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deutende Eisenvorräthe, die Landungsbrücken in Höruphaff, die Schuppen und Baracken bei Ulkebüll, Augustenburg und Höruphaff, die versenkte Schiffbrücke zwischen Sundewitt und Sonderburg mit deren Hebung die Ingenieure beschäftigt sind, eine Jochbrücke über die Steckwig - Bucht und diverse, Kleinigkeiten, deren spezielle Aufzäblung zu weit führen würde. «
In Betreff der Verwaltung Jütlands erfährt die Nachricht der »Hamb. Nachr.«, daß Seitens Oesterreichs ein Civil-Kommissarius niht ernannt werden würde, - durch ein Telegramm des Wolff schen Büreaus aus Wien vom 20. Juli die Berichtigung, daß der Staats- rath Baron Halbhuber v. Festwill bereits ernannt worden und dabin abgereist sei. :
Von dänischer Seite meldet der Korrespondent der »Jnde- pendance «, daß auf Fühnen der gesammte Rest der dänischen Macht versammelt sei, die verhältnißmäßig aus mehr Kavallerie als Infanterie bestehe, und daß Alles gethan werde, um, wenn die cin- geleiteten Verhandlungen zu feinem Frieden führten, den lehten Kampf den Deutschen nicht leiht zu machen. Diese Mittheilung von fortdauernden Rüstungen wird indirekt bestätigt dur ein Schreiben des dänischen Ober - Kommando's, welches dieses durch die Amtmänner und Polizeimeister den Herausgebern der Fühnen'schen Blätter hat zugehen lassen und also lautet:
Unter den gegenwärtigen Verhältnissen findet das Ober-Kommando sich aufgefordert, das Königliche Amthaus zu ersuchen, den Herausgebern der im Amte Odense (Svendburg) herauskommenden öffentlichen Blätter aufzuerlegen, die größte Behutsamkeit mit den Nachrichten y welche sie in ihren Blättern aufnehmen und welche die Armee angehen, ohne Rücksicht darauf, welche Richtung dieselben nehmen, und ohne Rücssicht auf die größere oder geringere Glaubwürdigkeit derselben, anzuwenden. Jede Mittheilung, welche die Dis- location und Bewegungen der Armee, Anlegung von Befestigungen und übrige Dispositionen betrifft, muß das Ober-Kommando namentlich er- suchen, auf das Strengste zu verbieten, denn die Aufnahme dessen, was für die Armee von Bedeutung, ist außer anderen Nachtheilèn auch noch damit verbunden, daß die aufgenommenen Artikel mit Leichtigkeit den Weg zu den größeren Blättern im Lande finden, namentlich den Kopenhagener Blättern, und dadurch eine Ausbreitung erhalten, die in manchen Fällen der Armee und der Vertheidigung zum Schaden gereichen Und in den meisten Fállen fein besonderes Jnteresse für irgend Jemand haben können. Damit das Ober-Kommando die nöthige Kontrole über den Jnhalt der genannten hier auf Fühnen herauskommenden Blätter führen und, sofern dessen Befehl über-
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schritten werden möchte, seine Maßregeln nehmen kann, damit die betreffenden Offizinen geschlossen werden, wolle das Amtshaus veranlassen, daß von jedem Blatte dem Ober-Kommando ein Exemplar eingesandt werde. Steinmann.
Vom Kriegsschauplaye zur See liegen folgende Mitthei- lungen vor:
Pillau, 18. Juli. Heute war kein Blokadeschiff in Sicht.
Danzig, 20: Juli. Heute sind keine dänischen Kriegsschiffe in Sicht. Viele Kauffahrer liegen in Ladung, um die Waffenruhe zum Ausgange zu benußen. (O. D.)
Swinemünde, 20. Juli, 2 Uhr 46 Min. Fünf dänische Kriegsschiffe, darunter eines unter Parlamentärflagge , sind vor dem Hafen angekommen. (Ostsee-Ztg.)
Flensburg, 17. Juli. Eben verbreitet sich die Kunde dur unsere Stadt, daß das {önste Schiff der dänischen Marinc, der »Dannebrog« (14 Knoten in der Stunde machend und unter Anderem-mit zwei 100pfündigen Armstrong - Kanonen armirt), seit 2 Tagen festsigt auf der »Bollsachsen« genannten Klippe zwischen Samsoe, der Nordwestspige Seelands und dem Nordende FÜüh- nens. (H. N.)
Lubliniß, 19. Juli. Nachdem am 15. d. Mts. die 9. und 10. Compagnie des 3. Oberschlesischen Jnfanterie-Regiments Nr. 62 von der Grenze zurückgezogen worden und in ihre Garnison Rati- bor zurückgekehrt sind, besteht, wie der »Prov.-Ztg. f. Schl.« gemel- det wird , die gegenwärtige Besezung der oberschlesisch-polnischen Grenze nur noch aus dem Shlesishen Kürassier-Regiment Nr. 1 (Prinz Friedrich von Preußen) wovon der Regimentsstab und die 2. Escadron hierorts, die 1. Escadron in Beuthen, die 3. Escadron in Creuzburg und die 4. Escadron in Pitschen cantonniren;, und aus dem in Beuthen im Cantonnement stehenden Stabe des Füsilier-Ba- taillons und der 12. Compagnie 3. Oberschlesischen Jnfanterie-Regiments Nr. 62, Commandeur des Ganzen is der Commandeur des Schlesischen Kürassier - Regiments Nr. 1, Oberst-Lieutenant v. Barby. Voraus- sihtlich hört {hon am 1. August c. die Grenzbesezung gänzlih auf und werden die vorgenannten Truppen in demselben Monat wieder in ihre Garnison Breslau resp. Ratibor zurückehren, da sih in den lehten drei Monaten nichts ereignet hat, was eine längere Grenz- besezung nöthig erscheinen ließe. - Das in Herby, unmittelbar an der Grenze, stationirte Kosaken - Kommando isst auch aus diesem - Grunde in jüngster Zeit von 40 auf 10 Mann reduzirt worden, und sind lehtere nur zur Beobachtung des Zollamtes 2c. dort be- lassen worden. |
Bonn, 19. Juli. Die Einweihung der neuen Herz-Jesu- Kirche, wozu der Grundstein erst am 6. März v. J. gelegt und welche in der erstaunlih kurzen Zeit von etwas mehr als einem Jahre mit sehr beschränkten Mitteln, aber desto größerer Liebe und
Ausdauer vollendet wurde, hat, der »Köln. Ztg.« zufolge, heute stattgefunden.
Dortmund, 17. Juli. Der Prinz August zu Shönaich- Carolath übernahm gestern sein neues Amt als Berghauptmann und Direktor des westfälischen Ober-Bergamts in Gegenwart des versammelten Kollegiums. :
Hannover, 19. Juli. Jn der heutigen Sizung zweiter Kammer wurden die vermittelnden Vorschläge der Konferenz wegen des Ausgabebudgets angenommen, und ist, da das andere Haus das Gleiche beschlossen, das Budget damit erledigt. Ebenso wurde der ausgleichende Vorschlag der Konferenz wegen der Hypothcken- ordnung hier sowohl wie in der ersten Kammer genehmigt, so daß
auch die Publication dieses Geseges bald erfolgen fann. Der An-
trag der verstärkten Konferenz wegen Erbauung einer Kaserne für das Train-Corps: der für diesen Bau statt verlangter 63,000 Thlr. 50,000 Thlr. mit der Bevorwortung zu bewilligen, daß die Kriegs§- verwaltung die etwaigen Mehrkosten tragen solle, wurde gegen 30 Stimmen angenommen. Verschiedenen Postverträgen wurde die nachträgliche ständische Zustimmung ertheilt, wobei Gumbrecht den Wunsch aussprach, der Finanzminister möge erklären, wann die Zoll- vereinsverträge den Ständen zur Zustimmung vorgelegt werden könnten. Finanzminister Erxleben erwiederte, die Angelegenheit sei noch nicht so weit erledigt, daß sich jeßt schon bestimmen lasse, wann die Vor- lage erfolge. Ueber die Petition, betreffend die Paris - Hamburger Eisenbahn, wurde in vertrauliher Sizung verhandelt, da der Re- gierungs - Commissair si bereit erklärt hatte, nähere Mittheilungen über die Lage des Unternehmens zu machen, sobald die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Gutem Vernehmen nach, sagt die » Hamb. Börsen- Halle «, hat nun der Regierungs - Commissair eigentliche Aufschlüsse über die Stellung der Regierung zu dem Projekte aber nicht gegeben, sondern nur hervorgehoben, wie der Plan einer sehr forgfältigen Erwägung bedürfe, namentlich die Konkurrenz zu berücksichtigen sei, welche das neue Unternehmen den hannoverschen Staatsbahnen be- reiten werde. Beschlossen is dann, die Petitionen, unter allgemei- nem Hinweis auf die Wichtigkeit des Projekts, der Regierung zur Kenntnißnahme zu übersenden,
Schlesw!g. Flensburg, 18. Juli. Die »Flensb. N. Ztg. « meldet, daß der englischen Eisenbahngesellschaft von dem Oberfom- mando der alliirten Truppen der Befehl ertheilt ist, bis spätestens Ausgang September den Bau der nordschleswigschen Bahn bis Wojens (eine Meile westlih von Hadersleben) zu vollenden. — Große Quantitäten Manufakturwaarén ivaren aus Jüt- land angekommen, welche die Militairbehörden dort statt der nicht geleisteten Geld-Contributionen an sich genommen hatten.
Sachsen. Dresden, 20. Juli. Jn der Ersten Kammer wurde heute zunächst die Berathung des anderweiten Deputations- berichts über die bezüglich des Jagdgesetzes in den beiderseitigen Kamuerbeschlüssen bestehenden Differenzen beendigt, wobei eine Reihe von Differenzpunken durch Beitritt zu den Beschlüssen der jenseitigen Kammer erledigt worden is, wogegen die diesseitige Kammer in mehreren anderen Punkten, namentlich bei den die Jagdkarten , die Schonzeit, die Ausübung der Jagd an Sonn- und Feiertagen und die Maßregeln gegen revierende Hunde betreffenden , ihre früheren Beschlüsse aufrecht erhalten hat. Sodann wurde über die Resultate des Vereinigungsverfahrens bezüglich der Differenzen beim Militairbudget berichtet. Jn Betreff der Vermehrung der Armee um 59 Offiziere u. st. w. hat das Vereinigungsverfahren zu keiner Einigung geführt, indem jede der beiden Deputationen ihrer Kammer anrathet, bei dem früheren Beschlusse im Wesentlichen stehen zu bleiben, welchem Antrage die Erste Kam- mer ihrerseits heute beigetreten ist.
Weimar, 21. Juli. Der Großherzog hat, wie amtlich angezeigt wird, dem Dichter Rudolph Gottschall in Breslau den Charakter eines Großherzoglich sächsischen Hofraths verliehen.
Baden. Mannheim, 19. Juli. Bei der heute Vormittag stattgehabten Neuwahl zur Handelskammer wurden, wie man dem »Frkf. Journ.« meldet, mit über Zweidrittel - Stimmen- mehrheit die seitherigen Mandatare wiedergewählt.
L Desterreich.- Wien. -Die beiden fürzlih geschlossenen ersten vereinigten evangelischen General - Synoden , Superintendent Haase und Super- intendent Dr. Franz , haben , wie die »Presse« mit- theilt, am 18ten Audienz beim Kaiser gehabt. Superintendent Haase ergriff das Wort, um den Kaiser im Namen der General- Synoden zu bitten, den im Wege des evangelischen Ober-Kirchenraths und des Staatsministeriums zu machenden Vorlagen, wie sie aus den Beschlüssen der Synoden hervorgegangen, seine Genehmigung zu ertheilen und so die evangelische Kirche in den deutsch-slavischen Län- dern zu neuem Danke zu verpflichten. Der Kaiser, welcher die De- putation sehr huldvoll empfing, erwiederte etwa Folgendes:
»ITch habe den Gang der Verhandlungen der General - Synoden mit lebhaftem Jnteresse verfolgt und freue mich, daß die General-Synoden ihre
Präsidenten der
\chwierige Und umfassende Arbeit in verhältnißmäßig so kurzer Zeit und mit
so großer Ausdauer verrichtet haben. Jnsbesoudere haben die loyalen Ge-
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sinnungen mir wohlgethan, welche in den Verhandlungen der General-Sy- nodeû sich kundgegeben haben, und wird es mir gewiß eine Genugthuung scin, den Vorlagen der General - Synoden nach Möglichkeit meine Gench- migung zu ertheilen. Wir wollen hoffen, daß die erste evangelische General- Synode in den deutsch-slavischen Ländern Oesterreichs sih als ein Vorbild hewähren werde auch für andere evangelische Landeskirchen.« : Lemberg, 16. Juli. Der »Const. Oesterr. Ztg. « wird geschrieben : „Unter der hiesigen Bevölkerung gewinnt die Ansicht / daß der Be- lagerungszustand in Bälde aufgehoben wird, immer mehr an Aus- dehnung. Die Prozesse der Parteiführer gehen zu Ende und die Urtheile sind bereits größtentheils erfolgt; es steht ferner die Er- ¿ffnung der nächsten Reichsrathssession bevor. Man glaubt zuver- sichtlich, daß bis dabin dic gewöhnliche Ordnung der Dinge wieder
im Lande hergestellt ist.»
Großbritannien und Frlaud. London, 18. Juli. Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Lord Brougham überreicht eine den Sklavenhandel betresfende Petition aus Ja- maica und spricht sein Bedauern darüber aus F daß der cubanische Sklavenhandel in den lehten Jahren in der Zunahme be- griffen gewesen sei. Earl Russell bemerkt, jede englische Regierung habe sich die Unterdrückung des Sklavenhandels angelegen sen lassen; wo ie sich aber auf den” Beistand fremder Mächte habe verlassen mussen, fei sie stets auf Schwierigkeiten gestoßen. Der Earl von Malmesbury bringt nochmals die Stellung Brasiliens zum Sklavenhandel zur Sprache, meint, die brasi- lianiscbe Regierung habe Alles, was in ihren Kräften gestanden, zur Unter- drückung des Sklavenhandels gethan, . und räth zur Aufhebung der Aber-
-Acte. ; R Unterhaus. Ayrton bemerkt, er erlaube siche an den Premier eine Frage zu richten in Bezug auf die englischerseits an Preußen geleistete Garantie hinsichtlich des friedlichen Besihes der Kraft des Wiener Vertrages zu Preußen gehörigen sächsischen Provinzen. Er wünsche nämlich zu wissen, ob von Seiten Englands der preußischen Regierung ertlärt worden sei, daß, Falls Preußen . darauf bestehe, von dem Vertrage abzuweichen, welcher die Grenzen und Bedingungen des deutschen Bundes festseze, die britische Re- gierung si nicht länger durch jene Garantie. als gebunden erachten werde. Lord Palmerston: Wir haben der preußischen Regierung keine derartige Erklärung zugehen lassen, und ich glaube nicht, daß es rathsam sein würde, dem Beispiele Preußens zu folgen, indem wir, wenn auch Yreupen bei Beginn dexr dänischen Wirren erklärte, daß es vielleicht den Vertrag von 1852 als hinfällig betrachten werde, weil Dänemark gewissen Verpflichtun-
en nicht nachgekommen sei, die mit jenem Vertrage gar nichts zu thun hatten, ‘doch kein Recht haben würden / Preußen zu sagen y wir seien des Miener Vertrages durch eine andere, In den Jahren 1863 und 1864 statt- gehabte Action enthoben. Sir J. Pakington fragt, was die a red von der gegenwärtigen Bedeutung des Londoner Vertrages von 1892 halte
und ob fie ihn noch als in Kraft bestehend ansehe. Lord Palmerston: -
S Ï i / ie mit j Vertrage , desscn Es verhält sih mit dem Vertrage, wie mit jedem anderen Vertrage / ess "E E sich in der Praxis als nicht streng durchführbar erweisen. Sämmtliche fontrahirende Parteien haben sich bel Unterhandlungen be-
ili ren Qweck eine Modifizirung des Vertrages war. Es steht dencn, O ahe ftch abschließen, vollständig die Befugniß zu, wenn M M Laufe der KQeit herausstellt, daß seine Bestimmungen nicht zu den 30A hältnissen passen, sih über eine Modification des Vertrages zu verftändigêne und das war das Ergebniß der neulich in London gehaltenen Konferenzen, Osborne lenkt die Aufmerksamkeit des Hauscs auf die Beziehungen L lands zu Brasilien, hebt die großartige Ausdehnung des Moe zwischen den beiden Ländern hervor und thut in tadelndem Tone des. aus-
“ fallenden Umstandes Erwähnung, daß kein englisch-brasilianischer Handelsver-
aa bestehe. Als Quelle des bösen Blutes zwischen England und Brasilien bezclihnel "k die den Sklavenhandel betreffende Akte von 1845 (die soge- nannte Aberdeen-Akte,, bei deren Ausführung man englischerseits mik greher Millkür verfahren sei. Der brasilianischen Regierung sei es ee en Sflavenhandel zu unterdrücken, und seit 1856 sei kein Sklave an der G lianishen Küste gelandet worden. Troydem weigere sich die pg Ge, e” gierung, die Afte von 1845 aufzuheben, und das sei nicht blos eine 1 nge- rechtigfeit, sondern geradezu eine Beleidigung. Nach Aufhebung dieser Me haßten Akte würde sich Brasilien nur zu glücklich schäßen , wenn O ie Gelegenheit geboten würde, einen Handelsvertrag mit England abzust ießen. Lord Palmerston antwortet in sehr versöhnlichem Tone. Vie Mt sagt er, sei bestrebt, mit Hülfe der freundschaftlichen Vermittlung D es Königs von Portugal die diplomatischen Beziehungen zu Brasilien wieder herzu- Fellen. Eine den Charakter der Kontroverse tragende Disfussion O ihm unter den obwaltenden Umständen nicht angemessen, da sie feineswege geeignet sei, eine versöhnliche, wohl aber eine gereizte Stimmung M rufen. Das Haus werde daher wohl der Ansicht sein, daß er seine Pf icht am. besten erfülle, wenn er gegenwärtig nicht auf den Gegensiand eingehe. ¿+ 19;Juli. Lord Derby geht langsam seiner Genesung ent- gegen, und es steht zu erwarten, daß er am 3830sten d. M. im Stande sein wird, nach seinem Gute Knowelcy abzureisen. Lord Palmerston beabsichtigt unmittelbar nah der Parla-
mentsvertagung London zu verlassen. Am 6. August wird er in
Bradford erroartet. L a
rankrei. Paris, 18. Juli, Ver S! er de ser von S iaeatto hat, wie der »Moniteur« anzeigt, an die Vertreter der auswärtigen Mächte nachstehendes Rundschreiben erlassen: »Jh theile Jhnen mit, daß unser Herr, gemäß den in Kraft stehenden Verträgen, in seinem ganzen Reiche Handelsfreiheit hat verkündigen lassen. « 108 Die amerikanischen Unions - Dampfer » Kearsage« und »Sacra- mento« sind “éfteen von der Boulogner Rhede wieder in See ge- gangen. Die Unionsfregatte »Niagara« liegt seit vorgestern in Antwerpen,
Spanien. Madrid, 19. Juli. Jm Ministerrathe is eine vollständige Amnestie für Preßvergehen beschlossen. Am 15ten August wird die Einweihung der Nordbahn, die im Bau vollendet ist, erfolgen und der König der Feier beiwohnen.
Portugal. Die Ernte ist sehr s{lecht ausgefallen und peti- tionirt der Handelsstand, wie der »Indépendance« telegraphirt wird, in Folge dessen bei der Regierung um Freigebung der Ge- treidecinfuhr aus dem Auslande.
Ftalien. Turin. Der die Provinzial- und Kom- munalverwaltung betreffende Gesegentwurf is auf Antrag des Abgeordneten Lazzaro und unter Zustimmung des Ministers des Innern Peruzzi von der Tagesordnung der Deputirtenkammer ab- gesezt und damit für diese Session beseitigt worden. j
— 16. Juli. Zur Ergänzung der telegraphischen Mittheilungen entnehmen wir der » Triester Ztg.« den nachfolgenden Bericht: »End- lich hat die parlamentarisché Untersuchungs-Kommission über die an- gebliche Bestehnng bei Verleihung der Konzession der Südbahnen an die Gesellschaft Bastogi u. Co. ihren Bericht erstattet. Geht auch daraus die direkte Bestehung vieler Deputirten und namentlich der Prüfungskommissions - Mitglieder nicht hervor, so kann der Be- richt doch nicht teugnen, daß mehrere Mitglieder dieser Kommission, die nachher als reichlih bezahlte Mitglieder des Verwaltungsrathes der Südbahnen angestellt wurden , durch diese in Aussicht gestellte Anstellung beeinflußt gewesen sein mögen. Anders verhält es sich mit dem Deputirten Susani, welcher von Bastogi direkt für einen angeblichen Antheil an dem Gewinn im Betrage von 1,200,000 Fr., welcher von Susani bei der Mailänder Firma Weil-Norsa für 650,000 Fr. verwerthet wurde, gewonnen war. Susani war bekanntlich Bericht- erstatter der mit Prüfung der Bastogi’schen Vorschläge beauftragten Kommission und konnte als solcher dem Unternehmen den weit- gehendsten Vorschub leisten. Der Bericht hebt also mil Recht her- vor, daß Bastogi bei seinen Anträgen an Susani und dieser eben- falls nit auf die Stellung Rücksicht nahm, die er in der Kammer und in der Kommission einnahm , und daß Bastogi um so mehr fehlte, als er Susani zu einer Zeit zu gewinnen suchte, wo er wußte, daß dieser in der Kammer noch cth so wichtiges Amt, wie das eines Berichterstatters, zu erfüllen hatte. Der Bericht ist ferner der Ansicht, daß die Würde des Parlaments es absolut verlange, daß die Deputirten sich von Unternehmungen ent- fernt halten, die vom Staat unterstüßt sind und bei welchen ein Konflikt zwischen dem öffentlichen und dem Privatinteresse möglich ist. — In Folge des Berichtes der parlamentarischen Untersuchungs- Kommission, welche die Stelle eines Deputirten mit der Betheili- gung an vom Staate unterstühten Unternehmungen für unverein- bar erklärt, gaben heute bereits die Abgeordneten Allievi und Audinot ihre Entlassung. Massei wollte den Minister des. Aeußern über Kissingen und Karlsbad interpelliren und fragen, welche Hal- tung die Regierung einzunehmen gedenke; Minghetti erwiederte aber diese Änterpellation könnte crsstt nach der Disfussion über das Zuerzollgeseh stattfinden. Hierauf begann die Verhandlung über den oben erwähnten Kommissionsbericht. Bastogi suchte sich und Susani zu rechtfertigen, der Berichterstatter der Kommission, Piroli , hielt aber die Behaup- tungen der lehteren aufrecht. Schließlich nahm die Kammer die von Boggio vorgeschlagene Tagesordnung , wodurch den Beschlüssen der Kommission die Genehmigung ertheilt, eine weitere Verhandlung über die oben hervorgehobene Prinzipienfrage der Unvereinbarkeit aber vorbehalten wird, mit 153 gegen 10 Stimmen an (43 Ab- geordnete enthielten sich der Abstimmung). — Gahz nebenher hat die Deputirtenkammer in ihrex gestrigen Sizung den Finanzminister zu der abermaligen Ausgabe von Schah scheinen im Betrage von 50 Millionen ermächtigt. Kundige berechnen, das Defizit werde Ende dieses Jahres, abgerechnet die bereits verschlungen 700 Millio- nen des Anlehens, nicht weniger als 550 Mill. betragen. «
Rom, 13. Juli. Ueber den Gesundheitszustand des Papstes wird der »Köln. Qtg.« gemeldet , daß der heilige Vater sih tägli mehr kräftigt und bei. seinem Thun und Lassen nach die- ser Seite hin durchaus selbstständig, ja mitunter selbstständiger han- delt, als sein Leibarzt, Dr, Prela, es wünscht. Dieser dringt fort» während auf eine Lustveränderung doch der Papst will auch jeht- troy der eingetretenen großen Hiße, die Stadt nur ungern verlassen und nah Castel-Gandolfo gehen. |
In Genua und Neapel haben verschiedene Verhaftungen, wie es heißt von mazzinistischen Werbern, stattgefunden.
riecenland. Korfu, 13. Juli. Nach Briefen, die der ou N empfangen hat, scheint die vorgerückte Partei auf Korfu die Majorität bei den attgefundenen Wahlen zu haben; anders steht es auf Zante, Cephalonia, Jthaka und Paxo®, wo fast überall die Konservativen den Sieg davon getragen haben. Die Ordnung ist übrigens nirgendwo gestört worden.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 17. Juli n. St. Nach Mittheilung der »D. Pet. Ztg.« hat sich in mehreren Gouvernements an Menschen und Thieren die sibirische Pest gezeigt. Dieselbe tritt bei Menschen verschieden auf: 1) Es zeigt si