1864 / 197 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Berlin, 22. August, Nah Artikel 8 des von den- Bevoll- mächtigten Preußens , Oesterreichs und Dänemarks am 1. d. Mts. unterzeichneten Waffenstillstands - Protokolls sollten die dänischen Krieg8sgefangenen gegen die Zusicherung ‘in Freiheit geseht werden, daß sie vor dem Abschluß des Friedens nicht in der dänischen Armee dienen würden. Dieser Bestimmung entsprehend ist von den däni- hen Bevollmächtigten auf Anordnung ibrer Regierung die nach- stehende, hierauf bezügliche Erklärung vom 8. d. Mts. dem König- li preußischen Gesandten in Wien Übergeben worden :

Le Protocole signé le 1er du mois courant en exécution de l’art. IV. des préliminaires de paix conclus le même jour entre le Danemark, d'’une part, et la Prusse et l’Autriche, de l’autre, contient dans son Sième paragraphe la dieposìtion sui- vante :

»Les prisonniers de guerre et politiques seront mis „en liberté contre l’assurance que les prisonniers de »guerre ne serviront plus dans l’armée danoise avant »la conclusion de la paix.«

En se référant à cette disposition les Soussignés Pléni- potentiaires de Sa Majesté le Roi de Danemark, d’ordre de leur Gouvernement , ont l’honneur de donner par la présente á Son Excellence, Monsieur le Baron de Werther, Envoyé extraordinaire et Ministre plénipotentiaire de Sa Majèsté le Roi de Prusse, l’assurance formelle que les prisonniers de guerre Danois, qui se trouvent pour le moment détenus dans les Etats de Sa Majésté le Roi de Prusse, ne serviront plus dans l’armée danoise avant la conclusion de la paix.

Les Soussignés profitent de l’occasion pour avoir l’honneur d’offrir à Son Excellence. Monsieur le Baron de Werther, Vassurance de leur haute considération.

Vienne, le 8 Août 1864.

Quaade. Son Excellence Monsieur le Baron de Werther etc Cc, CLC, a

Kauffmann.

Vienne.

Cöó ln, 20. August. Gestern Nachmittag trafen, von Langen- Schwalbach kommend, per Extraschiff, auf der »Loreley«, nebst Ge- folge die Großfürstin Marie und der Großfürst Sergius von Rußland die älteste Tochter und der zweite Sohn des Kaisers von Rußland hier ein, besuchten den Dom, besichtigten daselbst die Schäße und machten eine Fahrt durch die Stadt j gegen 11% Uhr fuhren dieselben auf der Rheinischen Bahn wieder ab über Eltville nah Schwalbach.

Kronprinz Humbert von Jtalien verließ heute Abend mit dem Courierzuge der Cöln-Mindener Bahn unsere Stadt und begiebt sich zunächst nah Harburg resp. Hamburg.

Swinemünde, 19. August. Heute trafen die dänischen Kriegsschiffe »Jylland« und »Thor« hier ein, ersteres fam in den Hafen, das andere blieb wieder auf der Rhede und sind sie, nachdem die mit den Dampfschiffen »Bliz«, »Stolp« und »Victor« hier ein- getroffenen Gefangenen an Bord der Schiffe übergeben worden, wieder nah Kopenhagen abgegangen.

Die «Niobe« (Pr. Kr.-Sch.) rüstet sch zum Ausgange nah Danzig. Die »Grille« is gestern Morgen in See gegangen. (Osts. Z.)

Lübe, 19. August. Der heutige Extrazug brachte 666 - nische Kriegsgefangene mit 8 Offizieren aus der Festung Er- furt; sowie 60 Reconvalescenten, welche sich aus den verschiedenen preußischen Festungen in Magdeburg gesammelt hatten. Leßtere be- nußten große Omnibusse zur Fahrt nah Travemünde. Die Leute sahen durhweg sehr gut aus und führten mancherlei Gepäck mit. Wir erwähnen dies nur, bemerkt die »Lüb. Ztg.«, um den Gegen- saß zu konstatiren gegen die Behandlung, welche den armen Schles- wig-Holsteinern zu Theil geworden, die von Kopenhagen in ihre Hei- math entlassen wurden.

Mecklenburg. Wismar, 19. August. Die ers in nächster Woche hier erwartete preußische Ostseeflotte ist schon heute Morgen hier angelangt, und hat gegen 9 Uhr auf der Rhede Anker gewor- fen. Dieselbe besteht aus den Corvetten »Arcona-, »Nymphe«, »Vi- neta«, dem Aviso-Dampfer »Grille« und 4 Kanonenbooten. Der Contre-Admiral Jachmann befindet sich an Bord der »Arcona«. Die schnelle »Grille« nebst einem Kanonenboot kamen nach dem Hafen herein und legten beim Baumhause an.

Heiligen Damm bei Doberan, 20. August, Vormittags 10 Uhr 15 Minuteu. So eben geht der preußische Aviso-Dampfer »Grille« unter dem Kommando des Contre-Admirals Jachmann bei starkem Regen bier vor Anker. (Mel. Ztg.)

Sachsen Weimar, 20. August. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar is in Ostende eingetroffen, um ‘das Seebad zu brauchen, und wird der Aufenthalt Höchstdesselben, wie wir hören, obngefähr 14 Tage dauern. (Weim. Ztg.)

Nassau. Wiesbaden, 20. August. Die Ständever- sammlun g hat die Steueranforderung der Regierung zur Bestrei- tung der Staatsbedürfnisse pro 1864 heute Morgen bewilligt, da-

gegen die sonst übliche Vorausbewilligung von zwei Simpel direkter Steuern pro 1865 abgelehnt. Die Stände wurden darauf entlassen und der Landtag pro 1864 für geschlossen erklärt.

Das heute ausgegebene »Verordnungsblatt des Herzogthums Nassau« veröffentlicht folgenden Ministerial-Erlaß: Seine Hoheit der Herzog haben aus Anlaß der Feier des 25. Jahrestags Höchstihres Regierungsantritts sich gnädigst bewogen gefunden , für diejenigen welche sih der Erfüllung ihrer Militairpfliht durch Entfernung ait L Q entzogen haben , einen Generalpardon zu be willigen.

Hefsterreich. Wien, 19. August. Der telegraphis{ be, ae erwähnte Artikel der »Wiener Abendpost« hat folgenden Wort- aut: morgen zum Besuche seines erhabenen Bundesgenossen in Schön: brunn ein.

Wie die Heere Preußens und Oesterreihs in treuer Wasffen- brüderschaft cinträchtig zusammenwirkten, das Recht des gesammten deutschen Vaterlandes durch ihren Heldenmuth zur glorreichen Ver- wirklichung brachten, beseelt vom gleichen Geiste, jedes erhoben durch die Lorbeeren des anderen sich fühlte: so reiben ihre mächtigen Kriegs- herren sih aufs neue die Bruderhand, die innige Freundschaft Habs. burgs und Hohenzollerns laut bekfennend.

Zu jeder Zeit hat das gastliche Wien den fürstlihen Freunden des Kaiserhauses, welche diese Hauptstadt besuchten, sinnige Aufmerk- samkeit und Verehrung bewiesen und damit dargethan, wie die ge- sammte Bevölkerung sich mit dem Herrscherhause geeint fühlt, das die verehrten Gäste empfängt. Der Besuch Sr. Majestät des Königs von Preußen bei seinem erhabenen Verbündeten, unserem Kaiserlichen Herrn , erhält aber eine höhere Bedeutung im Hinblick auf die glorreihen Ergebnisse, welche die Einigung Oester- reichs und Preußens, auch in neuester Zeit , erzielte, so wie durch die überall stärker hervortretende Ueberzeugung, daß in ihr cine der wesentlichsten Bürgschaften des europäischen Friedens der Sicherheit und Unabhängigkeit Deutschlands, somit der Wohl- fahrt, der Entwicklung und der Ruhe der eignen Länder, wie der gesammten Staatenfamilie unseres Erdtheils begründet ist, Ein Blick in die neuesten Nummern der wichtigsten Organe der öffent- lichen Meinung des nördlichen Bruderreiches beweist, daß die eben ausgesprochene Anschauung eine gegenseitige ist. Wir hegen das lebhafte Vertrauen , daß diese gesunde patriotische Ueberzeugung in allen Kreisen \sich immer mehr befestigen, die Bande der Freundschaft immer enger {ließen wird, welche Oesterreih und Preußen und das gesammte Deutschland in brüderlichem Verständnisse mit seinen Großmächten zur treuen, herzlihen Bundesgenossenschaft vereinigen.«

20, August. Se. Majestät der König von Preußen is kurz nah 6 Uhr Abends auf dem Bahnhofe zu Penzing im besten Wohlsein eingetroffen und daselbst vom Kaiser empfangen worden. Der Kaiser trug die preußische Uniforny der König die österreichishe Regiments-Uniform. Der König inspi- zirte die aufgestellte Ehren-Compagnie seines Jnfanterie - Regiments. Die Majestäten fuhren sodann nah Schönbrunn, woselbst sie von ciner sehr zahlrei versanunelten Volksmenge mit lebhaften Hochrufen begrüßt wurden.

Schweiz. Bern, 1ch. August. Laut Vernehmen aus Genf ist das Konkordat über Organisation des Sanitätsdienstes in Kriegszeiten, das bereits vor cinigen Tagen mitgetheilt wor- den is, gestern von eilf der auf dem nationalen Kongreß vertretenen Staaten unterzeichnet worden. Die Meldung des Generals Du- four an den Bundesrath von vergangener Woche, die Mehrzahl der anwesenden Staaten würde dem Konkordat beitreten, ist somit vollständig bestätigt. Jn der von dem Kongresse zur Berichterstak- tung über den von den schweizerischen Mitgliedern , dem General Dufour, Gustave Moynier und Dr. Lehmanz, vorgelegten Konkor- dats-Entwurf eingeschten Kommission saßen der preußische Gesandte in Bern , Herr v. Kamph , einer der französischen Abgeordneten, Herr Jägerschmidt , Unter - Direktor im Ministerium des Auswärti- gen , der spanische Geschäftsträger in Bern , Garcia de Quevedo, Professor Longmoore, -einer der englischen Abgeordneten , und Herr Gustave Moynier, der Präsident des Genfer Central - Comités der internationalen Konferenz vom Oktober vorigen Jahres. Der Bundesrath hat von dem Turiner Kabinette die Anzeige erhal- ten, daß die italienish - technishe Kommission für Begutachtung der Alpenbahn-Frage, in den nächsten Tagen nach der Schweiz kommen werde, um die verschiedenen Alpenübergänge an Ort und Stelle zu prüfen. Auf diese Anzeige beschloß der Bundesrath in seiner lehten Sihung, den Regierungen von Graubünden, Uri, Tessin und Wallis Weisung zu ertheilen, der Kommission bei ihren Arbeiten allen môg- lichen Vorschub zu leisten und ihr nöthigenfalls die Unterstühung der Kantons - Jngenieure angedeihen zu lassen. Nach dem Aus- spruche des Herrn Ober-Bauraths von Beck von Stuttgart und des Herrn von Gerwig von Karlsruhe, \o wie des Architekten Simon von St. Gallen, welche kürzlih in Gemeinschaft die Arbeiten am Mont-Cenis-Tunnel besichtigt haben, sollen übrigens die Vorkehrun- gen daselbs auch auf die schweizerischen Alpenpässe anwendbar sein.

(Köln. Z.)

»Se. Majestät der König Wilhelm von Preußen trifft

| ganz ruhig war es nit; l ‘otesta | hegängnisse überfiel eine Anzahl Katholiken die Leidtragenden und

S Nordens : y ) Pn die Katholiken den König Wilhelm in effigie verbrannt und dann

d zusammenrottend an protestantischen Schulen, an einer _Metho- | disten - Kapelle und vielen Privathäusern die Fenster zertrümmert. | Die Protestanten , | nthielten sih der Wiedervergeltung.

| mit erneuerter Wuth ausgebrochen. es | Morgens um 4 Uhr schon zu ciner Shlägerei und auf die Polizei | wurde gefeuert. l |} Konstabler und 11 Civilisten, darunter 2 Kinder, sind mit Schuß- | vunden ins Hospital gebracht worden. (en die Bürger eine Versammlung ab und beauftragten mehrere Ì Deputationen gemischter Konfession ,

¡bis zum 28. Juli reichen. [renhäuptling Uld-Eyba unternommen worden, | Juni unter Beistand der Toucouleurs Bosseyabe acht Handelsfahrzeuge, [die vor dem Dorfe Daualel angelegt hatten , überfallen und ausge- \plündert hatte. [00 Mann ausgeschickt worden. Daualel ans Land, tödtete etwa 40 Mann mit dein Bayonnet und steckte das Dorf in Brand. Am 19. wurde das große Dorf Kaedi, dessen Ein- [wohner mit Uld -Eyba und dessen Mauren entflohen waren, um- jingelt, 200 Maurenzelte und 2000 Hütten der Toucouleurs wur- den bei dieser Gelegenheit niedergebrannt. darauf folgenden Tage wurden alle übrigen Dörfer dieses Stammes längs des Stromes eingeäschert.

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Großbritannien und Jrland. London, 19, August, hre Majestät die Königin wird Osborne voraussichtlih am 2östen zerlassen, um sich nach Windsor zu begeben, welche Residenz sie zwei (her drei Tage später auf fünf bis scchs Wochen mit ihrem hoch- lindischen Landsiße Balmoral vertauschen wird. Der Prinz Ludwig von Hessen und Gemahlin beabsichtigen, am 27sten nah Deutschland urüickzukehren. Die Königliche Yacht »Osborne« hat Ordre, sich ur Ueberbringung des Prinzen und der Prinzessin von Wales nah Ainemark bereit zu halten. Auch Stocholm und andere Städte n der Ostsee will der Prinz besuchen. Wie man wissen will, soll die Kanalflotte das prinzlihe Paar auf sciner Fahrt nah Däne- mark begleiten und bereits Befehl erhalten haben, am 1. September stch im Hafen von Leith einzufinden.

Bei einem von dem Mayor der Stadt veranstalteten Zweessen hat Herr Roebuck in Sheffield cine Rede gehalten, in welcher

x cinen Rüfblick auf die parlamentarische Thätigkeit der vergange- jen Session wirft.

Gestern haben sich die Unruhen in Belfast etwas gelegt. denn bei einem protestantischen Leichen-

Auch in cinigen anderen Städten des

rte gar auf dieselben. orden In Dundalk haben

sind Straßentumulte ausgebrochen.

deren Zahl in Dundalk nicht sehr bedeutend ist

Die Straßentumulte in Belfast sind gestern

= 40, BUgul, Im Misffielddistrikte kam es

Um 9 Uhr erreichte der Tumult den Höhepunkt. Im Laufe des Tages hiel-

die skandalirenden Distrikte zu

| besuchen und dem Pöbel zur Ruhe zuzureden. Nachmittags patrouillirte ' 0s Militair die Straßen ab. Jn Dundalk scheinen die Ruhe- } sörungen sich gelegt zu haben , aber nicht ohne daß beflagenswerthe | Ercesse vorgekommen sind.

Frankreich. Paris, 19. August. »Moniteur« und »France«)

| Sidele« und »Opinion nationale« beschäftigen si eifrig mit Samm- | lung von Beiträgen für die Unglülichen in Limoges), l Geld zusammenkommt.

wofür viel

Der »Moniteur« erftattet Bericht über das Gedeihen des Or-

| phelinats des faiserlichen Prinzen. Diese Anstalt hat an Hilfsquellen Ÿ wie an Zahl der Zöglinge wieder sehr zugenommen.

Der »Moniteur« enthält heute noch keine Berichte aus Mexiko.

| Einstweilen theilt er nur in seinem Bülletin mit, daß die Nachrichten I von dort ausgezeichnet sind, ren und daß die Häupter der Juaristen-Partei sich eines nach dem l anderen dem Kaiserreiche unterwerfen.

daß die Beitritts-Erklärungen sich meh-

Der Bey von Tunis hat der französishen Regierung an-

| gezeigt, daß er mit seinem Volke in Frieden lebe.

20. August. Der König Franz von Spanien tritt

bereits am Sonntag, 21. August, die Rüreisé nah Madrid an. ) Er kehrt niht zur See Über Valencia heim, sondern direkt Über | Bayonne und Pampelona. "nicht besuchte, so kam die Mutter der Königin Isabella 11. am

Da er die Königin Christine in Havre

l9ten nah Paris und empfing hier den Gemahl ihrer Tochter.

Der »Moniteur« enthält Nachrihten von dem Senegal, die Es war eine Expedition gegen den Mau- der im verflossenen

Es war, um ihn zu züchtigen, eine Kolonne von Ein Theil derselben ging am 18. bei

An demselben und dem

Als die Expedition sich zur Rü- ahrt nah St. Louis anschickte, bat die Bevölkerung um Gnade ind nahm die ihr auferlegten Friedensbedingungen an. Die ganze, 110 Stunden weit von der Kolonie - Hauptstadt vorgenommene Ex- edition nahm fünf Tage in Anspruch. Die Verluste des Feindes waren bedeutend. Von französischer Seite kamen drei Mann um. Dem » Abend-Moniteur« zufolge liegt jeßt der Plan zum neuen

Hotel Dieu auf der Mairie des 4. Arrondissements aus. Es wird

d derselben Stelle erbaut werdên, wo das jeyige steht, jedoch eine edeutend größere Ausdehnung haben und einen Flächenraum von mngefähr 22,000 Quadrat-Metern einnehmen. Das jeßige Hotel ny mit seinen sämmtlichen Nebengebäuden ist nur etwas über alb so groß.

__ Das »Memorial Diplomatique«. hat Nachrichten aus Mexiko, die von dem neuen Kaiserlichen Hofe stammen. Am Geburtstage des Kaisers haben au die in Mexiko ansässigen Deutschen eine Be- glückwünschungs - Adresse überreiht. Die Kaiserin hat darauf Fol- gendes erwiedert: »Jh entledige mich einer angenehmen Aufgabe, indem ich Jhnen im Namen des Kaisers für Jhre liebenswürdige Adresse danke. Sie konnten schon wahrnehmen, wie sehx uns die Sie beseelenden Geflhle rührten, als wir bei unserem Einzuge in die Hauptstadt, tief ergriffen, Ihre Hoch8, in der heimischen Sprache ausgebracht , als die Vorboten ciner glüclichen Zukunft entgegen- nahmen. Heute schäße ih mi glücklich , Jhnen unseren durch den neuen Beweis Jhrer Sympathie noch gesteigerten Dank auszusprechen und die Versicherung beizufügen , daß die Interessen und die Wohl- fahrt der in Mexiko ansässigen Deutschen der stete Gegenstand meiner Bemühungen sein werden. «

Ftalien. Laut Berichten aus Rom, vom 6. d. M.,, wollte der Papst gegen Mitte des Monats September dorthin zurükehren. Tui E des heiligen Vaters hatte sich durch starke Fußtouren gekräftigt.

Griechenland. Athen, 13. August. Der Abgeordnete für Cephalonien überreichte in der National-Versammlung einen Antrag, wonach die friedlihe Vereinigung Candia , Thessaliens und des Epirus mit Griechenland mittelst Verträge als der Wunsch der ganzen Nation erklärt wird.

Dem Pariser »-Abend-Moniteur« gehen Nachrichten aus Athen vom 11. August zu, welche die definitive Bildung des dortigen Ministeriums anzeigen, unter Vorsiß des Admirals und Kriegs- Ministers Kanaris. Delyanni is Minister des Auswärtigen und Komonduros Minister des Junern.

Türkei. Konstantinopel, 13. August. Aus Dscheddah wird gemeldet, daß sich ein Hauptstamm der Ausständischen in Yemen ergeben habe.

Von Poti bis Marania soll eine Eisenbahn gebaut und später bis Tiflis verlängert werden.

Rusland und Polen. St. Petersburg, 12. August. Die am verflossenen Sonntage, also am 7,, in der Stadt an vier verschiedenen Stellen stattgehabten Brände hatten die Einwohner in nicht geringen Schrecken verseßt und die Furcht, die Erscheinungen, welche am Pfingstfeste 1862 die Stadt heimgesucht, dürften sich am genannten Tage wiederholen, hatte sich der Gemüther bemächtigt und eine allgemeine Aufregung veranlaßt.

Die heutige Post brachte aus verschiedenen Orten des Reiches Nachrichten von stattgehabten Bränden. Es {cheint somit die Volks- meinung bezüglih der Brandstistungen nicht ganz ohne Anhalt zu sein und der Umstand, daß unglüklicherweise in jenen Gegenden die meisten Brände jeyt vorkommen, in denen die Polen am zahlreih- sten detinirt sind, wird wahrlich den einmal eingerissenen Glau- ben, daß diese die Brandstifter sind, nicht {wächen. (Pos. Ztg.)

Von der polnishen Grenze, 19. August. Aus Zürich meldet der »Weiße Adler«: »Graf Ladislaus Plater it für die Schweiz, wie Guttry für Frankreich und England zum Kommissar der polnischen National-Regierung ernannt worden. Am 12. August feierten die in Zürich befindlichen Polen den Jahrestag der im Jahre 1572 durch den lezten Jagellonen vollzogenen Union Litthauens mit Polen durch ein gemeinsames Gebet in der katholischen Kirche. Am Nachmittage desselben Tages zogen circa 200 Polen zu Fuße nah Kilhberg und von da mit entfalteter Nationalfahne unter dem Gesange des Boze cos polsfe in den Garten des Grafen Plater, wo der jüngst angekommene General Bosak begrüßt werden sollte. Oberst Laski hielt eine ent- sprechende, kurze, kräftige Anrede, in welcher er dem überraschten General im Namen Aller verkündete, daß, sobald das Vater- land seine Söhne wieder zu den Waffen rufe, ein Jeder von ihnen \sich dem General zur Verfügung stellen werde. Ein Lorbeerkranz mit dreifarbigen Bändern, auf wélchen die Namen der Gegenwärtigen gedruckt waren, war die einfache Festgabe, die dem General von Fräulein Wladyslawa Syklowsfa, ciner jungen Polin, welche der polnischen Sache während des Auf- standes wesentliche Dienste geleistet hatte, überreiht wurde. Der General dankte gerührt seinen Kameraden, indem er Jener gedachte, die, unglückliher als er, in dem heiligen Kampfe gefallen waren. Graf Plater, an den Jahrestag der Vereinigung Polens und Lit- thauens erinnernd, ermunterte seine Landsleutè, in Einigkeit auszu- harren, bis die Stunde der Befreiung schlagen und die nationale Regierung Polens, die Errungenschaft des blutigen, heißen Kampfes, von Neuem den General an die Spiye der wackeren Vaterlands- Vertheidiger stellen würde. Schließlih wurde dem Grafen Plater als Zeichen der Verehrung seitens seiner Landsleute die einfache Festsahne überreicht. Mit den Worten : » Nicht für mich, sondern für unsere nationale Regierung und in der Ueberzeugung, daß unser General sie eins in Warschau aufpflanzen wird «, nahm er sie in Empfang. Unter den anwesenden Damen, die gemeinsam mit den polnischen Freiheitskämpfern den General begrüßten, befand sich auch Fräulein Henriette Pustawoitoff. |

Jn den Kreisen von Konin und Kalisch sind in den lehten