1887 / 18 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Jan 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Ateliers der Pariser Golds{miede Boucheron und Debut u. Coulons; ein Büffet nebst Stühlen, geschmackvolle Arbeiten in einfachem, ge- diegenem Renaissancestyl aus der Werkstatt der wohlberufenen Firma Otto Fritsche in München. letzte, 7. Tafel zeigt in vorzüglich gelungenem Chromodruck eine Kollektion Blumenvasen mit Nebenbälsen im Styl und Dekorationsgeshmack der Thuner (Schweizer) Majolika- Industrie, welbe Prof. L. Gmelin in München mit feinem Farbensinn eitworfen und I. Wanzenried in Thun ausgeführt hat. Der Tert der Lieferung bi tet zahlreiche kleinere Notizen, Ratbschläge für die Werkstatt, literarishe Besprebungen bedeutenderer kunstgewerblicer Publikationen und (auf dem Umschlag) mannigfaltige vermischte Mit- theilungen, welche für den Kunst-Industrielen von Werth und Inter- esse find. Die „Gewerkehalle“ ersheint in 12 monatlichen Liefe- rungen zum Preise von 1,50 A

K. F. Koehler's Antiquarium in Leipzig hat Katalog Nr. 441 („Auëwahl werthvoller Werke aus dem Gebiete der Geschichte „und Geographie“) ausgegeben. Derselbe enthält ein Verzeichniß von §850 Schriften, welche die crwähnten Gebiete betreffen und unter folgende Ab1heilungen vertheilt sind: Geschihte, Historisbe Hülfs- vissen! chaften (Diplomatik, Numismatik, Genealogie, Heraldik u. \. w.), Kirchengeschichte, Geographie, Ethnographie, Reisen. Die aufgeführten Schriften betreffen alle Länder Gurcpas und mebrere Länder Amerikas und Asiens, cinzelne Staaten, Landschaften und Städte Deutschlands, einzelne Kaiser Deutschlands, sowie cinzelne Regenten verschiedener deutsber Staaten und anderer Länder, enthalten ferner viele Urkunden- und Chroniken-Sammlungen, viele historishe Zeitschriften u. f. w. Unter den zusammengestellten Schriften befinden sich viele werthvolle und zum Theil seltene; ziemlih viele datiren aus dem 16., 17. und 18, Jahrhundert.

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Veterinärwesfen.

Niederlande.

Die Natricht, laut welcher in der Gegend von Maastricht die Lungenseuche unter dem Rindvieh von Neuem ausgebrochen sein foll („Neichs- Anzeiger“ Nr. 11 vom 14. Januar d. J.), ist widerrufen worden.

Getverbe und Handel.

Fn Ausführung der in Nr. 217 des „Deutschen Reichs-Anzeigers“ vom 15. September v. I. mitgetheilten russischen Verordnung vom 6, Juli v. I. (a. St.), durch welhe für das Großfürstenthum Finnland die Einführung des metrishen Maß- und Gewichts- \ystems und zwar unter anderen im Bereiche des Zollwesens vom 1. dieses Monats (a. St.) ab anbkefohlen wurde, ist dur zwei weitere Verordnungen vom 22. September v. J. (a. St.) die Neuredaktion der finnländishen Zolltare vom 29. Juli 1869 unter Berücksichtigung der seither dazu ergangenen Abänderungen und Ergänzungen auf der Grundlage des metrischen Systems mit der aus- drücklichen Maßgabe genehmigt toorden, daß hierbei in dem wirklichen Betrage der Zollsäte keine andere Aenderung erfolgen solle, als daß der durch die Umwandlung ermittelte Zollbetrag auf die nächste Zehn- zahl Penni abgerundet werde.

B ern, 12. Januar. Der \{weizerische Bundesrath hat in seiner gestrigen Sitzung für die Einfuhr von Schwefelkohlenstoff zur Tilgung der Reblaus, Zollbefreiung zugestanden, unter der Bedingung, daß jede derartige Sendung mit einem ihre Bestimmung zu besagtem Zwecke bescheinigenden Ausweis der betreffenden kantonalcn Behörde begleitet sei.

Ueber den französischéèn Eisen- und Koblenmarkt wird der „RKbein.-Westf. Ztg.“ unter dem 18. d. M. berichtet : Auf dem französishen Eisenmarkt macht sich ein bedeutender Umschwung fühlbar. Die Haufsse accentuirt sich mehr und mehr und der Ton ist allgemein fester. Die Beschäftigung nimmt allenthalben zu und im Haute Marne-Distrikte sind die Walzwerke lange nicht \o voll be- \cchâftigt gewesen, wie gerade jeßt. Die Hausse im Departement Nord und in Paris hat in der Provinz einen bedeutenden Anstoß zum Kaufen gegeben und allenthalben herrscht eine rege Nachfrage. Walzdraht i noch etwas gegen Handelseisen im Rückstande, denno laufen auch in Draht mehr Ordres ein als bisher. Die Gießereien haben ebenfalls etwas mehr Beschäftignng. Im De- partement Nord wird Stabeisen jeßt niht unter 135 Fr. abgegeben. Die Aufwärtsbewegung der Rohmaterialien dürfte indessen in kurzer Zeit eine weitere Hausse zur Folge haben. Man notirt für Kesselbleche 185 Fr. In Paris wird 140 Fr. für Träger und 145 Fr. für Handels- eisen notirt. Größere Aufträge in Metallshwellen sind in letzter Zeit zur Vergebung gekommen. Einige Stahlwerke haben der türkischen Regierung die Konstruktion von Torpcdos, welche einem deutschen Werke (Germania) zufallen sollten, einer Nachricht des „Ancre“ zufolge, zu billigeren Preisen offerirt. Es handelt sh um ein Objekt von ca. 74 Millionen Frank. Auf der leßten Pariser Metallbörfe wurden folgende Preise notirt: Kupfer, Chilibars loko Havre 103,79, Bankazinn loko Havre oder Paris 272,50 Fr., Blei Paris 32,50 Fr., \{chlesisches Zink loko Havre 39 Fr. Die Anstrengungen der französis{en Kohlen- gruben, die fremde Kohle zu verdrängen, haben einigen Erfolg gehabt. Bei einer der leßten Ausschreibungen trug die französische Kohle über die englishe den Sieg davon.

Antwerpen, 21 Sanuar (W. D. Wollauktion, Angeboten 2263 Ballen Laplata-Wollen, davon verkauft 1833 Ballen, ferner angebotene 215 Ballen russische Wollen, wovon 198 Ballen verkauft, weiter angeboten 60 Ballen diverse Wollen wurden sämmtlich verkauft. Stimmung für Montevideo-Wollen fehr fest.

New-York, 21, Januar (V. L. B) Baumwollén- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 155000 B,, Ausfuhr nach Großbritannien 75 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinen 75.000 D, VBortalb 89 000 B.

Y B.)

Subdmissionen im Auslande.

JItältien 26. Januar. Provinzial - Deputation Turin. Po zwischen Carignano und Villa-Pellone. Ss Kaution 59 000 Lire. (Bereits zweimal 3) 27. Januar. Direktion der Mittelmeer-Bahn. G& wöhnliche \{chmiedeeiserne Reifen für Lokomotiven und Tender; dergl. Martin Siemens für Lokomotiven, Tender, Personen- und Güter-

wagen.

3) 27, Saa 2 Uhx Nam. Territorial - Kommifssariat. Direktion zu Berona: 10000 Kisten à 3,50 Lire zur Verpackung von Militär-Zwieback. Muster liegen u. A. bei den Militär-Bäereien von Verona und Mailand aus.

4) 3. Februar, 2 Uhr Nahm. 2000 mit Zink gefütterte Fäfser aus Eichenholz für Genua (vergl. „R.-A.“ vom 22. Dezember 1886). (Bereits 2 Mal vergeblich ausge! rieben.)

5) 12. Februar, 3 Uhr Nacmittags. Genua: 10000 kg gewöhnliches Voranschlag 2800 Lire.

Ferner demnächst:

6) Bau eines eisernen Eisenbahn-Viaduktes zwischen den Kilo- meterstcinen 19 335 und 19 500 der Strecke Arpino—Sora auf der Linie Avezzano—Roccasecco (Caserta). Voranschlag 407 400 Lire. Näberes bei der Direktion der Mittelmeer-Bahn.

7) Neues Scienengeleise zwishen Station Treviso und der Haltestelle San Giuseppe. Näheres bei der Direktion der Eisenbahn Belluno- Feltre-Treviso.

8) Brücke über den Tiber ¿zwishen Ostia und Fiumicino.

1e anschlag 250 000 Lire. Näheres bei der römischen Stadtverwal

1 über 540

Brückenbau Voranschlag

de! L vergeblich aus-

n L geschrieben

| _Königlicbe Eisengießerei Stangeneisen Nr. 1, rund, 40 mm.

Verkehrs - Austalten.

Sambicg, 21 Sr, (V D D) De Dampier „Mafsalià® von der déutshen DampfsWhiffsörhederet, welcher am 10. d. M. von Hamburg nah Ost-Indien abging, ist bei dem Cap Trafalgar gestrandet. D2er Vorder- und der Mittel- raum des Schiffes find voll Waffer.

London, 21. Januar (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Pretoria“ ist auf der Ausreise gestern in Capetown an- gekommen. :

Der Castle-Damvfer „Dumbar-Castle“ auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

ist am Mittwoch

Sanitätsöwesen und Quarantänewesen.

Frankrei. 2 2

Die Beobachtungssperre im Hafen von Marseille ift für Schiffe aus den Häfen des Königreichs Jtalien, sowie aus denjenigen des Adriatisches Meeres aufgehoben worden.

Portugal. :

Dur unterm 12. Januar 1887 veröffentlihte Verfügungen des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern find

1) der Hafen von Montevideo,

2) sämmtliche Häfen der Republik C bili ; seit dem 1. Dezember 1886 für von asiatisher Cholera „verseucht“, ferner sämmtlihe Häfen der Republik Uruguav, welche niht hon durch die am 20. November 1886 veröffentlihte Verfügung (N.-A. Nr. 280 vom 27. November v. J.) betroffen werden, für der ge- dachten Krankheit „verdächtig“ erklärt worden.

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Verlin, Januar 1887.

Bei der gestern angefangenen Ziehung der 4. Klasse 175. Königlich preußischer Klajjenlotterie fielen in der Nachmittags-Ziehung :

1 Gewinn von 30000 M auf Nr. 24074.

1 Gewinn von 15000 6 auf Nr. 10 967.

A Gewinne von 10000 Æ auf Nr. 16425. 79 606. 173 833.

3 Gewinne von 5000 F auf Nr. 2002.

21 Gewinne von 3000 # auf Nr. 3544, 54861. 57165. 59376. 62077. 65998. 66 689. 76 331. 80549. 82 769. 86 297. 99 093. 101 197. 109 838. 141 413. 1422195 173348. 183507. 183 638,

31 Gewinne von 1500 M auf Nr. 444. 13 881. 25 358. 30 434. 38580. 42 775. 48 446. 52 724. 57 912, 60088. 62654 67477. 67925. 70796. 101221, 103663 105317, 109667. 126 987 131940. 1383208 13973 142 195, L50070. 169 208. 182 130.

34 Gewinne von 500 M auf Nr. 7930. 10 063. 11 368. 36075. 36295, 37368. 46459, 51477. 58427. 61 287. 62161. 64629 6802 TLIOS TOSOL TSOTE T8 504 86 558. 89 305. 90 767. 110 166. 121 577. 122 738. 143 063. 147993, 149785. 9905 157212 15T 47. 163 808. 167988, 181975. 185684. 187 466.

Bei Königlich Ziehung:

1 Gewinn von 150 000 # auf Nr. 52 333.

5 Gewinne von 5000 A auf Nr. 151 348. 172 085. 174080. 188 982.

36 Gewinne von 3000 M auf Nr. 12 628. 23 416. 30 829. 31041. 34978. 44600. 51645. 55 146. 67202, 68 446. 69 854. T8 724. 94 264. 96 056. 102504. 114950. 116 891. 12021 1230. I 2e L398 Art 588. i la 161 209. 163681. 167964. 174428. 176104. 177 407. 186 469,

28 Gewinne von 1500 auf Nr. 2098. 4386. 90 830. 30601, 57676. 61401. 61850. 63 T62. T4433, T8294 S444 S OTL SS22 89618. 101 070, 105692, 114128. 123288 127004.

35412, 139200. 156292. 175053. 175 088.

32 Gewinne von 500 Æ auf Nr. 12. 222. 14 716. 15 307. 93 092. 28 693. 33696. 34459. 36578. 39266. 52 658. 54 952. 67 795. 68 923. 70450. 82067. 85835. 100086. 106 039. 115543. 124960. 133798. 140119. 140 543. 147160. 148020, 161081. E 167995 TT7 492; 178 581. 187729 18813

Verein x Geüihle dei Mart Brande buts: Sitzung vom 12. Januar 1887, Der Gerichts-Assessor Holze legte ein in seinem Besitz befindliches, sehr \eltenes Bildniß des branden- burgischen Vize-Kanzlers und Konsistorial-Präfidenten Matthias Kemnitz vor und erinnerte an die Verdienste, welche dieser hohe Justizbeamte fich namentlich um die Entwicklung der kir{lihen Verhältnisse unter dem Kurfürsten Johann Georg erworben hat. Der Gymnasial- lehrer Bolte sprah über die Grüwel'she Chronik von Kremmen, die um das Jahr 1680 verfaßt und bis in den Anfang des folgenden Jahrhunderts nachgetragen ist. Die Darstellung des auch anderweitig als S(riftsteller bekannten Chronisten iff durch Gruppirung des Stoffes minder formlos als ähnliche Aufzeichnungen jener Zeit und umfaßt nicht nur die Ereignisse des Ortes und des Landes, fondern mit ciner gewissen Vorliebe aub die Sagen der Mittelmark. Der Gymnasillehrer Kamieth ergänzte seine Mittheilungen übe Hennigs von Treffenfeld durch den Nachweis, daß der tapfere Reiter- führer zwar unmittelbar nah der Schlaht von Fehrbellin zum Obersten befördert, jedoch erst ein Jahr später geadelt worden ift, bwobl das Adelsdiplom durch Zurücdatirung das Datum „Fehr- bellin, den 18. Juni 1675* trägt. Hennigs ist der zehnte brandenburgise Unterthan , welchen der Große Kurfürst, nachdem er 1660 das Recht der Nobilitirung gewonnen, in den Adel- ftand erhoben hat. Professor Schmoller las und erläuterte eine im Jahre 1658 dem Großen Kurfürsten von unbekannter Hand eingercihte Denkschrift, in welcher derselbe aufgefordert wird, die augenblicklich günstige Lage der politishen Verhältnisse zu benußten, um das von den Dänen zur Beberrshung des Elbhandels gegründete G'ücfstadt einzunehmen und sich zum Groß-Admiral des Deutschen Reichs zu machen. Man verstand damals unter Admiralität eine Genossenschaft von Kauffahrern, die sich zu geoenscitigem Schutze, zu gemeinsmer Wahrnehmung ihrer handelspolitishen Interessen und zu einheitliher Behandlung des Strafrechts auf ihren Schiffen zu- fsammengethan. Die Machlstellung der Oranier beruhte darauf, dan fle G verstanden hatten, die Leitung der ver- schiedenen Admiralitäts - Kollegien der Niederlande zu ge- winnen, dieselben gleihsam zu wverstaatlihen und nun an dem Einflusse und an den großen Einnahmen theilzunehmen, welche diesen Kollegien aus den für ihre Zwecke erhobenen Seezöllen, aus den Prisengeldern, aus der Befugniß, kaufmännishe Schulden zu machen, Truppen zur Bedeckung der Schiffe zu halten, u. \. w. von Rechts wegen erwuchsen. Der Verfasser der Denkschrift hatte im Sinne, für Deutschland etwas Aehnliches zu schaffen; er nahm mit derselben einen Plan wieder auf, der im Jabre 1627 von Wallenstein aufgestellt war, nur mit dem gewaltigen Unterschiede, daß damals die protestantishen deutshen Seestädte durch Gewalt und Ver- führung mittels der zu gründenden Admiralität in das öster- reichish - spanishe Bündniß herübergezogen werden sollten, während jetzt, nah dem Wegfalle der religiösen Rücksichten, derselbe Gedanke den deutschen Seestädten, deren Selbständigkeit in ihren inneren Angelegenheiten er gar nicht berührte, unabsehbare Vortheile in Aussicht stellte. Wir wissen niht, welhe Aufnahme die Denk-

53 676. 161 304. 9936. 31 434

20 887. 553 914. 82 641. 128 191, 154 897,

zer heute fortgesezten Ziehung der 4. Klasse 175. preußischer Klassenlotterie fielen in der Vormittags-

165 122

15 591. 64 211, 94 654. 131 010

schrift bei dem Kurfürsten gefunden; jedenfalls waren die bz;

Zeit eintretenden politishen Wandlungen stark genug innen furzer erster Linie gegen das bolländishe Uebergewicht geridteten den iy ausführbar zu machen. Merkwürdig erscheint die Denkst eel un? als der Ausdruck des lebendigen Gefühls eines patriotis Gen troßdem der ein Unglück für Deutschland darin erkannte, daß A anderen Staaten in den überseeishen „Corquesten und d. h. im Welthandel, feine berechtigte Stelle einnehme __ Bromberg, 21. Januar. (W. T. B.) Die hiesige eyz lishe Kirchengemeinde hat beute unter großer Betheiligung, L Bevölkerung und in Anwesenheit des Ober-Präßdenten igung der Zedlitz-Trüßschler, sowie mehrerer Mitglieder des Posener Fe riums, die hundertiährige Feier der Erbauung deg gelischen Pfarrhauses durch Friedrih den f ere mit einem Festgottesdienst, einem Festmahl in der Loge und ee Kirchen Concert begangen. O

n durfte,

London, 21. Zau (W T BJ Abend 8 Ubr nach Brindisi abgereist, um Sansibar zu begeben.

Alexandria, 20. Januar. (R. B) Major Bartlett z von London hier angekommen und hat si in Begleitung Dr Funke mt nah Kairo begeben, um über die unter Mr. Stanleh zy o sendende Erpedition-zum Entsaß Emin Pascha's mit Nut Pascha das Nöthige zu verabreden. Major Bartlett hofft, in Ae: mit Mr. Stanley zusammenzutreffen. E

S L Stanley if hey sich von dort nas

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Im Königlichen Opernhause begann gestern Hr. Winke] mann vom K. K. Hof - Operntheater in Wien sein Ganspiel x1 „Tannhäuser“ mit glänzendem Erfolge. Der Sänger besitt is namentlich in der Höhe, sehr sympathischen, kräftigen Te Le faßt die Partie des „Tannhäuser“ überwiegend von tihen Seite auf, sodaß feine Stimme zur fung gelangte. Aber er ließ das Dramatishe darum nit über Gebühr zurütreten: sein Vortrag und Spiel W Schluffe des zweiten Aktes und in der Erzählung des dritten tis sebr wirksam. Jedenfalls ift Hr. Winkelmann einer der »edeutend iten Wagnerfänger, dessen weiterem Auftreten man mit E

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1 x j Spannung ent- gegensehen muß, und mit Ret wurde ihm gestern der lebbaftes Beifall des ausverkauften Hauses zu Theil. Ebenbürtig zur Szits standen ibm Hr. Betz und Fr. Sachse-Hofmeister, die mit dem Gz die Ehren des Abends theilten. Frl. Beeth war eine berücende Venus auch die Hrrn. Biberti (Landgraf) und Kalisch vertraten ihre kleineren Partien würdig. ;

Im Deutschen Theater wird morgen, Sonntag, Albert Lindner’'s Trauerspiel „Die Bluthochzeit“ zum ersten Mal wiederbolt: am Montag werden „Goldfische“ gegeben. Frl. Geßner ist von ihrer Erkrankung soweit wiederbergestellt, daß die nächste Aufführung von „Macbeth“ voraussidtlih am Sonnabend, d. 29., wird stattfinden können. Außerdem bringt das Wochenrepertoire noch Aufführungen von „Die Bluthochzeit*“, „Doctor Klaus“ und „Goldfische“. i

Die gestrige Novität des Wallner-Theaters, ein Kneisel'sher Schwank in vier Akten, „Die große Unbekannte“, fand beim 6 big eine sehr beifällige Aufnahme, welhe namentli in den eiden ersten Akten eine wohl verdiente war. Der neue Schwank hat eine klare und bübsbe Erposition, aus welcher sich aber ungeabnte und endlose Verwicklungen ergeben, so daß der Fortgang gelähmt und der Abs{chluß der Handlung über die Gebühr hinausgeschoben wird. Auch dann noch wird die ersehnte Lösung der Verwirrung etwas gewaltsam herbeigeführt. Das neue Stück* stiht im Ganzen genommen von seinen leßten Vorgöngern auf dieser Bühne fehr vor- theilhaft ab, insofern es viele hübsche unterhaltende Scenen besißt, welche durch zahlreihe wißige Einfälle und Wendungen des Dialogs gewürzt werden. Im Rahmen eines Kneisel’schen Shwankes kann eine nachhaltige Wirkung solcher Scenen auf die Lahmuskeln nicht ausbleiben, Der Inhalt des Stückes ist kurz folgender: Ein früher armes junges Mädchen, welches bei der Eröffnung des Stückes aber {on als wobhl- habende Gutsbesißersfrau erscheint, batte beim Tode ihrer Mutter anonvm 100 # geschickt erhalten. Der Postschein dieser Sendung wird einer eifersühtigen Braut in die Hände gespielt, welche die un- bekannte Emvfängerin erst schen will, ehe sie ihrem Verlobten weiter- hin eine ehrenvolle Gesinnung zutraut. Mißtrauen erzeugt Verläum- dung; aus dem armen unbekannten Mädchen wird ein moralishes Ungeheuer gemacht, bis zum Schluß alle Anklagen und Bosheiten in nihts zusammensinken, al3 die „große Unbekannte“ sich als ehrsame Frau Maärtens entpuppt. Um die Darstellung machten sih be- fonders die Damen Meyer (Mary Märtens), Thate (Hedwig) und Bâters (Hannwen), letztere in einer kleinen Dienstmädcenrolle, durch ihr munteres und natürlihes Spiel verdient. Hr. Blencke wurde durch Heiserkeit an der vollen Entfaltung seines künst- lerishen Könnens gehindert; er fand aber troßdem dur sein ein- fahes, humorvolles Spiel allgemein freudige Anerkennung. Hr. Gut- bery (Windschel) als kluger und Hr. Meißner (Vanhoven) als bor- nirter Verleumder thaten das ibrige, um eine einheitliche lebendige Darstellung zu schaffen. Mit großem Beifall wurde die, der Novität folgende Solofcene „Wiener Hetßen“ von Carl Costa, aufge nommen, in welcher Hr. Schweigbofer seine ganze lebendige, funken- \vrühende Komik zur Geltung bringt. Die Wiedergabe der einzelnen

Volkstvpen, Männer und Frauen, und der verschiedenen Künstler eines Spéezialitäten-Theaters war mit köstlihem Humor getränkt. Heller Jubel und lautes Lachen lohnte dem vortrefflihen Darsteller, der wiederholt gerufen wurde.

Im Belle-Alliance-Theater übt die „Fledermaus“ mit Fr. Ziemaier als Adele, sowie den Herren Swoboda, Binder, Weid- mann, Steinberger eine so große Anzichungskraft aus, daß die Operette noch bis zur nächsten Woche auf dem Repertoire bleiben wird, um tann Offenbah's „Blaubart“ zu weichen, in welchem Frau Ziemaier als Boulotte ihr Gastspiel beschließt.

Walhalla-Theater. Früher übernommene Verpflichtungen zwingen die Direktion, die Reihe der Aufführungen der Operette Vagabund“ mit dem 2. Februar zu schließen und an diesem Tage die Novität „Josephine in Aegypten" in Scene gehen zu laten, welche von Paris aus als ein dem Stoff nah höchst komisches und auch musikalisch schr anziebendes Werk gerühmt wird. Zu der mor gigen letzten Sonntags-Aufführung des „Vagabunden“ haben die Autoren ihr Erscheinen in Aussicht gestellt.

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Am Mittwoch, dea 26. d. M. (Abends 74 Uhr), findet in der Parochial-Kirche ein Concert statt, in welhem die Concer!- sängerin Frl. Henriette Liebert, der Sänger Hr. Thiede, die Violiniitin Frl. Karstädt, der Kapellmeister Hr. Finsterbush (Cornet) und der Organist Hr. Friedrih mitwirken werden. Das Concert bietet ein gewäbltes Programm und ift zum Besten eines erblindeten Familien- vaters bestimmt, was dazu beitragen wird, den Besuch des Concerts ns ju steigern. Billets à 1 # sind bei den Hrrn. Bote u. Bo zu haben.

Nedacteur: Riedel.

N [íî ° Berlin: Verlag der Erpedition (S ch olz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (eins{chließlich Börsen-Beilage),

sowie die Amtliche Gewinn-Liste der Großen Akademifchet Jubiläums-Kunst-Ausstellungs-Lotterie zu Berlin 1886.

zum Deutschen Reich

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KFönigreichch Preußen.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen

und Forsten.

Bean imaGgungs eine Nahweisung der in den Jahren Verpachtung zur öffent-

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1. Mai 1870 bis Ioh. 1888 Johannis

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1888/1906

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5 km von Liegnitz. 53 ha ind 15 ha mit Zuckecrüben bebaut, l abgeseßt wurden.

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Zuerfabriken Chausseen von Barby na) rei und Zuckerfabri

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115 ha mit Rüben bestellt.

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9 km von dem Wassermütle und Ziegelei.

4 km von Düben und 17 km und Stärkefabrik.

15 km von Nordhausen und MWollersleben und Pustleben. Molkramshausen.

Nahe der Station Emmerthal Zuckerrübenbau. Zuckerfabrik in (

4 km von der Eisenbahnstation »1derrübenbau auf circa 1s ha.

1885/87

1887/1905

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etwa 66 ha mit Zuckerrüben beitellt.

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im Besitze des Pächters. Bahn.

Hannover-Altenbeker Fmmerthal U von Göttingen.

Zuckerfabrik bei Nörten.