1864 / 161 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

e e Ei N 7 E S E LLEL E L éin A dep T Petr: ride u t -r i ar S TeE

E E B rc S B D

1862

Friedri Karl hatte der 6. Division (Manstein)- den Auftrag er- theilt, sich der Jnsel zu bemächtigen, Und der General - Major von Gersdorff, gegenwärtig Kommandeur der 11. Jnfanterie - Brigade, hatte zwei Compagnieen des Brandenburgischen Füsilier - Regl- ments Nr. 39 zur Ausführung des Unternehmens bestimmkt. Auf Fischerbooten wurde das dort über 2000 Schritt breite Meer in stiller Nacht von Süderballig und Bröde aus Über- \{ritten und bald wehte die preußische Fahne auf den Höhen der Insel. Sie war unbeseht -und man fand nirgends Widerstand.

Die Sorge des Feindes scheint übrigens sich vornämlich auf Seeland zu konzentriren. „Nicht bloß vor Kopenhagen, sondern auf allen wichtigeren seeländischen Küstenpunkten« meldet man der »Wejer Qtg.+, werden augenblicklich Strandbattericen angelegt. Dies gilt, wie zuverlässige dänische Reisende nach eigenem Augenschein erzählen, vamentlich von den Küstenstrichen bei Helsingör (Sund) und bei Korsör (am großen Belt). Nach beiden Orten (im Angesichte Hel- \fingörs liegt bekanntlich der schwedischen Stadt Helsingborg gegen- über die jüngst unter den Befehl des früheren Kommandanten von Fridericia, General - Lieutenants Lunding, gestellte uralte Festung Kronborg) sind in diesen Tagen. zusammen 12 \{were, unlängst direkt aus Frankreich bezogene Positionsgeschühe transportirt worden. «

Dagegen tadelt ein Korrespondent der »Berl. Tid.« in einem Briefe vom 6. Juli die Sorglosigkeit der Behörde auf Fühnen. »Schon während der Waffenruhe seien österreichische Jngenieure am hellen Tage im Belte hin- und hergesegelt, sie hätten Untersuchungen vorgenommen, die Tiefe des Strandes ausgemessen und seien ver- kleidet an den Stellen umbkherspaziert, 100 wahrscheinlich der Uebergang

stattfinden solle. Von Fridericia und der Stenderuper Seite rudern

noch häufig Boote Nachts nach dem fühnischen Strande, verschwinden dort oder kehren ungehindert wieder heim. Verdächtige und unbe- fannte Personen {leihen umher in den Dörfern , verbergen sich in den Häusern oder Krügen am nächsten dem Strande und ver- \{chwinden wieder. Vergangene Nacht wurde von Seiten eines Beamten aus der Gegend von Bogense eine Razzia auf solche Jn- dividuen vorgenommen. Jn einem Kruge, fand man 3 sigen. Zwei entkamen , der Dritte wurde ergriffen in dem Augenblicke , als er durch das Fenster sich zu retten suchte. Er wurde în die Stadt ge- bracht und wird in einigen Tagen in Kopenhagen anfommen.« Von dem Kriegsschauplaye zur See wird gemeldet. Pillau, vom 9. Juli: »das änische Blokadeschiff kam gestern Morgen 4 Uhr von nordwärts in Sicht, blieb bis 11 Uhr auf der Außenrhede und ging dann nordwärts. Heute war es von Mor- gens bis 3 Uhr Nachmittags in Sicht und ging dann westwärts.« Neufahrwasser, 11. Juli. Gestern war bis Nachmittag

fein feindliches Schiff in Sicht. Gegen A4 Uhr war Rauch von zwei

Dampfern im Osten , 5 Meilen entfernt , sichtbar. Die Dampfer steuerten ostwärts und vershwand der Rauch. in dieser Richtung aus dem Gesichtskreise. Heute bis. Mittag nichts in Sicht.

Swinemünde, 10. Juli. Sr. Majestät Dampf - Aviso »Grille« fehrte gestern Abend 105 Uhr -von Lautexbach: zurü, ohne etwas von feindlichen Schiffen geschen zu. haben.

Hannover und Oldenburg sind den Zollvereins-Verträgen vom 28, v. Mts. beigetreten, Der Vertrag wegen des Beitritts dieser beiden Staaten is zwischen Preußen, Sachsen, Baden; Kurhessen, Thüringen, Braunschweig und Frankfurt einerseits, #0 wie zwischen Hannover und Oldenburg andererseits. am 11. d: Mts.. in Berlin unterzeichnet worden.

Posen, 11. Juli. Am Sonnabend wurde wiederum: eine An- zahl der im Fort Winiary Jnhaftirten auf Anordnung des Untersuchungsrichters entlassen und mittelst beschränkter Reiseroute durch die hiesige Polizei-Direction in ihre Heimath gewiesen. (Pos. Z.)

Köln, den 10. Juli. Am 23. d. M. beginnt hier zur. fieben- ten Säcularfeier der Uebertragung der Reliquien der heiligen drei Könige nah Köln ein Kirchenfest das bis zum L, währen wird. Als nämlih Friedrich Barbarossa Mailand zerstört hatte, erhielt der Erzbischof Reinold: von Köln, Erzkanzler des Reichs, der den Kaiser auf seinem Zuge nah Jtalien begleitet hatte, als Antheil an- der Siegesbeute auf seine Bitten die ge» dachten Reliquien, die in Mailand bereits seit Jahrhunderten auf- bewahrt worden waren. Er ließ sie nach Köln bringen, wo sie am 293. Juli 1164 unter großem Jubel der Bevölkerung ankamen und im alten Dom niedergeseßt wurden. Zur Feier des Gedächtnisses dieses Tages hat der Kardinal und Erzbischof von Geissel mit Genehmi- gung des heiligen Vaters jenes-Fest anberaumt, und soll bei Beginn desselben der Reliquienkasten geöffnet und sein Inhalt untersucht, demnächst aber sofort wieder geschlossen werden. Dieser, so wie die übrigen Neliquienschreine die der Dom besitzt , unter welchen sich einige von außerordentlichem Werthe, namentlich dur die, herrliche Schmelzarbeit, befinden , werden während der Feier im hohen Chor

des Domes ausgestellt, und- bei Beginn so wie am Schlusse des

Festes: in feierlicher Prozession. getragen werden. Sowohl aus einer Anzahl von Landgemeinden ; als aus den Städten Düsseldorf und Aachen, wo si ein eigenes Comité zu diesem Behufe gebildet hat,

sind bereits Prozessionen angemeldet , welche während- der bevor- stehenden Fest - Oktave unsere Stadt besuchen werden. Dem Ver- nebmen nach wird in einigen Tagen eine für diese Feier eigens“ vere

faßte Fesischrift des Herrn Professors Dr. Floß erscheinen. Düsseldorf, 11. Juli. Sonnabend Abend trafen mit dem

Courierzuge, von Berlin fommend, Prinz W ilhelm von Scles- *

wig-Holstein-Glücksburg, Feldmarschall in Kaiserlich österreichischen Diensten, und seine Brüder die Prinzen Julius und Friedri von Schleswig-Holstein-Glücksburg hier ein. Am Sonntag traf Se. Königliche Hoheit Prinz Alexander von Preußen, von Schloß Eller kommend, hier ein.

Trier, im Juli. Der Kaiser von Oesterreich hat, von dem- segensrcichen; unermüdlichen Wirken- der auf dem Kriegsschau- playe. anwesenden Ordensschwestern Kenntniß nehmend, durch seinen General - Adjutanten der Provinzial - Oberin der barmherzigen Schwe stern. v.0m- h. Carl. Borromáäus- einen. kostbaren. Kelch übersenden lassen, um durch dies sichtbar bleibende Zeichen dem Orden seine dankbare Anerkennung zu bezeigen und zu bekräftigen,

Duisburg, 9. Juli. Die hiesige Hafenbahn wurde gestern

polizeilich abgenommen.

Braunschweig, 4. Juli. Die Landesversammlung hat

am 28. v. M. ihre. Sihungen geschlossen. ZU den wichtigeren Be-

\{lüssen gehören die über die Gehaltserhöhungen der Beamten. - ,

Diese ist durch die Preissteigerung aller Lebensbedürfnisse eine Noth- wendigkeit geworden, der die Regierung in den vorgelegten Normal-

gehaltsetats Rehnung getragen hat. Die Landesversammlung i F auf: die Absicht der Regierung eingegangen ; indessen der F Art, daß sie die mittleren Gehaltsäßhe Über die Vorlage

hinaus erhöht, die höheren Gehaltsähe dagegen vermin-

dert hat. Auf diese Weise wurde die jeßt für die Gehalte der Civil

staatsdiener, ohne deren Nebencinnahmen, verausgabte Summe von etwa 950,000 Thlr. um 60,000 Thlr. erhöht. Die Haupt-Finanz fasse hat für die Finanzperiode von 1861:— 63 Ueberschüsse im Be- trage von 802,695 Thlr. aufzuweisen, von denen 577,605 Thlr. zu

den’ verschiedenartigsten, wenn auch nit nothwendigen j doch nüß: \ lichen und angenehmen Verwendungen der Landesversammlung von der: Regierung: zur Verfügung gestellt. worden.

Scbleswig. Flensburg, 6. Juli. Die offizióse Wiener »General-Korrespondenz« enthält folgende Mittheilung. vom vor stehenden Datum :

__»Man hat sich mit Unrecht darüber gewundert; daß jeht auf Alsa mit der Purification des Beamtenstandes' kurzer Prozeß gemacht worden ißt:

Die dänischen Elemente sind in der That dort so vorherrschend darunter vertreten, daß eine Säuberung, wenn überhaupt y dann an Haupt und Gliedern vorgenommen werden mußte. Es wird nun mit diesen Beamten in ganz anderer Art verfahren, als

bisher, d. h. vor Wiederbeginn der Feindseligkeiten. Die Verhältnisse sind #

überhaupt wesentlich, andere geworden, als vor dem Eintritt der Waffenruhe. Die sich für die Regierung des Landes seitdem ergebenden veränderten neun Prinzipien sind, in- einem Rundschreiben an die: oberstèn Behörden! des Lar

des ausgesprochen worden. Die noch aus der dänischen Zeit herstammendeh

zum Theil sogar von den dänischen Jnseln gebürtigen, also nicht einheimischck Beamten werden nunmehr ganz einfach der Alternative gegenübergestellt, sid ihres unter anderen Verhältnissen geleisteten Huldigungseides ausdrüdlid und für immer zu entledigen und rühaltslos und unbedingt der neue! Regierung der selbstständig gewordenen Herzogthümer zu unterwerfen , odt! abzutreten. Nicht nah momentan erforderlih gewordenen sondern nad diesen von den . beiden Civilkommissaren vereinbarten Grundsätzen einer neuts

innern Politik sind die zahlreichen Amtsentsegungen auf der Jnsel Also t

erfolgt. «

Thoms aus Eckernförde. Nachfolger designirt, aber noch nicht eingetroffen.

Bremen, 11. Juli. Gestern Nachmittag starb nach furzet ( Krankenlager Senator Diedrich Albers, geboren am 26. O“

tober 1803 und seit dem 4. März 1854 kausmännisches Mistglid

des Senates. »Der Verstorbene war«, schreibt die » Weser-Zeitung“"" »yor seiner Erwählung in den Senat eines der angesehensten Ml glieder der Bürgerschaft durch seine Rednergabe und große Ihätig feit in den Deputationen. Er war Mitglied der Handelskamm"*

und Beisißer des Handelsgerichts gewesen. Im Senate lag Ò Leitung der wichtigsten, auf Handel und Verkehr bezüglichen A stalten in seiner Hand, und in den Unterhandlungen mit den Nad barstaaten hat der Verstorbene durch seine Sachkenntniß, Gewand heit und gewinnende Persönlichkeit manche große Schwierigkeit überwinden vermocht. «

Dem von Sr. Majestät dem Könige von' Preußen: zum- O neral - Konsul für Bremen ernannten bisherigen Kons

Wie der »A. M.«- aus Sonderburg meldet, sind an Stelle de entlassenen dänischen Beamten eingeseßt worden : als Amtmaunl Ober- und Landgerichts-Advokat Kraus aus Kiel, als Physikus Dr F Schmiegelow aus Sonderburg , als Zollverwalter Zollcontroleul n Für die übrigen Zollbeamten find di

1863

Ludwig Georg Delius is in dieser Eigenschaft vom Senate dás Exequatur ertheilt worden. : i

Sachsen. Dresden, 11, Juli. Der fesilichen Begrüßung durch eine Deputation von Stadtrath und Stadtverordneten der Residenz bei der Rückkéhr des Bevollmäthtigten des deutschen Bundes bei der Londoner Konferenz; Herrn Staatsminister Frhrn. v. Beust {loß sich, wie der »Leipziger Ztg.« berichtet wird, am vorgesirigen Abend noch ein glänzender Fackelzug an. An der Feter hatien sich sämmtliche hiesige Männergesangyvereine und Turnuvereine betheiligt. Die Turner begleiteten mit Fackeln den ZUg;/ welcher si vom Post- plage nah dem Ministerium des Auswärtigen am Gewandhausplaye bewegte. Auf die Ansprache eines Mitgliedes der »Liedertafel«, Dr, Lindner, welcher den Freiherrn v. Beusi als »einen Mehrer deutschen GlanzeS«/ als einen »Wahrer deutscher Ehre« feicrte, dankte dieser und bemerkte, daß Sachsen der Vorzug nicht geworden ware; den Träger des deutschen Banncrs nah London zu entsenden, hâtte es nicht zum Bürgen einen Herrscher gehabt, von dem man wußte, daß er deutsches Recht und deutsche Ehre hoch halte. Darum fordere er sie auf, mit ihm in den Ruf einzustimmen : » Hoch lebe der Kng; der sür Deutschland groß denkt und groß fühlt.«

Auch in der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde dem Freiherrn v. Beust eine Ovation dargebracht, indem alle Mit- glieder bei seinem Eintritt sich erhoben und der Präsident Haberkorn ibn feierlih begrüßte. In Der Erwiederungsrede äußerte sich der Herr Staatsminister nach dem »Oresdn. Journal« im Wesentlichen dahin: : , Ex rufe es sich gern ins Gedächtniß zurü), daß beide hohe Kammern Sachsens in der \chle8wig - holsteinschen Angelegenheit durch eben fo entschie- dene wie klare und maßvolle Anschauungen und die daraus hervorgeaange- nen einmüthigèn Beschlüsse die Régierung in der Verfolgung ihrer auf gleiches Ziel gevichteten Bestrebungen ermuthigt und befestigt hätten, und daß hieraus ‘eine Haltung Sachsens hervorgegangen sei, welcher er zum großen Theile die ehrenvolle Aufgabe zu danken ‘habe, welche der deutsche Bund ihm, und wohl dürfe ex es mit Stolz sagen, mit Zustimmung des deutschen Volkes übertragen habe und welche den Höhepunkt in seinem gan- zen öffentlichen Leben bilde. Ob erx dem Vertrauen , das in ihm geseht wurde, entsprochen habe oder nicht / darüber siéhe ihm das Urtheil nicht zu ; allein das Eine wolle er nicht ungesagt sein lassen, daß, wenn hier und da cin Schleier der Unsicherheit und des Qweifels von unbewußtem wie be- wußtem Irrthum ausgebreitet werde, èêr jeden Lichtsträhl, der darauf fallen sollte, nicht zu scheuen habe.

Coburg, 9. Juli. Durch eine Bekanntmachung des herzog- lichen Staatsministeriums werden bezüglich der neu vorzun teh“ menden Landtags-Wahlen die Magistrate von Coburg, Neu- stadt und Rodach, dex Stadtrath zu Königsberg und die Sthultheißen des Herzogthums angewiesen , für sofortige Bildung der zu Leitung der Wahlmännerwahlen berufenen Behörden Sorge zu tragen.

Weimar. Wilhelmsthal, 10. Juli. Nachdem die Fraü Großherzogin gestern Nachmittag von ihrer Reise nach Holland zurückgekehrt ist, befindet sich das großherzogliche Hoflager zu Séhloß Wilhelmsthal bei Eisenach. (W. Ztg.)

Hessen. Darm stadt, 10. Juli. Der Erzherzog Albrecht von Oesterreich und die Erzherzoginnen Maria Théresia und Mathi lde find heute Abend um 7 Uhr mit dem Zuge der Main - Neckarbahn nach Frankfurt abgercist.

Frankfurt, 10. Juli. Erzherzog Albrecht von Oesterreich ist heute nebst Familie und Gefolge hier angekommen und im- »Engli- schen Hof« abgestiegen. Derselbe wird morgen cine Inspection der hier liegenden österreichischen Bundesgarnison vornehmen.

Nassau. Wiesbaden, b. Juni. Am Schluß der Ver- handlungen der Stände über das Schulbudget stellte der Aus- \chuß den Antrag; die herzogliche Regterung zu ersuchen, wegen neuer gese licher Regelung der Elementarschulen und der Schul- lehrer-Seminarien dem Landtage Vorlage zu machen. Der Bericht weist darauf hin daß in den Schul - Angelegenheiten wesentliche Aenderungen auf dem Reskript8wege zu Stande gekommen seien. Die Seminarien seien im Wege des Vollzugs fonfessionell getrennt worden. Es könne nicht zugegeben werden daß so tief eingreifende Aenderungen in dem Schulwesen ohne landstän- dische Zustimmung getroffen werden und da die Regierung dur ihre Verfügungen das Bedürfniß einer Reform anerkannt habe, müsse die Ständeversammlung um 0 mehr die geseßliche Regelung ver- langen. Der erwähnte Antrag wurde gegen den Widerspruch der

Rlerifalen und des Regierungs-Kommissars mit 16 gegen 12 Stim-

men angenommen.

Bayérn. Die General - Versammlung der fatholishen Vereine Deutschlands wird in diesem Jahre in Würzburg statt- finden, und zwar am 11. 12., 13: und 14. September. Es hat \ich unter dem Vorsih des Domdechanten Dr. Gög ein Comité ge- bildet, welches die nöthigen Vorbereitungen treffen wird.

Belgien. Brüssel, 10. Juli. Cumont, der Vertreter

wie der »Köln. Ztg.« geschrieben wird, heute Vor-

nfheit erlegen. Die ‘liberale Majorität reduzirt \ih

Mehrheit der Ka geschaffen, Über ermuthungen möglich sind,

Frankreich. Paris, 10. Juli. Der »Constitutionnel« bringf heute einen Artikel des Herrn Paulin Limayrac über die Friedens” Tendenzen, welche in Kopenhagen zur Geltung zu kommen s{chci" nen und in einem Artikel ‘des » Dagbladet« ihren Ausdruck gefunden

haben, worin es heißt:

Cin Artikel des Kopenhagener Blattes »Dagbladet« läßt darauf \{lie- Ken, ‘daß man in Dänemark den (Gedanken ‘hat, dem ungleichen Kampfe ein

Ende zu machen, dessen MRiederauëbruch die Londoner

Konférenz leider nicht

hat verhindern können. Möge es dem Himmel gefallen, daßdie von »Dag- bladet« kund gegebenen Tendenzen wahr seien und ihnen rccht bald tine

Wirkung folge! Welche Erwägungen fönnten übrigens Dänemark Beden-

ken cinflößen!? Seine Würde ist gewahrt, seine Ehre

ist gewahrt. ‘Durch

einen tapfern Widerstand gegen einen Feind von ungeheurer Uebermacht an Zahl hat es si die Achtung der ganzen Welt gesichert. Von diésem Ge- sichtspunkte aus kann es nicht mehr thun, als es bereits that. Eben so wenig kann es eine materielle Unterstühung hoffen von der Macht, welche unbestreitbar am meisten interessirt war, es zu unterstüßen. Die Debatten

des englischen Parlaments und die Abstimmung, wom

it fie endeten, haben

in dieser Beziehung seine leßten Jllusionen, wenn es deren noch bewahrte,

zerstören müssen. Demnach, wie jezt die Sachen steh

én, kann Dänemark

nach einém Kriege, dét ungeathtet der Niederlagen nit einer der wenigst glorreichen seiner Geschichte fein wird, an den Frieden denken, ohne im ge» ringsten dem argwöhnischsten Patriotismus, dem lebhaftesten Nationalgefühle

zu nahe zu treten. Wenn es auf diese Bahn einlenkte,

so würden die Sym-

pathicen aller Leute von Herz in Europa nicht ermangeln, ihm darauf zu

folgen.

Das Gese vom 3. September 1807 über den Zinsfuß soll geprüft und geändert werden. Wie der »Moniteur« heute anzeigt,

ist dazu bereits eine Kommission aus Mitglieder gebildet und Parieu mit dern Vorsiye beauftragt Der Verlagsbuchhändler Hachette ist nicht

n des ‘Staatsraths worden. todt; der »Moni-

teur« freut s\{ch, melden zu können, daß cine Besserung in dem Be=

finden desselben eingetreten ist.

Das gestern erwähnte Abkommen zwischen Frankreich und Jta- lien Über Quaraataine-Maßregeln im Mittelmeere hin- sichtlih des gelben Fiebers ist am 24. v. M. von beiden Regierun-

gen unterzeihnet worden.

General Martimprey ist von Algier heute früh hier ein- getroffen. Jm General - Gouvernement Algeriens vertritt ihn einst-

weilen General Morris. Der Staats - Minister Rouher ist gestern

gereist

nah der Shweiz

Der Unterrichts - Minister hat den Rektoren der verschiede-

nen Universitäts - Akademieen angeztigt, daß den

Inspektoren dritter

Klasse de& Volksunterrichts nunmehr (vom 1. Juli ab) eine Gehalts-

erhöhung von 400 Fr: zu Theil wird. Sie werd wie vorher, 1600 Fr. beziehen.

Die Komntission , welche îm Auftrage Und Kaiserlichen Civilliste die gesammten Wexke des v

en jeyt 2000, stath

auf Rechnung der or wenigen Jahren

verstorbenen großen italienishen Archäologen Borghese heraus- giebt, hat über den Stand ihrer Arbeiten Bericht erstattet und den zweiten und dritten Band dieses großen Werkes dem Hausminister

Marschall Vaillant vorgelegt. Der »Moniteur« heute vollständig ab. Spanien. Aus Madrid, 9, Juli, wird

druett den Bericht telegraphirt: »Die

»Madrider Zeitung « veröffentlicht den zwischen Frankreich und Spa- nien unterzeichneten Vertrag des internationalen Eisenbahn- dienstes derNordbahnSpaniens und der Südbahn Frank- reichs. Die in Madrid getroffenen Vorsichtsmaßregeln erklärten fich. dur Béfürchtungen von Empörungen , welche später sich als un-

begründet herausgestellt haben.«

Turin, 6. Juli. Jn der heutigen Sihung der Deputir-

tenkammer gab jene Bestimmung des neuen R

ekrutirungsgesehent-

wurfes, wodurch die zu Gunsten der Kandidaten des geistlichen Standes der verschiedenen Confessionen bisher bestehende Ausnahme aufgehoben werden soll, zu einer lebhaften Discussion Anlaß. Canto) d'Ondes und Boggio nahmen sich der katholischen Kleriker an während der

Justizminister Pisanelli für die Beseitigung der Die Discussion wurde vertagt.

Ausnahme sprach.

Nach dem bei diesem Anlasse

vorgelegten Kommissionsberichte zählte das Heer ant 29. Februar

d. J. 286,554 Mann unter den Waffen (ohne

die Offiziere), und

73,580 Mann Beurlaubte. Dazu kommen ungefähr 14,000 Offiziere und 8000 Veteranen, also im Ganzen etwa 380/000 Combattanten für das Landheer und mit Einrechnung der Marinetruppen gegen 400,000 Mann. Jm Dezember 1864 wird das aktive Heer gegen 400,000 Mann und die Reserve 70,000 Mann zählen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. Juli n. St.

Der Kaiser hat an den General - Feldmarschall

Fürsten Alexander

Twanowitsch{ Barjatinski aus Kissingen vom 15./27. Juni fol-

gendes Handschreiben gerichtet :

»Fürst Alexander wanowits{ch! Durch Meinen geliebten Bruder , Se. Kaiserliche Hoheit den roßfürsten Michael Nikolajewitsch von dér endlichen vollständigen Unterwerfung des westlichen Kaufkfasusgebietes in Kenntniß ge* set; heeile Jh Michy Jhnen diese frohè Botschaft mitzutbeilen, Me L

gebührt ein großer Anîheil an diesem wichtigen Ereign langjähri as Krieg, der im Laufe räfte ge

ordert hat, beendigt worden ist. Jm Í 1899 als Sie in der Eigetischäft iniés Statthalters im Kaukásus ngirten und die

große Opfer und

x uhmvolle Kaukasusarmee befehligten, stifteten Sie durch

iß, dur welches ein von anderthalb Jahrhunderten

ahre 1859

re Anordnungen