1907 / 105 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 May 1907 18:00:01 GMT) scan diff

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Personal in jeder Beziehung eintrete und daß ih niht decartig an meiner Stellung hänge, daß irgend welche Schwierigkeiten mi abhalten würden, offen und frei meine Meinung auszusprehen und daß ih au in diesem hohen Hause niht davor zurückshrecke, die Dinge so zu sagen, wie fie liegen. Aber das kann der Chef einer Verwaltung ih nit ge- fallen lasen, daß ein Blatt, welches von einem folhen Verbande herausgegeben wird, sih nit s{heut, eine derartige grobe Beleidigung der Verwaltung den Beamten vorzusezen. Dies tut ein Blatt und ein Verband, der für sich in Anspruch nimmt, daß die Verbandsmitglieder nie andere Beshwerden zum Ausdruck bringen dürfen, als die, welche

S E Skar ia oe d vai Lt S i ind. M anal iraa dd ari ft 6

machen, können doch auch Geseße aufheben. (Sehr richtig! rets.) Was soll denn da ein Verstoß gegen Treu und Glauben sein? Gegen solhe Bemerkungen protestiere ih! :

Im weiteren hat der Herr Abgeordnete verschiedene kleine Wünsche vorgebraht. Er weiß ganz genau, auf welchem Standpunkt die Reichspostverwaltung in betref Herabsetzung des Dienststundenmaßes steht. Er weiß, daß wir den Dienst so viel als möglich erleichtern. Wenn er damit noh nicht zufrieden is, so kann ih ihm sagen, daß nah der Richtung ih auch noch nit zufrieden bin. Aber wir gehen von Jahr zu Jahr nachhaltig weiter vor und wir verwenden in jedem

ist niht oder noch nicht erreicht worden, nur die Erhöhung des Briefgewihtes von 15 auf 20 g ist beshlossen worden, desgleichen die Portobelastung des Mehrgewihts von 20 zu 20 g nit mit 25, sondern nur mit 15 Cts. Wird Deutsch- land am 1. Oktober 1907 dieser Vereinbarung beitreten? Und weldem Betraze deutsher Währung wird dann die Summe von 15 Cts. entsprehen ? Als Endziel müssen wir weiter die Herabsezung des Weltportos betrachten. Immerhin kann man hier von einer gesunden Weiterentwicklung des Verkehrs sprechen. Im Inlande ift es leider niht so unbedingt mögli, die Postzustände zu Toben, In Magdeburg hat \sich auf Grund der Wiedererhöhung des Karten- und Drucksachenportos wieder eine Privatpost gegründet. Sind auch hon an

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Skaalsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 1. Mai

1907.

„M 105. E E T E E E R R

Is L E ( L EECTES T A E S B E REES

der Verband vertritt. Jh habe hier ein Schreiben vom 12. April 1907, recht weitgehenden Ansprüchen zu genügen, die vom Publikum gestellt

Jahre - recht reihlihe Mittel für diesen Zweckck. Daß die Zustände

anderen Orten folche Folgen der S R aufgetreten ? allem an, was von dea Vorrednern gesagt worden i}, und

Das wäre doch bedauerlih ; es eugt und eventuell f tsegung aus der Ersten Beilage.) B S i Erholungsurlaub auch für d Obgleich wir in dieser Nichtung sorgfältige Auswahl treffen, ausgehend von dem Verband der deutschen Post- und Telegraphen- | no nitt ideal find, wissen wir selbst; und daß vielleicht da und dort | g ware po bedauerlich Stritt wieder rückgängig gematt (Fortsegung [de ben Wuns nas. Be irk U O S : 1 j 74 ; imatbezirk Liegni asfistenten, gerihtet an Postverwalter, also Kollegen. Ih möchte er- | gegen unsere Vorschriften noch gesündigt wird, mag auch sein. Jh | werden. Aus industriellen Kreisen in meinem Wa freie Caffel s Maat Vie Brlesträce ba ß es ée Us nbiriba, A mlih 15 hre kommen doch Beschwerden vor, und ich glaube, meine Herren, unter

Ihnen werden wohl auch manhe fein, die sagen: „mancher Beamte ist niht umsihtig genug, es dauert so lange, ehe er uns abfertigt, er hat nicht die genügende Bewezglichkeit und Kenntnis.“ Meine Herren, wie ist dem -die gégenwärtige NReformidee entstanden? Ich weiß nicht, ob die Herren die Sache verfolgt haben. Als die Organisation von 1900 kam, jubelte das Heer der mittleren Beamten, und mein Herr Vorgänger wurde in dem Verbandsorgan, der „Deutschen Postzeitung“, vom 16. Januar 1900 folgendermaßen gerühmt :

Mit kraftvoller und glückliher Hand hat der gegenwärtige Chef der Neichspost- und Telegraphenverwaltung in zweieinhalbjähriger

wähnen, in dem Verband sind Postsekretäre, Postassistenten, Postver- walter. Unter den Postverwaltern befinden \sich viele, die auch für sih eine Vereinigung gründen wollen, die das Verbrechen begeben, um eine Audienz béi ihrem Chef zu bitten und diesem ihre Wünsche vor- zutragen, die sich von denen der großen Menge der Postassistenten unterscheiden. Jnfolgedessen ergeht an die Herren der Ukas: Es wird ihnen niht unbekannt sein, daß s in den verschiedenen Oberposftdirektionsbezirken Postverwaltervereinigungen gebildet haben, die unter der Leitung einer Postvérwalterzentrale thr Streben darauf gerichtet haben, aus der Besoldungsklafse der Postassistenten heraus-

wird über die Shwerfälligkeit des Postanweisungsverkehrs geklagt. Man empfiehlt gleichzeitig die Einführung einer Weltpostkarte nah italienischem Muster, die e ist und eine erheblich rashere Ab- wicklung des Geschäfts ermögliht. Ebenso könnte die neuerdings in Oesterreih eingeführte Telegrammkarte von uns afkzeptiert werden; die Zustellung der telegraphisch übermittelten Nachricht exfolgt nicht durch Extraboten, sondern mit dem nächsten DOLO des Brief- trägers, womit die teuren ee auf dem platten Lande bei uns in Fortfall kämen. In Amerika hat man Fernsprehämter auch in den Gisenbahnzügen eingerihtet. Wenn das kein \{lechter Wiß ift, so sollten wir diese Einrihtung au \{leunigst nachahmen ; sie würde auch zur Sicherung des Verkehrs niht wenig beitragen. Das deutsche Postwesen sollte doch endlich unter einen Hut gebraht werden.

i; . von lapowo-Chlapowski (Pole) erklärt ih R v ‘beut o, Abiiloin und dem liberalen Block beantragte Ne- iolution wegen der unwiderruflihen Ostmarkenzulage, deren Ver- fassung8widrigkeit seine Freunde {hon wiederholt nachgewiesen haben. Gs handelt fih hier niht, wie bei den anderen Mr um wirtschaftliche, sondern um politische Zwecke, um eine weitere Hand- habe der M S volitit des Deutschen Neiches bezw. der preußishen Regierung. Die Ar altogern werden das Strebertum der Postbeamten fördern. Für die Kollision der Pflichten, in die die Beamten gegenüber den verfassungsmäßig garantierten Rechten der Polen kommen, sollen sie durch Geld entschädigt werden. Wie sehr die preußishen Beamten durh die Ostmarkenzulage moralis{ forrumpiert werden, ihr Strebertum großgezühtet werde, _habe

habe hier häufig erklärt, daß ich unsere Zustände noch nicht für voll- lommen halte. Vollkommene Zustände gibt es überhaupt uit; aber das Bestreben, Besserung zu schaffen, ist vorhanden und der Erfolg ift deutlich erkennbar. N

Nun möhte ih noch einige Zahlen hinzufügen: für die Herabseßung der täglichen Dienstzeit find im Jahre 1906, wie auch in den Vor- jahren, anderthalb Millionen aufgewendet worden, für Verbesserung der Sonntagsruhe drei Viertel Million, für Urlaub 3 Millionen Mark. Ja, meine Herren, ih habe immer erklärt und ih glaube, die Majorität des Hauses hat dem zugestimmt —, daß man auf diesem

bei ihnen dauert, bis sie zu Postschaffnern befördert werden. Das p und Vetsanimkungdret der Postbeamten wird, wie die darüber erhobenen Klagen beweisen, beengt und beschränkt. Der Staatssekretär berief sich für seine Haltung auf Ausführungen der „Deutschen Postzeitung“ und namentlich auf deren Wiedergabe einer anderen Zeitungé stimme, wonah die Wahl unseres Kollegen Hameher viezieiht dazu führen werde, „tatsächliche Berschleierungen“ der Verwaltung dem Reichstage gegenüber zu verhindern. Diesen Ausdruck wird gewiß jeder von uns mißbilligen ; aber er findet si in der betreffenden Nummer nur in der „Zeitungéshau“, in der do nicht der Stand, des is eit , allzu nervôs und empfin ; G u E in den Vordergrund treten lassen ;

gehoben zu werden, d. h. abgesehen von der au von uns ver- | Wege immer weiter fortshreiten muß, daß wir aber dieses Zdeal niht | Heute noch haben wir die besonderen bayerischen Postwertzeiche der Hakatiftenführer Justizrat Wagner zugeben müssen. | das Mißtrauen gegen Beamte i

, . ( d n ift am ; 1al- tretenen Forderung angemessener Stellenzulagen in angebrachten auf einmal erreihen können, und jeder, der ohne Befangenheit an die Wenn ein internationales cie en mbc ist, a dod Ls Sn Redner führt Fälle an, die Es I d tio j fie ve P Me E A E Briten f éin Arbeit die Unzuträglihkeiten E jus E Fällen eine Besoldung zu erhalten, die über diejenige der | Sage herantritt, muß sagen, daß in den leßten Jahren sehr viel er- | {ine deutsche einheitlihe Marke mögli sein; und was in Württem- Ostmarkenzulage das Denunziantentum großztehk. unterwürfigen, der seine wahre Gesinnung verbirgt, vorzuziehen. ordnung seines Amtsvorgängers auftürmte,

Assistenten hinausgeht. Wenn derartige Bestrebungen aus nahe- - liegenden Gründen au keine Aussicht auf Verwirklihung haben, so wird es doch zahlreihe Postverwalter geben, die nah der be- kannten Tatsache, daß die Menschen im allgemeinen geneigt sind, gern das zu glauben, was sie sich wünschen, mit Sicherheit auf die Erfüllung dieser Bestrebung rechnen und dadur abgehalten werden, dem Verbande, der gegen eine ungerechtfertigte Bevorzugung der Postverwalter selbstverständlih Stellung nehmen müßte, befzu- treten. Bedeutet diese Folge des Wirkens der Postverwalterzentrale hon einen Eingriff in unsere Ausdehnungsberehtigung und infolgedessen eine Schädigung des Verbands, so nimmt die Frage der Schädigung des Verbandes noch ernstere Folgen an, wenn man die Rückwirkung in Betracht zieht, die das Bestehen der unter der Leitung der Postverwalterzentrale zusammen- gefaßten Poftverwaltervereinigungen noch in anderer Beziehung auf unsere Organisation haben muß. (Hört ! hört! rets.)

So geht das nun weiter. Ja, meine Herren, das muß doch jedem die Augen darüber öffnen, daß es ih hier nit um wahrhafte und berechtigte Vertretung von Wünschen, sondern um Macht handelt! |- (Sehr richtig! rechts.) Gine andere Erklärung dafür ist gar nit möglih. Also weil Postverwalter um Audienz bei ihrem obersten Chef bitten und besondere Wünsche haben, wird ihnen das vorgehalten-

In gleicher Weise werden die Postsekretäre behandelt. Da bitten einige Postsekretäre, die befürhten, daß die Agitation im Verband wegen Aenderung der bestehenden Organisation ihnen chädlich sein könnte, auch um eine Audienz bei ihrem Chef. Jh höre selbst- perftändlih alle an, die zu mir kommen. Dafür unterliegen sie den- selben gehässigen Bemerkungen und Vorwürfen, weil sie ih unter- standen haben, in irgend einer Richtung andere Interessen zu haben, als der Verband ihnen gestattet.

Meine Herren, da kann man si doch wirkli nicht wundern, wenn fih eine gewisse Unzufriedenheit herausbildet. Gs ist ja sehr erklärlih in diesen Zeiten, daß die Beamten sh mehr Gehalt wünschen, und ih bedaure es, daß unsere Finanzlage es bisher nit gestattet hat, darin weiter und s{hneller vorzugehen. Für berechtigte

reiht worden ist.

Dann hat der Herr Vorredner eine sonderbare Auffassung über den Sonntagsdienst entwidckelt; er hat gesagt, in Karlsruhe sei die Sonntagsgeldbestellung aufgehoben worden, die Geldbriefträger wären aber doch nit ganz dienstfrei. Gewiß nicht, davon ist au nicht die Rede gewesen. Wir sind gerecht, Sie wollen aber ungerecht sein; wir heben doch nur eine solhe Bestellung auf, weil wir sehen, daß kein Bedürfnis vorhanden ist. Nun wäre es doch unrecht, wenn wir die Geldbriefträger ganz frei ließen und die anderen Unterbeamten, die anr Schalter sigen oder sonstige Dienstverrihtungen ausführen, keinen Vorteil davon hätten. Das wäre ja gerade das, wogegen Sie immer ankämpfen; Sie sagen ja immer: Bevorzugung einzelner! Der Posten eines Geldbriefträgers wird hon immer als bevorzugt angesehen, und wenn es si{ch um die Aufhebung des Sonntagss dienftes handelt, so soll der Vorteil nit ihnen allein, sondern allen Unterbeamten zugute kommen.

Dann hat der Herr Vorredner das Kapitel der Geldstrafen herangezogen. Welchen Standpunkt ich bezüglich der Geldstrafen ein- nehme, habe i vor dem Hause erklärt. Ich bin, wie ich nochmals wiederhole, kein Freund von Geldstrafen und kann mit Genugtuung konstatieren, daß die Zahl und die Höhe der Geldstrafen ganz be- deutend heruntergegangen ift. Jch habe die Zahlen nicht hier, kann aber sagen, daß vor sechs Jahren noch 36 000 A Geldstrafen erhoben worden sind, eine Summe, die auf 26 000 4 heruntergegangen ift, obglei das Personal zum Teil um 40% und mehr gewachsen ift. Geldstrafen werden nur erhoben, wo wirkli die Ausschreitungen recht groß sind. Sowohl die Mitglieder des Reichspostamts auf thren Dienstreisen wie auch die Oberpostdirektoren sehen die Listen ein und greifen ein, wenn gegen die Vorschriften gesündigt ist. Aber seien Sie au gereht, meine Herren, und \prechen Sie nicht immer von den Vorgeseßten als furchtbar bösen Menschen! Sie haben eine ganz falsche Auffassung; glauben Sie doch, die Beamten, die so große Postämter leiten, sind dieselben Menschen wie Sie, sie haben auch Nerven und haben auch unter dem großen Personal zu leiden. Alle diejenigen von Jhnen, die einem großen

berg mögli war, sollte doch auch in Bayern mögli sein, zumal Dr. Sigl niht mehr lebt. Die Petition des Blindenlehrerkongre}ses, Drucksachen in erhabener Blindenschrift zu ermäßigten Säßen zu befördern, ist durhaus berechtigt und kann der Verwaltung zur wohlwollenden Berücksihtigung nur empfohlen werden. Der Zentrumsantrag wegen Einführung weitgehender Er- [eihterungen der Telephoneinrihtung und «Benußung auf dem Lande erscheint uns sehr E nur gefällt uns der Zusaß niht recht von der gerehteren MNepartierung der Kosten auf Stadt und Land, denn er bedeutet doch wohl nur eine Verteuerung für die Städte. Wir stimmen der Resolution Gröber zu, um thren Grundgedanken stärker zum Ausdruck zu bringen. Die Submissionsverordnungen, welche' die Verwaltung erlassen hat, entsprehen den Wünschen des Handwerks; wir hoffen, daß die Ver- waltung au darauf ahten wird, s diese Verordnungen wktiklih ins Leben treten. Die Lieferungen der M für mehrere Oberpost- direktionen ist einem einzigen großen Lieferanten übertragen worden. Davon sind die Schneidermeister der betreffenden Bezirke nit sehr erbaut; auch wir können niht wünschen, daß die Verwaltung folhe große Lieferungen einem einzelnen Lieferanten zuschanzt, sondern das ganze Gewerbe mehr berücksihtigt. Die Wünsche der Beamten sind ja zahllos und man könnte darüber stundenlang reden, Zmmerhin haben wir alle auch ein Interesse daran, daß die Ver- hältnisse der deutshen Postbeamten befriedigend sind. In der aen Kammer hat man die deutschen mit den französischen ostbeamten verglichen ; wer diese Aeußerung nahhliest, wird mit Stolz ersehen, wie unsere Postbeamten als tüchtig und brauhbar auch vom Auslande geachtet werden. Ihre unbedingte Treue und Redlichkeit wird besonders betont; auf Madagaskar sind 30 9% aller Posteinnahmen dur Untershlagungen in die Taschen der Postbeamten gewandert! Die Treue wird seitens unserer Postbeamten auch beute Mes gehalten; ich betone das deshalb, weil leider in einer Reihe

nationaler Zeitungen aus Anlaß der leßten Wahl hervorgehoben wurde, die Postbeamten hätten in größerer Anzabl die Sozialdemo- kratie unterstüßt.

Das E ja sein, aber in ihrer großen Mehr- ¿ahl haben sle die Treue geha und die Verwaltung hat ihrer- seits die Pflicht, auh ibnen die Treue zu halten. Ich werde nicht verallgemeinern, aber Tatsache ift, as doch nicht alles überall so ist, wie es sein soll, da es zu sehr an der nôtigen Fühlung zwishen der Verwaltung und den einzelnen Postbeamten fehlt. Leider sind manhe von der Verwaltung als berechtigt anerkannte Wünsche erst auf Drang einer an \ich nit \{chönen Agitation erfüllt worden. Eine unberehtigte Agitation, wie sie hier gesdildert worden ift, kann nit {arf genug von der Verwaltun zurückgewtefen werden. Somit ift der Wuns

lten,

arkenvereins an den Reichsta LORE T er- ly die Oftmarkenzulage zu einem wirts@afilichen Boykoit der Polen dienen jolle. Das Ziel der Ostmarkenzulage sei, den Post- beamten zum politisen Agenten zu maGen und dadur zum Polen- \{hinder zu stempeln. Bisher sei die unwürdige und gemeine Aus- rottungspolitik nur in Preußen getrieben worden ; jeßt wolle man sie auch aufs Reih übertragen. Sollte der Reichstag diese S enehmigen, so würde das ganze deutshe Volk das Odium au ch Men: Seine Partei werde die beiden Anträge ablehnen.

Abg. Kopsch (fr. Volksp.) : Die Gründe, die der Staatssekretär für sein Verhalten anläßlih des Mannheimer Parteitages angeführt hat, können auch außerhalb der soztalistishen Partei niht als durchs{lagend angesehen werden. Es handelt si [ledigli um eine Frage des Verkehrsbedürfnisses. Wir jedenfalls miß- billigen dies Verhalten. Auf die Klagen über den Mißbrauch der

ortofreiheit fürstliher Personen wünschte seinerzeit der Staats- ekretär, dessen Antwort nit die Hoffnung gab, daß dieses Privilegium bald verschwinden würde, Beweise. Ich kann ihm hier ein Schreiben überreihen, in dem Plakate, Transparente usw. empfohlen werden und das auf Grund des Portoprivilegiums der Fürstlih waldeckschen Regierung vershickt ist. Diese Privilegien sind unvereinbar mit den Rechten des Volkes und erzeugen Unzufriedenheit. Ich bitte den Staatssekretär, dafür zu sorgen, daß sie so bald wie möglich der Ver- gangenheit angehören. Dieselben stehen au in recht T Wider- \pruch zu der Portoerhöhung vom vorigen Jahre. s ist schon bervor- gehoben, daß das Volk auf die B B des billigen Portos einen Rechtsanspruch hat, und wenn auch der Staatssekretär die Er- flärung feines Vorgängers zitiert hat, so hatten doch alle Mitglieder des as n die Empfindung, daß, falls die Privatposten durch Geseß beseitigt würden, man nie ju etner Portoerhöhung kommen würde. Das Vorgehen der Regierung hat jedenfalls niht dazu beigetragen, das Vertrauen des Volkes zu stärken. Der Abg. Singer war (ne nit geeignet, Vorwürfe nah dieser Richtung zu erheben, denn die Beseitigung des Privatpostwesens danken wir in erster Linie ihm und seinen Parteigenossen. Von unserem Führer is damals gerade die sozialistishe Partei gewarnt worden und es ist enau so gekommen, wle wir es vorausgesagt haben. Die

arteien, denen wir die Erhöhung der Portogebühren verdanken, alten allerdings noch an ihr fest, aber gar zu schnell kann man do) auch niht das Eingeständnis machen, daß man damals einen irrigen Weg gegangen ist. Ich bitte dringend, dahin zu wirken, daß wir wieder zu dem billigeren Porto kommen, wenn nit auf zwei, fo doh wenigstens auf drei Pfennige. Hinsichtlih der Postsparkassen nehmen wir unsere frühere Stellung noh heute ein. Für eine derartige Ein- rihtung ist gar fein Bedürfnis vorhanden.

Bedenken gegen allgemeine Zulassung von Vereinen wären von Nervosität. Ich glaube, wer mich kennt, der wird mir so etwas kaum zutrauen. (Sehr richlig! rets.)

Aber die Herren wollen niht vergessen, daß es wirklich keine leite

Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke:

Ih möchte mih zuerst dagegen verwahren, als wenn meine diktiert

Aufgabe if, ein Personal von 250 000 Personen so zu führen, daß der Dienst überall gut wahrgenommen wird. Jch kann hier nur anerkennen, daß das Beamten- wie das Unterbeamtenperfonal im großen und ganzen volles Lob vor meiner Seite verdient. ( Allseitiges Bravo.) Aber es heißt hiec vorbeugen nnd folhen Ausschreitungen j entgegentreten, die sich nicht einmal, sondern vielfa geltend gemacht haben. Ich möchte dann noch kurz auf die einleitenden Worte des Herrn Vorredners zurückommen. Er ist, indem er si auf die Seite der Sgjialdemokratie bezügli der Postanstalt in Mannheim stellte, von der Voraussezung ausgegangen, daß für eine solche Postanstalt ein Bedürfnis vorgelegen habe. Er hat mih da vollständig mißver- ftanden. Mir liegt das unkorrigierte Stenogramm von meinen ersten Ausführungen vor und da habe ih ausdrüdcklich gesagt, daß das Post- amt in Mannheim anerkannt hat, daß ein Bedürfnis nicht vorliegt, fondern daß es nur den vielfachen Bitten der Sozialdemokratie ents ekommen ist. “v ohua E ih noch ein Wort zu der Resolution Ablaß sagen; auf die einzelnen Fragen will ih jeyt nit eingehen, dazu wird sih später Gelegenheit finden, Meine Herren, ih gestehe ganz ofen: ih de mich eigentlich fehr ges roundert, als ih die Resolution Ablaß gelesen hôbe, ih habe mic da gesagt: jeyt sind dir deine Pflichten recht erleichtert. Es ist eine der \chwersten Aufgaben, die auf dem Leiter eines so großen Verkehrs- wesens ruben, dafür zu forgen, daß der Dienstbetrieb fh s{hnell und sicher abwickelt, in einer Weise, die der deutshen Reichspostverwaltung die Ahtung des Auslandes und vor allen Dingen die Achtung der Nation erworben hat. Jch darf das hier sagen, weil ih nicht so sehr dabei beteiligt bin, wie meine Vorgänger. Sie wissen es alle,

der Wur. sch auf Titelverleihung erfüllt.

zahlreichsten Beamtenklasse seines Ressorts den Druck genomtimnen, der fast 30 Jahre auf ihr lastete. Er hat den Traum einer treuen und diensttühtigen Beamtenkategorie in einer Weise in Erfüllung gehen lassen, wie dies kaum gehofft, geschweige denn mit Sicherheit erwartet werden konnte. Der Diensttüchtigkeit und dem ernsten Streben ist eine ofene Gaze geschafffen, und uns Assistenten sind Dienststellen zugänglich gemacht worden, welche wir in dem vorangegangenen heißen Ringen für uns in Anspruch zu nehmen nicht gewagt haben.

An einer anderen Stelle heißt es:

Die treffliGe Regelung der wesentlihen Gründzüge der Neu- ordnung usr.

Das twoar ja auch erklärlih, denn ih habe {on einmal autgeführt

und wiederhole es: weiterten Aussichten eröffnet find, wie sie den Postassistenten durh

ih kenne keine Beamtenklasse, der solche er-

die Reform von 1900 eröffnet wurden. Man mate den Streb- samen eire Gasse, gab ihnen die Möglichkeit, höhere, besser bezahlte

Stellen zu erreichen ; man |s{chuf Zufriedenheit insofern, als Beanite, welhe die gleichen Dienstleistungen ausführten, das gleihe Gebalt bekamen.

Dann kam das Jahr 1904. Jm Jahre 1904 wurde den Beamten Nach der Organisation follten die Beamten ein Examen machen und dann allmählih Sekretär und Obersekretär werden. Dabei war gleih vorgesehen, daß auch die älteren Beamten, die das Examen nicht mahen würden, do den Sefkretärtitel bekommen sollten. Zu Weihnachten erschien eiu Amtsblatt, wonach den Beamten der Titel Sekretär nach einer gewissen Reihe von Jahren beigelegt und außerdem den Beamten, die das Examen bestanden hatten, der Titel sofort gegeben wurde. Nun kann man ja sagen: wenn die erste Begeisterung vom Jahre 1900 allmählih vielleiht eine Abkühlung erfahren konnte, so war doch bis 1904 Zeit genug, die Wirkungen der Reform klar zu er- kennen. Aber noch 1904 wurde im Verbandsorgan folgendes vers ó icht:

au g nun endlich nah langer Zeit vergebliGßen Hoffens und Harrens mitten in der arbeitsreihsten Zeit des Jahres, wo in der

Unser acta rue

nah Schaffung von Beamtenausshüfsen be- x Bedürfni j ü ih die Anerkennung für das große Betriebe vorstehen, werden wissen, daß manhe nachgeordneten rechtigt. Es würden d che Mißstände, die fi d L n ift vorzügli ausgebildet und genügt den Bedürfnissen | und ih freue mi darüber, daß ih die Aner g : Welle auf Welle sich drängt be ; ä , g ürden dann manche nde, die sh auf dem Gebiete wese ( lut des Weihnachtsverkehrs elle au gl, ral h rata die Le aikabt E Personen leider au nit immer die beften find, daß sie durh | per Felthon gezeigt haben, vers@winden, Das Petitionsrecht an fich e L: E Mi t asses fieben e n Heer der Beamten finde. Bei Abfaffung der Verfafsung ist, glaube R mit emsigem Fleiße unter Anspannung aller Kräfte wirken

daß die s gi

irts{aftlichen Leben zugeführt werden und so dem Privat- eti R eiben, Der Abg. von Chlapowo hat für feine Behauptung, wir hätten in der Frage der Ostmarkenzulage unsere

ä S iht erbracht. Dann aber soll Stellung geändert, den Beweis nich ch a a Rees

ih, das hohe Haus sih vollständig bewußt gewesen, daß eigentlich nur die Verwaltung darüber urteilen kann, wte die Organisation des Dienstes und des Beamtenkörpers sein soll. (Sehr richtig! rechts.)

Sie finden daher auch im Artikel 50: „Dem Kaiser gehört ae e

passiven Widerstand, durch unpassende Widerrede und durch obstinates Wesen viel dazu beitragen, daß die Vorgeseßten auch nicht immer ihren Gleihmut bewahren. Jh erkenne ohne weiteres an, daß auch hier manchmal Ausschreitungen stattfinden. Aber seien Ste gerecht

darf nit geschmälert werden. Sobald wir \olche offiziellen Beamten- aus\{chüsse Baden, dann haben wir Abgeordneten es niht nötig, uns selbst über jede Kleinigkeit zu informieren. Wir verlangen größere Sicherheit für das Eisenbahnpersonal. Die Postverwaltung als solche trifft hier keine Schuld. Die Schuld liegt wo anders. Die Eisen-

und schaffen, damit jedermann, groß und klein, jung und alt, am Feste der Liebe \sch der Gaben seiner Angehörigen freue, ist auch uns Post- und Telegraphenassistenten eine große Freude bereitet worden. In inniger Weise hat uns der Herr Staats-

beeinflußt, das kann nicht gut aus{hlagen und das müssen Ste auhch in Betracht ziehen bei der Beurteilung des Umstandes, daß eine ge- wisse Unruhe und eine gewisse Unzufriedenheit Play gegriffen hat. Wenn den Beamten derartiges gepredigt und ihnen häufig solche Kost

N : | bahnverwaltung weist auf betriebstehnishe Schwierigkeiten hin. E er solhe Anschuldigungen hier unterlassen. it der Poste und Telegraphenverwaltung an. : - vorgeset wird, so ist es ausgeschlofsen, daß Ruhe und Zufriedenheit n A u R A U e, a A De geht do nicht an, daß Postwagen als Schupwagen benußt werden. Panicke geht eine solhe Aenderung, O bevor Abe R: A 7 bestellten Ga ken haben die Pfliht und das Recht, dafür sekretär des Reichtpostamts die restlose Erfüllung aller eintreten kann. amter klagt, darum ist der Vorgesegte ein böser Mensch. Wenn Sie Der Reichskanzler hat vor kurzem selbst diesen Uebelstand bei einem auf 1¿fahe Anrechnung der Dienstzeit na dr f ch ¿t ri Ba 68 it in der Organisation der Verwaltung und im unserer berehtigten Wünsche auf dem Gebiete des Ich kann hier nur wiederholen, daß ih bei folhen Vorgs einmal einberufen würden ins Reichspostamt und die dicken Be- D-Zug auf dem Anhalter Bahnhof bemerkt und für Abhilfe ge- an Sonntagen hatten wir {on im p gen Myre Hauses r T Pau sorgen, daß Ginhe n der Vrg alben Lei Bitailea: Le Titelwesens als Präsent auf den Weihnahtstisch : nen | swerden von 100, 200 Seiten durhläsen, würden Ste Ihre | sorgt. Die große Zahl der Unfälle, der Zusammenstöße und der und er hat shon damals die Zustimmung de 0 | Betriebe des Dienstes fowie in der Qualifikation der Bea

dem Vorstand des Verbandes ernste Warnungen erteilen werde, wie ih dies früher auch {on hier erklärt habe, und daß i, wenn ih das nicht ändert, noch mit anderen Mitteln einschreiten werde. (Sehr rihtig! rechts.)

Ih gehe dann zu den anderen Aeußerungen des Abg. Singer über, möchte aber niht die ganze Frage der Erhöhung der Portosäte im Orts- und Nahverkehr wieder aufrollen.

Nur muß ih dagegen protestieren, daß der Kerr Abgeordnete, wie er das schon häufig getan, wieder gesagt hat, es wäre gegen Treu und Glauben, daß die Regierung die Portosäge erhöht hätte. Ich habe mir die Grklärung meines Herrn Vorgängers hier beschafft und möchte Ihnen vortragen, was damals gesagt worden is. Jn Erinne- rung will ich bringen, daß es sich damals bei der Aufhebung der Privatposten darum handelte, billigere Säße einzuführen. Da wurde gesagt, es muß eine Ermäßigung der Sätze eintreten. Es wurde zuge- fagt und da gab Herr von Podbielski folgende Erklärung ab. Er sagte: nah dem Gese unterliege die Feststellung dieser Gebühren s dem Herrn Reichskanzler. Die Sache sei nicht geseulich geregelt- Ein Teil des Hauses strebe dahin, das geseßlih zu regeln. Das wäre gegen die Verfafsung. Er führte damals aus: „seit 28 Jahren, so- [ange das Reichspostgesey bestehe, habe eine Erhöhung nicht statt" gefunden und der Reichstag würde wohl versichert sein, daß solhe aut für die Zukunft so gut wie auegeshlossen sei; nur sei es selbst- verständlih, daß Verhältnisse eintreten könnten, in denen, wenn eine versuchsweise durchgeführte Ver- änderung sich wirtshaftlich oder finanziell nicht bewähre, sie deswegen rückgängig gemaht werden müsse“, Das hatte also der damalige Vertreter des Reihspostamts

wörtlich erklärt. (Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Voll erklärt, wie es hier steht, wie ih es vorgelesen habe!

Das hohe Haus hatte nun den Antrag gestellt, diese Gebühren zu erhöhen. Wer hat dann die erste Bestimmung getroffen ? Doch nur das hohe Haus mit der Regierung zusammen! Als es sich 1906 um Beschaffung der notwendigen Mittel für Reichsbedürfnisse handelte, beantragte Ihre Kommission die Erhöhung des Ortsportos.

e

. Das Plenum nimmt den Antrag an, der Bundesrat stimmt ihm zu: beseitigt,

Anschauungen sprechen, und bestrebt sind, nach den Jntentionen zu handeln, die von uns ausgehen; aber es sind auch Menschen und bet ihnen kommen auch menschlihe Sachen vor.

von Angriffen gewesen. Hier kann ich nur immer wiederholen, daß die Angriffe unberehtigt sind. Die gehobenen Stellen, eine Ein- rihtung, die vor 6 Jahren getroffen ist, haben sich im großen und ganzen völlig bewährt und wir haben die Absicht, diese Einrichtung weiter auszubauen. Woher entnehmen Sie denn Ihre Beobachtungen ? Die werden Ihnen doch nur mitgeteilt von diesem oder jenem, der übergangen ist, der niht für eine gehobene Stellung geeignet befunden worden ist. Glauben Sie denn etwa, daß wir die einzelnen Leute benahteiligen wollen? Wenn behauptet wird, die Stellen würden nur nach Gunst beseßt, so wird immer derjenige, der übergangen wird,

und niht nach Verdienst.

redner unrichtige Zahlen angegeben. Wir haben in der leßten Zeit in bestimmten Orten den bisherigen Saß von 2,50 auf 2,70 4

Tagelohns in Berlin 3,50 4% is. Auch für die Telegraphenarbeiter [iegen die Verhältnisse besser, als er sie geschildert hat. Bezüglich der jugendlichen Telegrammbesteller ist es nicht rictig, daß sie, wenn sie von den Vertrauensärzten der Post untersuht werden, Geld zu zahlen haben; das muß unentgeltlich geschehen.

worten habe. (Beifall rechte.)

Weltpostkongreß in Rom 1906 für den internationalen Verkehr Ér- leihterung bringen würde, ift erfreulicherweise in Erfüllung gegangen ; wir haben den Leistungen treter auf N

sprechen.

vielfa daß die

ändern. Jch kann Postamtsvo1steher brave,

auss Beamte

hier nur tüchtige

Dann find vielfa wieder die gehobenen Stellen Gegenstand

agen, ihm sei furhtbar unrecht gesehen und es ginge nah Gunst

Was die Löhne anbetrifft, die wir zahlen, so hat der Herr Vor-

rhôht und geben alle zwei Jahre Zulagen, sodaß das Maximum des

Ich glaube, das sind so ziemli alle Punkte, die ih zu beant-

Abg. Lattmann (wirtshaftl. Vgg.) : Die Hoffnung, daß der letzte

roßem Umfange in er deutshen Ver- Kongreß auch hier unsere Anerkennung auszu- Die bisherige Berechtigung einzelner Länder, tus Ersatz- fliht bei Verlust von CEinschreibesendungen abzulehnen, ist glüdlich

äft das nun ein Verbrehen? Diejenigen Faktoren, welche Geseßze

folgt; aber der Hauptwunsh, die Herabsetzung des

verleßten und getöteten Ta und Postbeamten verlangt ge- bieterisch eine baldige Abhilfe, ie Beamten, die Nachtdiens tun, verdienen dafür eine Entshädigung. Bezüglich des Sonntagsdienstes {ließen wir uns der NKesolution an und bitten, daß die Be- stimmungen über den Sonntagsdienst weniger auf dem apier stehen und mehr in die Wirklichkeit überseßt werden. Die Postbeamten der thüringishen Staaten wünschen Einführung des Steuerprivilegiums, das die preußishen Beamten haben in bezug auf die Kommunalfsteuer. Der Resolution der nationalliberalen Partei wegen der Ostmarken- zulage mit dem Unterantrag der Freisinnigen oder ohne ihn stimmen wir zu. Für die niht zur Anstellung gelangenden Telegraphenarbeiter könnte vielleiht eine Pensionskasse eingerihtet werden, Die Vors- arbeiter bei wünschen Dienstkleidung, was ich nur befürworten kann. Ueber die Notwendigkeit der ersonalreform für die Postassistenten usw. können wir kein ab. chließendes Urteil fällen. Der Grundgedanke der Vorschläge da- egen en sozial berechtigt. Es ist sehr zu bedauern, daß die erwaltung zu dem leßten Verbandstage der Postassistenten keinen Vertreter ges{chickt hat; es wäre dann wohl mancher Mißton ver- mieden worten, Wir haben jeßt 35 000 Assistentenstellen, nach zehn Jahren würden wir etwa 60 000 Stellen haben, dann würden die Schwierigkeiten einer Reform viel größer sein als heute, die Zahl der Beförderungss\tellen würde U RNTEe end wachsen, und die Reform aus finanziellen Gründen shwerer sein als heute. Wir werden also für die Resolution stimmen, ohne uns auf die Einzelheiten festzulegen, Bielleicht gibt uns die Verwaltung beute tbre Ansicht über die Personalreform zu erkennen, damit wir in der Lage sind, die Dinge auch vom Standpunkt der vorgeseßten Behörde anzusehen. Die Wünsche der Postverwalter kennt der Staatssekretär und aus seinen Worten schien ein gewisses Wohlwollen für {ie herauszuklingen. Es sollte den Postverwaltern Wohnung in den ostgebäuden gegen Ginbehaltung des Wohnungsgeldzushufses eingeräumt werden. Die Entschädigung für die A müßte erhöht werden ; dagegen kann ih mich nit für etne Pensionterung der Postagenten erklären, as die höheren Beamten betrifft, so ist zu begrüßen, daß ihrer in diésem Etat gedaht worden is. Für den Besu sozialwissen- \{aftliher Vorlesungen sollten den höheren Beamten Vertreter von

der U I eat ing

der Behörde gestellt werden. Damit bin ich am S@luß:. vo! beziehe dieses Bravo auf alle Wünsche, s P I 4 Bld bee Scleitte T AUT be TE

atung, der Arbeitsfreudigkeit der Beamten, d

Verkehrs erfüllt werden. q E A

die ih vorgetragen habe und

diese Wünsche recht bald im Interesse der Vere

Auch eine Reihe anderer Verkehrserleihterungen is er- eltportos,

(Fortseßung in der Zweiten Beilage.)

en. Auch für den Postbeamten gilt die bürgerliche Arbeitszeit bis p 8 ük Abends und au für a hat die Woche nur fsechs Tage; was darüber hinausgeht, muß besonders vergütet werden. Was unseren Antrag auf Aenderung der Perfonalordnung betrifft, so müssen wir mit einer weiteren Entwicklung des Postwesens in demselben Tempo rechnen, wie wir sie in den leßten 20, 30 Jahren erlebt haben. Diese Entwicklung mit der dadurh notwendig ge- wordenen Vermehrung der Beamten führt zu einer Spezialisierung in der Diensttätigkeit des einzelnen Beamten, die auf der einen Seite eine quantitative Mehrleistung bewirkt, auf der anderen Seite aber cine Einseitigkeit, sodaß die Arbeitsleistung „gualitativ eringer zu bewerten ist. Durch die mehr handwerksmäßige Be- häfiiguog soler Beamten, die zu höheren Leistungen herangezogen werden könnten, wird das Personal verteuert. Zudem seßt die mehr mechanische Tätigkeit böher vorgebildeter Beamten die Beru Ai herab. Das heutige Verfahren is daher unwirtshaftlih. Die Industrie handelt ganz anders, sie scheidet die mechanischen Arbeits- vorrihtungen aus, überträgt sie geringer ju besoldenden Personen und nußt die höheren Beamten entsprehend ihrem Wissen und Können allerdings auch unter angemessener Gntlohnung aus. Diese Fr- wägungen liegen unserem erwähnten Antrag zu Grunde. Der Redner erörtert per nach einander die Vorteile für die unteren, mittleren und höheren Beamten, die sh nach E aus diesem An- m

trage ‘ergeben würden. Jch wende zu dem Zentcums-

trage auf Erleichterung der Telephoneinrihtung und Telephon- benugung u n kleinen Ortschaften, eventuell unter ge- rechterer Repartierung der Kosten zwishen Stadt und Land.

Mit der Erleichterung können wir uns einverstanden erklären, nicht r d mit der ly ché ten Repartierung der Kosten zwishen Stadt und Land. Die Uebers@üsse des Postetats werden doch im wesent- lichen dur die großen Städte und die Industriezentren aufgebracht ; es wäre unbillig, die Städte noch mehr als jeyt bezahlen zu lassen. Der anderen Zentrumsresolution, welhe die Massen- auflieferung von Drucksachen betrifft, können wir tm großen und ganzen zustimmen; auch wir wünschen, daß solche Auflieferungen möglichst frühzeitig erfolgen, Die frühere Schließung der Annahmeschalter für Paketsendungen betreffend scheint uns jedoch wirksamer als alle Resolutionen die Mahnung an die Geschäftswelt, nicht mehr wie bisher die Gxpedition bis auf den Außersten Zeitpunkt hinauszuschieben. Die Resolution der Kommission verlangt bis zur dritten Lesung des Gtats eine Erklärung der verbündeten Regierungen. Der Kollege Singer höhnte darüber, die Erklärung des Reichsschaßsekretärs wird ihn in- zwischen eines Besseren belehrt haben. Vie Kommission macht im

gestellt und erhalten wird." Das sind recht s{wierige Aufgaben, auf der einen Seite für die Erhaltung eines guten Dienstbetriebes zu sorgen und auf der anderen Seite wirtshaftlih vorzugehen und doch

r das Richtige zu treffen. i haben Sie ja das mit durhgemaht, in welcher Weise die Verwaltung vorgegangen ist. Im Jahre 1871 ist eine Neuorganisation geschaffen worden. Diese Organisation litt allmählich an dem Fehler, daß in denselben Dienststellen Sekretäre und Assistenten, also ver- schieden bezahlte Beamte, in gleiher Weise neben einander arbeiteten. Die ganze Bewegung, die seinerzeit gegen diese Organisation aus den Assistentenkreisen hervorging, beruht darauf, daß sie sagten: wir leisten dasselbe wie die Sekretäre, wir wehseln mit ihnen im Dienste ab, ver Sekretär erreicht ein Gehalt bis 3500 4, wir kommen nur bis 2700 4; das ist doch eigentlich niht gerecht. In Anerkennung dieses Fehlers entstand die Organisation von 1900. Sie beruhte darauf, daß der innere Dienstbetrieb, soweit Beamte dazu notwendig waren, einheit li von einer Kategorie von Betriebsbeamten wahrgenommen werden müsse. Nun ift zweifellos richtig, daß die einzelnen Dienstverrihtungen ih von einander unterscheiden und daß an manchen Stellen vielleicht Verrichtungen verlangt wurden, die au von minderbezahlten Kräften ausgeführt werden konnten. In Erwägung dieser Tatfsachen, und um dec Pflicht zu genügen, die Verwaltung wirtschaftlich zu leiten, ging man dazu über, die gehobenen Unterbeamtenstellen zu schaffen und dabei von den Beamtengeshäften einzelne Dienftverrichtungen auszu- scheiden und sie auf Unterbeamte zu übertragen. Bei folher Organt- sation ist aber immer der cine Gesichtspunkt maßgebend, daß die Dienstleistungen so gut ausgeführt werden, wie es bisher gesehen ist. Ich sage Ihnen ganz offen: eine Vergleichung mit Beamtenkategorien im Auslande hinkt immer; ih kenne kein Ausland, wo für das Publikum so viel geleistet wird wie bei uns; Sie finden z. B. weder in England noch in Amerika derartig kurze Schlußzeiten für die Briefpost wie bei uns und die Briefpost ist doch das Wihtigste. Eine gute und \{chnelle Besorgung des wichtigen Ab- sendungsdienstes und ähnlicher Verrihtungen ist nur zu erzielen mit einem Personal, das eine gewisse Bildung, gute geographische Kennt-

elegt.“

unab ¿A Schlusse dieses Artikels heißt es:

„Die Regelung der Titelfrage bildet für uns Afsistenten das Séhlußstück in dem 1900 begonnenen Neubau des Personalwesens, und jeßt, da wir das gesamte Werk übershauen können, drängt es uns, mit dem {huldigen Danke gegen die Bauherren auszuspreen, daß er nicht allein in der Außenfassade, sondern auch an Wohnlich- keit unser altes abgebroheznes Gebäude bei weitem überflügelt und uns Bewegungßsfreiheit, Luft und Licht in ausreihendem Maße gewährt.“

Meine Herren, ih muß Ihre Zeit noch etwas in Anspruch nehmen.

In neuerer Zeit fing allmählich die Bewegung unter den mittleren

Beamten an: Es wurde geltend gemacht, so viele, wie man erwartet

hätte, würden das Sekretärexamen doch niht machen, es wäre t och

wünschenswert, daß man, auch ohne das Examen abzulegen, eine bessere

Beförderung erlange, und es wurde dann mit ziemliher Offenheit

ausgesprochen, daß die zu erstrebende Aenderung der Organisation

Selbst¡weck sei, nämlich der, den Stand der Assistenten zu heben und

eine Abladung der unangenehmeren Dienste auf niederes Pecsonal

herbeizuführen. Es wurde u. a. zurn Ausdruck gebracht :

¿Die Umgestaltung der Personalverhältniffe ift der einzige Weg, jeßt eine finanzielle Befserung zu erreihen.“

Es woar damals die Zeit, wo auf a wenig zu

war. Es wurde weiter ausgeführt:

e L Gehaltsaufbesserung für die Assistenten um 300 #, eine gewiß niht unbesheidene Forderung angesihts der Preissteigerung der leßten Jahre, würde jeßt 12 Millionen kosten. Dagegen er- fordere die Dibétabiune des Reformvorshlags {äzungsweise nur 5 Millionen Mark, könne also eher auf Verwirklichung rehnen als eine Me E Ï

ißt es an anderer Stelle: N ala wichtige Leistungen sind an niedere Beamte zu über-

tragen; die den mittleren Beamten verbleibenden Leistungen sind böher zu bewerten. Die Sekretärstellung muß Normalstellung sein. Die Sekretäre müssen anderen mittleren Beamten gleichgestellt werden. Damit gelangt der ganze Stand in höhere soziale Schicht.

nisse mitbringt; auch im Schalterdienst müssen Beamte lien, die

Rethe durchweg wohlbegründeter Vorschläge. Den L n u auch das Recht auf feste Anstellun

beigelegt werden. Bezüglih der Urlaubsfrage schließe ih mi

nat ihreu Formen, ihren Kenntnissen usw. in der Lage find, den oft

Das gesunde Sireden der Unterbeamten nah Hebung thres Standes

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