1886 / 305 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Dec 1886 18:00:01 GMT) scan diff

auf 30 509 Hunde. Im Jahre 1885 betrug die Gefammtziffer der versteuerten pre 28 569, woraus sich für das Jahr 1886 eine E: nabme von 1940 Hunden = 6,79 Prozent ergiebt, während die Zu- nahme vom Jahre 1884 auf 1885 ih auf 1776 Hunde = 6,55 Pro- ent berednet hatte. Diese abermalige erheblihe Zunahme vertheilt fich in der Weise, daß sie in den Städten und Gemeinden mit 4000 5 rojent, fh d regen Seel _. 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr ih beziffert. Hinsichtlich | Ges lets it die Zahl der männlichen Hunde im gleichen Verhält- niß zu derjenigen der weiblichen wie im D geblieben. Unter den 30509 versteuerten Hunden befanden {fich im Jahre 1886: 22 442 = 73,56 Prozent männlihe und 8067 = 26,44 Prozent weib- lie Hunde, somit kommen auf eine Hündin nahezu 3 männliche Hunde. Während seit der leßten Erhöhung der Hundesteuer im Jahre 1875 bis zu dem Jahre 1881 jährlich eine stetige Minderung der vor- handenen Hunde zu bemerken war (die Gesammtziffer sank von 38 032 im Jahre 1875 bis auf 24 984), ift seither wieder eine jährlihe Zu- nahme derselben zu verzeihnen. Von 28 569 Hunden des Jahres 1885 ift deren Zahl im Jahre 1886 auf 30 509 gestiegen, so daß troß Er- böhurg der Steuer heute nur noch eine Differenz von 7523 Hunden oder 19,78 Prozent gegenüber dem leßten Jahre des Steuerfußes (1875) besteht Die Einnahme der Steuer betrug im Jahre 1886 302 576 , im Vorjahre 283 392 #4, woraus für das Jahr 1886 eine Mehr- einnahme von 19 184 Æ refultirt. Im Jahre 1875 hatte die Einnahme an Hundstaxen 230 508 M betragen. Als erfreulihe Thatsache darf auch für das Jahr 1886 wie für die vorausgehenden Jahre hervor- gehoben werden, daß kein einziger Fall von Tollwuth zu ver- zeihnen ist. Cin Fall von Infektion eines Menschen dur die be- zeihnete Krankheit ist seit den leßten 10 Jahren im Großherzog- thum überhaupt nicht mehr vorgekommen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Publikationen des Börsen-Vereins der deutschen Buchhändler. Archiv der Geschichte des deutschen B u ch- handels. Herausgegeben von der Historishen Kommission des Börsen-Vereins der deutschen Buchhändler. X. Leipzig, Verlag des Börsen-Vereins der deutschen Buchhändler, 1886. Da os Kapp, der bekannte Verfasser der Geschichte des deutshen Buchhan- dels bis in das 17. Jahrhundert, die bei ihrem Erscheinen von uns eingehend besprohen worden, bei scinem plößlihen Tode im Jahre 1884 sein Manuskript unvollendet hinterlassen hatte und der Abschluß desselben sowie die Druckleaung des ganzen erwähnten Werkes die angcstrengte Thätigkeit der Hauptmitarbeiter des Archivs seit dem Scluß des Jahres 1884 bis in den Februar 1886 hinein in Anspruch nahm, fo sind seit der Ausgabe des 9. Bandes des Archivs bereits 2 Jahre verflossen. Der jeßt vorliegende 10. Band des Archivs bringt einen recht interessanten “mag zur Vervollständi- gung und Ergänzung der neuesten eröffentlißungen auf dem Gebiete des deutschen Buchhandels, indem er zuerst 10 längere und sodann noch 12 fkürzere Mittheilungen ver- schiedenen Inhalts zur Geschichte des deutschen Buchhandels bis in das 17. Jahrhundert hinein darbietet. Den ganzen Band leitet zunächst der 6. Bericht Fr. Kapp's an die historishe Kommission des Börfen- vereins der deutshen Buchhändler über sein oben erwähntes Werk ein. Hierauf handelt Osk. Hase von dem Gesellshaftsbetriebe im Druck- gewerbe, wobei er sich zugleih über das früheste Nürnberger Beispiel verbreitet. Albr. Kirchhoff theilt „ein etwas räthselßaftes Dokument“ mit und bespricht dasselbe ausführlich. Osk. Hase berichtet über die Förderung des ältesten Buchhandels durch die Stadtbehörden, nah Ürkunden des Nürnberger Kreisarhivs. F. Braun liefert eine Geschichte der Buchdrucker und Buchhändler Erfurts im 15.—17. Jahr- hundert und fügt am Schluß ein Verzeichniß der Buchdrucker und Buchhändler Erfurts von 1749—1700 bei, woraus man ersieht, daß von 1449—1700 ca. 105 Drucker und Buchtändler in Erfurt thätig gewesen, welde von 1565—1700 ca. 1510 Drucke auf die Büchermessen gebracht haben. Hieran {ließen sih „Lese- frühte aus den Akten des städtishen Archivs zu Leipzig“, von Albr. Kirchhof, an, d. h. 15 interessante, den Buchhandel betreffende Mittheilungen höchst verschiedenen Inhalts bis zum Jahre 1593, welche zuglei eine Fortseßung der im 8. Bande des Archivs veröffentlichten „Lesefrüchte aus den Acten der Kurfürstlih sächsischen Bücher-Kommission in Leipzig“ bilden. F. Herm. Meyer macht uns mit dem früheren Verhältniß der Buchbinder zum Vuchhandel bekannt. Kirhhoff beschäftigt ih mit Christoph Kirchner und seinem Konkurs 1597—98. Prof. J. O. Opel berichtet ausführlih über eine bisher unbekannte süddeutshe (Stuttgarter) Zeitung von 1619 und 1624— 1627, Kirchhoff verbreitet sich endlih über die Verwendung von Metallschnitten in der typographishen Ausstattung. Auf diese längeren Aufsäße folgt sodann noch eine Reihe kürzerer, gleihfalls mehr oder weniger interessanter, die Verhältnisse des Buchhandels betreffender Mittheilungen.

Bibliothek der gesammten Naturwissenschaften. Herausgegeben von Dr. Otto Dammer. Verlag von Otto Weisert in Stuttgart. Lieferung 2. (Preis 1 4) Die Erwartungen und agen welche die erste Lieferung dieses trefflichen und zeitgemäßen

erkes erweckte, hat die zweite uns foeben gegangen Lieferung, welche die Fortseßung von Dr. S.Nahmer?'s „Physiologie“ bringt, in vollstem Maße gerechtfertigt, und wenn nach dem Vorliegenden \chon auf das Ganze geschlossen werden darf, so haben wir hier ein Unternehmen, das des lebhaftesten Entgegenkommens von Seiten des ebildeten Publikums werth ist. Die Behandlung, die der Verfasser feinem ohnedem für die weitesten Kreise interessanten Stoffe angedeihen läßt, verdient ob ihrer Klarheit und Uebersichtlichkeit alle Anerkennung. Wie {wer es ist, ein {wer wissenschaftliches Gebiet dem gebildeten Publikum zugänglich zu machen, ohne in Oberflächlichkeit oder trockene Geschmadllosigkeit zu verfallen, das entzieht si der allgemeinen Kennt- niß, und nur der Kenner weiß, welche Mühe und Arbeit au in einer fo schônen und eleganten Darstellung wie derjenigen Rahmer's steckt. Gerade die zweite Lieferung bringt ihrem hauptsächlihsten Inhalt nach eines der wichtigsten Kapitel aus der Physiologie des Menschen: „die Physiologie des Blutes, des Herzens und des Blutkreislaufes*, und wenn irgendwo, so thut hier eine klare und eingehende Darstellung und Belehrung noth. Die in der zweiten Lieferung enthaltenen Ab- bildungen unterstüßen den Text auf das Wirksamste. Wir nehmen aus diesen Gründen gern Veranlassung, nochmals auf das ganze verdienstvolle Unternehmen hinzuweisen.

In dem 6. Heft der von Karl Emil Franzos im Verlage von Ad. Bonz, Stuttgart, herausgegebenen „Deutschen Dichtung“ werden durch Max Kalbeck zum ersten Male verschiedene Heine-Religutien nach der Handschrift des Dichters veröffentliht. Es sind dies höchst interessante ungedruckte Briefe Heine's an Adolf Müllner, den Dichter der „Schuld“, aus den Jahren 1821 und 1826 stammend und in Ton und Inhalt für den jungen Dichter überaus carakteristisch. Gleich hohes Interesse dürfte sih an die Facsimile-Reproduktion eines Lieder- manuskriptes von Heinrich Heine knüpfen, welche auf einer Doppelseite das Heft ziert. Auch der übrige Inhalt des Heftes entspricht der bis- herigen Haltung der neuen Zeitschrift, welche mit vollem Erfolge bemüht ist, gerade die vornehmste Produktion zu verbreiten. Das p ist Theodor Storm gewidmet und bringt neben einer neuen Perle einer Lyrik, welche autographirt und mit einer finnvollen Illustration von Wilhelm Steinhauser ges{müdckt ist, den Schluß seiner muster- haften Novelle „Ein Doppelgänger“ ohne Zweifel seiner trefflihsten Leistung in den leßten Jahren ferner das Porträt des Dichters und einen Essay über ihn von Wilhelm Jensen. Von sonstigen Beiträgen kommt Otto Roquette's reizendes humoristisches Epos yGesario“ zum Abi{luß und wird Paul Heyse's echt poetishes Schau- spiel „Die Weisheit Salomo's“ fortgeseßt. Von Gedichten und kürzeren Beiträgen finden wir diesmal außer einigen Mittheilungen aus dem ungedruckten Nachlaß von Friedrich Hebbel Gaben von

riedri Bodenstedt, A. Fitger, I. I. Honegger u. A. Die junge Zeit- L welche nun in das zweite Quartal ihres Bestehens hinein- schreitet, verdient den Erfolg, den sie bisher gefunden, und wird sich esa schr bald eine feste Heimstätte im deutshen Hause gegründet

und mehr Einwohnern auf 12

Gewerbe und Handel.

Die außerordentlihe Generalversammlung der Vereinigten Deutschen Petroleumwerke, vom 23. d. M., genehmigte ein- stimmig den Fusionsvertrag mit der D alen Petroleum- Bohr-Gesellschaft in Bremen und beshloß ferner die Erhöhung des Aktienkapitals und die Vermehrung der Aufsichtsrathsmitglieder.

Vom Rheinisch-Westfälishen Eisen- und Kohlen- markt wird der „Voss. Ztg.“ aus Dortmund unter dem 26. Dezem- ber berichtet: Der Eisenmarkt ist anhaltend belebt bei fester preis. tendenz. Für heimische Eisenerze hat sih der Bedarf weiter gehoben, au sind die Preise fester, so daß die Hoffnung, daß der Gruben- betrieb mit der Zeit wieder lohnend wird, als begründet erscheint. In der Hochofen-Industrie ist eine Vereinigung der bedeutendsten Hochofenwerke in Rheinland-Westfalen zu Stande gekommen, welche eine Verständigung über Produktion und Preise bezweckt und bereits eine Erhöhung der leßteren herbeigeführt hat. Am ftärksten tritt die Steigerung der Notirungen bei Puddelroheisen hervor, indem dafselbe gegen den Monat Oktober ca. 5—6 F per Tonne höher gehalten wird. In fkeiner anderen Roheisensorte macht si aber auch cine so erhebliche unahme des Bedarfs bemerkbar wie in Puddeleisen. Gießerei-Roheisen, Luxemburger Roh- eisen, Spiegeleisen und Thomaseisen haben, wie auch Bessemer Eifen, etwa 2—3 #4 per Tonne an Preis gewonnen. Die Nachfrage für Roheisen ist eine \tetige geblieben und scheint sich auch noch weiter verstärken zu wollen, fo daß weitere Preiserhöhungen erwartet werden können. Die Produzenten sind deshalb auh nicht besonders geneigt, zu gegenwärtigen Preisen lange Kontrakte abzuschließen. Im Walzeisengeschäft bleibt besonders Stabeisen in allen Sorten bevorzugt uud wird deshalb bis zu 100 Æ die Tonne gehalten, während vor einigen Monaten noch zu 85 A. und ftéllenweise sogar noch_ niedriger anzukommen war. Das Plus von 15 K ift indessen niht als reiner Gewinn zu betrahten, da auh die Roheisenpreise gestiegen sind. Auch für Fagçoneisen besteht eine für die gegenwärtige Zeit des Jahres ungewöhnlich umfangreiche Nasbfrage fort, so daß die Produktion in Bau- trägern vollständig abgeseßt werden kann, während in der 20EbeediGen Periode des Vorjahres bereits auf Lager gearbeitet werden mußte. Die Preise für Façoneisen sind ebenfalls circa 15 A per Tonne in die Höhe gegangen und werden allem Anscheine nah noch weiter steigen. In Feinblechen sind sämmtliche Werke befriedigend beschäftigt und neue Aufträge laufen noch immer regelmäßig ein, so daß die erhöhten Preise gut behauptet werden können und bei Andauer des bisherigen Bedarfs weitere Preissteigerungen zu er- warten sind. Für Grobblehe hat sich die Nachfrage wenig entwickelt, doch ift eine tleine Zunahme derselben unverkenn- bar, weshalb auch die Preise fester gehalten werden. Im Walzdrahtgeshäft hat sich namentlich die Exportnachfrage weiter gehoben, vorzüglich aber für Amerika, wo auch die Preise für Stahl- draht in der nen Zeit von Woche zu Woche gestiegen. Die bessere Beschäftigung der Drahtwalzwerke kommt auch, wie bereits mehrfach hervorgehoben, den Stahlwerken zu Gute, indem dieselben ihre Produktion in Stahlknüppeln, die zur Herstellung des Stahl- drahts dienen, wesentlih erhöht haben und auch bereits um 7—8 M bessere Preise dafür erzielen. Fur die Stahlwerke ist besonders das Resultat der am 23. d. M. in Elberfeld abgehaltenen Stahl- \chienen-Submission hocherfreulih, da der Minimalpreis für Stahl- schienen ca. 12—13 M per Tonne höher liegt, als bei den bisherigen bezüglihen Submissionen. Weitere Lieferungen von ebenfalls erheb- lihem Umfange sind bereits in Submission ausgeschrieben und ist so- mit für die Stahlwerke eine weitere Pie der Beschäftigung in Eisenbahnmaterial zu erwarten. Die Waggonfabriken sind leid- lih beschäftigt und die Maschinenfabriken, Cisengießereien und Kessel- \chmieden haben eine kleine Zunahme der Beschäftigung zu verzeihnen. Im Kohlengeschäft ist der Absaß seit Mitte des laufenden Monats S Die Preise für Kohlen sind fest und für Kokes etwas höher.

Die „New-Yorker Ee \hreibt in ihrem vom 17. Dezember datirten Wochenbericht: Am Geldmarkt und an der Fondsbörse liegt eine Woche der ungewöhnlichsten Auf- regung hinter uns. Schien es doch am Mittwoch fast, als ob eine Wiederholung der Vorgänge des berüchtigten „black Friday“ und des 1884er Mai-Krachs bevorstände. Wir hatten in voriger Woche {hon darauf hingewiesen, daß die Banken begonnen, von der Beleihung leihter Papiere, deren Course in jüngster Zeit dur wilde Speku- lation weit über ihren Werth hinaufgetrieben worden, abzusehen Der Bankausweis vom vorigen Sonnabend zeigte dann, wie berechtigt die Vorsicht der Banken war {hon aus dem Grunde, daß ihre Reserven durch starke JInanspruGnahme Seitens des legi- timen Geschäfts und der Spekulation nahezu auf das geseßlich vorgeschrie- bene Limit zufammenshmolzen. Die „Bears“, an deren Spibe sich L wie Gould, Sage und Cammat stellten, machten sich die age der Verhältnisse zu Nuße, wie man sagt, unterstüßt von einer oder mehreren Banken und einigen großen amerikanishen Bankhäusern, und begannen eine Baisse-Campagne, welche ihnen wohl über ihre eigene Erwartung hinaus gelang. Am Dienstag wurde der Rückgang der Course noch einigermaßen dur starke Käufe für europäische, be- sonders Londoner, Rechnung aufgehalten, am Mittwoch herrsckte aber eine förmliche Panique. Für Call Loans wurden 25 9/0, dann 50 9/0, 100 9%, 200 % und felbst 300 %/ pro Anno bezahlt; manche Papiere fielen 10 %/% und fogae 20 9/0. Mehr als elfmalhundert- tausend Aktien wurden offiziel als gehandelt verzeichnet. Schon am Schluß der Mittwochsbörse legte sich die Aufregung etwas, auf bedeutende Gold-Engagements in Europa zur Verschiffung nach hier, sowie auch auf Soulagements von Chicago und anderen inlän- dischen Handelscentren. Zur Beruhigung trug auch die vom Finanz- Minister angekündigte Vorausbezahlung der Januar-Zinsen auf die 4 9/0 Bundesanleihe, sowie die 6% „Currency“- (Pacific Eisenbahn) Bonds, viel bei. Der Wechselmarkt war überaus flau und erreichten die Course sowohl von Sterling wie von Continental-Devisen einen seit langer Zeit niht eingenommenen niedrigen Standpunkt. In den leßten drei Tagen meldete das Kabel die Engagirung von ca. 5 Mill. Dollars Gold in London und Paris zur Verschiffung nah hier. Im Laufe der Woche kamen folgende Goldsendungen aus Curova hier an: per Dampfer „Eider“ 3 000 000 Fr. und 13 000 £; per Dampfer „La Bourgogne“ aus r 100000 £ und 2000000 Fr. eit Beginn der Goldverschiffungen nach hier in der zweiten Hälfte August d. I. sind über 25 Millionen Dollars dieses Metalls hier eingetroffen. Das Geschäft am Waaren- und Produkten-Markt ift namentlich auf demn Gebiete der Spekulation durch den knappen Geldstand und die an der Fondsbörse herrshende Aufregung vorüber- gehend nachtheilig beeinflußt worden, ohne jedoch an Umfang be- deutend hinter den Vorwochen zurückgeblieben zu sein. Brodstoffe eröffneten steigend, verflauten dann, um am Schluß wieder festere Tendenz zu zeigen, bei im Ganzen ruhigem legitimen Verkehr. Am Ras verlief das Geschäft ohne besondere Regsamkeit. Baumwolle hatte lebhaften Terminhandel, konnte jedoch nah häufigen Schwankungen vorwöchentlihe Schlußnotirungen nit be- haupten. In Brasil-Kaffees kam es Anfangs bei steigenden Preisen wieder zu bedeutenden Umsäßen, später war der Markt williger, am Schluß aber wieder fester Reinshmeckende Sorten blieben beahtet. Rohzucker, wenn au nur mäßig begehrt, hielt sich auf vorwöchentlihen Notirungen. Am Theemarkt ist ein Avanz etablirt worden. Provisionen stellten sih im Werthe höher, ohne jedoch im legitimen Verkehr wesentlich an Lebhaftigkeit gewonnen zu haben. Schiffsbedürfnisse waren still. Raffinirtes Petroleum ist & Ct. niedriger. Jn Pipe lines Certi- ficates bewegte sich die Spekulation in engen Grenzen, der Markt \chloß tendenzlos zu 687 Ct. G. -Roheisen hat im Werthe angezogen, im Uebrigen is in der Lage des Metallmarktes keine wesentliche Aenderung zu verzeihnen. Fremde Manufakturwaaren standen In sehr ruhigem Verkehr, für einheimische Fabrikate herrschte dagegen ziemlih gute Nachfrage. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 1 899 890 Doll. gegen 1 534 466 Doll. in der Parallelperiode des Vorjahres.

Paris, 28. Dezember. Banque de France ist auf 70 Fr. netto festgeseßt worden

Submissionen im Auslande.

Italien

1) 3. Januar 1887, Mittags. Dircktion des 1. VNarine- Departements in Spezia: Tischgeräth aus galvanisirtem Silber à la Christoffflfle und weißem Metall für die Dffiziers-Messn ay Bord Königlicher Kriegsschiffe. Voranschlag 60 000 Lire.

(Anm. Bereits einmal vergeblih audecmriGes)

2) 4. Januar, Mittags. Königlihe Schiffsbau - Divfti Spezia: Lieferung eines Dampfkesfels, Lokomotiven-Typus und Zubehör. Voranschlag 6440 Lire.

(Anm. Bereits einmal vergeblih ausgescbrieben.)

3) 7. Januar, Mittags, ebendaselbst. Zwei cylindüsge Dampfkessel mit Doppelheizung. Nr. 1 mit Vorwärmer, fü! die Mafschinen-Werkstätte; Objekt 10400 Lire. Nr. 2 für die Bessin, Trockenlegungs-Maschine; Voranschlag 12415 Lire.

Verkehrs - Anstalten.

__In Folge Scneesturms sind die telegraphischen V, bindungen mit London auf englishem Gebiet unterbron Telegramme für London können einstweilen nur bis Lowestoft or über Dänemark bis Newcastle telegraphisch befördert werden; ile Weitersendung von Lowestoft bez. Newcastle nah London erfogt mittels der Post. Die telegraphischen Verbindungen zwis{n Newcastle und Orten in Nord- und- Ost-England, Schottland ud Irland sind betriebsfähig.

Berlin, 28. Dezember 1886.

(Tel.) Die 1. englische Post vom 27., Morgens, ist ir Köln ausgeblieben, da das Schiff in Ostende wegen Unwetters im Kanal niht herangekommen ift.

(M. K. P. B.) Auf Neu-Pommern und Neu-Mecklen- burg (im Bismarck-Archipel) find unter der Leitung eines weißen Missionârs einige dreißig \{chwarze Christen von den Witi-Inseln mit der Einführung des Christenthums beschäftigt; sicherlih ist das ein Zeichen, daß ihre Heimath, die noch vor einigen Jahrzehnten als ein greulihes Kannibalengebiet galt, jeßt ein christlihes Land is. Sehr bezeichnend ift in dieser Beziehung ein Stein in der Nähe der alten Königsstadt Mbau, der früher eine wichtige Rolle spielte. Der Ort,

an dem er eint auf erhöhter Unterlage stand, war eines der Na- | tionalheiligthümer, und der Stein selbst, der einen eigenen Namen, | „Watunumbokola“, führte, war eine Art Opferaltar, vor dem die |

Leichen der Ershlagenen den Göttern geweiht oder Krieg8gefangene ge- \clachtet wurden. Während des Festzuges zu diesem Stein pflegte das Volk die unanständigsten Lieder zu singen. Nach Verrichtung der üblichen Gebräuhe wurden die Liihen in Bananenblätter gewickelt und in geheizten Erdgruben zwischen beißen Steinen gebraten, um \o-

dann kunstgereht für die \heußliche Mahlzeit zerlegt zu werden. Jett |

steht dieser Stein niht mehr an seinem Orte, sondern ift, nahdem man eine Höhlung hineingemeißelt hatte, in der Kirche zu Mbau als Taufstein aufgestellt worden. Cr bildet ein \sprehendes Zeugniß für den großen Unterschied der alten und der neuen Zeit in diesem Gebiete,

(M. K. P. B.) Eine eigenthümlihe Sitte mancher Stämme derSüdfsee-Inseln, wie sie wahrsheinlih au auf den B ismarck- Inseln bis jegt noch herrschend sein dürfte, verlangt, daß alle Schiff- brüchigen, die der Sturm an den Strand einer solchen Insel wirft, ohne Barmherzigkeit getödtet werden. Wo die Menschenfresseret besteht, wird solhe Gelegenheit noh dazu als ein Fest mit einer jener sheußlihen Mahlzeiten gefeiert. So war es vor einigen Jahrzehnten auf den Witi-Inseln noh festes Herkommen. Jetzt ist es dort anders geworden. Am 11. Mai (1884?) erlitt die „Syria“, ein großes, englishes Schiff, das 500 angeworbene Arbeiter an Bord hatte, bei Suwa an der Südostküste von Witi Lewu, der größten Insel dieser Gruppe, Schiffbruch. Das Schiff mit zerbrochenen Masten war auf dn s{arfen Korallenklippen unrettbar verloren, Aber die meisten Menschen, die sich darauf befanden, wurden gercttet und zwar lediglich durch Eingeborene, deren Väter es als unverbrüchlihes Recht ansahen, daß jeder Schiffbrüchige gefressen werden müsse. Die fkräftigste Arbeit bei dem Rettungswerk leisteten die jungen Männer von den nicht fern gelegenen Missions\eminar, die sofort der Schiffsmannschaft zu Fee geeilt waren. Nur einige Eingeborene versuchten, bei dieser Gelegenheit Beute zu machen. Die meisten folgten dem guten Bei- spiele der braunen Seminaristen und haben \sich dann der Geretteten mit rührender Sorgfalt angenommen. Sie führten sie in ihre Woh- nungen, bereiteten ihnen Speise und brachten ihnen Früchte. Später wurden einige Abtheilungen gebildet, um die vom Meere ans Ufer

espülten Leichname der Verunglückten aufzusuchen und in geziemender

eise zu bestatten. Dies Beispiel zeigt recht deutlich die tief- ae Veränderung, welche das Christenthum in einem heidnischen

olke bewirken kann. Auf den Witi-Inseln mit ihren 118 000 Ein- geborenen haben drei bis vier Jahrzehnte der Missionsarbeit genügt, um diese Umwandlung herbeizuführen. Hoffentlich werden auh auf den Se Südsee-Inseln bald die Greuel des Heidenthums über- wunden!

_Wallner-Theater. Von morgen, Mittwoch, ab bis auf Weiteres wird der lustige von Moser-Girndtshe Schwank „Die Sternshnuppe“ wieder aufgenommen, da Hr. Ottbert, welcher {hon am leßten Theaterabend leidend war und nur mit Aufgebot seiner ganzen Energie die Vorstellung des Volksstücks „Einer vom alten Schlag* ermöglichte, für einige Zeit der Ruhe bedarf.

Der Sylvesterball im Kroll’s{hen Etablissement, welcher seit Jahren zu den beliebtesten und besuchtesten Veranstaltun- en der Ballsaison gehört, wird durch die Bemühungen des Hrn. ommissions-Rath Engel diesmal eine ganz besondere Anzichungs- fraft erhalten. Die Mitglieder der „Mikado“-Gesellschaft sind näm- lih dazu eingeladen worden, um sich an dem ihnen neuen Schauspiel tes Berliner Maskenballs zu ergößen. Das Programm der Tänze wird sämmtliche für Orchester arrangirten Tanzweisen aus dem „Mi- fado“ enthalten und bei diesen Nummern Hr. Kommissions-Rath dite der Nestor unter den Berliner Dirigenten, selbst den Taktstock wingen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch ol z).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 20. bis 24. Dezember 1886.

Berlin:

(W. T. B.) Die Divideie he

Erste Beilage : zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1886.

Berlin, Dienstag,

den 28. Dezember

M 305.

. Steckbriefe und Liersu mgs -Sacen. . Zwangsvollstreckungen, 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

. Verloosung, Zinszahlung 2. von öffentlichen Papieren. 5, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[47675] Steckbrief.

Der Gärtner Otto Salveter, geboren am 13. No- vember 1862 in Schmolsin, Kreis Stolp, ist drin- gend verdächtig, in der Nacht zum 14. Dezember 1886 in Franzen, Kreis Schlawe, einen Einbruchs- diebstahl verübt zu haben. Gestohlen ist außer baa- rem Gelde ein goldener Siegelring mit grünem, die Buchstaben O. P. führenden Stein mit inwendiger Einlage von anderem Metall. |

Ich ersuche den 2c. Salveter festzunehmen und mir davon Nachricht zu geben. J, 1544/86.

Stolp, den 24. Dezember 1886.

Der Erste Staatsanwalt.

47678 ; Ges den Handarbeiter August Stötzer von Friedrichroda, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, ift eine, ihm wegen Uebertretung des §. 369 Z. 11 des St. G. B. durch Strafbefehl des unterzeichneten Amtsgerichts vom 9. November cr. zuerkannte Haft- strafe von einer Woche zu vollstrecken,

Es wird um Ermittelung und Bekanntgabe des derzeitigen Aufenthaltsortes derselben gebeten.

Schloß Teuneberg, den 21. Dezember 1886.

Herzoglih Sächs Amtsgericht. Abth. 1I.

[47674) K. Württ. Amtsgericht Horb. Strafvollzug.

Gegen den Metzger Heinrih Hellmaun, geboren dea 31, März 1864 in Dietenhofen, Bayer. Bez. Amts Markterlbach (Amtsgerichts Neustadt a. A.) zuleßt in Mühringen, dies]. Oberamts, wolle die wegen Körperleßzung erkannte Gefängnißstrafe von zwei Tagen vollzogen und Nachweis anher eingesandt werden. Durch Zahlung von 6 wird die Frei- heitsstrafe abgewendet. Urtheilsformel wird auf diesbezügliche Mittheilung übersandt. J bitte um Aufnahme in die auswärtigen Fahndungsblätter.

Den 20. Dezember 1886.

Amtsrichter Adam. [47676]

Die Nahgenannten, als: E

1) der am 16. März 1855 zu Schlunzig b. Glauchau geborne Zimmermann Carl Hermann Hochmuth, Landwehrmann des 6. Infanterie-Re- giments Nr. 105, zuleßt in Schweinsburg b. Krim- mitschau aufhältlih gewes,

9) der am 17. Januar 1858 in Zeiß geborne Schlosser August Franz Julius Gröbe, Landwehr- mann im T1. Ulanen-Regiment Nr. 18, zuleßt in Krimmitschau aufhältlih gewesen, und

3) der am 21. August 1846 in Liebshwiß b. Werdau geborene Spinner Albert Carl Adolf Timmel, Landwehrmann des 5. „Infanterie-Re- giments Nr. 104, zuleßt in Neukirhen aufhältlich gewesen, #

deren jetziger Aufenthalt unbekannt ist, werden be-

uldigt 0 Al esta der Landwehr ohne Erlaubniß

ausgewandert zu sein, : Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf- geseßbucchs. :

Dieselben werden auf

Mittwoch, den 2. März 1887, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Krimmitfchau Amtsgerichtsgebäude 11. Etage zur Haupt- verhandlung geladen. e e

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Zwickau ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Krimmitschau, den 11. Dezember 1386.

Der Königliche Amtsanwalt. Dr. Bachmann.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[47774] N 4 i In Sachen des Schneidermeisters Friß Muns in Wolfenbüttel und der Firma W. Winter u. Co. da- selbst, Kläger, wider den früheren Amtsgerichts- \chreiber Ludwig Behrens daselbst, z. Zt. in Straf- haft, Beklagten, wegen Darlehns resp. orderung, wird, nahdem auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme des dem Beklagten an dem auf der Carls|traße hier- selbst sub No. ass. 656 belegenen Wohnhaufe zu- stehenden ideellen Fünftels zum Zwecke der Zwangs- versteigerung durch Beschluß vom 20. Dezember 1886 verfügt, auch die Eintragung dieses Be- s{lusses im Grundbuche am selbigen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 26. Februar 1887, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerichte Wolfenbüttel, Zim- mer Nr. 5, angeseßt, in welchem die Hypothekgläu- biger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Wolfenbüttel, den 21. Dezember 1886. Herzogliches Amtsgericht. Behrens. E

147740) Bekanntmahung.

In Sachen der süddeutschen Bodenkreditbank in München Beschlag nahm Gläubigerin gegen die

agnerseheleute Geor und Anna Obermater von Eching, Gerichts Freising, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, Schuldner, wegen Forderung, werde ich als ernannter Versteigerungsbeamter das dur Be- chluß des K. Amtsgerichts Freising vom 18. No- vember heurigen Jahres zum Zwecke der Zwangs- versteigerung Veiblagnabinie Anwesen der Schuldner

ufgebote, Vorladungen u. dergl.

Oeffentlicher Anzeiger.

Hs. Nr. 19 in Eching, Gerichts Freising, mit 0,137 ha Gebäude, Hofraum und Garten in 2 Par- zellen, 12,034 ha Grundstüfe in 24 Parzellen, Summa 12,171 ha (Zwölf Hektar siebzehneinzehntel Aren), mit Gemeindereht und den dazu verpfändeten Pertinenzien am Donnerstag, den 13. Januar 1887, früh 10 Uhr, im Riemensperger'schen Gasthause zu Eching, im Zwangs8wege öffentlih an den Meistbietenden versteigern wovon ih hiemit im Wege Zustellung den beiden Schuldnern Georg und Anna Obermaier Kenntniß gebe. Freising, 20. Dezember 1886.

(L. §8.) (Unterschrift), K. Notar.

[47778]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung

der dem Bäckermeister und Gastwirth C. Wendel-

burg hieselbst gehörigen Häuser Nr. 341/342 in der

Treptower-Straße ist zur Erklärung über den Thei-

lungsplan, fowie zur Vornahme der Vertheilung

Termin auf

Sonnabend, den 22. Januar 1887, Vormittags 115 Uhr,

vor Gericht bier anberaumt, zu welhem die sämmt-

lichen Betheiligten hiedurch mit dem Bemerken ge-

laden werden, daß der Theilungsplan zu ihrer Ein-

siht vom 16. k. Mts. an auf der Gerichtsschreiberei

bereit liegt.

Neubrandenburg, 21. Dezember 1886. Großherzogliches Amtsgericht. T.

[47775]

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des Erlöses der am 17. August 1886 auf Anstehen des Theodor Schäffer zu Altdorf, als Gläubiger, gegen den Josef Maet, früher in Chicago, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, als Schuldner, durch den Versteigerungsbeamten Notar Fuchs zu Molsheim vorgenommenen Zwangsver- steigerung eines in der Gemeinde Altdorf belegenen Grundstückes, ist der Theilungsplan auf der Ge- rihtsschreiberei des Kaiserlichen Amtsgerichts dahier offen gelegt und Termin zur Erklärung über densel- ben auf

Samstag, den 19. Februar 1887, Vormittags 9 Uhr, im Geschäftsfokale des Amtsgerichts hierselbst be- stimmt.

Der Schuldner Mach wird aufgefordert, von dem Theilungsplan Einsicht zu nehmen, demnächst in dem Termine behufs Erklärung über den Theilungsplan zu erscheinen und spätestens in diesem Termine bei Vermeidung des Ausschlusses etwaige Widersprüche gegen den Plan zu erheben.

Molsheim (Elsas), den 13. Dezember 1836.

/ Kaiserliches Amtsgericht.

Großmann.

47776] : In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der Bäcker Fischbahschen Grundstücke hieselbst , hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Dienstag, den 18. Januar 1887, Vormittags 10 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts\chreiberei niedergelegt sein. Teterow, den 22, Dezember 1886. Fr. Passow, : Gerichtsschreiber des Großherzogl. Meklenburg- Schwerinshen Amtsgerichts.

4A : : : In dem Zwangsversteigerung8verfahren über die Odebreht'\{che Erbpachtstelle Nr. IT1 zu Melkenhof ift Termin zur Vertheilung auf | Mittwoch, den 19. Januar 1887, Mittags 12 Uhr, vor uns angeseßt. i Woldegk, den 21. Dezember 1386. Großherzogliches Amtsgericht. A. Willert. [47787] Aufgebot.

Das Aufgebot folgender Dokumente:

a, über die beim Grundstücke Schönfließ N.-M. Band I1. Blatt Nr. 101, der unverehelichten Mathilde Sasse gehörig, Abtheilung III. unter Nr. 3 eingetragene Forderung von ursprünglich 500 Thalern, jeßt noch über 300 Thaler nebst 5 9% Zinsen gültig und gebildet aus dem Kaufvertrage vom 1. Juni 1854, einem Hypothekenbuhsauszuge vom 2. Juni 1854, der Quittung vom 6. Januar 1859, der Cefsion vom 1. April 1859, einem Hypothekenbuchs8auszuge von demselben Tage, und den Cintragungsnoten vom 9. Juni 1854, 6. Januar 1859, 1. April 1859, 12. Juli 1873 und 18. Oktober 1879 und dem Eigenthümer August Grunow zu Goerlsdorf gehörig,

h. über die bei demselben Grundstücke Abtheilung III. unter Nr. 7 eingetragene Forderung der ver- ehelihten Bauergutsbesißer Streese, Henriette, ge- borenen Grunow, zu Goerlsdorf von 200 Thalern zu fünf Prozent verzinslih und gebildet aus der Squldurkunde vom 1. April 1859, den Hypotheken- buchsauszügen von demselben Tage, betreffend die Grundstücke Schönfließ N.-M. Band 11. Blatt Nr. 101 und Band VI. Blatt Nr. 26, wovon das letztere kassirt ist und einer Pfandentlassungserklärung vom 13. April 1861, fowie den Eintragungsnoten vom 1. April 1859, 13. April 1861 und 12. Juli

1873, f A c. über die bei den Grundstücken Schönfließ N.-M.

Ludwig Kühn eingetragene Forderung von 45 Thalern nebst fünf Prozent Zinsen und gebildet aus der Schuldurkunde vom 29. September 1836 und der Eintragungsnote, sowie einem Hypothekenscheine vom 2. Oktober 1836, : d. über die bei dem dem Ackerbürger Wilhelm Dehms gehörigen Grundstücke Schönfließ N.-M. Band VIII1. Blatt Nr. 5 Abtheilung TII. Nr. 2 für den Aerbürger C. F. Dehms eingetragene For- derung von 2900 Thalern nebst 4 9/0 Zinsen, welches gebildet ist aus dem Kauf- und Uebergabe-Vertrage vom 6. Januar 1846 und 31. März 1846, der Ein- tragungsnote vom 2. April 1846 und den §ypo- thefensheinen vom 8. April 1846, d : e. über die bei dem dem Bauergutsbesißer Wil- helm Linde achörigen Grundstüde Goerlsdorf Band I. Blatt Nr. 19 Abtheilung 11]. unter Nr. 7 für die Wittwe des Lehrers Kreusch, Caroline, ge- borene Wall, eingetragene, zu 45 Prozent verztns- lihe Forderung von 4200 # nebst 45 Prozent Zinsen, welches gebildet ist aus dem Hypotheken- briefe vom 22. April 1881 und der notariell be- glaubigten Schuldurkunde vom 13. April 1886, ist zu a. von dem Eigenthümer Wilhelm Grunow zu Goerlsdorf, N zu b. von der vereheliGten Bauergutsbesißer Hen- riette Streese, geborenen Grunow, daselbst, zu ec. von dem Kaufmann Philipp Friedemann, der Schäferwittwe Schroeder, Caroline, ge- borenen Hanke, und dem Ackerbürger Albert Engelke, \ämmtlich zu Schönfließ N.-M., zu d. von dem Aerbürger Wilhelm Dehms zu S{önfließ N.-M., y von dem Bauergutsbesitzer Wilhelm Linde zu Goerlsdorf / : beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf- gefordert, \päteskens in dem auf den 18. April 1887, Vormittags 97 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf- gebotstermin seine Rechte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. : Königsberg N.-M., den 18. Dezember 1386. Das Königliche Amtsgericht.

Ausgebot.

Auf Antrag der Aktiengesellschaft „Eisenwerk Nothe Erde“ in Dortmund ist zum Zwecke der Kraftloserklärung des angeblich verloren gegangenen von C. Bucky in Leipzig auf Marie Dittrich in Burgstädt gezogenen und von dieser angenommenen Wecsels, d. d. Leipzig, den 25. August 1886 über 130 Æ —, zahlbar am 15. November 1886, das Aufgebotsverfahren zuzulaffen bes{chlossen worden.

Der Inhaber dieser Wechselurkunde wird hierdurch aufgefordert, bei dem unterzeihneten Gerichte #pä- testens in dem auf

den 14. Juli 1887, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzu- melden und den Wechsel vorzulegen , widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird.

Burgstädt, am 7. Dezember 1886.

Königlich Säcbsisches Amisgericht. (Unterschrift.)

zu e

[47750]

[47782] Aufgebot. _ :

Nr. 30049. Die Charlotte Josepha Reichart aus Heßheim, z. Zt. in Frankenthal, hat das Aufgebot des von der Allgemeinen Versorgungsanstalt im Großherzogthum Baden zu Karlsruhe für Aufgebots- flägerin ausgestellten Rentenscheins vom Februar 1827 Nr. 3032 über eine Einlage von 200 Gulden a. W. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Donnerstag, den 14. Juli 1887, Vormittags 8 Uhr, : vor dem Großh. Amtsgericht hierselbst, Akademie- straße Nr. 2, I. Stock, Zimmer Nr. 2, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rung derselben erfolgen wird. :

Karlsruhe, den 13. Dezember 1886. Gerichtsschreiberei Großherzoglichen Amtêgerichts. W. Frank.

[STISO) Aufgebot.

Auf den Antrag des Pastors Huebner zu Beer- felde, Abwesenheits-Vormundes, wird Carl Paul Julius Randolf, welcher im Jahre 1871 zur See gegangen ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf- gebotstermine

den 24. Oktober 1887, Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte (Zimmer Nr. 14) zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung er- folgen wird.

Filehne, den 21. Dezember 1886.

Königliches Amtsgericht.

[47743] Aufgebot. 2 :

Die Ehefrau des Mühlenbesißers Müller, Sophie Dorothee Caroline Auguste, geb. Kracke, in Wohnin- gen, und deren Schwester Fräulein Betti Louise drade, zu Bergen a. d. D, als alleinige Intestat- erben des am 26. Februar 1886 verstorbenen Kan- tors a. D. Johann Diedrih Rippe Kracke zu Bergen a. d. D., haben das Aufgebot der von der Hannoverschen Lebensversicherungsanstalt in Hannover ausgestellten Police Nr. 33/2, nach welcher der vor- gedachte verstorbene Kantor a. D. Krake zu Ber- gen a. d. D. sein Leben für 1300 4 bei der er- wähnten Anstalt versichert hatte, beantragt. Der MUOE der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem au den 6. Juli 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufs-

[47781]

6. Berufs-Genossenschaften.

7. Wohen-Ausweise der deutshen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

9. Theater-Anzeigen. 10. Familien-Nachrichten.

|In der Börsen-Beilage.

funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Lüchow, den 20. Dezember 1886. Königliches Amtsgericht. I. gez. Heuser. - Ausgefertigt :

(L. 8.) Hempen, Gerihtsshreibergehülfe.

Ausgebot.

Die am 29. Januar 1853 geborene Anna Beate

Helene Klokow aus Citronowo, die Wittwe Fran- cisfa Sobiesinéka, verwittwet gewesene Niklewicz, geborene Miroszewska, aus Tremessen, und der am 23. März 1854 geborene Emil Herrmann Beyer aus Sadowiec sind verschollen, und sind von dem Leben

oder Tode derselben seit mehr als 10 Jahren keine

Nachrichten hierher gelangt.

Auf Antrag des Abwesenheitsvormundes dieser Personen, des Rechtsanwalts Gromadzinski, werden die Anna Beate Helene Klokow, die Wittwe Fran- ciska Sobiesinska, verwittwet gewesene Niklewiez, geborene Miroszewska, und der Emil Hermann Beyer aufgefordert, spätestens in dem auf den

19. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr,

im hiesigen Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 1, an-

beraumten Termine sih persönlich oder \chriftlih zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt und ihr Vermögen den Erben, eventuell dem Fiskus ausge- händigt werden wird. Tremesseun, den 18. Dezember 1886,

Königliches Amtsgericht. [47742] Aufgebot. ; i Die Besiter der nachfolgend näher bezeichneten Grundstücke haben das Aufgebot derselben behufs ihrer Eintragung als Eigenthümer beantragt : a. die Ehefrau Johann Fischer IV., Maria, geb. Schwarz, aus Bromskirchen, wegen Flur T1]. Nr. 667, Steuergemeinde Hallenberg, Acker vorm Scheid, berihtigt im Grundbuch von Hallenberg Band 5 Blatt 60 auf den Namen des Einnehmers Michael Geiß in Bromskirhen (+7 seit 2. April 1851), Größe 24 Ar 86 Qu.-Mitr., 5 b. die Wittwe Ludwig Franzioni Clara, geb. Hesse, in Hallenberg, wegen Flur 1V. Nr. 38 Hallenberg, Aer, auf'm Schickewege, berichtigt im Grundbuch Band 11. Blatt 106 Hallenberg für die Chefrau Daniel Hesse Catharina, geb. Völlmecke, in Hallen- berg (f 15. Dezember 1869), Größe 38 Ar 959 Qu.-Mtr., :

c. die Interessenten der Mark Vilden, vertreten durch die Königliche Regierung in Arnsberg und den Amtsgerichtsrath Koester in Brilon wegen der Par- zelle Flur 16 Nr. 1096/62 der Steuergemeinde Mede- bach, im Orensthal, Wiese, groß 79 Ruthen 90 Fuß, bisher im Grundbu noch nicht berichtigt,

d, der Johann Jacob Dielenheim von Hallenberg wegen der Grundstücke Flur I1I. Nr. 142, 143 und Flur IV. Nr. 576/2, Steuergemeinde Hallenberg, erstere beiden im Grundbuch von Hallenberg, Band 6 Blatt 27 für den am 14. März 1855 verstorbenen Johann Anton Authe, vulgo Ebers, das andere Band 13 Blatt 47 Hallenberg für die am 27. Juni 1855 verstorbene Maria Catharina Schnorbus be- richtigt, erstere beiden hinten im Langeloh zur Größe von 20 Ar 64 Qu.-Mtr. bezw. 11 Ar 99 Qu.- Mtr., das andere Garten bei der Thalbrücke, groß 8 Qu.-Mtr. i

Es werden daher alle Diejenigen, welche das Eigenthum eines der vorbezeichneten Grundstücke in Anspruch nehmen, hiermit aufgefordert, ihre An- sprüche spätestens im Aufgebotstermine am 23. März 1887, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeih- neten Gericht anzumelden, andernfalls die Ansprüche ausgeschlossen, die Grundstücke aber für die Antrag- steller im Grundbuch berihtigt werden.

Medebach, am 18. Dezember 1886.

Königliches Amtsgericht. [47789] Aufgebot. : :

Die katholishe Kirchenfabrik Keffenah, geseßlih vertreten durch den Kirchenschasffner Georg Weiser zu Keffenac, dieser vertreten durch Rechtsanwalt Ott zu Straßburg, hat das Aufgebot bezüglich einer ihr abhanden gekommenen Elsaß-Lothringischen Landesobligation, lautend auf den Betrag von 500 Franfen und bezeihnet mit Serie 1876 Nr. 001 746, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 6. Juli 1888, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte gemäß §. 843 der Civilprozeßordnung anberaumten Aufgebotstermine seine Nechte anzumelden und die Urkunde vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Sulz unter’'m Wald, den 22. Dezember 1886. Das Kaiserlihe Amtsgericht. gez. Dr. Mühlhäusfer. Für richtige Abschritt : Krause, Amtsgerichts\chreiber.

He LEA Aufgebot.

Auf den Antrag des Ober-Postdirektors Husadel und feiner Ehefrau Clara, gehorene v. Groddeck, zu Kiel, wird der Bruder der Leßteren, der Buch- händlergehülfe Al-red von Groddeck, welcher am 3. September 1862 von Bremen nah Amerika aus-

ewandert ist und sih bis zum Jahre 1875 in New- rleans aufgehalten hat, aufgefordert, fich spätestens im Aufgebotstermine deu 3. Oktober 1887, Vorm. 10 Uhr, zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung er* folgen wird. Gumbinnen, den 18. Dezember 1886,

Band X11. Blatt Nr. 5, 6 und 13 Abtheilung U],

jedesmal unter Nr. 1 für den Protokollführer Carl

gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur-

Königliches Amtsgericht.