1864 / 246 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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zuträglichkeiten von einem gewöhnlichen Schreiber verrichten ließen, eine Einnahme bezog, die diejenige der Ober-Beamten nicht selten überstieg, während andererseits wichtigere Posten sehr ungenügend ab, uen waren. Diesen Unzuträglichkeiten wird nun, so weit es möglich ist, Wandel geschafft werden. Gleichzeitig soll au der Uebelstand beseitigt werdén, welcher dadurch entstanden ist, daß das dänische Regiment zur Belohnung der besonderen Verdienste einiger Beamten im Danisirungswerke, an manchen Orten verschiedene früher getrennte Aemter in Einer Person vereinigt hatte, wodur auf der einen Seite allerdings ein besonders hohes Einkommen flir den Be- uefiziaten erzielt wurde, andererseits aber auch oft eine derartige Ge- sbäftsüberbäufung eintrat, daß an eine ordnungsmäßige Expedition nicht mehr zu denken war.

Fúütland. Aus Aarhuus wird der »Sp. Z.» unter dem 15. Oktober gemeldet : Die Zte gezogene Garde - Batterie hat ihren bisherigen Garnisonsort Horsens, in welchen Oesterreicher eingerückt sind, nah Aarhuus verlegt. Da unsere Truppen wohl noch den Winter über in Jütland verbleiben werden , \o sind die Quartiere fast sämmtilich {hon in die Städte Jütlands- verlegt worden. Die Städte Kolding, Veile, Fridericia und Horsens, in leßterer hat der General Gablenz sein Quartier genommen , sind von den Oester- reichern belegt. Aarhuus, Grenaa, Odder, Randers, ferner die Städte bis Aalborg hinauf, so wie auch Riebe u. \. w., sind sämmtlich mit preußischen Truppen belegt. Die Bauern haben keine Einquartierung mehr, müssen jedoch Hafer, Stroh und Heu täglich liefern. Die großen Gebäude werden sämmtlih zu Kasernen eingerichtet und müssen hierzu die Bauern je zwei Betten und andere Wintervorräthe liefern, \o daß der Soldat für diesen Winter jedenfalls sein Bett haben wird. Aarhuus hat 6000 Mann Preußen einquartiert: es liegen hier das Zte Garde - Infanterie - Regiment Königin Elisabeth, das Ate Garde-Infanterie-Regiment Königin Augusta, das Branden- burgishe Kürassier - Regiment Nr. 6 und die Zte Garde - Batterie; außerdem hat der General + Gouverueur Vogel von Falckenstein sein Quartier hierselbst.

Die Eisenbahnstrecke Viborg-Skive wird, »Vib, Stifts- tid.« zufolge am Montage eröffnet werden. Die Jnterimsbrücke über die Gudenau bei Langaa is jeßt so weit fertig, daß sie in den nächsten Tagen benußt werden kann.

Nach » Veile Avis« vom 12. Oktober liegen zur Zeit in Veile im Cantonnement: 9 Compagnieen vom Infanterie-Regiment Mar- tini, 1 Regiméntsstab und 2 Bataillons\stäbe, der Brigadestab, 15 Schwadronen Liechtenstein-Husaren mit ‘dem Regimentsstab und das große Feldlazareth.

In Varde sind am 9. d. M. 6 Compagnieen vom Regiment »Großherzog von Hessen«, im Ganzen 1000 Mann und 24 Offi-

îére, éingerückt, nachdem die“dort bisher garnisonirenden österreihi- schen Truppen am Vormittage die Stadt verlassen hatten. m Hafen Fridericia’s sind jeßt circa 8 10,000 Ctr. Bomben, Kugeln, Gränaten und Kartätschen aus, der Tiefe herauf-

geholt.

burg gesandt worden.

‘Nath einer Bekanntmachung des Militairgouverneurs von Jüt- länd, General-Lieutenants von Falckenstein vom 15. S in ie dä-

nische Post, weil sie ein Defizit ergeben, in Jütland wieder ein- Von ‘diesém Zeitpunkte ab können ‘Reisende ungehindert

der“ » Aarhuufer Amtszeitung« soll am 1. November d. J.

gehen. von Privaten béfördert werden, und wird, soweit es angeht, auch

die preußische Feldpost Briefe und Reisende wieder befördern. ‘Samburg,

der ausdrücklihen Bedingung, daß

zessin von

meldet wird, in See gegangen. : ‘Bremen, Bremerhaven, 16. Oktober.

Mittag die Fr Fein Du

Sachsen. M einingen, 15, Oktober.

Besuch am herzoglichen Hofe hier ein. Heute mit dem Nachmittags-

-

thum geht der ‘Fe

Obgleich noch viel Munition im Wasser liègt, sollen die Arbeiten doch jeßt aufhören, da sie sich nicht länger lohnen. Der größte Theil der aufgenommenen Munition ist per Schiff nah Rends-

17. Oktober. Dem in Hamburg zusammenge- tretenen Comité, um den im Helgolander Seegefecht gefallenen Désterreichern ein Denkmal zu sehen, ist, wie die »Hamb. Nachr. « mittheilen, von den Altonaer städtischen Behörden ein Plaß: vor dem Waisenhause in der Königsstraße dazu bewilligt worden , jedoch mit | die Kommune sih das Recht vortbehalte, wenn die Umstände es erforderten, diesem Denkmal eine ‘cinñdére, pässende-Stelle- anzuweisen. Das englische Aviso-Dampfschiff »Salamis«; welches den kleinen Sohn des Prinzen - und der Prin- ales nebst Begleitung in Glückstadt an Bord genom- men ‘hat, ist am Sonnabend’ Vormittag, wie von Cuxhaven ge-

Gestern , meldet die »Weser Ztg:«5 hat der Avisodampfer »Kaiserin Elisabeth«, heute egatte - »Radehky« unsere Rhede verlassen. Wahr- des stürmischen Wetters - halber gingen - die Schiffe im _Dwasgatt, ‘vor Anker. Nach-- Berichten - aus Bre-st waren das Linien fschisf #Kaiser« am 41./ Kanonenboot »Seehund« und Damyf- fregatte »SW{hwärzenberg« (diese wird. gemeint ‘sein statt der im A ‘aufgeführten Fregatte »Radehky «) am 12. d. dort einge- f U en: é e

: Gestern Abend traf Prinz Edward von-Sachsen - Weimar nebst Gemahlin , der Fraù Gräfin von--Dornburg , Tochter des Herzogs von Richmond , zum

zug kamen der Prinz Albert von Altenburg nebst Gemahlin ,/ der Prinzessin Auguste, an und werden längere Zeit hier verweilen.

(L. Ztg.)

Schwarzburg. Rudolstadt, 16. Oktober. Unser 1 ier des 50jährigen Regierungsantritts Sr. Dur. laucht des: Fürsten Friedrich- Günther: entgegen. "Unser Landes- herr-(geboren am 6. November 1793) »trat die Regierung am 6. No- vember 18lÄan, nachdem während seiner Minderjährigkeit die Fürstin Karoline Louise und der Prinz Karl Günther die Vormundschaft geführt hatten. (B. Ztg.) | Hessen. Kassel, 17. Oktober. Wie die »Kass. Z.« amtlich mittheilt, hat Se. Königliche Hoheit der Kurfürst am 15. d. M, im Residenzpalais den Königlich spanischen außerordentlichen Gesand- ten und bevollmächtigten Minister Don Tomäs de Ligués y Bar- dajé, Marquis de Alhama, in besonderer Audienz empfangen und aus dessen Händen das Schreiben Jhrer Majestät der Königin von Spanien entgegengenommen, wodurch der Gesandte in der gedachten Eigenschaft am Kurfürstlichen Hofe beglaubigt wird.

Darmstadt, 17. Oltoder. Gestern Nachmittag fand im Großherzoglichen Residenzschlosse zur Feier der Verlobung Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten-Thronfolgers von Rußland mit Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Dagmar von Dänemark große Galatafel statt. Se. Königliche Hoheit der Großherzog brachte einen Toast aus auf das Wohl Seines Kaiser- lichen Neffen und Höchstdessen Königlichen Braut. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst - Thronfolger dankte Sr. Königlichen Hoheit. Der Donner von 101 Kanonenschüssen verkündete weithin das freu- dige Ereigniß, an welchem Stadt und Land innigen Antheil nehmen, (D. Ztg.)

Baden. Karlsruhe, 16. Oktober. Nachdem sämmtliche Handelskammern des Landes ihre Zustimmung zur Abhaltung eines Handelstages gegeben, is derselbe auf den 26. d. M. im Lokale der »Eintracht« in Karlsruhe angeseßt. Der Berathungsgegenstand ist bekanntlich die Bankfrage.

Bayern. Aus München, den 17. Oktober, theilt das W. Telegr. Büreau die Versicherung mit, daß, im Falle Freiherr von dér Pfordten auf Ablehnung der ihm angetragenen Portefeuilles beharrt, der Staatsrath von Wydenbrugk zum Minister des Aeußern und des Königliches Hauses ausersehen ist.

Desterreich. Wien, 17. Oktober. Heute hat, wie telegra- phish gemeldet wird, eine Sihung der Konferenz stattgefunden.

Ein der »Franfkfurter Postzeitung« aus Wien zugegangenes Telegramm bemerkt, daß bereits in dieser Sigung die Redaction des von dem Baron Brenner konzipirten Entwurfs zum Hauptakten- süd des Friedenstraftats vorgenommen werden kann.

Triest, 15. Oktober. Der Präsident des \hweizerischen Bun- desrathes, Dr. Dubs, der auf der Durchreise sih hier einige Tage aufhielt, ist gestern über Wien in die Schweiz zurückgereist. Gele- gentlih seiner Anwesenheit hat er die Ansichten der hier angesiedel- ten Schweizer Über die schon früher in der Schweiz besprochene Frage der Annahme einer eigenen Flagge zur See kennen zu lêèrnen ge- ut, . Sr, tg.)

Innsbruck, 8. Oktobèr. Der »Allg. Ztg.« wird geschrieben: Die Reduction der Armee wird auch bei uns zur Thatsache; wie wir hören, is bereits Befehl eingetroffer; den Stand jeder Com- pagnie unseres Kaiser-Täger-Regiments um je zwanzig Mann zu vermindern.

: Frankreich. Paris, 16. Oktober. Der »Messager du Midi« erfährt aus Toulon, daß die afrikanische Armee auf 100,000 Mann gebracht werden soll. Das 37. Regiment in Tou- lon und das 23. und 45. von der Lyoner Armee haben Marsch- ordre erhalten. Leßttere- Regimenter sind bereits durch andere erseßt. Die Lyoner Blätter zeigen an, daß troh der bedeutenden Truppen- anzahl, welche das im Lager von Sathonay stehende 4. Armee- Corps für Mexiko und Algerien bereits hat hergeben müssen, dasselbe eine drei Divisionen Jufanterie, seine Kavallerie und Artillerie stets vollzählig hat und jeden Augenblick ins Feld ziehen kann. Jede Woche finden unter dem Oberbefehle des Marschalls Canrobert große kombinirte Manövers aller drei Waffengattungen statt.

General Montebello hat gestern Paris verlassen und sich. auf seinen Posten nah Rom begeben.

Die Gelehrten der wissenschaftlichen Expedition nah Mexiko schiffen ih, laut »France«, Ende dieses. Monats in Cherbourg auf einem Regierungsdampfer nah Vera-Cruz ein.

Der Marschall Herzog von Magenta hat folgenden Tagesbefehl

erlassen : Generalquartier -zu--Algier, 9. Oktober 1864. Der Kaiser hat mit Bedauern die unregelmäßige und vernachlässigte Tracht “der Offiziere und- Militairs! aller Gradé' bemérkt; welche sih auf der Durchreise mit Erlaubniß ‘oder auf Urlaub in'-Paris aufhalten , und Se. Majestät hat befohlen, in dieser Beziehung an die auf die Haltung-.der Trup- pen anwendbaren Vorschriften. zu erinnern. Jch. hitte Sie, die zu Jhrem

Bezirke gehörenden Truppen in Kenntniß zu sehen, daß jeder Militair, einer-

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lei, welchem Grade er angehört, welcer, von der Freiheit Gebrauch machend, in der Háäuptstadt Civilkleidung zu tragen, bei seiner Ankünft in den Straßen von Paris ohne regelmäßige Tracht crscbeint, einer Disziplinarstrafe verfällt, da der Kaiser will, daß die » Uniformes de fantaisie« verschwinden, welhe

der größte Theil der von -ihrem- Corps abwesenden Offiziere angenommen:

hat. Wollen Sie ferner auf Befehl des-Kriegsministers daran erinnern, daß es eine für jeden in Paris sich aufhaltenden Offizier streng zu befolgende Verpflichtung ist, fich bei der Stadt-Kommandantur einschreiben- zu: lassen. Die Ober-Kommandanturen der Übrigen sechs großen Militair- Kommando's in. Frankreich haben ähnliche Tagesbefehle erlassen. 17. Oktober. Heute haben 600 Mann - der für Mexiko be- stimmten Legion sich in St. Nazaire eingeschifft.

Spaníen. Aus Madrid, 16. Oktober, wird telegraphirt : „Gonzalez Bravo hat ein die bevorstehenden Wahlen betreffen des Rundschreiben an die Präfekten gerihtet und ihnen darin anempfoh- len, bei allen ihren Schritten das Geseh auf's Strengste zu beob- achten und den Wählern die ihnen rechtlich zustehende Wahlfreiheit niht im Geringsten zu verkürzen.«

Italien. Turin, 16. Oktober. Morgen wird in einer Arbeiter-Versammlung eine an das Parlament zu richtende Petition zur Berathung kommen, welche verlangt, daß das frühere Min iste- rinm in Anklagezustand verseßt werde. Eine andere Petition wird sih gegen den September-Vertrag erklären.

Das von dem Vice-Admiral A lbini befehligte, aus 5 Fre- gatten, 2 Panzerschiffen und 1 Avisoschiffe bestehende italienische Ge- hwader ist am 8. d. Mts. von Tunis aus zu Palermo ange- fommen und sollte sih- von dort am 14. nach Neapel begeben.

Griechenland. Aus Athen, 13. Oktober, meldet die »Köln. Z.« telegraphish: Ein am 11. d. M. versuchter Mordanfall auf den Minister des Innern is} gescheitert.

Nuß5land und Polen, St. Petersburg, 15. Oktober n. St. Ueber die Reform des Staats-Rechnungs- und Kassenwesens-und-deren Anwendung auf die Ostsee - Provinzen ist die »Rigasche Zeitung« in der Lage, die folgende von wohlunter- rihteter Seite an sie gelangte Darstellung mitzutheilen :

»Nach der bisherigen Ordnung für das Kassenwesen und die Prüfung der Staatsrechnungen bestanden in den meisten Verwaltungsbranchen Spe- zialkassen, deren Rechnungen in drei Revisions-Tnstanzen : den Kameralhöfen, den Ministerial-Departements und der Staats-Kontrole geprüft wurden. Die lehtere revidirte indessen immer nur sogenannte »Generalrechenschaften« und zwar nicht früher als 2, 3, ja sogar 4 Jahre nach der thatsächlich stattgehabten Verrechnung der Summen. Für die Staatseinnahmen und Ausgaben wurde allerdings jährlich ein Budget festgestellt, allein dasselbe enthielt Über die Nothwendig- keit des Bedarfs keine genügenden Nachweisungen, sondern gab nur die all- gemeinen Gründe für Erhöhung oder Ermäßigung der geforderten Summen an; weder war die Art und Weise der Rechtfertigung dieser Forderungen, noch auch die Ordnung ihrer Eintragung in den Hauptetat durch feste Vorschriften ge- regelt. Die Voranschläge hatten unter einander keinen Zusammen- hang und fein System; Ausgaben, die für einen- bestimmten Zweck erbeten waren, konnten unter Umständen als, disponible Reste auch zu anderen Zwecken verwandt werden, oder als abgesonderte Kapitalien aus der Kassen- und Rechnungsführung ganz vershwinden;7 ja, es gab viele ihrem Wesen nach zu den Staats-Jntraden gehörige Einnahmeposten, welche nie in den Staatsschaß gelangten und ganz ohne Zuthun des Finanz-Ministeriums ver- ausgabt wurden. Jn beiden erwähnten. Beziehungen sind nun in: den leßten Jahren durchgreifende Verbesserungen eingetreten. Was den Staatshaushalts - Etat und die Finanzanschläge betrifft, so seßte das Aler- höchste Geseg vom 22. Mai 1862 in dieser Beziehung zweckmäßige Grund- lagen fest, deren Hauptziel die Herstellung eines treuen Bildes der gesamm- ten Staats - Finanzverwaltung und die- Verhütung jener Uebelstände war. Nach diesen -Grundlagen is schon das Staatsbudget für das Jahr 1863 entworfen und festgestellt worden. Sie beziehen sih zunächst auf das for- melle Zustandekommen des: Etats, ‘ordnen - ein einheitliches Schema mit festem Rubriken - Systeme an, fordern die Vollständigkeit und aus- reichende Rechtfertigung aller Ansprüche an den Staatsschaß durch positive Geseze und maßgebende Thatsachen und befehlen den Druck und die übéersichtlihe Zusamménstellung aller Gründe und Nachweise; sodann betreffen sie die Art und Weise der Ausführung der Finanzanschläge, namentlich die strenge Spezialisirung der anschlagsmäßigen Kredite, wodurch sie die Verausgabung von Staatsgeldern für Zwecke, für welche sie nicht bestimmt sind; wirksam verhüten, Noch früher hat sih das Streben der Gesehgebung ' im Interesse einer verbesserten Ordnung für das Kassenwes en und die Prüfung der Staatsrechnungen geltend gemacht, und die in dieser Beziehung: erlassenen Vorschriften gehen dahin: die Einheit der Revision der Staatsrechnungen / und demgemäß die Vereinigung der Spezialkässen bewirken und: die Ueberwachung aller Staatsausgaben, fowie die unmittelbare und lokale Prüfung des ganzen Verrehnungs-Geschäftes der Staats-Kontrole ausschließlich zu übertragen. Die Staats-Kon- irole wird sonach künftig die Prüfung aller Staatsrechnungen des ganzen Reiches in fich vereinigen; sie - wird diese Prüfung nicht mehr nah. bloßen »General-Rechenschaften«, sondern auf Grund derx Origi- nâl-Belegstücke und der Dekrete der Behörden veranstalten. An die Stelle dreier Revisions-Justanzen tritt nur eine. Seit dem 1. Januar l. J. ist bereits auf Grund. der erwähnten Prinzipien in St. Petersburg- die neue »-assenverwaltung mit gleichzeitiger unmittelbarer Rechnungsprüfung durch e Staats-Kontrole- versuchsweise : eingeführt, die vereinigte Kasse- eröffnet und êren Personal mit -provisorishen Justructionen versehen , in dem

rganismus der Staats - Kontrole in- ihrer erweiterten Bestim- mung entsprechende Modification vorgenommen, endlich die defi-

ständiges -Reich«, wodurch nach seinem. Konsens- und FePBerivatnet »der e na

nitive Prüfung und Feststelung des ganzen Staatsrehnungs- und Kassen- geseßes bis nach Ablauf der angeordneten Versuchszeit aubgesedt eige Demnächst aber hat im April l. J. der Kaiser befohlen, den Versuch der Kassenvereinigung mit gleichzeitiger belegmäßiger Rechnungs - Revision durch die Staats-Controle, wie er in St. Petersburg ins Leben geführt worden, mit. dem 1. Januar 1865 auf zwölf Gouvernements auszudehnen und in diesen die Prüfung der Rechnungen von Seiten der Staats- Controlc an Ort und Stelle zu bewirken. Zu diesen Gouvernements gehören auch die drei Ostseeprovinzen, in welchen mithin zu dem angegebetien Zeitpunkte die Bereinigung der Ressortkässen statthaben und die unmittelbare und lokale Revisionsthätigkeit der Staats-Control-Behörden beginnen wird. «

_Dánemark. Kopenhagen, 15. Oktober. Jn beiden Ab- theilungen des versammelteu Reichstages hat man #ch jet für dié von den Führern der demokratischen Bauernfreunde proponirte Ein- gabe einer vorzugsweise die Aufrechthaltung des dänischen Staats- grundgeseßes vom 5. Juni 1849 befürworteten Adresse an den König entschieden. Im Volksthing wurde der Adreß - Aus\huß aus folgenden Abgeordneten zusammengesezt: J. A. Hansen, Hall, Ny- holm, Klein, Bernhard Rée, Müllen, Adler, Alberti, Kjäer, Kamp- mann, Olsen, Rugaard, Ovistgaard, Termansen und ODresing.

__Der Minister des Jnuern, Geheimrath v. Tillish, hat dem Reichstage vorgestern den früher angekündigten Geseg - Entwurf in Betreff der in der nächsten Finanzperiode zu entrichtenden Kriegs- steuer vorgelegt. Die wichtigste Bestimmung des Entwurfs besieht darin, daß während die genannte Steuer in dem gegenwärtigen Jahre mit 7 nach dem Landbesize, mit { nach der Volkszahl und mit 4 nach dem Gutachten des Amtsraths angeseßt war, im nächsten Finanzjahre 25 Prozeut von den Landbesißzern, 25 Prozent -nach dem Verhältniß der Volkszahl und 50 Prozent zufolge Anordnung des in jedem einzelnen Amte bestehenden Amtsraths entrichtet wer- den sollen. :

Gelegentlih der in der gestrigen Zeitung erwähnten Vorlage des Gesegentwurfs, betreffend die Durchführung der Oeffentlich- keit und Mündlichkeit des Strafverfahrens und Einfüh- rung von Schwurgerichten für politische Vergehen, äußerte der Mi- nister: »Es sei niht ohne Bedenken, daß er diesen von seinem Vor- gänger geerbten Gefehentwurf vorlege, namentlih in Bezug auf die Kosten, welche diese Reform verursachen würde. Er konnte auch nicht anerkennen, daß bei der jezigen Beschaffenheit der Gerichte: ein Bedürfniß zur raschen Einführung der Juri-Jnstitution vorhanden sei; da aber das Grundgeseß die Zusage der Einführung: von Schwur- gerichten enthalte und es auch den Repräsentanten zukomme, an der Beurtheilung Theil zu nehmen, inwiefern der Zeitpunkt der richtige sei, so hätte er kein Bedenken getragen, den Entwurf vorzulegen, «

Im Landsthing begann in der vorgestrigen Sißung die erste Berathung der Adresse an den König. Nachdem der Ent- wurf von L. Christensen motivirt worden, gab der Minister des Jn- nern eine ähnliche Erklärung wie im Folkething ab, und nachdem Lehmann gegen die Adresse gesprochen hatte, wurde die Berathung abgebrochen und der Entwurf auf Ploug's Vorschlag einem Aus- {usse von 11 Mitgliedern, welche in der heutigen Sihung gewählt werden sollen, Überwiesen.

Die in Glasgow gebauete neue Panzerfregatte »Danmark« fam am Mittwoh im Schlepptau der Schraubenfregatte » Niels Juel« auf der hiesigen Rhede an. Es ist eine-Komanission zur Be- sichtigung des Schiffes ernannt worden, welches heute eine Probe- fahrt im Sunde unternimmt. Dem Vernehmen nach kann das in Bordeaux für dänische Rechnung gebaute Panzerschiff im nächsten Monat hier erwartet werden.

17. Oktober. Jn der heutigen Sihung des Folkething be- antragte, telegraphischer Mittheilung zufolge, der Präsident auf Ver- anlassung des Justizministers die Zustimmung des Thing zur ge- richtlihen Belangung des Redacteurs des »Dagblad«, Bille, wegen eines von dem »Dagblad« ‘gebratbten, »Friedens\{luß und Erfolge« Überschriebenen Artikels. Dieser, durch drei Nummern gehend, spricht fih schließlich dahin aus:

»Die in den Jahren 1851 1853 vereinbarte Thronfolge- Ordnung, ist auf die Bewahrung der Integrität der Monarchie als Qveck und Vorausseßung gebaut. Aber dieser Gédanke, welcher räatio legis- ist, ist niemals! realtsirt worden, und wenn ein endgültiger Friede | in: Ueberein- stimmung mit den Präliminarien des 1. August geschlossen wird, wird damit die Integrität endgültig und formell aufgehoben. Dén Theil der Monarchie, welchen König Christian TX. vermöge seines eigenen Rechtes durch die Abtretung des russischen Kaiserhauses besessen haben sollte, giebt er durch diesen Frieden guf. Seine Ansprüche als Repräsentant seiner Gemahlin, der Königin, ‘die Krone in den Übrigen Theilen der Monarchie zu tragen , fallen gear mit dem Frieden fort, weil der König durch diesen es aufgiebt, » das Reih Dänemark zu regieren und zu vertheidigen als ein untheilbares , untrennbares / und Llbst-

ch. Dän

Verlust: jedes Rechtes oder jeder Ansprüche auf das Re _die

dänische Krone oder die besondern Dep hyugen und übrigen reGtlichen For-

derungen der dänischen Könige « folgt. en so hören die Ansprüchè der Königin auf diese Theile der Monarchie auf, indem die Vorausfeßung, unter welcher der nächste Cognat renunzirte daß nämlich! die »SU tes E auf die ganze dänische Monarchie « beim jehigen!-König: uni er Königin vereint werden könnten —niht ‘erfüllt wid vom König selbst aufgegeben worden ist. Der Cognat, welcher- jeyt