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des Hebammenunterstüzungsfonds für den Regierungsbezirk Gum- binnen beschlossen, den bisher vorhandenen besonderen Fonds dem Landarmenfonds zu überweisen , zur Unterstüßung der Hebammen pro 1865 und 1866 aus leßterem 3000 Thlr. jährlich zu bewilligen und die Vereinbarung Über cinen Etat zu ihrer Verwendung der “Königlichen Regierung und der Landarmenkommission zu überlassen. Für den Regierungsbezirk Königsberg sollen die Anträge des 16. Pro- vinziallandtags wiederholt werden , daß das Hebammeninstitut hier- selbst lediglih aus Staatsfonds unterhalten, dagegen zur Unterstühung der Hebammen circa 5000 Thlr. aus dem Landarmenfonds verwen- det werden sollen; Anträge, welche von dem Herrn Minister nur zeit- weise beanstandet worden sind. Auf den Bericht der Landarmen- fommission für Ostpreußen und Littauen über die Landarmen- verwaltung wurde genehmigt, daß, wenngleich in den legten Jahren erhebliche Ersparnisse gemacht worden, pro 1565 und 1866 noch die bisherigen Beiträge von 40,000 Thlr. und mit den Irrenhausbei- trägen zusammen 60,000 Thlr. ausgeschrieben werden sollen und daß dem Anstalts-Direktor zu Tapiau wegen der höchst umsichtigen Verwaltung der Anstalt cine Gratification von 100 Thlr. zu gewäh- ren sei. Zur Verbesserung der Lage der in der Provinz befindlichen blödsinnigen Kinder wurde eine Summe von 1200 Thlr. jähr- lih vom 1. Oktober c. ab aus dem Landtags-Dispositionsfonds dem Kuratorium der Rastenburger Jdioten-Anstalt gegen die Verpflich- tung überwiesen, daß- dasselbe 12 ihm von der Landarmen-Kommis- sion * überwiesene Freizöglinge übernehme. Der Ober - Präsident soll zugleich ersucht wérden, die blödsinnigen Kinder in der Pro- vinz , deren Zahl nach bisherigen Ermittelungen sih auf 244 be- läuft) bei der bevorstehenden Volkszählung genauer ermitteln zu lassen und außerdem zu veranlassen y daß zum Besten der ge- dachten Anstalt in der ganzen Provinz jährlich eine Haus- und Kirchenkollekte abgehalten werde. Aus dem Bericht dex Provinzial- Chausseebau-Kommission war=zu entnehmen, daß der Bau von Kreis-Chausseen in schr ersxeulihem Fortschreiten begriffen ist, die Regierungsbezirke Königsberg 72, Gumbinnen 13, Mariemwerder 112 und Danzig 14 Meilen vollendet; während daneben in sehr vielen Kreisen solche Projekte noch in Ausführung oder Vorbereitung begriffen sind. Die hierdurch herbeigeführten vermehrten Ansprüche der Kreise haben die Prämienfonds fast aller Regierungsbezirke bereits dergestalt erschöpft, daß sogar liquide Forderungen nicht mehr sogleich befriedigt werden konnten. Es wurde deshalb beschlossen, die Aller- höchste Genehmigung nachzusuchen, die fünfzehnjährige Erhcbungs- periode einer einmonatlichen Einkommen- und Klassensteuer zur Bil- dung des Provinzial-Chaussee-Prämienfonds für den Regierungs- bezirk Danzig um sechs und für dei Regierungsbezirk Gumbinnen um zehn Jahre zu verlängern, da’ andernfalls ihre Fonds den An- sprüchen der mit Chausscebaugeldern noch auftretenden Kreisen nicht genügen würden. Die hierauf zur Berathung gekommenen Petitionen : 1) der Herausgeber der altpreußischen Monatsschrift um Untersiüßung die- ser Zeitschrift «mit 400 Thlr. jährlich: auf 2 Jahre; 2) der Ortschaften Scbweh-Neuenburger Niederung wegen zu hoher Grundsteuerveranlagung; 3) des -Synodalvoxrstandes der Diözese Mohrungen- wegen verschärfter Be- stimmungen Über Ertheilung und. Handhabung des Schankwesens 7 4) eines Kaufmanns aus Königsberg, zu veranlassen, daß s{hwimmende Fluß- badeanstalten Hypothekenfolien erhalten; 5) des Provinzialärchivars hier- selbst wegen Gewährung einer-Unterstüßung von 500 Thlr. jährlich auf 2 Jahre zur Neuoròdnung des- Archivs; 6) mehrerer Besißer aus dem Kreise Fischhausen wegen Jnhibirung dér Bernsteingräberei auf der Küste, werden nach den Ausschußanträgen zur Berücksichtigung nicht ge - eignet befunden. Dagegen wurden auf das Gesuch des Professors
Dr. Rosenkranz 500 Thlr. aus dem Provinziallandtags-Dispositions- -
fonds zur- Deckung der Restkosten für das Kantdenkmal be- willigt und eine Petition wegen Ermäßigung des Eisenbahntarifs der Ostbahn aus Anlaß der diesjährigen Mißernte der Kartoffeln im Gumbinner und theilweise im Königsberger Regierungsbezirk zur Befürwortung bei dem Königlichen Ministerium für Handel, Gewerbe 2c. M E res
: reslau, 17. Oktober. Jn der 5. Plenarsißung des \chle- sishen Provinzial-Landtags am 12. s Pri Bas Referat, betreffend die Regulirung des Landarmen- und Corrections- wesens, vorgetragen. Der Landtag nimmt davon Kenntniß, daß die diesfälligen Reglements unter dem 15. v. M. die Allerhöchste S O erhalten, daß der Vertrag wegen der der Provinz mit Aus\ch{luß der Oberlausiß zu Überweisenden Fonds und Grundstücke mit der Königlichen Regierung abgeschlossen, und beschließt, da nur eine der vorhandenen Anstalten der Provinz überlassen werden kann, aus Gründen der Zweckmäßigkeit von dem Eintaush der Trebniter Klosterrealitäten gegen die Schweidnißer Anstalt Abstand zu neh- men. Hieran reihen sich sogleih die weiteren Beschlüsse: a) Die Schweidnißer Anstalt definitiv dem Breslauer Bezirksverbande zu überweisen, b) dieselbe aber zuglei provisorisch für Liegniß und resp. die Oberlausißer Korrigenden noch mit zu benußen, und von Beschlüssen über die Herstellung besonderer Bezirks - Anstalten für Liegniß einstweilen Abstand zu nehmen, c) die zur Aufnahme von Landarmen neben den Korrigenden in Schweidniß erforderlichen baulichen Veränderungen zu genehmigen, d) die Kreußgburger Anstalt
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definitiv dem Oppelner Bezirk zu überweisen, e) die zur Aufnahme
von 400. Háuslingen in Kreuhburg nothwendigen Bauten zu geneh, “migen und f) zur“ Ausführung- der Baulichkeiten ad e. und e, die
ständischen Verwaltungs - Directionen zu autorisiren. Dann folgte die Berathung der Petition des Löwenberger Kreistages vom 26sten Oftober 1863 wegen Uebernahme der Fürsorgelast für Angehörige der Löwenberger Pröôvinzial-Jnvaliden-Compagnie resp. Anerkennung dieser Fürsorgelast als Provinzial - Last. Die Erwägung, daß nach dem Erlaß der Allerhöchsten Verordnung vom 15. September d. J die Unterstüßung von Personen, welche keinem Ortêarmen-Verbande angehören, nicht mehr Sache der Kreise, sondern des ganzen Bezirks ist, bestimmte den Landtag, diese Petition als durch -die genannte Allerhöchste Verordnung erledigt zurückzuweisen. Es kommt nun: mehr der Bericht über die Taubstummen-Anstalt in Ratibor zum Vortrag (Referent von Selchow) und beschließt der Landtag, nachdem er von der gedeihlichen Entwickelung dieser Anstalt Kennt: niß genommen, unter Andern 20 Freistellen mit jährlich 2000 Thlr. zu datiren ¡500 Thlr. jährlich auf die nächsten zwei Jahre zu angemessener Verwendung in der Anstalt; 150 Thlr. jährlih für den zweiten Lehrer zu gewähren und 50 Thlr. jährlih zur Ausstattung armer ständischer Freizöglinge zu * bewilligen, Hiernächst kommt das Re- ferat über das Breslauer Taubstummen-Jnstitut zum Vor- trag und beschließt der Landtag: dem genannten Justitut für wei- tere zwei Jahre 2000 Thlr. zu bewilligen, und auf zwei Jahre jährlich 50. Tblr. zur Ausstattung armer “neuer “ pro- vinzialständischer Zöglinge„zu gewähren." Auf den weiteren Bericht über die bei der Taubstummenanstalt in Liegniß gestifteten Frei- stellen beschließt der Landtag bezüglich dieser Anstalt: 1) 16 Frei- stellen, wie bisher mit 600 Thlrn. etatsmäßig zu fixiren, 2) ohne Kreirung neuer Fceistellen cinen Zuschuß von jährlich 400 Thlrn. auf 2 Jahre zu bewilligen , 3) zur Ausstattung armer Freischüler pro 1864 50 Thlr. aus der Provinzial - Hülfskasse zu reserviren , so wie für die nächsten 2 Jahre wieder zu -bewilligen. Endlich wurde der Antrag des Breslauer Taubstummen-Tnstituts um Gewährung einer Unterstüßung zum Bau eines Wohnhauses für verheirathete Lehrer abgelehnt, da für diese Zwecke keine Mittel mehr disponibel waren.
In der Gten Plenarsizung geht der Landtag nach einigen ge- schäftlichen Mittheilungen zur Berathung der Allerhöchsten Proposition, betreffend die Errichtung einer Ackerbauschule für weibliches Gesinde, über. Nach dem Allerhöchsten Propositionsdekret vom 24. v. M. soll der Rest des gemäß dem Gesege vom 13. Juni 1551 für die Typhusvaisen in Oberschlesien bestimmten Fonds mit 30,626 Thlrn. 28 Sgr. 2 Pf., so wie das als Typhuswaisen- Anstalt benußte Land- gut Altdorf der Provinz Schlesien zu dem Zwecke Überwiesen wer- den, um damit eine Ackerbauschule für weibliches Gesinde zu errich- ten. Der Landtag beschloß zunächst, Sr. Majestät dem Könige seinen ehrfurchtsvollen Dank für - die aufs Neue dem ärmeren Theil der Provinz zugewandte landesväterliche Fürsorge auszusprechen und das der Provinz offerirte Geschenk bedingungslos zu acceptiren. Mit Rücksicht darauf aber, daß der Begründung einer Ackerbauschule für weibliches Gesinde mancherlei Bedenken entgegenstehen und das Be- dürfniß, cine solhe Anstalt zu: gründen, nicht wohl anzuerkennen ist, beschloß der Landtag, die hohe Staatsregierung zu ersuchen, »von der von ihr vorgeschlagenen Verwendungsart des acceptirten Aller- höchsten Geschenkes Abstand nehmen, die dargebotenen Mittel zur Gründung respektive Unterstüßung von Waisenhäusern für Waisen aus dem Regierungs - Bezirk Oppeln, und nach Vereinbaruúg mit der Königlichen Staats - Regierung von jenen Mitteln einen aliquoten Theil pro rata der Bevölkerung für evan- gelische Waisen auszusondern, den Ueberrest dagegen ausschließlich sür fatholishe Waisenzwecke verwenden zu dürfen.« Eine längere Debatte fand hiernächst darüber statt, ob das Landgut Alt- dorf zu verfaufen sein werde oder nicht. Der Landtag beschloß, das Landgut Altdorf nicht zu verkaufen, vielmehr mit demselben den für katholische Zwee verbleibendey Theil des Kapitalfonds zu verbinden und die Staatsregierung zu ersuchen, daselbst ein katholisches Mädchen- Waisenhaus für den Regierungsbezirk Oppeln unter Verwendung der angegebenen Mittel begründen zu dürfen, während der Antheil für evangelische Waisenzwecke an dem aus der Zusammenrechnung des Taxwwerthes von Altdorf und. dem Baufonds sich bildenden Ge- sammtfonds baar herausgezabhlt und dem evangelischen Knäben- Waisenhause in Creußburg überwiesen werden soll. Wie sich von selbst verstehe, würde dem Staate sein Oberaufsichtsrecht bei den bei- den bezeichneten Anstalten vorbehalten, zur Ausführung der vom Landtage gefaßten Beschlüsse eine aus sechs Mitgliedern mit eben \o viel Stellvertretern bestehende Kommission gewählt, welcher unbe- s{hränkte Vollmacht ertheilt wird, innerhalb der Grenzen der gefaßten Beschlüsse bindende Verträge mit der Königlichen Staatsregierung einerseits und dem Direktorium. der betreffenden Anstalten anderer-
seits abzuschließen. Die Wahl dieser Ausführungs-Kommission wurde -
sofort vorgenommen. Schließlih kam die Allerhöchste Proposition 5, betreffend die Verleihung der Städte-Ordnung vom 20. Mai 1853 an die Ortschaft Kattowiß, zum Vortrag. Der Landtag beschloß; zU befürworten, daß die Kolonieen Brynnow, Kattowi, Halde und
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Miechowiß vou der Landgemeinde Kattowiß au®ëgeschicden- und zu einem eigenen Gemeinde»-Bezirke unter dem Namen Brynnow ver- einigt, der Ort Kattowiß aber zu ciner Stadt erhoben und dem- selben die Städte-Ordnung vom 30. Mai 1553 ohne die Beschrän- fung des Titel VUI. verliehen werde.
Beuthen a. O., 15. Oktober. Jn dem benachbarten Carolath hat am 14. d. Mts. die Uebernahme der fürstlichen Majorats-Herr- chast Carolath seitens des Fürsten zu Haßhfeld-Schönstein auf Trachen- berg -als Vormund des Fürsten Carl von Carolath-Beuthen so wie seitens der Majorats-Jnspektoren, des Prinzen Ferdinand von Schön- aih-Carolath auf Saabor und Mellendorf und des Prinzen August von Schönaich-Carolatb, Königlichen Berghauptmanns zu Dortmund, stattgefunden.
Merseburg, 17. Oktober. Jn der sechsten Plenarsißung des sähsishen Provinzial-Landtags am 12. d. M. wurden bei Gelegenheit der Erledigung des Geschäftsberichts der Provinzial- Städte-Feuer-Societät die gemachten Vorschläge auf abge- fürzte und übersichtlichere Zusammenstellung der Resultate, wie sie durch die Amtsblätter veröffentlicht werden, angenommen und nach Erledigung einiger unerheblichen laufenden Geschäfte die Wahl der ständischen Deputation für diese Angelegenheit vorgenommen. Es berichtete sodann der 111, Ausshuß über die Angelegenheiten der Provinzial-Taubstummen-Jnstitute, wobei uamentlich die Verhältnisse der Lehrer zu näherer Erörterung kamen, und erfreuliche Mittheilungen über die mannigfache Anerkennung, welche namentli die Leistungen des Lehrers Hill in Weißenfels auch von auslän- dischen Fachmännern erfahren haben, gemacht wurden. Nach Re- gelung einiger Gehaltsverhältnisse wurde eine Ausschreibung von 4060 Thlrn. zu den Bedürfnissen der Anstalten bewilligt. Schließlih fand die Wahl der ständischen Kommission statt. — Zu dem Berichte der Deputation für das Ständehaus fanden h feine Erinnerungen zu machen und wird die bestehende Hausdeputation, Wirklicher Geheimer Rath von Krosigk und Herr Karlstein, wieder gewählt. — Aus dem Bericht des VI11. Aus- usses ergab sih leider, daß die Kosten für die Landarmenpflege im Regierungsbezirk Erfurt, sowohl was den Eichsfelder, als den ähsishen Bezirk betrifft, nicht unerheblich gesteigert sind, während diese Theile der Provinz bisher noch besonders günstig standen. Gegen die Ordnungsmäßigkeit der Verwaltung fanden sich keine Be- merkungen zu machen. -— Hierauf verlas der Referent Namens des X. Ausschusses das Gutachten, betreffend die Allerhöchste Proposition wegen Begutachtung eines Gesehentwurfs Ube. Dle WUU]- hebung der Landes-Ordnung der gefürsteten Graf- haft Henneberg vom 1. Januar 1539 nebsst| der Ver- ordnung des Herzogs Moriy Wilhelm vom e. i 1704 und der Henneberger Vormundschafts - Ordnung vom 28, April 1801. Nach den dem Provinzial-Landtage mit dem Ge- sez-Entwurfe zugegangenen Motiven wären für die betreffenden Landestheile, als vom gemeinen Recht abweichende provinzialrecht liche Rechts\ähe anzunehmen die Bestimmungen : 1) über die Verjährung beweglicher Sachen und Forderungen aus Urkunden, welche nicht auf Kündigung lauten; 2) über das geseßliche Erbfolgerecht der Ehe- gatten; 3) über das zur Errichtung cines Testaments erforderliche Alter; 4) über die Regalität der Schleusinger Bäche und sonstiger Fischwässer; 5) Über die Verjährung der servitutes discontinunae ; 6) über das Jntestat-Erbreht des Ascendenten, Geschwister und Ge- hwister-Kinder. Der Landtag überzeugte sich aus den in den Mo- tiven und im Ausshußgutachten dargelegten Gründen, daß die Auf- hebung der bezüglichen Bestimmungen durchaus nothwendig sei und erklärte sih einstimmig mit dem Erlaß des Gesez-Entwurfs, betref- fend die Aufhebung der béregten Landesordnung, einverstanden.
Düsseldorf, 17. Oktober, Jn dex heutigen 6. Plenarsißung des 17, Provinzial-Landtages bildete den ersten Gegenstand der Tagesordnung das Referat eines Abgeordneten der Landgemeinden über die Verwendung des linksrhein ischen Bezirksstraßen- Fonds. Die sämmtlichen Ausschußanträge wurden von der Ver- sammlung genehmigt. Auf Antrag des 7. Ausschusses beshloß die Versammlung einstimmig die Erhöhung der Zuschläge des west- rheinischen Bezirksstraßen-Baufonds um 1% pt. Allerhöchsten Orts zu beantragen. Eben \o soll auf eine Petition der Ge- meinde Winnekendonck an Seine Majestät den König die Bitte gerichtet werden , dieser Gemeinde zu der bereits verliehenen Bau- prämie von 3000 Thlr. pro Meile eine fernere Ergänzungsprämie von 3000 Tblr. pro Meile allergnädigst gewähren zu wollen. Außerdem erledigte der Landtag die Allerhöchste Proposition Nr. 6, betreffend einige Abänderungen in der Rechtsverfassung des Justizsenats zu Ehrenbreitstein. Ein Abgeordneter der
Ritterschaft erstattete dez, Bericht über den Entwurf eines Gesehes,
betreffend verschiedene Bestimmungen über Rechtsgeschäfte im genann- ten Bezirke. Ein Abgeordneter der Städte referirte darauf über den Entwurf eines Gesehes binsichtlih des Güterrechts der Ehegatten im Ehrenbreitsteiner Bezirk. Der Landtag ertheilte den von dem Ausschusse beantragten Abänderungen seine Zustimmung.
Bonn, 18. Oktober. Der »Köln. Ztg.« meldet man: »Heute fand in dex Aula der Universität die seierlihe Uebergabe des Nekto-
dur den Herzog von Cambridge,
rats durh Geheimen Rath Bauerband an Professor Argelander Stait. An Stelle des von der Regierung nicht bestätigten Pro- fessors Kampschulte ist Geheimer Rath Ritschl zum Dekan der philo- sophishen Fakultät erwählt worden. Der Privatdozent der Ge- \chichte, Dr. Theodor Bernhardt, if für die Dauer der Studienzeit des Prinzen Alfred von England zum Civil-Gouverneur desselben ernannt worden. «
Haunsver , 16. Oktober. Der Commandeur der hannöver- {en Artnee-Brigade in Holstein, General-Lieutenant Gebser, ver- weilt der »Hamb. Börs. H.« zufolge, seit Sonnabend hier. Kriegs- rath Haase, der hannöverscherseits zum Mitgliede der am Bundes- tage niedergesezten Kommission zur Liquidirung der Executionskosten in Holstcin und Lauenburg ernannt worden , ist nach Frankfurt abgereist.
Emden, 15. Oktober. Der Ober-Kirchenrath Volquar dts wird, wie man der »Wes. Ztg.« meldet, als General-Superintendent in seine Heimath Schleswig zurückehren.
Schleswig Aus Wyck meldet die »Flensb. Nord. Ztg. «, daß den 8. dieses Monats die Steierischen Jäger, welche seit Befreiung der Insel Föhr dort garnisonirt gewesen sind, dieselbe verlassen haben.
Vaden. Karlsruhe, 17. Oktober. Nach eingekommener Mittheilung an die »Karlsr. Ztg.« hat Seine Majestät der König der Belgier heute Vormittag Baden verlassen.
Gestern Abend is} der Herzog Georg von Melenburg-Streliß mit Seiner Gemahlin, der Großfürstin Katharina von Rußland, in Baden eingetroffen; auch fand gestern große Abendgesellshaft im Großherzoglichen Schlosse zu Ebren des Geburtsfestes der Prinzessin Wilhelm von Baden statt, wobei alle hier anwesenden hohen Herr- schaften erschienen.
Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Groß- herzogin reisen heute Mittag nah Karlsruhe ab.
Schweiz, Die Wahl eines Mitgliedes zum Nationalrath, hat am 16. d. zu Genf stattgefunden. Herr Freder ich, der kon- servative Kandidat, wurde mit einer Mehrheit von 1145 Stimmen erwählt.
Großbritanuien und Jrland. London, 17. Oktober. Der preußishe Schooner »Emma«, Capitain J. W. Kindt von Stettin, ist auf der von Fahrt von Cardiff nah Kopenhagen im Kanal untergegangen. Er hatte Kohlen als Kargo an Bord. Ungefähr 16 Meilen nördlih von dem St. Katharinen - Leuch tthurm lief er auf cinen Felsen und erhielt ein Leck, das Wasser drang ein, und die Mannschaft sah sich genöthigt, in einem Boote das Schiff zu verlassen. Von dem preußischen Schiffe »Edivin«, wurden die Leute aufgenommen und nach Dover gebracht. Zwei Stunden, nachdem die »Emma« verlassen worden, war sie untergesunken. Den Capitain vermißt man. | i
Das deutsche Hospital in Dalton im Nordosten der Hauptstadt, welches im Jahre 1345 gegründet worden und seitdem 150,000 Patienten aufgenommen und unterstüht hat j ist mit der Zeit wegen beschränkter Räumlichkeiten nit mehr im Stande ge- wesen, allen gestellten Anforderungen zu genügen; und man hat es daber für nöthig erachtet, ein neues umfassenderes Gebäude zu er- richten. Mit der Gabe von 2500 Pfd. St. legte der verstorbene Herr Fr. Huth den Grund zu dem Baufonds; und das Beispiel ward von Anderen befolgt, so daß man bald zur Ausführung des Planes schreiten konnte. Das neue, eben vollendete Hospital steht ganz in der Nähe des alten. Die Eröffnung wurde am Sonnabend den Präsidenten des deut- hen Hospitalvereins, vorgenommen. — Die Jnstitution ist durch- aus nicht exklusiv für Deutsche bestimmt j Hülfesuchende jeder Natio- nalität finden bereitwilligste Unterstügung. Ein volles Drittel der aufgenommenen Patienten besteht immer aus Engländern.
Frankreich. Paris, 17. Oktober. Dex »Moniteur« be» richtet heute ausführlicher über die gegen Si Lalla in Algerien be- gonnenen Operationen. Zugleich fommt heute eine Depesche aus Algier vom 14. d., wonach einer amtlichen Bekanntmachung zufolge General Jolivet am 11. d. Si Lalla bei Daya erreiht und geschlagen hat. Der Feind war 3000 Mann stark, Reiterei und Fußvolk, und verlor 200 Todte. Die Franzosen hatten nur einen Todten und sieben Verwundete. Dem General Deligny , der bei
- Geryville steht ; hat sich ein Theil der Marabuts von den Harars
unterworfen, desgleichen haben die Tribus im Bezirke Bonsuada si zu unterwerfen begehrt. : : In seinem Bülletin führt der »Moniteur« aus spanischen Blât- tern an, daß »vom militairischen Standpunkte aus« die Lage der Dinge in Mexiko günstig für die Kaiserlichen ist. Juarez/, der si in Piedras Negras zu organisiren gesucht hatte, mußte der feind- seligen Stimmung der Bevölkerung wegen diese Stadt verlassen und sich in die Gebirge nördlich vom Staate Cohahuila flüchten. Er hatte nur noch 1800 Mann bei sih. Von Generalen sind ihm nur
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