Deutsches Reich.
5 Verordnung, betreffend die Wahlen zum Reichstage. Vom 14. Januar 1887.
Wir Wikhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser,
König von Preußen 2c.
verordnen auf Grund der Bestimmung im §. 14 des Wahl- geseßes vom 31. Mai 1869, im Namen des id, was O Die Wahlen zum Reichstage sind am 21. Februar 1887
vorzunehmen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift
und beigedrucktem Kaiserlichen JFnsiegel. Gegeben Berlin, den 14. Januar 1887. (L. S.) Wilhelm. von Bismarck.
Die Nummer 1 des Reichs-Geseßblatts, welche von heute
ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter
Nr. 1691 die Verordnung, betreffend die Auflösung des
Neichstages. Vom 14. Januar 1887; und unter
Nr. 1692 die Verordnung, betreffend die Wahlen zum
Reichstage. Vom 14. Januar 1887. Berlin, den 14. Januar 1887. Kaiserliches Post-Zeitungs-Amt. Didden.
Königreich Prenfzen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
dem ordentlihen Professor in der medizinishen F â n ordentl en Fakultät der Universität Breslau, Dr. Foerster, den Waratice als
Geheimer Medizinal-Rath, und
den Photographen Gebrüdern Wilhelm und Heinri O hen C ] D einri Schneider zu Krozingen, im Großherzogthum A M
Prädikat als Königliche Hof-Photographen zu verleihen.
Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.
Dem ordentlichen Lehrer Stäger am Real-Progynnasium
zu Eisleben ist der Titel Oberlehrer beigelegt worden.
Der Seminar-Direktor Dr. Weiß vom Sch : z or Dr Schullehrer- Seminar zu Graudenz ist in gleicher ‘Eigenschaft an 1
Schullehrer-Seminar zu Fulda, und
der Erste Lehrer Tismer vom Schullehrer-Seminar zu Hannover in gleicher Eigenschaft an das Schullehrer-Seminar
zu Oranienburg verseßt worden.
Am Schullehrer-Seminar zu Hann a) i E E ( Seminar zu over ist der bisher kommiffarisch im Seminardienst beschäftigte E
Kandidat Cremer als Erster Lehrer, und
am Schullehrer - Seminar zu Paradies | lf j ) e zu Paradies der Hülfslehrer Pade von der Präparanden-Anjstalt zu Lissa als S lion,
“ angestellt worden.
Justiz-Ministerium.
_ Versegt sind: der Amtsgerichts - Rath Wi i Reichenbach u. E. als e e an E O in Schweidniß, der Amtsrichter von Gagern in Kastellaun an das Amtsgericht in Stromberg, der Amtsrichter Honsel- mann in Nieheim an das Amtsgeriht in Paderborn, der Amtsrichter Rademacher in Münster als Landrichter an das Landgericht daselbst, und der Amtsrichter Schult in
Wesel an das Amtsgeriht in Münster.
Die nachgesuchte Dienstentlafs i sion if il
nach j affung mit Pension ift ; dent Amtsgerichts-Rath Gladisch in Ens E erihts-Nath Berckenkamp in Mülheim a. d. R., und dem
Ee Wollmar in Seeburg. Q Molar Pier U Oberbe 9 i E 3 derberg hat das Notariat n der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht : C echts t: der Rechts- Vat Dyren furt h bei dem Landgericht T in Berlin E er Gl Plinzner bei dem Amtsgericht in Oderberg. L n es Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der agt E eter bei dem Landgericht in Halberstadt s: Assessor Aßmann bei dem Landgeri in did Aßmann randgericht 11 S der Gerichts-Assessor Lasker bei dem Amtageridt in A miß, der Gerichts-Assessor Goerke bei dem Amtsgericht in n der Gerichts-Assessor Geselbracht bei dem Land- ‘g t in D ortmund, der Rechtsanwalt Schiff aus Trebnitz E in Neumittelwalde, und der Gerichis- : ssessor Bierkotten bei dem Amtsgericht in Euskirchen. n N s an das Amtsgericht in ndsberg a. W. versezte Amtsrichter von S ann i Krefeld ist gestorben. E
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee. C, Beförderungen und Versezungen. Im O Heere. Berlin, 8. Januar. Dürr, Hauptm. à la mt A S Nr. 110 und kommandirt als Ordonnanz- Ee Ps (Srbgroßherzogs von Baden Königlichen Hoheit auf ein
eres Jahr zur Dienitleistung bei Sr. Königl Hobeit dem ( teres D ( r. Königlichen Ó E von Baden kommandirt. E Ee Berlin, 1 Sander Eta Î Ï ain Mete e T M4 rdt, Major à la suite des pt E n De der Pulverfabrik in Metz, behufs 2 g des Virettors, zur Artillerie-Werks\ in Straßburg i “cbatadai t illerie-Werkstatt in Straßburg i. G. E Nachweisung, der beim Sanitätëcorps im Monat Dezember 1886 Cs Ten E Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 9, Dezember. Dr. Rabts, Stabsarz im n. R f ¡C . Rabts, b8arzt beim Gren. Regt. N vom 1. Februar d. I. ab auf wei e a N om I E [ weitere acht e iferliche Gesundheitsamt kommandirt. S M E A
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 15. Januar. Se. Majestät î Kaiser und König ‘empfi on gl * Ss L / Kö : fingen gestern No Reichskanzler Le Bismarck zum Vortrage. E __ Gm Laujse des heutigen Vormittags empfingen S Majestät den Prinzen Friedrich Wilhelm zu Hohenlohe. ben
Fraktion und, wie er glaube, auch der beiden Fraktionen, die mit den Konservativen entschlossen seien, nur für die Regie- rungsvorlage zu stimmen, daß die Konservativen gegen alle
A auf Abänderung der Regierungsvorlage stimmen
D. E H zwar verbunden gewesen; er glaube aber, daß es angehe, über die 8. 1 und 2 in continenti abzu- stimmen. De renti abzu-
anders beschließe, die Abstimmu!1 i ü | Del ; S 1g über beide Paragrap hintereinander vorzunehmen. E
keit offen sein, zwischen den Abstimmungen über 8. 1 und §. 2
Ge Aar Had in geschäftsordnungemäßigen Bemerkungen T I I 57 ï io Fo 3 ; t G Le L G U i
ar eri M Bei fd E Eventual- und Prinzipal- a O S auch heute bei Beginn der Verhandlungen
Í ge fei fehr leicht eine Verwirrung mögli, wenn über Zeugniß davon abzulegen, daß die Verhandlungen dieses
ie verschiedenen Paragraphen in continenti abgestimmt werde |
ter's an.
N1111\cho t F Wunsche des Abg. Richter Folge zu geben. E Der Abg. Richter betonte, zur Wahrung des Rechts für (00)en.
gegen den Wunsch des Abg. Richter nichts einzuwenden. : Es Der 9g, Freigerr Langwerth von Simmern sprach si Aue. ahin aus, seine Freunde würden für den Eventualantrag von Stauffenberg stimmen.
werde sih bei allen Abstimmungen der zweiten - 7 weg 5 : vas Abstimmung enthalten. g zweiten Berathung der
5 für denselben stimmten nur das Centrum und die
angenommen; 28 Abgeordnete (Sozialdemokrate saf ommen, 28 Abgeo 03 n und Elsaß: N enthielten sih der Abstimmung.“ Nach biGem An: 3 rage sollte die im §. 1 der Vorlage geforderte Präsenzstärke | 3
Landgrafen Alexis von Hessen-Philippsthal, den Grafen Otto ; zu Stolberg-Wernigerode, jowie den Kriegs-Minister, General- Lieutenant Bronsart von Schellendorff und nahmen den
A des Ch:fs des Militärkabinets, Generals von Albedyll
_— Jhre Majestät die Kaiserin und Königin er- theilte heute dem Bischof von Limburg die erbetene Audienz.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern Vormittag 111/4 Uhr den Herzog von Ujest, nahm fodann militärishe Meldungen entgegen und empfing um 1 Uhr den General der Jnfauterie, von Kameke, sowie demnächst den Bischof von Limburg, Dr. Klein.
A Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse desselben für Handel und Verkehr und für Justizwesen, sowie der Ausshuß für RNechnungs- wesen hielten heute Sißungen.
— Jn der gestrigen (21.) Sigzung des Reichs- tages fand die Abstimmung S u Ls OERE Sthluß der zweiten Berathung über die 8. 1 und 2 der Regierungsvorlage statt. 5 : Der Abg. Magdzinski äußerte zur Geschäftsordnung: Um über den Sinn und die Tragweite des zur Zeit und Seitens seiner Landsleute abzugebenden Votums auh nah Außen nicht den leifesten Zweifel zu lassen, erkläre er in ihrem und seinem Namen ausdrüdcklich, daß seine Partei nah wie vor ihre im Hause
Ag 2h s ; E Weise aufgeben werde, indem sie nur aus momentan parlamen- tarish-takftishen Gründen die Anträge des Centrums, resp.
Der Abg. Dr. Frhr. von Stauffenberg sprach die Ueber- zeugung aus, daß sein Prinzipalantrag zu §. 1 eine Majorität im Hause nicht finden werde. Seine Partei habe unter diesen Um- ständen gar feinen Grund, eine ausdrücklihe Abstimmung über denselben herbeizuführen, und er ziehe ihn in diefem Stadium der Berathung ausdrücklich zurück. Die gleiche Erklärung habe er Namens des Abg. Richter abzugeben bezüg- lih seines Eventualantrages. N E tus zurückgezogene Stauffenberg'she Prinzipalantrag „Zur Ausführung der Artikel 57, 59 und 60 der Reichhs-
1887 bis ¡um 21 Vats 1888 fann eine * Erbohung 4 R dis D kommen auf die Präsenzstärke nicht in An- Anna I I f inf f - z
rechnung. Die ordentliche Rekruteneinitelung bei der Infanterie
erfolgt im Januar, sofern nicht bei de Err „Ul! ¡O Januar, : ) i der Etatsfestsetzung ein frübe Eirnstellungstermin vereinbart wird.“ E [rüberer
No I D y + s 7 r „Die ordentliche RekruteneinsteUung bei der Infanterie erfolgt
min/ vereinbart wird.“ u (ag"
R S i „Jn Ausführung der Artikel 57, 59 und 60 der Reichsverfas-
die Friedenspräfenz!tärke niht in Anrechnung.“ Der Abg. Frhr. von Helldorff erklärte, im Fnteresse seiner
D op Nz 5 i i] T 7 y - Der Abg. Richter bemerkte, die Diskussion über die beiden
Der Präsident äußerte die Absicht, wenn das Haus nicht
E biet müsse er bemerken, daß kein Präzedenzfall dieses 0 j l a3 Î C A : 0 My ; Ÿ t c: ps 1 zanden fei, daß bei einer Verbindung der Diskussion C: : u ¿ine Ana der Abstimmung erfolge. : erhob sich auch diesmal nicht.) Die Verloosung in die Ab Der Abg. Frhr. von Helldorff erklärte, seine Partei habe theilungen werde nah Schluß der Sizung stattfinden. Dan" erübrige nur, die Tagesordnung für die nächste Sitzung fest
Der Abg. Singer erklärte, die fozialdemokratishe Fraktion E i Zuerst wurde der Antrag des Grafen Ballestrem ab- |
e Sodann wurde der eventuelle Antrag von Stauffenberg namentliher Abstimmung mit 186 gegen 154 Stimmen
von 468 409 Mann statt bis zum 31 E | dahin 1890 bewilligt werden. i R A
Éein
und
Für den Antrag von Stauffenberg stimmten
das Centrum mit den Polen und Welfen, die Trost
reinnnj
und die Volkspartei; ferner die Abgg. Lenzmann und V ia Gegen den Antrag stimmten ebenfalls geschlossen Deutschkonservativen, die Reichspartei und di E ralen; ferner stimmten gegen den Antrag die Vans E 009 Hornstein. Der Abstimmung enthielten sih die soziali C n ztaldem Abgg. Blos, Bock (Gotha), Geiser, Geyer, Grille Harm, Hasenclever, Heine, Kayser, Kräcker, Liebknecht Pfannkuch, Rödiger, Sabor, Schumacher, Singer Wiemer ; “ferner der Däne Johannsen und die Elz, von Dietrih, Goldenberg, Grad, Guerber, Lang (Schle ua Mühleisen, Simonis und Winterer. ‘Hadt), 4 Es fehlten von den Deutschkonservativen die Abgg. p Sordon, Grimm und von Sperber; von den Nationalli A dar Abg. Zeiß; vom Centrum von Freyberg, von Müller (Bamberg) und Graf Nayhauß-Cormons: von Polen von Chelmidi und Fürst Radziwill; von den Freisinn; gs Braun, Lüben und Schwarz; von den Sozialdemokrat, tee, Dee isa CREO), Frohme, Viereck, von Vollmz C1 ie Elsäfsser Dolfus, Germain, Jaunez O Wendel. Î : Gs R Vier Mandate (Dirichlet, Orte Nos | —- : ( Orterer, Rose und Rokßh; sind erledigt. i: | nd Roßhirt Darauf kam §. 1 in der Gestalt, die er dur den Antra von Stauffenberg erhalten hat, zur definitiven Abstimmune er wurde mit 183 gegen 154 Stimmen angenommen; 31 Jo h geordnete enthielten sich der Abstimmung. Die Parteizy ausdrüc : e | wie vor stimmten wie bei der eventuellen Abstimmung; es enthieltsr l ohlbekannte und gemäß ihrer Lage selbstverständliche Stel- sih aber diesmal die welfischen Abgg. von Estorff und Frix | ungnahme zur Vorlage der verbündeten Regierungen in keiner Langwerth von Simmern und der Elsässer von Wendel der | stimmung. “ Als der Präsident darauf z S 2A 4 risch-taktishen Gründ | S j uf zum §. 2 übergehen wollt: | Wi freisinnigen Partei durch ihre Stimmabgabe unterstüge. | €rbat sich der Reichskanzler Fürst von Bismarck das Vos | Jhr definitives Votum bleibe natürli vorbehalten. ar Sag v Os Allerhöchste Botschaft: U Wir ilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, #z 4 von Preußen 2. E R N verordnen auf Grund des nach Artikel 24 der Reicsverfaÿ vom Bundesrath unter Unserer Zustimmung e Gen Beiblus im Namen des Reichs, was folgt: j 4 E E
e National
atis enberg / Stolle Und
beraler
Or f Fürth
Uin
s Mies : , G S Der Reichstag wird bierdur aufgelött.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift u A beigedrudckte K O n en AMEriQris h Du beigedrucktem Kaiserli Ben Instegel.
Gegeben Berlin, den 14. Januar 1887,
(Ti S) Wilhelm. von Bismarck
Auf Grund dieser Kaiserli N L T 2 ! aiserlihen Verordnung erklärt vers! 19 wir io Frits Lr R h Noiché Map 4 S E arie de a a Friedens-Präsenzstärke des Hee ¿8 an Mann- | Keichskanzler im Namen der verbündeten Regierungen, auj aften für die Zeit vom 1. April 1887 bis 31. März 1890 Allerhöchsten Befehl des Kaisers, die Sizungen des Rei Stn net auf 441200 M L S Ui . - V0 S Dre B ) aisers, die Sizgungen des Reichstagei : 200 Mann festgestellt. Für die Zeit vom 1. April | für ge)chlo})en. O G ¿ “fo Dit S l Hierauf {loß i Zräside 4 Noi ha j der Präsenzstärke bis auf 454402 Mann eintreten. Die Ein- vréimaligan Ed auf S "Molestut ven Saite L d
4
Se. Majestät den Kaiser, in welhes
das Haus begeistert einstimmte.
— Die erste Sitzung des Herrenhauses eröff : i : E A O H A : , | lele A Der Abg. Richter hatte den Zusagz beantragt: E Präsident, Herzog von Ratibor, um 1 Ur E E 3 20 Minuten mit einem Hoh auf Se. Majestät den Kaiser f im Januar, sofern niht bei der Eta —ufstellung ein früherer Ter- n an ns s M weldes das Paus begeistert dreimal einstimmte ; vereinbart wid i s aaf Digmung des Hauses ergab die Anwesenheit von L „fu e beide: Antxäg? waren aso zurückgezogen, und e& 3 Mitgliedern. Das Haus war somit be; chlußfähig und iebên für die Abstimmung nur übrig der Antrag des Grafen Ballestrem (Centrum) : 441 200 Mann auf 3 Jahre zu be- willigen, welche Ziffer für ein Jahr bis zur vollen Friedens- präsenzstärke von 468 409 Mann erhöht werden könne; und der Eventualantrag von Stauffenberg: die Friedenspräsenz- O bis e ep Mann bis zum 31. März 1890, also auf 3 Jahre, zu bewilligen. Dage r S Ne- R / gegen lautet der §8. 1 der Re-
trat in die Präsidentenwahl ein. — Auf Vorschlag des Herrn von Kleist-Revow wurden dit bisherigen drei Präsidenten , Herzog von Ratibor Graf Arnim-Boizonburg und Herr Dr. Beseler durch Acclamation wiedergewählt und nahmen die Wahl dankend an. _ Auf Antrag des Freiherrn von Manteuffel wurden die bisherigen Schriftführer ebenfalls durch Acclamation wieder et E | n Ausführun Artikel : er Geseßentwurf, betreffend die durh ein Auseinander: wm Las Heeres an Mannschaften B begründeten gemeinschaftlichen Angi E l 187 s zum | 1. März 1894 auf | heiten, wurde der dur fünf Mitglieder der Gemeindefommis: gestellt. Die Einjährig-Freiwilligen kommen auf | sion verstärkten Agrarkommission zur Vorberathung über: wiesen ; dagegen gingen die noch zu erwartenden Vorlagen: Kreis- und Provinzial-Ordnung für die Rheinlande Land: güter-Drdnung für den Regierungsbezirk Kassel und Hauberg: Ordnung für den Dillkreis, an besondere Kommissionen. s L Von dem Freiherrn von Solemacher-Antweiler war ein Antrag auf Erlaß einer Adresse an Se. Majestät den Kaiser und König eingegangen. — Das Haus beschloß, am Montag, den 17. Fanuar, Mittags 1 Uhr, über diesen Antrag in Berathung zu treten E Schluß der Sizung: 13, Uhr. :
G E N Abg. von Köller um 1 Uhr. s
Derselbe erflärte, nah der Geschäftsori Der Nichte s Sol l ie Auf A er Geschäftsordnung falle ihn Der Abg. Richter entgegnete, es müsse do die Möglich: | Fü Aufgabe zu, so lange die Geschäfte des Präsidiums zu r P E uY Präsident gewählt sei. Er übernehme in Folge essen den Vorsit, eröffne die Sißung und fordere das Hau
Hauses alle Zeit geführt würden in Ehrfurcht, Treue und Der Abg. Dr. Windthorst {loß sih der Ansicht Rich- Ergebenheit gegen den König: Se. P E S F s 7 und König lebe hoh! Die Mitglieder stimmten lebhaft drei __- Der Präsident bemerkte: Da die Diskussion über beide mal in diefen Ruf ein. Paragraphen verbunden sei, so würde es natürli sein, auch die Abstimmung über beide Paragraphen hintereinander VOL= | d zunehmen. Er habe aber ein wesentliches Bedenken nicht, dem Angemeldet seien bis jet 276 Mitglieder. Es sei jet das (Seschäft des Hauses, die Mitglieder in die Abtheilungen zu ver G habe aber früher immer die Praxis geübt, Geschäft dem Bureau zu überlassen, wenn si Widerspruch dagegen erhebt. (Ein Widerspruÿ
O ée .e — Em, E G M Ne Pa Sghriftführern berief der Abg. von Köller ie Abg. Bohy, Jmwalle, Schmidt (Sagan) und Worzewski.
A O R Er schlage vor, die nähste Sizung am Montag,
11 Uhr, abzuhalten, behufs Vornahme der Wahl des Präs? diums und der Schriftführer. Schluß 1 Uhr 5 Minuten.
_—_— Nath der im Reichs-Eisenbahnamt aufgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nahweisung über die im Monat November 1886 auf deutschen Bahnen (aus ließlich der bayerischen) beförderten Züge und dere Verspätungen wurden auf 40 größeren Bahnen bezw. Bahr- fomplexen mit einer Gesammtbetriebslänge von 32 497,82 kw befördert : A n fahrplanmäßigen Zügen: 13 881 Courier
| Und O Personenzüge, 61 404 gemischte Zügt My 669 Güterzüge; an außerfahrplanmäßigen Qige uno 21 670 Güter-, Materialien- und Arbeitszüge. Jm Se wurden (88 096 191 Achskilometer bewegt, von denen 21 510 748 Achskilometer auf die fahrplanmäßigen Züge mit
992 E ie — z L 2 2226 Courier-, Schnell-, Perfonen- und gemischte
ohne Resultat und wurde bis zur Wiedereröffnung des Pazlaments vertagt.
— (A. C.) Aus
Mandalay, 11. Januar. mit Mr. Colguboun im Verkehr. ih dem buddhistishen Erzbischof in Phungyeens zu ergeben, ddv, gegenüber Pagan, er fleinen Kolonne und 403
Es verspäteten von den Courier-, Schnell-, Personen- und Ganzen 1429 oder 0,71 Proz. (gegen lben Monat des Vorjahres und 1,07 Proz. en wurden jedoch 462 äteter Anshlußzüge hervorgerufen, Bahnen nur 967 Verspätungen (gegen 0,68 Proz. im Vormonat). | Vorjahres verspäteten auf den | englischer S zu ziehenden Bahnen von | wundet. mit Personen- | Minen, daß dort | beit berrsche.
Frankreih. Paris,
sonenbeförderung 1 771 fahrplanmäpigen ishten Zü g Proz. 11
Birma wird gemeldet: u steht wegen Leßterer hat ih
seiner Ueberga%e m den Rath ertbeilt, Mandalay oder den lofalen e. Vom westlihen Ufer ein heftiges Insurgenten gemeldet. 5dtet und fünf andere wurden ver-
Abgg G Von diesen Verspäiun4 A Abwarten versp aufgeführten zur Last fallen Monat des
Strecken der in beförderten fahrpl derung 846, 0de Verspätun n demselben
falls er dies vorzôge.
¡wischen ein eite wurde ein Mann get E E Brigade-General anmäßigen Zügen ig sei, unter den Truppen aber viel Krank- Proz., mithin 0,03 Proz. weniger. 4 Anschlüsse versäumt Monat des Vorjahres und 796 im ; Gruppirung der Eisen eine Anshlußversäumniß so fommen in
gen wurden v5 (Köln. Ztg.)
12. Januar. Finanz-
k angegriffen. 1 der Kammer verlangen, das- zu betrachten. ] enten Goblet è Linke und die radikale Bedingung bewilligen, daß t der Oberaufsicht betraut daß er die Bewilligung der- verlange, und daß zu stellen gedenke. Regierung be- sordnung ab-
PÊRen 516 i | : bahnen nach | M entfallenden Zugver- | \e in erster Rethe die on Frankfurt (69 Anshlußversäum- 0,90, die Unterelbesche Eisen- Verspätungen) mit 1,00, Anshlußversäum- 26, während die Württem- ußversäumnisse f
inister wird jedoch vo! selbe als ein „Budget d’attente“ Schwierigkeit für d geheimen Geldbestände, denn die ‘inke will dieselben nur unter der ein parlamentarisher Aus) Goblet hat aber erflärt, day en ebenso wie die früheren Ministerien i dieser Gelegenheit die Kabinetsfrage : (Köln. Ztg.) absichtigt, die Kammer aufzuf zuändern und das Armeege
Eiscabahn-Direkti en Conseils-Präfto 62 Verspätunge versäumnisse auf 2 Eisenbahn-Dire 97 Verspätung hen Staats tungen) mi
tion Erfurt (77 em) mit 1, hnen (13 Anichl die Werrabahn ( Verspätungen) mit 7,00, die 7 Anschlußversäumnisse auf lezten Stellen einnehmen und | perhandlung zu berathen ohne Anshlußversäum- is i noch An- |
L ! ordern, ihre Tage Elsaß-Lothringen ( seg sofort nah der Budget- ) mit 11,00 die hnen 8 Verspätungen 12 Eisenbahnen weder Verspätungen
ki nhahnen in Elsa Rerspätunge 3 Eisenba 2 und auf 12 ußversäumnisse vorgekommen
Rerlage der Königlichen Hof-Bu Sohn hierselbît Kaisers und § | redigirte und | war
i die Anfklag lungen nur ein Zuwiderha kein strafrechtlich zu ahndendes
. 14, Januar. Kardinal Ferrieri ist gestorben.
Rumäniea. Bukarest, 14. Januar. ( ie wegen der am 14. Novembe abten Ruheitörun
chandlung von | E S P M e erschien soeben | Personen, d j tushant itattget sind wieder auf srelen 1 mmer in den denselben zur Lait gelegle ndeln gegen das Wahlgeseß, aber Vergehen erblickte.
Siegfried Mittler U. s 1 Sr. Majestät des eimen Kriegs - Kanzlei Quartierliste der Kön1g- „ nebst den A ncienne- der Stabsoffiziere
gen verhastet worden geseßt worden, weil
der Königlichen Gel j i E legten Hand-
bene „Rang- Und U ishen Armee für 158
ih preuß ; [Ul er Generalität und der
ats-Listen d er Armee. _— Nah einer Allgeme uar d. J., sind die 12, Apvil 1890, Gerichtsverhandlungen in denjenigen Lande
inen Verfügung des Justiz-Ministers, | Vorschriften der Allgemeinen | betreffend die Anjezung
Zeitungsftimmen.
Die „Norddeutsche Allgem Der kon'’ervative Verein für Halle
cinen Bismarck-Kommers, an dem ten. Na ciner Reihe von Ansprachen, welche
om 10. Ja eine Zeitung“ meldet: und den Saalkreis bielt am
stheilen, wel rets 9 : fich Hunderte
erfügung mit der Monarchie vereinig
Anwendung zu bringen.
ischen Feiertagen, bt nah Erlaß jener V borden sind, zur entsprechenden
Mittwoch Abend von Bürgern betheilig
ammlung folgendes Telegramm den Retchs-
C - he fest, wir stehen zu Dir !“ Die „National-Zeitung“ schreibt über die Auf- ig des Nethelages aufgelöst; und steht, wenn wir mit ihrer t es nur mit lebhaftem Bedauern,
13: Fanuar. Landtage ordneten ist nunmehr die Aufforderung ergangen, zu rechtfertigen. 2eitpunkt versammelt blei um ausgesprochen werden. Landmarschalls
Abgeordneten zum heuti- des König- Fch beehre mich andesordnung
Oesterreich-Ungarn. aus dem böhmischen eutschen Abge ags-Präsidiums 5. d. ihre Abwesenheit oraussihtlih nicht bis zu dürfte, wird der Zuschrift Pobtowiß Euer Hochwohlge abgehaltenen Sißungen Böhmen ohne Urlaub fern Gemäßheit des S 19 der Geschäfts
ausgetrelenen Soitens des L D- : 3 Seilens des Lan? da die Volksvertretung uns Mebrheit nicht einverstanden
| auÿ dann hoh ert, wenn wir binzu-
iind, so geschick
foadergleichen , einandecrgega nöthigt, als
Mandatsverlust ka
der Hauptabstimmung, unmittelbar Bewilligung der Iabre mit 183 gegen 154 id 31 Mitglieder des Votums Soztaldumofkraten, ie für diese, war ab und 9 Welfen, welche
ausgetretenen boren find den seit 4. d. M. bis des Landtages geblieben. Zusagzartikels 4 zu ordnung Euer Hohw9h binnen der Frist von vierzehn Tagen, im Landtage erscheinen oder gen zu wollen.“
anzen MegierungSforderung Stimmen angenommen worden fei, während enthalten hätten. (saß-Lothrir
cinige Welfen und E : im Namen von 12 Polen
er vor der Abstimmung mit der sogenannten Mehrheit votirten, erfl balten si nur auf die bei einer etwaigen endgültigen 3 Heeres verweigern würden.
demnach in
tufzufordern, his zum 25. Januar d. S hre Abwesenheit rechtferti
; — 19 COnar. eröffentlicht eine betreffend et inbartes Verfahren I on Landstreichern, sowie eine Subsistenzmittel nachweisen können. Pes 13. Januar. chuß des Abgeordnetenhau)es betreffend die Erhöhung der vom Minister Szapary Besteuerung von Postsendungen, portsteuer und die Ausd auf die mit Geleitscheinen der Gesetzentwurf, betreffend Allgemeinen
¿weite Lesung bezie Abstimmung Í Hâtten diese zur Sache allein votirt, so wäre derselbe mit | Regierung hat, in- hverbalts durch die dritte dem aufgeführten par- Wähler be-
Lesung jede Verstärkung 52 Mitglieder, wie es ibrer wirklichen den Antrag Stauffenb 9 Stimmen abgelehnt worden. le Entbüllung dieses Sai daß sie von Kunststüct keine Wirkung auf die war es auch einerlei, für die dreijährige Bewilligung anzunehmen ents{loîfe
„Wiener Zeitung“ des Ministers des Jn- ischen Regierung ver- en Ausweijung en Individuen, die
Verordnung de n ml dex Ute bei der gegen je1tig
: dem fie die formel von paßlo}
Lesung niht abwartete, lamentarisch-taftifda fürctet; von ihrem Standpunkt aus wirkliche oder eine Schein-Majorität
orbanden war, da 11 Man muß aber fragen, o den Wahlen Groschen“ anustimmen zu kö ¿spiel im „Sommernachtstraum Publifum ausdrüclich zu wh sondern denselben nur spiele, die Ganz so erschienen heute Simmern, der Welfe, end „zur Geschäftsordnung“ zu aß sie wirkli die zweite Lesung in der
Der Finanzaus- genehmigte heute den Transport-
unterstüßten
(Prg. Ztg.) e nur die febenjährige b ein solhes Schauspiel, wie es heuke Couplet von „jedem Mann und jedem nts ents\pricht. | “thut Hans Schno, der en, daß er fein wirkf- Herren und Damen Magdzinski,
Zeseßentwurf, Zusazanträgen, betreffend die nnen, der Würde des Parlame je Erhöhung der Personentrans der Bestimmungen des Entwurfs versehenen Schiffe. das Defizit der Landes angenommen und dann die Konferenz der liberalen P für das Jahr 183 sition beschloß die
Bei dem Hochzeits
Ferner wurde j -Aus stellung, 1m Spezialdebatte begonnen. artei genehmigte das B1 Die gemäßigte Opp0o-
möchten also nicht ershrecken.
| der Pole, dann Langwerth von der Sozialdemofrat auf der Tribüne, um man möge nur nit glauben, Heer verstärken wollten, fie [pi Maijccität „für jeden Mann und averhandlungen über eine Lebens[rage des ch fein Hochzeitspoem!
Daß es 11ch
as deute elten nur Jur d jeden Groschen“
im Allgemeinen. rwerfung desselben. (B, D. B) igten Staaten zu tionalen Konsfe- Einheit imEisen- Einrichtung Verkehr, daß die getrof-
1 4on Vgl Fo2 Bern, 14. Januar. 1d d A nunmehr die Zustimmung sämmtli dem Schlußprotokoll der zweit renz in Bern, betreffend die tehni sche bahnwesen s Eisenbahnwagen eingeaangen ist, theilt der Bunde einbarung am 1. April d. S srath erklärte der Regierung
er aus nationalen Gründen den 2 das Bisthum Chur für stimmung der Regierung erwarte.
itaunicu und JrlanD. Die Zeitungen verÖò worin derselb t Liverpooler Wahlkreis Jn demselben motivirt er seine! lndere überragende W Das Schreiben schließt
Bande gebrochen, um e wo ih mi Führers der Jch verhehl
cher betheil en intierna
bei der Wahl, welche bercits auf Lebensfrage fh jeßt flar
die deutschen Wähle | Uar l ie Webrhaftigkeit Deutsch-
dem Sinne,
handelt, dies werden zollsichere internationalen srath mit, in Kraft tritt. s Kantons Tessin, daß S
und die Bei-
unmittelbar ausretchbend icbecten Fortwirfens der Reich Dauer mit vielem Andern allerdings steht in Frage. Kontroverse vorlegen mnüjen stalten würde, 31, März des kommenden
die Friecdensstärïe des Heeres zu
Möglichkeit ge* ä - Einrichtungen, von dem auf di das Heerwesen rn demnächst auch die formelle wie der staatsreh!lihe Zustand sich gc- n Ablauf des jeßigen Septennats neue Vereinbarung zum Verständniß \czütalihen Streit» allernachdrüdcklichite | ein solches über
c 5 Wir werden lnschluß R nothwendig erachte
London, 13. Januar. das Schreiben des e Die Randidatur für anzunehmen das Ministerium ichtigfeit der Erhaltung mit folgenden Worten : Posten in | Ansicht Lord | liberalen Unioniiten e mir nicht, daß einige raditionen zum Opfer | Ich bitte Sie aber, | ache zu bringen.“
chen's wird im Exchange- | Neville auftreten. D Wakhlrede, Vortheile der
fentlichen ihc Votum Wer sie veranl f hlichen Deduktion i t\{land in einen Ver- anfommt, das iît, f eines solhen wären im der That das Bestehen des Reiches
Wähler davor gewarnt werden, ¡ese Kontroverse aufzufassen. der Aufrehtaz haltung i N baeordneten zu wä“len, fafsunasstreit hinein führen. fein Verfafungsstceit entsteht. Reiche unabsehbar ;
rgend einer verfassung der will fie und Veu Worauf es aber Die Folgen
1 Eintritt in durch die alle der lnion. „Jh habe liebgewonnene dem Kampfe zu übernehmen, Salisbury's und nach der des am Nüßlichsten machen kann.
| von Jhnen auch vielleicht langgehegte L bringen, indem Sie i F dieses Opfer im Jnteresse der geme | — Als Gegen-Kandidat Gos Wahlkreis von Liverpool Ralph selbe hielt am Dienstag Abend seine als Anhänger Gladstone's besonders die regierung Jrlands verherrlic
— 14. Januar.
von Chamberlain, nossen zur Besprechung der H
sie könnten in dr 5 Um folhes Unbeil zu
Es ist weiter nichts nothwendig, als ie weitere Ordrung e erflärt, auf der dasselbe | nell verwaltet worden ist, auf der Fahre 1874 von einer liberalen Mitglieder der alten Fortschrittspartei das ist das Septennat. ergiebt sich insbesondere für Parteien, die deut! ch- die Krifis, in welcher Deutsch- es auch nicht anders sein Reichstag dieselbe Hal- Kein Liberaler, welcher
1g8mäßiges Recht.
das deutsche Volk in seine des Heerwesens auf der nämlich 12 JSabre lang durchaus kfonstitutio Grundlage,
r Mehrheit ür mich stimmen. en Gruadlaz insamen S
[s genügend anerkannt wurde: chwierige Stellung Die eine der beide it mit verantwortlich für die und sie macht — wle daß sie im neuen wie in dem aufgelö|ten.
in welcher er M g _— (Fine neue und ]?
ie Liberalen heutige Konferenz |
Trevelyan omerule-7Frage
(W, T. B.) Die Morley,
land sich befindet fann — fein 9 tung cinnehmen würd,
| unabsehbare Verfafsungswirren dem Reiche ersparen will, fann
| danach am 21. Februar für cinen deuts{ch-freisinnigen Kandidaten stimmen.
Diese Erklärung fällt uns nit leiht; wir baben die Fortichritts-
| vartei iminer bekämpft, aber unter den ehemaligen Sezessionisten find
Manner, mit denen wir lange Jahre Schulter an Schulter gestanden und deren Begabung und patriotische Absichten wir au, seit wir he angreifen mußten, nit verkannt haben. Aber in die Politik gehört feine Sentimentalität; und wie schwer es den Liberalen eines bisber eron einem folhen Abgeordneten vertretenen MWablfreises werden mag: sie müssen sich von diesem Vertreter trennen, wenn sie nicht dazu beitragen wollen, Deutschland in einen durch nichts gebotenen NVerfafsungsfampf zu stürzen und zuglei den Liberalismus an ihrem Theil zu ruiniren. Denn ein
solcher Kampf muß zur Ni-derlage derer fübren, welche ihn veranlatten
| würden: er wäre allzu grundlos provoiirt. So bleibt aucch denjeniaen
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| Liberalen, welche mit dieser oder jener Abstimmung der National-
liberalen seit 1879 nit einverstanden waren deéhalb der Sezession sich
| anschlossen oder sich vom politischen Leben fern bielten, nis Anderes
übrig, als für die Verstärkung der nationalliberalen Partet einzutreten. So wenig man im feindlihen Feuer neue Bataillone formiren fann, fo wenig läßt sich Angesichts eines Wablfkampfes von unabsehbarer Tragweite eine neue Partei bilden, woran vielleiht mancher von den Liberalen, an welch{e wir uns foeben wendeten, gedaht haben mag. Wohl aber
| fann man auf die Haltung einer bestehenden Partei, der man fich ane
\c{licßt, Einfluß in scinem Sinne üben. Wie die Dinge si seit der Fusion und namentlih seit etwa einem Fahre gestaltet haben, tann allein die nationalliberale Partei gleichzeitig für die Besest ] des Neichs und für den berechtigten Einfluß des Libe demselben wirken. Sie hat, was man au gegen sie einwend feinem [Liberalen Grundsaße etwas vergeben; jie wird die liberalen Prinzipien zugleich mit den Eristenzbedingungen des R ichs um jo beser wahren fönnen, je stärker sie wieder wird. Für die Vertretung des Radikalismus und der Verneinung ist in einem Parlament, welbes 25 Sozialdemokraten und die bekannten Vertreter direkt anti- eutsher Tentenzen enthält, wahrlich zur Genüge gesorgt; daneben ist cr Lurus einer starken Fortschrittspartei politi!ch uner]chwinglick. In einer Krisis, wte die angebrochene, fann der reichspolitisce Liberalismus feinen Wäbler missen, der jemals auf der Seite des- selben gestanden hat, ebenso wenig aber einen der Politik:r, welche in der Zeit der Errichtung und Ausgestaltung des Nationalstaates die Fübrung in kleiren und größeren Kreisen handbabten. Viele auch von ivnen haben si, verstimmt dur die Fraftionêwirren der leßteu Jahre, von der öffentiichen Thätigkeit zurückgezogen ; an sie alle richten
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| Dir beute die dringende Mahnung, des Srn}les der
ibnen daraus erwachsenden Pflichten 1ch bewußt zu fein, überall, wo : : 2 : s G LÉS Gy M1 VD\ v tf
ehedem nationalliberal gewähit wurde, die Organisation dic]er artet : \ e e ee o Ÿ 4ER ch 5 | E
aber in Verfall gerathen iît, dieselbe von Neuem herzutitellen und d
Den MWabhlkampf aufzunehmen. .
— Dié Berliner Börsen-Zeitung“ schließt einen Artikel über die Reichstags-Auflösung mit folgenden Be- merfungen :
Während bei uns der Reichétag unler dem Jubel der Gegner der Regierung aufgelöst: wird, weil er der Regierung die geforderten Mittel zur energischen Bethätigung ihrer dem Frieden gewidmeten Macht nicht bewilligt, wurde in Frankreich die Aufforderung des Prâ- denten der Kammer, für die Bedürfnisse des Heeres einmüthig eins zutreten, mit jubelndem Beifall begrüßt. Welcher Hohn der T hat- aden vrägt sh darin aus! Fürit Bismark hat im Parlamente erklärt, er besitze niht den Schwung der Phrase einzelner Journalisten — wic wünschten den deutschen Parlamentartern nur einen kleinen Theil desjenigen Schwunges für die vaterländiswen Intere)1en, der die Brust unjeres Kanzlers \{chwellt.,
1l8 Fürst Bi3marck gestern vom Reichstage in sein Palais fuhr,
ibm ein donnerndes Hoch von den Martenden dargebracht. Halten wir das Bild rest und versenken wir uns in den Widerspruch
der Situation: Hier das Volk, das jubelt, weil es feinen Kanzler nebt, dem es seine Interessen getrost anvertraut, und dort die Gewählten des Volkes, welhe dem Kanzler mißtrauen und troz seiner eindringlichen Warnungen, anscheinend gegen ibn, in Wahrheit aber gegen die Interessen des Landes stimmen. Db Fürst Bismarck bei diesen Hochrufen wohl annahm, daß die Wendung in ter Nede Ricbter's, er brauche das Parlament nur als Drnament im — byzantinischea Stil, bei denselben Leuten Beifall finden werde? Waßhrlicb, man kann es ibm nachfühlen, daß er mit einer gewissen Sehnsucht an die Zeit denkt, wo er „von dem ganzen Glend erlöst scin wird,“ denn dann wird sein Geist befruchtend weiter wirken und \chöpferisch thätig sein im Interesse des Vaterlandes, Bestes er anstrebt — wenn au nicht nach Art derer, welche ie Neichstags- Auflösung herbeiführten und damit eine Großthat zu vollbringen glaubten.
Nun wird die Verdächtigung Orgien feiern. Bald wird es beißen: Fürst Biésmarck habe die Auflösung nur durcbgesctzt, weil er vom neuen gefügigen Reichstag noch ganz andere Zugeständnijje er- hoffe c. Wie dem immer sei, was man auch sage: Wir kennen feinen lebenden Deutschen, der besser verstände, was uns Noth thue, wie wir uns über Wasser balten, als der bestgehaßte Mann, als uner Neicbsfanzler Fürst Bismark, denn er hat's bewiesen, daß er's weiß, die Anderen sind uns den Beweis schuldig geblieben.
Also auf in die Wahlschlawt! Kämvfe Ieder für das erite Gut des Landes: für seine Freiheit von dem Joche einer feindlichen In- vasion! Nicht sei die Parole: Parlamentshcer oder Kaiserliches Heer, fondern sie heiße: Ein ‘Volkeheer zur Vertheidigung des Vaterlandes, so groß, so mächtig, als es Fachmänner für nöthig halten ; ein Bolks- beer zur Aufrechthaltung des Friécdens!
— In der „SYlesi]chen Zeitung“ heißt es:
Das Reichs-Militärgesez vom Jahre 13874, welches die Orga- ernd festlegt und damit der Etatsberathung wie der Diéku! iber die pertodishe Feststellung der Friedenê- präfenzstärke var, wie alle Autoritäten des modernen Staatsrechts anerkennen, die beilsamste Frucht, welhe uns die Erfahrungen der Konfliftszeit getragen haben. Nachdem die Regle: rung und E ie große Mehrheit des Landes zu der Er- fenntniß gelangt ist, daß der Rahmen, welhen das Webrgeseß für die Organijatio: der Armee vorzeihnet, ein zu enger geworden,
daß es einer Vermehrung dec Cadres bedarf, wollen die Oppoliti varteien die neu zu tormirenden Bataillone, welche die Regierungs- vorlage selbstverständlich als dauernde Einrichtung behandelt, nur aus drei Jahre bewilligen. Sie wollen sich das Recht wahren, dem
Kaiserlichen Kriegsherrn na drei Jahren das Ansinnen zu |
| er eine ganze Anzahl ge!chlo}sener Truppenkörper einfach in Nichts ver- chwinden lasse. Daß man dies will, ist Thatsache ; gleichzeitig aber wünscht man, daß dics dem Volfe nibtzum Bewußtsein komme, und darum versteckt man fh hinter jener MRindthorit'shen Phrase: „Wir bewilligen der Regierung jeden Mann und ieden Groschen, freilich nur auf drei | Sauce Bei den Wablen wird mit diefer Phra!e viel Unfug ge Frieben werden; man wird sh des großen Entgegentommens rübmen, u dem man sh dem nimmersatten „Militarizmus“ gegenüber bo
verbeigelasen habe. Hoffentlich aber wird es diesmal doch
n Wählern die Wahrheit zum Bewußtsein zu bringen.
cmee auf Kündigung“ wird dann vom deutschen Volke
geheißen werden.
„Mecklenburgischen Landesnachrichten“
L 5 Tatin a C E nation des VDC da
ry LL
E A : : S : : | „Ie TCILE Bestimmtheit, mit der Fürst Bismarl dem Andrängen | des machtlüsternen Parlamentari8mus den Fels der Kaiserlichen Auto- | rität und des monarchischen Getankens entgegen warf, hat auch dem | Pulsscblag der fonfervativen Arbeit wieder frishe Kraft gez
| Daß diese Arbeit in der unmittelbar vor uns liegenden Zeit möôg- | Ticherweise eine harte sein wird, wissen wir jeßt; abec wir würden | niht den Namen einer Partei und die Bezeichnung „patriotische | Männer* verdienen, wenn wir nicht das Aeußerste daran setzen wollten, | um diesen Kampf, den Kampf für das starke König- und Kaiserthum