1864 / 223 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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lung im Kreise 117 Thlr. 11 Sgr. 5 Pf. 988) Durch die Königliche Kommandan- tur zu Breslau, von dem Königl. Re ierungsrath Herrn Obergethmann ge- sammelt 57 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. 989) Durch den Steuer-Einnehmer Hrn. Dahm zu Saarlouis von der Gemeinde Differten (jährlich auf die Dauer vón 6 Jahren) 8 Thlr. 990) Landwehr-Bataillon Brom- berg, Beitrag der 6. Compagnie (Kreis Schubin) 121 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf. 991) Dur Schul-Jnspektor Herrn Haupt zu Halle a. S. von Lehrern und Schülern der Bürgerschule und der Parallelshule des Halleschen Waisen- hauses 45 Thlr. 992) Preußischer Volksverein zu Friedeberg N.-M. 1 Thlr. 10 Sgr. 993) Landraths - Amt zu Paderborn durh Sammlung 42 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf. 994) Hauptmann a. D. und Bürgermeister Herr v. Beeck zu Neuwied durch Sammlung 64 Thlr. 995) Amtmann Herr Blönning zu Petershagen , Kreis Minden , durch Sammlung 25 Thlr. 29 Sgr. 996) Buchhändler Herr E. Haase zu Rathenow, Gewinn desselben aus dem Verkauf von 33 Loosen für die 2c. Lotterie , für die Hinterbliebenen des " Pioniers Klinke bestimmt 6 Thlr. 997) Durch das Landraths - Amt zu Görliy von dem Uhrmacher Herrn Förster zu Kohlfurt 2 Thlr. 998) Durch das Königliche Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten von dem Konsul Herrn Louis Hartmann zu Port au Prince 300 Thlr. 1462 Thlr. 18 Sgr. 8 Pf. Hierzu die laut leßter Bekanntmachung ein- egangene Summe von 133,477 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf. Zusammen 134,940

hlr. 3 Sgr. 2 Pf. Von dem, zu obigen Zwecen außerdem vorhandenen

onds, dessen Einnahme laut leßter Bekanntmachung 37,757 Thlr. 26 Sgr.

Pf. betrug, sind verausgabt: a) laut leßter Bekanntmachung: 3926 Thlr. 6 Sgr. 9 Pf.7 b) ferner ausgegeben: 174) der Wittwe des Pioniers Klinke zu Hoenow nachstehende; für sie und ihre Kinder bestimmte Gaben: a) von dem Polizei-Präsidenten Herrn v. Haugwiß zu Danzig, gesammelt 250 Thlr ; b) von dem Buchhändler Herrn E. Haase zu Rathenow 6 Thlr., zusammen 256 Thlr. Summa 4182 Thlr. 6 Sgr. 9 Pf. Bleibt Bestand 33,575 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf. Hierzu obige Einnahme der Kronprinz - Stiftung 134,940 Thaler 3 Sgr. 2 Pf. Summa des Bestandes der eingegangenen Gaben (exkl. der Elberfelder Stiftung, deren Einnahme nach der leßten Bekannt- machung 14,443 Thlr. 15 Sgr. beträgt) 168,515 Thlr. 22 Sgr. 8 Pf.

Dies wird hiermit dankend zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 17. September 1864. Der Kriegs- und Marine-Minister. von Roon.

Preußische Bauk.

De annt a U n: 4.

Auf Grund des §. 62 der Allerhöchsten Bankordnung vom 5. Oktober 1846 wird eine Versammlung der Meistbetheiligten der Bank, Behufs Berathung über Abänderung der Schlußbestimmung L der Bankordnung, den Zinsfuß für Lombard-Darlehne be- treffend,

auf Freitag, den 21. Oktober dieses Jahres), Nachmittags 5# Uhr, hierdurch von mir einberufen.

Die Versammlung findet im hiesigen Bankgebäude statt. Die Meistbetheiligten werden zu derselben durh besondere der Post zu übergebende Anschreiben eingeladen werden.

Berlin, den 18. September 1864.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Chef der Preußischen Bank. Graf von Jhenplit.

Angekommen: Der General - Major zur Disposition Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen Alexander und Georg von Preußen, Baron von Knobelsdorff, aus der Schweiz.

Berlin, 21. September. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem General - Lieutenant Freiherrn Hiller von Gaertringen, Commandeur der 15. Division, dem General- Major von Werder, Commandeur der 4. Garde-Jnfanterie-Bri- gade, dem General - Major von Gersdorff, Commandeur der 11, Infanterie - Brigade, dem Flügel - Adjutanten, ‘Major Freiherrn von Loë, dem Major Reclam, Plahmajor in Stettin, und dem Obersten z. D. von der Schulenburg, Hofmarschall Sr. König- lihen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, diesErlaubniß zur Anlegung des von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland ihnen verliehenen, zur Erinnerung an den beendigten Feldzug im Kaukasus gestifteten eisernen Kreuzes zu ertheilen,

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 21. September. Seine Majestät der König nahmen gestern nach dem Diner, zu welchem die hier anwesenden fremdherrlichen Offiziere und die höheren Militairs ge- laden waren, den Vortrag des Kriegs- und Marine - Ministers, General-Lieutenants von Roon entgegen, und fuhren um 105 Uhr Abends nah Schloß Babelsberg.

Heute begeben Allerhöchstdieselben Sih um 8 Uhr zu den Ma- mövern nah Brandenburg.

Hanuover, 20. September. Der König is gestern Abend über Geestemünde von Norderney hier wieder eingetroffen. © Kronprinz war in seiner Begleitung. Die Königin is mit de, beiden Prinzessinnen von längerem Aufenthalte in der Schweiz n Norditalien bereits gestern Mittag hier wieder angelangt. Auch dj Minister sind sämmtlich wieder nah hier zurückgekehrt. /

Meeklenburg. Schwerin, 20. September. Se. Könj liche Hoheit der Großherzog reiste in verwichener Nacht in Be, gleitung des Flügel-Adjutanten Major von Brandenstein und Vre mier-Lieutenants von Vietinghoff mit dem Schnellzuge von Qud. wigslust über Berlin nach Potsdam zum Manöver, und beabsichtigt dem Vernehmen nach, am nächsten Sonntag, den 25sten, nah Qud! wigslust zurückzukehren. (Mel, Ztg.)

- Wismar, 18. September. Heute Morgen um 8 Uhr trafe die vier preußishen Kanonenboote »Comet«, Delphin«, »Cyfloy« und »Chamäleon« von Sonderburg fommend hier ein und legten in unserm Hafen vor Anker. Nachdem sie die hier noch lagernden Kohlen eingenommen, werden sie sich am Mittwoch wieder nah ihrer Station zurückbegeben. (Meckl. Ztg.)

Hamburg, 20. September. Der wirklihe Staatsrath Kammerherr von Vegesack, hat dem Senate seine Beglaubigung als Kaiserlich russischer Geschäftsträger zugestellt.

Das österreichische Kanonenboot »Seehund« ist in der Nat von Sonntag auf gestern mit drei Prisenfahrzeugen in Curhaven angekommen und das preußische Kanonenboot » Blitz « gestern Mittag von dort, der telegraphischen Meldung zufolge , mit drei kleinen Fahrzeugen im Schlepptau elbaufwärts gegangen. (H. B. H)

Júütland. Aus Nykjöbing, vom 15. September, wird in »Morsó Avis« berichtet: Sämmtliche im Limfjord mit Beschlag belegte Schiffe sind, wie bereits mitgetheilt, zufolge einer Ordre aus Wien freigegeben worden, wogegen die dänische Regierung \ih den alliirten Mächten gegenüber als Schuldner eines so großen Belauf erklären soll, wie die Summe beträgt, zu welcher die Fahrzeuge bei einer Taxation geschäßt werden. Gleichzeitig mit dieser Nachricht traf cin österreichischer Marine - Lieutenant in Lemvig ein mit de

Instruction, sogleih Vorkehrungen zur Taxation der Schiffe zu tref: |

fen, um darauf diese den Eignern zurückzugeben, mit der Freiheit hinzusegeln, wohin sie wollen. Die Taxation hat am Montag Nachmittag stattgefunden und bereits gestern, Mittwoch , sind zwei von den zehn in Nykjöbing zu Hause gehörenden Fahrzeugen hier angekommen.

Nassau. Schwalbach, 20. September. Gutem Verneh men nach wird der Kaiser Alexander von Rußland morgen zu einem Besuche der Kaiserin Eugenie hier eintreffen und einige Stunden verweilen. Der Kaiser wird von dem General-Adjutanten Grafen Adlerberg begleitet sein.

Baden. Karlsruhe, 18. September. Wie die »Karldr, Qtg.« mittheilt, haben sich Jhre Königlichen Hoheiten der Groß- herzog und die Großherzogin Sonnabend, 17. d. M., Vor mittags 11 Uhr, zu einem kurzen Besuch bei Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin von Rußland nach Friedrichshafen begeben. Nach zweistündigem Aufenthalt daselbst kehrten Höchsidie- selben wicder auf die Mainau zurü.

Heute Nachmittag trafen Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Rußland, der König und die Königin von Württem berg, so wie Jhre Kaiserlichen Hoheiten der Großfürst Thronfolge und die Großfürsten Alexander , Wladimir und Alexis auf festlih beflaggtem Boote zum Gegenbesuch auf der Mainau ein, Die Majestäten waren von dem Staatskanzler Fürsten Gortschakoff, deu Kaiserlichen Minister des Auswärtigen , Grafen Moukhanoff , den Ober-Hofmeistern Fürsten Dolgoroufkoff, Grafen Uexküll , den Gent ralen Grafen Taubenheim , Peroff und Richter , einem zahlreichen Hofstaate und den Kaiserlich russischen Gesandten an dem Königlih württembergischen und Großherzoglichen Hofe begleitet.

Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften verweilten mehre Stunden im Kreise der Großherzoglichen Familie und traten mit einbrechender Dunkelheit die Rückfahrt nach Friedrichshafen wiede! an nachdem Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin Ällerhöchst- und Höchstdenselben bis auf das Boot da? Geleite gegeben hatten.

Württemberg. Stuttgart, 20. September. Se. Majesä! der König hat Jhre Kaiserlichen Hoheiten die Großfürsten Al exan“ der, Wladimir und Alexis, Söhne des Kaisers von Rußland

Majestät, unter die Großkreuze des Ordens der Württembergischen

Krone aufgenommen: Desterreich,

(St.-A. f. W.)

Wien, 20. September. Se. Majestät de

“Kaiser is gestern von Shönbrunn nach Kis-Bér in Ungall

abgereist. ;

Die »General - Correspondenz aus Oesterreich« bezeichnet dit Zeitungsnachricht , daß Oesterreih, wenn es von Preußen feine reellen werthvollen Konzessionen auf materiellem Gebiete erlangen würde, mit Frankreich wegen Abschlusses eines österreichisch - franzö! {hen Handelsvertrages unterhandeln könnte, was Lockerung der

Miosás zum Präsidenten des

aerreichish - preußischen Allianz und engeren Wcchluf die West- ichte zur Folge haben würde, als eine t bi dg

Großbritaunien uud Jrland. London, 49, September. n Halifax ist eine Reiterstatue des Prinzen [bert er-

richtet worden, zu deren Ausführung man die nöthigen Fonds auf dan Wege öffentliher Subscription erhoben hat. Sir “«harles good hielt bei der Enthüllungsfeierlichkeit die Jnaugurationsrwe.

Der Herzog von Sachsen-Coburg und Gemahlin haven ch gestern von Ihrer Majestät der Königin in Balmoral ver» abschiedet und sind in der Hauptstadt eingetroffen, um heute die Rüdreise nah Deutschland anzutreten. Der künftige britische Botschafter am preußischen Hofe, Lord Napier, ist nach Balmoral jur Königin gereist.

Der Herzog von Cambridge is von seiner Reise nach Paris und Deutschland in die Heimath zurügekehrt während die Prinzessin Mary mit ihrer Schwester, der Großherzogin von Me- senburg-Strelih, eine Tour nah der Schweiz angetreten hat.

Prinz Humbert, welcher vor sciner Rückkehr nah London in

Fegleitung des italienischen Gesandten und des Generals Revel eine Tour durch Yorkshire und die mittleren Grafschaften gemacht hatte, hesuht heute die Docks und das Arsenal von Woolwich. Am Sonnabend empfing er im italienischen Gesandtschaftsgebäude den gerzog von Chartres. “Eine Arbeitseinstellung in großem Maße hält jeyt die Fohlen- und Eisendistrikte von Staffordsbire und Worcester- shire in Aufregung. Seit mehreren Wochen is die Bewegung hon im Gange, und die Zahl der Arbeiter, welche sich weigern, uf die in Folge der niedrigen Eisenpreise von ihren Herren be- shlossene Herabsezung des Lohnes um 6 Pence täglich einzugehen ind es vorgezogen haben, ‘ihre Beschäftigung zu verlassen, wird be- its auf 18,000 angegeben. Drei Massenmeetings haben sie im (aufe der vorigen Woche abgehalten , die je fünf- bis fechstausend (öpfe zählten. Die Polizei hat umfassende Maßregeln getroffen, um ¡dem Bruche der öffentlichen Ordnung vorzubeugen. Ob die Op- position sich noch längere Zeit in solchem Umfange halten kann, ist \doh sehr fraglih; denn in der Unterstügungskasse der Arbeiter- luion tritt hon Ebbe ein und die zeitweilige Verarmung macht in den genannten Distrikten große Fortschritte.

Der Bischof von Kerry®in Jrland hat in Kenmare eine joße schöne rômisch-katholische Kirche eingeweiht, welche ein h(sonderes Interesse durch den Umstand besigt, daß der Priester der urtigen Pfarre sie ganz allein aus eigenen Mitteln hat erreichen sen. Die Opferfreudigkeit des Geistlichen beschränkte sih jedoch nicht auf das gottesdienstliche Gebäude, sondern es verdanken ihm uh ein Kloster und geräumige Schulen, in denen vierhundert Kin- der Unterricht empfangen, ihre Entstehung. Jm Laufe der leßten [hs Jahre hat der würdige Hirte niht weniger als 15,000 Pfd. St. us eigener Tasche zur Befriedigung der religiösen und intellektuellen Pedürsfnisse seiner Gemeinde hergegeben. ?

Qum gerichtlichen Verhöre Franz Müller's sind am Sonnabend nur einige einleitende Schritte geschehen es wurde ihm im Polizei- Püreau die Anklageakte vorgelesen.

Der britische Gesandtschaftssecretair in München, Mr. Bonar, jeht in seinem amtlichen Bericht einen Vergleich zwischen deut- hen und englishen Eisenbahnen, hauptsächlich mit Rücksicht auf die Sicherheit der Passagiere, und empfiehlt den englischen Eisen-

Phahn- Gesellschaften, sich an ihren kontinentalen Nachbarn ein Muster

ju nehmen. Er macht auf die Blüthe und große Anzahl der nur für Eisenbahnen berechneten Lebensversicherungs - Gesellschaften in England aufmerksam, welche ciner sehr zu bedauernden Nothwendig- it ihr Entstehen verdankten , und verweist zum Gegensaß auf die \ast absolute Abwesenheit, weil Unerforderlichkeit, solcher Gesellschaften in Deutschland.

Frankreich. Paris, 19. September. Die Fregatte » The- nis« ‘mit dem Herzoge von Magenta, dem neuen General-

Vouverneur von Algerien, ‘an Bord, is gestern von Toulon nach Algier abgegangen. Die Dampf-Fregatte »Labrador« hat heute R verlassen, um 1000 Mann Truppen nach Algerien zu be- Prdern,

Spanien. Madrid, 19. September. Das Ministerium \at erklärt, es werde in der peruaniscchen Frage energisch auftreten. Das San Domingo betrifft, so will es nicht eher einen definitiven schluß fassen, als bis es die Cortes zu Rathe gezogen hat.

Man liest in der »Bolsa« vom 16. September: »Wie es heißt; joll General O’Donnell zum Präsidenten des Senates und Kom- landanten des lsten Armeecorps ernannt werden, Hr. Ri os-

Staatsrathes, General Lersundi pde General - Capitain von Cuba werden und General Ros de lano General-Capitain der Philippinen.

N Dem »Pueblo« vom 16. September“zufolge gedenkt der Infant on Sebastian von Bourbon seinen Wohnsiß in Asturien zu hmen, Andere sagen, er werde ins Ausland gehen.

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Italien. Rom, 2. September. Ein Rundschreiben des Papstes an die polnischen Bischöfe empfiehlt ihnen Unterwerfung untex die bestehenden Behörden, tadelt die Ausschreitungen der russi- schen Regierung gegen die Katholiken, erklärt, daß die Geistlichkeit und die Glaubenstreuen solchen Maßnahmen, die den göttlichen Ge- sehen zuwiderlaufen, keinen Gehorsam \{huldig sind und droht den Verfolgern mit nahen Strafen, denn die Zeit des Erbarmens sei furz und die Mächtigen würden nachdrücklih gezüchtigt werden.

Rußland und Polen, Warschau, 18. September. Es ist im amtlihen »Dziennik Warszawski« zu lesen: Da die Ordnung im Lande wiederhergestellt is hat Se. Excellenz der Statthalter Graf Berg vermittelst cines Cirkulars an die Chefs der Militairabthei- lungen vom 20. August (1. September n. St.) die denselben früher für die Zeil der Dauer des Kriegszustandes ertheilte Attribution zurücgezogen, wonach sie Civilbeamte von ihren Aemtern entfernen durften. Es bleibt jedoch den General-Chefs der Oberabtheilung vorbehalten, Beamte jeder Behörde, die augenscheinlih kein Vertrauen verdienen, fofrt zu entfernen, gleichzeitig aber haben sie (die Gene- ral-Chefs) von jedem einzelnen Falle den Statthalter, sowie den Di- rektor der bet:effenden Kommission (Ministerium) davon zu benah- rihtigen. Vorgestern is wiederum ein Transport Inhaftirter der Citadelle in die Deportation geschick worden. Er bestand gerade aus 100 Personen, 99 männlichen und einer Frau.

Von der polnischen Grenze, 19. September. Nach den Andeutungen offizieller russischer Blätter zu s{ließen, liegt es im Plane der russishen Regierung, der deutschen Einwanderun J nach Polen alle mögliche Erleichterung zu gewähren und ibr dadur, #o wie dur Erweiterung des polnischen Chaussce- und Eisenbahnneßes eine möglichst große Ausdehnung zu geben. Sobald die nöthigen Vorbereitungen zur Ausführung dieses Planes getroffen sind, sollen, sicherem Vernehmen nach, nicht blos die den Einwanderern zu ge- währenden Erleichterungen und Privilegien zur Kenntniß des deut- {hen Publikums gebracht, sondern auch Agenten zur Orgänisirung von Einwanderungs-Gesellschaften in die benachbarten Deutschen Provinzen gesendet werden. Schon. jeßt beabsichtigten viele deutsche Landwirthe aus den Provinzen Pommern und Brandenburg Grund- besig in Polen zu erwerben, und hatten sich deshalb theils persönlich; theils brieflich an den Statthalter Grafen Berg mit der Bitte ge- wendet, ihnen ein Verzeichniß der zum Verkauf gestellten Güter und Ländercien nebst Angabe der Preise und der übrigen Kaufbedingun- gen mitzutheilen. Sie erhielten den übereinstimmenden Bescheid, daß sie ihre Absicht, sich im Königreih Polen mit Grundbesiß anzukau- fen, so fange verschieben möchten, bis die dort noch herrschenden \hwankenden Zustände sich volllommen wieder befestigt haben und namentlich die dur die Kaiserlichen Bauern-Ukase eingeleiteten Regu- lirungen geordnet sein würden; der Zeitpunkt, wo die Regierung den Verkauf von Ländereien an deutsche Ansiedler beginnen werde, solle, sobald er cingetreten, in öffentlihen Blättern bekannt gemaht werden. Das für Polen ausgearbeitete neue Schul - Reglement - hat bereits die Kaiscrlihe Bestätigung er- halten und wird nächstens publizirt werden. Nach dem- selben sollen für die Polen polnische, für die unirten Rutbenen in Podlachien und im Lublinschen, sowie für die Juden russische, und für die deutschen Fabrikarbeiter und Kolonisten deutsche höhere und niedere Schulen errichtet werden. Aber ‘auch in den polnischen und deutschen Schulen soll der Unterricht in der russischen Sprache ver- bindlih sein. Die Zahl der unirten Ruthenen “im Königreich Polen beträgt nahe an 300,000, -die der deutschen Fabrikarbeiter und Ko- sonisten 250,000, der Juden 600,000. Jm Gouvernement Lublin treiben sich noch immer kleine Jnsurgentenbanden in den Wäldern herum. Eine dieser Banden, die von einem Geistlichen, Brzoczowski, geführt wind, machte unlängst einen Angriff auf den durch -einen Wald unweit Siedlce reisenden, und nur von einem kleinen Gefolge begleiteten General Maniukin. Es gelang dem General, sih mit seinem Gefolge durch die Flucht zu retten. Noch an demselben Tage wurde von Siedlce eine Abtheilung Kavallerie zur Verfolgung der Bande ausgesandt, welche dieselbe* auch bald einholte und zwei Jn- surgenten gefangen nahm. Beide Gefangene wurden am folgenden Tage in Siedlce standrechtlih gehängt. (Osts. Ztg.)

Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. Septem- ber. Durch eine Königliche Verordnung vom 13. d. ist der Zins- fuß freigegeben worden für Anlehen, welche für nicht über 6 Monate ohne Pfand auf festes Eigenthum kontrahirt werden.

Der Prinz und die Prinzessin von Wales werden bei ihrer hiesigen Anwesenheit in der Wohnung Karl Johanns, der zweiten Etage des Königlichen Schlosses, ihren Aufenthalt nehmen. Man is bereits damit beschäftigt, die Zimmer auf das Prachtvollste zu ihrem Empfange auszustatten.

Nnierika. Ein pennsylvanisches Blatt bemerkt, daß feit dem Falle von Fort Sumter die Rekrutirung in Pennsylvanien nie so rasch und ungehindert von Statten gegangen sei; 30,000 Soldaten seien hon am 23. August in die Armee getreten, und in kurzer Zeit würde der auf Pennsylvanien fallende Antheil der Rekruti- rungsordre ‘des Präsidenten ohne Aushebung dienstbereit sein.

Das in London erscheinende Organ der südstaatlichéèn Conföde-