1864 / 257 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Toulon, 29. Oktober. Dcr Kaifer wird morgen Vormittag

um 10 Uhr unsere Stadt wieder verlassen. Der Kaiser von Rußland verläßt Nizza morgen Abend.

Spanien. Die ministerielle »Correspondencia« meldet : »Herr Pacheco is beauftragt, dem heiligen Stuhl die Antwort auf die Frage mitzutheilen , welche dieser der spanischen Regierung vorgelegt hatte, betreffs der Art von Unterstühung, die Spanien ihm leisten wolle, im Falle Rom von den Franzosen geräumt würde. «

Die »Epoca« bringt Nachrichten aus San Domingo, welche den- muthmaßlich bevorstehenden Friedensabschluß bestätigen. Das Resultat der Konferenzen von Guarico is günstig gewesen. Die Regierung, die an der Spitze der Empörung stand, unterwirft sich ohne Bedingung. Alle, die sich den Linien der Armee näherten, baten um Lebensmittel. General Hungria, Oberst Vanhalen und andere Reserve - Offiziere sind mit dem Oberst - Lieutenant Velasco nach Guarico gereist, um mit dem Minister de-Salcedo, der den 17ten am Bord“ der »Guadiana« verlebt hat, cine Zusammenkunft zu haben. Dieses Schiff ist am 18ten mit den besten Friedenshoffnun- gen zurückgekommen.

Italien. Turin, 28. Oktober. Der »Wiener Ztg.« wird gemeldet: Die Kommission wird ihreù Bericht in der näcbsten Woche vorlegen.

-- 29. Oktober. Die Prüfungs - Kommission über den Gesch- Entwurf wegen Verlegung der Hauptstadt hat heute mehrere Minister vernommen und zum Berichterstatter den Abgeordneten Mosca cr- nannt. Am Donnerstag wird der Bericht im Abgeordnetenhause zur Verlesung kommen. Die »Opinione« sagt: »Die bekannte Partei veranlaßte einige muthige, aber unerfahrene junge Leute zu dem Ausfstandsversuche in Friaul. Sie versuchte gleichzeitig, andere Ban- den, die durch ihr ergebene Führer befehligt waren, in Tyrol ein- dringen zu lassen. Sie bemüht sich; Garibaldi zur Theilnahme an der Unternehmung zu bewegen. Dies glaubt sie am besten da- durch zu erreichen, daß sie einen sciner Söhne bei dem Ausfstands- versuche kompromittirt. Wir glauben, daß ihr dies nicht gelingen werde. Die über cinen Erfolg jener Bewegung verbreiteten Gerüchte sind falsh. Sie können nur zu einem Jrrthume Veranlassung geben. Aus zuverlässigen Berichten gebt hervor, daß die gegen die Aufstän- dischen ausgesandten Militair-Abtheilungen einige Vanden zerstreut, andere eingeschlossen haben. Die Regierung, welche diese Handlung Unbesonnener mißbilligt, wird Maßregeln ergreifen, um zu verhin- dern, daß sie in einen Kampf hineingezogen werde, den sie zwar im Prinzip nicht mißbilligt, bei dem sie sich aber allein die Entscheidung vorbehalten muß, wenn sie den Zeitpunkt für gekommen erachtet. «

Griechenland. Athen, 20. Oktober. Jn der gestrigen Sigzung der Nationalversaminlung wurde folgende Königliche Botschaft verlesen :

Georg I. , König der Ericchen , an die zweite Nationalversammlung der Griechen.

Dringend gerufen durch Griechenland bin ih seiner Stimme in der Ueberzeugung gefolgt, daß es von seiner Seite seine Verpflichtungen gegen mich erfüllen würde. Jch habe Dänemark vor einem Jahre verlassen, bevor noch die Verbindung der Jonischen Jnseln , welche als Bedingung der Annahme der griechischen Krone von mir eingegangen war, mit dem Königreiche Griechenland stattgefunden hatte und bevor in Folge dessen die Verfassung des neuen Staates beschlossen war. Jn einigen Tagen wird ein Jahr seit meiner Ankunft verflossen sein. Niemand , denke ih, wird die Geduld verkennen, mit welcher ich die anormale Lage ertragen habe, die ein Königthum gegenüber einer Versammlung hat, die zu gleicher Zeit als konstituirende und als legislative fungirt. Endlich ist seit langer Zeit die Vereinigung der Jonischen Jnuseln mit dem Übrigen Griechenland cr- folgt. Seit zwei Monaten hat die Gegenwart der Repräsentanten dieses Landestheiles in dem Schooße der Nationalversammlung dieser alle Gele- genheit gegeben, um die Verfassung auf der Grundlage des seit einem Jahre redigirten Entwurfs festzustellen. Indessen giebt mir das, was bis jeßt in der Nationalversammlung geschehen ist, die Ueberzeugung, daß ihre Arbeiten sih noch sehr lange hinziehen können. Die Verlängerung dieser Lage, welche jede Bemühung der Regierung neutralisirt und jede Verwal- tungsthätigfeit hemmt , beraubt die Nation nicht nur unbestreitbar fkost- barer Vortheile, sondern muß ohne Zweifel auch Uebelstände hervorrufen, deren Beseitigung später schwer sein wird. Die Ungeduld, mit welcher das Volk diesen irregulairen Qustand erträgt , ist mir bekannt. Es legt mir daher ebensowohl die Pflicht gegen das hellenische Volk als gegen die Interessen, welche gerade unter dieGarantie derVerfassung gestellt werden sollen, die Nothwendigkeit auf, die Beendigung dieses Qustandes zu fordern. Zu diesem Zweck habe ich meine Minister beauftragt, der Nationalyer- fammlung den hier angefügten Entwurf des noch übrigen Theils der Verfassung vorzulegen, und ihr zu erklären, daß. ih den bis heute bereits votirten Theil bereit bin anzunehmen und zu unterzeicbnen und ebenso den, welcher nach dem vorliegenden Entwurf, dessen Bestimmungen sich durchaus den durch die Nationalversammlung bis jeßt kundgegebenen Ansichten anschließen, votirt werden wird. Jch ersuche die Nationalver- sammlung ihr Votum über diesen Entwurf binnen 10 Tagen abzugeben. Meine Minister werden ihr auch im Laufe von 10 Tagen einen Geseh- Entwurf, betreffend dic Wahl der Deputirten unterbreiten. Jch bitte die Versammlung, denselben zu berathen und über ibn im Laufe dieses

_ Monats abzustimmen. Sollte die National-Versammlung diese Arbeiten nicht in der angegebenen Frist beendigen, so behalte ih mir die volle

Freiheit meiner demnächstigen Entschließung vor, welche nur eine solche sein kann, wie meine getäuschten Hoffnungen sic eingeben, und mache sie verantwortlich für alle daraus hervorgehenden Folgen. ;

22. Oktober. Von der Nationalversammlung sin d weitere

15 Artikel der Verfassung angenommen worden.

Türkei, Bukarest, 27. Oktober. Der Ministerpräsident hat, wie der »Wiener Z.« gemeldet wird, den Verschlag des Generalpost. direktors, die österreichischen und russishen Postanstalten eingehen zu lassen und den Postdienst selb} zu üÜbernehtnen, genchmigt,

Nußland und Polen. St. Petersburg, 29, Oktober. Die »Deutsche Petersb, Ztg.« bringt unter amtlihen Nach, richten die Mittheilung, daß der Kaiser »die wegen ver übter Unordnungen durch das Kriegsgericht verurtheilten Bauern aus dem Gouvernement Nowgorod, welche aufrichtige Reue wegen ihrer Verirrung gezeigt, begnadigt und dem Vice-Goy- verneur des Gouvernements Nowgorod, Grafen Tschapski, für die verständigen Maßnahmen, durch welche er die widerspänstigen Bauern zur Reue über ihre Verirrung gcführt und die Ord, nung wiederhergestellt hat, Sein monarchisches Wohlwollen aus- gesprochen hat«.

Das städtische Budget für 1865 gestaltet sich nah dem Voranschlag der Verwaltungs-Duma in folgender Weise:

A. Uusgaben: 1. ordenfliche Ausgaben; 2,115,279 Rbl 83% K, d. h. 97,128 Rbl. 99% K. weniger als 1864. Davon fommen auf: 1) Schuldentilgung 40,607 Rbl. 42 K. 2) Unterhalt der Bebörden und des Personals der Kommunalverwaltung 865,663 Rbl. 152 K, 3) Unterbringung der Behörden der Kommunalverwaltung und Unterhal- tung der städtischen Gebäude und Etablissements 120,717 Rbl. 56% K. 4) Aeußere Ordnung der Stadt 455,330 Rbl. 33% K. 5) Einquartierung der Truppen 154,581 Rbl. 41 K. 6) Unterhaltung der Lehr- und Wohl. thätigfeits - Anstalten 244,634 Rbl. 74% K. 7) Unterstühung anderer Ressorts 102,168 Rbl. 817 K. 8) Unvorhergesel ene kleine Ausgaben 19,286 Rbl. 9) Einmalige Ausgaben 112,290 Rbl. 39 K. Il. A ußer- ordentliche Ausgaben: 19,738 Rbl. 40K. Jm Ganzen: 2,135,018 Rbl 23% K.

B. Einnahmen: 2,691,060 Rbl. 30% K, d. h. 50,003 Rbl. mehr als 1864. Dann kommen auf 1) Einnahmen von städtischem Grund- besiy 320,283 Rbl, 215 K. 2) Steuern von ansäsfigen Einwohnern 1,188,149 Rbl. 155 K. 3) Gewerbesteuer 837,135 Nbl. 39 K. 4) Jn- direkte Steuern 224,835 Nbl. 73 K. 5) Hülfseinnahmen 71,521 Rbl, 975 K. 6) Zufällige Einnahmen 48,834 Rbl. 84 K.

Die Kommission, welche die städtischen Budgets und Finanzangele- genheiten zu prüfen hat, veränderte einige dieser Titel, indem es einige erhöhte, andere ermäßigte. Mit Berüsichtigung dieser Veränderungen und der Ausgaben für die Bauangelegenheiten gestaltet sich das Budget folgendermaßen: Auêgaben 2,567,065 Rbl. 84% K. Einnahmen 2,770,964 Rbl. 897 K. Rest 203,899 Rbl. 5 K.

__ Warschau, 26. Oktober. Der »Dziennik«, das Regierungs- blatt, dementirt heute eine Angabe, die von dem bekannten Grenz- korrespondenten der »Ostsce-Zeitung« mitgetheilt war, daß Graf Berg das Gut Wilkowyszki im Gouvernement Augustow um einen nie- drigen Preis gekauft babe. Graf Berg, sagt der »Dziennik«, habe nicht nur das bezeichnete Gut nicht gekauft, sondern hat nicht ein- mal die Absicht, irgendwelche Staatsgüter zu kaufen.

Von der polnischen Grenze wird der »Osts. Ztg.« unter dem 25. geschrieben: »Die Organisation der polnischen Emi- gration wird in allen Ländern , in denen polnische Emigranten sich befinden, mit großem Eifer betrieben und dürfte bald vollendet sein. Die Grundsäge , welche dabei maßgebend sind, werden vom »Glos wolny« also angegeben :

»Nach innen in Bezug auf die Mitgenossen des Exils nimmt die Emigration den Grundsag der gegenseitigen Untersiüßung und die De- vise: »Alle für Einen Und Einer für Alle« an. Besonders fühlen die älteren Emigranten die Pflicht, den jüngeren Brüdern alle in ihrer Macht liegende Unterstüßung zu leisten und sie namentlich in den Stand zu seyen, sich so baid als möglich zu tüchtigen Fachmnännern und zu Polen in jeder Hinsicht nüßlichen Bürgern zu bilden. Die polnischen Emigran- ten werden künftig nur einen Verein, eine Gemeinde bilden, regelmäßige Abgaben zu den eigenen und nationalen Bedürfnissen zahlen , eigene Schulen, Spitäler und andere Wohlthätigkeits-Anstalten haben, eine eigene Bank, eigene Kredit-Jnstitute und Handelsgenossenschaften besißen, damit sie in künftiger Noth des Vaterlandes demselben mit Millionen zu Hülfe kommen und sofort das ganze polnische Volk zu dem erneuerten Kampfe gegen die Erbfeinde bewaffnen fönnen, Nach außen in Bezug auf die auswärtigen Freunde Polens, welche die Wichtigkeit der politischen Strei- tigkeiten der Emigration gegenüber dem Bedürfnisse der Vereinigung aller polnischen Kräfte zur Vertreibung der Feinde aus dem zerstückelten Polen nie begreifen fonnten, wird die polnische Emigration künftig als ein ge- schlossenes und in sih einiges Ganze auftreten, das unter der Leitung eines einzigen, mit der National-Organisation im Lande durch Vermitte- lung der Kommissare derselben in der innigsten Verbindung stehenden Comité's eine einheitliche Thätigkeit entwickelt und nach dentfélbén Ziele strebt. Wenn die National-Organisationen im Lande und in der Emi- gration Hand in Hand gehend, sich gegenseitig unterstüßen , \o werden beide an Ansehen, Bedeutung und Einfluß gewinnen und in den Stand geseßt werden, die vorbereitenden Arbeiten zum neuen Aufstande cher zu vollenden als man ‘erwartet, « dens

“Dice Thätigkeit der- Kriegsgerichte in Galizien hat nur wenig nachgelassen, Jm Monat “September sind laut amtlichen

| meldet cin Telegramm der ' | hrungs8maßregeln wahrnehmbar , die aus Anlaß des demnächst zu | publicirenden Friedensinstruments getroffen werden.

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Ausweisen 400 fkriegsgerichtliche Urtheile ergangen, darunter 9 wegen Gochverraths, 19 wegen Majestätsbeleidigung. Die Zahl der kriegs- gerichtlichen Urtheile in Lemberg allein betrug 99. ODessenungeachtet hofft man in Galizien, daß vor dem Zusammentritt des Wiener

Reichsraths der Belagerungszustand aufgehoben werden wird.

Se&weden und Norwegen. Stockholm, 24. Oktober. Die zur 50jährigen Unionsfcier am 4. November vorberciteten Fest- lichkeiten werden mit einem Tedeum in der Schloßkirche beginnen, dem die Mitglieder des Königshauses beiwohnen werden. Später wird Staatsrath Carlson im Reichssaale cine Rede halten und bei dieser Gelegenheit eine eigens zu dem Friedensfest fomponirte Cantate ausgeführt werden, während Nachmittags auf dem hicsigen Königl. Schlosse auf Einladung des Königs große Tafel stattfinden und Abends die Hauptstadt in prachtvollster JÜumination erstrahlen soll. Folgenden Tages werden darauf die Bürger - Repräsentanten der gauptstadt cin großartiges Diner veranstalten, während Abends im Theater cine Gallavorstelung stattfinden wird. Auch ringsherum in den schwedischen Provinzen wird das Unionsfest auf würdige Weise verherrlicht werden. Ein unter Bezugnahme auf die Bedeu- jung des Tages abgefaßtes Dankgebet wird in sämmtlichen Kirchen Schwedens verlesen werden.

“Unter dem Vorsize des Prinzen Oscar wurde im vorigen Jahre ein Comité niedergeschßt, um die Maßnahmen in Erwägung zu zie- hen, welche sich hinsichtlih der Herstellung ciner skandinavischen TIndustrie-Ausstellung in Stockholm nothwendig erweisen 1wür- den, Das Comité proponirte als Ausstellungszzit den Sommer des Jahres 1866 und sandte drei von dem Architekten Edelsvärd ausgearbeitete Pläne cin, wovon der eine sich auf cin permanentes Ausstellungsgebäude auf dem Carl XII1, Markt bezog. Später hat die Ober-Jntendantur diese Angelegenheit begutachtet, und nachdem man sch dem Vorschlage in Betreff eines permanenten Ausstellungs-

| gebäudes zustimmig erklärt hat, ist die Angelegenheit dem Ober-

Stattbalieramte zugesandt worden, damit dieses der Privatspeculation Gelegenheit darbiete, Vorschläge zu machen. Die gesammten Bau-

| ¡osten werden mit 633,000 Thlr. s{chwedisch berechnet, wovon die | Stochelmer Kommune einen niht umwvesentlichen Beirag zu ent-

iten haben ivird.

Dánemarlt. Kopenbagen, 28. Oktober. Jn der Residenz »Schles. Ztg.« sind militairische Vor-

Amerika. New-York, 19. Oktober. Hood's Armee,

| 30,000 Mann stark, hat im Rücken Sherman's eine furchtbare

Demonstration gemacht und die Eisenbahn auf 20 Meilen weit zer- stört. Am 16. besehte er Lafayette, von wo er am 17. südlich ab- zog. Nachher rücte er weiter vor und nahm Dalton. Sheridan meldet, daß Early’s Armee, die jeßt von Longstreet befehligt is am 15. bei Straßburg erschien. Er fand sie in 4 Linien aufge- stellt und griff sie an, aber sie zog sich zurü, ohne Gelegenheit zu ernstem Kampf zu geben. Zwei Divisionen von Grant d Armee machten am 13. eine Reconnaissance nach Darbey Town Road, wo se eine neue furchtbare Linie konföderirter Schanzew fanden. Sie sürmten dieselben, wurden aber zurückgeschlagen und zogen sich zurü, von den Konföderirten verfolgt. Der Verlust der Föderirten betrug 100 Mann. Price hat Lexington genommen und die Nord-Missouri- Vahn ist durhschnitten. Price’'s Bewegung alarmirte Kansas, wo die Miliz ausgerufen ward. Große Aufregung herrscht in Mem phis.

Man erwartet, daß Forrest die Stadt angreifen wird.

Mit dem »Peruvian« is die Nachricht angekommen, daß bei

den Wahlen in Pennsylvanien die von den Bürgern abgege-

benen Stimmen der Majorität nah demokratisch ausgefallen sind.

| Die Majorität war so groß, daß sic, wie man glaubt, durch die | Abstimmung der Soldaten nicht umgestoßen wird. ] haben die Wablen eine Majorität von- mehreren tausend Stimmen gegen die Annahme einer der Sklaverci feindlichen Verfassung erge-

In Maryland

ben. Auch dieses Resultat wird, wie man glaubt, die Soldaten- Abstimmung nicht umzustoßen vermögen.

Telegraphische Depeschen

aus dem Wolff schen Telegraphen-Büreau.

Kopenhagen, Sonntag, 30. Oktober, Abends. Man a wartet in nächster Zeit ein Dekret, durch welches der Reichsrath ein- berufen werden soll. Wie es heißt, wird derselbe am 7. November jusammentreten. | i

Kopenhagen, Montag, 31. Oktober, Vormittags. Ein Schreiben des Finanzministers an die Mitglieder des Reichsraths vennt den 5. November als den Termin der bevorstehenden Einhbe-

lufung.

Kunst und Wissenschaft.

Der »engere Ausschuß für das deutsche Sängerfest in Dresden « hat in einem Kommunifkfat an den Rath und das Stadtverordneten- Kollegium Dresdens über die Grundzüge des im Jahre 1865 in Dresden abzuhaltenden allgemeinen deutschen Sängerfestes die Bitte ausgesprochen, daß die Gemeindevertretung dem genannten Ausschusse einen dem Voran- schlage der Ausgaben nahe fommenden unverzinslichen Kredit eröffne und ibn ermächtige, diese Summe als Berechnungsgeld nach Bedarf aus der Stadthauptkasse gegen die Verpflichtung der Restitution aus den zu erzie- lenden Einnahmen des Festes zu erheben; dagegen soll für den Fall, daß sich ein Defizit herausstelle, dieser auf die Stadtkasse übernommen werden.

_— Das steinerne Reiterstandbild des vormaligen Herzogs zu S.- Weißenfels, Christian (reg. v. 1712 bis 1736), das erst im Schloßhofe, dann zu Klein-Friedenthal bei Freiburg stand und 1774 von der Stadt Greiburg in Sachsen (Reg.-Bez. Merseburg) für 4 Gulden angekauft und mit einem Aufwande von 200 Thlrn. vergoldet und auf dem Markte auf- gestellt wurde, dessen Yierde es ist, soll jeßt restaurirt werden. Die Ver- goldung ist längst verschwunden. Unter dem stämmigen Pferde des Herzogs liegt eine allegorische Figur, der Neid, und an dem stattlichen Fußgestell be- finden sich mehrere Jnschriften.

Nach dem » Athenäum« beabsichtigt Tenn y fon eine wohlfeile Aus- gabe seiner Gedichte wie es scheint eine Auswahl herauszugeben.

Jn King's College werden Vorträge über deutsche Literatur von Professor Buchheim in deutscher Sprache vor einem englischen Publikum gehalten das erste Beispiel dieser Art, wie das »Athenäum« bemerkt.

Statistische Mittheilungen.

Telegraghische Wiitterungsherichte.

Baro- meter. Ort Paris.

i Linien.

‘Ll'empe- ratur. Réau-

mur.

Allzgemeine Himme!ls- ansicht,

Beobachtungszeit.

Wind. Stunde.

Aus W Ae C Bai 0 nen 28. Oktober.

332.3 | —4,6 [NO0., sehr stark.

36093,1 ‘1,5 SSO0., schwach, 29. Oktober,

332,6 7,8 NO0., schwach.

332,8 8,5 NNO., sehr schw.

339,4 |—10,1 i, schwach.

Helsingfors .| 339,3 | —S8,8 schwach.

Petersburg .| 338,2 | —6,4 mässig.

liga 331,4 | —3,0 schwach.

| Libau 337,0 | —0 s schwach,

Moskau 329,0 V8 schwach.

Stockholm .. | 340,5 | —3,3

bedeckt. heiter.

bedeckt. Brüssel Haparanda. . bedeckt. heiter. heiter. bedeckt. heiter. bedeckt, bewölkt, gest. Abend Nordlicht.

bewölkt. bedeckt.

bewölkt.

W., schwach. NO0., schwach,

Skudesnäs ..| 33 DA Gröningen .…. | 339,8 0,8 ilelder De 82 [ONO0., mässig. Pr eus Sis che Stati 00€ n 29. Oktober. 336,3 | —1,0 N0., stark. 336,0 0,0 0., sehr stark. 33,8 4,2 (N, MAaSSIEe 334,4 4, 0., sehr stark. 339,6 3,6 N0., stark. S007 1.9 NO., stark. 330,1 9,4 N0., lebhaft.

393,4

heiter. bedeckt. bedeckt. bewölkt, bedeckt: bedeckt. bezogen, gestern Reg, bedeckt, "estern und Nachts Regen 16,2. trübe. regnerisch. bedeckt, Nachts Reg. trübe. bed., neblig. trübe,

6. Morgs. | Memel 179 Königsberg . 6, Danzig Putbus. «es 748 Cöslin O, Stettin Berlin

Posen NNO0., stark.

S0., schwach. S0., schwach. N., mässig.

ZILS 331,0 328 2

331,6 326,2 326,1

Münster Torgau Breslau

S0., schwach. S, schwach. NO., mässig.

Gewerbe- und Handelsnachrichkten.

Stettin, 29. Oktober. Das Programm für die von der »Pommer- hen öfonomischen Gesellschaft« für nächstes Frühjahr beabsichtigte Thier - schau und landwirthschaftlihe Ausstellung ist, nach Mittheilung der »Osts.-Ztg.e, in den lehten Sißungen des Haupt-Comite s definitiv fest-. gestellt. Darnah wird die Ausstellung vom 16. bis inkl. 21. Mai 1865 währen, und die für die Thierschau bewilligten Prämien betragen 5335 Thlr. Die Anmeldungen müssen bis zuw 15. April, die Einlieferun- gen, ausschließlich der Thiere, vom 1. bis 8. Mai erfolgen. Auf den hie- sigen Dampfer-Linien, so wie guf den Bahnen des Norddeutschen Eisenbahn-