Sanitätswesen und Quarantänewesen. Cypern. Durch Verfügung der Lokal Regierung auf der Jnsel Cypern ist
Folgendes angeordnet worden :
Die von den Donauhäfen, von der ganzen Küste zwischen Sulina und Burgas und von Varna, sowie ferner die von Cagliari und den übrigen Häfen der Insel Sardinien kommenden Schiffe werden, falls sie niht in einem Zwischenhafen Quarantäne gehalten haben, auf der Insel Cypern nur im Hafen von Larnaca zugelassen u nd daselbst einer zehntägigen Quarantäne unterworfen. sagie gepäck und Waaren müssen in Quarantäne gelandet und desinfizirt
werden. Lumpen werden zurückgewiesen. Waaren,
Anusteckungéstoff niht empfänglih sind, bleiben von der Quarantäne
befreit. : Griechenland.
Die Königlich griehishe Regierung hat die bisherige elftägige Effektivquarantäne für die Provenienzen der Küste von Fiume bis Otranto auf eine fünftägige Beobachtungsquarantäne herabgesetzt.
Egypten.
Der internationale Gesundheitsrath in Alexandria hat in seiner
aus Kalkutta von diesem Tage ab dem Cholera-Reglement zu unter-
werfen.
thâtigfkeit.
Passagier- boot 34 Stunden unterwegs.
welche für den
Berlin, 2. Dezember 1886.
Morgen, Freitag, den 3. d., findet Königliche Par- forcejagd statt. Rendez-vous Mittags 1 Uhr am Plantagen-
haus (Oberförsterei Potsdam).
_Unter den vier Bazaren, welche heute hierselbst ihre Pforten eröffnet haben, nimmt der Weihnachtsverkauf, welher zum Besten der Kinderpflege- und Erzichungsanstalt „Zionshülfe“ imHerren- hause veranstaltet ist, die hervorragendste Stelle ein. Die hohe Dos der Anstalt, Ihre Königliche Hoheit die Herzogin Wil- . helm von Medcklenburg-Schwerin, hat kunstvolle Handarbeiten,
Kissen mit Goldstickerei, Tücher und dergleichen überreichen und die Damen
lassen, welche staates felbst
Höchstdieselbe gefertigt haben. Auch sonst
Gaben in reihster Fülle eingegangen. Einen der Gabentische hat eine Vereinigung von Kindern aussch{ließlich mit Erzeugnissen des eigenen Fleißes ausgestattet. Die Kinder selbst besorgen hier auch den Ver- auf und wollen den Ertrag für Errichtung einer Krankenstation ver- wenden. Rege Kauflust machte sich bercits am Eröffnun [ Auftrage Sr. Majestät des Kaisers bewirkte Hofräthin Bork, für Ihre Majestät die Kaiserin Gräfin Editha Hake namhafte Cirkäufe. — Zum Besten des „Christlihen Vereins junger Männer“ sowie der christlihen Gemeinschaft „S t. Michael“ hat ein Damen-Comité unter Vorsiß der Gräfinnen Waldersee und Bernstorff in den Räumen des Vereinshauses, Friedrichsstraße Nr. 214, wie schon seit mehreren Jahren, einen Landesproduktenverkauf veranstaltet, der heute eröffnet wurde, und auf dem zum ersten Mal auch Fische verkäuflich sind. — Zum Besten der armen Kinder der Sonntagsschule der Chri stuskirche wurde gleichfalls heute in
stag geltend. Im
ihres Hof- sind kostbare
lohnte ihre Gaben.
Virtuosin
von 83 578 Fremden besucht.
der Neuen Königstraße Nr. 2 veranstalteten Verkauf der von den Armen angefertigten Wäschegegenfiände an die öffentliche Wohl-
Bremen, 2. Dezember. (W. T. B.) Die Rettungsstation Curhaven telegraphirt: Am 1. D 1 Bark „Valborg*, Kapitän JIversen, gestrandet auf Frischen- sand, zwei Personen gerettet durch das Rettungsboot des zweiten Elb-Feuerschiffes. Sturm aus West-Nord-West mit Hagel. Rettungs-
Deutsches Theater. Se. Kaiserlihe und Königliche Hobeit der Kronprinz beiuhte mit Ihren Königlichen Hoheiten der Prinzessin Vitoria und der Erbprinzeisin von Sachsen-Meiningen die gestrige Aufführung von „Romeo und Julia“.
Walhalla-Theater. Der neurjäkrige Pianist Josef Ho f- mann, welcher in seinem eigenen Concirt fowie bei seinem gestrigen Auftreten in der Philharmonie Sensation erregt hat, ist von der Direktion des Walkballa-Theaters für cin dreimaliges Gastspiel ge- l wonnen worden, wels bereits morgen, Freitag seinen Anfang Sißung vom 11. Noveinber 1886 beflossen, sämmtliche Ankünfte | nimmt. Der jugendliche Virtuos wird aufer eigenen Kompositionen Beethovens C-dur-Concert und die Webcr-Liszt’sche Polonaise mit Orchester zu Gehör bringen. Dem Concert folgt die Aufführung von Genée's Operette: „Die Piratcn“.
Frl. Helene Geisler concertirte gestern Abend im Saale der Sing-Akademie unter Mitwirkung der Fr. Katharina Müller-Ronneceburger. Leide Künstlerinnen erfreuen sich in besonderem Maße der Anerk. nnung und Gunst des musikliebenden Berliner Publikums. Ein Zeugniß davon gab der O Saal. Frl. H. Geisler, aus der Schule des Hrn. Franz Kulla gegangen, gehört zu den Kiavierspicleri! n-n, welche bei weit ent- wickelter Technik durch feinfühlige Vortragsweise sowie flare und verftändnißvolle Phrasirung fesseln. Es gelangte zum Vortrage die Beethoven'’she Sonate in As-dur, op. 110, sowie mehrere Sachen von Schumann, Chopin, E. E. Taubert und Mosz;kowski. Der Vortrag dieser Sachen, namentlih der Chopin- {hen Stücke, brate der Künitlerin lebhaften und wohlverdienten Beifall ein. — Fr. K. Müller-Ronneburger sang aus dem Waaner- schen Lohengrin Elsa's Traum, fowie Lieder von Riedel, Naubert, Meyer-Helmund und H. Dorn. Wie immer, so auch gestern, war es eine Freude, dem frisch quellenden, wie cine Glocke bell und rein erklingenden Sopran der Sängerin zu lauschen. Reicher Beifall be- N
Die hier bereits auf das Vortheilhafteste bekannte Violin- rl. Nettie Carpentier hat zum Sonnabend, den 4. d. M. (73 Uhr) in der Sing-Akademie ein Concert veranstaltet.
Bäder-Statistik. Aachen wurde bis zum 28. November von 29341, Wies- baden bis zum 28. November, mit Einschluß der Durchreisenden,
Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.
der Großbeerenstraße Nr. 96 belegenen Wohnung des Prof. Cassel Pes Verwaltungsblatt. (Otto Drewitz, Berlin ein Bazar eröffnet. Endlich wendet sih noch der Frauenbe\chäf- | N.,, M i
l / / | rie 10.) Nr. 9. — Inhbalé: Anfechtung cines Kreis- tigungsverein des Bartholomäusvereins mit einem in
aus\fchuß-Beschlusses, dur welchen der vom Landrath vorgeschlagenen |_
Nichtbestätigung einer Gemeindevorsteher- o L stimmung versagt wird, Seitens des Landratk¿= Mffenwahl die 3, Unterhaltungspfliht im Geltungsgebiete der preußische Sea bau uh E — Inanspruchnahme eines Weges für den öffentliche Gulordruy Die Beschränkungen für die Entschließung der Ortge-"; Verkebr, ® über, welche Leistungen ihren Mitgliedern zu gewähren. enfassen dyr, bestimmung der fogen. „historischen“ Straße, welche cinem Ï tarishen Bauverbote nicht unterliegt. — Nathträgliche 0 Oortéstah, des früher ertheilten Baukonsenses Seitens der Polizeit Republikation von ungültig befundenen Polizeiverordnunge hörde — vergehen. — Fürsorge für die Wittwea und Waisen E — Jah Beamten. — Außerdem Beilage Nr. 1, enthaltend: Neueste städtisde Ober-Verwaltungsgeriht. — Stellenvakanzen. — Inserat ‘9 aus dey Zeitschrift des Harz-Vereins für Besi, d Alterthumskunde. Herausgegeben im Namen des gte und dessen erstem Schriftführer Dr. Ed. Jacobs, Neunzebater qu vox 1886. Schlußheft. Mit einer Kunstbeilage und einem Hol Sabrgany Text. Wernigerode, Selbstverlag des Vereins Jn Korpaidnitt in H. C. Huch in Quedlinburg. — Inhalt: Erklärung der Sun bi des Mansfelder Gebirgskreises. Von Professor Dr. Größler name leben. — Geschichte der Buchdrukerkunst in der Stadt Eisleben S H. Rembe. (Scbluß.) Mit einem Holzsnitt und einem gc, 2A — Zur Geschichte der Spinnerei im braunschweigischen Und tut Th Vogcs. — Aktenmäßige Darstellung des Kriminalverfabrens der Hegung des hochnothpeinlichem Halsgerihts zu Blankenbur: nd im vorigen Jahrhundert. Vortrag, gehalten am 22. Dezember 16 in dem Verein für Geschichte „ und Alterthum zuy Bl i / burg. Von Herrn Ober-Amktsrichter Ribbentroy daselb E Albrecht Georg, Graf zu Stolberg, {stellvertretender Taufzeuge wv Dresdener Hofe und sein Bruder Graf Heinrich 1557. Von beiigy- Jacobs. — Vermischtes. Zur Geschichte der Innungen zu Blank burg am Harz. Mitgetheilt von G. Bode. — Zur Geschichte Wi bird Dorfes Stiege im Harz. Mitgetheilt von Herrn Kreis-Baumeist H Brinkmann in Blankenburg a. H. — Zur Geschicht des Kir: lieds und der Gesangbücher in der Grafschaft Wernigerode Vor Ed. Jacobs. — Der Schwerttanz auf S{loß Wernigerode qui geführt 1605. Von demselben. — Die Bogelsack zu Slanstedt und die Hake Von demselben. — Ein Klosterhaushalt vor 300 Jahre (Riddagshausen). Von H. Langerfeldt, Oberförster a. D, in Riddagke haufen. — Anhang zum Erbregister des Klosters Riddagshausen 1605 (Heergeräthe und Frauengerade.) Von demselben, — Verzeichniß de für die Sammlungen des Harzvereins eingegangenen Geschenke ud Grwerbungen. Vom Sanitäts-Rath Dr. Friederich, Konservator de
Dezember von der Norweger
Vereinssammlungen. — Mitgliederverzeichniß des Har vereins fü Geschichte und Alterthumskunde. 8 Varzuetelud ‘ik __ Thiermedizinishe Rundschau mit besonderer Berüisih! tigung der vergleichenden Pathologie und des gesammten Veterinir Medizinalwesens. Gleichzeitig Organ zur Vertretung der Interessen des thierärztlihen Standes. (Herausgeber Dr. G. Schneidemühl, Halle a. S.) Nr. 5. — Inhalt: Prof. H. Immermann: Uhr Rheumatismus. — Allgemeines von der letzten Naturforscerversamm lung in Berlin. — Stein: Elektrishe Behandlun chronischer Dh- stipation, — J. v, A Bacterien im Blut lebender Thiere. — Verchère: Jodoformäther gegen kalte Abscesse. — M. Albrecht: Zur Behandlung der Hautausshläge bei Hunden. — C. Böck: Resorcin bei der Behandlung der spißen Warzen. — G. H. Fox: Ueber di Vorzüge des Lanolin. — Veterinärpolizei und geritlihe Thierheil kunde. — Standesangelegenheiten. — Kleine Mittheilungen. -— Tagesgeshichte. — Sprechsaal. — Personalien. — Offene Stellen, Büchershau. — Briefwechsel. — Anzeigen.
1, Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.
2. Zwangsvollstrekungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.
4. Verloosung, Zinszahlung" 2c. von öffentlichen Papieren. 9, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch. -
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Berufs-Genofsenschaften.
7. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken.
p A i Bekanntmachungen.
9, Theater-Anzeigen. j ; / 10. Familien-INacrichten. | In der Börsen-Beilage.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorlavungen u. dgl.
ISSo0e) Aufgebot.
Herzogliche Kammer, Direktion der Forsten, zu Braunschweig hat das Aufgebotsverfahren behufs ahlung einer, der Gemeinde Merxhausen für die blöfung der derselben in den herrschaftlichen Forsten zustehenden Streulaubberehtigung laut Rezesses vom 6, November 1886 zukommenden Kapitalents{chädi- gung von 4000 A nebst Zinfen zu 49% vom 1. Fe- ruar cr. angerechnet, beantragt. :
Demnach wird zur Auszahlung des Kapitals Termin auf den 20. Januar 1887, Morgens 10 Uhr, anberaumt, und werden alle Diejenigen, welhe An- sprüche an das Kapital zu haben glauben, bei Ver- meidung des Ausschlusses aufgefordert, ihre Rechte im Termine geltend zu machen.
Stadtoldendorf, den 28. November 1886.
Herzogliches Amtsgericht. i gez. Deedcke. Veröffentliht : Schünemann, Gerichtsschreiber. [42979] Jm Namen des Königs!
Auf den Antrag des Grundstückseigenthümers August Flehner in Grzebienisko, vertreten durch den Rechtsanwalt Sydow zu Samter, erkennt das König- liche Amtsgericht zu Samter für Recht :
Die sämmtlichen Cigenthumsprätendenten werden mit ihren Ansprüchen auf das im Grundbuche von Grzebienisko verzeihnete Grundstück Blatt Nr. 71 ausgeschlossen und die Kosten dem Antragsteller auf-
erlegt. Von Rechts Wegen. Samter, den 30. November 1886. Königliches Amtsgericht.
[42751] Jm Nameu des Königs ! Verkündet am 25, November 1886. Hinz, Gerichts\creiber.
Auf Antrag des Hausbesißzers Eduard Poppe hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Glaß hier, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Schneide- mühl durch den Amtsrichter Goerdeler für Recht :
Die eingetragenen Gläubiger der im Grundbuche von Schneidemühl Band V. Blatt “Nr. 217 in Ab- theilung 111. Nr. 1 eingetragene, zu 5 °% verzinsliche Kausgelderforderung von 1200 4, Kaufmann Saul Samuelsohn’s{chen Eheleute und deren unbekannte Rechtênachfolger werden mit ihren Ansprüchen auf diese Post ausgeschlossen.
Von Rechts Wegen. Goerdeler. [42982] F Namer des Köuigs! Verkündet am 22. November 1886. Semelke, Gerichtsschreiber
Auf den Antrag des Acerwirths Carl Stein in Fricdrichsdorf, vertreten durh den Rechtsanwalt von Broekere in Pleschen, erkennt das Königliche Amts- geriht zu Jarotschiu dur den Amtsrichter Woll-
eim für Hecht:
Die Rechtsnachfolger des verstorbenen Handels- manns Jfaac Mendelsohn werden mit ihren Ansprüchen an die auf Friedrihsdorf 8 a. Abth. 111. Nr. 19 auf
Grund des Wechsels vom 24. November 1862, des rechtskfräftigen Mandats vom 31. März 1865 und der Requisition des Prozeßrihters vom 14. Mai 1865 zufolge Verfügung vom 5. Juni 1865 einge- tragene Dn enpolt von 6 Thlr. Wecselfor- derung nebst 5% Zinsen sfeit 1. Januar 1863, 7 Sgr. Mandatskosten und den Kosten der Ein- tragung ausgeschlossen.
Der Antragsteller Ackerwirth Carl Stein in FSriedrichsdorf hat die Kosten des Verfahrens zu
tragen. Von Rechts Wegen.
[42975]
In der Kipp'\hen Aufgebotssahe V. 7 — 86 hat das Königliche Amtsgericht zu Plettenberg am 22. November 1886 .durch den Amtsrichter Hidde- mann erkannt:
1) die unbekannten Eigenthumsprätendenten des Grundstücks Flur I. Nr. 55/1 der Steuer- gemeinde Eiringhausen werden mit ihren Rech- ten und Ansprüchen auf gedachtes Grundstück
Sr t Mus 2) die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller auferlegt. Plettenberg, den 25. November 1886. Königliches Amtsgericht.
[42754] Bekanntmachung.
Die Schuldverschreibungen der Norddeutschen Bundesanleihe vom Jahre 1870 Litt. C. Nr. 43546 über 500 Thaler und Läitt. D. Nr. 76009, 82372 und 126646 über je 100 Thaler sind dur Urtheil des Königlichen Amtsgerichts 1. hierselbst vom heu- tigen Tage für kraftlos erklärt.
Verlin, den 27. November 1886.
Trzebiatowski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts L. Abtheilung 48.
[42985] Bekanntmachung. Die Sparkassenbücher der Sparkasse der Stadt Rehburg: 1) Nr. 694/2179a. über 1250 A 30 4, lautend auf das Pfarrwittwenthum in Schneeren, 2) Nr. 699/2180a. über 509 ÆA 76 9, lautend auf die Armenkasse in Schneeren, 3) Nr. 2011 über 55 M 52 9, lautend auf die Orgelkasse in Schneeren, werden für kraftlos erflärt. Stolzenau, 29. November 1886. Königliches Amtsgericht, 1. gez. Brad! Ausgefertigt und veröffentlicht : (L. S8) A, Engelke, Aktuar, als Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
[42749] Vekanntmachung.
Durch Urtheil des unterzeihneten Amtsgerichts vom 6. November 1886 ist die Hypothekenurkunde über die im Grundbuche ‘von Rogehnen Nr. 59 ex decreto vom 12. V ruar 1844 eingetragenen 45 Thaler arat, der Wittwe Christine Klein, eb. Splieth, und je 20 Thaler Vatererbtheile des Maurergesellen Iacob Klein und des Zimmergesellen Gottfried Klein, bestehend aus den Erbtheilungs- verhandlungen vom 4. September 1843 und 23. Ja-
nuar 1844, sowie dem Hypotheken\ckeine über Ro- Ltt. A. Nr. 40 über 1000 M
gehnen Nr. 59 vom 14. Februar 1844 für kraftlos A O O00 H erklärt. v A O6 O J Pr. Holland, den 6. November 1886. A 248 LOOO M Königliches Amtsgericht. « B, 200; 000 Poschmann. « B ¿209 00s 0 Bekanntmach L E 29 ” . r 9 i 2 ” B c anntmachung. Die ausgeloosten Anleihescheine wérden den V
Durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts zu sißern mit der Aufforderung hi ündigt, di jen Ami b g hierdurch gekündigt, dit Kosel vom 2. November 1886 is für Recht er- entsprechenden Kapitalabfindungen vom 2. Januät
kannt worden: »j i :K nal: Das Instrument über die auf Blatt 6 Ortowitz S Sen Rüégate L CTAIE u det
Abtheilung 1IT. Nr. 8 für den Kohlenmesser ämmtli öri i ine und Ar Valentin Faber zu ie eingetragene Ln C On R und auf das Trennstück Nr. 281 Ortowiß über- Danzig, den 17. Mai 1886. | tragene Post von 14 Thaler 28 Silbergroschen | Dex Kreis-Ausschuß des Landkreises Danzig wird für kraftlos erklärt. v. Gramaßfi
Kosel, den 25. November 1886. : ; Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1IV. F E
[14595] J
R ZDEE L 2M E A LCUR E E E E I I S E A I I) Bei der in Gemäßheit des Allerhöchsten Priv *
¡ legiums vom 5. Juli 1867 gestern erfolgten Aub
4) Verloosung, Zinszahlung 26. aues von Obligationen der Stadi Krotny
von öffentlichen Papieren, | !"?, {elende Namen quege moe; 215 5 [42737]
Litt. B. Nr. 15 16 55 66 72 75 76 90 %. Clever-Stadt-Obligationen.
Litt. C. Nr. 2 6 27 36 46 47 54 79 80 8 121 123 134 171 174. j
Zur Verloosung der nach Vorschrift des Aller- Die Inhaber dieser Obligationen werden dl höchsten Privilegii vom 28, November 1877 für das | gefordert, den verschriebenen Kapitalsbet1ag gge Rechnungsjahr 1886/87 zu awortisirenden Obli- | Nückgabe der betreffenden Schuldverschreibung N gationen der ersten Anleihe der Stadt Kleve, ist | 2. Januar 1887 ab bei unserer Gaëstasse id Termin auf Montag, den 20. Dezember d. Js., | Empfang zu nehmen. Mit dem Schlusse fle
Mittags 12 Uhr, im hiesigen Rathhause, Amts- | Jahres hört die Verzinsung der ausgeloosten
stube Nr. 9, anberaumt, zu welhem KLermine dem | gationen auf. f dit Publikum der Zutritt gestattet ift. Aus der Verloosung des Jahres 1885 ifl idt
Kleve, den 29. November 1886. Obligation Litt. B. Nr. 40 über 150 noch n Der Bürgermeister: Broekmann. präsentirt worden, weshalb deren Inhaber aufgetern
Die Schuldeutilgungs - Kommission : wird, den Kapitalsbetrag derselben bei Verme! s
I. H. Angerhausen. weiterer Zinsverluste gegen Rückgabe der betreffen
Pet. Effert. F. Janssen. D Obligation nebst Talon bei der Gaskasse zu erhebe ———-—————---- Krotoschin, den 8. Juni 1886. [11928] Bekanntmachung. Der Magistrat.
Bei der am 12. Mai cr. stattgehabten Ausloosung D TAEE T IRER
der Obligationen des Danziger Landkreises Ux. Emission sind folgende Nummern a A Bekanntmachuug.
worden : Litt. A. Nr. 21 über 2000 M « A Nr, 2000 ë S A 7 v LOQOs : ü 00, 1879 und 9. April 1884 vorgeschriebene ‘ Die ausgeloosten Obligationen werden den Be- | sung der am. 1 Juli 1887 Del ck zahlung ne sißern mit der Aufforderung hierdurch gekündigt, | menden Dürener Stadtobligationen statt. die entsprehende ug vom 2. Januar Düren, den 27. November 1886. 1887 ab bei der hiesigen Kreis-Kommunal- Der Vürgermeister. Kasse gegen Rückgabe der Obligationen mit sämmt- Werners.
Vormittags 10 Uhr, findet in dem oberen d
lihen dazu gehörigen Coupons und Talons in |- R
Empfang zu nehmen,
Danzig, den 18. Mai 1886. Redacteur: Riedel.
Der Kreis-Ausschuß; des Landkreises Danzig. | Berlin: - S v. Gramaßfi. Verlag der Expedition (Schol). | [11927] Bekanntmachun Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlu J
Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 2
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).
Bei der am 12, Mai cr. fattaebablen Ausloosung der Anleihescheine des Landkreises Danzig — dritte Ausgabe — sind folgende Nummecn gezogen worden :
Am Mittwoch, den 22. Dezember d. L i
haus\aale dahier die nah den Allerhöchsten Privi E vom 25. Sanuar 1864, 21. November 1870, q 2
M 284.
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 2. Dezember
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
L6G.
| s
Zusammenstellung der pro Oktober-Te
Königreich Preußen. Finanz-Ministerium.
rmin 1886 durch die Provinzial-Rentenbanken erzielten Resultate.
—————— Am 1. Oktober 1886 sind an Renten übernommen: Die Berechtigten haben dafür Abfindungen erhalten : E Die Kapita- : : lien, welche ¿u 9/10 des Betrages der in Rentenbriefen An Die im | von den dé Mats Summa Renten- Mai LNGOIR i (41/2 9/0) zu li Ablösungs- |1886 aus- | 18fachen Be- Bezeihnung \ So Summa a. b. baar Summa Kapitalien | geloosten, E vollen Ï i sind am 1.Oktb.| Staatskasse der des Betrages fämmtlicher r di e Gi Kapital- der eingezahlt a, b. G A für die | für die | S,mma | (Kovital G pro Oktober-| 1886 | ingezat Rentenbanken, L E der vollen Renten Staats- | Privat- | . ind b spitzen) Abfindungen |Termin 1886 Pes n E e aus der ea Rente (5 9%) Y j gekündigt Renten- Absinduigen Staatskasse rente rente resp. briefe in Renten- pflichteten (41/2 9/0) uz i briefen ver- s y eingezahlt | betragen langt haben z betragen 53 S h 4) K 2 K 0A A M M A k“ S K A M M S T [Königsberg . 131/62 28 626/60 28 758/22 161/10 28 919/32 2 925 631 050 633 975 8 318|/666/9 642 293/668/9 28 351 Zl 273 675 2 632/50 9 [Breslau . — |— 2 205/90 2 205/90 2 276/90 4 482/80 — 93 13 93 435 l 123|— 94 5598 |— 93 322/991 913 350 _ — M A 41/85 8 936/20 8 978 05 236/80 9 214/85 930 200 550 201 480}j 2768/23 204 248/23 43 207/36} 478 500 837 — ‘Magdeburg und zwar: | | | E j E rer Provinz Sachsen 105/30 5 77560) 5 880/90 5621101 6443| — 2340| 137400| 139 740| 2188/6656] 141928/66%/5) 82 544/68) 4525800 2 106|— E Z Hannover 113/40 290/10 403/50 4 201/90 4 605/40 2520 e90 375 92 895 109/666/9 93 004/666/9 6 460/21 24 375 2 268 — 5, [Münster und zwar: / | | | | E | aus Westfalen und Rhein- | A | A | : | | P S A O S 812/70 11 274/40 12 087/10 228/50 12 315/60 17 100 250 725 267 825 5 347/22 273 172/22 28 620/50 277 350 16 254/— aus der Provinz Hessen- | | |- 4 4 : : : N E N — 5 650/20 D 650/20 — [— 5 690/20 — 123 300 123 300 2 260|— 125 560|— 7 398/43 21 75 — |— M —_— 3 396/30] 3 39630 9|— 3405/30 — 73 050 73 050 2603/333/9 75 653/333/9 23 716/51] 402 60 — [— j 7. [Stettin und zwar: | | | | | aus der Provinz Pom- | | | | | M e — |— 5 227/10 5 227/10 S D 227110 — 114 315 114 315 1842 |777/9 116 157/777/9 13072/37| 248 625 — |-- aus der Provinz Schleswig- | E 1 P 1 | Holstein C 128/923 19 680|— 19 808/924 983/20 20 792/124 2 865 455 5935 458 400] 1 462|333/9 459 862/333/9 32 920/85 179 490 2 578/50 Summa 1 333/793 91 A 92 396/198 8 6599/50| 101 055/694 28 680] 2169735 2198 415 28 E 2226 438/894/94 359 615/01] 3 272 295 26 676 — ierzu aus den früheren | | i E kan ; . 1 1331 056/14 118 700 204/60]20 031 260 74 1275 222/1021 306 482/84 129 561 820/439 033 6951468 595 515] 2 048 054/487/9/470 643 569/487/9!15 454 979/72|103825965]|26 621 123|— Bruchpfennige 02 E /02 — (02 ab 176/50| von rüdgängig gewor- | | | | ___\_| denen Ablösungen. | | | | | 49 bleiben IT5 15450322 j Summa | 1332 389/954 [18 791 267|—[20 123 656/954 | 1283 881/6021 407 538/554 [29 590 500/441 203 4301470 793 930[ 2 076 078/382/9/472 870 008/382/9/15 814 418|23[107098260]26 647 799|— Außerdem sind an Renten | | | \ | | übernommen und haben die | | | | | Berechtigten dafür an | | | Schuldverschreibungen er- | | | halten : | | | | a. von der Paderborner | | | j A | Tilgungskasse . ._. ae A E O — hef 948 104181 Li és 6090000) 8936/04 | 609893604 | 1910387/24] 6090000) — — b, von der Eichsfeldschen | | | E / | Tilgungskasse — |— — |— — |— — |—] 128 970/37 — -— 3 437 745 — |— 3 437 745|— | 396 177/19] 1 820 595 S Ueberhaupt [ 1 3321389/954 [18791 267|—]20 123 656/954 [1 283 881|/60[21 779 663/234 129590500 441 203 430[480 321 675] 2 085 014/422/9/482 406 689/42%/9[17 220 982|66]115008855]26 647 799|—
Nichtamtliches.
| Preußen. Berlin, 2. Dezember. Jm weiteren Ver- lauf der gestrigen (4.) Sitzung des Reichstages meinte bei fortgeseßter erster Berathung des Reihshaushalts-
Etats der Abg. Frhr. von Huene: Jn den Einzelheiten -
Ì des Etats trete wenig Neues zu Tage. Jn Bezug auf die Ausgaben werde der Etat erst seine rihtige Gestalt ge- winnen, nachdem der Reichstag zu der Militärvorlage Stel- lung genommen haben werde. Gewisse Ausgaben stän- den für das Reich immer fest, es sei nur \{wierig, bie stets variirenden Einnahmen damit in Einklang zu bringen. Das Kaufbedürfuiß im Jnlande und das Ver- faufsbedürsniß im Auslande für Getreide seien durch die neuen Zôlle zurückgegangen. Man solle sich aber ein definitives Urtheil bis nah Verlauf von einem Jahre aufheben, erst dann werde si das Getreidegeschäft in die neuen Grenzen gefunden haben. Sollten diese Zölle zu Schubzöllen werden, d. h. sollten sie dazu beitragen, dem Getreide im Julande annehmbare reise zu verschaffen, so möchte er für diesen Preis gern auf größere Ueberweisungen an die Einzelstaaten verzichten. Gerade die Prüfung des Reichshaushalts-Etats führe zu einer Fnauen Prüfung der Ergebnisse der Steuergeseßgebung und wahre das Haus vor zu großen Bewilligungen. Was die Klagen 6 Abg. Rickert über Verunglimpfung der Parteien des Hauses betreffe, so sei das Centrum an solche Verunglimpfung gewöhnt. Wenn Jemand so thöricht sei zu glauben, daß es arteien gebe, die das Reich unterminirten, so bedauere er V wenn aber einer wider besseres Wissen so eiwas behaupte, e er (Redner) für ihn nur Verachtung und nicht so Bes Worte wie der Abg. Nickert. Die Hinausschiebung der falt, fung von Mitteln bis zur nächsten Legislaturperiode Neid er niht für richtig, sonst hätte man diesen U 8 gar nicht mehr zusammenberufen sollen. Er an d m Finanz-Minister so verstanden, daß derselbe det Monopolvorlagen festhalten und dieselben dem neuen Mad age vorlegen wolle. Sollten diese Vorlagen wieder- wie nen, so werde das Centrum ihnen ebenso entgegentreten Be Möge die Regierung ruhig mit dieser Parole von Vent vor die Wähler treten, das Centrum werde fest bleiben. ih be vom Bundesrathstische gesagt worden sei, man werde age caglih der Einnahmeque len an das Land wenden, so Etat i E Haus fei verpflichtet, keinen Groschen von dem E dem G pewilligen, von dem es nicht überzeugt sei, daß er werde nde, und nicht den verbündeten Regierungen bewilligt
Der Abg. Graf Behr äußerte: er wolle dem Beispiel
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mur eer Redner nit folgen und abschweifen; er wolle si ungünsti en Etat halten. Die T sei hier eine verscliefe: genannt worden. Dieser Ansicht sei er niht. Er tine bes 0 dabei aber niht der Meinung, daß die Lage Entwi sere sein könnte. Er finde es bei der gegenwärtigen Ausgabe. Gt ganz natürlih, daß sich die Anforderungen im éStat steigerten. In diesem Jahre seien es
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namentlich der Marine- und der Militär-Etat, welche größere Mehrforderungen enthielten. Was die Ein- nahmen anlange, so hätten die Erträge der Börsensteuer nicht diejenige Höhe erreicht, wie man sie vermuthet habe. Ebenso sei es mit der Zuckersteuer. Mit dem Etat, so wie er sei, fortzuarbeiten, halte er für unbedenklih; ebenso unbedenklich jei ihm Angesichts der Finanzlage der Einzelstaaten die Er- höhung der Matrikularbeiträge. Die Militärvorlage werde nicht abzulehnen sein; was zur Sicherheit Deutschlands nöthig sei, müsse bewilligt werden. Was die Weiterfortführung der sozialen Politik betrefse, so sei seine Partei der Mei- nung, daß man auf dem Wege nicht stille halten, sondern fortarbeiten müsse. Er habe sich daher gefreut, daß dies auch in der Thronrede hervorgehoben sei. Bezüglich der Alters- und Fnvalidenversorgung müsse Alles gethan werden, um dieselbe zur Ausführung zu bringen. Daß die Noth der Arbeiter in der Landwirthschaft eine große sei, sei richtig. Die Lage der industriellen Arbeiter dagegen sei eine bessere, da im Allgemeinen die Lebensmittel, die Kleidungs- und Feuerungsgegenstände billigere geworden seien. Die Mittel für die Vermehrung der Präsenzstärke und zur Fortsührung der sozialen Reform müßten geschaffen werden. Dazu seien die indirekten Steuern zu erweitern. Geeignet sei besonders der Branntwein, und er meine, der Faden müsse dort wieder aufgenommen werden, wo er im Vorjahre fallen gelassen worden sei. Die deutsche Reichspartei wolle stärkere Besteuerung des Konsume. Zu schüßen sei bei der Brannit- weinbesteuerung namentlich die Landwirthschaft. Er rekapitulire : der Etat sei niht roth und uiht shwarz. Neue Mittel seien absolut nöthig. Sie seien zu beschaffen durh Ausbildung des indirekten Steuersystems. Man werde die Mittel finden, und er zweifle nicht, daß sie von Deutschland auch bewilligt werden würden. i
Der Abg. von Koscielski wies darauf hin, daß in den legten Jahren das Exposé der Regierung bei der Etatberathung jedesmal mit Klagen über die finanzielle und wirthschaftliche Nothlage des Reichs beginne und damit ende, statt eine Ein- \{hränkung der Ausgaben vorzuschlagen , mit immer steigenden Mehrausgaben vor den Reichstag zu kommen. Die Hoff- nung der Staatsregierung, welche sich in der Thron- rede ausgesprohen finde, daß im Falle hartnätiger Opposition „dieses Reichstages die Neuwahlen ein gefügigeres“ Werkzeug für die Regierungszwecke ergeben würden, hielt Redner für illusorish, weil das deutsche Volk mit dem System der unershwinglichen Abgaben gründlih un- zufrieden sei. Wenn aber das deutshe Volk nicht mehr Steuern bewilligen wolle, so sei do die polnische Bevölke- rung, welche die Vortheile nationaler Achtung des Auslandes und die Berücksichtigung im Beamtenthum und anderer inner- politischer Vortheile niht im gleichen Maße genieße wie die Deutschen selbst, noch mehr berechtigt, gegen die anhaltende Mehrbelastung ihr Veto einzulegen. Um die wenig wohlwollende Berücksihtigung der polnischen Bevölke-
rung Seitens der Staatsregierung nachzuweisen, er-
wähnte Redner eine neulihe Verordnung des Kriegs-
Ministers, welche dahingehe, die einschlägigen Behörden sollten bei der Aushebung dafür Sorge tragen, daß die polnischen Rekruten mit ihren Landsleuten so wenig als möglih zusammenkommen können. Obwohl es nun feststehe, daß die Regierung den guten Willen seiner Landsleute niht anerkennen werde, so würden dieselben doch nicht unbedingt gegen den Etat stimmen, sondern sich lediglih dur Opportunitätsgründe leiten lassen.
Hierauf bemerkte der Kriegs - Minister Bronsart von Schellendorff: :
Meine Herren! Der Herr Abgeordnete, der soeben gesprochen, hat der Militärverwaltung gewissermaßen einen Aft der Grausamkeit vor- geworfen, indem er gesagt hat, den zu dem aktiven Dienst berufenen Mannschaften aus den polnischen Landestheilen würde nun auch noch der leßte Trost geraubt — meine Herren, halten Sie das Wort „der leßte Trost“ fest, wenn ih bitten darf — indem sie aus ihrer Heimath fort und zum aktiven Dienst in Regimenter gestellt würden, welche in anderen Landesthcilen ünden. Meine Herren, zunächst bemerke ich, daß es eine bekannte Erfahrung ist, daß eine große Zahl polnischer Arbeiter freiwillig in andere Landestheile fich begeben, ohne damit zu glauben, si des leßten Trostes zu berauben. Im übrigen frage ih weiter: ist es eine Grausamkeit, ist es eine Beraubung des leßten Trostes, wenn junge Männer, die sich über das 20. Lebensjahr hin- aus befinden, die also nicht mehr an der Mutterbrust liegen oder der unmittelbaren Einwirkung ihrer Mütter und Väter bedürfen, aus der Gegend von Wreschen etwa verpflanzt werden auf 3 Jahre in die Gegend von Koblenz? Ich glaube, daß Niemand ein Recht hat, ih über eine derartige Maßregel zu beklagen. / |
Der Abg. Grad beklagte, daß noch immer keine Aussicht vorhanden sei, für die Nothlage der Fndustrie und Land- wirthsha|st Abhülse zu schaffen und die Abwälzung der Matrikularbeiträge auf das Reich herbeizuführen. ‘ Die Taback- steuer sei im Stande, weit höhere Erträge zu erzielen, wenn das Monopol eingeführt würde. Für die Besteuerung des Spiritus eigne sih das im Elsaß vor der Annexion bestehende System. Durch Einführung desselben würde der besonders im Elsaß si verbreitenden Branntweinpefst entgegengewirkt werden. Er empfehle diese Maßregeln besonders deshalb, weil größere Sparsamkeit in den Ausgaben des Reiches in das Reich der frommen Wünsche gehöre, und man somit auf neue Einnahme- quellen bedaht sein müsse.
Der Abg. Richter äußerte: Der Vorredner habe bemerkt, daß der Abg. Nickert die Militärvorlage in die Debatte ge- zogen habe. Er (Nedner) konstatire, daß derselbe nicht ein Wort gesagt habe, was au nur entfernt darauf Bezug habe. Seine Partei habe sich absichtlich enthalten, bei dieser Debatte über die Militärvorlage sich mit einem Wort zu äußern, und zwar aus dem einfahen Grunde, weil das Haus, weil seine Partei habe annehmen müssen, daß es nicht gerathen sei, die Debatte über eine so s{hwierige Frage in diese Budgetdebatte entweder überhaupt odex aber nur an- deutungsweise hineinzuziehen; 28 sei denn, daß die Nationalliberalen sich von vornherein entschlössen, Ja zu ugen, Er wolle noch einige Bemerkungen hinzufügen. Der Abg. von Maltahn habe behauptet, daß die freisinnige Presse