3014
häufige Hagelbüen das Deck mit Schnee füllten. — Wahrscheinlich wird das Schiff 4 Wochen am Cap liegen und die Mannschaft ist lüdlih, sich in einem so gesunden Klima bei frischer Landkost er- olen zu können. : i Posen, 30. Oktober. Die hier in voriger Woche zur Gencral- versammlung der alten Landschaft anwesenden Gutsbesitzer haben die Stadt bereits wieder verlassen. Sonnabend {loß der Oberprä- fident die Arbeiten durch eine Anrede, in der erwähnt wurde, daß, wenn das Resultat der Berathungen auch nit in allen Beziehun- gen befriedige, dasselbe doch, Dank den Bemühungen der Mitglieder der Versammlung, theilweis ein erfreuliches sei, und er es sih ange- legen sein lassen werde, für die gefaßten Beschlüsse die Genehmigung des Ministeriums zu erlangen. Der Ober-Präsident sprah zum Schluß die Hoffnung aus, daß das Jnstitut, dessen Wohl ihm am Herzen liege, unter der tüchtigen und umsicht8vollen Leitung, deren es sch durch den General-Direktor v. Joltowski zu erfreuen habe, einen gedeihlihhen Fortgang nehmen werde und dankte den Direk- toren und Syndiken sür ihre eifrige Unterstühung bei den Arbeiten dieser Generalversammlung. Herr v. Zoltowski antwortete auf diese Anrede mit dem Ausdruck des Dankes für die zugesagte Unterstühung der gefaßten Beschlüsse. (Pos. Ztg.) Hannover. Jn Betreff der in der gestrigen Zeitung ange-
führten, in der Geseßsammlung publizirten Geseye meldet die »Weser- Zeitung« folgendes Nähere: : Dem Kirchengesehe is die Sanction ertheilt »unbeschadet sowohl einer weiteren Entwicfelung,/, beziehungsweise Abänderung desselben auf dem dafür zuständigen in ihr selbst vorgesehenen Wege der Landesgeseßgebung. « Insbesondere soll es der Beistimmung der Landesgesezgebung bedürfen, bei Abänderungen hinsichtlich der Rechtsverhältnisse des Patronats oder hinsichtlih der die Beitragspflicht der Kirchengemeinden und Kirchenkassen betreffenden Bestimmungen der Synodal- und Kirchenordnung. Alle mit der neuen Ordnung in Widerspruch stehenden geseßlichen Bestim- mungen , namentlich die Über Kirchenvorstände, sollen außer Kraft treten, sobald und soweit die neue Ordnung ins Leben tritt. Der Yeit- punkt, wann dieses geschehen soll, is in deu heute publizirten Ge- segen noch nicht angegeben. Die Ausführung der Synodal- ordnung wird durch eine Ministerial-Bekanntmachung vom 20. Oktober bestimmt. Danach haben die Konsistorien die zur Bildung und Er- haltung der einzelnen Kirchenvorstände nach Maßgabe der Kirchenvorstands- Ordnung erforderlichen Anordnungen zu treffen und die der Kirchenregierung zustehende obere Leitung und Beaufsichtigung der Vorstände wahrzunehmen, unbeschadet der, sonstigen Behörden und Personen (Landdrosteien, Kirchen- fommissarien, Magistrate, Patrone in bevorrechteter Stellung u. #. w.) nach den bestehenden Quständigkeitsverhältnissen gebührenden Mitwirkung. Wo Kirchenvorstände bestehen, hat das Konsistorium, unter Wahrung jedoch der Vorschrift, daß vor der ersten Ausübung der Wahl zur Bezirks- synode die Kirchenvorsteher neu gewählt sein müssen darüber zu ent- scheiden, in welcher bestizimteren Weise die Ueberleitung aus dér Bil- dung nach dem alten Geseh in die nah der neuen Ordnung geschehen sol, Jn der Regel ist aber davon, den Kirchenvorstand sofort nach der neuen Ordnung vollständig neu zu bilden , wie davon , denselben einstweilen ganz ungeändert beizubehalten , abzusehen ; vielmehr ohne Verzug die Kirchengemeinde und der Kirchenvorsiand über die nähere Fest- stellung der Zahl der Vorsteher / über die Beibehaltung von Abtheilungs- wahlen, wo solche bestehen, oder deren Einführung, wo sie in Frage kommen, endlih in den geeigneten Fällen über Anordnung eines be- \hränkten Wahlrechts zu vernehmen ; danach das Nöthige zur Feststellung der Ordnung, nach welcher ‘der Kirchenvorstand fortan gebildet werden soll, zu entscheiden ; alôdann ein Austritt der zunächst zum Austritt stehen- den Hälfte der alten Vorsteher und eine Neuwahl zur Hälfte nach der neuen Ordnung anzuordnen , vorbehaltlich übrigens solcher Abweichungen in der Zahl der Austreienden oder Neuzuwählenden, wie sie namentlich da, wo die Zahl der Vorsteher sich ändern soll, den besonderen Verhält- nissen entsprechen ; der Austritt des Restes der alten Vorsteher is in der Regel nah Verlauf eines Jahrès seit der Neuwahl der ersten Hälfte zu verfügen. Ein Zusaßgeseß ergänzt das bisherige Geseh über Kirchen- und Schulvorstände und is von einer Ausführungs-Bekanntmachung begleitet. … Hldenburg, 1. November Nach einer Telegr. Depesche der »H. B. H.« ist die Rechts begründung der Ansprüche des Groß- herzogs von Oldenburg auf die Elbherzogthümer heute uach Fran k- furt abgegangen.
Holstein. Aus Kiel wird der »Flensb. Nord. Ztg.« ge- \crieben , daß dort am 28. Oktober die Königlich- preußishe Segel- Segelfregatte »Niobe« und am 29. die Brigg »Mußsquito« einge- troffen war. Der »Rover« wurde noch heut erwartet. Die drei preußischen Kriegsschiffe (es sind sämmtlich Segelschiffe) werden, nach- dem sie Proviant eingenommen, nah Westindien, wohin sie, wie \chon gewmeldet, eine Uebungsfahrt machen sollen, abgeben. Von der preußischen Kriegsflotille, welche in Kiel überwintern soll, waren bis dahin die »Grille« und ein Kanonenboot abwesend. Die übrigen Schiffe lagen an ihrer alten Stelle und war die angekündigte Ver- legung derselben in den innersten Theil des Hafens — beim Bahn- hof — noch nicht erfolgt. Die zurücgebliebene Mannschaft der Kaiserlich russishen Dampfjacht »Standart«. ist in ein Haus in der Nähe des Hafens einquartirt. Die Artillerie , welche seit längerer Zeit dort gelegen hat (eine Haubißbatterie vom Brandenburgischen Feldartillerie - Regiment) sollte demnächst die Siadt verlassen und wahrscheinlich nach Nortorf verlegt werden, dafür aber 2 Escadrons Kürassire wieder einrücken, welche den Winter über dort liegen sollen,
Schleswig. Bei der am 26. Oktober in Gettorf abgeha] tenen Herbstversammluüng des landwirthschaftlichen Vereins für Süd. \chleswig war der wichigste Gegenstand der Verhandlungen d. Antrag anf Wiedervereinigung mit den Landwirtben der bolsteini. schen Seite des Kanals ; der Antrag wurde zum Beschluß erboben, und wird demnach voraussichtlich in kurzer Zeit der [andwirtbs\chaf liche Verein am \{leswig-holsteinischen Kanal, wie er bis 1851 viele Jahre bestanden hatte, wieder aufleben.
Jütland. Durch Bekanntmachung in der amtlichen » Aqx. huuser Zeitung« vom 1. November werden folgende Bestimmungen wieder aufgehoben: Die Einstellung der dänischen Post, die Herab, sezung der Gehälter der Forstbeamten und das Verbot des Holy, fällens in den Forsten, die Enthebung Jessen's und die Eriweite, rung des Ausfuhrverbots. Ferner werden bis auf Weiteres ausge, hoben die Bestimmungen über die Kreditauflagen, über die Kontrolle des Reiseverkehrs durch Legitimationskarten, über die Besechung von vakanten Dienststellen und über die Bestätigung in Kommunal: ämtern, abseiten der Militairbehörde.
Hamburg, 31. Oktober. Am Freitag und Sonnabend vori: ger Woche, melden die »Hamb Nachr.«, haben hier Besprechungen von Delegirten der Handelsvorstände und Schifffahrts. gesellschaften in den beim Elbverkehr betheiligten bedeutenderen Plätzen stattgefunden. Jm Korrespondenzwege war von den Cor: porationen durch. Stimmenmehrheit dieses Mal Hamburg zum Ver: \sammlungsort gewählt worden, nachdem die ähnlichen Zusammen: fünfte 1847 und 1860 in Magdeburg abgehalten worden waren, Der hiesigen Kommerzdeputation lag es daher ob, die Vorbereitun gen zu den Verhandlungen, welche vornämlich auf die Nothwendig feit einer baldigen und gründlihen Verbesserung der Fahrbahn der Elbe Bezug _ hatten, zu treffen, und- hatte dieselbe zu diesem Behufe sowohl die von anderen Seiten eingegangenen Be: richte und motivirten Anträge zusammenstellen, als auch selb un- niittelbar vorher dur einen dazu geeigneten erfahrenen Schiffer eine genaue praktische Untersuchung Über die gegenwärtigen Schiff fahrtshindernisse in der Ober-Elbe von Hamburg bis Tetschen vornehmen lassen. Alle einschlagenden Berichte waren ge druckt an die Delegirten vertheilt worden. Die Versamm [lung bestand aus etwa 32 Mitgliedern, und führte der Präse? unnae Kommerzdeputation den Vorsiz. Ungeachtet der zahlreichen Versammlung gelang es vermöge der Vorarbeiten , binnen zwi Tagen zum Abschluß der erforderlichen Verhandlungen zu kommen, Mit der Bearbeitung des {hon zusammengebrachten und demnä! noch zu ergänzenden reichhaltigen Materials nach Anleitung der be: \hlossenen Resolutionen , um eine den Regierungen der Uferstaaten einzureihende umfassende Denkschrift mit präzisen Anträgen abzu: fassen, ist unsere Kommerzdeputation betraut wordén.
Brennen, 1. November. Gestern Abend kamen der Groß: herzog von Oldenburg und der Großfürst Constantin von Rußland hier an und werden , der »Wes. Ztg. « zufolge , ihre Reis heute Abend fortseßen.
Sachsen. Weimar, 1. November. Einer Aufforderun des Kaisers von Rußland zufolge, berichtet die »Weimar. Ztg. ist Se. Königliche Hoheit der Großherzog heute Nachmittag nat Göttingen abgereist, wird von da aus Se. Majestät nah Potsdam begleiten und einige Tage daselbsi verweilen.
Schwarzburg. Rudolstadt, 31. Oktober. Nach den durch Dru veröffentlichten Programm für die Festfeier des 50jäb rigen Regierungs-Jubiläums Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsten wird dieselbe am 6. November stattfinden.
Hessen. Darmstadt, 1. November, Mittags. Soeben vel künden Kanonensalven die Entbindung der Prinzessin Ludwig) geb. Prinzessin Alice von Großbritannien , von einer Prinzessin.
Frankfurt a. M., 1. November. Der Ausschuß der gese gebenden Versammlung hat nah dem »Inval.« seinen Bericht übe die vom Senate in der Rekrutirungsangelegenheit erlassen! Rükäußerung vollendet und soll darin der Antrag gestellt werden:
»Die gesehgebende Versammlung vernehme mit Befriedigung, daß hoh! F
Senat Einleitung zu Verhandlungen treffen wolle, wonach die der Stad! Frankfurt obliegendende Stellung von Spezialwaffen durch einen a! deren benachbarten Bundesstaat übernommen werden soll. Die Ver sammlung sehe außerdem mit lebhaftem nteresse weiteren Senatsvorlage? in dieser Angelegenheit entgegen und erkläre sich im Voraus zur Bewill' gung der zu diesem Zweke erforderlichen Geldmittel bereit, Jm Weiter soll in dem Berichte die Ansicht durchgeführt sein, daß eine Revision de Bundesmatrikel für die Stadt von erheblichem Nuyen sein werde, da Frank furt bei einer »rechtlihen« Einwohnerzahl von 52,000 Seelen nur 650 Mann und nicht 879 Mann im einfachen Sahe als Bundeskontingent au! zubringen habe; daher möge der Senat diese Angelegenheit beim Bund? anzuregen seiner Zeit die Gelegenheit wahrnehmen. «
_Vaden. Karlsruhe, 31. Oktober. berichtet; begab sich gestern Vormittag Seine Königliche Hoheit dit Großherzog, so wie der Prinz Wilhelm nah Bretten, wohn! daselbst der feierlichen Enthüllung des Melanchthon - Denkmal bei und kehrte gegen 5 Uhr Nachmittags in die Residenz zurü.
Gegen 10 Uhr Abends trafen Jhre Königlichen Hoheiten de Kronprinz und die Kronprinzessin von Preußen mit - den
| ten, traf in Windsor Castle erst
| 1817 geboren und studirte Anfangs
| Zeitschrift. | Novellen, Reisebücher und Gedichte zu illustriren.
| Tode seines Vaters, des ersten Marquis
} Ende Dezember M | Lord Palmerston, laut »Times«, bereits eine offizielle Einladung | erhalten hat.
| den, den Anfang gemacht.
Wie die »Karlsr. Z“
| zige Regierungsform des Staates sei,
3015
jüngstgeborenen Prinzen Siegismund dahier ein, übernachteten im Großherzoglichen Schlosse, und segten heute Vormittag die Reise nach der Schweiz weiter fort.
Heute Nachmittag reiste Seine Königliche Hoheit der Groß- herzog nah Kehl, um Seine Majestät den Kaiser von Ruß- sand, Höchstwelcher, von Nizza kommend, heute dort eintraf, zu be- rüßen. Seine Majestät wird ungesäumt die Reife nach Stuttgart grtsehen. | ribdérar. München, 29. Oktober. Jhre Majestät die gFönigin. Mutter isst mit dem Prinzen Otto heute aus Hohen- schwangau zurücgekehrt und hat ihre früheren Gemächer in der Re- sdenz wieder bezogen. Der neugebildete Hofstaat der Königlichen Frau ist heute in Dienst getreten.
— 1, November. Der Staatsrath im ordentlichen Dienst und General-Staatsanwalt am obersten Gerichtshofe, von Kiliani, ist gestern Abend plößlich gestorben. (N. C.)
Hesterreich. Der siebenbürgishe Landtag hat die Repräsentation zum Gesehartikel , betreffend den Voranschlag des sebenbürgischen Grundentlastungsfonds in dritter Lesung angenommen, und ist am 29. Oktober zufolge allerhöchster Entschließung vom 14. Oftober d. J. für die Dauer der bevorstehenden Session des Reichs-
rath vertagt.
Schweiz. Bern, 29. Oktober. Der »Bund schreibt : Gestern is von den HH. Bundesrath Knüsel und- Minister v. Dusch der Auslieferungsver trag mit Baden unterzeichnet worden.
Großbritannien und Jrlaud. London, 31. Oktober. Jhre Majestät die Königin is mit ihren Kindern, wie die »Times« meldet, vorgestern Vormittags von Balmoral in Windsor Castle ein- getroffen. Tags zuvor hatte Prinz Alfred sich von Windsor Castle nah Bonn begében, um dort seine Studien fortzusegen. Prinzessin Louise, deren Unwohlsein den Hof so lange in Balmoral zurückgehal- vorgestern Abends ein; da sie in während die Königin weiter reiste.
Carlisle hatte übernachten müssen, John Le ech, ist gestorben.
Der Zeichner des »Punch« , Mr.
Die »Times« widmet ihm heute einen Nachruf voll hoher Anerken-
nung: »John' Lee, dem Publikum als einer der liebenswürdigsten und anmuthigsten Humoristen, die je gelebt, und seinen Freunden
| dur besonderen Seelenadel und hohe Charakter: Einheit bekannt, ist
am Sonnabend , Abends 7 Uhr , gestorben. Leech war in London Medizin , bevor er entdeckte, Seine erste Skizze im
welcher Lebensweg für ihn der richtige sei.
| »Punh« mit der Unterschrift »Foreign Affairs« erschien in der
ersten Augustwoche 1841, und seitdem liegt die Geschichte seines Lebens Woche für Woche vor uns in den Blättern dieser populairen Auch anderweitig" war er beschäftigt , Almanahs und Kein Weihnachts- fest ging ohne einige Dußend Skizzen von ihm vorüber. Einer unserer größten Künstler , Sir Edwin Landseer, hat gesagt, es sei faum eine Skizze von Mr. Leech, die nicht werth sei, von ihm ge- zeichnet zu sein und an unsern Wänden zu hangen. «
Gestern is zu Jckworth Park der Marquis von Bristol, 64 Jahre alt, gestorben. Der älteste Sohn, Earl Jermyn, folgt dem Vater im Marquisat. Von 1830—1859 vertrat der Ver- storbene im Unterhause St. Edmund's Bury und 1859 nah dem von Bristol, trat er ins Oberhaus.
Die neue Börse am Stephenson-Plaÿ zu Birmingham soll mit großer Feierlichkeit eröffnet werden ; wozu
In Carmarthen haben in den legten Tagen Meetings statt- gefunden, die den Zweck hatten, eine Universität für Wales zu grün- Man. hat bereits mit einem Fonds von 50,000 Pfd. Sterl.
Oktober. Der Kaiser, welcher
Frankreich. Paris, sôl. Lyons besucht , dann den
am Morgen zu Wagen mehrere Theile
| Kardinal von Bonald, eine städtische Deputation und mehrere hoch-
stehende Beamten empfangen , endlih über vier Divisionen Revue abgehalten hatte, verließ Lyon Mittags und traf hier um 10 Uhr Abends im Palast von St. Cloud ein
Spanien. Madrid, 24. Oktober. zeigt an, daß Admiral Pareja sich nicht ; Admiral Pinzon zu treten dern daß er mit diplomatischen redo's dahin abgeht.
Die »Gaceta« veröffentlicht ein Rundschreiben des Unterrichts- Ministers, worin dem Lehrstande in Erinnerung gebracht wird, daß die katholische Religion die einzig anerkannte im Staate und das constitutionelle, in der jegigen Dynastie erbliche Königthum die ein- und daß daher jeder Angriff auf die diesem zu Grunde liegenden Prinzipien eine verbrecherische Verlegung der bestehenden Gesehe ausmache.
Die »Correspondencia« um an die Stelle des nach dem stillen Ocean begiebt, son- Vollmachten als - Nachfolger Mazza-
. Major in der schwedischen Leibgarde,
Durch cin Königliches Dekret vom 27. d. M. wird die Art und Weise der Erzichung und des Unterrichts des Sohnes der Königin, des Prinzen von Asturien, auf Grund eines Berichts des Minister - Conseils festgestellt und ein Erziehungsrath eingeseßt, an dessen Spihe der Feldmarschall Antonio Sanchez Osorio steht. Jn dem Bericht des Ministeriums heißt es, daß, da die Erziehung, welche heut zu Tage überall den Prinzen gegeben werde, vorzugs- weise eine militairische sei, dies auch in Spanien nicht anders sein dürfe. Es verstehe sih von selbst, daß darüber nicht andere Unker- richt8zweige zu vernaclässigen seien, aber {on früh müsse der rinz daran gewöhnt werden , seine Aufmerksamkeit und seinen Fleiß der militairischen Organisation in allen ihren Details zuzuwenden.
| Italien. Zum Allerheiligentage werden sämmtliche Mitglieder des Königlichen Hauses in Turin zusammentreffen und so lange zusammenbleiben, bis die Parlamentsdebatte über den September- Vertrag und was damit in- Verbindung steht, beendigt ist. Mailand, 1. November, Nach einer Depesche der »Perseve- ranza« aus Rom sollen die päpstlihen Truppen mit Ausnahme der Gensdarmerie- aufgelö| werden.
Griechenland. Aus Athen wird gemeldet, daß, seit die Königliche Botschaft ergangen, die National-Versammlung ihre Ar- beiten mit Ruhe und Fleiß fördert, und daß aus allen Theilen des Königreiches Adressen kommen, welche der Königlichen Botschaft mit Begeisterung zustimmen.
Rußlaud und Bolen. St. Petersburg, 30. Oktober. Für alle Diejenigen, welche in den Jahren 1859— 1864 an den mi- [itairishen Operationen jenseit des Kuban und am User des Schwar- zen Meeres Theil genommen haben, ist eine Medaille, und für alle Diejenigen, welche jemals in der kaukasischen Armee gedient und in Gefechten gegen die nicht unterworfenen Bergvölker gewesen sind, ein Ehrenzeichen gestiftet worden. Die Medaille, von Silber, trägt auf der einen Seite das Bildniß des Kaisers und auf der andern in der Umschrift: » Für Unterwerfung des westlichen Kaukasus « die Jahreszahlen 1859 — 1864 und wird an einem Bande getra- gen, welches zur Hälfte aus dem Georgen-, zur Hälfte aus dem Alexander-Newskibande besteht. Das »Auszeihnungs8zeichen «y aus geshwärztem Silber, hat die Form des Kulmer Kreuzes, einen goldenen Rand und in der Mitte einen fleinen runden Schild von mattem Golde mit glänzendem Rande, auf welchem der Reich8adler von der Farbe des Kreuzes dargestellt ist. Unter dem Schilde sind zwei goldene Schwerter angebracht. Auf den vier Ecken des Kreuzes befinden sich in goldener altrussisher Schrift oben: die Namenschiffre des Kaisers, links: »Für den Dienst«, rets: »im Kaufkasus8«, und unten: »1864«. Das Kreuz wird ohne Band auf der linken Seite der Brust getragen. Für Soldaten wird das Kreuz aus Bronze angefertigt.
Sc{weden und Norwegen. .Stockholm, 20. Oktober. Da fünf Offiziere der s{hwedishen Armee und ein Offizier der Orlogsflotte cingeladen worden sind, den zum bevorstehenden 4. No- vember in Christiania vorbereiteten Unionsfestlichkeiten beizuwohnen, so sind dazu ausersehen worden: General-Major Hazelius als Wortführer, so wie ferner: der Oberst-Lieutenant und Chef des Westerbottenshen Feldjäger - Corps, Freiherr von Vegesack, der Björnstjerna, der Ritt- meister in der Leibgarde zu Pferde, Freiherr Beckfries, der Capitain im Göta-Artillerie-Regiment, Tigerhjelm, und der Commandeur in der Königlichen Flotte, Ahlgren.
Aus Christiania wird unterm 23. d. èts. berichtet, daß in dortiger Umgegend starker Sturm mit Schneegestöber eintrat. Der Sturm dauerte bis zum nächsten Tage und war die Dampfschifffahrt in Folge dessen stellenweise beeinträchtigt. Der Schnee fiel dabei in einer solchen Menge, daß die Landstraßen zur Schlittenfahrt benußt werden konnten.
Der amtlichen »Post-Tidning« wird unterm gestrigen Tage aus Christiania telegraphirt: »Die Genossenschaft Carl Johanns beschloß gestern, daß auf dem Unionsfeste durch Subscription in dem Königreiche Norwegen zur Errichtung einer Statue des Königs Carl Johatïn eingeladen werden soll, und zwar soll die Statue auf dem Playe vor dem neuen Storthings-Gebäude in Christiania aufgestellt werden. «
Dánemark. Kopenhagen, 31. Oktober. Das Wiener Friedens-Jnstrument vom 30. Oktober d. J- wird dem dänischen Reichs- rathe erst am 7. November vorgelegt werden.
Die Herren v. Quaade und Kauffmann werden noch im Laufe dieser Woche bier erwartet.
Einer Armee - Bekanntmachung vom 28. zufolge können die Freiwilligen der Jnfanterie, welche während des Krieges in Dienst traten, ibre Wehrpflicht nah Belieben ausdienen, wobei ibnen dann die bisherigen Diensileistungen in Abzug gebracht werden sollen.
Die amtliche »Berl. Tidende« hat în der leßteren Zeit mehrfach die Wiederberstellung der Landimilitair - Akademie so wie in Folge dessen die Beseitigung der Reserve - Offizier - Justitution befürwortet, was ibr in biesigen national-dänischen Kreisen Übel vermerkt wird.