ausgaben zu beschließen, welche nicht bewilligt sind, Gebrauch zu machen. Wir gebieten und befehlen demnach, wie folgt: Qu Ausgaben in Veranlassung der Kriegsverhältnisse wird für die laufende Finanzperiode eine extraordinaire Zulage, so weit es das Kriegs - Ministerium betrifft , mit 1,573,800 Rthlr. und, so weit es das Marine - Ministerium betrifft, mit 393,450 Rthlr. bewilligt. Die vorgedachten Beträge sind aus dem Erlöse der in Gemäßheit Gesehes vom ‘4. Dezember v. J. aufgenommenen Staats- anleihe abzuhalten.

Ferner wurden verschiedene Jnterpellationen angekündigt. Der Abgeordnete für Friedrih8burg , A. Jörgensen, stellt eine Frage an den Kriegsminister, ob derselbe im Stande sei, dem Volksthinge 1) » das Material vorzulegen, das erfordert wird, in Hauptzügen zu untersuchen und zu beurtheilen , wie weit das Bedürfniß der Nation und der Armee berücksichtigt ist zu dem Plane wonach, und die Weise, in welcher der Krieg in dessen nun zurückgelegtem großen Abschnitt vorbereitet und geführt worden ist. 2) Können namentlich folgende Hauptpunkte: a) Plán und Ausführung der großen Befestigung - Anlagen ; b) die Kriegsbereitschäft der Armiee in ihrem Plane und’ in ihrer Ausführung ; c) die Vertheidigung und das Aufgeben der Dannewirke-Stellung, d) Düppelstellung, e) Frie- dericia’s, und f) der Rückzug des nordjütischen Armee-Corps so be- leuchtet werden, daß man fklar erkennen kann, welche personelle und materielle Opfer dadurch entstanden, ob und wie weit möglicher Weise begangene größere Fehler in der Organisation der Administra- tion oder von Einzelnen begangen seien ?7« Der Abgeordnete für Kopenhagen, Adolph Steen, stellt eine Anfrage an denselben Minister in Betreff der an den Tag getretenen Mängel des Verpflegungs®-

wesens. (K. Z.)

Asien. Aus Damaskus / 10. Juni, meldet man dem »Moniteur«, daß der räuberische Emir Selman Harfuch seit einigen Tagen wieder mit einer kleinen Reiterbande aus dem Gebirge her- vorgebrochen war und seine Plünderungen wieder begonnen hatte. Die gegen ihn ergriffenen Maßregeln waren bisher erfolglos ge-

blieben; do errichtete man nunmehr Blohäuser und dachte so jenem Unfug ein Ziel zu sehen. An der syrishén Küste läßt die Ruhe des Landes nihts zu wünschen. : Afrika. Ueber die Situation in Tunis und ins- besondere über den Gegensaß, in welchem die englischen und fran- zösischen Autoritäten sih . dort zu einander befinden , berichtet die »Ostdeutsche Post« in ciner Korrespondenz von der Adria, 22. Juni »Einer der heißesten Wünsche der Arabér is} bereits in Erfüllung gegangen : der nämlich, daß die ihnen verhaßten Christen und Israe- liten die Regentschaft verlassen haben. Sogar aus Tunis flüchtet sih Alles. Die Franzosen gehen nach Algier oder Frankreich , die Jtaliener nach den nächsten italienischen Häfen. Der italienishe Kon- sul allein hat über 2000 Pässe ausgefertigt. Mit jedem Dampfer gehen starke Transporte Flüchtlinge ab. Einige Beherztere, welche do noch eine friedliche Lösung der Frage erwarten, weilen zwar noch dort, aber sie trauen si nur am Tage ans Land und bringen die Nacht auf den Kriegsschiffen zu. Der Bey hätte {hon längst das Feld geräumt , wenn er nicht zum Ausharren genöthigt würde. Er be-

| wohnt noch immer den Sommerpalast Bardo, der eine Stunde von

Tunis entfernt ist und {hon ursprünglich befestigt war. Die Jn- surgenten schickten sich an, den Palast anzugreifen, und der Bey hatte große Lust y ihn zu verlassen; aber ein inspirirter Ministerrath beschloß ¡ es auf cinen Sturm anfommen zu lassen. Man hatte in Tripolis Araber werben lassen und auch gegen 1500 Mann zusam- mengerafft. Nun ließ man neue Feldverschanzungen um den Palast aufführen, mit Geshügen bewehren, einen Graben um jene ziehen, und stellte alle Truppen des Bey unter den Befehl eines Obersten, der zwar ein Tuneser ist, aber in Frankreich seine militairische Ausbildung genossen hat. Die Ausständischen haben es noch nicht gewagt, diese Stellung anzugreifen. Einstweilen fahren sie fort, Propaganda zu machen. So haben sie hunderi Emissaire nah Tuburba und Zahonan (Dörfer in der Nähe von Tunis) gesandt, um die dortige Bevölkerung zu befragen, mit wem fie es halte. Einer jener Emissaire hielt eine begeisternde Anrede an die Bevölke- rung, worauf diese ihren Anschluß an die Bewegung erklärte.

giebt sich noch immer vergebliche Mühe, die Autorität des Sultans gegenüber den Franzosen zur Geltung zu bringen, und besteht auf der türkischen Jntervention als der einzigen rechtmäßigen. Diesem Ansinnen stellt der Konsul von Frankreich, dem dér piemontesische treu zur Seite steht, sein entschiedenes Veto ent- gegen und der erstere droht, der Gewalt mit Gewalt zu begegnen, und giebt dieser Drohung dadurch Nachdruc, daß er die Panzer- Fregatte »Gloire« unausgesezt heizen läßt und auf alle Bewegungen der türkischen Kriegsschiffe cin scharfes Augenmerk hat. Der englische

| Konsul, Herr Wood, versuchte pro forma eiñe diplomatische Ver-

mittlung und ließ sih beim französischen Vice-Admiral Grafèn Bouet- Villaumez durch den Kommandanten der englischen Panzer-Fregatte »Royal Oak «, Sir Campbell, einführen. Der Vice-Admiral empfing Herrn Wood sehr kalt und machte seinen Gefühlen in kurz gebundener seemännisher Sprache Luft. Er erklärte ihm unumwunden als Antwort auf alle seine Vorstellungen: er habe den bestimmten Befehl, sih jeder Ausschiffung türkischer Truppen zu widerseßen, und fügte hinzu, Frankreich wäre bereit, eben so viel Blut gegen die Türken zu vergießen, als es in der Krim für die Türken vergossen habe. Seit jener Unterredung hat sih der englische Konsul mir noch inniger an den Bevollmächtigten der Pforte angeschlossen, und dieser legt eine zähe moralische Festigkeit an den Tag. Einstweilen sind zwei englische Kriegsschisse ein Linienschiff und eine Panzerfregatte auf der Rhede von Susa angelangt, so daß dem englischen Könsul hon zwei Panzerfregatten zur Verfügung stehen. Andere Schiffe werden erwartet. Die Wolken ziehen sich dichter zusammen , und man eint von keiner Seite zum Nachgeben gestimmt zu sein. «

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

Flensburg, Mittwoch, 29. Juni, Nächmittägs. Heute Nacht 2 Uhr begann das Schlagen der Pontonbrücken, worauf von beiden Seiten die nördlich vom Uebergangspunkt befindlichen Batterieen das Feuer eröffneten. Jn einer Stunde waren die Brücken fertig und um 4 Uhr standen die ersten Preußen auf Alsen. Bei Abgang der Nachricht dauerte der Kampf noch fort. Die Dänen ziehen sich tapfer kämpfend von Stellung zu Stellung zurück. Die Preußen waren Nachmittags 2 Uhr bereits bis Vollerup und Ulkebüll vor- gerückt.

Flensburg, Mittwoch, 29. Juni, 9 Uhr Abends. Nach Aus- sagen von Augenzeugen ging der Prinz Friedri Karl bei Son- derburg über den Alsensund, während der Hauptübergang bei Sand- berg stattfand. Jn Sonderburg wurde in den Straßen gekämpft, wobei die Preußen nur geringe Verluste erlitten. Zu den zum Ueber- gange kommandirten Regimentern gehören das 24, und 64. der