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Zu der ersten Abtheilung gehören diejenigen Wahlberechtigten, welche an Klassen-, Gewerbe-, Grund- und Kommunal-Einkommensteuer in Summa 95 Thlr. 16 Sgr. jährli zahlen j die zweite Abtheilung besteht aus Denen, welche zwischen 95 Thlr. 16 Sgr. und 39 Thlr. {ä Sgr. und zur dritten, welche unter 35 Thlr. 14 Sgr. an obigen
Steuern zu entrichten haben. (N. Hall. Z.)
Sebleswig. Flensburg, 28. September. Die gestern hier durhgegangenen schweren Batterieen nebst Artilleriepark gingen sofort auf der Shleswiger Chaussee weiter südwärts und zwar na Rendsburg, wo dieselben diesen Winter verbleiben werden. Gleich- falls wird nächstens Infanterie aus dem Schleswigschen nah Kiel
ins Hauptquartier verlegt. (Alt. M.)
Jütland, Die vom Militair - Gouvernement erlassenen, be- reits erwähnten Bekanntmachungen lauten folgendermaßen:
Die Königlich preußischen Truppen in Jütland werden ihre Ninter- quiartiere vorzugsweise in den unten bezeichneten Städten beziehen. Der hierdurch eintretende stabile Aufenthalt der Truppen an einem und dem- selben Orte erfordert geordnete Quartier- und Garnison-Einrichtungen. Die resp. Kommandanturen sind von mir angewiesen, das Nöthige hiernach an- zuordnen ; den betreffenden Stadtbehörden wird hiermit aufgegeben, den An- forderungen der Königlichen Kommandanturen unverzüglich nachzukommen. Es werden belegt werden : Horsens mit 4 Bataillonen, 4 Schwadronen, 9 Batterieen; Skanderborg mit 1 Bataillon; Silkeborg mit 1 Bataillon / Aarhuus mit 4 Bataillonen, 4 Schwadronen, 2 Batterieen ; Ebeltoft mit 4 Bataillon; Greenaa mit 1 Bataillon; Randers mit 3 Bataillonen, 5 Schwadronen, 2 Batterieen; Viborg mit 2 Bataillonen, 1 Batterie ¡ Aalborg mit 4 Bataillonen, 4 Schwadronen, 1 Batterie j Skive mit 1 Ba- taillon; Hjörring mit 1 Bataillon ; Frederikshavn mit 1 Bataillon. Aar- huus, 23. Septem . Militair-Gouverneur : (gez.) v. Falckenstein.
Da in näch nde Truppendislocationen im Rayon des preußischen zweiten fombinirten Armee-Corps stattfinden werden, #0 habe ich es für nothwendig befunden , daß die seiner Zeit behufs des Einbringens Der Ernte verminderten Wagenparks, sowohl der Kommandanturen als der Jn- tendantur, wieder auf die frühere Stärke ergänzt und erhöht werden.
Die Amthäuser werden daher hierdurch angewiesen , in den einzelnen Amtösbezirken sofort die dieserhalb erforderlichen Anordnungen zu treffen und davon , daß dieses geschehen, ungesäumt den Kommandanturen und Jnten- danturen Anzeige zu machen. H. - Q. Aarhuus, den 93. September 1864.
Der Militair-Gouverneur : (gez.) v. Falckenstein.
Oldenburg, 28. September. Im Laufe dieses Herbstes wird eine ordentliche Land es\ynode des Herzogthums stattfinden und man sieht deren Einberufung entgegen. Die Landessynode besteht bei uns aus 99 von den Kreis\ynoden zu wählenden Ab- geordneten, nämlich / und aus 5 vom Großherzoge auf Vorschlag des Oberkirchenraths zu wählenden Mit- gliedern. Den hervorragendsten Gegenstand der Verhandlungen wird die Gesangbuchsfrage bilden, vorausgeseßt, daß der Oberkirchen- rath den kommissarish ausgearbeiteten und vor einiger Zeit publi- zirten Entwurf eines neuen Gesangbuchs zur NVorlage an die Lan-
des\ynode sich aneignet. (Wes. Ztg.)
Sachsen. AltenbUrg/ 29. September. Der Landtag des Herzogthums isst zur Fortsehung der am 5. März d. J. durch Vertagung unterbrohenen Verhandlungen auf den 18ten künftigen Monats wieder einberufen worden. (L. Z.)
Hessen. Darmstadt, 29. September. Se. Majestät der Kaiser von Rußland wohnte gestern mit Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge und den Prinzen einer Pirschjagd auf Hochwild im Großherzoglichen E von Kranichstein bei. K
Heute Mittag 1 Uhr trafen Se. Majestät der König von Preußen hier ein und wurden von den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften am Bahnhofe empfangen. Se. Königliche Hoheit der Großherzog geleiteten Se. Majestät den König zum Großherzoglichen Residenz\chlosse, wo Allerhöchstdieselben zwet Stunden verweilten und hierauf, von den Russischen Majestäten und den übrigen Allerhëchsten und Höthsten Herrschaften zum Bahnhofe zurückbegleitet, Ihre Reise nach Baden-Baden fortsehten. (Darmst. -Ztg.) :
Württemberg. Stuttgart, 28. September. Der heutige
» Staats-Anzeiger für Württemberg« bringt folgenden 1301 U »Unter dem Vorsige Sr. Majestät des Königs fand gestern unmit- télbar hach Becidigung der neueingetretenen Departementschefs eine Sigung des Königlichen Geheimen Raths statt, deren Ergebniß die unverweilte Ab- sendung von Commissairen nach Berlin war, um 11 Gemeins haft mit Bayern den Beitritt zu dem erneuerten Zollvereine noch vor dem 1. k. M. zu erklären. i i : Nében diesem Schritte der Königlichen Begrong bleibt deren Urtheil über den preußisth-fränzösischen Handelsvertrag bestehen, iese hält noch jeyt an der Ansicht fest, daß ders elbe die materiellen Jnteressen der Zollvereinsangehörigen gefährde. Dennoch laubte sie in ihrem Widerstande gegen denselben nicht länger ‘verhärxten ‘zu Hilen. Wollte sie diesen bis zum ustritte aus dem ollvereine treiben, dann mußte ein vg für lehteren in der Bildung einer [bstständigen Zollgruppe mit tauglichen Zollgrenzen gefunden, mußte Würt- tember| vie Mygtenuig auf diesem Wege der i Landesvertretung sicher sein. Da keine dieser Voraussezungen
12 geistlichen und 17 woeltlichen,
für das verlorene ein neues andelsgebiet gesichert werden , mußte solirung der vollen Qustimmung derx zutrifst , da
überdies die neuesten Kundgebungen der zunächst Betheiligten eine große Be-
dem Zollvereine beweisen, so halten müssen , ihren Widerstand gegen gierungen des Zollvereins angenommenen — 29. September. Der »Staatsanzeig
Frankfurt. Sein Vorgänger
zugetheilt,
Bayern. mitgetheilte Artikel der »Bayer. verein lautet wörtlich:
reich und Preußen einen vorausgeseßt worden war,
zu dem erneuerten Zollvereine einzutreten. Weisung an die Königliche bayerishe Commissair zu nanut und mit Justruction rung die bisher für ihren Erzielung eines förmlichen
den fraglichen versehen worden.
Februar 1853, nicht länger festhält, glaubt sie e ausgehen zu dürfen, daß bei den
mit den auf bayerischer Seite wahrzunehmenden bar erscheinen würde.
29. September. Bei handlungen der historischen den auswärtigen Mitgliedern an stand der Kommission Prof.
den
var Lappenberg aus Hamburg j
Professor Häußer aus Heidelberg Professor Wegele aus Würzburg
Wien. Von den hiesigen Mitgliedern nur Professor Löher und Archivar Muffat lungen der Kommission werden jedenfalls nehmen. (N. C.)
Ministerium verwendete Königliche den für den in Berlin befindlichen chert bestimmten Instruktionen als Zollvereins-Konferenz gestern abgereist.
Nürnberg, 29. September. der Herr Landtagsabgeordnete K. Cräm hatte, damit aus ihr noch einmal ein W
mittag hier stattgefunden.
dung einer Erklärung dur ministerium. Herr K. Crämer
bereiteten Protest und knüpste
das Votum des lehten Landtags
Frage von so daß der s{werere Theil der ten Einberufung des Landtags
Vorwürfe
Ihre Königlichen
Wales werden am 15. oder 16.
Hall zurückerwartet. Prinz Humbert
seine Rüreise an, wie es heißt,
lung stattgefunden, empfangen. Es allen größeren
eines Arbeiterkongresses in
Verhandlungen {lossen Deutschland, Jtalien, Frankreich. Paris, Moniteur« meldet, is Prinz Mürat in sischen Gesandtschaftspalaste ab estiegen. er dem Sultán einen Besuch, er dem Prinzen Mürat vorher das Groß
sorgniß des Landes in Betreff
etwaigen Ausschlusses Württembergs und
übersandt hatte.
nennung des General-Lieutenants Julius vo vollmächtigten Württembergs bei der Bundes- auf diesem Posten, von Ehrenberg, is zur Dienstleistung dem 8. Jnfanterie -
München, 28. September. Ztg.« Über den Beitritt
eben Kommission denselben Antheil: Ranke aus Berlin , ferner Geh. Rath
gelten müsse.
hat es die Königliche Regierung den nunmehr von \ä1 Handelsvertrag aufzugeben. «
bestätigt heute die Er- n Hardegg zum Be- Militairkommission in der Oberst Bayer Regiment
trT«
Da die in Prag wieder aufgenommenen Verhandlun langsameren Verlauf zu nehmen hat die bayerische Regierung si Einverständnisse mit der Königlich württembergischen Regierung und ge- meinschaftlich mit derselben sofort in Verhandlungen über ihren Beitritt Es is demnach entsprechende und der
Gesandtschaft in Berlin erlassen bereits
Verhandlungen Indem die bayerische Regie- Beitritt aufgestellte Vorbedingung / nämlich die Einverständnisses zwischen Oesterreich und Preußen
über die Erneuerung, beziehungsweise Erweiterung des Vertrages vom 19ten
inerseits
bereits im QZuge befindlichen gen zwischen Oesterreich und Preußen ein entsprechendes Einverständniß er- zielt werden wird, während andererseits eine Fortdauer der Ungewißheit, welche bisher bezüglich der Erneuerung der Zollvereinsverträge obwaltete,
zum
für ihre Pflichz nmtlichen Re-
Der telegraphisch
Zoll-
gen zwischen Oester- scheinen, als früher ch entschlossen, im
ere.
von der Erwartung
Verhandlun-
Interessen nicht als verein-
stattfindenden
nehmen
Pery aus Berlin, Oberstudienrath von Stälin aus Stuttgart, Professor Wai aus Göttingen,
Professor Hegel aus Erlangen, und Archiv - Direktor Arneth aus der Kommission sind zur Zeit
der
Ner- von Nor-
Archi-
abwesend. Die Verhand-
me
e OT
gewesene
hrere Tage in Anspruch
_ Wie die »Bayerische Ztg.« vernimmt, ist der im Handels-
Ober-Zoll-Assessor Berr mit Ober-Zoll-Rath Ritter von Rei- Bevollmächtigten bei der dortigen
Die Versammlung, zu welcher rx aus Doos eingeladen t bezüglich des endlichen Beitritts Bayerns zum erneuerten Zollverein ertöne, hat heute Nach- In Würdigung der v
unterblieb jede Beschlußfassung und die beabsichtigt den Telegraphen an das Gesammt-
heschränfte sih auf die Mittheilung mehrerer ihm zugekommener Zustimmungserklärungen zu dem vor- hieran eine Reihe von Bemerkungen iber das Scheitern der bayerischen Politik in der Handelsfrage, wobei er jedoch zur theilweisen Entschuldigung des Ministeriums an erinnerte, welches den in dieser
der Regierung eingenommenen Standpunkt gebilligt habe;
eränderten Zustände
Absen-
eigentlih der nicht erfolg-
hat den gestrigen Tag mit der und Abstattung von Abschied8besuchen zugebracht. vorerst nach Paris. In der St. Martins-Hall hat gestern eine Arbeiterversamm- um eine Deputation franz wurde über die Bildung von Städten Europas berathschlagt un Belgien für das künftige und eine Resolution gefaßt, welche diese Vorschläge
internationalen Allianz im Jnteresse der Jndustr mit Lebehohs auf England,
Polen und Ungarn. 29. September.
(N. C.)
Großbritannien und Frlaud. London, 29. September. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von in ihrer Residenz Sandringham
Heute
Entgegennahme
tritt er
ösischer Arbeiter zu
Arbeiterkomité’s in
Wie der
ie machte. Frankrei,
d die Abhaltung
Jahr empfohlen, zur Basis einer
Die
»Abend-
Konjtantinopel im franzö- Am 28. September machte
hand d
en diéser sogleich erwiderte
es Osmanie
nachdem h-Ordens
» davon Anzeige machen.
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Der »Abend-Moniteur«- bringt Nachrichten aus M exiko vom 27. August. Die Rundreise des Kaisers Maximilian in seinen Pro- vinzen wird über den ursprünglihen Plan hinaus verlängert wer- den. Ueberall wurde er mit Begeisterung empfangen. Der 15te August wurde in Mexiko von der französischen Bevölkerung mit großen Feierlichkeiten begangen , denen sih die mexikanischen Behör- den beigesellten. — Der während einiger Zeit unterbrochene Bau der Eisenbahn ist jezt bis Puso del Macho gesichert j es ist die Rede davon, daß eine englische Compagnie die Linie bis nah Mexiko fort- führen wird. __ Oer »Moniteur« bestätigt , daß der Kaiser Alexander die Kaiserin nah Nizza begleiten und diese daselbst den Winter zubrin- gen wird.
Das amtliche Organ bestätigt den Stellenaustau wischen D und Rouland , so wie die Erhebung des a s Senat.
Der frühere spanische Botschafter und legte Minister - räsident Mony, ist heute früh in Paris eingetroffen. i Eh nach wird er an Fsturiz’ Stelle den Botschafterposten wieder erhalten.
Graf von der Goly is nah vierwöchentlicher Abwesenheit in den Pyrenäen-Bädern auf seinen Posten in Paris zurücgekehrt.
30. September. Das »Pays« sagt: Man darf die Anerkennung Italiens seitens Spaniens als eine Thatsache betrach- ten. Die Regierung in Turin wird dem Parlament wahrscheinlich
Spanien. Madrid, 29. September. Das Journal »(l Clamor« verlangt, daß Spanien auf der Jnsel Haiti bloß die Stadt San Domingo behalte und den Rest der früheren dominikanischen Republik ausgebe, um dem Kriege ein Ende zu machen.
i Die in Madrid wohnhaften Dominikaner- und Franziskaner- Mönche werden, der »Correspondencia« vom 25. zufolge, am 27., 28. und 29. d. M. in der St. Thomas-Kirche feierliche Sühngebete halten bezüglih der Lästerungen, welhe Herr Renan in seinem Leben Jesu ausgesprochen hat.
Italien. T urin, 30. September. Die Journale veröffentlichen
einen Brief des Präfekten von Mailand, Villamarina, an die Sozie- tät der Wissenschaften zu Mailand, worin derselbe erklärt; daß Se. Majestät der König ihm dur einen Ordonnanz-Offizier den Auftrag habe zugehen lassen, Mailand wegen seiner würdigen Haltung zu beglüd- wünschen , und daß er zu der Versicherung autorisirt sei / daß die Convention ihre volle Ausführung finden werde. :
Ein Manifest des römischen Comité's konstatirt die gute Auf- nahme, welche die Convention bei der römischen Bevölkerung gefun- den habe, die in derselben das Prinzip der Nicht-Jntervention auf Rom angewendet sche.
Man erwartet die offizielle Publication des neuen welches definitiv konstituirt ist.
Mehrere Journále versichern, daß das Ministerium Lamar- mora die Unterstügung der großen Mehrheit der Nation haben
werde.
__ Ricasoli hat mit seinem ganzen Einflusse die Bildung des Kabinets unterstühgt, und is jeßt nach Toscana zurückgereist.
Die Munizipalräthe mehrerer Städte Piemonts haben Qu- stimmungsadressen an den Munizipalrath von Turin votirt. Man versichert, daß N igra nah Paris abgereist sei.
Amerika. Aus Grant’s Hauptquartier wird der New- York »World« vom 15, d. M. geschrieben, daß die Konföderirten, allen Anzeichen nach zu \{ließen, Petersburg zu räumen beab- sichtigen und schon Anstalten dazu treffen, um ihre Armee innerhalb der Vertheidigungslinie Richmonds zu konzentriren, worin auch der Grund für die auffallende lange anhaltende Unthätigkeit der Kon- föderirten seit ihrem fehlgeschlagenen Versuch, die Position auf der Weldoner Eisenbahn wieder zu erobern, zü suchen sei. — Der Kriegs- A S, folgendes Schreiben des Generals Grant vom _ »WVir müssen die volle Zahl der vom Präsidenten verlangten Rekruten in möglichst kurzer Frist baben, Wenn wir A Armeen nell vollzählig machen , so wird dies einen größeren Effekt auf den Feind haben , als ein Sieg. Der Feind giebt vor, zu glauben, und verbreitet unter seinen Leuten den Glauben, daß im Norden eine Partei existire, welche die Unabhängigfkei des Südens anerkannt zu wissen wünsche, so daß wir die Aushebung nicht durchzuseßen vermöchten. Diese Täuschung muß ihm genommen werden. Täglich treffen Deserteure bei uns ein, die uns von dem allgemeinen Wi- derwillen gegen den Krieg unter den feindlichen Truppen erzählen und ver- sichern , daß die Desertion noch viel weiter um sich greifen würde, wenn man sih niht mit der Hoffnung auf Friedensunterhandlungen nach der Präsidentenwahl \{chmeichelte. Die Durchsezung der Rekrutirung und die schnellen Vervollständigungen „unserer Armeen wird uns unermeßlich vieles Blutvergießen ersparen. «
Die auf die Rekrutirung bezügliche Ordre des Kriegs - Ministe- riums lautet: »Die Aushebung wird am Montag, den 19., in allen Staaten und Distrikten , wo die vorgeschriebenen Quota nicht durch den Eintritt von Freiwilligen gestellt sein werden, beginnen. Frei-
Kabinets,
schlag gebracht werden. Jn den meisten Staaten : , bung Freiwilliger noch mit raschen Sa IA vor a E Die strengen Maßregeln, welche General S herman in der eroberten Stadt Atlanta angeordnet hat, werden von der südstaat- lichen Presse einmüthig verdammt. Es sheint, daß Sherman, indem er die weißen Bewohner sämmtlich aúsweist und den Negern die Wah! läßt; entweder ihren Herren zu folgen oder in die Dienste der Vereinigten Staaten zu treten, Atlanta zu einem reinen Militair- pläye machen will. General Hood hat gegen die Graufamkeit dieser Anordnungen Protest eingelegt, obgleih er den von Sherman zur Ausführung derselben verlangten zehntägigen Waffenstillstand gewährt. Die Richmonder Blätter behaupten, der ganze Krieg mit seinen Schrecken habe eine solhe Barbarei noch nicht zu Tage gebracht. : Die »New-York Times« enthält eine detaillirte Berechnung der Verluste, welche die beiden in Georgien sich gegenüberstehenden Armeen seit dem 2. Mai, als Sherman von Chattanooga aufbrah bis zur Einnahme Atlanta's erlitten haben. Danach hätten die ord- staatlichen Truppen in diesem Zeitraume an Todten, Verwundeten e in tg: ves 31,300 Mann, außerdem 15 Ge- ebü ie Konföderi 0 Gese / föderirten dagegen 43,700 Mann und B einem Tagesbefehle vom 8. d. Mts., in welchem er seine Truppen zu dem bei Atlanta erfodtenen, Siege Ga A ern {reibt General Sherman seinen Erfolg dem Umstande zu, daß sein Gegner Hood den Mißgriff beging, die Kavallerie der Konföde- rirten dem Nordheere in den Rücken zu \chicken, ohne Vorkehrungen zu treffen, sie rasch zurückrufen zu fönnen. Dadurch sei es ihm A S Ae Flanfenbewegung nach Jonesborough zu erkstelligen, ohne daß er zu befürchten brau iner Com- ite abgeschnitten zu G M T Au einem einzigen Bahnzug, welchen Hood vor seinem Abzu zerstörte, befanden sich 5000 neue Diidian 6 Di oes Aurirondis E O Hn eigens und Ausrüstungs - Gegenstände in urer Masse. ie Rebellen geben zu ß ei i Verlust an Material unerseßlich t Hv D S E Nach zuverlässigen Berichten, welche in St. Louis am 16. einliesen, wird der Staat Missouri wieder von zwei bedeutenden Rebellen - Einfällen gleichzeitig bedroht. General Price sehte am 8. September mit 5000 Mann Kavallerie zwischen Little Rock und Fort Smith bei Dardenelle über den Arkansasfluß und geht augen- scheinlih auf Missouri los, d. h. gegen den südwestlichen Theil des Staates und zwar Springfield, wo sih bedeutende Vorräthe der Bundesregierung befinden. — Vom Nordosten des Staates Arkansas her bedroht Shelby den Südosten Missouri’s und zwar besonders Cape Girardeau am Mississippi, welcher Play übrigens ebenfalls stark befestigt ist und von Kanonenbooten beschüßt werden kann. Während die Richmonder Blätter behaupten, daß der Süden Lebensmittel im Ueberfluß für seine Armeen habe, wurde am ‘22. v. M. in Sumter, S. C., cine Versammlung gehalten, worin: ein Offizier von Lee's Armee erklärte, daß die Armee mit Mais von Südcarolina versorgt werden müsse. Ein Auss{huß von 42 Mit- gliedern wurde ernannt, um Lebensmittel aufzubringen und die fol- gende Refolution angenommen: »daß wir mit dem tiefsten Juteresse und Schmerz die Appellation des Kriegsministers, General-Quartier- meisters und des Major Carrington autorisirten Agenten des Gouvernements in Betreff des Mangels an Mais in der Armee von Virginia gehört haben, eines Mangels, welchem von Südcarolina allein abgeholfen werden muß, indem aus allen anderen Staaten der Conföderation {hon das Möglichste gezogen worden ist. « Der Postdampfer »-Atrato« bringt Daten aus Valparaiso vom 17. August y Vera-Cruz vom 1. September, Panama vom sten. Die Nachrichten von der Südseeküste bieten wenig Interesse. Jn Chile hatte die peruanische Frage nah und nach aufgehört die Auf- merksamkeit des Publikums in Anspruch zu nehmen. Peru _da- gegen war sehr kriegerish gestimmt und wollte keinen Friedensvor- shlägen Gehör geben, wenn nicht zuvor die Chincha-Jnseln heraus- gegeben sein würden. — Auf Domingo hatte General Gandara am 30. August die Positionen der Jnsurgenten bei Puerto Plata nach fünfstündigem Kampfe eingenommen j der feindliche Anführer General Benito Martinez fiel kämpfend. Die spanischen Truppen haben sich dur diesen Sieg den Weg nach Santiago geöffnet. Nach amtlichen Quellen berechnet sih die Summe , welche Spanien seit der Occupation bis zum 30. Juni d. J. auf San Domingo ver- wendet hat , auf nahezu 30 Millionen Dollars. Jn der Nähe der Stadt San Domingo war es , abgesehen von gelegentlichen Schar- mügzeln, im ganzen ruhig. — In Venezuela ist , wie der Pariser »Moniieur« vom T, September aus Caracas meldet, eine Revolution ausgebrochen. Fünf Staaten haben die Beamten der Central-Regierung fortgewie- sen und \ich für unabhängig erklärt, unter dem Vorwande, daß die öffentlichen Gelder vershwendet und das Land ins Verderben ge-
führt würde. Rio Janeiro, 8. September. Es hat hier ein. Minister- Das° neue Kabinet ist folgendermaßen zu-
willige und Stellvertreter werden bis zum lezten Momente in An-
wechsel stattgefunden. \sammengesett : Furtado, Minister-Präsident und Justizj Liberato;