1886 / 301 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Dec 1886 18:00:01 GMT) scan diff

aber sind sie auch vereint mit den pigmenttragenden Körperchen. Die pigmentragenden Plasmoedien find gewöhnli in geringerer Anzabl vorhanden. Im Fieberanfalle selbst und vor demselben sind diefe Organismen in großer Menge, nah dem Fieberanfalle aber oder nah Darreihung von Chinin ‘nur spärlich zu entdecken; in der Fieber- periode sind sie sehr beweglih, nah Chiningebrauch werden sie unbe- tveglih, sheibenförmig. Durch Injektion von Malariablut erzeugten M. u. C. bei einem gesunden Individuum We(selfieber, im Blute des Geimpften wurden Haemoplosmodien nachgewiesen. _— _ Ie Plasmodien nehmen das Haemoglobin der rothen Blutkörperccn auf, zertheilen dasselbe in Körnhen und seßen cs {ließli in schwarzes Pigment um. Filamente wurden in diefer Serie von 120 Fallen nit beobachtet, und nehmen M. und C. daber an, daß die Laveran- schen Filamente nichts weiter seten, wie amöbenartige ecortsâße der Plasmodien, welche sich hie und da abtrennen und als „Geißeln“ be- zeichnet werden können. In den pigmentlosen sowohl, wie in den pigmentirten Plasmodien können sich Spaltungen bilden, bis Häufchen von runden, ovalären, birnförmigen Körpern entstehen, welhe im Kreise um ein helleres Centrum liegen Diese Theilung soll den Vermehrungsmodus der Plasmodien der Malaria darstellen“ 1879 fanden Klebs und Tommasi-Crudeli in der Erde des römiscen Ackers den Malaria-Pilz, züchteten ihn und übertrugen ibn auf Thiere (siehe meteorol. Juli- und August-Nummer des „Deutschen Reichs-Anzeigers“ 1883). 1881 hat Ceci die außerordent- liche Emvfi: dlichkeit des Malaria-Pilzes und seiner Kulturen für Chinin festgestellt. Ein aus malarisher Erde Italiens gezüchteter Stabpilz ist selten oder fehlt, wenn selbst sehr geringe Mengen von Chinin binzukommen (Archiv f. experim. Pathologie u. Pharmacie 1882, Bd. 16, S. 45). Nah der Methode von R. Ko ch machte von Sehlen mit dem Blute zweier sizilianischer Malariakranken Kulturen, wobei eine bestimmte Art von Micrococcen si entwickelte. Er seßte nun dec Nährmasse in einem Verhältniß, welches einem Gramm auf eine mittlere Blutmenge von 5 kg entsprah, salz- saures Chinin hinzu und sah keine Entwickelung der geimpften Kokken eintreten. War das Blut zur Zeit des Fieberanfalles entnommen, fo entwickelten sich in den Kulturen Micrococcen, die den in den Erd- fulturen gewonnenen gleichen; aus dem der fieberfreien Periode ent- wickelten sich keine („Fortschritte der Medizin“ 1884, S. 580— 9591), A, Dochmann hat dur CEinimpfen von dem Inhalte der Bläschen der Lippenflehte Malariakranker gesunden Menschen echtes Wech}el- fieber gemacht (St. Petersburger Wochenfchrift 1880, S. 164), und C. Gerhardt hat durch CEiniwmpfen des im Anfalle eines täglichen Wecbselfiebcrs entnommenen Blutes tägliches Wechselsieber mit Milz- anshwellung erreiht; Chinin heilte die beiden geimpften Kranken (Zeitschrift f. kTlinishe Medizin 1884, Bd. 7, S. 372). Jn der medizinischen Klinik zu Heidelberg fand man im Blute von Wechsel- fieberfranken Stäbchen und Sporen, während das Blut von 25 anderen Kranken sie nicht aufwies. Selbft als- die Anfälle durch Chinin be- seitigt waren, blieben sie noch einige Tage, nahmen aber an Menge ab, und erft, als gegen eine Woche und darüber Chinin eingenommen war, vershwanden sie gänzlih. So geschah es in drei Fällen Del einem vierten, fehr heruntergekommenen Kalle mußte zur Heilung Arsenik herangezogen werden. Daß der Bacillus dur) das Chinin direkt getödtet würde, möchten wir niht annehmen. weil wir troß seines beständigen Gebrauches eine volle Woche hindur ihn noch lebend im Blute fanden. Derselbe dürfte vielmehr durch Chinin nur in ¡einer Entwickelung gehemmt und s{ließlich deshalb niht mehr gefunden werden, weil die vorhandenen Bacillen von selbst absterben, D De e Oelen Verte werben, neué Bacillen aber nicht mehr zur Entwicelung lommen. Es steht damit in Einklang, daß nach Beseitigung des Fieberanfalls das Chinin noch eine Zeit lang fortgegèben werden muß, wenn man vor einem Rückfall sicher sein will, d. h. so lange, bis auch der leßte Bacillus aus dem Blute entfernt ist (F. Ziehl, Deutsche mediz. Wochenschrift, 1882, S. 647). „Als die Gräfin del Chinhon die Chinarinde 1640 in Guropa einführte, waren durch unzweckmäßige Anlage und un- reinliche. Haltung der menschlichen Wohnungen vom Palast bis zur Hütte, durch die anhaltende Verunreinigung der von Wall und Graben eingeengten Städte, dur organische Abfälle, durch die zahlreichen Sümpfe und Brüche auf dem Lande mit ihrem Eintrocknen im Sommer und dem Verwesen ungeheurer Pflanzenreste die ieber allgemein, und Siechthum und Tod aus Fieberursachen tagtägliche wie unvermeidlihe Dinge“ (Binz, 1886). Markham (A memoir of the Lady Ana de Osorio, Countess of Chinchon, London, 1874, S. 71) zählt daher die Gemahlin des Vizekönigs von Peru zu den „edelsten Wohlthätern des Menschengeshlehtes“. Obgleich schon P. Barba, Prof. d. Medizin zu Valladolid: Vera praxis ad curationem Tertianae, Sevilla 1642, fchrieb, La Fontaine 1682 die Chinarinde besang, weil sie Ludwig XIV. vom Fieber befreit hatte, wurde sie doch als „nußlos, schwindelhaft und \chädlih" lange angefeindet. Seit das Chinin nicht nur als Heilmittel, sondern auch in nerhalb ge- wisser Grenzen sich als Borbeugungsmittel der Malariafieber bewährt hat, werden über 100 Millionen Gramm jährli verbraucht. Scweinfurth (Im Herzen von Afrika, Leipzig 1874, 1, 137 u. 392) sagt, daß die Hälfte aller Afrikareisenden dem Fieber erliegen, daß er durch den täglichen Gebrauch von drei Mal 0, g Chinin zwei Monate hindur, Sümpfe und Papyrushorste durhwarend, sich gesund erhalten habe. H. Stanley {reibt (Through the dark continent. London, 1878, I, 245), daß er durch 3,0 und 3,6 g Chinin auf cinmal an je 2 Tagen sich vom perniciösen Fieber befreit habe, und an anderer Stelle: „Drei Fieberanfälle brachten mich um 7 Pfund Gewicht. Aber ich chininisirte mich durch und durch und am fünsten Tage war ich_ höchst elend, aber das Fieber war überwunden.“ Na chtigal (Sahara und Sudan 1879, Bd. 1, S. 734) nennt daher das Chinin decn „größten Schaß für den in den tropiscen Gegendin Reisenden“. Daß andauernde Ausnahme mittlerer Mengen Chinin (zwei Mal täglich § 2) eine Malaria-Erkrankung verhüten kann, bestätigt Herß in Amsterdam (Ziemsson's Handbuch d. Pathol. u. Therapie 1877, Bd. 2, S. 869). Worin liegt der Grund der Wirksamkeit der Chinarinde gegen den Malariabacillus 2 Die Antwort ist: weil das Alkalolid der Chinarinte, das Chinin, das lebendige Protoplasma der Fähigkeit beraubt, Sauerstoff aufzunehmen, resp. zu athmen, „Das Chinin wird, sagt Binz 1886, von den Nervenzellen des Menschen noch in ftarken Gaben ertragen, ift jedoch für das Protopla8ma niederster Organismen fehr giftig, die Parameccien der Heujauche sind in ciner Verdünnung von 1 Theil Chinin auf 20000 Wassertbeile nach) 2 Stunden bewegungslos. Das Chinin beraubt das Protoplaëma der Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen. Die Gebilde, um welche es sih hier handelt, ersticken fehr leiht; man braucht sie dazu nur kurze Zeit in einer vers{lossenen Flasche zu beherbergen ; sie zerfallen darin ganz so, als ob Chinin auf sie eingewirkt hätte. Chinin, nur in kräftigen Gaben gereicht, leistet etwas im Fieber, diese Gaben geben , auf das Gewicht der Körpersäfte berechnet, keine größere Ver- dünnung, als die gegen allerlei Protoplasmen noch_ sehr wirkiam bke- fundenen. Diese Wirksamkeit hat ja Stunden lang Zeit zur Gnt- faltung; ardauernd bleibt das im Körper nur wenig zerseßte und erst \pât auêsgeshiedene Chinin mit den Malariabacillen der Säfte in Berührung und eine Schwächung derselben genügt was die vielen freiwilligen Heilungen beweisen —, um dem Orgänismus den Erfolg im Kampfe ums Dasein zu ermöglichen.“ Daß Chinin das Protoplasma der Fähigkeit des Athmens beraubt und dadurch tödtet, ist durch Nachfolgendes bewiesen: Arn 8's Ver- suche (Pflüger's Arciv Bd. XXRXI1., S. 531) haben am fiebecnden Thier ergeben, daß Chinin eine bedeutende Abnahme des Sauerstoff- verbrauchs in einer R wie Curare, herbeiführt: da nach dem Sektionsbefunde eine behinderte Circulation sowie ein Mangel an Blutsauerstoff ausgeschlossen ist, fo läßt sih diese Abnahme des Sauerstoffverbrauhs nur dur cinen hemmenden Einfluß des Chinins auf die lebende Substanz der Organe erklären. Es fett also das Chinin die Energie der Orydation in den Geweben, resp. den Lebens- prozeß herab, bis er {ließli unmöglich wird,“ Ftiecler ke- stätigt, daß Kaninchen mit fauligem Fieber pro Kilo Thier in einer Stunde ohne Chinin 637 2 cem, mit Chinin 452 cem Sauerstoff ver- brauchten, so daß die Fiebertemperatur um 2 bis 3 Grad sank. Ebenso

sank nach Buß 1874 beim Bauchtyphus die Kohkenfäure- Produktion nah 1,5 & Chinin einmal um 32 Prozent. „Die im Orgenismus so weit und vielfach verbreiteten Lymphkörperchen oder farblofen Blutzellen verlangsamen ihre eigenthümlihen Be- wegungen fon bei ciner Verdünnung des Chinins in der Flüssigkeit, worin fie s{wimmen, von 1 zu 20000 und werden in stärkéren Lösungen fast augenblicklich granulirt und sterben ab“ (Engelmann in Utreht 1885). „Nimmt man farblose Blutzellen, z. B. frischen Eiter, verdünnt ihn mit dem 20fachcn an Waffer und fett dann einige Tropfen Guajaktinktur hinzu, so sieht man fast augenblicklich die Reaktion des atomistischen Sauerstoffs (01), eine schöne Bläuung, eintreten; sie bleibt ganz aus, wenn man den verdün:ten Eiter einige Zeit mir einer neutralen Chininlösung verseßt hat. Weil nun die aanze.Neaktion nur von dem Protoplasma abhängig ift und weil die Lebensäußerungen des Protoplasmas an den Zutritt von Sauerstoff gebunden sind, ist zu s{chließen, daß Chinin die farblosen Körperchen lähmt oder tödtet, indem es sie der Fähigkeit beraubt, Sauerstoff aufzunehmen und zu verarbeiten. Diese Körperchen haben eine erhöhte Bedeutung dadurch gewonnen, daß man sie als ezreßzellen der Parasiten bezeichnet und daß man die Organe, welchs aus ihnen ganz oder vorzugsweise bestehen, als Brutstätten und Angriffspunkte der krankmachenden Spaltpilze, wie die Milz im Malariafieber und Typhus, kennen lernte.“ Daß Chinin dem Protoplasma dic Fähig- keit zum Athmen nimmt, lehrt dieses: „Die Phosphorescenz lebender Materie ift cine Athmung, ein Oxidationsvorgang gewisser Spaltpilze. Eine intensiv phosphorescirende Flüssigkeit zeigte nach Zusaß von Chinin im Verhältniß von 1 zu 14 000 ftetiges Abnehmen der Leudht- kraft und war nah 30 Minuten erloshen. Chinin 1 zu 2800 Theilen Wasser zerstörte diesen Lebensvorgang fast augenblicklich“ (Heubach, Archiv f. experim. Pathol. u. Pharmacie, 1875). „Bringe ih ozoni- sirtes Terpentinöl zu einer alkoholischen Guajaklöfung, so zeigt sich fast augenblicklih die Oxidation, sobald ih, jagt Binz 1886, einen Tropfen Blutes zusetze; diese sogenannte Sauerstoffübertragung, welche der Blutfarbstoff veranlaßt, wird gehemmt, wenn ein neutraleë Chininjalz dem Blute im Verhältniß von i zu 20 000 hinzugefügl wird.“ Dadur nun, daß Chinin den vitalsten Lebensvorgang der lebendigen Materie, die Sauerstoffaufnahme, auch beim Menjschea \chädigt, erklären sich alle Nachtheile seiner Anwendung, sobald es in relativ oder absolut zu starker Gabe oder zu lange Zeit genommen wird. „Der Chininrausch äußert sich als Schhwerhörigkeit, Sausen und Klingen im Ohr, Nebelfeit, Würgen und Crbrechen, Schwere in den Gliedern. Ist die Dosis hoch genug, so wird das Herz von der Lähmung ergriffen und fteht still“ (Vinz 1886). Giacomini (Annali univerzali di med. 1841, N H S. 389) schreibt: „Ein Mann von 45 Jahren nahm 10,8 g \chwefel- saures Chinin; nah 1 Stunde Kopf- und Magenschmerz, Schwindel, Abfall der Kräfte, Bewußtlosigkeit. Gesicht blaß, die Lippen bleich und kühl, ebenso die Glieder, Puls langsam, kaum zu fühlen, Pupillen sehr erweitert, Gesicht und Gehör nah Rückkehr des Bewußtscius fast vershwunden. Am fünften Tage konnte der Kranke das Bett ver- lassen. Allgemcine Schwäche und die des Gesichts und Gehörs hielten noch lange Zeit an.“ „Die Störungen des Gebhörs dauern in der Negel nur Stunden oder cinige Tage.“ Vailly (Gaz. médic de Paris, 1851, S. 128) berichtet, es sei ein Fall von Taubstummheit dur Chinin veranlaßt worden und daß er in Afrika bei einem Fieberkrankcn auf große Gaben Chinin eine viermonatliche Taubheit des einen Ohrs beobachtet habe. Schwabach theilt in der Deutsch. mediz. Wochenschrift, 1884, S. 163, mit: „Ein 37jähriger Mann nahm 1,2 g salzsauren Chinirs gegen Fieber auf einmal, wurde fieber- frei, bekam gleich fehr starkes Ohrensaufsen, Schmerz im linken Ohr, Schwindelfälle und intensive Schwerhörigfkeit. Links wurde das Ticken der Uhr und der Klang der Stimmgabel von ken Kopfknochen nicht mehr wahrgerommecn. Aufnahme von 5 g salicylsauren Natrons in 5 Stunden vershlimmerte Alles. Das Hörvermögen war nach einigen Monaten troß ohrenärztlicher Behandlung noch immer s{chlecht,“ Bei einer Kaße wurden durch Füttern mit Chinin Entzündungen und Blutungen im Shneckeikanal und in anderen Theilen des inneren Gehörorgans künstlich bergestellt. Sehstörungen nah Chinin hat man häufig beobadtet (Briquet, Traité Thérap. de Quinquina, Paris, 1853, S. 168); fie werden durch direkte Lähmung des Sehnerven bedingt; v. Graefe kat zwei Fälle bei Malariakranken beschrieben (Amaurose nah Chiningebrauch, 1857); in dem einen Falle waren während mehrerer Woten 21,6 g, in dem anderen Falle acgen 30 c genommen worden. Die Sehshwäche resp. Erblindung dauerte ineh- rere Monate. Eine 3ö5jährige Frau, theilt Gruenig 1881 mit, verlor nah 4,8 g Clinin, die in 30 Stunden genommen waren, Ge- hör und Gesicht; innerhalb der ersten Tage kehrte die Hörfähigkeit zurück, die Blindheit der peripheren Nethautleiden blieb für immer die der centralcn Theile vershwand langsam innerhalb sechs Monaten. Leiden der Haut sind nach Chinin sehr häufig, oft {on na kleinen Gaben, z. B. nach 0,1 bis 0,15 alle sechs Stunden, ja nah 0,03 g. Da allcs Chinin, welches den Körper verläßt und das sind 94 9/0 die Nieren passirt, so wurde Eiweißharnen und cinmal nah 4 g tagüber genommen Entzündung der Blase mit heftigem Fieber beobachtet (Tomafelli, Catania, 1874). Chinin macht zuweilen Fieberanfälle mit rheumaähnlihen Anschwellungen der Gelenke. Nachtigal schrieb 1881: „Mir selbst verursachte das Chinin jedes mal vor seiner stets sicheren Wirkung einen so starken Fieberanfall, daß ih in Fällen geringerer Krankheitsintensität Bedenken trug, das- selbe anzuwenden.“ Binz sagt: „Es ist nit gerathen, in allen Fiebern ohne Auswahl mit starken Gaben Clinin vorzugchen und gerade dann nicht, wcnn das Herz {on bedenkliche Schwäche dar- bietet. Jn solchen Fällen kann nah Gaben von 1, bis 2,0 g Chinin der Tod in kurzer Zeit mit folher Unmittelbarkeit eintreten, daß die Mitschuld des Arzneimittels wenigstens sehr verdächtig erscheint.“ Wright beobachtete 1884 bei einem 24jährigen Phthisiker auf 1,8 g Et: kaltung, große Herzschwäce, Blausucht, Athembeschwerden, in einem zweiten Falle 3440 C., seltene und aussetende Vulse, s{chnappende Athmung. Lamb sah einen kräftigen dreijährigen Knaben nah 2, c Chinin binnen ciner Stunde dur allgemeine Lähmung sterben. Die Sektion bestätigte die Abwesenheit jeder anderen Todesursache. Die Giftwirkungen erklären ih leiht: Kerner (Archiv f. Physiol. Bd. 3, S. 1:0) fand 90, 95 und 96 9/% Chinin im Harn wteder. Die Ausscheidung begann 15 bis 45 Minuten nach der Aufnahme, war in der zwölften Stunde am slärksten und dauerte bis zur 48. und 60, Stunde. Chinin ist C20 H24 Ne 02 (S treder), kann fomit mit feinem vollen hohen Atomgewiht durch Verdrängung des Wasser- stoffs âßend auf die lebendige Substanz einwirken und dadur Ent- zündungen und Blutungen verursachen. :

Die chronische Malaria kommt in unseren Breiten deshalb schr bäufig vor, weil cin längeres oder schwereres Wechsel fieber zumeist nicht so lange in Behantlung genommen wird, als bis jede Spur ciner Milz- ans{wellung getilgt ist. So lange noch ein Rest von Milzanshwellung besteht, treten zeitweise, oft nach monatelangen Intervallen, mit und ohne jede voraus8geaangene Schädlichkeit (Verdauungsftörunag, Er- fältunag, Gemüthsdepression) Ficberanfälle auf, welche bald als rheu- matishes, bald als Schnupfen-, bald als katarrhalishes Fieber, bald als fieberhafter Magenkatarrh, bald als neuralgisches oder geschwüriges oder gar krebsiges Magenleiden gedeutet und deshalb in ihrer Wesen- heit verkannt werden, weil die bis zur achten oder siebenten oder festen Nippe hinaufreitende Milzvergrößerung, die nicht dur Pal- pation, fondern nur dur Perkussion festzustellen i, meist übersehen wird. Diese einen oder mehrere Tage andauernden Fieberanfälle, welche dur Zeiten völligen Wohlseins unterbrochen werden, \{wächen die Widerstandéfähigkeit gegen - Schädlichkeiten, und führen, wie Sektionen lehren, nic;t selten sogar Verdünnung und Erveiteroug der Herzwände herbei, und verursachen dadurch, taß anscheinend kräftige Männer leiht akut erkranken und bei ciner akuten Erkrankung an Herz- \{chwäche zu Grunde gehen. So kehrten z. B. der Afrikareisende Hilde- brandt und Kähler-Pascta mit einer Milzanshwellung, obglei ge- warnt, der Erste nah Zanzibar, der Andere nach Konstantinopel zu- rück und gingen beide sehr bald nah ihrer Ankunft der Eine an Ruhr, der Andere an Kopsrose zu Grunde. Auch die Bright'sche Krankheit sieht man aus vernachlässigter chronischer Malaria hervor- gehen. Als die Eisenbahnverwaltungen der füd-italienishen Gisen-

bahnen ihre Bahnwärter dur täglihe Gaken von Chinin vor der Malaria hüten wollten, mußten die Versuche aufgegeben werden, weil sie Zittern der Glieder (Ebbete) 2c. herbeiführten. Auch Arsenik (Tommasi-Crudeli: Sulla preservazione dell’ uomo nei paesìi dj malaria. Rom 1880 u. 1885) wird ebenso, wie Chinin, na dem chemischen Geseß der Substitution und na der physikalishen Wahr- heit, daß durch ponderable feste Körper die Zellenkräfte nit vermehrt werden können, als Prophylaktikum s{ließlich versagen. Ganz anders stehts mit 03, das den Anforderungen der movernen Chemie und Physik genügt und daher die jetzige Periode der Skepsis überstehen wird! Graf X. erkrankte nah zweijährigen Aufenthalte in Egypten, Sutan, Syrien auf der Nückkehr in Marseille am Wechselfieber. Es traten 15 Jahre hindurch Magenschmerzen zeitweise auf, welche An- fangs als Neuralgie, fodann als Magengeshwür und fch{ließlich als Magenkrebs wegen Fruchtlosigkeit der angewandten Mittel gedeutet wurden. 1874 ergab die Untersuchung eine Milzanschwellung bis zur 7. Rippe, es lag kcin Magenleiden, fsondern der nit getilgte Nest des früheren Wech)elfiebers vor. Nach fechswöch{centlichem Gebrauch von 03 war die Milzanshwellung beseitigt und ist das Leiden bis heute, wo Graf X. Landrath und Mitglied des Reichstages und Ab- geordnetenhauses ist, niht wiedergefehrt. Premier-Lieutenant von Y,, in Schleswig stehend, hat seit 1870 zeitweise Anfälle _von Druck im Kopf und in der Magengegend, von Schwindel, ven VDhnmat, die bald mit mehr, bald mit weniger Fieber verbunden sind. Jn den leßten 5 Jahren traten, zumal im Sommer, starke eieberanfälle, ver- bunden mit einem aus Quaddeln, die zumeist die Größe eines Zehn- pfennigstückes haben, bestehenden Hautausshlage auf. Anfang Januar 1886 bestand eine Milzanshwellung bis zur sechsten Rippe und zum Nande der kurzen Rippen. Das Leiden datirte von einem im Feld- zuge 1870 und 1871 aufgetretenen Wechselfieber. Die Absicht, den Dienft aufzugeben, hat Patient nicht mehr, da etne in Berlin aus- geführte Kur mit 03 nah einem Berichte vom 1. Juli 1886 das Leiden bis auf fieberlose Anfälle von -sehr geringem Dru in der Magen- gegend und schr vereinzelten, höchstens erbsengroßen Quaddeln beseitigt hat. Bei der Abreise war die Milz noch nit völlig reduzirt, 03 war unter schr ungünstigen Wohnungsverhältnissen und mit einer act- tägigen Unterbrewung zu kurze Zeit, höchstens 5 Wochen gebraucht ; nichts steht im Wege, daß in Flensburg durch O03 jede Spur des Leidens getilgt wird. Kammergerichts-Neferendar X.,, Sobn eines Gymnasial-Direktors, war {on als Gymnasiast dem Anscheine nach magenleidend, da er von Magendruck, Uebelkeit, Brechneigung, Sod- brennen, namentlih nach Genuß von Bier oder Sodawasser, zeitweise befallen wurde. Die Dienstwohnung des Vaters war ein altes Kloster, dunkel, falt, feucht, die Klosterkirche hielt die Sonne vom Hause ab, 1856 geboren, trat Pat. 1873 in die Armee und wurde 1874 Ueute- nuit. „Nachdem ih 3 Jahre gedient hatte, fühlte ih mich nach an- dauernden körperlichen Bewegungen ungemein matt, später gesellten ih nach längeren Märschen heftige Schwerzen in den Gelenken und im Diücken, verbunden mit Reibung8geräuschen in den Gelenken, hinzu und hatte ic manchmal das Gefühl, als ob der Körper, namentlich die Beine, plößlich in heißes Wasser getauht würden; hierzu traten Schwindclanfälle und anhaltendes Zittern, namentlich des Kopfes und der Brustmuékeln; auch Hüpfen einzelner Mus*elparthien war bis- weilen sihtbar. Alkokßolbaltige Getränke machten, zumal wenn sie Kohlensäure enthielten, selbst in geringer Quantität, mir in meinem star aufgetriebencn Leibe Beshwerden. 1877 und 1878 wurde ih wegen „Rheumatiêëmus“ nach Warmbrunn geschickt und nahm 1879, da ih in Warmbrunn keine Besserung gefunden hatte, meinen Ab- \chted. Nach meinem Abgange verloren ih in Folge dcr größeren körperlichen Ruhe die Zitterersheinungen, nur nah dem Genuß von alkoholhaltigen Getränken traten sie wteder ein. Ich studirte_nun- mehr jura und wurde zur Kur nach Karlébad und an die Ostsee gesandt, allein Sodbrenuen, Erbrechen am Morgen, Auftreibung des Leibes verließen mich niht. Anfangs April 1886 trat ein starker Anfall von Sc@windel, Uebelkeit mit starken Beängstigungen und Druck ün Hinterkopf auf. Der Arzt stellte die Diagnose auf Ob- struktion und Nervenüberreizung in Folge der {chriftlihen Eramen- arbeiten, welche im Januar und Februar 1886 von mir angesertigt wurden. Ich nahm viele Wochen Abführmittel, genoß außer Butter- mil) und Weißbrod fast gar nichts, so daß ich ungemein {wah wurde; tie Beängstigungen und die Neigung zum Schwindel hielten troßdem an und die nervöfe Neizbarkcit, das Hämmern im Kopfe wurde größer. Cin Aufenthalt im Ostseebade diesen Sommer änderte an meinem Zustande nichts, der allgemeinen Mattigkeit gesellten ih kalte Schweike zu, beide Symptome nahmen unter den Studien zum mündlichen Cramen zu.“ 16. Oktoter d. I, wurde Anschwellung der Milz bis zur se{chsten Nippe und zum Rand der kurzen Ripven kon- statirt und 03 verordnet. 31./10,: nah dem Früßstücck Beklemmungen, Der Ede Sd Ub Nur ate O L S nur Druck nah dem Essen von einer Stunde und Kopfschmerzen. 3,/11,: Leib nicht mehr aufgetrieben, Nachlassen der Kopfschmerzen, etwas Druck in der Magengegend, Nachmittags geringes Fieber. 4/11. u. 5,/11.: kein Fieber, keine Kopfshmerzen, nur Druck nach dem Essen. 6./11.; Sch{chwäche geringer, nament- lih in den Beinen, Aussehen und Stimmung erheblich besser, Milzdämpfung bis zur siebenten Ripve. 27./11:: Milzdämpfung bis zur achten Nippe, 320 ecm 053 sind durch Trinken und 50 stündiges Inhaliren gebraucht. Krankheits - Symptome nur andeutungêweife noch vorhanden, völlig normale Éörperlihe und geistige Leistungs- fäbigkeit, blühendecs Aussehen. 11./12.: wird das Assessor-Examen bestanden, 15.,/12. 1886 ist die Milz und das Befinden normal, die Kur zu Ende nah Verbrauch von 400 cem 03. Diese 400 cem sind =— 85 Decigramm 03, so daß bereits durch Umwandlung von 03 zu 03 den Zellen 524 kleine Calorien, d. h. eine Kraft zugeführt wurde, durch welche 424 Gramm 524 Meter hoh oder 524 Gramm 424 Meter hoch geboben werden; hierzu kommt gemäß der Claustus schen Rechnung, nach welcer ein Sauerstoffmolekül bei Körpertemperalur (379 C.) rund 196 Kilometer zurücklegt, die Zufuhr von Kraft in einer Größe, mit welcher 85 Gramm 1960 Mcter hoch oder 1960 Gramm 89 Meter hoch gehoben werden. Professor X. hatte 1848 in Rom Wechselfieber, gebrauchte in Potsdam £4 Jahr Chinin und Arsenik, behielt die Ficberanfälle abgeschwächt und zeitweise bei, erhielt 1599 eine durch halbscitige Lähmung sich zeigende Ernährungsstörung der reten Hirnhälfte und zeigte am 10./12. d. F. eine Milzanschwellung bis zur sechsten Rippe. 03 wird Fieber und Milzanschwellung dé- seitigen, den Verfall ver Zellenkräfte des Gehirns verlangsamen. Die Schlüsse aus den vorhergehenden chronischen und in früheren Nummern mitgetheilten akutcn Malariafällen sind, daß leichtere akute Wechselfieber durch 03 allein beseitigt werden können, daß beim \{chweren akuten Wechselfieber dur gleichzeitige Anwendung „von Chinin und 03 einerscits mehr, als durch Chiain allein zu erreichen isr, andererseits die gefährlihen Gaben von Chinin leihter vermieden werden können, daß in chronischen Malariafällen, in deuen ohnehin durch Untergaug rother Blutscheiben der Lebensprozeß vermindert "ll, 03 dem Chinin: und Arsenik deshalb vorzuziehen ift, weil dur 03 die Zellkräfte, welche die Malariaparasiten zu überwinden haben, ver mehrt werden und der Lebens- resp. Orydationsprozeß auf tete Ie male Höhe wieder gebracht wird, daß Complikationen von Malaric mit Chinin- oder Arsenikvergiftung durch 03 behandelt werden mühei. Von den aus Afrika zurückkehrenden Forschern, welche vom Der’. untersucht wurden, hatten Prof. Dr. Peters, der verstorbene Direlio! des Berliner Zoologischen Museums, starke Leber- und Milzanfchwel lung, Graf Schlieffen-Schlieffenberg und Hildebrand! eine Milzanshwellung, während Reichardt, der si zuletzt im indisde! Hochgebirge aufgehalten, und seine beiden Gefährten, Böhm uwe Kayser, am Fieber verloren hatte, nur mit einer Masern verglei® baren Hautaffektion zurückkehrte, welche leiht zu beseitigen war.

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Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem General-Major z. D. Roos, bisher Commandeur

der 38. Jnfanterie-Brigade, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Shhwertern am Ringe; dem Obersten ¿ D. Freiherrn von Boenigk, bisher Commandeur des 1, Nassauishen Jnfanterie-Regiments Nr. 87, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Genexral- Lieutenant z. D. von Olszewsfi, bisher Commandeur der M. Division, den Königlichen Kronen-Orden erster Klasse; dem Direktor der Sternwarte in Berlin, - Geheimen Regierungs- Kath, Professor Dr. Förster, und dem ständigen Sekretär der Akademie dèr Wissenschaften in Berlin, Geheimen Regie- rungs-Nath Professor Dr. Auwers, den Königlichen Kronen- Orden zweiter Klasse; dem Förster Bartsch zu Fliederbruh im Kreise Greifenhagen, dem Forstaufseher Rupp zu Fron- hausen im Kreise Marburg, dem Gemeindevorsteher Sils? y zu Kammelwiß im Kreise Steinau, dem früheren Gemeinde- vorsteher Piskol zu Goslau im Kreise Kreuzburg O.-Schl., dem pensionirten Weichensteller Christoph Hoffmann zu Lüneburg, dem pensionirten Lokomotivhèizer Heinri ch Men- gels zu Harburg, dem Husaren Oßwald Seidel im 1, Schlesishen Husaren-Regiment Nr. 4, dem ehemaligen Gartenarbeiter Franz Eckert zu Ne§-Weißstein im Kreise Valbdenburg, und. dem Dienstkneht Christian Bielke zu Langmeil im Kreise Züllichau-Schwiebus das Allgemeine Ehren- zeichen; sowie dem früheren Musketier im 1. Nassauischen onfanterie-Negimeitt Nr. 87, Bäcker Eshb ach zu Avolsheim im Kreise Molsheim, und dem früheren Pionier im Nieder- shlesishen Pionier-Bataillon Nr. 5, Zimmermann Gustav chmidt zu Nieder-Bielau im Kreise Görlitz, die Nettungs-

Medaille am Bande zu verleihen.

h jz is b H Deutsches Reich.

Bekanntmachung. Post-Dampfschiffverbindung zwishen Stettin und Kopenhagen.

Die Postbeförderung auf der Dampfschiffslinie Stettin— Kopenhagen ist für die Dauer der Winterzeit eingestellt. Berlin W., den 22. Dezember 1886. i Der Staatssekretär des Reichs-Postamts. Jn Vertretung: Sachse.

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst gerußt: dem Geheimen expedirenden Sekretär und Kalkulator im Ninisteruum der geistlichen, Unterrichts- und M edizinal- Angelegenheiten, August Schulze, den Charakter als Rech- nungs-Nath, dem Geheimen Registrator in demselben Ministerium, Emil Eduard Daege, den Charakter als Kanzlei-Nath, und dem Kreis-Physikus Dr. med. Asmus Julius Thomas l en zu Kappeln den Charakter als Sanitäts-Rath zu verleihen.

Finanz-Ministerium.

Der Kreis-Sekretär Hellmann aus Nawitsch ist als Vuchhalter bei der Haupt-Buchhalterei des Finanz-Ministeriums angestellt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Den Registratur-Hülfsarbeitern im Ministerium der geist- lihen 2c. Angelegenheiten, Beier und Röseler, ist der Charakter als Geheimer Registratur-Assistent verliehen worden. Am Schullehrer-Seminar zu Rawitsch ist der bisherige kommissarische Hülfslehrer Baer definitiv angestellt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Der Forst-As}sessor von Freier ist zum Oberförster ernannt und demselben die durch Pensionirung des Ober- crilers Cusig erledigte Oberförsterstelle zu Woidnig im-Re- Rerungsbezirk Breslau übertragen worden. / en Domänenpächtern Heinrich Sigismund Pit \ch zu Heiligenwalde, Hugo Schrewe zu Kleinhof, Regierungs- Girf Königsberg, und Richard Brendecke zu Duttenstedt, églerungsbezirk Hildesheim, ist der Charakter als Königlicher er:Amtmann beigelegt worden.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten. i Der Regierungs - Baumeister Richard Eger in Berlin l zum Königlichen Wasser - Bauinspektor ernannt und dem- elben eine tehnishe Hülfsarbeiter|telle bei der Königlichen

F e m E: Tame Es vormals Nafsauis{hes Staatsanlehen von

49%iges 7200000 FI. d. d. 30, September 1862.

Partial-Obli von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. tember 1862 sind nachverzeihnete Nummern gezogen worden: _A. Zur Rückzahlung auf den 1. April 1887.

Litt. N. à 100 Fl. = 171 Æ 43 4 Nr.

625 982 1260 1443 1453 1725 1820 2042 2239 2248 2256 2300 2404 2747 2786 3119

3800 F[. oder 6514 M 34 », Litt. O, à 200 Fl. = 342 M 86

oder 4457 M 18 ». Litt. P, à 500 Fl. = 857 M. 14 y 470 816 1537 1586 1834 2027 2044 2207 2620 2638 2657 2833 2889 3000 3033 3072 3141 3210 3669 4230 4236 4288 4331 4415 4799 4838 4863 5381 5428 5683 5707 5717: 5794 6065 6250 6290 6314 6324 6360 6481 6684 6975 7101 7218 7494 und Litt. Q. à 1000 Fl. = 1714 M 29 15 Stü über 15 000 Fl. oder 25 714 M 35 9. Summa 121 Stück über 48 900 Fl, oder 83 828 46 57 A. B. Zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1887. Litt. N. à 100 Fl. = 171 M 43 »

= 42 Stück über 4200 Fl. oder 7200 M 06 s. Litt. O. à 200 Fl. = 342 86 S

961 1135 1306 1365 1488 1542 1732 1897 1917

über 2800 FI. oder 4809 4 0", Litt. P. à 500 Fl. = S. 14

2186 2389 2534 2628 2652 24679704 3571 3773 3883 4405 4452 4545 4727 9984 6416 7059 7320 7321 7410 7474 7484 7505 7742 7746 7771 7781 7809 = 56 Stüdt über 28000 FL. oder 47 999 6 84 s.

Litt. Q. à 1000 Fl. = 1714 A 29 § Nr. 70 217 357 501 747 C95 780 790 1021 1138 1148 1405 1719 2077 2156 = 15 Stüd über 15 000 Fl. oder 25 714 M. 35 4,

Summa 127 Stück über 50 000 Fl. oder 85 714 M 29 S.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be- merken benachrichtigt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine stattfindet, bei folgenden Stellen erhoben _werden können: bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M,, bei der König- lichen NRegierungs-Hauptkasse in Wiesbaden, sowie bei jeder anderen Königlichen Regierungs-Hauptkasse, bei der Königlichen Staats\chulden- Tilgungskasse in Berlin und bei der Königlichen Kreiskasse in Frank- furt a. M. i Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen mit den dazu gehörigen Zinsscheinen und Zins\hein-Anweisung, und zwar bei denjenigen unter A mit den Zinsscheinen Reihe IV: Nr. 6 bis 8 nebst Zins\chein-Anweisung, bei denjenigen unter B mit den Zins- scheinen Reihe 1IV Nr. 7 und 8 nebst Zinsschein-Anweisung. Der Geldbetrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapital zurücbehalten. | Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei dem

4737 4747 5018 5327 5337

vorgenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs- Hauptkasse in Wiesbaden oder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zinsfcheinen und Zins- schein - Anweisung dur diese Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden und ift es deshalb nöthig, diese E On einige Zeit vor dem Rückzahlungstermin einzu- reichen. Rückständig find noch aus den Verloosungen : Oktober 1876: P. Nr. 5821.

Q. 1242 1419

April 1885: N. Nr. 1120 1670. P. 5655. : pro 1, Oktober 1885: N. Nr. 669 1660 2336 3064 3350 4519 P. 674 1041 1957 2058 6151. Q. 1065.

4811 4991. 0. 1161. pro 1. April 1886: N. Nr. 805 1934 3046 3894 4999 5798. P, 903 1407 1619 1853 5034 5044

0. 695 848 1055 1273 1378. 6007 7109 7146. Qi 1483,

pro 1. Oktober 1886: N. Nr. 67 1459 1954 1980 3039 3190 3845 4230 4236 4240 4863 5561 5776 5786 9935, 0. 694 844 1701 1958, P. 783 793 803 1517 1863 2047 2828 6310 6957 7203 7280 7338. Q. 378 912 1559. Wiesbaden, den 10. Dezember 1886,

Der Regierungs-Präsident : von Wurmb.

pro 1. Prv L.

Befanntmachungen auf Grund des Reichhsgeseßes vom 21. Oktober 1878.

Auf Grund des §. 12 des Reichsgeseßes gegen die gemein- gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Druckschrift: „Z Pola Walki Ksiazeeczka Pierwsza Genewa Wydawnictwo Walki Klas Orga nizacyja Proletary jat. W. Drukarni Przedswitu-Imprimerie de l’Aurore 1886‘ nach §. 11 des gedachten Geseßes durch den Unterzeichneten von Landespolizeiwegen verboten worden ist. Î

Berlin, den 20. Dezember 1886.

Der Königliche Polizei-Präsident.

inisterial-Baukommission verlichen worden.

H Nr. 11 52 63 240 533 689 750 996 1120 1364 1499 1688 1987 = 13 Stü über 2600 Fl.

Nr. 46 95 96 353, 373 2769 4301 6055 7330 7916 = 55 Stück über 27 500 Fl. oder 47 142 4 70 4. i Nr. 493 514 544 718 728 738 757 782 969 10201070 1128 1464 1633 1718 =

Nr. 45 98 322 635 866 962 985 997 1029 1070 1165 1565 1575 1822 1927 1998 2161 2203 2240 2413 2779 2890 2943 3437 3618 3669 3898 4004 4015 4035 4136 4691 4703 4728 5076 5480 5537 5547 5586 5639 5726 5907

Nr. 10 149 523 747 947 14 Stüdck

f 4 Nr. 39 196 200 346 450 924 934 544 604 784 1345 1797 1560 1766 1864 2025 2117 2169 2722 2755 §770 2795 3524

% 22. Dezember, Abends.

Bei der am s. d. M. stattgefundenen zwanzigsten Verloosung der ationen des unter Vermittclung des Bankhauses M. A. : t. negociirten 49%/o igen vormals Nafsauishen Staatsanlehens von 7 200000 Fl. d, d. 30. Sey-

262 369 480 502 530 2066 2069 2077 2155 3121 3155 4010 4059 4071 4125 4406 4647 4657 47i8 4856 5065 5319 = 38 Stück über

'

j Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 3 j | Juserate nimmt an: die Königliche Expedition |

des Dentschen Reichs-Anzeigers und Köuiglich Preußischen Staats-Anzeigers Verlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32.

18G,

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und JImaktiven Heere. Berlin, 14. Dezember. Comp. Chef vom Inf Regt. Nr. 58, dem zum überzähl. Major, aggregirt. Driefel, Hauptm. vom General- stabé der 4. Div,, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 58, Hoff meister, Hauptm. vom Generalstabe des Il. Armee-Corps, zum Generalstabe der 4. Div, Gallwißt, FERE vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des IL Y rmee-Corps, versetzt. Bogen, Hauptm. aggreg. dem Generalstabe, unter Belaffung bei dem Generalstabe des 1IV. Armee-Corps, in den Generalstab der Armee einrangirt. v. Ditfu rth, Hauptm. und Comp. Chef vom E. Negt. Nr. 83, dem Regt., unter Beförderung zum überzähl. Major, aggreg. Conradi, Hauptm. vom Inf. Negt. Nr. 83, zum Comp. Chef ernannt. Baron v. Bistram, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 94 unter Be- förderung zum Pr. Lt, in das Inf. Reat. Nr. 83, v. Moellen- dorff, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 83, in das Jäger-Bat. Nr. 11, v. Bredow, Hauptm. und Comp. Chef vom Jäger-Bat. Nr. 11, in das Inf. Regt. Nr. 83 verseßt. Wieczorek, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 54, dem Negt. unter Beförderung zum überzähl. Major aggregirt. Bachmann, Pr. Lt. vom Inf. Negt. Nr. 54, zum Hauptm. und Comp. Chef, Haus- halter, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Pr. Lt. befördert. Lig- niß, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 79, ein Patent feiner Charge verliehen. v. Woyna, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 111, dem Regt. unter Beförd. zum überzähl. Major aggreg. Muelenz, Hauptm. à la suite des Gren. Reats. Nr. 3 und Comp. Führer bei der Unteroffiz. Schule in Potsdam, als Comp. Chef in das Inf. Regt. N 111 v, Lauer Mr E aer V Garde-Regt. 3- F, unter Beförderung zum Hauptm, vorläufig ohne Patent, und unter Stellung à la suite des Regts., als Comp. Führer zur Unter- offizier-Schule in Potsdam, Graf v. Holnstein aus Bayern, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 83, unter Beförderung zum Pr. Lt. mit einem Patent vom 31. August cr., in das 1. Garde-Regt. z. F. verseßt. Kubale, Major aggreg. dem Gren. Regt. Ne. 5 und komman- dirt zur Dienstleist. bei der (Fisenb.-Abth, des Großen Generalstabes, unter Stell. à la zuite 3.8 ged. Regts., zum Eisenb.-Linien-Kommifsar in Sachsenhausen ernan:#, v. Bene endorff und v. Hinden- burg, Sec. Lt a. D., zuleßt im Juf. Regt. Nr. 15, in der Armee und zwar als Sec. Lt. mit Patent vom 15. Juni 1881 bei dem Bis, Neat NL 76 wiederangestellt. v. T\chirsch{chky und Boegen- dorff, Sec. Lt. von der Res. des Garde-Kür. Regts., vom 1. Ja- nuar k. I. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung in eine vakante etats- mäßige Sec. Lts. Stelle dieses Regts. kommandirt. v. Erhardt, S E vom Feld-Art. Regt. Nr. 10, von dem Kommando zur Dienstleist. bei einer Milit. Intendantur entbunden. ___ BOLLU/ 16. Habe Yl Dppeln-Bronikowski, Sec Lt. vom Inf. Regt. Nr. 77, in das Gren. Megl Nr. 2 Pètti, Pr. Lt. à la suite des Drag. Regts. Nr. 13, als aggreg. zum Train-

» Versetzungen. Jäeckel, Hauptm. und Regt., unter Beförderung

und Erfaß-Angelegenheiten bei der zum Tragen der Uniform, Peter,

Bil N ee Ea Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Schwerin, Thoma, Zeug-Pr. L. vom Art Depot in Torgau, zu Zeug-Hauptleuten, Sarawara, Zeug-Lt. von der Art. Werkstatt in Danzig, Nits ch, Zeug-Lt. von der Geschütßgießerei, zu Zeug-Pr. Lts befördert. ;

Berlin, 18, Dezember. v. Woikowsky-Biedau, Pr. Lt. vom Drag. Regt, Nr. 8, von dem Kommando als Insp. Offiz. bei der Kriegsschule in Hannover wieder entbunden v. Owstien, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 6, als Insp. Offiz. zur Kriegs\hule in Hannover kommandirt.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. Berlin 14. Dezember. v. Portatius, Major à la suite der Armee und Cifenbahn-Linien-Kommissar in Sachsenhausen, mit Pension und der Uniform des 2. Garde-Regts. zu Fuß der AbscHied bewilligt. pa Dousi i 16. Dezember. Kreß mähr, Zeug-Hauptm. vom Art. Depot in Mainz, als Zeug-Majer mit Pension und seiner bisher. Uniform, Gerbe, Zeug-Hauptm. von der 2. Art. Depot-Insp., mit Pension und seiner bisher. Uniform, der Abschied bewilligt.

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 14. Dezember. Miller, Hauptm. O Referent für Landw. und Ersa Angelegenheiten bet der 3. Inf. BVrig., in gleicher Eigenschaft zur 1. Jnf. Brig. verseßt. Keller, Major z. D., Referent für Landw. und Ersfatz- Angelegenheiten bei der 2, Inf. Brig., Fischer, N ajor z. D,, Referent für Landw. und Srsfat-Angelegenheiten bei der 6. Inf. Brig., von dieser Funktion enthoben.

16. Dezember. Groll, Oberst g. den zur Disp. stehenden Offizieren, Bez. Speyer, Fischer, Bez. Ingolstadt, ernannt.

Äb MledabewUttgunten Im aktiven Heere. zember. Frhr. Schilling v. Canstadt, Pr. Lt. des 1. Jäger- Bats, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Schwank, Pr. L. _des,2. Train-Bats., unter Verleihung des Cha- rakters als Rittmeister, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Neuner, Sec. Lt. des 11. Inf. Regts., der

Abschied bewilligt. Veith, Oberst ¿. D., Referent für Landw.

14. Dezember. i und Ersatz- Angelegenheiten bei der 7. Inf. Brig., mit der Uniform Lohrer, Major z. D., Referent für Landw. und

D., unter Versetzung zu fiz zum Commandeur des Landwehr- Major z. D., zum Commandeur des Landw.

13. De-

Ge 9, S G E Fraß: Angelegenheiten bei der 1. Inf. Brig., mit der Erlaubni Tragen der Uniform, Kieffer, Major z. D., Referent für R 3 Zu Lede pRt r Erlaubniß l x eug-Lt. vom Art. Depot © - stadt, mit Penfion der Abschicd bewilligt. Pt S Comp. Chef des

15, Dezembér. Huber, Hauptm. und

17. Inf. Regts., mit Pension uud mit der Erlaubniß zu Uniform der Abschied bewilligt. Aug porn aleds

16. Dezember. Ziegler, Oberst z. D., Landw. Bez. Com-

mandeur in Speyer mit Pension und mit der Erlaubni i A4 um 2 der Uniform, Mehn, ibniß zum Tragen

Freiherr von Richthofen.

in Ingolstadt, mit Pension und mit der Erlaubniß

Oberst-Lt. z. D., Landw. Bez. Commandeur

zum Tragen der