1886 / 304 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Dec 1886 18:00:01 GMT) scan diff

olge der Bewahrorte zusammengestellt, kommen folgende Handschriften L Betracht: 1) Amsterdam (A) Universitäts-Bi liothek HS. 49, alte Nr. 36, Homever Nr. 8, Pergament, Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrh. Gr.-Folio, 11]. Ordnung. Nicht in den Niederlanden geschrieben. 2) Berlin (B) Königliche Bibliothek. MS. germ. Fol. 11, Homeyer Nr. % (De) Papier, 1423 des sounauendes na sunete Mauritius dage, Folio, 1II. Ordnung. 3) Celle (G) Bibliothek des Ober - Landesgerichts, vorher Chr. Ulr. Grupen, Homeyer Nr. 122, Papier, 15. Jahrh. Kl.-Folio mit dem lateinischen Text des Landrechts. 4) Dresden (D) Königliche öffentliche Bibliothek M. 3b, Homeyer Nr. 154 (D9) Papier, 15. Jahrh. Kl.-Folio. 11. Ordnung. 5) Leipzig (L) Universitäts-Bibliothek M8 948, Homeyer Nr. 395 Papier und Pergament gemischt, 15. Jahrh Kl.-Folio. 11. Ordnung. 6) T. O. Weigel in Leipzig (W) Homever Nr. 664n, Pergament, 15. Iahrh. Folio 11. Ordnung. Jeßt verschollen. Der Prolog, 278 doppelt gereimte Verse begreifend und nach Absatzen egliedert, ist in zwei Spracten, lateinisch und deuts, abgefaßt. Fünf Handschriften geben beide Fassungen, eine (G) bloß die latei- nische. Die lateinishe Fassung des Prologs is nah G voll- ständig abgedruckt in Spangenberg's „Beyträgen zu den Teutschen Rechten des Mittelalters“ (Halle 1822), nah dem Grupen in seinem „Traktat von den sächsishen Rechtsbüchern“ Kap. VI. Auszüge daraus mitgetheilt hatte. Eine NRestitution beider Faffungen, namentlich der deutschen, auf Grund der ihm damals bekannten fünf Handschriften bat 1854 Homeyer versucht, wobei ihm W_ noch nicht vorlag. Der Verfasser ist nun zu der neuen kritishen Feststellung des Prologs veranlaßt worden durch den Umstand, daß Homeyer's Arbeit kein treues und ers{bpfendes Bild der Ueberlieferung gewährt, daß ferner auch dicjenigen Handschriften, welhe er aus eigener Ansicht kannte, mit erheblichen und wer wiegenden Fehlern wiedergegeben find; auch hat Homeyer in die lateinishe Fassung nah Ansicht Dr, Steffenhagen’s un- zweifelhaft verwerfliche Lesarten aufgenommen zu Ungunsten der besseren Klasse. Unter so bewandten Umständen schien es dem Verfaffer kein über- flüssiges Bemühen, eine abermalige Rekonstruktion des Glosseaprologs vorzunehmen in strengerem Aashluß an die Handschriften, überall nah Autopsie und mit reichliherer Beigabe abweichender Lesarten. Für eine Darlegang in dem Umfange, wie sie zur Sicherstellung der

Steffenhagen'schen Ergebnisse geboten erschien, würde die bevorstehende *

Ausgabe der Glosse nicht den gewünschten Raum verstatten. Dies führt der Herauégeber zur Rechtfertigung an gegenüber dem etwaigen Bedenken, als könnte ihr durch gesonderte Bearbeitung des Prologs vorgegriffen werden. A

Von dem großen, im Verlage von G. Freytag in Leipzig und F. Tempsky in Prag erscheinenden Werke „Länderkunde von Europa“, herausgegeben unter fachmännisher Mitwirkung von Alfred Kirchhoff, licgen die Lieferungen 16—20 90 S) vor, in welchen von dem Prof. Dr. A. Penck Böhmen, Slesien, und fodann das norddeutsche Flachland geschildert werden. Außer zahl- reichen in den Text gedruckten Ansichten, Karten und Plänen find den Heften folgende ausgezeichnete Vollbilder in Stahlslih beigefügt : 16) Regenstein bei Blankenburg. Der große Erdfall bei Pyrmont. Mummelsee gegen den Abfluß. Das Moselthal bei Alf. 17) Felsen- stadt von Adersbah. Das Moselthal bei Kobern. Hirschberg in Schlesien. Der Rhein bei Oberwesel. 18) Der Rhein bei Kaub mit der Pfalz. Der Obkersce am Königsee bei Berchtesgaden. Der Rhein bei St. Goar. Bad Sooden und Allendorf im Werra- thale. 19) Dünen auf der kurishen Nehrung. Der Neuenburger Urwald bei Oldenburg. Vingen. Aussicht vom Gipfel des Arber. 90) Das Siebengebirge am Rhein. Rathhaus in Leipzig. Die Marienburg bei Hannover. Der Ulmer Münster.

Gewerbe und Handel.

London, 2. Dezember, (A. C) Dem Jahresausweis des Verbandes der \chottischen Eisenfabrikanten zufolge wurden im Jahre 1886 in Schottland 935 801 t Roheisen produzirt oder 67 761 t weniger als 1885. Die Vorräthe der Fabri- fanten belaufen sich auf 342 718 t (42277 weniger als im Vorjahre) und in Connal’s Magazinen auf 840 321 t gegen 665 688 t im Vor- jahre, so daß die Gesammtvocräthe sich auf 1183 039 t beziffern, gegen 1050 683 t im Vorjahre. Gegenwärtig sind 72 Hochöfen im Betriebe gegen 92 zur nämlichen Zeit in 1885; man erwartet jedoch, daß weitere drei fast unverzüglich außer Betrieb geseßt werden dürften.

New-York, 24. Dezember. (W. T. B,) Baumwosllen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 289 000 B., Aus- fuhr nach Großbritannien 189 000 B, Ausfuhr nach dem Kontinent 93 600 B,, Vorrath 1059009 B, Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7 563 684 Doll, davon 1906580 Doll. für Stoffe. Der Werth der Ein- fuhr in der Vorwoche betrug 6 972 974 Doll., davon 1899 890 Doll. {ür Stoffe.

Submissionen im Auslaude.

Oesterreich.

10. Januar 1887. 11 Ubr. K. K. priv. Lemberg-Czernowiß- Jassy-Eisenbahn-G-fellshaft. ODesterreihishe Linien. Ceutralleitung in Wien (1, Elisabethitraße 9) oder Betriebs-Direktion in Lemberg:

Lieferung von Eisen-, Stahl- und Metallwaaren, hydraulischen VPindemitteln, Leinen-, Woll-, Posamentir- und Seilerwaaren, Ta- peten, Bürftenbinderarbeiten, Kautschuck-, Leder- und Glaswaaren, Fettwaaren, Fackeln, Firniß, Laken, Farbwaaren, Chemikalien, und anderer Artikel.

Kaution 5 9%.

Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs - Unstalten.

Mie wir aus Shanghai vernehmen, ift auch die am 7. Oktober von Brindisi mittels Deutschen Reichs - Postdampfers „Braunschweig abgegangene Post nach Ost-Asien in Shazuhai wieder bedeutend vor der fahrplanmäßigen Zeit angekommen, statt am 12. {n am 8. November und zwar gleichzeitig mit der volle drei Tage früher durch englishen P. & O. Steamer von Brindisi abgesandten Post. Ueberhaupt haben unsere Neichs-Postdampfer die nach China gehenden englishen und fran- zöfischen Postschiffe bieher zum Theil ganz wesentli ges{lagen cine Thatsache, die bei der deutshen Kolouie in Ost-Asien lebhafte Freude erregt

Berlin, 27. Dezember. (W. T. B.) Die telegraphische Verbindung mit London über Frankrei, Niederlande, Belgien und Emden ist unterbrochen.

Dresden, 24. Dezember. (W. T. B) Stit heute Mittag sind die Bahnverbindungen von hier über Riesa nach Leipzig, von hier über Freiberg nah Chemuiß und Reichenbach und von Leipzig über Reichentah nah Hof wieder hergestellt. Die Lausißer Linien sind sämmtlich im Betriebe.

Lei pzig, 24. Dezember, Abends. (W. T. B) Die Eise n- babnverbindung ist, außer zwishen Leipzig—Dresden und Leipzig—Hof, nunmehr auch zwischen Leipzig—Berlin und Halle— Magdeburg wiederhergestellt.

Hamburg, 25, Dezember. (W. T. B.) Der Postdamyfer „Wieland“ der Hamburg-Amerikanischen Pacetfahrt- Aktiengesellschaft ift, von Hamburg kommend, gestern Nach- mittag in New-York eingetroffen. Der Postdampfer „Silesia“ derselben Gesellschaft ist, von Westindien kommend, heute in Havre eingetroffen; der Postdampfer „,Suevia“ der Hamburg-Ameri- kanishen Paetfahrt-Akiiengesellshaft hat, von New-York kommend, gestern Nacvmittag Lizard passirt. i

L Hamburg, 27. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer „Suevta“ der Hamburg-Amerikanischen Paketfahrt- UAktiengefsell\chaft ift, von New-York kommend, gestern Abend 6 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Le, 27. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer us ra“ ist mit der ostindishen Post gestern Nachmittag aus Alexandria hier angekommen,

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Spanien.

Nach einer in der „Gaceta de Madrid“ veröffentlihten Ver- fügung der Königlih spanischen General-Sanitäts-Direktion vom 16. Dezember 1886 werden die Provenienzen von ganz Italien als rein erklärt. Dieselben werden zur freien Schiffahrt zugelassen, sobald 20 Tage verflossen sind, nachdem die Cholera amtlich als er- loschen erklärt worden ist, oder falls leßteres nicht geschehen follte, von dem Tage an gerehnet, an welhem der leßte Cholerafall .vor- gekommen ist. Dieses Datum haben die Konsuln in den Gesundheits- Pässen zu vermerken. !

Berlin, 27, Dezember 1886.

Der „Anzeiger“ des Germanishen National-Museums in Nürnberg hat in der Chronik seiner Nummern für November und Dezember 1886 das für die Anstalt bedeutungsvolle Ereigniß des Besuches Sr. Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern zu eric en, welcher bei dieser Gelegenheit, am 27. Sep- tember d. I., sih die Mitglieder des Verwaltungs-Aus\chusses vor- stellen ließ und die im Namen des Leßteren von dem ersten Direktor vorgetragene Bitte: „das Protektorat der Anstalt, welches König Ludwig II. bis zu seinem Hinscheiden ausgeübt hatte, zu über- nehmen, so an die Spiße der nationalen Anstalt treten und diese zur Freude aller Deutshen einem gedeihlichen ele zuführen zu wollen“, huldvoll zu erfüllen versprach.

as Museum hatte sich in der leßten Zeit wieder meh- rerer Stiftungen zu erfreuen: Se. Hoheit der' Fürst Leopold von Hohenzollern hat den Betrag von 2000 A zu einem gemalten Fenster gespendet, und die gräflihe und freiherrlihe Familie von Tettau die Bereitwilligkeit, ein solches zu stiften erklärt; ähnliche Versprechen sind von zwei Nürnberger Bürgern gegeben worden; fodann hat Hr. Adalbert Ritter von Lanna in Prag neuerdings wieder 300 4 für die Porzellansammlung gespendet. Jahresbeiträge sind neu zugesagt worden: von Sr. Hoheit dem Herzog Friedrich von Anhalt (100 4) und von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Georg Victor zu Waldeck und Pyrmont (60 46); ferner sind zahlreihe Anmeldungen von öffentlichen Kassen und Privaten erfolgt, auch war eine Reihe einmalizer Geldgeschenke zu verzeihnen. Was den Zuwachs der funft- und fulturges{chichtlihen Sammlungen betrifft, fo ift dem Museum zunächst dadurch eine besondere Auszeichnung zu Theil ge- worden, daß Ihre Königliche Hobeit die Prinzessin Maria, Gräfin von Flandern, in Brüssel, 49 Blatt eigenhändige NRadirungen der Kupferstihsammlung zum Geschenk gemacht hat. Von der Stadt Hildesheim hat das Museum einen Abguß der hildesheimischen Jung- frau, des Wahrzeichens am dortigen Rathhause, erhalten. Die Stadt Kempten hat den Gypsabguß der bronzenen Säule des Markt- brunnens vom Jahre 1601, die Pflegshaft Berlin einen Abguß von dem Grabdenkmal des Kurfürsten Johann Cicero, Bronzeguß von Peter Viscer im Dome zu Berlin, geshenkt. Auch aus der Verstcigerung der Felir's{chen Sammlung haben Freunde des Muscums eine Reihe werthvoller Gegenstände erworben, wie {öne Gläser, Kästchen, Slosserarbeiten 2c. und die- selben zum Geschenk gemaht. Hr. Eugen Felix felbst ließ die Mehr- zahl der zum Verkauf gelangten 7 Bilder (von L. Cranach, Hans von Culmbach, Neufchatel, aus der kölnischen und niederländischen Schule), nachdem er erfahren, daß die Anstalt darin eine Bereicherung ihrer Gemäldesammlung sehe, zurückkaufen und schenkte ihr dieselben. Das Geschenkverzeichniß ist daher diesmal ganz besonders stattlih. Eine Reibe von Ankäufen {ließt sich demselben an. Das großartigste Geschenk, das seit langer Zeit zu verzeichnen gewesen, ist aber der Bibliothek zu Theil geworden: die umfangreihe Bücher- sammlung, welche der in Frankfurt a. M. verstorbene Justizrath Dr. Euler, Mitglied der Centralkommission für die Monumenta Ger- maniae, hinterlassen hat. Diese Bibliothek, ca. 40000 Bände all- gemein historischen und besonders rechtsges{chichtlichen Inhalts, hat ein eifriger Freund und opferwilliger Verehrer der nationalen Anstalt, welcher unbek.nnt zu bleiben wünscht, von den Erben um den Betrag von 40 000 A. erworben und dem Museum zum Geschenk gemacht mit der einzigen Bedingung, daß er sih über die Dubletten die Ver- fügung vorbehalte. In 63 großen Kisten mit einem Gesammtgewicht von fast 200 Centnern ist die Büchersammlung im Museum einge- troffen ; sie dürfte die Bibliothek bis auf einen Gesammtumfang von 110 Lis 120 000 Bänden vermehren. Mehrere kostbare Werke, die sich \chon beim Einpacken als Dubletten zu erkennen gaben und dem Schenker zugestellt wurden, hat derselbe verkauft und den Betrag ‘von 1000 #& dem Museum übergeben. Außerdem werden in der Chronik noch eine Reihe anderer Geschenke aufgezählt. -— Auch das Archio hat durch Ankäufe und Geschenke mancherlei Vermehrung erhalten. Der Verwaltungs-Aus\chuß war in den Tagen des 28. und 29, September zur Erledigung der alljähr- lien Geschäfte versammelt und gab hierbei seiner Freude über die Entwickelung der Anstalt wieder besonderen Ausdru. Die Haupt- thâtigkeit konzentrirte sich auf die Prüfung des Zustandes aller Ab- theilungen und die Festseßung des Etats für 1887, wobei insbesondere in Bezug auf bessere Beheizung und möglichst rasbe Förderung der durch die Schenkung der Guler’shen Bibliothek entstehenden Arbeiten abzielende Beschlüsse gefaßt wurden.

Die dem Heft beiliegenden Bogen 34 und 35 der „Mitthei-

lungen des Germanischen National-Museums“ bringen eine Reihe von Beschreibungen und Abbildungen bemerkenswerther Gegenstände aus dem Besiß der Anstalt, nämlich eines \{chönen Nürnberger Schrankes vom Beginn des 17, Jahrhunderts, cines originellen Trinkgefäßes aus Buchsbaumholz und Silber in Gestalt eincs hbuttentragenden Winzers, eines alten Holzschnitts, Christus von den Leidens- werkzeugen umgeben, aus dem Jahre 1407, eines Perga- mentblatts mit den Miniaturzeihnungen der Weihe der Ofterspeisen aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts und eines Rococo- Ofens aus Hamburg. sämmtlich verfaßt vom Direktor A. Essenwein. Eine transparente reiche Leinenstikerei aus dem 14. Jahrhundert, die als Kirchenpultdecke gedient hat, schildert mit Hülfe einer beigegebenen Doppeltafel Dr P. J. Rée in Nürnberg. Hans Bösch liefert sodann noch- urkundliche Beiträge über Nürnberger Kartenmaler des 16. Jahr- hunderts 2c. / Mit dem vorliegenden Heft {ließt der T. Band des „Anzeigers“ und der „Mittheilungen“, umfassend die Jahrgänge 1884 bis 1886 und sind die Titel und Negister dazu beigegeben. Der „Anzeiger des Germanischen National-Museums“ erscbeint vom Jahre 1887 an jährlich sechs8mal, Zu demselben werden als Beilagen gegeben: 1) Die „Mittheilungen aus dem Germanischen National-Mufeum“, kleinere Aufsäße enthaltend; 2) größere Aufsäße als selbständige Broschüren oder Bücher, die in einzelnen Bogen einzelnen Nummern beigelegt werden und deren mehrere neben einander hergehen können. Ie 18 Nummern des „Anzeigers“ bilden einen Band, ebenso je 36 Bogen der „Mittheilungen“, alle übrigen textlihen Beilagen, je nah Umfang der betreffenden Arbeit, klcinere und größere Bände. Der „Anzeiger“ nebst seinen Beilagen bringt im Ganzen jährlich 20 bis 30 Bogen nah Bedarf illustrirten Textes und 12 bis 15 einfache Blätter Bilderbeilagen. Der 1. Band des „Anzeigers", umfassend die Jahre 1884 —1886, kann nur noch ohne die Beilagen gelicfert werden und zwar zum Preise von 4 46 Der I. Band der „Mittheilungen“ wird zum Preise von 9 4 berehnet. Außerdem sind folgende für Spezial- forsher schr werthvolle Kataloge zu haben: 1) Katalog der Bau- theile (1 6), 2) Katalog ‘der Gewebe (1 46), 3) Katalog der kirhlichen Geräthe (1 ),.. 4) Katalog der Spielkarten (3 6), 5) Katalog der Glasgemälde (2 4), 6) Katalog der Gemälde (60 4). Weitere Kataloge sollen in Bäldé folgen. Der Pränu- merationépreis beträgt jährlich 6 Bestellungen wollen je bei der nächsten Postanstalt oder Buchhandlung, niht aber beim Museum gemacht werden. ;

(M. K. P. B.) Vor einiger Zeit wurde ein \süddeutsher Su], mann, Namens Christaller, von der Reichsregierung nach Kam gesandt, um dort die erste deutshe Schule zu organifiren. Es dürfte wenigen unserer Leser bekannt sein, E der Vater desfelben ein ber, vorragender Spracgelehrter ist. Hr. Gottlieb Christaller war frü lange Zeit als Missionar auf der Goldküste thätig. Nachdem seine Gesundheit durch das Klima sehr Feen hatte, fkehite er in seine württembergische Helios (Schorndorf) zurück. Da er mit besonderer sprachliher Begabung die Negersprachen der Goldküste erfaßt hatte widmete er seine übrigen Kräfte der wissenshaftliden Erforschung be- sonders des Tschidialekts und hat auf diefem Gebiete solche Leistungen veröffentliht, daß ihm eine ganz außergewöhnliche Anerkennung Theil wurde. Die französishe Akademie der Wissenschaften hat ihm nämlich ihre große goldene Medaille verliehen. Bei der sonstigen Mißgunst, welcher alle deutschen Leistungen in Frankrei zu begegnen pflegen, verdient diefe Auszeichnung um fo mehr Beachtnng. er besheidene Mann hat sich übrigens durch den Ruhm nicht blenden lassen. Er arbeitet ill weiter und leistet durch seine Uebersetzung hristliher Schriften in die Tschisprache der Mission wichtige Dienste,

Der hier bestehende Central-Verein für Arbeitsnaw- weis veranstaltete am heiligen Abend in seinen Räumen, Poststraße Nr. 16, eine Weihnachtsbesheerung für die bei ihm gemelde- ten, zur Zeit unbeschäftigten Arbeiter. Die Feier wurde dur den Gesang des Liedes „Stille Nacht“, welchen eine Anzahl der Bescheer- ten ausführte, eingeleitet. Hierauf hielt der e des Vereins Fabrikbesißer Werkmeister, eine Ansprache an die Arbeiter und leitete die Vertheilung der von vielen Gönnern des Vereins gespendeten Gaben an die erschienenen 72 Arbeiter. Die Feier {loß damit, daß jedem Arbeiter ein Imbiß geboten wurde.

Chemnitz, 26. Dezember. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht ist das Stations8gebäude am Arnsdorfer Bahnhof (Kreuzungspunkt der Strecken Dresden—Görlitz, Pirna—Arnsdorf und Arnsdorf—Kamenz) fast ganz niedergebrannt. Nur der östlihe Flügel ist theilweise erhalten.

Lissabon, 24. Dezember. (W. T. B.) Das englische Panzerschiff „Sultan“ stieß diese Naht mit dem fran- zösischen Dampfschiff „Ville Victoria“ zusammen. Lßteres sank unter; an Bord desselben befanden sihch, als der Zusammenstoß erfolgte, gegen 60 Personen; die Mehrzahl derselben und der Mam- schaft soll ertrunken sein.

Die gestrige Matinée des engagirten Königlichen Opern-Chor-Personals war erfreuliher Weise fo zahlrei be- fuht, daß kein Plaß im Königlichen Opernhause unbeseßt war. Das Publikum befand sih, wie wir gleih vorweg bemerken wollen, in so froher und empfänglicher festliher Stimmung, daß alle Nummern des Programms den rauschendfsten Beifall erzielten, ihre Wiederholung stürmisch begehrt wurde, und die Sänger und Sängerinnen mindestens noch dreimal auf der Bühne erscheinen mußten. Das Concert eröffneten die Hrrn. Ernst, Rothmühl, Michaels, Krasa und der stattlihe männlihe Opern - Chor mit dem Mendelsfohn'schen Festgesang an die Künstler, der durch die prächtigen, von Blechinstrumenten unterstützten Stimmen in wirksamster Weise zur Geltung kam. Die Herren Ernst und Rothmühl erfreuten auh \pâter noh als Solisten durch den ausdrucksvollen Vortrag Rubin- stein’sher, E. C. Taubert’scher und R. Schumann'scher Lieder. Die zweite Nummer des Programms bildete das von den Damen Pattini (Lerche), Beeth (Fink) und v. Ghilany (Spaß) graziós vorgetragene Vogelstimmen- Terzett von W. Taubert, welches auf stürmisches Ver- langen wiederholt werden mußte. Frl. Pattini glänzte später noch in den Koloraturen des Gounod’shen Margarethenwalzers und Frl. v. Ghilany in dem Schubert’\hen „Grethen am Spinnrad“, sowie in einem Liede von O. v. Chelius. Als dritte Nummer führte der männlihe Opern-Chor das fünfstimmige Lied von Edwin Sqhulßz: „Träume von mir“ mit Wohlklang und Empfindung vor; namentlih das Piano war überaus wirksam. Weiterhin fang noch Hr. Krolop sein berühmtes „An der Weser“, eine freundlichst gewährte Zugabe, und dann im Verein mit Hrn. Ernft und Frl, Beeth das muntere „Band’l“-Terzett von Mozart. Neben allen diesen glänzenden Leistungen der hervorragendsten Kräfte der König- lichen Oper traten dte des kleinen Iosef Hofmann, der drei Stüde auf dem Bechstein'schen Flügel spielte, keineswegs in den Hinter- grund; die Bewunderung seiner außergewöhnlichen Begabung that fch vielmehr in stürmishem Beifall fund. Sein Vortrag der Polacca brillante von Weber-Liszt trat in diesen Räumen besonders glänzend hervor, weil die Königlihe Kapelle die Orchester- egleitung ausführte. Hr. Chor - Direktor Graefen batte die zum Theil fehr \chwierige Begleitung sämmtlicher Gesangsnummern auf dem Flügel übernommen nur bei den Mozart’ schen Terzett löste ihn der Dirigent des Orcesters, Königl. Musikdirektor Wezener ab und entledigte sih feiner anstrengeuden Aufgabe mit Gewandtheit und Diskretion. F

Zum Schluß wurde eine kleine anspruchslofe Operette, die Hr. Dircktor von Stranß mit groß:m Geschick in Scene gesetzt haite: „Des Löwen Erwachen“, Musik von Johann Bcandl, auf geführt. Magister Placide (Hr. Vollmer) hat von einem französishen Herzog die Aufgabe erhalten, dessen zweiten Sohn, Gaston, in klösterliher Manier zu erziehen, damit er nicht seinem älteren Bruder, einem Dragoner-Lieutenant, der einst alleiniger Erbe des Herzogthums werden soll, mit Ansprüchen in den Weg trete, Der Magister hat seine Aufgabe auf das Beste gelöst, als der Herzog, dessen ältester Sohn auf den Tod erkrankt ist, plößlih von ihm ver- langt, er soll nun sofort den Gaston mit Dragoner-Lieutenants- gualifikation an ihn abliefern. Auf die fomishste Weise bringt nun der Magister den Löwen in Gaston zum Erwachen, und als ihm dies gelungen-ist, soll er den Löwen wieder einschläfern, weil der ältere Bruder wieder gesund geworden ist. Das übermüthige Stüd ist mit recht ansprehender Musik versehen, und wurde von Frl. Renard, Frl. Globig und Hrn. Lieban ret brav gespielt und ge jungen. Der Hauptantheil an dem reichen Beifall, der auch dek Operette zu Theil wurde, gebührte aber Hrn. Vollinecr, dessen vor allen Uebrigen in den Vordergrund tretende Partie von ihm mit dem ganzen Aufwand seiner drastishen Komik ausgestattet war.

Se. Majestät der Kaiser beehrte einen Theil der Vor- träge mit Seiner Gegenwart.

Deutsches Theater. Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz besuchte gestern zum dritten Male, und zwar mi! den Prinzen Wilheim und Heinrich, Königlichen Hoheiten, die Auf- führung von „Macbeth“.

Der Feiertagsbesuch im Panorama Deutscher. Kolonien war ein alle Erwartungen übertreffender ; in den Abendstunden mußte wegen Ueberfüllung die Billet-Ausgabe zeitweilig sistirt werden. Die Befriedigung über das Gesehene war eine allgemeine, und es herrscht nur cine Stimme über die Vortrefflichkeit und Sehenswürdigkeit del Bilder sowohl als auch üter die originellen Arrangements und di Vielseitigkeit des in der ethnologischen Sammlung des Etablissements Gebotenen.

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

Berlin:

(eins{chließlih Börsen-Beilage). (1743)

und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

den 27. Dezember

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nah dem Stande am Ende des Monats November 1886.

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je + 928538741556 E

2 822 971| 15 392

640 638) 24 075 24 713+ 929

15 363|+ 146

1 139 436| 11 904 68 766+ 720 344 325| 9 083 12 S485 962

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1 658 428| 9356 29 526|+ 166 824 848| 8548 16 333|+ 170

9 070/+1449

3 771 002] 28 912 24 610+ 189

1 574 700| 10 509 151 393 —1010 4 525 196! 12 960 4 4 2

0 045 —1203

U

1

958 128| 12 133 31636 + 4091 948 629| 13818 74 468|+1184

2 451 654/ 13 972 116 315|— 958

S4 9883

l 620139] 5 8711

97 226| 15 5311-

46 966|+ 60 001

4 141 + 190 456 5 198|— 3 791|— 444i 290|—

4 119+ 3971 59 6380| 82 &95 T8 795|+ 76 095 7 179+ 13 419

|

9111+ 15029

|

3 750+ 2% 494 24

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89 212|— 102 164

1 946|— 5 586] 2:

901112)

206 819|+ 181 613) !

j |

20 180 704 208 285 5 400 000| 163 636

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l 26 333 638| 175 733

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16 993 Wi 915 171 90 261 895| 295 148 18)

30 433 598| 159 600

128 438

41 899 2 500 460 372 14) 960 000

120 000 221 964

1111 528

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20 000 000

18 000 000 2 400 000|

16 200 000

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13 500 000

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|

111 900 000 |

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|

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0

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T5 750 000

| S aA

|

|

1500 000 j

7 807 950

12 840 000

4 500 000 13 500 000

6 750 000 9 900 000

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12 000 000

15) 19200000

22 200 000

11 079 000

207,07

103,32

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710,00

3798243

140 884

1147000}f 9

10

11

12 13 l4a

14 2

240,10] 340 000/15

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540 000

14

235 000

16 17

18

960 000/19

20 21

11115282:

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li + 15 363+ 146 (2

620 1539| 958

1946— 90906

+ 297 081+ 514 305 |

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782 249/— 516

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-t- 1 373 237+ 086 722 \

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|

f

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A H

27538| 2077

14 |— 1 60353| 2515

j \

8 849+ 22 353 |

325— 2?

| 300+ 999

549 900 1117279

2112+ 88

l

1 200 000|

|

|

173 6802: 67 400/: 784 32812