1886 / 292 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Dec 1886 18:00:01 GMT) scan diff

mehr mit Politik als mit militärishen Dingen beschäftigt. “g Bas gerade jeßt nah Vorlage des Militärgeseßes fehler- haft, die Politik in die Armee zu tragen. Er wolle dem Kriegs- Minister zwei Fälle nennen, in welchen die Militärverwaltung einen jungen Mann, der Offizier habe werden wollen, es habe entgelten lassen. Der Sohn eines Domänenpächters im Re- gierungsbezirk Gumbinnen sei, als er Offizier habe werden wollen, nah seiner politishen Meinung und nah seinem Ver- halten bei den nächsten Wahlen gefragt worden. Als die Ant- wort niht nah Wunsch ausgefallen, habe er zwar das Offi- zierpatent erhalten, sei aber bis jeßt nah zwei Jahren noch nicht zur Wahl geftellt. Ein anderer Herr, der Reserveoffizier gewesen, habe dem fortshrittlihen Wahlcomité angehört, er (Redner) bemerke hier nebenbei, daß eine sehr große Zahl der ostpreußishen Landwehroffiziere der Fortschrittspartei angehöre furze Zeit nah der Wahl sei jener aufgefordert worden, den Abschied zu nehmen, und als er das nicht gethan, habe er den Abschied von Sr. Majestät erhalten. Er (Redner) wolle den Kriegs-Minister für folche Fälle niht verantwortlich machen; aber er möchte ihn biiten, darauf zu achten, daß die E E mit der Quali- fikation zum Offizier nicht in Verbindung “gebracht werde.

Der Abg. Rickert meinte, die Antwort des Kriegs-Ministers werfe ein sharfes Sclaglicht au die ganze Situation. Der Kriegs-Minister scheine zu glauben, daß das Cirkular des Hrn. von Köller die Offiziere zu geseßmäßigen Haudlungen auffordere, danach könne jeßt die Armee zum Schauplaß der Agitationen aller Parteien gemacht werden. Die Deutsch- freisinnigen machten den Kriegs-Minister für die Folgen davon verantwortlih! Da werde man si gegen die sozialdemo- kratishe Presse in der Armee {wer wehren können.

Hierauf entgegnete der Kriegs-Minister Bronsart von SPhellendor j

Meine Herren! Ich protestire auf das Allerentschiedenste dagegen, daß in meinen Worten irgendwie die D e eines Zustandes gefunden werden könnte, welhen der Herr Abgeordnete hier eben damit charakterisirt hat, daß er sagte: die Armee solle zum Schauplaß aller politishen Agitationen gemacht werden. Nein, meine Herren, die Armee foll nie cin Schauplatz politisher Agitationen werden.

Im Uebrigen habe ich in meiner früheren Erklärung weiter nihts gesagt, als daß an der Stelle, wo ein offenbarer Verstoß, wörtlich genommen alfo, ein ofenbarer Verstoß gegen das Gese vorlag, NRemedur eingetreten ist, Ich halte meine Erklärungen vollständig aufrecht, daß es weder entwürdigend für den Offizier, noh unpassend ift oder auch nur irgend eine Zulassung der Vermuthung enthält, als ob die Armee ein Tummelplaß politischer Leidenschaften werden sollte, wenn ein einzelner Offizier sagt, wenn er in eine Konditorei kommt; Bitte, geben Sie E De O bie ive Das is das, was von Herrn von Köller oder von diesem Verein den Herren brieflich empfehlen wor- den ift. Also selbst wenn sie es thun, ebenso wenn fie in den Offiziers-Kasinos oder auf Wache eine solche Zeitung haiten, ist das in keiner Weise unzulässig. Meine Herren, die politische Neutralität, die sih äußerlich bei allen Gelegenheiten dokumentiren foll, wird da- durch_ meiner Meinung nah gar nicht verlegt, wenn vielleicht der Offizier mit Vorliebe konservative Zeitungen liest, Meine Herren, ih spreche es hier nebenbei ganz offen aus: Machen Sie doch nicht immer den Unterschied der Armee gegenüber zwischen konservativ und liberal, sagen Sie lieber regierungsfreundlih oder oppositionell, und fagen Sie: \charf oppositionel. Wenn Ste die Zeitungen der deutschfreisinnigen Partei lesen, so werden Sie finden, daß die Zustände, wie sie in der Armee seit langer Zeit existirt baben, und wie sie, fo Gott will, noch lange existiren werden, zuweilen in einer höchst unangemessenen Weise angegriffen werden, und daß dies natürlich in viel höherem Maße gilt von den Zeitungen der sozialdemokratishen Partei. Meine Herren, wenn die sozialdemo- kratische Partei Versuhe maÿht, die Zeitungen in die Kaferne zu bringen, so wird dadurh meiner Meinung nah die Vi3ziplin in allerhöchstem Maße gefährdet, und wenn der Hr. Abg. Rickert vorhin zu allen Aeußerungen des Herrn Abz. Kayser ih weiß nicht Dr. Kayser oder nur Kayser (Zuruf: Kayser) also blos Kayser; möchte Nichts verabsäumen dem Hercn gegen- über in Bezug auf seine Würde wenn also der Hr. Abg. Rickert da immer sehr vernehmli{h: „Hört, hört“ gerufen hat, und den Gin- fluß, den eine kouservative Zeitung auf die Armee haben könnte, und die Verbreitung konservativer Anschauungen auf eine Stufe stellen will mit der Verbreitung sozialistischer Anschauungen, dann ist er doch gewaltig im Irrthum, und wir werden ganz entschieden dafür sorgen, daß sozialdemokratische Zeitungen in der Armee keinen Eingang finden im Interesse der Disziplin; und ein Offizier, der etwa der jozialdemo?catischen Partei angehörte, ja, meine Herren, ih laube, Sie sind au der Meinung, daß ‘dies eine unmöglihe Er- Puteana ist. (Zuruf links.) Ih habe nicht verstanden, es war ein Zwischenruf; ich bin bereit zu antworten jeden Augen- blick. (Kurze Pause.) Also es ist nichts.

Dann hat der Hr. Abg. Kayscr von einer Betheiligung von Soldaten bei den Strikes im Interesse kapitalistisher Personeri oder Affsoziationen u. f. w. gesprochen. eine Fall betrifft Wesel. Meine Herren,

Gr hat zwei Fälle erwähnt. Dec es ist ganz richtig, daß durch den nächsten Truppenbefehlshaber dies gestattet worden ist; es ist aber sofort MRemedur eingetreten durh den komuman- direnden General. Das kann gar kein Gegenstand ber Klage im Reichstage werden, wenn durch die vorgeseßten militärisGen Instanzen Remedur eintritt. Was den zweiten Fa anbelangt, fo ift er mir nit bekannt, aber der Herr Abgeordnete würde vielleicht die Güte haben, mir zu sagen, wie lange und wie viel Leute in dicser Sittenfeld'schen Druckerei gearbeitet haben. Im Allgemeinen besteht in der Armee der Grundsaß, und er ist, glaube ich, auch rihtig, daß im Falle, wo Strikes eintreten, von Seite der Armee nuc nacge- holfen werden darf in einem ganz bestimmt vorliegenden offentliczen Interesse, und das, glaube ih, wird avch nit bestritten werden können. Segen Sie z. B. den Fall, es ist irgendwo ein Dammbruch, und die betreffenden Arbeiter benutzen die Gelegenheit der Noth, um die Preise hinaufzuschrauben, so würde es, meiner Meinung na, sehr richtig sein, wenn von der Armee in diesem Falle Hülfe geleistet würde, ebenso bei Feuer und dergleichen unangenehmen Ereignissen. Nun, meine Herren, komme ih zu der Rede des Hrn. hg. Dirichlet. Jh glaube, er hat vom Welfenfonds gesprohen. Meine Herren, mir fieht kein Pfennig davon zur Verfügung, zu meinem großen Bedauern, weil ich ja vielleicht, wenn auch niht für die Presse, aber anderweitig davon Gebrauch machen könnte. Jh möchte also bitten, vaß die Betrachtung aus\ceidet, Wenz er nun meiut, ich wäre zur Veröffentlihung von Verfügungen gewisser- maßen durch meine amtlihe Stellung genöthigt, so erkläre ih Ihnen, meine Herren, daß ih auch in der Bezichung das Minimum dessen, was nur überhaupt darin zulässig i, für meine Stellung als das Richtige halte. Jch halte mich auch niht für verpfliŸtet, in jedem Falle, wo irgendwo etwas geschieht, was man für ungehörig hält ob mit Recht oder UnreWt jedesmal mit großen Zeitungsartifeln zu antworten. Meine Herren, das wäre auch eine über meine Kräfte hinau8gehende Aufgabe; ich würde in diesem Falle z. B. in meinem Etat mir einige besondere Räthe dafür halten müssen, Leute, die dazu hingefeßt werden, um jeden Angriff auf die Militärverwaltung ab- zuweisen. Ich ignorire diese Angriffe, insofern sie niht positive Be- leidiguagen einzelner Personen und Behörden enthalten, die zu ver- treten ih verpflichtet bin.

_Der Herr Abgeordnete hat dann von dem Verhältniß zwischen Militär und Civil gesvtochen. Er hat mich gütigerweise nit verantivortlich gemacht für Zustände, die vor meiner Geburt liegen, ist aber do allmählih auch auf Zustände der neueren Zeit gekommen

und namentlich auch {on auf Zustände, die vielleiht, wenn fie auch meine amtliche Verantwortung gar nicht betreffen, doch in meinem Gedächtniß sein werden /

Da, meine Herren, möchte ih denn doch hier sagen, wenu der Herr Abgeordnete bezüglich des ih kann den Namen wohl nennen —_

eneral-Lieutenants von Plehwe die Meinung ausgesprochen hat, daß

derselbe seiner Zeit als Kommandeur der 1. Dioision mehr Politiker als Soldat gewesen wäre, daß diese Auffassung eine ganz unbegründete und unritige ist. Hr. von Plehwe ist ein ausgezeichneter Offizier gewesen, ein Mann, der mit Äufbietung aller seiner körperlichen und geistigen Kräfte den militärischen Zustand feiner Division gefördert hat und der, insoweit er auch zuweilen volitishe Aeußerungen u. dgl. gethan hat, jedenfalls nie den Ehrgeiz besessen hat, seine Hauptrolle als Politiker zu spielen und sie au thatsächlich nie gespielt hat.

Meine Herren, ein General-Lieutenant, der in dem Alter er wird sih Mitte der Sechziger befunden haben seinen Dienst so auffaßt, daß er nicht einmal, sondern mehrmals von Königsbecg nah Pillau bei Frost und s{chlechtem Wetter hin- und zurükgeritten is, um Truppeninspizirungen vorzunehmen, der verliert auch \chon auf diesen Ritten die im Uebrigen Ihnen den Begriff von seiner vollen Felddienstfähigkeit geben, die Zeit, sh noch viel und ganz befonders mit Politik zu beshäftigen. Daß der General-Lieutcnant von Plehwe sehr sorg- fältig bemüht gewesen ist, denjenigen Geist auch in der Provinz zu heben, den er für den richtigen gehalten hat, nämli den Geist des Vertraucus dazu, daß das, was der König fagt, das Richtige ist, das verdenke ih ihm niht und das wird ihm nie ein Offizier in der Armee verdenken. Nun, meine iat der Herr Abgeordnete hat davon gesprochen, daß in neuerer Zeit, also naGdem wir uns etwas von den Kriegszeiten cutfernt haben, das Verhältniß zwishen der Armee und der Civilbevölkerung ein weniger gutes geworden ift. Meine Herren, ich komme ja doch au mit vielen bürgerlichen Kreisen in Berührung, und ih kann nur sagen, ih habe eine derartige Empfindung gar nit; indessen ih habe fie vielleiht doch in einem Sinne, daß unser Verhältniß ni{t mehr ein so ganz günstiges ist, nämlich insoweit es sich um Bewilligungen sür den Militär-Etat handelt. Das ist ganz sicher, meine Herren, daß nach dem Kriege Sie mit vollerer Hand si efnverstanden erklärt haben mit den Forderungen der Militär- verwaltung, und daß gewiß auch darin cin gewisses Ueberwiegen des Gefühl3moments über die ganz kalte und kühle Berechnung, die Sie vielleicht anzulegen jeßt mehrgeneigt sind, \sihzeigte. Aber ich bin der Mcei- nung (Zwischenruf links). Jh habe nit verstanden. (Abg. Rickert: Jh meinte, das wäre nicht rihtig!) Nit richtig ? (Abg. Rickert: Nach Ihrer eigenen Tabelle!) Meine Herren, es Ventels sih ja niht darum, daß Sie heute mebr bewilligen als damals, fondern es handelt si darum, in welchem Verhältniß Sie den Militätforderungen entgegentreten gegen früher.

Nun, meine Herren, wenn aber wirkli Necht haken sollte, er selbst als unmittelbar nah dem

der Herr Abgeordnete wenn wirkli das schöne Verhältniß, welches Kriege von 1870/71 bestehend hervorgehoben hat, nicht in dem Maße mehr bestehen sollte, an wem läge denn da die Shuld? Jst denn hier von ihm auc nur ein Schatten des Beweises beigebraht worden, deß ein solcher, seinec Ansicht nah in der Allgemeinheit bestehender Zustand, wie er ihn charakterisirt hat, irgendwie Schuld der Offiziere, Schuld der Armeeverwaltung oder dergleichen sci? Nicht den Shatten cines Beweises hat er dafür gebracht. Er hat zwei &Fâlle genannt. Meine Herren, der eine Fall ist mir absolut unbekannt; das ist der mi! dem jungen Manne, der immer noch nicht zur Wahl gestellt werden kann. Ich würde ja dankbar dafür: sein, wenn Seitens der zu- nächst betheiligten, derjenigen Personen, die das nächste Interesse daran haben, der Fall an gehöriger Stelle zur Sprache gebracht würde, so baß man den Sachen näher treten kann; heute, auf bloße Anführung des 8 Abg. Dirihlet, kann ih doch gar kein Urtheil aussprehen. Der err Abgeordnete ist selbst persönlih von der Sate nicht betroffen, und man findet ja au, daß zuweilen Leute, die persönlich von einer Angelegenheit betroffen sind, doch cine irrige Meinung von derselben haben, au selbst in thatsählicer Beziehung ; das feh-n wir ja alle Tage. Was nun den zweiten Fall anbetrifft, fo ist ex mir allerdings genau auch nit in der Erianerung, und ich kann niht sagen, ob er identisch ist mit denjenigen, den der Herr Abgeordnete hier ber- vorgehoben hat. So weit ih mi eatfinne, lag der Fall vor, daß ein Offizier des Beurlaubtenstandes einen in der Form höchst unan- gemessenen öffentlihen Aufruf, welcher seine Spitze gegen einen hohen Iiegierung8beamten Fehrte, mit untershrieb, und zwar, wozu gar keine Verarklassung war, mit seinem Charakter als Offizier. Meine Herren, wir sind der Meinung, daß auch die Stellung im Beurlaubten- stande den betreffenden Herren gewisse Pflichten auferlegt , wenn sie auch dur das Geseß nit vorgeschrieben sind. Wer dicse Pflichten verleßt, und dahin gehört, daß, wenn man als Offizier den hö(ß- iten Becnuten der Civilverwaltung öffentlich und ohne persönli dazu besonders genöthiot zu fein, angreift, hat die Konsequenz da- von zu tragen, Diese ist, daß ein solchec Offizier eine Stellung in der Armee niht mehr behalten kann.

Der Ahg. Richter äußerte : Die Rechte und Pflichten cines Staatsbürgers müßten doch auh berücksichtigt werden und dürften niht den Pflichten eines Second-Lieutenants der Re- serve untergeordnet werden. Er bestreite, daß es eine Eigenschaft der freisinnigen Presse sei, die Armee in den Augen des Publikums herabzuseßen; die freisinnige Presse bekämpfe nur Mißstände in der Armee, das sei um so mehr Pflicht, als die Konservativen alles, was in der Armee geschehe, be- \shönigten. Die Armee müsse die Kritik vertragen können. Wodurch sei denn die Armee ‘Fricdrich's des Großen so herunter- gekommen, daß sie bei Jena geshlagen worden sei? Dadurch, daß man sie fortwährend gelobhudelt und jede Kritik unter- drüdckt habe. Jn Bezug auf das Cirkular habe es sich in der That darum gehandelt, die Offiziere in den Parteikampf hineinzuziehen. Das Liberale sei doh nur heute oppositionell, die E sei es doch auch einmal gewesen. Jm S 1876 habe der Reichskanzler das Blatt als ein nit anständiges Uy Mit dem Wechsel des Ministeriums müßte dann au die politische Meinung des Offiziercorps wechseln, Der Abg. von Köller habe eine ihm (dem Redner) nahestehende junge Zeitung in die Debatte gezogen. Er U theile die Ansicht des Abg. von Malgzahn, daß es verwerflih sei, Zeitungen in die Debatte zu ziehen. Der Um- fang, mit welhem das Cirkular des Abg. von Köller in der „Freisinnigen Zeitung“ behandelt worden sei, lasse sich nur durch die Sauregurkenzeit entschuldigen, er entspreche keines- wegs der politischen Bedeutung des Hrn. von Köller.

Hierzu bemerkte der Kriegs - Minister Bronsart von Schellendorff:

_ Der Hr. Abg. Richter hat Veranlassung genommen in einem historischen Nückblick, an welchen sh do auch wohl eine Parallele mit der Gegenwart \chloß, darauf aufmerksam zu machen, daß die Niederlage der preußischen Armee im Jahre 1806 wesentlich dadur verschuldet worden wäre, daß damals nicht {hon eine Presse der Partei, der er angehört, bestanden hat (Widerspru links, Rufe: Davon hat er niht gesprochen!) nicht wörtlich die Presse aber die öffentlihe Kritik doch dur welche die allgemeine Aufmerksamkeit in hinlänglicher Weisé auf die Mißstände der Armee hingelenkt wor- den wäre, die nun in s\tolzer Sicherheit in ihr Unglück gerannt sei. Wenn wir diese Thatsache als richtig zugeben und dem- entsprehend also, wie es der Herr Abgeordnete versucht hat zu thun, das Auftreten dieser Presse in der jüngst vergangenen Zeit betrachten, so ist ja die Konsequenz da- von, daß wir die Siege im Jahre 1870/71 wesentlich den Anstößen und Anregungen derjenigen Presse verdanken, welche unausgefeßt be- strebt gewesen ist, in der unmittelbar vorangegangenen (es die Grund- lagen der Organisation und Einrihtungen unserer Ärmee als ganz

falsche und {ädliche hinzustellen. J bitte Sie ih dar machen, ob denn in der That die Presse, von der die Rede 1 N Verdienst in Anspru nehmen kaan, uns auf den rihti è wa leitet zu haben.

Der Herr Abgeordnete hat dann gesagt, das wäre dos .: wunderbare Anforderung, die gewissermaßen meinerseits o eine und für die Zukunft gar niht aufrecht zu erhalten mia erboben Offizier-Corps im Wesentlichen mehr Gefallen finden müßt daß das die Regierung günstig beurtheilenden Presse, als an ride, s an einer grundsäßlicher Dpposition zu ihr stehk. Er hat daran diele in Betrachtung geknüpft, wenn die Sache si nun Snaus weitere wenn wir nun mal eine Regierung feiner Partei Umdreht lih eines liberalen Krciégs - Ministers bekäm von den Offizieren verlangt werden sollte, polítishe Meinung gewissermaßen umlkehren!

Meinung des einzelnen Offiziers kommt meiner Meinun

in dem Maße in Betracht, wie der Herr Abgeordnete dos - scheint. Das Sprichwort „Gedanken sind zollfrei* ait 7

von Jedermann; aber eine andere Sathe ist es oh

cs fch für einen Offizier ziemt, die der Regierung entge dh stehenden Parteien mögen es nun konservative oder L es liberale sein gewissermaßen als die seinigen zu bezei an öffentli überhaupt mit seinen politischen Gesinnungen bervorzutret.! (Rufe links: Sehr richtig; das wollen wir eben !) Gewiß E Herren, und darum handelt es sich eben, daß wirkli der Offizier sis

gegenüber entgegenstehenden, oppostitionellea Parteien do unter feinen lo daß daraus ge\l[ofen

ar zu r, d gen Weg D

Umständen öffentlich zustimmend verhält, werden könnte, er stände in der Opposition, während die A

eine naßeliegende ist und au, möchte ih iges dem Glauben unserem Diffizier-Corps entspriht, unserer persönlichen Stellung i König, daß wir die Ueberzeugung haben, daß das, was der König will, das Beste ift. L

Der Abg. Dicichlet sprach \ich dahin aus: wenn es ges, E E 2e i S geschehe daß Personzn bei ihrer Unterschrift den Neserve-Offizier vor igren bürgerlihen Nang ftllten, so könne man es dod cinem Referve-ODfsizier nicht verdenken, iein er, wie der cine der von ihm genaunten Hecren feinen Offiziertitel in einem öffent: ichen Schriftstück hinzufüge. Jm Uebrigen hahe d ini lichen Schriftstück hinzufüge D rigen habe der Minister die Ausführungen des Abg. Richter mißverstanden.

Der Abg. von Köller wiederholte, daß der Zweck jenes Vereins einzigzund allein der sei, die freisinnige und sozial: demokratische Presse an die Wand zu drücken. Was die poli: tische Ueberzeugung des Heeres betreffe, so behaupte er absolut, daß kein einziger preußischer Offizier existire welcher die Anschauungen eines Rickert, Ritter, Bebel Leh: knecht, Vollmar vertrete. Er wolle diesen zum Sthluß sagen, welchen Eindruck ihre ganze Atiacke gemacht habe. Sie sollten sfih vorstellen, man sei im Felde und es komme mit wildem Geschrei cine Schwadron Kosaken herangesprengt, sie würden vom preußischen Geschüßfeuer i a P maten Kehct uad lichen einige Ticailleure zurück, die noch mit Steinen würfen.

Der Abg. Letocha beshwerte sich darüber, daß für das Seclenheil der polnmisch sprechenden fatholishen Soldaten zu wenig geschehe, fo daß beispielsweise in 22 Garnisonen nur zweinial im Jahre eine ihnen verständliche Predigt in polni- [her Sprache gehalten werde. Die polnischen Soldaten seien durchweg gottesfürhtig und religiös; es liege also die Gefahr nahe, daß dei diesen Zuständen ihr Seelenheil Schiffbruh leide und die Gemüther verrohten.

Darauf entgegnete der Kriegs-Minister Bronsart von Schellendorff:

Meine Herren! Der Umstand, den der Herr Abgeordnete hier soeben hervorgehoben hat, daß eine jeßt veränderte Placirung polnisch sprechender Rekruten stattfinde, und daß sih daraus au die Noth- wendigkeit einer veränderten Disposition über die katholischen Militär-Geistlichen ergiebt, is uns gar nit entgaugen, und ist sogar schon in einem Falle, wo es sich um die Beseßung einer Stelle in Posen handelte, ausdrücklich von der bisherigen Anforderung der vollen Kenntniß der polnishen Sprache Abstand ge nommen worden. Ih werde diesen Punkt ganz gewiß weiter im Ange behalten, muß nur bemerken, daß es mit dauernden Einrich- tungen auf diesem Gebiete in dem ersten, im zweiten Jahre insofern Schwierigkeiten haben wird, als wir uns in einer Uebcrgangs8epothe befinden, und daß wir also, wenn wir heute gleich die veränderte Disposition voll zur Dur@führung bringen, daun in der jenigen Garnisonen, in welhen bisher noch eine größere Zahl von polnisch sprechenden Rekruten vorhanden ift, doch denen . gewissermaßen einen Nachtheil zufügen. Das liegt eben daran, daß si ja ‘die Truppen nicht aus einem, sondern aus mehreren Jahrgängen zusammenseßen, Es wird aber alles ge schehen, was irgend mögli ist, um dem religiösen Bedürfnisse zu genügen Bei den Zahlea nun, die der Abgeordnete eben genannt hat, möchte id doch hervorheben, daß nit alle diese Leute der deutschen Sprache absolut freind sind, so daß sie nicht im Stande wären, eine Predigt zu verstehen. Meine Herren, es dauert ja gar nit so sehr lange, da verstchen die Leute auch die Instruktionen des Counpagüicchef® selbst Diejenigen, dic als absolut kenntnißlos in der deutschen Sprae eingestellt iverden. Ein großer Theil der Leute hat ja {on deuts gelernt und fpriht deutsch, oder versteht es do. Wir haben aber daran festgehalten, daß für die wesentlihsten Dinge des fatholishen Gottesdienstes, also namentli für Beichte und Pastorirung die Geisl- lichen dann Herumreisen und diese Pastorirung vornehmen, und di Herren können überzeugt sein, daß ich nach wie vor diesem einer Meinung na gewiß fehr wichtigen Punkte mein volles Interesse ¿l wenden werde. « l

Beim Kapitel „Ankauf von Remontepferden fragte der Abg. Dirichlet an, ob sih das Gerücht bestätige, daß N die ständigen Präsides der Remontekommissionen aus, wie el meine, in diesem Falle falshen Sparsamkeitsrücksichten A gehen lassen wolle und den Ankauf durch ad hoc komual dirte Offiziere vornehmen lassen wolle. t

Der Kriegs-Minister Bronsart von Shellendorff 20 wortete, daß die betreffenden Gerüchte fals seien, die Mili i verwaltung habe ein Fnteresse daran, für die Stetigkeit !

O Personen, die den Ankauf besorgten, einzutreien.

Es jolle keine Aenderung in den bestehenden Verhältnissen vorgenommen werden. Die Gerüchte seien wohl dadurch el i standen, daß einige jener Herren im Winter zeitweile d anderen Beschäftigungen herangezogen worden seien. id Sämmtliche Titel der Militärverwaltung, die U niht in der Kommission befinden, wurden unverändert willigt. id: Bei dem entsprechenden Titel vom Etat des Sein tages hat die Kommission die Gehälter der Leihbiblio beamten erhöht. arte balt Dieser Zusaß wurde durch den Abg. Dr. Bürcklin be pa wortet, der au die Mehrforderung für einen Ae s zur Annahme empfahl, derselbe folle der Gabelsberger Schule entnommen werden. 1+ dw Der Abg. von Helldorff bat bei dieser Gelegenheit, ehr Material der Bibliothek den Mitgliedern des Reichstages 115. zugänglich zt machen, wie bisher. Das Material, we L fh auf bestimmte, vom Reichstage zu behandelnde Falle A ziche, müßte übersichtlih zusammengestellt und den Mitglie zur Disposition gestellt werden.

| heide, geboren am 30. Januar 1863 zu Dortmund,

: geboren am 12. August 1863 zu Dortmund,

| boren am 4. Juni 1863 zu Dortmund,

i 8, Dezember 1863 zu Dortmund,

Ï am 24, Dezember 1863 zu Dortmund,

| 1863 zu Dortmund, I den 23, Mai 1863 zu Dortmund,

20, Juni 1863 zu Dortmund,

: geboren am 1. November 1863 zu Dortmund, 7 am 0, Juli 1863 zu Dortmund, i geboren am 4, September 1863 zu Dortmund,

| bor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts y ¡u Dortmund zur Hauptverhandlung geladen.

Ï auf Grund der nah S. 472 der Strafprozeßordnung

| urtheilt werden.

| vember 1886 auf Grund des 8. } und des §. 32 Str. Pr. O. das im Deutschen

ed | bierdur öffentlich bekannt gemacht wird, daß Ver-

| 44744]

f j i | quf eute Termin beim Kgl.

e Merzbacher dahier Namens der Bierbrauers- | 2 Anna Maria Ascher, geb. Brechtel, aus Mörl-

E de \ x ; ren Chemann Johann Baptist Asher, Bierbrauer | erlennen!

| genannte G

Der Abg. Freiherr Schenk von Stauffenberg erwiderte,

daß diese Arbeit nur unternommen werden mehrung des * ersoneis und Vergrößerun stehenden Bibliothekräume. Es würde außerdem sein gerade für diesen Zweck eine geeignete Person ewissem Maße würde diese Aufgabe schon jebt vo1 erfüllt, denn seine Aufgabe sei es, nah den ziem etteln, welhe ihm aus dem Plenum angen,

aterial für die Bibliothek zusammenzustellen,

der zur Disposition

Aufgabe, die einem solchen gezeihneten Kenntnisse besige, Bibliothekar eigen seien.

nnte bei Ver-

sehr shwierig zu finden. Jn n Bibliothekar lih formlosen das geeignete

sie erst das sei eine

sellen einem Bibliothekar oblicge, und nur von bewältigt werden

Der Abg. von Helldorff erwiderte: großer Unterschied sei, wenn die gewünschte Zusammenstellung ex officio in die Hände der Abgeordneten gefordert werden müsse.

Der Abg. Rickert meinte: das Selbstprüfen und Selbst- E L

, könne, welcher die aus- wie ne dem gegenwärtigen

Daß es doch : |

gelange, als wenn

lesen werde Keiner Jemandem abnehmen könn-n, und darauf scheine es ihm abgesehen zu sein. ( C Bibliothek werde es immer kosten, und dort werde Einem ja das nöthige Material verabfolgt. :

Sämmtliche zur Debatte stehenden Titel dieses Etats wur- den genehmigt.

Um 4/4 Uhr vertagte sih das Haus auf Montag 1 Uhr.

Einen Gang nah der

“1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen. L Srangsvollstreckungen, Aufeobote Borladungen u 3 Nerkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloofung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-G

E Steckbrief und Untersuchungs - Sachen.

[44686] Oeffentliche Ladung. Nacbenannte Personen: _ j 1) Der Pharmazeut Fedor Franz Xaver Konstantin riedrich Fischer, zuleßt in Dortmund, geboren am

3. Dezember 1860 zu St. Gertraud in Oesterreich, 9) ver Kaufmann Friedrih Koenemann, geboren

den 13. Juni 1860 zu Dortmund,

3) der Kaufmann Eugen Julius Carl Hobert, geboren am 27. Oktober 1862 zu Dortmund, 4) der Arbeiter Jobst Richard Wilhelm Alt-

5) der Matrose Gustav Emil RNiesenbruch, geboren am 31. Oktober 1863 zu Dortmund,

6) der Kaufmann Gustav Verghoff, geboren den 91, Mai 1863 zu Dortmund,

7) der Peter Wilhelm Beruards, geboren am 1. Oktober 1863 zu Dortmund,

8) der Müllerkneht Johann Theodor Dahlkamp,

9) der Ludwig Friedrih Maria Carl Fahle, ge- 10) der Wilhelm HDafsenteufel,

17, August 1863 zu Dortmund, 11) der Friedri August Here, geboren am

geboren am

12) der Franz Wilhelm Heppelmaun, geboren

13) der Heinrich Lüssen, geboren den 28. Januar 1863 zu Dortmund, : 14) der Carl Maier, geboren am 12. “November

15) der Missionézögling Adolf Möller, geboren 16) der Fuhrmann Heinrich Plag, geboren der

17) der Bergmann Anton Heinri Rihsie,

18) der Wilhelm August Stöbkenhöner, geboren

19) der Bäker Wilhelin Moriß Spenhoff,

20) der Heinrih Wilhelm Schlücßter, geboren am 12, Januar 1863 zu Dortmund,

werden beschuldigt, 7

als Wehrpflichtige in der Absiht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes- gebiet verlassen, oder nach erreihtem militär- pflichtigen Alter sih außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben,

Vergehen gegen §. 140, Absatz 1 Nr. 1 Str.-G.-B.

Dieselben werden auf

den 25. Februar 1887, Vorm. 9 Uhr,

Bei unenthuldigtem Ausbleiben werden dieselben von dem Königlichen Landraths3-Amt des Sladt- kreises Dortmund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver-

Zugleich ist durh Beschluß der Strafkammer des Mmiglichen Landgerichts zu Dortmund vou 25 No- 140 Str. G. B.

Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten mit belegt worden, was mit dem Bemerken

afengen derselben über das Vermögen der Staats- Me gegenüber nichtig sind. M. 358 86. Dortmund, den 4, Dezember 1886,

Königliche Staatsanwaltschaft.

j Ocffeatliche Ladung.

eit Klage vom 10, praes, 14. Juli 1886, zu Uf b rlanblung auf 8 Vormittags und bezw. Landgericht dahier,

L Civilkammer, bestimmt war, beantragt Rechtan-

eim, zur Zeit in Zuhwyl in der Schweiz gegen

aus Hofsteiten, nun

unbekannten Aufenthalts, zu L gf ¡wischen den Streitstheilen bestehende he tvird dem Bande nach getrennt und wird Beklagter als allein s{uldiger Theil

erklärt, 14 der Lebtere hat die Prozeßkosten zu tragen. "Gericht en Verhandlung hat das oben t au Montag, den 7. März 1887, Vormittags 81 Uhr, ded Justizaoba Saal Nr. 41, E welddn vagebäudes dahier, Termin festgeseßt, in iugelassen er F'etlagte dur einen beim Prozeßgerichte d u Rechtsanwalt zu ersheinen andurch ge-

lad d Nürnberg, den 6 D „verg, . Vezember 1886. Die Gerichtsschreiberei des K. Landgerichts. (L.8,) Der Kgl. Obersekretär : i aier.

080] St Ladung.

ulcht j ellmacersohn Stephan Szymanowski,

ult n Malpin, Kr. Schrimm, wird be-

iht, s 2 Wehrpflihtiger in Ab-

ehenden H dem Eintritte in den Dienst des eeres oder der Flotte zn entziehen, ohne as Bundesgebiet verlassen, oder nah

der

st drlaubniß e T2141 , , item militärpflihtigen Alter si außerhalb des

. dergl.

esellsch.

Bundesgebiets aufgehalten zu haben Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Derselbe wird auf den 16. Februar 1887, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Land- gerihte zu Schrimm zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah §8. 472 der Strafprozeftiordnung von dem Königlichen Landrath als Civil-Vorsißenden der Erfatz-Kommission zu Rawitsch über die der Anllage zu Grunde liegenden Thatsachen ausge- stellten Erklärung verurtheilt werden. (M2 7/86) Posen, 7. Dezember 1886. Königliche Staatsanwaltschaft.

H 2 Zwangi vollf reckunget, Aufgebote, Vorladungen u. vgl,

[44703]

In Sachen der Firma Theodor Ebelin hieselbft, Klägerin, wider den Maurermeister und W nehmer Heinrich Wasmus hieselbst, Beklagten, wegen Forderung, wird, nahdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme der dem Beklagten gehörigen Grundstücke, als:

der an der Südstraße sub Nris, 491 und 492 belegenen in eins gezogenen Häuser und Höfe sammt Zubehör, insbesondere den laut Protokolls vom 17. August 1871 nach lngerer Trennung mit dem Hauptgrundstück Nr. 491 wicder ver- cinigten Parzellen, abzüglih einer von dem zum Grundstücke gehörigen Garten abgetrennten, auf dem Handrisse mit d. g. h. i. d. bezeichneten 36 qm haltenden Parzelle, zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 24, November 1886 verfügt, au die Ein- tragung dieses Beschlusses im Grundbue am 29. November c. ecfoigt ist, Termin zur Zwangs- versteigerung auf

ven 29. März 1887, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselb# Zimmer Nr. 40 angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Vraunschweig, den 3. Dezember 1886.

Herzogliches Amtsgericht. YLI. Dr. Shilling. [44711] Aufgebot.

Als Theil des Nachlasses des verschollenen und für todt erklärten Bleichers Johann Arnold Ferdinand Westermann aus Ummeln, welcher zeitweilig in Bochum, dann in der Schweiz, zuletzt verlautlich in Nord-Amerika, angebli in Chicago gewohnt hat, sind bei der Königlichen Negierung in Minden circa 21 989 M. hinterlegt.

Der Versicherungsbeamte Theodor Westermann in München-Gladbah hat als angeblich einziges Kind und alleiniger Intestaterbe des genannten Erblassers die hinterlegte Summe nebst Zinfen für sich in An- spruch genommen.

Alle Diejenigen, welche gleich nahe oder bessere Erbansprüche oder sons Ansyruch auf den Nachlaß des Johann Arnold Ferdinand Westermann zu haben vermeinen, werden hierdurch) aufgefordert, ihre An- sprüche svätestens in dem vor dem Amtsgericht Minden in Westfalen auf

den 30. Juni 1887, Vormittags !1 Uhr, im Zimmer Nr. 18 anberaumten Termine anzu- melden und durch Vorlegung der nöthigen Urkunden zu begründen unter der Verwarnung, daß nah Ablauf des Termins die Ausstellung der Legitimations- Bescheinigung erfolgen wird.

Minden in Westfalca, den 6. Dezember 1886.

Königlich Preußisches Aintsgericht.

[44708] Aufgebot.

Der Kreistaxator Florentin Taniewicz zu Podzamcze hat das Aufgebot des Grundstücks zu Podzamcze Nr. 31 heantragt, welches er durch notariellen Ver- trag vom 13. Februar 1872 von den Hieronymus und Rosalie Lewandowski’s{hen Eheleuten gekauft hat und in dessen Eigenthumsbesitz es sich befindet. Bon den eingetragenen Eigenthümern des Grundstücks hat Marianne, geb. Thomas, verehelichte Woitystak, notariell die Eintragung des Antragstellers als Cigen- thümer bewilligt, während die übrigen eingetragenen Eigenthümer, Wittwe Marcianne Sokolewtka, Thomas Sokolewski und Elisabeth, geborene Soko- lewsfi, verehelichte Musiata, vor länger als einem Jahre verstorben sind.

Die unbekannten Eigenthümer des Grundstücks Podzamcze 31 werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. April 1887, Vormittags 94 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte und Ansprüche anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben würden ausgeschlossen werden. /

Kempen (Prov. Posen), den 5. Dezember 1886.

Königliches Nmisgericht. i B8197 Ausfertigung. | : Aufgebot. ;

1) Im Hypothekenbude für Beerbah Bd, I. S. 154 sind an 11. Stelle auf den Objekten P.-Nr. 224* 225 ab® 226 ab* dieser Steuergemeinde im Besiße des Dekonomen Johann Heinrich Hengelein von Eschenau unterm 12, Dezember 1826 452 S1. Vierhundertfünfzig zwei Gulden 1} °/oiger Voraus der vier minorennen Kohlmann’shen Kinder auf Grund der Vorausregulirungsurkunde vom 18. Fe- bruar 1814 intabulit.

2) Im Hypothekenbuche für Dedenberg Bd. I. S. 26 u. 30 find auf dem Anwesen des Köblers Konrad Stadelmann von Oedenberg Haus Nr. 6

Deffentlicher

——————— E S E E,

Anzeiger.

dort an I. RNangstelle unterm 26. August 1826 auf Grund des Kaufvertrags vom 28. Februar und 20. April 1824 für die Johann und Barbara Geiße- ler shen Gheleute zu Oedenberg 75 Fl. s\ievzig fünf Gulden mit 2% verzinsliczer Kaufschillings- rest eingetragen.

Nachdem die Nachforshungen nach dem recht- mäßigen Inhaber gedachter beider Forderungen fruht- los geblieben und vom Tage der lezten auf diese Forderungen sih beziehenden Handlungen an gerechnet dreißig Jahre verstrichen sind, ergeht auf Antrag der Hypothekenobjektsbesiter, Oekonom Johann Heinrich Hengelein von Escenau und bezw. Köbler Konrad Stadelmann von Oedenberg, an alle Diejenigen, welche auf die obigen Focderungen cin Recht zu haben glauben, hiemit die Aufforderung, ihre Rechte spätestens im Aufgebotêtermin

den 15. April 1887, Vormittags 8 Uhr, hierorts anzumelden, widrigenfalls im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Forderungen für er- loshen erklärt und im Hypothekenbuche gelöst würden.

Lauf, den b. Oktober 1886.

Königl. bayerisches Amtsgericht. Der K. Amtsrichter. Sc{warz. Zur Beglaubigung der Ausfertigung : Lauf, den 7. Oktober 1886. Gerichtsfchreiberei des K. Amtsgerichts. (L. S) Biel, F. Sekretär.

S / Ol Aufgebot.

Auf Antrag des Bauunternehmers Franz Seifert zu Ullersdorf bei Otimachau, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Nicolaus zu Münsterberg, wird das durch den Antragsteller angeblich verlorene Sparkassenbuch der Kreis-Sparkafe zu Bolkenhain Nr. 6484, welches für die minderjährige Tochter des Antragstellers Alma Seifert ausgestellt ist und Ende 1883 einen Bestand von 383,47 M hatte, aufgeboten.

Die Inhaber des Spackassenbuhs werden auf- gefordert, spätestens in vem auf

den 6. Juli 1887, Vormittags 10 Uhr, an der Gerihtsftelle, Zimmer Nr. 5, anberaumten Termine ihre Rechte anzumelden und das Spar- tassenbuch voczulegea, widrigenfalls die Kraftlos- erkläreng desselben erfolgen wird. ;

Volkenhain, den 4. November 1886.

Königliches Amtsgericht.

94127 E are Aufgebot.

Der verschollene Nademachergeselle Johann Jochim Heinrih Friedri Schult aus Lüblow, für dessen diesiges Vermögen hier eine Curatel anhängig ift, wird nah nunmehrigem Ablaufe von 30 Vorinund- schaftsjahren hierdurch geladen

binnen zwei Fahren von heute ab si bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden oder ven Ort seines Aufenthalts hierher bekannt zu machen, widrigenfalls au die Substanz seines Ver- mögens seinen nächsten Verwandten für anheim- aefallen erklärt werden wird.

Neustadt i. MeŒlb., den 7. April 1886.

Großherzogliches Amtsgericht. [33418] Anfgebot.

Der Gastwirth Carl Schröder in Hadersleben hat

das Aufgebot einer Empfangsbescheinigung folgenden

Inhalts : No 5067 Haderslevy Bank. ESA Haderslev, den 20. Mai 1885. Under Dags Dato modtaget af Herr C. Schröder, Haderslev den Sum —- Femten Hundrede Mark hoorfor herved gires Tilstaaelse. Mk. 1500 Pf. Hadersley Bank Noteret. beantragt. Der Inhaber der Urkunde .wird auf- gefordect, spätestens in dem auf Sonnabend, oen 7. Mai 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Krasiloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hadersleben, den 5. Oktober 1886.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1. Rissom. [44710] Aufgebot.

Der am 10. Januar 1832 zu Roebcel, Kreises Marggrabowa, geborene Ludwig Nitsh, welcher sich vor eiwa 30 Jahren in Gallingen aufgehalten hat und vor mindestens 20 Jahren als S neidergefelle in die Fremde gegangen ift, wird auf Antrag seines Abwesfenheitsvormundes, Schneidermeisters Friedrich Peinrich aus Bartenstein, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine, den 5. Oktober 1887, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer 7, zu En widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.

Vartenstein, den 1. Dezember 1886.

Königliches Amtsgericht. 11.

[44757] Aufgebot.

Die CGheleute Karl Hermes zu Isenburg und Mag- dalene, geb. Krah, vertreten durch Rechtsanwalt Meyer zu Neuwied, haben das Aufgebot der Urkunde über die im Hypothekenbuche des ehemaligen Schöffengerihts Isenburg Fol. 11. fol, 31 Nr. 84 und jeßt im Grund- buche von Jsenburg Band 4 Artikel 153 Bl. 13 Abtheilung 111. Nr. 2 zu Gunsten des Kaufmanns J. H. Kraemer in Neuwied, zu Lasten der Eheleute Valentin Keil in Jsenburg eingetragenen Hypothek

10, Far

». Berufs-Genofsenschaften.

. Wochen-Ausweise der deutshen Zettelbanken. . Verschiedene Bekanntmachungen.

. Theater-Anzeigen. nilien-Nachrichten.

/ In der Börsen-Beilage.

d. d. 27. Dezember 1870, Vormittags 9 Uhr, 152 Thlr. 12 Sar. mit 6/6 Zinsen seit 11. August 1869 in Antrag gebracht,

Der Inhaber der Urkunde spätestens in dem auf

den 22. April 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Dierdorf, den 6. Dezember 1886,

Königliches Amtsgericht. Spieß.

wird aufgefordert,

[44707] Aufgebot.

Der #Fleischergeselle Carl Julius S(hloesser, ge- boren hier am 14. Juli 1843, unehelicher Sohn der hier am 19. März 1882 verstorbenen Ernstine Ca- roline S{hloesser, welher am 23. Dezember 1872 von hier fortgegangen und nach Amerika ausgewan- dert sein soll, wird auf den Antrag des ihm zum Vormunde bestellten Rechtéanwalts Dr. Krahmer hier aufgefordert, si spätestens im Aufgebotstermine den 30. September 1887, Mittags 12 Uhr, bei dem unlterzeihneten Gerichte (Zimmer 63) zu A widrigenfalls feine Todeserklärung erfolgen wicd.

Königsverg i. Vr., den 1. Dezember 1886.

Königliches Amtsgericht. X.

Me) Aufgebot.

Auf Antrag des Kurators Kaufmanns Friedri Badenhausen hierselb| werden der am 12. März 1808 zu Binsförth geborene (Seorg Karl Eduard Swirice, Sohn des zu Binsförth verstorbenen Pfar- rers Schiricke, welcher verschollen ist, sowie seine etwaigen Leibeserben aufgefordert, fih spätestens im Aufgebot§3termin

am 21. April 1887, Mittags 12 Uhr, bei hiesigein Gericht zu melden, widrigenfalls der- selbe für todt erklärt und sein Vermögen an die nächsten Crben ausgehändigt werden wird.

Melsungen, den 30. November 1886.

Königliches Amtsgericht. Schaefer. [44705] Broclam. Zufolge Antrags des Levi Liebmann hausen, begründet mit der Angabe, daß die über seine Darlehnsforderung an den Müller Hermann Lößerih in der Bericher Mühle von 1209 sprehende Schuldurkunde vom 8. Dezember 1882 abhanden gekommen sei, werden mit dem Bemerken, daß beregte Forderung in die Hypothekenbüher von Berich Band I. Blatt 58, von N. Werbe Band 11. Blatt 47 und von Bringhausen Band 111. Blatt 52 eingetragen war und von dort in das Grundbuch von Berich Band I. Artikel 7 und 8, von N. Werbe Band I. Artikel 15 und Band 117. Artikel 66 und von Bringhausen Band I, Artikel 7 übertragen ist, alle Diejenigen, wel@e Ansprüche irgend welcher Art an jene Forderung zu haben vermeinen, hierdurch auf- gefordert, solche spätestens in dem Termine : den 4. März 1887, Morg. 9 Uhr, um so gewisser bei uns anzumelden, als widrigen- falls auf weiteren Antrag deren Ausschließung aus- gesprochen und die erwähnte Urkunde für kraftlos erklärt werden würde.

N. Wildungen, den 29, November 1886.

Fürstliches Amtsgericht. Abth. 11. A. Klapp.

Wird hiermit veröffentlicht.

Ronge, Gerichtsschreiber.

¿u Sa(lsen-

[44721] Vekanuntmachung.

Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nalh- laßgläubiger und Vermächtnißnehmer des am 21. September 1885 zu Berlin verstorbenen Kauf- manns Paul Bernhard Mense ist dur rechtskräftiges Ausschlußurtheil vom 17, November 1886 beendet.

Verlin, den 6. Dezember 1886.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 49. [44722] Beschluß. E

Das Aufgebot3verfahren der Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Schuhmachermeisters Herr- mann Fedtke zu Konitz ist beendigt.

Konitz, den 2. Dezember 1886.

/ Königliches Amtsgericht. [44738] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Auguste Schumann, geb. Spieler, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Benno Müh- sam, klagt gegen ihren Ehemann, den Hausdiener Ernft Traugott Schumann, zulegt hier, jeßt un- bekannten Aufenthalts, wegen böëliher Verlassung und Verfagung des Unterhalts mit dem Antrage:

das zwischen den Parteien bestehende Band der Ghe zu trennen, den Beklagten für den allein {huldigen Theil zu erklären und demselben die Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Nechtsftreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin, auf den 7. April 1887, Vormittags 10 Uhr,

; Jüdenstraße 59 11, Zimmer 7D, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 6. das ra 1886.

i / junrTe Gerichts\chreiber des Dan en Landgerichts T. Civilkammer 13,