1907 / 113 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 May 1907 18:00:01 GMT) scan diff

voller Offenheit gesagt, daß kein Pole auf diese Wiedervereinigung Herr Koscielski mag heute aus seinem Empfinden diefen Gedanken abgewehrt haben, aber das steht niht im Einklang ußerungen von polnisher Seite; es wird den olen immer gesagt: tua res agitur. Da hat der Staat die ch dagegen zu wehren im Interesse der Sicherheit unseres 1 Interesse der nationalen Ehre unseres Reiches. Es sind alljährlih die Versprehungen der preußishen Könt Diese Hinweise la

germeister Dr. Bender - Breslau: Ih möchte einen Wunsch von Oberschlesien nahegelegt ist. Die Geistlichen, ch wie vor zum Teil aus der gierung beschäftigt si überhaupt viel zu u wenig mit den Deutschen in jenen ige Bewegung étwas Gutes gebracht hat, so ist es, daß ch anfangen vorzugehen.

vorbringen, die in dem Schulstr Staatskasse besoldet viel mit den Wenn die j wir Deut würde fofort aufhören, S gern ie e Kerle niht kommen wollen, dieser Ansicht stehe ih nicht allein.

bald im Sande verlaufen, wenn ma Schule und ler dumm. Früher hieß und jeßt haben wir ei Jahre hinein verstande Deuts als Polnisch.

Polen in scharfen Gegens,

differenzieren, einen Mens spricht, nicht der Ansiedlun Punkt follte

Diese Differenzierun eingerissen; man

verzihten könne.

eik stehen, werden na mit allen sonstigen

Polen und vie! ;

Der Schulstreik dl eber fe vie voller Alter Toctbaun tue oder für die polnishen Kinder überhaupt aufhöbe.

i Ñ mögen sie dumm bleiben. Mit Die ganze Bewegung würde sehr n sagte: entweder kommt ihr in nt Deutsch, oder ihr kommt nicht und bleibt wir in Oberschlesien hätten gar keine Polen, ne polnische Bewegung. n die wasserpolnishen Kinder Da brachte der unselige Kulturkampf die zu dem Staat und den Staatsinteressen. er Seite die Neigung, chen bloß deswegen, gleihberechtigt zu behandeln. gskommission diese Differenzierung stattfindet. Diesen N wenn sie in der egrüßten Anfsiedlungspolitik fortfährt. ist leider in Oberschlesien seit dem Kulturkampf eht fih die Leute niht daraufhin an, ob fie gute n ob sie Deutsch oder Polnisch sprechen, und das Der Kulturkampf ist zwar beendet, aber die roßen Schwierigkeiten. art, härter als in den

; en allgema e von 1815 vot-

fsen sid theoretisch erklären, aber nd hinfällig geworden dur die Vorgänge von 1863 usw., also Es ist mir unerfindlih, wie immer wieder darauf zurückgekommen wird, nachdem die Polen in Nt Weise selbst eine vollständig veränderte Situation ges{chafen

racht worden. die eigene Schuld der Polen.

Bis in dié 70 er

Oberbürgermeister Dr. Wilms - Posen: viel besser

Geistlihen, in erster Linie si{ch der weder als Or brauchen zu la

Es ist die Pflicht des Seelsorge zu widmen, aber ih an der Germanisierung noch der Polonisierung ge- en. Das ist aber auf seiten der polnis{ch-katholishen

D deutshen Katholiken Pastorisierung. des Unterrichts werden, aber wie die Dinge liegen, kann die Ne f Einführung des Unterrichts in polni Anders liegt es beim Religions- Hinsicht wird aber der status quo in der Provinz zu erhalten sein und nur mit äußerster Vorsicht eine Aende- men sein. Ich gehe niht so weit wie manche andere, daß cht der Unterstuse auch in deutsher Sprache foll. Der Schulstreik hätte durch Nachgiebigkeit viel- er hatte ursprünglich lediglich einen er nahm dann erst einen polnishen Charakter an, nahdem die Leute dur die Zeitungen erfahren hatten, und da der Schulstreik ausgebrochen sei. die Deutschen

ist es in gesellshaftlih

Tutigem Hohne von einer sprach, in einer Sache, die ch erinnere Sie an den klagt: Bet ih polnisch, Vatter; bet ih gar nicht, haut mi seinen Einfluß geltend zu machen, daß der ald sein Ende erreiht; das liegt nicht allein im des Staats, sondern auh der polni Flagt über Züchtigungen der Kinde tragenden find in dies der Anerkennung und __ Graf Yorck vo die Zurükweis

die Polen zu weil er nicht Deutsch

genügenden Ich beklage es, daß bei

Vom pädagogischen Standpunkt kann ja die Frage

Muttersprahe verschieden beantwortet

sich überlegen, dem Wunsche au in der Volks\ unteriht, in dieser Posen aufre rung vorzun der Religion erteilt werden [leiht vermiede religiöfen Charakter,

chule entsprechen.

ist eine große Torhei deutshe Schule Das Leben in Ob anderen öôstlihen Lande darüber hinwegtäusche hängt mit der großen Industrie und der Anh zusammen. Da sei deutshen Volks\{ule nicht gegenübersteht, wie es zu meiner der Fall ist. Meine doch über den Verdach wären, sind darin einig, daß fie bei der interessen und bei den Schul Regierung nit finden, auf Köntgshütte, Gleiwi großen Leistungen au Kommunen, die sti sie mehr Kraft und Freudigkeit beh essen zu {hüten und zu pflegen, Regierung muß die Männer unt essen durchbringen möchten.

Fürst Radziwill: Mein verehrter u hrter früherer Reichstagsprä er den Eintritt der Geistlihen in unse Es is immer mein Bestreben entrumsfraktion ahlen kann i Wenn auch Ober ehemaligen polnischen Reiche nationalpolnishes ch leite für sie das\selbe N für die polnischen Landesteile festgesetzt Muttersprache. R die Tatsache, daß Millionen Polen Forderung zu vereinbaren, Regierung will ache vollständig aus dem Unterricht / Rüdcfsihtnahme auf die polnishe Sprache , ja als ein Staatsyerbrechen an.

kämpft in Oberschlesien mit ershlesien ist in der Tat sehr steilen. Der Reichtum Oberschlesiens kann nicht e dort s{chwieriger liegen, fung der Menschenmassen als ob die Regierung in Oberschlesien der erbereit und fo unterstüßzungsfreudig reude in Posen und Westpreußen Kollegen in den obershlesishen Städten, die

sie niht gute Deutsche flege der höheren Kultur- asten die opferbereite Unterstüßung der Große Städte, wie usw., zahlen 250 % Steuerzuschläge, um die Bei diesen gewaltigen Lasten der bedarf es der Unterstü alten, die höheren deu deren Träger sie doch sind, und die erstüzen, die dort die deutschen Inter-

n werden können, n; daß die Verhältni

Es ist aber nicht richtig, fih von den Polen abschließen, es is den Deuts Fühlung mit den Polen zu bekommen; auch mir roßer Bemühungen nicht ied des Hauses mit so

„Krönung der preußishen Schulpolitik“

uns allen sehr ernst am Herzen lie Scherz, in welchem der polnische Schü ehrer; bet ih deuts, haut mich

er Beziehung trotz

daß ein M t erhaben find, d

’haut mi L

e ja gern tragen, ung, damit möglihst b tien Inter- {hen Staatsbürger. aber die am meisten Leid-

Ich ließe mih

ie Lehrer an.

Es ist ge-

er Sache die Lehrer gewesen.

dem Dank des Ministers für d n Wartenburg: Ich danke dem Minister für des Herrn von Koscielski, Argumente, die wesent- Gerade die Ausführungen des : meine Befürchtungen zu ver- Fürst Radziwill sagt, es sei aus\chließlich thre Angehörigen pastorisiert aber es kommt darauf an, ob e beshränkt, und das ist nit der t geeignet, nationalpolnishen Be- st ein Unterschied, ob die Seelsorge d in Hand geht mit der andersartiger Bestrebungen mals wird abfinden können. {es Land gewesen, und es daß niemals diese Bestrebungen die Ober-

Freund Graf Ballestrem sident hat meine Freude re Fraktion zu tragisch gewesen, unsere guten

zu erhalten. ch nur als ein notwendiges Uebel {lesien seit Jahrhunderten nicht zum ehöôrte, fo hat es doch nicht aufgehört, n; die Bevölkerung is polnisch, und aturrecht her, wie es i

und mein vere i ung der Angriffe halte meine Befürchtungen ntcht d lih formaler Natur sind, widerlegt.

errn y. Koscielski sind mehr geeignet, tärken als zu zerstreuen. Sache der katholishen Ki werden sollen. Das erkenne ih an; der Klerus fich auf die Seelsor

(l. Die Franziskaner {ind ni ebungen entgegenzutreten. ausgeübt wird, oder ob sie Han Muttersprache, mit denen der

genommen. Beziehungen zur Zwiespalt bei den

ist, das Naturrecht der NRätsel lösen,

Nattonalität aufgeben ?

lih die polnishe S ausscheiden, sie fieht jede als ein Uebel können wir uns nit f die eine ihrer nationalen Was in dieser Hin unsere Nationalität. Posen nit in vollem Maße seiner zesanen nachgekommen sei. gewacht, daß dem religiöf tragen werden könnte. sehr dieser Pflicht Katholiken richtet fi daß die Geistlichen ist doch kein Wunder, Polen es au Geistliche einem deutschen Geistlichen Geiste fehlen ließe, \ unserer Geistlichen haben.

Nach einigen weiteren Bemerkun indenstein und des O Posen schließt die Generaldebatte.

Jn der Einzelberatung beim Kapitel

die eubisde Slecs fa preußishe Staa nie lesien ist niemals ein nationalyolni dringend zu wünschen, hand gewinnen.

daß diese

Diesem Prinzip . Es gibt eine gewisse Grenzlinie, über re sih bewußte Nation nicht hinausgehen für die Deutschen gilt, gilt au daß der hocselige Erzbischof von Pflicht gegen die deutshen Diö- Er hat mit peinlihster Sorgfalt darüber en Bedürfnisse der Deutshen Rechnung ge- Aus meiner eigenen Pfarrei weiß ih, . wie

Der Verein deutscher hat aber darauf gehalten, der Politik begeben. Es daß in unserer Nationalität von polnischer Nationalität gibt. verübeln würden, wenn er es an deutschem o müssen Sie auch Verständn

Provinz Posen Dr. von Dziembowski: man verurteilen aus dreierlei Gründen: weil er gen die Autorität, in dem die en die bestehende Or regelt, daß deuts

sein können. ie polnischen Kinder die sie als eine Wohltat im späteren m Staate mitgegeben ist. verurteilen ,

Den Sgchulstre ein Kampf is ge werden, weil er ein Kampf Unterricht in der Mutterspr wird, wo die Kinder des Deutschen darauf gesehen werden, daß die

beider Sprachen sih aneignen, Leben empfinden, die ihnen vo der Schul gemach und Bedrängnis

und Eltern entfremdet hat griffe des Herrn von Kosciels Die Vorwürfe,

find durhweg Uebertreibung Bestrebungen auf seiten der werden können.

wie ein Lauffeuer mäßig organisiert worden. rüstungsvorschlag, wiederum im Schulstreik

streik möglich\t bald zu En

Oberbürgermeister Dr. eine aus räumlichen Grün prima und Oberprima i Standpunkt für überaus bedenklich. Knyphausen bittet den Redner, zubringen, will ihm aber gestatten fasse.) Redner bemerkt noch, daß er Gymnasium habe, und bittet den

Graf von Ballestrem: Seine hat sciner Freude Ausdruck gegeben, Seistlihe zum ersten Male der poli wird es mir erlaubt sein, gewerbsmäßige Betrübnis Ausdruck zu geben, daß di polnishe Fraktion im Reichstage v roßpolnische, Das wird wohl nationalpolnishe Zwede Nationalpyolen polnishsprechende Schlesier, polnt olen gibt es bei uns nicht. er, daß Schlesien in ir enn die poln

Kinder aufgeheßt ist, die den unterrichtet

Ich bestrei

die Kenntnis Rechnung getragen gegen die Halkalisten,

ch nit auf das Gebiet

Und endlich ! unsäglihes Un- über viele Familien gebraht und Kinder Ich lege Verwahrung ein gegen die An- ki auf die Lehrer und die die gegen diese f en oder unwahr. Polen vorkommen, Der Schulstreik selbst ist ja \ Schulen gegangen. Herrn von Kosctelsfi den Zusammenhang, den ewiesen haben, benutzen, de zu führen.

Tettenborn -Altona führt Beschwerde über den erfolgte Zujammenlegung einer Unter- hält dies vom pädagogishen (Präsident Fürst zu Inn- und lokale Wünsche erst später vor- fortzufahren, wenn er sich kurz er selbst einen Sohn auf die Minister um Abhilfe.

Durchlaucht der Fürst Radziwill daß vier in Schlesien gewählte : ischen Fraktion angehören. Da im Namen aller Schlesier

S Schulverwaltung Wie Sie es

o vielfa erhoben sind,

Daß ftaatsfeindliche wird nicht bestritten taatsfeindlih, er ift Der Streik. ist plan- mache ih einen Ab-

is für die Gefühle

en des Grafen zu Dohna - erbürgermeisters Dr.

Wilms-

um den Shul- „Universitäten“ Freiherr von Durant: Namens meiner politis ich Veranlaffung, an den Universitä

chen Freunde nehme die Frage der Besezung der evangelischen Lehrstüble Die kir{chlichen Verhältnisse Durch die Tätigkeit der daß auch von Geistlichen nd. In neuerer Zeit en mir zu O

ten heute zu erörtern. im Lande haben sih keineswegs gebessert. negativen Theologie ist es dahin gekommen, auf Kanzeln diese Lehren vertreten worden i find von positiven Geistlichen wiederholt Klag lommen, daß ihre Theologi: \tudierenden Söhne durch dies an ihrem Glauben irre gemaßt worden find. führe ih auch die verminderte

n Altona und

Auf diese negative Theologie l Neigung zurü, den geistlihen Beruf zu Wohin wird es führen, wenn man denjenigen,

den wir ge- d als Heiland und Erlöser anzusehen,

als einen Men fich einen gewissen Grad von Göttlichkeit ledi benswandel und eigenes Verdienst erworbe

wohnt sin hirstellt, der dur seinen Le man die Wunder, will? Dann muß ein Gott, der kein Aufgabe aller positiven Elemente, Wenn der Staat seine

mit Aus\chluß

betôrten Wähler es vorkommen konnte. nicht sagen nationalpolnische

in Schlesien

{chsprechende Preußen. . Es ist länger als sech8s Jahrhunderte ‘gend ciner Beziehung zu den Polen gestanden j lnishe Sprache si Nationalität damit nihts zu tun. polnischspre auch für di

3 n hat, wenn wie die Himmelfahrt, natu! wissenshaftlih leugnen der Glaube an einen Gott Schaden nehmen, denn e Wunder tut, ist eben kein Gott. Da ist es die mit aller Macht dagegen ein- Bürger in ihrem Befiß \{ütt, tun auh in bezug

viel wertvoller ist als der Besitz, der innere See ih bereits hier

wirkungen der sogenannten modernen Theo Minister entgegnete mir, theologischen Gs handelt sih h scheiden sich die Geister bei der

( Selbst zugegeben, der * in den leßten Jahren niht nach diese sondern die liberale Theologie ift beg l über 9 liberalen Herren nur 8 der positiven worden. Es wird mir nicht leicht, einem Klagen vorzubringen,

keinen Raum, | zuschreiten.

1902 habe auf die s{ädlichen Ein- logie hingewiesen, aber der daß er bei der Beseßung der Lehrstühle der täten beiden Richtungen Luft und Licht geben n

ier aber um zwei verschiedene

erhalten hat, so hat die

( Ich gönne meinen enden Landsleuten von Herzen ihre Sprache und bin

auch einmal im Abgeordnetenhause dafür, dieser Sprache erteilt werde, au

r ewi R Cz tn ed etne

Neligionen. „Was dünket Dih um inister lâtte recht, so ist do m Grundfay verfahren worden,

Gs sind gegen- Nichtung berufen Minister gegenüber solche dem ih mit voller Ueberzeugung meine aftuns ausfpreche, und den ich noch recht lan

niht richtig beraten ist. Professoren

elbe eingetreten, der RNeligionsunterricht dafür, daß auf der Unterstuf gelehrt wird, weil das zur wirk unterrihts nah meiner folgung nattonalpoln portiert rol N dur

enn Fürst als Eideshelfer zitiert s:

Christum ?“

samen Erlernung des NReligions-

ünstigt worden. Aber die“ Ver- stig

Ansicht notwendig war. in Oberschlesien Agitatoren ll au den

ee A: g Mer Imnenf par S

gewerbsmäßi aus der Pro- Kardinal Kopp er den Herren niht yerboten hat,

hat der Kardinal

e in seinem diesen Dingen ßnahme dagegen empfehle ih eine entsprechende 1 Honorarabzugsfonds.

Kenntnis verschafft von Tätigkeit befindlihea Geistlichen, die genei Lehramt zu übernehmen. Mein Zwe

an, daß der Minister einzutreten,

Ent|hädigung habe mir ferner Neihe in seelsorgerischer gt wären, ein akademishes der Behauptung r Beseßung der

le zu einer Entchristlihung de seitens der Königlichen Staatsregierung diese ranken gewiesen werden muß.

kf rakftion ist feine religiöse ine Geistlichen in bezu ämtlihen Get er das im Interesse er hat jedoch nit g Eintritts in die polnis über den Eintritt der v on fehr gefreut hat, wird der H

er hat nur Ei religiöse Handlungen.

hen verbieten fönnen, sch wählen zu der Seelsorge für notwendig ge- zu dürfen; aber ein konnte er niht aus- ier Geistlichen in die

err Fürst selber nicht

halten hätte, ist gewesen,

Berbot des polnische Frakti

laubt, es tun

enzutreten, daß die positive Richtung bei de ühle bevorzugt wird, und der Ueberzeugung A die negative Theolo en wird, und da Bewegung in ihre S

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. von Studt:

Zu den besonderen Shwierigkeiten meines umfangreichen Ressorts gehört au die, daß ih sehr häufig von zwet ganz verschtedenen Seiten Feuer bekomme und mich gegen Angriffe wehren muß von der rechten und von der linken Seite. So liegt es au hier bezügli der von dem Herrn Freiherrn von Durant soeben erwähnten Be- seßung der evangelish-theologishen Lehrstühle. Meine Herren, die vorgerückte Zeit legt mir eine gewisse Rücksihtnahme auf; daher will ih mich auf wenige Worte beschränken.

Herr Freiherr von Durant hat die Güte gehabt, meine pro- grammatishe Erklärung, die ih in diesem hohen Hause am 7. Mai 1902 abgegeben habe, hier zu erwähnen; zur Klarlegung der Situation gestatte ich mir, dieselbe dem Wortlaute nah hier nochmals vors zulesen.

Ich habe damals auf die bezüglihe Frage geantwortet:

„Wie mein Herr Amtsvorgänger halte au ih an dem Grund- saße fest, daß den verschiedenen wissenschaftlichen Richtungen in der evangelishen Theologie Luft und Licht an den Universitäten nit verwehrt werden darf. Das erfordert die ausgleihende Gerechtig- keit und dient auß dem Wohle unserer evangelischen Kirche, die zweifellos stark genug ist, aus sih selbs heraus alle Irrtümer zu überwinden. Das ist denn auch der Standpunkt, den alle die früheren Unterrihtsminister, insbesondere au der bekannte Minister von Altenstein, auf diesem Gebiete vertreten haben.“

Ich kann diese damalige programmatische Erklärung heute nur in vollem Umfange aufrehterhalten. Meiner Ansicht nah kann die Unter- rihtsverwaltung die Verantwortung nicht übernehmen, daß durch eine einseitige Begünstigung wissenschaftliher Richtungen tnnerhalb der theologishen Fakultät eine Differenzierung in dem allgemeinen wissenshaftlihen Werte dieser Fakultät gegenüber den anderen Fakultäten einer Universität eintritt. Jh glaube, daß dieser Stand- punkt ein durhaus gerechtfertigter ist. Er ist au damals von vielen Seiten dieses hohen Hauses gebilligt worden und hat Zustimmung gefunden. Nun liegt eine besondere Schwterigkeit darin, die speziellen Aufgaben der ‘einzelnen Lehrstühle der Theologie eben gerade hinsiht- lih ihrer besonderen Ziele in den einzelnen Fällen zu berüdsihtigen. Gegen eine derartig mehanishe Parität, wie sie im Abgeordnetenhause von einem Redner in diesem Jahre noch hervorgehoben wurde, daß nah den Grundsäßen der justitia distributiva jeßt ein Vertreter der kritishen Richtung und dann wieder, sobald wo eine Vakanz ein- tritt, ein Vertreter der positiven Nichtung berufen werden sollte, muß ih mich mit voller Bestimmtheit verwahren. Erstens würde dies zu dem Ergebnisse führen, daß durch Zufall an einer Universität lediglih Vertreter der kritishen Richtung, an einer anderen Universität wieder nur Vertreter der positiven Rich- tung si zusammenfinden würden. Das würde ein Zustand sein, der sih gar nit vertreten läßt. Andrerseits kommt bei der Frage der Berufung zunächst in Betracht die Beurteilung der Vorschläge der evangelisch - theologishen Fakultäten felbst sowie die genaue Prüfung der wissenschaftlichen Leistungen der Vorgeschlagenen und für die einzelne Stelle in Aussicht zu Nehmenden. Es handelt sich ja außerdem, wie ich mir hon hervorzuheben ge- stattet habe, um mindestens fünf bis ses Kategorien von vers(iedenen Lehraufträgen einer und decselben Fakultät. Die Sache muß von Fall zu Fall und mit der größten Sorgfalt geprüft werden. Der allgemeine Gesichtspunkt muß aber dabei als NRichtshnur dienen, den ih vorhin \{chon angeführt und in der programmatishen Erklärung vom 7. Mai 1902 vor diesem hohen Hause abzugeben die Ehre hatte. Die Schwierigkeiten sind ja außerordentlih groß. Ich kann niemandem ins Herz sehen, ih weiß nit, ob er in dem Augenblick, wo er für die Beseßung der einzelnen Stelle in Betracht kommt, eine positive oder eine fkritishe Richtung für die Dauer einzunehmen gewillt oder in der Lage sein wird. Auch nah dieser Nichtung find Aenderungen schon eingetreten. Ih beshränke mich deshalb auf die Erklärung, daß im einzelnen Falle mit der größten Gewissenhaftigkeit die Qualifikation und auch die im konkreten Falle in Betracht kommende Qualifikation geprüft werden foll. Ich gebe auch zu, daß der Bekenntnisstand der evangelishen Kirche dabei cine wesentliche Rolle spielt. J habe au nie ein Hehl daraus gemacht, daß meiner persönlichen Auffassung nah gerade in dieser Beziehung eine ganz be- sonders strenge Prüfung erforderli ist. Ich glaube im übrigen nicht, daß durch die bisherige praktische Handhabung der Dinge ein folher Schaden angerichtet sein kann, wie iha Herr Freiherr von Durant hier geschiltert hat. Jch bedauere, daß i mich in der Beziehung in einer grundsäßlih anderen Auffassung befinde, Es darf niht Aufgabe der Unterrichtsverwaltung sein, aus\{ließlich gewisse Wünsche einer bestimmten Richtung maßgebend sein zu lassen. Die Uebelstände, die sch innerhalb der evangelischen Kirhe wohl zu unserer aller Betrübnis im Laufe der Zeit herausgebiltet haben, liegen meines Erachtens auf anderem Gebiete. Die Schuldfrage will ih heute nicht weiter erörtern, das würde zu weit führen. Im übrigen bitte ih aus dem Umstande, taß aus dem Abgeordneten- hause sehr entschiedene Vorwürfe wegen elnseitiger Be- borzugung der positiven Richtung erhoben worden find, zu entnehmen, daß cs mein Bemühen ist, nah den Ausführungen der damaligen programmatischen Erklärung, die theologisch-evan- gelishen Fakultäten vor allem auf der Höhe ihrer wissenschastlichen Leistungen zu erhalten, daneben aber au, soweit wie irgend mögli, denjenigen Wünschen Rechnung zu tragen, die sih auf die Grundlage unserer evangelishen Kirhe flüßen, und die ih {on aus meiner inneren Ueber¡eugung heraus als durchaus berechtigt anerkennen muß. (Bravo !)

Professor Dr. Loening, Universität Halle: Herr Freiherr von Durant nötigt mich, troß der vorgerückten Stunde wieder auf den Kampf- plaß zu treten. Ich protestiere gegen den von ihm künstlich konftruierten Gegensaß zwischen positiver und negativer Theologie, die zu einer „Gntchristlihung" führen soll. Dadurch hat: er sih aufgeworfen zum Keyerrihter über uhe Teile des deutshen Volkes. Wie fann er vom Standpunkt christlicher Liebe aus einen anderen Standpunkt \o verurteilen! Seit den ersten Tagen des Christentums hat es inner- halb desfelben verschiedene Auffassungen gegeben, ohne daß das christlißhe Band dadurch zerrissen wurde. Alle, die für das fittlihe Wohl des Volkes zu sorgen haben, sollten ihr Augenmerk auf Einigung der evangelischen Kirche rihten, aber diese kann nicht eintreten, wenn ih jemand augen als folcher, der die Nechte der Kirche allein wahrzunehmen hat. Ich kenne keine negative“ Theologie ; die in Halle ausgebildeten Theologen haben die liebtesten Kanzelredner rzog die doch wahrlich niht „zerstörend“ wirken. Die F Erung des Ministers mus für uns maßgebend sein. Seine Majestät der Kaiser hat bei seinem esuch in Halle Däcauf in- gewiesen, daß Halle die Na(hfolgerin der Universität Wittenberg ift,

logen si fern halten sollen von dogmatis

Un Ti daf praktishe Christentum die Hauptsache

hte ih auf das seit zehn Jahren bestehende System des

8 bei den Professorengehältern hinweisen. I

aber es sollte N B P O urch niht dem

verwandt und da O rtita,

d daß die ju Streitigkeiten,

stem eingetreten, D ite bgenommen werden

er ung abgen 1 D oi nit in vollem Umfange durchgeführt. t ds steht in diesem Etat mit 250 000 4, und er wird Aus dem Fonds sollen die Professoren mit Zuschüsse erhalten. Den von außerhalb berufenen n ein bestimmter Honorarbezug garantiert, wenn n wollen, und sie erhalten dann Zuschüsse aus e hon einen hohen Honorarbezug haben. Das estimmung des Fonds. Der Fonds sollte lieber Pensionen der Witwen und Waisen der Professoren

Durant stellt n a Ge er M anoC 1h E ihtungen in der Theologie zulafsen wolle, D bin A Grundheilswahrheiten der christlihen Kirche ent-

werden geger

o bedeutend steigen. geringem Honorar rofessoren wird nu onsstt nicht komme onds, obwohl rit der Zweckb J zur Erhöhung der yerwendet werden. Freiherr von

Um 61/, Uhr wird ein Vertagungsantrag abgelehnt.

. Hillebrandt-Breslau : Mit dem Prinzip des Arr bin id wohl einverstanden, aber die Durchführung g und bedarf sehr erhebliher Aenderungen. ch vor, daß niht mehr zwischen versitäten unterschieden wird. Es ist nicht lle der Abzug bei 3000 4, an anderer d, denn in Bonn und Kiel z. B. ist das Es ift ferner niht notwendig, daß zogen wird, sondern ich bin dafür, daß pro- chüsse etwas anders verwendet Betrag von etwa 200 000 M

über deren Verwendung die Meinungen verschieden find.

i iht mit dem gegenwärtigen Verfahren M Des ierung, an die Universitäten mit

er die Verwendung denken.

orarabzu HoBrinzips ist nicht richti ls eine solcher Berlin und anderen Uni daß an der einen Ste bei 4500 #6 gemacht wir Leben ebenso teuer wie in Berlin. soglei} G Le abge ezo e d ‘Budita bleibt ein

Aenderungen schlage i

i 1 der Regierungsvorlage den ursprüngli Ss des Órtsbildes mitenthaltenen Schuß

wird, und die Ueber| bildes gestrichen hat. § 5 lautet ín der Fassung der Kommission :

einverstanden, und A bitte f zu

/ , wie Ü ag ge Ie w [1 Piesdor f: Herr Loening will nit unterschieden chen negativen und positiven Theologen, aber man muß

doch unterscheiden zwischen einer positiven

etner kritischen )

ie Fakultäten sollen doch vor allem die Geistlichen die Landeskirche in ihrer überwiegenden Mehrheit will Theo- [ogen haben, die in positiver Richtung mih auf sämtlihe Synoden im Lande. dem Kopf, und früher ist einmal gesagt worde mit den Synoden! Aber wer soll denn maßge gabe der Regierung, fultät für die H

erzogen sind. J Herr Loening s{chüttelt mit n, man komme uns nicht bend sein? Es ist Auf- daß in jeder theologischen auptdisziplin positive Vertreter vorhanden find. ch will die kritishe Richtung nicht ausschließen, die jungen Theo- logen follen diese Muna e Oi E E A t e DIE 2 ichkeit der po “M eiae Bg des S ae dankbar Q daß A ist in dieser Beziehung große Verdienste erworben hat, u e Le Mitiiter gegen die Angriffe im anderen Hause in Sch{hvß nehmen. Der r E canas A enden welches der evangellschen Kire nd. Minister für das, was er in dieser Richtung geleistet hat, und ih bitte ihn, der hoffentliG noch lange im Amte sein wird, weiter darin fortzufahren und si nicht durch Angriffe beeinflussen zu lassen. Oberbürgermeister Dr. Struckmann-Hildesheim beantragt die Vertagung, da noch viele Gegenstände zu erledigen seten, und es nicht würdig fei, sie so durchzuarbeiten. i Der Vertagungsantrag wird abgelehnt. a ‘Dr. von Zieten-Schwerin: Herr von Wedel hat mir au der E S Herr von Durant hat die kritische Richtung nit ausschließen wollen, aber Paulus warnt in dem Brief an die Kolosser au vor der Philosophie, wenn er auch nichts gegen die ( at. : Sena E Dr. Bender: Wir müssen doch entschiedenen Protest gegen die N der id erheben. nterr erwaltung Theologen beruft. Wenn ih an Breslau denke, so hat die positive j ung, sih zurückgeseßt zu fühlen. mit Recht in allen ihren Beziehungen Was sind denn die Grund-

dafür zu sorgen,

allem gesorgt werden.

die Bedürfnisse Ich danke dem

Es ist nicht daß unsere hauptsählid) Richtung keine Veranla die ean N Ü n les Behörden benachteiligt fühlen. a ten dieienigen, R perr r as oder Herr von Wedel 9 ieten meint oder die meine * : ] T die Bibel, und das Ohr der Gemeinden haben viel- fah gerade die Leute des praktischen Christentums. Jn Breslau sind alle Richtungen vertreten, von der extremsten Orthodoxie bis zum Wenn man den e grad e pad Shristu8?", so kommt das wieder auf dite Frage hinaus, E Eee Die Synoden sind niht maß allen praftishen Fragen wollen wir mit ihnen zusammenarbeiten. Das sollte auch Herr voa 4 A h Ri bwenden, ist gar niht richtig. 2 [ t bie Kirche, aber an den „Grundwahrheiten wollen wir nicht gemessen werden, das sind äußerlihe Dinge, die von Menschen gemacht sind. : : Beim Kapitel „Elementarunterrihtswesen“ bemerkt

c L igen

Generalfeldmarschall Graf von Haeseler: Als ih im vor G i i ü ¡ah Einführung der obligatorischen Fort- A E n a D der Staatsregierung mir vor allem entgegengehalten, daß zunächst das Schulunterhaltungsgeseß zu

Schulpflicht zu

Schulunterhaltungsvorlage um die Knaben, na: j n rt, und wenn dann sechs Jahre später bie Armee die Erziehung Viee aufnimmt, zeigt sich, daß die sechs Jahre genügt haben, ver- was in der Schule etwa erreiht wurde. jungen Leute, der daß fie dem

Die Gemeinden sind

äußersten Liberalismus.

was der Glaube sei. gebend, aber in Daß die Massen sich Der Zwiespalt ist ein

bildungs\{chule vortrug, wurde

anderweitige

ftaltung der allgemeinen dem Zustandekommen

ih darauf zurück. Kindesalter

1 zu lassen, , ( geln i Gefahr Mors an für bie Ñ Sitte un emüt, Seeland ¿ntfzolidel werden. Hter muß durch Ausdehnung der all-

gemeinen Schul pflicht bis zum vollen

und vor allem,

deten 15. Jahre Wandel geschaffen ogenannte Fortbildunrgsshule als

as Kultusminisierium diesen Vorschlägen lebhaftes Interesse L E und 4 gesamte Staatsministerium ihnen wohlwollend gegenüberstehe. Ih habe nur noch den Wunsch hinzuzufügen, daß diesem wohlwollenden Interesse die Tat folgen werde im Interesse des Vaterlandes.

Präsident Fürst zu Inn- und Knyphausen schlägt nah

diesen grundlegenden Darlegungen dem Hause vor, sich nunmehr doch zu vertagen.

Schluß 63/4 Uhr. Nächste Sißung Sonnabend 10 Uhr.

t des Etats; Richterbesoldungsgeseß: Eisenbahnanleihe- C. Lehrerpensionsgeseß; Beamtenpensionsgesez; kleinere

orlagen.)

Haus der Abgeordneten. 64. Sigung vom 10. Mai 1907, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Ueber den ersten Teil der Verhandlungen in dieser Sißung

ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Es folgt die Fortseyung der zweiten Lesung des

Gesezentwurfs gegen die Verunstaltung von Ort- t nd land

I Gean des Kommissionsberihts (Referent Abg. Lusensky)

bei dem § 5, der den Schuß des Landschaftsbildes be-

trifffl und den die Kommission neu prüngli nachdem sie

A en hervorragenden Gegenden

dort neben dem es Landschafts-

„Durch Landespolizeiverordnung, die auch für einzelne Kreise und idre erlassen werden darf, kann für genau zu bezeihnende landschaftlih hervorragende Gegenden bestimmt werden, daß die baupolizeilihe Genehmigung zur Ausführung von Bauten und bau- lien Aenderungen außerhalb der Ortschaften versagt werden kann, wenn dadu:ch das Landschaftsbild gröblih verunstaltet werden würde und dies durch die Wahl eines anderen Bauplates oder eine andere

2 vermieden werden kann. / x N Beil der Genehmigung sind Sachverständige und

der Gemeindevorstand zu hören.“ ; Dazu beantragt Abg. Dr. Becker, das Wort „dadur zu ersezen durch die Worte „dur die Baugestaltung oder das

i E L . . e S chmidt-Warburg beantragt die Hinzufügung

des folgenden S 6:

pflichtig ist.“

und des Gemeindevocstandes etne weitere Kautel gegeben.

\haftlih hervorragenden Gegenden gewährleistet wird. A

zustimme.

„oder die Verwendung anderen Baumaterials“.

erden, und daran muß si die foge b e f E O annten sondern die S niht so sehr die Aneignung von en,

Euirung N R E m U Rus Sat es A / ó ationalbewußtsein und na : E O el Man hat darauf hingewiesen, daß in der Beschaffung der erforderlihen Lehrkräfte bei dem bestehenden Lehrer- mangel große Schwierigkeiten entstehen würden ; noch nicht am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angelangt sind einem Ministerialerlaß von 1898 entnehmen zu dürfen, dur verpflihtet werden, wöchentliÞh mehr Unterrichtistunden an bildungs\hulen zu übernehmen. Bei der in Aussicht slehenden ware Besoldung der Lehrer könnte diese Verpflichtung allgemein in A treten und noch erweitert werden; das würde vielleiht über den ersten Lehrermangel hinweghelfen. nicht zurüdstehen, hat nichts lihen Fachfortbildungsschulen,

Œs gibt außer den andere Menschen, Fortbildungsshule

ausgesprochen

höhere Stufe Die Aufgabe dieser

geweckt und gefördert werden. daß aber die Lehrer

Fortbildungs- oder länd- auch auf Ortsstatut Charakter haben. Gewerbetreibenden und Landleuten noch viele die au unterrihtet und erzogen werden sollen. Fortsetzung erziehlihem Charakter

d N gewerblichen

verschiedenen De brrian muß jedem das Seine geben, das da ist: untertan zu sein dem Staate glied der Nation zu werden. Es ift i

aber allen das und ein würdiges Mit-

en Jahre ausgesprochen,

niht wiederum hinausschieben.

S x G N vf 00 ck Nor:

Aba. Seydel - Hirschberg (nl.): Wird dem Vorschlage des Vor.

redners Le ui so wäre ein großer Teil der Greunde des

Gedankens, die taub atis ervor Ren Q Geseh | üßen, niht in der Lage, für Z 9 und ¿s

| eue A Îo bitten, den § 5H in der Kommissions-

fassung anzunehmen und nur den Antrag v. Brandenstein berüdsichtigen.

Die Abgg. Dinslage (Zentr.) und evi e Mebr

tung“ zu sagen: „andere zwe- inter den Worten „ver- mieden werden kann“ einzuschalten: „ohne daß erhebliche

tragen: statt „Bauplaßes“ fu agen: „geeigneten und statt „andere Baugesta 3 entsprechende Baugestaltung“ sowie

Mehrkosten entstehen“.

calondas Qraecas zu vertagen. Wenn wir etne V

Die Fassung des § 5 ent

Resolution anzunehmen.

„Der Bauherr kann für den ihm dur die Baubeschränkung entstchenden Schaden Entschädigung in dem Umfange, Me E Gese vom 11. Juni 1874 vorschreibt, beanspruhen. Die Ver- fagung der Bauerlaubnis is davon abhängig, daß für die Ent- \hädigungéfrage die Person des Verpflichteten und dessen Bereit- willigkeit, den Schaden zu ersehen, festgestellt ist. Wird binnen einer Frist von 4 Wochen, welhe von dem Regierungspräsidenten auf 3 Monate verlängert werden kann, nach dem Eingange des Gesuch3 um Bauerlaubnis diese Frage nicht geregelt, so darf die Bauerlaubnis auf Grund dieses Gesezes niht verweigert werden.

Nor der Verweigerung der Bauerlaubnis ist für den Schaden von dem Ersaßpflichtigen auf Antrag des Bauherrn Sicherheit zu bestellen, wenn niht die Gemeinde oder der Staatsfiskus ersaß-

ent Abg. Lusensky verteidigt die Kommission gegen den E dein Aa: Schmidt-Warburg gemachten Vorwurf, daß sie den § 5 nit mit der erforderlihen Sorgfalt beraten habe. § 5 der Kommissionsvorschläge stellt einen ganz außerordentlihen Fort- ritt gegenüber der Vorlage dar; niht mehr die Ortspolizeibehörde, drn die Landespolizeibehörde solle für zuständig erklärt, und auh der Umkreis der Befugnis zum Einschreiten ganz erheblich eingeschränkt werden. Ueberdies sei auch dur die Anhörung von Sachverständigen

Fs geht ein Antrag der Abgg. Stengel und Dr. Rott (freikons) ein, den § 5 abzulehnen und die Staats- regierung zu ersuchen, während der nächsten Tagung einen Gesehentwurf vorzulegen, durch den der Shußg von land-

. Dr. Brandt (nl.) befürwortet einen von ihm, den Abgg. House r (reifons) i f n Brandenstein (kons.) gestellten Antrag, den Eingang des § 5 folgendermaßen zu fassen: „Der Re- gierungspräsident ist befugt, mit Zustimmung des Bezirklsaus\cchusses für landschaftlih hervorragende Teile des Regierungsbezirks vorzuschreiben, daß die baupoltzeiliche Ge- nehmigung . . .“ Eine Landespolizeiverordnung sei hier niht am Platze, sonst müßten au Strafandrohungen für Zuwiderhandlungen eingefügt werden. Der Regterungépräsident fei das geeignete Organ | dafür, eine solche Vorschrift für bestimmte Teile des Regterungs» bezirks zu erlassen unter der Vorausseßung, daß der B:zirksauss{huß

rx Aba. von Brandenstein (konfs.) beantragt ferner, ial ält Worte: „eine andere Baugestaltung“ einzuschalten:

Ah . Becker- Siegkreis (Zentr.): Jch habe sehr bedauern E bei der Berakitg cines so wichtigen Geseßes in der Kommission weder der Minister des Innern, nod) der Kultusminister, noch der Landwirtschaftsminister, noch der Minister der öffentlichen Arbeiten zugegen war. § 9, wie er aus der Kommission herauê- gekommen ist, stellt sh als ein Kompromiß zwischen den Ver enes Parteien dar. Aber dieses Kompromiß hat, wie alle Komprom sfe, seine {weren Bedenken, die sämtlih in feiner Unklarheit eten Eins dieser Bedenken soll mein Antrag gusräumen, er foll die Befugnis der Baupolizeibehörde näher umshreiben. Wenn man E Entschädigung an der ganzen Sache vorbeiklommen will, darf man Ge generelles Bauverbot nicht ftatuieren. Ih bitte den Minister n dieser Beziehung noch um eine offizielle Guklärung. Den Antrag Stengel kann ih niht empfehlen; wir sollen doch endlich ear zu- stande bringen und [ollten einen so bedeutenden Teil der Materie

. Or. Rewoldt (freikons.): Die heute geäußerten Bedenken aa M aus von uns gehegt; aber wir können uns der Schlußfolgerung des Abg. Becker ni h anlateben, d A die Sache ist so shwierig, daß „es nicht richtig lt, fter jeglid

t, für ein möglichst gutes Geseh zu }orgen. regen glian, E URs spride idt dem, was damit erreicht werden oll ; namentlich der Ausdruck „Wahl“ eines anderen Bauplaßes n ert die Unklarheit und Undurchsichtigkeit der ganzen Bestunmungen außerordentli. Fh bitte daher, heute nur die von mir beantragte

Minister der öffentlihen Arbeiten Breitenbach: Meine Herren! Ih möchte namens der Staatsregierung aus-

sprechen, daß sie ein lebhaftes Interesse daran nimmt, daß der § 5 Gesey werde.

Der erste Entwurf der Staatsregierung, der im vorigen Jahre

dem Herrenhause vorgelegt wurde, enthielt ja einen Shuß in landschaftli* hervorragenden Gegenden nicht; es wurde aber als eine wesentliche Verbesserung des Gesetzes seitens der Staatsregierung anerkannt, daß eine solhe Bestimmung vom Herrenhause gewünscht und beschlofsen wurde.

In bezug auf die Anfrage des Herrn Abg. Becker bemerke ih,

daß dur das Geseg ein generelles Bauverbot nicht beabsichtigt ift. (Hört, hört!) Die Behauptung, daß der § 5 ‘einen chwerwiegenden Eingriff in das Privateigentum enthalte, trifft nicht zu. Zunächst ist die Anwendung einer auf Grund- des §-5 erlaffenen Verordnung keinenfalls obligatorish; denn es steht au nah der jeßigen Faffung, zu der verschiedene Abänderungsanträge vorliegen, die als zwecks- mäßig erscheinen können, doch nur in den Geseyzess bestimmungen,, daß durch landespolizeiliche Verordnungen Ver- bote angeordnet werden können. Wenn die Beschränkung des Privateigentums, die Versagung der Baugenehmigung in keinem Verhältnis zu dem Interesse des gemeinen Wohles stehen würde, so wird eine verständige Baupoltzeibehörde unter allen Umständen von der Anwendung des Geseßes Abstand nehmen. (Sehr rihtig!) Etwaige Fehlgriffe der Polizeibehörden würden durch die Ausfsihtsinstanz ausgeglichen werden können.

Ferner enthält aber auch der § 5 eine ganze Reihe von aus-

gleihenden Kautelen. Erstens kann die Genehmigung nur versagt werden, wenn es sich um landshaftlich hervorragende Gegenden handelt. Den nur anmutigen Gegenden soll der Schuß nicht zu teil werden. Ferner muß eine gröblihe Verunstaltung beabsichtigt werden, um das Gesez anwenden zu können. Wie weit eine solhe Ver-

unstaltung gehen muß, um diese Voraussetzung zu erfüllen, i aus der Rechtsprehung des Oberverwaltungsgerihts genugsam bekannk. Es ist also auch insoweit genügende Sicherung gegeben. Die Bau- genehmigung kann weiter dann niht versagt werden, wenn der Bau- lustige auf einen bestimmten Bauplaß angewiesen ist, oder wenn es ihm niht mögli ist, dem Bau eine Gestaltung zu geben, die mit der Umgebung in Einklang steht. Das lehtere wird bei gewissen ge- werbliGen Anlagen zutreffen. Jn diesem Falle muß der Schuß der Landschaft vor dem Interesse des Einzelnen zurücktreten. Aus alledem geht hervor, daß irgend welche Bedenken in Nücksicht auf ge- fährdete Privatinteressen nit vorliegen. Jch bitte Sie deshalb, dem § 5

VFhre Zustimmung zu geben. F kann mi einverstanden erklären mit dem Antrage des Herrn

inzugefÜü ifsen von Brandenstein, dec in § 5 Abs. 1 die Worte hinzugefügt w will: „oder die Verwendung anderen Baumatertals*“. Das scheint zweckmäßig zu sein. Ebenso würde es als eine Verbefferung anzu- erkenzien sein, wenn nach dem Antrage Brandt-Vorster-Brandenftein

im Eingange gesagt wird: / : Der Regierungspräsident ist befugt, mit Zustimmung des Bezirksaus\husses für landschaftlih hervorragende Teile vor-

zuschreiben, daß ie

nd weiter der Text des Entwurfs. /

h Fh bitte Sie nohmals, meine Herren, zu erwägen, daß es fich hier um die Pflege und den Schuß erheblicher äftethisher Intereffen handelt, und daß gegen eine zu starke Betonung dieser hinreichende

Kautelen im Gesetze gegeben sind. (Bravo!)

Abg. midt- Warburg (Zentr.): Der Gesegentwurf ist so viel artet T daß man wirkli sagen kann, daß er von der Re- gierung nur unvollständig vorgelegt worden ist. Das Beste B wie ih vorgestern beantragte, das Geseß in die Kommisfion zurück- zuverweisen. Daß das notwendig wäre, zeigt {hon der Umstand, daß heute wieder so viele wichtige Abänderungsanträge estellt werden. Der § 5 ist gerade derjenige, der wirklih etwas ganz Iteues in unsere Gesetzgebung hineinbringt. Er ist ursprünglich erst in der gy om Session vom Herrenhause in das Gesetz hineingebracht worden, ie Regierung hatie also damals diese Frage noch nicht überfehen. Wenn man eine so vollständig neue Materie gefeßlih regeln will, bedarf es dcch eingehender Beratungen. Als im Herrenhause diefer E Paragraph beantragt wurde, hieß es in der Begründung nicht vie mehr, als daß im Juteresse des kunstliebenden Publikums der Schus ves Landschaftsbildes ebenso notwendig sei wie der Schuß des g: bildes, und die Regierung sagte darauf im wesentlihen auch nur, die Negierung gegen den Paragraphen keine Bedenken trage. ZA wünsche nicht, daß hier der Grundsaß der Sozialisten : E i Diebstahl“ proklamtert wird. n g E L 2 S i s Gebäude seine Schulden los k e E ned Gebäude nicht dasteht. Die anderen Panaguaphan dieser Vorlage enthalten niht wesentli neues Ret; denn das Land- recht läßt schon gewisse baupolizeiliche Beschränkungen zu, ra denen die Verfassung nihis geändert hat; wenn wir Gan, nt über hinausgehen, müssen wir wenigstens an eine Entschädigung den u Selb ein Ortsstatut für Landschaften wäre son bedenklich; a er hier soll plöglih eine Bauordnung für größere Bezirke H ry werden, die in die Nehte der Grundeigentümer eingreift. Das if ein Novum in unserer Gesetzgebung. Dieser Gingriff in das nad, recht widerspriht dem Artikel 9 E Bectassung. d Le e Les d L der Verfassung un alte mit Ÿ s inie Interpretationen haben sehr wenig Wert. Wir par uns hier niht darauf verlassen, daß die Regierung sagt, fie den e niht an ein vollständiges Bauverbot, fondern wir Be A va deutlich aussprehen und im Gese alles klarstellen; denn die J A » sprehung läßt sih nachher gar nicht darauf eîn, was der Minister hier gelegentlih gesagt hat. In diesem Augenblick empfehle ih daher die Annahme des Antrags Stengel. : R Abg. S{mitz- Elberfeld (fr. Volksp.) : Die vorbereitende Hand hat es bei diesem Geseze an der nötigen Sorgfalt fehlen lassen. Da Geseß bringt unzulässige Eingriffe in das Privateigentum, me D Entshädigung zu gewähren, und dethalb müssen wir gegen as Y a stimmen. Lat a L p du leugnen, das E aner E dem allgemeinen Geshmack entsprechen u . 2 han ist 1 können; aber shließlih entscheidet darüber, wa: k M persönliche Geschmad, e Cer E by Dun Dm für eine Sierde in einem YLand[a » Di az ph der Kommission anerkannt, daß es. dem Darn für Heimatschuß usw. gelungen ist, manche Verunstaltungen zu verhin peey Das ist also ein gangbarer Weg, der niemands Interessen [Qi k Der rheinishe Verein für Denkmalspflege und Heimatschuy ha d E in dieser Weise gewirkt, und die Grundbefiger sind E m ne setnen sahverständigen Ratschlägen gefolgt. Es lassen Eu diesem Wege sehr wohl durch reundiiga Gatten erun M ige - des Landschaftsbildes, die dur Unkenntnis herbei eführt was Ae meiden. Es kommt hinzu, daß ja gar keine Gewähr G besteht, daß dieses Gese seinen weck dzs edS N J In Schönheit de „EDERN zu ar Vacaia F g A mein in man Erfahrungen machen, ; bält was anderen nicht getilé Was heißt es deun in

& 5, daß der Bauherr fich einen anderen Bauplayz wählen kann ?