1907 / 101 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 26 Apr 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Sonn- und Fesltagen. Zweimal wurden 11 146 (+ 445) drei- oder mebrmal 7021 (4 892) der gewerblichen Anlagen revidiert. Die Zahl der revidierten Fabriken 2c. belief sich auf 67 278 (gegen 1905 : 4 2926), das sind zwar nur 49,7 9 der gesamten fabrikmäßigen Be- triebe, da aber in en 1866 316 (+ 113 590) erwahseae Arbeiter, 421 548 (4+ 17 591) Arbeiterinnen, 172455 (+ 12892) jugendliche Arbeiter (darunter 54 569 [+ 2539] weiblichen Geshlechts) und 1841 (— 74) Kinder beschäftigt waren, umfaßte die Inspektion 2462 160 (+ 143 999) oder 82,5 9/6 der überhaupt gezählten Fabrikarbeiter. Von den Bergbehörden wurden 2157 (+ e oder 95 9/0 der revision8- pflichtigen Werke mit 582 260 (+4 22 655) männlichen, 9724 (4- 207) weiblichen, 20 333 (4 1467) jugendlichen Arbeitern (darunter 664 [+ n weiblihen Geshlechts) und 39 (+ 14) Kindern, zusammen 612 35 es 24 343) oder 99,9 0/6 aller in Dienst und Lohn stehenden Bergarbeiter revidiert. Die meisten Revisionen erstreckten sch auf den Bergbau, das Hütten- und Salinenwesen (38 966), die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel (26 849), die Indu {rie der Steine und Erden (15283), der Holze un Scniystoffe (11 341), nächstdem auf das Bekleidungs- und Reinigungsgewerbe (9900), die Metall- verarbeitung (8811) und die Industrie der Maschinen, Werkzeuge, VFnstrumente und Apparate (8701); es folgen nach der Zahl der Revisionen die Textilindustrie (5767), die chemishe Industrie (2555), die Papierindustrie (2444), das Baugewerbe (2442), die Industrie der forsiwirtshaftlihen Nebenprodukte, Leuchtstoffe, Seife, Fette und Oele (2205) und die Lederindustrie (1475). n den 49759 nicht fabrikmäßigen Betrieben, für die vom Bundesrat besondere Bestimmungen érlassen \ind, fanden 8857 Revisionen statt, und zwar wurden 8202 (+ 781) der Unternehmungen mit 21 285 (+ 4684) Arbeitern revidiert. Bei den ermittelten Hude gegen die Schußzgeseße und Verordnungen, betrefsend die Beschäftigun jugendlicher Arbeiter, ist eine erfreuliche Abnahme festzustellen, die Zahl der Anlagen, in denen Verstöße gegen die Schupbestimmungen festgestellt wurden, ist von 8015 im Aahre 1905 auf 7551 im Berichtsjahre ge- sunken. Immerhin wurden 202 (gegen 1905 + 23) Fälle gesehz- widriger Beshästigung von Kindern und 1505 (+ 68) Zuwider- handlungen gegen die geseßliche Beschränkung der Arbeitszeit jugend- licher Personen, die festgeseßte Dauer der Pausen, das Verbot der Nachtarbeit und die Bestimmungen über die Sonntagsarbeit ermittelt und 1357 (4- 66) Personen bestraft, während noch 46 Straf-

Acker für untauglih bält, nur für gewisse Zeit als Aker benußt wird und dann wieder in Wiese verwandelt wird. Das is mir von dem Herrn Oberlandstallmeister so mitgeteilt worden. Dieser Wechsel ist notwendig, weil die Wiesen im allgemeinen auf lange Zeit nicht vorhalten, sondern weil immer eine gewisse Zwischenkultur dur Ader- bau notwendig ist. j

Ob es mögli sein wird, die Kaltblüter abzushieben nah einem andern Ort und dort ein neues Gestüt für sie zu gründen, das ist elne Frage, über die ih natürli keine Auskunft geben kann. Ich werde sie prüfen, mache aber darauf aufmerksam, daß ein neues Landgestüt ganz erheblihe Kosten verursaht; die Kosten würden \ich auf viele Hunderttausende belaufen.

Abg. von Dirk sen (freikons.) bittet den Minister, t Wunsch in wohlwollende Berücksichtigung zu e e S seinerseits für die Hebung der Halbblutzuht ein. Weiter empfiehlt ex Mohnahmen, un un Intere e j B Züchter die Preise für eigern. azu / zinsfreien Darlehen an Buder E

Abg: Dr. vonSavigny(Zentr.) befürwortet Sh d8 que Unterstüßung der Stationshalter auf den ( E a Visca oi ostspielige baulihe Veränderungen zugemutet würden.

Abg. Engelbrecht führt aus, daß die im Int s zuht aus ctdótiénièn Mittel so Dal i e L L kin der Pferdezuchtvereine dabei mögli zur Geltung komme. Die Remontezuht müsse ncch durhaus gehoben werden.

Darauf wird die Debatte geschl Gestütverwaltung bewilligt. A s O O

__Um 4/5 Uhr geht das Haus zum Etat der Berg- Lane B S lanermaltuni über. a Abg. Brust (Zentr.): Bei der zweiten Etatsberat Minister endgültige Auskunft fiber das ere Hua Q Ia Reden-Giube noch nicht geben können, weil die Üntersuchungen darüber noch nicht abgeschlossen waren. Bald darauf, am 16. März,

und die Herren, die im Saarrevier Bescheid

SugvavelYtungen aus Lässigkeit oft gar niht oder niht ordnungs- daß sie auf das gewissenhafteste befolgt \

mäßig befestigen, es sind auch häufig Fälle konstatiert worden, in E e diese absichtlich entfernt oder unbrauchbar gemacht haben, weil der Arbeit angebl sind. Als nendes Beispiel für den Leichtsinn und die Gleichgültigkeit der Arbeiter sei erwähnt, daß in einer Tischlerei ein Arbeiter, der einige zuvor an einer Hobelmaschine den kleinen Finger verloren hatte, an derselben Maschine arbeitend angetroffen wurde, ohne daß er die vorhandene Schußvorrichtung Ee Um ferner zu zeigen, | bis zu welcher Grenze die Verständnislo|igkeit sogar gegenüber einem der wihtigsten_ Schußapparae gehen kann, sei: noch-ein Vorfall berichtet. In einer Ziegelei hatte der Heizer, ein älterer Mann, das Wosser- standsglas des Dampfkessels ausgeschaltet, um, wie er erklärte, zu verhindern, daß es zer\pringe. Auf die Frage, wie oft denn ein Glas \pringe, erwiderte er verwundert, daß es überhaupt noch nie gebrochen wäre, weil er es ja ae hätte. Die erwiesene Gleichgültigkeit vieler Arbeiter gegen den Ünfallshuy läßt sich nur aus der einfôrm gen mechanischen Beschäftigung, der Abstumpfung gegen die Gefahr und dem Verlangen nah höberem Verdienst erklären, der Ee Meinung nach bei der meist üblihen Akkordarbeit dur sorgfältige Benußung der Schutvorrichtungen geschmälert wird. An Bemühungen, das Verständnis der Arbeiter für die Unfallverhütung. dur „Belehrungen, E und Bestrafungen zu wecken und zu heben, hat es von den ver- \chiedensten Seiten nicht gefehlt. Gute Erfolge in dieser Hinsicht hat eine Einrichtung gezeitigt, die von einem größeren Hüttenwerk im Regierungsbezirk Trier getroffen worden ist. Dort wird das Ergebnis der aufgestellten Unfallstati\tik vorwiegend als Grup age für die Festsezung und- Verteilung der Jahresprämien an die Meister, Vor- arbeiter und Arbeiter angesehen. Dies ge\chieht derartig, daß die- jenigen Meister und Vorarbeiter, die innerhalb eines Jahres die wenigsten und leichtesten Unfälle in -threr Betriebs- abteilung aufzuweisen haben, ebenso wie diejenigen Arbeiter, die durch Umsicht und Aufmerksamkeit um die Verhütung von Un- ällen verdient gemaht haben, die höchsten Prämien erhalten. Um- gekehrt wird bei voller Berüksichtigung der größeren oder geringeren Gefährlihkeit in den einzelnen Betrieben bei hoher Unfallziffer die Prämie niedriger bemessen. Wenn \ih auch hier und da ein einsihts- -volleres Verhalten und eine bessere Wertshäßgung des Unfallshußzes in dem zunehmenden Interesse der Arbeiter für die ihnen von den

, wird verfahren, Ten, werden mir attestieren, ¿ h. Í Ï O mit diesem Erlaß der Berginspektion in Vienenburg für : BKewandtnis hat, weiß ih nicht. Ich werde die Berginspektion Vienenburg zum Bericht auffordern und, falls: es notwendig sein d, dafür Sorge tragen, daß die Grundsäße, die bisher in der j querwaltung immer gegolten haben, auch weiterhin befolgt werden. | Qamit, meine Herren, sind die Ausführungen des Herrn Abg. nt erledigt. (Bravo !) Um 51/4 Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung des

jats auf Freitag.

über die Vorgänge niht vorenthalten, und ih habe die Ueberzeuguy daß die jeßt getroffenen Anordnungen eine bessere Kontrolle der d J Interesse von Leben und - Gesundheit der Arbeiter getroffene, Sicherheitsmaßnahmen ermöglihen werden. n

Meine Herren, ih kann / nur versichern, daß es m i \chmerzlich is, nach so kurzer Zeit hier wieder dee ns Unglüdcksfall im Bereiche der Königlihen Bergverwaltung 1 rihten zu müssen. Jch kann nur hinzufügen, daß wir F in der Bergverwaltung einen derartigen Vorgang als tw shwere Niederlage empfinden. Ich wiederhole, was ih {on u Anlaß des Redener Unfalles, wie ih weiß, in Uebereinstimmung mit den Beamten der Bergverwaltung, gesagt habe: derartige Unglügz fälle dürfen nichi vorkommen. Wenn fie vorkommen, so ist das d Beweis, daß in den bestehenden Einrichtungen und Organisationen etwas unzulänglich ist, und Sie können versichert sein, ih werde allez daran seßen, dafür zu sorgen, daß diese Unzulänglichkeiten beseitigt werden. Mögen diese Unzulänglichkeiten in den bestehenden Vor, schriften, mögen sie in der Unzulänglichkeit der mens{chlidhen Persönli, keiten liegen, es wird alles gesehen, was in meinen Kräften steht, um hier Wandlung zu hafen. Die Herren wissen ja, daß ih eine besondere Kommission in Aussicht genommen habe, welche die ge, famten Verhältnisse der Saarbergwerke prüfen fol ; ‘die Herren wissen daß dazu die Bertrauenslkeute der Arbeiter binzugezogen werden sollen, und ih werde persönlich Gelegenheit nehmen, mich an diesen Verhandlungen zu beteiligen, und alles daran seßen, daß diejenigen Maßnahmen getroffen werden, die die erforderlihe Siger heit der Bergleute gewährleisten. (Bravo!)

Wenn Herr Abg. Brust bei diefer Gelegenheit aber darauf Bezug genommen hat, daß es bedauerlih sei, daß derartige Untersuchungen immer erst stattfänden, wenn das Unglück geschehen wäre, so möhte

ausziehenden We| und im übrigen für einen Teil der Beleg- schaft zur Ein- un lußt wird. Den Zwecken der Produkten- förderung dient : iht; es werden nur gelegentlih die Speisekohlen für die unmittelbar daran gelegenen masinellen An- lagen und ab und an einige Wagen mit Bergen in diesem Sthaht gefördert. , Mit Rücksicht auf diese geringe Beanspruhung der Förder- anlage hat man nicht ein Nundseil, wie es meist bei der Produkten- und Menschenförderung geshieht, zur Anwendung gebracht, sondern ein sog. Bandseil. Der Untersch ed in der Handhabung besteht im wesentlichen darin, daß si beim Rundseil die Touren auf einer Trommel neben- einander legen, während sie sich beim Bandseil aufeinander legen.

Es ist bei der Konzession für dieses Seil eine bestimmte Lfegezeit nicht vorgeschrieben worden, entsprehend den im Oberbergamtsbezirk Bonn bestehenden Vorschriften. Dagegen is bestimmt worden, daß das Seil erstens der üblihen täglihen Revision vor Beginn der Morgenshiht unterzogen werden soll. Es ist ferner bestimmt worden, daß vor Beginn der Menschenförderung ein sogenanntes Probetreiben mit einer enisprehenden Materialbelastung vorgenommen werden soll. Und es ist endlih die auch bei anderen Seilen üblihe periodische Prüfung vorgeschrieben, die darin besteht, daß man von dem oberhalb des Korbes befindliGen Stück des Seiles ein Stück abhaut, dieses in seinen einzelnen Teilen einer Belastungsprobe und einer Probe auf die Biegungsfestigkeit unterwirft und dann feststellt, ob das Seil an dieser Stelle noch die vorgeschriebene Sicherheit| bietet, d. h.- ein entsprehendes Gewicht zu tragen imftande ist. . Der Grund dieser Bestimmung ift der, daß man im allgemeinen annimmt und das trifft wohl für die Nundseile zweifellos zu, daß

Statistik und Volkswirtschaft. Fin- und Ausfuhr von Zucker vom 11. bis 20. April 1907. Einfuhr | Ausfuhr im t

m Spezial- | Spezial- handel handel

Gattung des Zuckers

dz rein

Nerhrauhszucker e nierter und dem raffi- nlerten gleihgeste

er Zulker) (176 a/i) sohrzucker (176 a)

a

Veredelungsverkehr. . ... E erl Kristallzucker (granulierter) (176 b) übenzuder : E Stangen- und Würfel- E er: gemablener Melis (1764) .

n ; Stüdcken- und Krümelzucker

285 184 99

156 591

118 069

11 584 8 342

ereignete sich auf Klein-Rosseln in Lothringen wieder ein Gruben- unglück durch shlagende Wetter, wokei der 80 Bergleute R fanden, und am selben Tage fand auf dem Mathilden-Schaht im Saargebiet der Seilbruh einer Förderschale statt, was 22 Bergleuten das Leben kostete. Im Herrenhause hat der Oberberghauptmann von Velsen in einer Erklärung zugegeben, daß das Seil an der Bruch- stelle schadhaft gewesen sei, daß es aber niht erwiesen sei, ob diese Bruchstelle auf Fehler in der Seilkonstruktion zurückzuführen 1 Nach den Beslimmungen follen Seil und Seilscheibe jeden orgen von den Beamten nachgesehen werden; von verschiedenen Seiten ist nun ausgesagt worden, daß am Morgen des Unglücks der Beamte die Seilscheibe gar niht bestiegen hat, es. soll auch konstatiert sein, daß bereits vier Wochen früher fünf Fäden an dem Seil zerrissen waren. Es hat sich eben auch hier wieder O daß Seilrevisionen sehr lax vorgenommen werden, was abzr, wie fast überall, nahträglich kaum wird festgestellt werden können. Jeßt, nah dem Unglück, soll wieder alles mögliche geschehen ; aber müssen denn immer erst folhe Massenunglücke vorkommen , ehe man Vorkehrungen trifft ? Bei dem Unglück, das sich einige Tage darauf in Westfalen ereignete, ist ja ohne weiteres zuzugeben, daß die Berg- leute, die dabei den Tod fanden, die Förderschale verbotswidrig. benußt hatten ; aber ih habe es bei meiner früheren praktifchen Tätigkeit öfter erfahren, daß au selbst die Bergbeamten diese verbotenen Förder- shalen benußen, was auch auf rer Grube geschehen sein soll. Zur Vermeidung der Unglücksfälle müssen wir eben die so oft geforderte gesepliche Einführung der Kontrolle durch Bergarbeiter verlangen. : edner verliest sodann einen Erlaß der Bergwetksinspektion in Vienenburg, in welhem den Bergleuten dringend geraten wird, nicht dem Bergarbeiterverbande beizutreten, da es sehr unwahrscheinlich sei, A die Mitglieder für ihren Beitrag jemals entsprechende Gegens- [leistungen erfahren würden, und weil durch den Zutritt leiht das bisherige gute Verhältnis zwischen Behörden und Arbeitern \ih ‘Todern fönne, und fährt fort: Dieser Erlaß ist doch insofern Fie verwunderlih, als selbst der Reichskanzler seinerzeit es ehr bedauert hat, daß die Grubenbefiger direkte Verhandlungen mit der Siebenerkommission des Verbandes abgelehnt haben; wie kommt eine nachgeordnete Behörde daher jett zu einer solhen Haltung ? Auch wenn die Arbeiteraus\{hü}se bestehen, so können diese einmal ‘versagen, und deshalb schadet es nihts, wenn man auch mit anderen Arbeiterorganisationen verhandelt. Es {eint ein etwas sharfer Wind in der Regierung zu wehen; der Kultusminister verbietet den Lehrern, mit Abgeordneten in Verbindung zu treten, und eine dem Handels- minister nahgeordnete Behörde will die Arbeiter von ihren Organi- sationen abhalten.

Minister für Handel und Gewerbe Delbrü:

Meine Herren! Der Herr Abg. Brust wünsht zunähft Aus- kunft über den Fortgang der Untersußhung in Sachen des Gruben- unglücks von Reden. Ich habe damals den gesamten mir bekannten VFahalt der Akten vorgetragen und bemerkt, daß allerdings die Staats- anwaltshaft die Angelegenheit noch niht als erledigt ansehe, sie weiterhin verfolgen werde, und daß diese Verfolgung eventuell neue, für die Beurteilung des Vorfalls wihtige Momente zu Tage fördern könne. Im Anschluß daran hat der, Herr Abg. Marx eine Anzahl von Leuten namhaft gemacht, die in der Lage sein würden, Auskünfte zu geben, die abweihen von den mir damals bekannten Aussagen \sämtliher zur Sache gehörten Bergleute. Jh habe diese Leute vernehmen lassen und die Vernehmungen der Staatsanwaltschaft zugänglih gemaht. Von den benannten Zeugen hat nur einer eine, von den Angaben der vorher gehörten Leute abweichende Aussage gemacht foweit meine Information geht —, die dahin ging, daß an einer in der Nähe der Unfalls- stelle belegenen Stelle der Grube Schlagwetter in solher Stärke be- obachtet seten, daß sie in der Lampe geschlagen hätten, und das troß- dem eine Zurückziehung der Belegschaft nicht erfolgt sei. Diese Aus- fage liegt der Staatsanwaltschaft vor. Was der Staatsanwalt weiter daraufhin veranlassen wird, weiß ih nicht. Jnwieweit fie sich mit den übrigen Ausfagen wird in Einklang bringen lassen können, farn ih beute niht überfehen. Selbstverständlich wird, wenn in diesem Punkte ein Verstoß des betreffenden Beamten gegen die bergpolizet- lichen Vorschriften nahgewiesen werden follte, abgesehen von einer eventuellen kriminellen Ahndung, disztplinarisch mit aller Schärfe gegen den betreffenden Beamten vorgegangen werden.

j Im übrigen ersheint heute eine auf Grund des amtlichen

Materials gefertigte Darstellung des Unglücks und seiner vermutlichen Ursache, in der in?meinem Ministerium herausgegebenen Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen, dur die das, was bis jeßt über die Sache authentisch und zweifelsfrei bekannt ist, der Oeffent- lihkeit zugänglih werden wird.

Ein weiteres bin ih nach Lage der Verhältnisse zu meinem Be- dauern heute zu sagen nicht in der Lage; denn die Akten ruhen bei der Staatsanwaltschaft. JIch muß deren weitere Schritte abwarten.

Was nun den bedaverlihen Upfall auf dem Mathildenshacht der Gerhardgrube betrifft, so liegen die Dinge hier auch so, daß die Untersuhung noch nit abgeschlossen ist, daß die Akten sich bei der Staatsanwalt-

das Seil am stärksten beansprucht wird unmittelbar über dem Förder- korb, weil es dort dauernd Stauchungen und einem ruckweisen Zug ausgeseßt ist, wenn es aufgewickelt wird. Nun ist festgestellt, daß die vorgeschriebene Prüfung der eben er- örterten Art zuleßt am 19. Februar, also nicht ganz 4 Wochen vor dem Unglücksfall, stattgefunden hat, und daß diese Prüfung mehr als die vorgeschriebenen Sicherheiten ergeben hat. Nach dieser Richtung ist also nichts verfehlt. Richtig ift von dem, was Herr Brust angeführt hat, ferner, daß ein Arbeiter beim Schmieren des Seils darauf aufmerksam gemacht hat, daß einige Drähte gerissen gewesen find, daß aber der verantwortliche Maschinenwerkmeister diefer Meldung keine Bedeutung beigelegt und die Weiterbenußzung des: Seiles gestattet hat. Ich bemerke dazu, daß nah allen mir vorliegenden Sachverständigen- gutahten vom technischen Standpunkt gegen dieses Verfahren Ein- svendungen nicht zu erheben sind. Es hat sich gehandelt um drei von 192 zu einem Seil verarbeiteten Drähten, und die Sachverständigen kommen alle zu dem Ergebnis, daß die Verleßung so weniger einzelner Drähte die Trag- und Leistungsfähigkeit des Seiles nicht beeinträchtigt.

Das Unglück hat sich dann ereignet am 16. März bei dem zweiten Treiben. Das erste Mal waren nur 11 Leute im Korh gewesen und die Fahrt war glüdcklich von statten: gegangen; als die volle Belastung von 22 Personen eintrat, stürzte der Korb infolge Bruches des Seiles - in die Tiefe. Die Untersuchungen haben ergebên, daß das Seil richt an der Stelle, wo es vorschrifts- mäßig geprüft ift, fondern etwa 90 m oberhalb \{chwach gewesen ist; die einzelnen Drähte waren abgeschliffen und in threr Widerftands- fähigkeit so reduziert, daß man fie an einzelnen Stellen ohne Mühe mit der Hand brechen konnte, sodaß das Seil an dieser Stelle zweifellos die vorschriftsmäßige Sicherheit nicht bot.

Ueber die Ursache dieser shadhaften Beschaffenheit {weben noch die Erörterungen, und die Meinungen der Sachverständigen gehen auteinander. Die einen. find der Meinung, daß die Ueberbeanspruchung des Seiles an diefer Stelle darauf zurückzuführen ist, daß fich die einzelnen Touren des Seiles beim Auf- und AbwiæF#eln anetnander reiben und dadur die Drähte des Seiles angegriffen werden. Andere Sachverständige geben andere Ursachen an, auf die i: hier im einzelnen niht eingehen will. Wieder andere sind der Meinung, daß die zu weiche Beschaffenheit des Drahtes die Ursae der Beschädigung an dieser Stelle sein könnte. Es befinden sih Stüdcke des Seiles zur Zeit bei dem Materialprüfungsamt in Charlottenburg zur Prüfung. Das Gutachten dieser Behörde wird abgewartet werden müssen, ehe man ein Urteil über die leßten Ursachen des Seilbruhs abgeben kann. Aus den Ausführungen ergibt si, daß. den zunähst wver- antwortlihen Maschinenwerkmeister wohl keine Verantwortung trifft, wenn er das Seil troß der ihm seinerzeit von den Arbeitern gemahlen Meldung weiter benußte. Dagegen muß ih zu meinem Bedauern feststellen, daß der Steiger, dem die täglihe Revision des Seiles oblag, diese Revision zweifellos nihk*mit der vorgeschriebenen Regel- mäßigkeit vorgenommen hat, und daß, soweit ih bis jet habe fest- stellen können, eine solhe Revision innerhalb der legten fünf Tage vor dem Unglück zweifellos niht vorgenommen ist. Ich muß ferner feststellen, daß es von seiten dieses Beamten unterlassen ist, das vor- geshriebene Probetreiben vorzunehmen. Es hat also auch dieses Probetreiben an dem Tage des Unglücks nicht stattgefunden.

Meine Herren, es kann hier unerörtert bleiben, ob, wenn diese vorgeschriebenen Maßnahmen von seiten der Beamten tatsächlih erfolgt wären, das Ungkück vermieden worden wäre oder nicht. Herr Brust, ih meine, das kann mir insofern glei{chgültig bleiben, weil zweifellos {were Verfehlungen eines Beamten festgestellt sind, die an sih geeignet sein können, - die zum Schuße der Belegschaft ge- troffenen Anordnungen illusorisch zu machen und die zu ahnden felbst- verftändlichß meine Pflicht ist. Der Mann ist bereits vom Dienst suspendtert und es ist die Disziplinaruntersuhung gegen ihn eingeleitet worden. Es wird \sich nur noch darum handeln, ob er infolge eines rihterlihen Spruches oder durch Spruh der Disziplinarbehörde seines Amtes entseyt werden wird.

Ih habe aber auch ferner festgestellt, daß der diesem «Steiger unmittelbar vorgesezie Obersteiger die Kontrolle des ihm unter- gebenen Beamten niht mit der nötigen Sorgfalt ausgeübt hat, und ih habe meinerscits die Bestrafung dieses Beamten bereits an- geordnet. Ih habe ferner die Ueberzeugung, daß die höheren Vor- geseßten im vorliegenden Falle ihre Untergebenen nicht mit der nötigen Umsicht kontrolliert haben, und habe bereits Vorsorge getroffen, daß

schaft befinden, und daß ih also ein endgültiges Urteil über das Er-

ih darauf aufmerksam machen, daß dieser Vorwurf in dem Umfange wie er ihn hier erhoben hat, gewiß nit zutrifft. Herr Abg. Brust und die Herren hier im Hause wissen, daß eine Seilfahrtskommission niedergeseßt ift, die sich mit allen den Maßnahmen beschäftigen soll, die geeignet find, die Gefahren der Seilfahrt zu verringern. Nad dieser Nichtung ift also das Erforderliche gesehen. Daß aker eine Organisation, die Einrichtung des Dienstes hin und wieder einmal versagt, das kann man nicht durch UntersuGungen vorher feststellen, sondern das zeigt fch im einzelnen Falle und muß dann natürlißh den Anlaß geben, zu versuchen, auß in diesem Punkte die nötigen Garantien für einen ordnungs mäßigen Betrieb zu schaffen.

Ih mächte im Anschluß daran nur bemerken, daß ja nicht bloß bezüglih der Seilfahrt, sondern au \. Zt. bezügli des Stein- und Kohlenfalles eine derartige Kommission gebildet worden ist, die mit ihren Beratungen jeßt zu Ende gekommen ist. Jh hoffe, daß wir in nicht allzu ferner Zeit in die Lage kommen werden, die Früchte dieser Beratungen in: die Praxis umzusetzen. j

Herr Abg. Brust ist dann auf einen Unglücksfall. eingegangen, der fich auf einer Privatzeche im Ruhrgebiet ereignet hat. Er hat speziell darauf hingewiesen, daß der Unglücksfall dadur erfolgt sei, daß die betreffenden Arbeiter zwar verbotswidrig. aine Förder- einrihtung benußt hätten, daß aber unter allen Umständen Maße nahmen getroffen werden müßten, um eine derartige verbotswidrige Benußung zu verhindern, und daß speziell auch verhindert werden müßte, daß die Beamten bestimmungswidrig #ich der- artiger verbotenen Beförderungsmittel bedienten. Es if Herrn Abg. Brust zuzugeben, daß es ein grober Unfug if, wenn die Beamten, ohne durch die Anforderungen des Dienstes genötigt zu sein, eine derartige verbotene Förderungseinrichtung benußzen: und dadur den Arbeitern selbst ein {lechtes Beispiel geben. Es wird in dieser Beziehung ja nur durch cine verstärkte Kontrolle der betreffenden Beamten Wandel geschaffen werden können; es wird aber auch ju prüfen sein, ob man nicht derartige Beförderungsmittel möglichst zur Seilfahrt einrihtet. Es {weben nah dieser Richtung hin bereits Erörterungen, mit denen das Oberbergamt beauftragt ist.

Der Herr Abg. Brust hat dann an seine Ausführungen erneut mir gegenüber den Wunsch geknüpft, ih möge dafür sorgen, daß die Einrichtung der Arbeiterkontrolleure allenthalben und geseßlich ein- geführt würde. Meine Herren, ich habe in der ersten Lesung eiw gehend die Gründe aus8einandergeseßt, weshalb ih mich nicht in der Lage befinde, eine geseßliche Einführung dieser Einrichtungen zu empfehlen. Die Herren werden aber umgekehrt aus dem, was bereits in den F Königlichen Gruben eingerichtet war, und was ich inzwischen angt- ordnet habe, ersehen haben, daß ih versuhen werde, festzustellen, in welchem Umfange mit derartigen Einrihtungen gewirtschaftei werden kann, von ihrer Bewährung wird es abhängen, ob eine geseßliche Regelung mögli is. Für heute und für die nächste Zeit kann ib meinerseits eine geseßlihe Einführung der Grubenkontrolleure nid empfehlen. Die Gründe habe ih bei einer früheren Gelegenheit auß giebig acäußert.

Der Herr Abg. Brust is dann auf eine Verfügung der König lichen Berginspektion in Vienenburg gekommen, von der er annimmt, daß fie sh mit den reihsgeseßlihen Vorschriften über das Koalitions- recht nit vereinbaren läßt, daß sie auf eine s{arfmaerisde Richtung im Bereih der Bergverwaltung zurückzuführen fti, und daß sie mit Erklärungen im Widerspru steht, die g legentli} früher an anderer Stelle abgegeben seien.

möchte den Herrn Abg. Brust daran erinnern, daß in dieset Punkte ih sowohl wie mehrere meiner Amtsvorgänger regelmäßig s dahin geäußert haben: wir sind nit in der Lage, einem Arbeiter ins Herz zu sehen und ihn auf seine politisGe Ueberzeugung zu prüfen; wir sind selbstverständlih nit in der Lage, einen Arbeiter in der Aub übung seiner staatsbürgerlihen Rechte zu behindern und sind det entsprehend auch nit in der Lage, einem Arbeiter die Betelligund an einem Verein oder an einer Organisation zu verbieten, es sei dent daß diese Organisation in ihren Zielen mit den Grundlagen unsett Staats- und Gesellschaftsordnung unvereinbar i, Daß die chriftlihe Gewerkschaften mit den Grundsäßen unserer Staats- und Gesellschüftb ordnung nit unvereinbar seien, habe ih nit bloß in diesem Jahre, sondern {hon im vorigen Jahre anerkannt. Ih habe aber bei jeder dieser Gelegenheiten darauf aufmerksam gemacht, daß ih genötigt fein würde, diejenigen Mitglieder der Belegshaft zu entferne die sich dur eine Agitation gegen die Grubenverwaltung, dur wahre und beshimpfende Aeußerungen über die Beamten der Grube in ihrer Stellung unmögli gemacht hätten. (Sehr richtig! bet, den

diese Kontrolle in Zukunft wirksamer ausgeübt wird als bisher. Ih habe au den hier in Betracht kommenden Beamten meine Meinung

Nationalliberalen.) Diese Grundsäße, die sfich mit denen meint Amtsvorgänger decken, bestehen au noch heute; nach diesen Grund

Rübenzucker : (1766) . gübenzucker : Rübenzuker :

11 004 3332

1 120

1 898 242 173 907

173 901

e Raffinade (176) ..

rotzucker (176 g)

Rübenzucker : Farin (176 b)

Rübenzuker : andis (1761)

Anderer Zucker (176k)

Kohrzucker, roher, fester und arsger (176k) .

Rübenzucker, roher, fester und flüssiger (1761)

Anderer fester und fia ger Zucker (flüssige Raffinade einshließlich des Invertzucker- sirups usw.) (176m) .

Füllmafsen und Zudkerabläufe (Sirup, Me- U Melassekraftfutter; Rübensaft, Ahorn- saft (176 n)

Zuderhaltige Aufsicht :

Gesamtgewiht . . eo +0

Menge des darin ‘enthaltenen Zulkers . .

Berlin, den 26. April 1907.

Kaiserliches Statistishes Amt. van der Borght.

Die Gewerbeinspektion in Preußen im Jahre 1906.

Die wirtschaftlihe HoWhkonjunktur und der auf allen Gebteten industrieller Tätigkeit regsame Unternehmungsgeist haben nah den Be- rihten der Königlich preußischen Regierungs- und Gewerberäte im verflossenen Jahre eine beträchtlihe Reihe neuer gewerblicher Grüns dungen ins Leben gerufen und eine wesentlihe Erhöhung der Arbeiter- ahl zur Folge gehabt. Es wurden in den der Gewerbeinspektion unterstehenden Fabriken und diesen gleichgestellten Anlagen, deren Zahl \ch von 129823 im Jahre 1905 auf 135369 im Berichts- Phre vermehrt hatte, 2986173 (gegen 1905: + 147 248)

rbeiter beshäftigt, und zwar 2228 613 (4+ 103653) ers wadisene männliche Arbeiter, 538310 (+ 28348) er- waWsene Arbeiterinnen, 216 904 (+ 15 253) jugendlihe Arbeiter von 14 bis 16 Jahren, darunter 73 494 (+ 4440) weiblichen Geshlechts, und 2346 (— 6) Kinder unter 14 Jahren. In 49 759 (4- 10 978) gewerblichen Betrieben, die nicht zu den Fabriken gerechnet werden, aber auf Grund der vom Bundeêrat gemäß § 120 6 der G.-O. getroffenen Bestimmungen zu beaufsihtigen sind, betrug die Zahl der Arbeiter 118 527 gegen 78 180 im vorigen Jahre und in den 2271 (1905: 2196) unter der Aufsicht der Bergbehörden stehenden Bergwerken, Salinen und Aufbereitungsanstalten 612 910 gegen 589 079 im Jahre 1905. Die Verteilung der revisionspflichtigen pte Änlagen sowie der in ihnen beschäftigten erwachsenen rbeiter und Arbeiterinnen, der jugendlihen Arbeiter und Kinder männlihen und weiblichen Geschlechts auf die einzelnen Industrie- gruppen is aus folgender Tabelle ersichtlich:

nal o

er

Bezeichnung der

lichen

Arbeiter endlichen

lichen Anlagen du rbeiter von

männ

VFndustriezweige

Zahl der gewerb- 14—16 Jahren unter 14 Jahren

Arbeiterinnen

Bergbau, Hütten-, Salinenroesen, Torf- o E Industrie der Steine und Erden. . . Industrie der Mast

788 463

333 007 281 279 Industrie der Maschinen, Werkzeuge, Instru- mente und Apparate Chemische Industrie . Industrie der forst- wirtschaftlichen Neben- produkte, Leuchtstoffe, Seifen, Fette, Oele und Firnisse . Textilindustrie .

| evt nba its L ederindustrie . . Industrie der Holz- und Sihniolfe M Industrie der Nahrungs- und Genußmittel. . Bekleidungs- und Reinigungsgewerbe . Baugewerbe. . . Polygraphishe Ge- 0, R A I a Vonstige Industrie- AVCIOE: «+7 9-0/0 Die Revisionstäti revierbeamten hat im Beri ber dem vorhergehenden Ja

451 797 69 266

1277 4 33805) 616 7 981 83 3015 60

12 328 91 19 808| 270

25 028| 188 4 328 21

3759| 60925| 17658) 9684| 127

1856| 3108| 1275 362

keit der Gewerbeinspektoren und Berg- tsjahre eine wesentliche Steigerung gegen- re erfahren. Es wurden in den Fabriken, in den diesen gleihgestellten Anlagen, den Bergwerken und Salinen

4021 161 313 27 660 7119

11 226 74 629

132 303 280

37 T7 173 599 45 329 37 907

181 886 235 835

47 159 64 189

2 099 6 694 1821 1414 13 999 40 198

26 344 2749

verfahren

gefördert worde wenn eine Maß der Regierung würde. Dort

enthalten, mit

\ E Kin

Resultate des

nit zöôgerten. Beschäftigu Fälle betrafen

Fndustrie der den Betrieben

Zahl der besir

arbeit, d. h. an Sonnabend

2 (— ZO 885 (— 88)

Wunsch gena

zum Aushang

Fällen nah d flüssige Be gerihtli

großen Zahl

Ausdruck der

wtrd vielfach

Umfange

weilen n der Arbeiter

vorrihtungen

140 845 Revisionen gegen 131505 im Jahre 1905 vorgenommen, darunter 2034 (gegen 1905: 156) bei Nacht und 4064 (+ 213) an

ihrer Mehr hinderung zîe

\hweben. inspektoren hervorgeht, ift die Darhführung Kinderschußgesezes unter der ständigen

und seit derishärferen ers

gewerblih beschäftigten Kinder über die Arbeits\telle, die Ar

Ortsbehörden und vierteljährlich nahme übermittelt werden. Zeit threr Wirksamkeit zur Aufdeckung einer gro

inspektion au die Möglichkeit geboten, die ausgestellter Arbeitskarten zu veranla

Gewerbeaufsichtsbeamten zu danken, flärend und warnend auf die beteiligten Kreise einwirkten und bei

fortgeseßter Zuwiderhandlung auch mit der Zuwiderhandlungen gegen die geseßlichen Bestimmungen über die Fahre 3569 gegen

materieller Schußvorrichtungen. auch hier ein erhebliher Rückgang der Verstöße gegen die Bestimmungen der Gewerbeordnung eigenen, Die meisten

in den Werkstätten der K

ermittelt, nähstdem im Bekleidungs-

und in der Textilindustrie. widerhandlungen stattfanden,

14 s{chwebende Strafverfahren aufgeführt. günstigen Geschäftslage ist au der Umfang einer täglißen Beschäftigun

von den Verwaltungsbehörden. an Wochentagen außer Sonnabend für

Fällen und an mit 12646 (— 1097) Arbeiterinnen in 424 (+ 40) Fällen eine Be- \{chäftigung über willigungen sind die sogenannten Saisonindustr stille Zeiten mit Ueberhäufung von die Unternehmer zur Zeit der i auskommen können, mit den hôöchsten Stundenza len beteiligt.

Mit Rücksicht auf die immer noch zahlreichen Bestrafungen | wegen Zuwiderhandlung gegen ordnung set ein von

Geseßgebungsap werblihen und sozialen Geseßgebung entstanden ist. der Verordnungen und Nachweisungen,

Vebecsiht ganz erheblih. Bei den Revisionen dur die inspektoren werden vielfach Aushänge vorgefunden, die auf den Be- trteb durhaus keinen Bezug haben.

timmungen aus, als daß er we estraft werde; auch wird wohl

mehr herauszufinden vermöge.

angepaßt sei, daß fie den Inhalt der Aus Die Zakbl der gemeldeten wieder erheblih gewachsen.

Verfolgung von Entshädigungsansprüchen au der- unbedeutendsten Unfälle zurückgeführt. Soweit es sich Erwerbsunfähigkeit handelt, kann das ohne we nachgewiesen werden ; es muß aber betont werden, Fälle von den Todesfällen abgesehen —, die stets in vollem emeldet worden find rung erfahren haben wie die leichten. bedauerlihe Tatsache als die natürliche Begleitersheinung der mit der fortschreitenden Arbeit und der läßt das Interesse und das Verständnis ter Arbeitgeber wie der Arbeiter für die Unfallverhütung im allgemeinen no Erstere klommen den Aufforderungen der Regel bereitwillig nah, l Unfallverhütungsvorschristen und auf angebliche Aeußerungen von Be- auftragten der Berusogeno}ensGalter oder der Innungen, um die auf Grund des § 120a der

Gewerbeinspektoren hinsichtlich ihrer Teit zu e

selbs Maßnahmen

oder nichi ange ah

Berichten der Gewerbe- der Bestimmungen des Mitwirkung der Lehrerschaft dur die Polizeibehörden wesentli n, Die erzielten Erfolge dürften si noch erhöhen, regel, die im Regierungsbezirk Düsseldorf auf Anordnung getroffen worden ist, allgemeine Geltung erreichen müssen die in jeder Vol s\culklasse über sämtliche eführten Verzeichnisse, die auch An aben eitszeit und die Art der Beschäftigung gutactlichen Aeußerungen der Sqhulleiter monatlich den den Gewerbein\pektoren zur Kenntnis- Diese Maßnahme hat troy der kurzen en Zahl von Fällen gr- derbeshäftigung geführt und den Beamten der Gewerbe- Zurückziehung unrichtig sen. Vor allem sind die günstigen dem tatkräftigen Vorgehen der die mündlih und \{riftlich auf-

Wie den

aus Beamten der Sew erve den Berufsgenossenshaften und Be-

triebsleitungen erteilten Belehrungen bemerkbar mat, fo ist es doch bedauerlicherweise Tatsache, daß gerade sie, zu deren Besten die Un- E durchgeführt wird, ein niht unerhebliches Hindernis für hre fortschreitende Entwicklung bilden.

Entwicklung der Qevoltorung uns Volkswohlfahrt

im Königreich Sachsen.

Die Fortschritte der deutschen Volkswohlfahrt lassen sich in wenigen deutshen Staaten so genau nachweisen, wie im Königreich Sachsen, weil in diesem Lande die Sparkassen- und Einkommensteuer- statistik stets sehr eingehend gewesen ist. Der soeben erschienene SFahrgang 1907 des „Statistishen Jahrbuhs für das König- reih Sachsen“ bietet eine Fülle von aterial über alle \ächsishen Bevölkerungs- und Wohlfahrtsverhältnisse. Die Volks- zählungen in den Jahren von 1864 bis 1905 ergaben für 1864: 2337192 Einwohner, 1867 : 9 423 586, 1871: 2556 244, 1875: 2 760 586, 1880: 2 972 805, 1885: 3 182 003, 1890: 3 787 688 und 1905: 4508 691 Einwohner. Unter den Kennzeichen günstiger Wohlfahrtsverhältnisse steht das Wachstum der Bevölkerung an erster Stelle. Nur wenige Staaten von dem geringen Flächeninhalt Sachsens und mit einer hon so dihten Bevölkerung fönnen auf eine ähnliche Vermehrung blicken, die auf einen günstigen Sis der Erwerbs- verhältnisse und auf einen hohen Gewerbefleiß der Bewohner {ließen läßt. Der große Bevölkerungszuwahs in Sawhsen rührt her teils von dem Uebershuß der Geburten über die Sterbe- fälle, teils von der ganz erheblihen Cinwanderung aus den um- liegenden deutshen Staaten und auch aus nictdeutschen Ländern, während die Auswanderung aus Sachsen die niedrigste Ziffer unter allen deutshen Staaten zeigt. Neben der Zunahme der Bevölkerung ist das Anwachsen der zweites Hauptkennzeichen der Volks- lfahrt hervorzuheben. Die \ähsishen Sparkassen zeigen in der Zeit von 1865 bis 1905 folgende Entwicklung: Durchschnitts abl ¿Sis utte Wil den er Einleger opf der der Ginleger jn 1000 4 Beoöiterung

85 608 36,4 115 720 46,1 261 647 95,5 338 807 114,7 434 049 137,2 581 720 167,4 741 900 197,1 2 337 481 925 295 222,1 2753 511 1331342 297,1

Die vorsiehenden amilihen Zahlen leigen, daß in Sachsen im Fahre 1865 jeder jechste, im Jahre 1895 chon jeder zweite Ein- wohner ein Sparkassenbuch hatte, während im Jahre 1905 ein Spar- kassenbuh fogar auf je 1,62 Einwohner kommt. In keiner Periode ist aber die Steigerung der Einlegerzahl und dec Guthaben so erheblich ewesen, wie in der Zeit von 1870 bis 1875, unmittelbar nah der Beendigun des deuts-französishen Krieges und der Begründung des Deutschen eichs, als si ein seltener Aufschwung des Erwerbslebens und eine plôylihe Steigerung aller Löhne vollzog, wodurch erhebliche Ersparnisse ermögliht wurden. In der g von 1870 bis 1875 ties die Zahl der Einleger bei den Sparkassen von 475 272 auf 733 95 und ihr Guthaben von 115 ‘auf 961 Millionen Mark. Eine derartige rashe Zunahme um weit mehr als das Doppelte des Guthabens war in keinem Sayrtenl wieder bemerkbar.

Als ein weiteres günstiges Zeichen der Zunahme des Wohlstands ilt u. a. der höhere Wert der Immobiliarfeuerversiherung. Der Gesamtbetrag der Versicherung der Gebäude bei der sächsischen Landesbrandversiherungsanstalt betrug im Jahre 1871 nur 1747 703 070 A und stieg in 4 Jahren bis zum Fahre 1875 auf 2 159 859 090 A Er erhöhte si bis 1880 auf 2789 827 000 „G und hat im Jahre 1905 einen Wert von 6 783 086 000 M erreicht.

Ein noch wihtigerer D für das fortschreitende Wohl- bifinden der Bevölkerung und ür ihr Vertrauen in die Zukunft ift die Jab Sitte fo Gle: s A gg N A ä en Ge e so rasch gestiegen ist wie in der Zeit von Po, Während in dem Jahrfünft von 1861 bis 1865 die Ehe- \{licungen in Sachsen sih von 18 517 auf 22 081 vermehrten, sank die Zahl im Kriegsjahre 1866 auf 18888 und nahm von da an bis 1870 nur langsam bis auf 21 035 zu. Das nächste Jahrten! ¡eigt folgende bedeutsame, zuerst aufsteigende und dann wieder absteigende iat (e 1871: 91 547, 1872: 26 053, 1873: 27 807, 1874: 27 190, 1875: 29086, 1876: 26 606, 1877: 24919, 1878: 24797, 1879: 25 230, 1880: 95 626. Die weiteren Jahrfünste zeigen folgende Entwicklung: 1885: 99 286, 1890: 32436, 1895: 33 693, 1900: 37986 un 1905: 37 469. Das leyte Fahrfünft zeigte wieder einen Rückgang der L fischen Eheschließungen, im Jahre 1902 sogar bis auf 35 218 Ghe-

chließungen.

Kindershußes aber

Anrufung des Strafrichters

von Arbeiterinnen wurden im vergangenen 4369 im Jahre 1905 festgestellt; 2459 (— 705) Uebertretungen formeller, 1060 (— 145) Uebertretungen Wie bei den jugendlichen Arbeitern ist

ng

E ee wurden eider- und Wäschekonfektion und in den Ziegeleien und Reinigungsgewerbe, in der Nahrungs- und Genußmittel, in den Metereien und zur Sterilisierung von Mil, in den Buchdruckereien Die Zahl der Betriebe, in denen Zu- belief fich auf 3383 (— 661) und die f 628 (— 29), außerdem werden noch Troy der anhaltend der bewilligten Uebere- von mehr als 11 oder zurückgegangen. Es wurde

Syparkasseneinlagen als ein Lob

aften Personen au ita Frs

Fahre assenbu omm

en 10 Stunden, erhebli auf Bewohner

394 234 475 272 733 951 909 787 1274 542 1 606 650 1 942 533

1865 1870 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905

Betriebe mit- 36854 (— 19 097) Arbeiterinnen in Sonnabenden für 108 (— 20) Anlagen

An diesen Be- in denen ganz ufragen abwe{hseln, sodaß

nicht ohne Ueberarbeit

die normale Arbeitszeit geneyang en, Saison

die Bestimmungen der Gewerbe- Arbeitgebern und Arbeitern gleihmäßig gehegter Er zielt auf Vereinfahung des komplizierten ch auf dem Gebiete der ge- Die große Zahl die in den meisten Betrieben erschwert jedem Beteiligten die Gewtrbe-

nnt. arats, der nah und na

gebracht werden müssen,

Wird der Unternehnier in solchen em Grunde gefragt, so erklärt er, er hänge lieber über- en des Fehlens derselben ehauptet, daß er aus der Jes Betrieb zutreffe, nit ter beklagen si, daß der 1 wenig ihrem Verständnis j änge nit begriffen.

Unfälle ist auch im Jahre 1906 Dieses ständige Steigen der Unfallziffer gewordene Meldewesen und die

Aushänge das, was für Die Arbe einzelnen Bestimmungen oft

der

auf das zuverlässiger

um leite Fälle mit kurzer teres als zutreffend

daß auch die shweren

yrozentual eine ebenso hohe Steige- Von berufener Seite wird diese

ewerblichen Gntwicklung

gee Intensität der eranziehung ungeübter rbeits

äfte bezeichnet. Auch

ch viel zu wünschen übrig. der Gewerbeaufsihtsbeamten in doch berufen sie sh manchmal auch auf

ewerbeordnung gegebenen Anreguitgen der Notwendigkeit oder Zwelmäßig- zwangsweise Durchführung is» ne praktishe Mitwirkung in dem Sinne, daß sie zu threm Schuße träfen oder chuß- gegen Unfälle verlangten, wo diese nicht ges |

rat sind, ist nur selten beobachtet worden. In j stehen die Arbeiter den Unfällen und T hee

sodaß eine vermeiden ist.

E Zur Arbeiterbewegung. der Ryfallverg ues u

im Berliner Baugewerbe (vgl. Nr. 100 d. Bl.) Ztg.* mitteilt, der Verband der Baus- morgen, Sonnabend, eine

u be

Zur Kri v aft. "U "Arteit berorganisati e e, die Arbeitgeberorgan ißuag des Vorstands und famtausshusses abhalten, um diejenigen Maßnahmen zu treffen, die durch die nung des

mlich gleihgültig gegenüber, niht nur, tedsspruhs seitens der Bauarbeiterorganisationèn erfo