1864 / 218 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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LübeŒ, 12. September. Der Senat macht bekannt, daß Hinfort von russishen Unterthanen, welche, nachdem sie lübekisches Staatsbürgerrecht erworben, dieses aber wieder aufgegeben, um zur Heimath zurückzukehren, und gleicherweise von lübeckischen Staats- angehörigen, welche im russischen Unterthanen-Verhältnisse gelebt, dieses aber wieder aufgegeben, um in die [übecische Staatsangehörig- keit zurückzutreten weder hiesiger noch russischerseits irgend eine Abzugs- oder Auswanderungssteuer noch sonst eine Abgabe wird er- hoben werden.

Von den \{wedis{ch-norwegischen Freiwilligen im deutsch-däni- schen Kriege, welche sih größtentheils in äußerster Noth befinden, soll ein großer Theil den amerikanishen Werbern in die Hände gefallen sein. Vor einigen Tagen sind auch durch unsere Stadt solche Un- glückliche passirt. (Lüb. Ztg.)

Sachsen. Dresden, 14. September. Jhre Königlichen Hoheiten der Graf und die Gräfin von Paris sind in vergan- gener Nacht hier eingetroffen und im »Hotel Bellevue« abgestiegen.

Or

Hessen. Kassel, 14. September. Se. Königliche heit der Kurfürst hat, wie die »Kass. Ztg.« amtlih meldet, den Ober- S teuer-Direktor Carl Rohde zum Minister des Jnnern ernannt.

Darmstadt, 13. September. Am gestrigen Geburtsfeste Sr. Hoheit des Prinzen Ludwig war Tafel zu Kranichstein, welcher Se. Hoheit der Prinz Karl mit Familie und dem Prinzen von Wasa Königliche Hoheit, so wie mehreren russishen Großfürsten Kaiserlichen Hoheiten anwohnten.

Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Constantin, Bruder Sr. Majestät des Kaisers, is gestern abgereist, Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wasa reist morgen ab.

Se. Majestät der Kaifer von Rußland wohnte heute mit Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge, Jhren Kaiserlichen Hoheiten den älteren Großfürsten und den Prinzen Großherzoglichen Hoheiten ciner Jagd im Parke bei Groß-Gerau bei.

Heute traf auch Fürst Gortschakoff hier ein. (Darinst. Z.)

Bayern. München, 13. September. Der Staatsrath im außerordentlichen Dienste, Max Freiherr v. Pelkhoven, ist nach langer Krankheit heute Vormittag gestorben; er war das älteste Mits glied des Staatsraths und ein in vielfacher Beziehung verdienstvoller Mann. (R. C.)

DHesterreich. Wien, 14. September. Die »Wien. Ztg.« veröffentlicht ein Kaiserliches Patent vom 11. September c., womit der neue Landtag des Königreihs Dalmatien auf den 26. d. M. in seinen geseßlichen Versammlungsort einberufen wird.

Belgien. Brüssel, 13. September. Der Kriegsminister hat folgendes Rundschreiben an sämmtliche Militairbehörden ergehen lassen: »Da die Regierung, im Einverständnisse mit dem durch das Abgeordnetenhaus ausgesprochenen Wunsche, der Organisation des belgisch - mexikanischen Corps fremd zu bleiben beabsichtigt, so glaube ih Sie daran erinnern zu müssen, daß Sie in dieser Angelegenheit keincn Schritt thun dürfen , bei welchem die Verantwortlichkeit der Regierung in Frage kommen könnte.« Herr Frère wird morgen cine Reise nah Süd-Frankreih und Spanien antreten. (Köln. Ztg.)

Großbritannien uvd JFrland. London, 13. September. Prinz Humbert hat seine Residenz im italienischen Gesandtschafts- gebäude genommen, wo er kurz nach seiner Ankunft einen Besuch von Lord Palmerston erhielt. Nach ciner Fahrt zum Zoologischen Garten und durch die Hauptstraßen des Westends begab si der Prinz, begleitet von dem Marquis von Azeglio, seinem ganzen Ge- folge und dem Personal der italienischen Gesandtschaft, zu Lord Pal- merston, welcher auch den Marquis von Cadore und Lord Napier - zu si geladen hatte. Die Gesellschaft trennte sih erst \pät.

Der Prinz und die Prinzessin von Wales werden, wie der »Times« aus Kopenhagen geschrieben wird, wahrscheinlih in den nächsten Tagen von Fredensborg nah dem Schlosse Bernstorff Über- siedeln, der Residenz des Königs vor sciner Thronbesteigung. Die geringe Entfernung dieses Schlosses von Kopenhagen erleichtert ihnen den öfteren Besuch der Hauptstadt und ihrer Sehen8würdigkeiten. Es ist nahezu festgestellt, daß das prinzlihe Paar oder zum wenig- sten der Prinz von Wales gegen Ende des Monats Stockholm be- suchen wird. Dagegen is von der früher gehegten Absicht, auch St. Petersburg und gar Moskau in die Reise einzuschließen, wegen der vorgerückten Jahreszeit Abstand genommen worden.

__ Frankreich, Paris, 13. September. Der Staatsrath hat, wie es heißt, das Projekt bezüglih der hydraulischen Arbeiten für die Vergrößerung des Hafens der Stadt Havre bestätigt. | Der Generalrath des Aube - Departements hat die Errichtung eines Denkmals zu Ehren des Papstes Urban 1V. in Troyes be- chlossen. Der gedachte Papst war der Sohn eines Schuhmachers aus dieser Stadt.

Der Präfekt des Norddepartements hat, wie die Blätter von Lille und Paris anzeigen, angeordnet , daß von jeßt an lebensläng- liche Jahrgehälter, je im Maßstabe der vorhandenen Mittel, denjenigen Arbeitern von Lille bewilligt werden sollen, die bei der Ausübunñg ihres Geschäftes verwundet und arbeitsunfähig geworden sind. Den Wittwern, Wittwen und Waisen, deren Frauen, Männer oder

-ten eingesandten Artikel seine Spalten ,

Eltern an den unmittelbaren Folgen ihrer bei der Arbeit erhalten Wunden gestorben sind, können- auch vorübergehende Unterstügun D gcwährt werden. . Diese Unterstüßungs - Anstalt wird den Mainee,

»Oeuvre des Invalides du travail« führen. f

Dér französishe Gesandte am spanischen Hofe, Herr F. der sh in Urlaub hier äufgehalten hat, wird-mtwster T E scinen Posten nah Madrid zurückbegeben. s

Der Kaiser von Marokko ist mit einer Armee von 30,000 Mann auf dem Wege nach Rabat begriffen, um die Stämme in der Um. gegend dieser Stadt wegen ihrer unausgeseßten Räubereien in exem- plarisher Weise zu züchtigen.

Am 2. Oktober beginnt wieder zu Vincennes ein neues allge, meines Preisschießen, diesmal mit der spezifisch nationalen Beschrän- kung, daß ausländishe Schüßen nur dann, wenn fie wenigstens seit einem halben Jahre in Frankreich ansässig sind, an demselben Theil nehmen dürfen. M

Froment ist wegen seiner Verdienste um die Verwerthung der Elektrizität zu praktischen Zwecken zum Offizier der Ehrenlegion er- nannt worden. Der Preis selbst, die vom Kaiser durch Dekret vom 8, Mai 1858 ausgeseßten 50,000 Fr. für die nüßlihsten Verwen- dungen der Volta’schen Säule is, wie der Unterrichts-Minister an- zeigt, Ruhmkorff zuerkannt worden.

: Spanien. Madrid, 14. September. Die Königin hat die Demission des Ministeriums angenommen. Der bis- herige Minister - Präsident Mon is mit der Neubildung des Kabi: nets beauftragt. Pacheco wird das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten behalten.

Italien. Turin, 10. September. Wie es heißt, wird die

Regierung den Cavaliere Christoforo Negri, Direktor des Konsular- departements im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, mit der diplomatischen Vertretung am mexikanischen Hofe betrauen. Das erste Telegramm aus Konstantinopel mittels der neuen Linie Otranto-Ballona traf vorgestern ein. Es war von der dor- tigen Gesandtschaft an den König gerichtet. Am &. wurde, wie man aus Pracchia nieldet, die Appeninengallerie glücklich vollendet, so daß sich Florenz nun in direkter Verbindung mit Mailand, Genua und Turin befindet und das tosfanische Eisenbahnneh mit den übrigen Linien in Zusammenhang gebracht ist. S Laut Berichten aus Rom vom 10. September hatte der Papst sich plößlich entschlossen , Msgr. Meglio nicht als bloßen Jnter- nuncius, sondern als Nuncius nah Mexiko zu schicken. Außerdem wird Msgr. Meglio in dem auf den 19. d. M. anberaumten Kon- sistoriuum zum Erzbischofe ernannt werden. Herr von Kisselew besin- det sich in Rom , jedoch ohne amtlichen Charakter. Sein Abberu- fungsschreiben is der päpstlihen Regierung durch Vermittelung des Herrn von Meyendorff überreicht worden.

Se. Heiligkeit ist am 12. d. M. wieder in Rom eingetroffen. A Neapel wird das Königliche Schloß zur Aufnahme des Prinzen Humbert, der sih dort längere Zeit aufhalten wird, in Be- reitschaft geseht.

Griechenland. Aus Athen, 11. September, wird tele- graphirt: »Die griechishe Schuld von 1824 1825 is anerkannt. Das ursprüngliche Kapital von 7 Millionen Pfd. Sterling ist zu 2 Millionen 250,000 Pfd. St. konsolidirt worden mit Zinsen zu 5 pCt. Die Mächte, welche dieser Maßregel sehr gewogen sind, haben bedeutende Konzessionen gemacht. Die Bons, anfänglich von 100 Pfd. St., sind kapitalisirt zu 45 Pfd. St. und die Coupons zu 15 Pf. St.« /

Türkei. Konstantinopel, 4. September. Der neue rus- sische Gesandte, General Jgnatiew, ist gestern hier eingetroffen. Sein Vorgänger Nowikow reist ‘am 8. d. Mts. nah Petersburg zurüd und gleichzeitig mit ihm der türkische Gesandte am russischen Hofe, Halil Bey, dessen mehrmonatlicher Urlaub zu Ende geht. Nubar Pascha traf heute von Alexandria hier ein. Sobald er Bericht über die Suezkanalsache erstattet, geht der englische Botschafter auf Reisen und zwar nach Belgrad, um sich dort persönlich über den Stand der Entschädigungsfrage zu informiren. Die griechische Synode ist sehr geneigt, die von der rumänischen Regierung angebotene Summe von 150 Mill. Piastern anzunehmen, so daß die Säcularisation der Klöster wohl in Ordnung gebracht werden wird, falls die rumänische Landesvertretung jene Entschädigungssumme nicht zu hoch findet.

Der ägyptische Minister des Auswärtigen hat an alle fremden Konsuln ein Cirkular folgenden Jnhalts ergehen lassen: »Die legte Ueberschwemmung des Nils hat alle Aussicht auf die diesjährige Maisernte vernihtet. Das Volk is also auf die Ge- treidevorräthe des lehten Jahres angewiesen, und weil die diesjährige Ernte keineswegs zu befriedigen verspricht, is die Ausfuhr von Gt treide bis auf Weiteres verboten und dagegen die Einfuhr von Ge treide bis zum 9. Oktober dieses Jahres gestattet. «

Nußland und Polen. Von der polnischen Grenz, 13. September. Nachdem der »Dziennik pozn.«, das Organ der polnischen Mittelpartei, seit Jahren in jeder seiner Nummern erbit- terte Angriffe gegen die russischè Regierung gebracht, öffnete er vor einigen Tagen plöglih einem hier angeblich von einem Ungenann- in welchem die Polen

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mit shmeichelhaften und beredten Worten aufgefordert werden, mit dem russishen Brudervolk zu versöhnen und ver-

trauungsvoll von der russishen Regiekrung die Verbesserung ihres |

harten Schicksals zu erwarten. Der Verfasser, der jedenfalls ein Anhänger der Wielopolskischen Partei ist, sucht zunächst die Grundlosigkeit der von den Feinden Rußlands absichtlih verbreiteten Befürchtungen eines russishen Eroberungszuges nah Westen naczu- weisen, indem er behauptet, daß Rußland seine erobernde und civilisatorishe Mission lediglih auf den Osten beschränke. Nachdem er versichert, daß Rußland von dem ehemaligen Polen nur die Länder bis zum Niemen und Bug beanspruche, diese aber in keinem Falle zurückgeben werde und könne, sucht ec die Polen zu bestim- men, diese Länder freiwillig zu opfern, und eröffnet ihnen die Hoff- nung auf die Mitwirkung Rußlangs zur Wiedervereinigung der übrigen ehemals polnischen Landestheile zu einem selbstständigen Staatskörper. (Ofts. Ztg.)

Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. Septem- her. Der gestrigen »Gothlands Tidning« zufolge sind die bisherigen Versuche, das unweit der Jnsel Gothland gestrandete russische Kriegs- dampfschisf »Wsadnick« flott zu bringen, erfolglos geblieben. Außer den russishen Kriegsschiffen, der Fregatte »Wladimir« und Korvette »Gemchug«, ist im Auftrage des russishen Konsuls Stare das Stockholmer Schleppdampfschiff »Färdig« zur Hülfeleistung an Ort und Stelle erschienen.

Dánemark. Kovenhagen, 12. September. Vorgestern haben der König und die Königin, so wie der Prinz und die Prinzessin von Wales aufs Neue Helsingör besucht. Die hohen Herrschaften nahmen die Festung Kronborg in Augenschein und machten pr. Lustjaht »Osborne« eine Wasserfahrt.

Die nordshleswigsche Deputation hat dem König heute auf der Christiansburg die befannte Volksabstimmungs - Adresse überreicht. Die Deputation besuchte zuvor den Minister-Präsidenten, Geheimen Rath Bluhme, und andere Mitglieder des jeßigen Ministeriums.

Die amtliche »Berl. Tid.« macht in einem Rüblick auf die Thätigkeit des Reichsraths dieser Landesvertretung den Vorwurf, daß dieselbe #. Z. das Monrad’sche Ministerium daran verhindert habe, den Vorschlag einer Theilung Schleswigs nach der Sprachgrenze gutzuheißen und dadurch RNordschleswig, so wie einen Theil von Mittelschleswig für Dänemark zu retten.

»Dagbladet« verlangt von dem Marineminister eine Ausein-

andersezung über die Vertheidigung und spätere Eroberung der

\hleswigshen Westseeinseln.

Die preußishe Besayung hat vorgestern Hobro verlassen und ist bis auf 65 Mann und den Premier - Lieutenant Klinkowstrôm abgezogen. Andererseits sollen die in Hobro liegenden Truppen nach Viborg, so wie die in Viborg liegenden Truppen nah Skive verlegt worden sein.

Die Bewohner Jütlands sind von der Regierung aufgefordert worden, neben der Kriegssteuer an das preußisch-österreichische Ober- Kommando auch die üblichen dänischen Steuern zu entrichten. _Es werden jedoch in mehreren jütländischen Gegenden desfallsige Pro- teste an das Ministerium vorbereitet. A

Aus Ripen is ein Antrag an das Finanzministerium gelangt, worin der \ch{leunige Wiederanshluß des Amtes Ripen befürwortet wird, sofern die Zollverhältnisse in Betracht zu ziehen sind. |

Amerika. Aus der offiziellen Depesche des Generals Meade über den Kampf an der Weldoner Bahn erhellt, daß die Kon- föderirten, als den Bundestruppen Verstärkungen zustießen , das Schlachtfeld räumten, ihre Todten und Verwundeten auf der Wahl- statt zurülassend. Sie zogen sich nah Petersburg hin zurü j doh gelang es ihnen, eine Bahnstrecke von vier Meilen in ihrem Besiße zu halten. Amerikanische Berichterstatter sehen mit dieser feindlihen Occupation von Reams Stations keinen Nach- theil für die Bundestruppen verbunden; denn die lehteren behaupten den für sie wichtigen Theil der Bahn etwa fünf Meilen näher nach Petersburg hin, um General Warren decken zu können, und da er die Station nur zum Zweke der Demolirung einer wel- teren Strecke des Schienenweges beseht hatte, so war General Han- cock, nachdem er seine Absicht erreicht y gerade im Begriffe , seine Truppen in aller Ruhe zurückzuziehen, als er plöglich von dem An- griffe des Feindes überrasht wurde. Der Kriegsminister Stanton {äßt die Verluste, welche die Konföderirten in den beiden lehten Wochen erlitten haben , auf mindestens 10,000 Mann an Todten und Verwoundeten; über die Zahl der Gefangenen lagen ihm noch keine Berichte vor. Admiral Farragut und General Canby bestätigen die Uebergabe des Forts Morgan offiziell, dieselbe er- folgte am 23. v. M. nah vierundzwanzigstündigem Bombardement. Die gefangen genommene Garnison zählte 600 Mannj die Ka- nonen, 60 an Zahl, waren vor der Uebergabe vernagelt worden. Herr Stanton “macht bekannt , daß die den verschiedenen Staaten bereits gutgeschriebenen Truppenquota die lehte Aushebungs - Ordre des Präsidenten auf 300,000 Mann reduzire, und daß 100,000 Mann neuer Truppen und nicht mehr, ohne Verzug gestellt , von

Grant verlangt würden, um Richmond zu nehmen und den Re- bellenarmeen den Todesstoß zu verseyen. Während wir einerseits

hören, daß ein bevollmächtigter Gesandter vom Kaiser Maximiliar von Mexiko in Washington eingetroffen ist , wird andererseits von: Philadelphia berichtet, daß dort ein Konsul für die Regierung des- Präsidenten Juarez die amtliche Bestätigung erhalten hat. Aus Kentucky meldet man, daß der konföderirte Guerilla - General Mosby in der Grafschaft Clark dreißig nordstaatlihe Soldaten hat hängen lassen, weil sie Häuser von Nichtkombattanten in Brand gesteckt hatten.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff chen Telegraphen-Büreau.

A ltona, Donnerstag, 15. September, Mittags. Dem Ver- nehmen nach wird Sachsen auf der Kieler Konferenz durch den Obersten von Fabrice vertreten werden.

Die Bundes-Commissaire haben bei der Norddeutschen Bank in Hamburg aus der holsteinishen Landeskasse noch gegen eine Million preußischer Thaler zu drei Prozent verzinslih beponirt.

Hamburg, Donnerstag, 15. September, Mittags. Das in Ratzeburg erscheinende offizielle Wochenblatt enthält eine Bekannt- machung der lauenburgischen Regierung, welche die lauenburgischen Staatsangehörigen und Institute zur Anmeldung ihrer etwaigen Forderungen an Dänemark auffordert; da von den Bundes- fommissären eine Ueb ersicht dieser Ansprüche gefordert werde.

Frankfurt a. M., Donnerstag, 15. September, Mittags. Die hiesige Bank hat soeben den Discont von 45 auf 3s Der erhöht.

Statistische Mittheilungen. ’Telegraphisehe Witterungsberiehte

Tempe- ratur. Réau-

Baro- meter. Paris. Ort. A Linien.| mur.

Ausw Art C Sat n en 13, September, 7. Morgs. [Paris .…..…. 1 9990| G9 1B, E, 14. September. 337,6 11,1 S., sehr schwach.] bedeckt. JA0,4 12,2 080., schwach. |Regen. 336,4 6,7 Windstüille. Nebel. und Regen, 336,9 c bedeckt. 336,9 T,1 bed., Nebel. 334,1 bewölkt. 336,8

336,1

Allgémeine Himmels- Ansicht.

Beobachtungszeit. Wind.

Stunde.

|bewölkt.

7. Morgs.1Paris .….... ; » Brüssel » Helsingfors .

Windstille. SW., mässig. SW., schwach. S., schwach. S., mässig.

S fd t V0 em

Petersburg | Riga Libau Gröningen .. | Helder Preussische 14. September.

337,8 | 10,0 |W., mässig. bewölkt. 338,3 73 |W., schwach. irübe. 338,7 5,4 [WSW., schwach. | heiter. 336,3 0 W., schwach. heiter, gest. Hagel.

338,1 5,0 SW., schwach. |heiter. 339,1 5,9 |SW., schwach. |heiter. 334 5,6 S, sehr schwach. | heiter. 337,1 4.9

Memel Königsberg . Danzig Putbus

Stettin Berlin

Posen SSW., Windst. |bewölkt,

gestern Regéèn 11,1. heiter. heitér. trübe, Neb. Regen. bed., Nebel. trübe.

SSW., s. schw. S0., schwach. 0., schwach. N., sehwach.

336,2 6,3 309,7 0,6 393,7 6,4 331,6 7,0 332,2 7,0 S., schwach., 3397 9,3 |S., schwach.

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

London, 13. September. Die Höhe der Weizeneinfuhr liest man im City-Artikel der »Times« is ein genügender Beweis, daß unsere Preise noch nicht bis zu einem Punkte gewichen sind, der dem ausländischen

roduzenten die Getreideverschiffung nah dem Vereinigten Königreiche un- profitabel machte. Der Jmport des ersten Halbjahrs steht fast gleich mit dem Jmport der gleichen Periode des vorigen Jahres , welcher , wenn auch hon sehr beträchtlih , do mit der Einfuhr des Jahres 1862 verglichen, sehr mäßig gewesen ist. Seit Juni ist die Einfuhr jedoch gestiegen; sie be- trug für den Juli d. J. 683,429 Ar. , also 36 Prozent mehr als im Juli 1863. Fast die Hälfte dieses Quantums stammt aus den Vereinig- ° ten Staaken; da aber die Ernteberichte aus denselben weniger günstig lau- ten, so vermehren sich die Anzeichen ; daß Deutschland für die kommende Saison unser Hauptgetreidelieferant sein wird, daneben auch Rußland und die Donaufürstenthümer. Deutschland stellte uns im Juli d. J. 129/642 Qr. gegen 56,029 Qr. im Juli 1863, Rußland 94,163 Ar. gegen 57,946 Or.- die Donaufürstenthümer 10,588 Qr. gegen 1897 Qr. Der Import aller andern Getreidésorten ist in diesem Jahre bedeutend unter den Ziffern des vorigen Jahres geblieben, obwohl wir sehr wahrscheinlich einen ansehnlichen Zuschuß von außen zu unserer nicht besonders gerathenen Erbsen - und Bohnenernte hedürfen werden.

Münster TOfeAU Breslau .….. Ratibor

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