1864 / 262 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i tenbause in Potsdam, beide vorläufig bis zum 1. Mai 1865, aas E Ma ch / Saat à ] suite des Kadetten-Corps, ein Patent

i illigt. R LIT m Abschiedsbewilligungen 2c. Den 20. i r a Frhr. v. Maltahn, Rittm. vom ür Hus. Regt. Nr. 12 und kom- Mis “als Adjut. bei ‘dem Gen. Kommdo. des 1V. Armee-Corps / mit Pens. und der Regts. Unif. der Abschied bewilligt, Stelzner, Jeug-Lt. vom Art. Depot zu: Posen , mit Pens. nebs Aussicht auf Civilversorgung, Wosien, Zeug-Lt. vom Art. Depot zu Danzig y mit Pension nebst Aus- sicht auf Civilversorgung der Abschied bewilligt. Hennicke, pens. erster Wachtm. von der 6. Gensd. Brig, der Char. als Sec. Lt. verliehen. Beamte der Militair - Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den 14. Oktober. E v. Basséwißh, Garnison-Veriwvaltungs-Ober-Jnsp. in Frankfurt a. O., auf seinen Antrag aus dem Garnison-Verwaltungsdienste entlassen. Gelpcke, Garnison-Verwaltungs- n\p. in Küstrin, nach Franffurt a. O, Schütze, Garnison-Verwaltungs-Jnsp. in Stralsund, nach Küstrin, Hübner, Kasernen- Insp. in Brieg, nach Stralsund, Crone, Kasernen-Jnsp. in Torgau, nach

rieg verseht. Den L Ae vo;T V idt, Kasernen-Jnsp. in Jülich, na ‘orgau verseht. n en 22 Ofktoder, i SZiehlke, Appellationsgerichts-Referendar, beschäftigt bei der Jntendan- tur des V. Armee-Corps, zum Intendantur-Referendar ernannt. I. Jn der Marine. ffiziere 2c. A. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Den 20. Oktober. A : Arendt, Capitain - Lieut, zum Kommandanten Sr. Majestät Brigg »Rover«, Nürnberger - Capitain - Lt., zum Kommandanten Sx. Majestät Brigg »Müßsquito« ernannt. Den 22. Oktober. : Kuhn, Capitain zur See, von seiner am 22. September c. verfügten Ernennung zum Kommandanten Sr. Majestät Segel-Fregatte » Niobe «4, als Kadettenschif entbunden, um nach erfolgter Wiederherstellung seiner Gesund- heit, das Kommando Sr. Majestät Schrauben-Korvette »Vineta« zu über- nehmen. Koehler, Korvetten - Capitain , Kommandant Sr. Majestät Scrauben-Korvette »Vineta« , zum Kommandanten Sr. Majestät Segel- Fregatte »Niobe« als Kadetten-Schiff ernannt. Haadcke, Port. Fähnr. vom See-Bat, zum Sec. Lt. befördert. Wüstho ff, Albrecht, Jerrmann, Schmidt, Georgi, v. Reiche, Stempel, Krüger L Braun- \{chweig, Siewert, Bes, Köbdte, Baffy, Glomsda/ Sheibner/ Kühn, Stielow, Wilke, Meller, Krokisius, Dittmer, Zielke, Danzig, Willert, Schilder, Felberg, Grundmann, Ieß, Lin- denau, Preuß, Schuly, Wagner I, Holhyhauer, Kersten / Köthner, Mügell, Plagens/, Richter, Rothenburg, Strümpel, Wagner I1l., Bügey Darmer/ Knuth, Koppen, Krüger IL., Piper, Hülfs-Unterlieuts. der Seewehr, Patente als Unterlieuts. der See- wehr bewilligt. M B Abschiedsbewilligungen, Den 22. Oktober. / 2 v. Bock, Hülfs-Unterlieut. der Seewehr, der Abschied bewilligt. Maríine-Beamdte. Den 13. Oktober. , 18 Gutstein, Werkstattschreiber bei der Werft zu Danzig, auf seinen

Antrag entlassen. Den 25. Oktober. Kehding, bisheriger Hülfs - Arbeiter, zum etatsm. Werkstattschreiber

ernannt. Wagner, bisheriger Geheimer Registratur-Assistent, zum etatsm. Registrator der Marine-Intendantur ernannt.

Nichtamtliches.

Preußen. Posen, 4. Oktober, Von Seiten des hiesigen Magistrats is, nah Mittheilung der »Pos. Ztg.«, der Stadtver- ordneten - Versammlung der Antrag zugegangen sih Namens der Stadt Posen mit einer Actienzeihnung per 120,000 Thlr. zu Gun- sten der Posen-Guben-Frankfurzer Eisenbahn; halb in Stammactien,

halb in Stammprioritäten, zu betheiligen. Dem Vernehmen nah

liegen die Aussichten für die Annahme des Antrages nicht nur wegen der Wichtigkeit des gedachten Eisenbahnunternehmens, sondern auch mit Rücksicht auf die jeht zu hoffende Realisirung der allgemein ge- wünsch{ten Eisenbahn von Posen über Kostrzyn,/, Slupce, Kutno nah Warschau sehr günstig, Jn Betreff der leyteren Bahn hat sich jeyt am hiesigen Orte ein Comité unter Vorsih des Landraths Wode gebildet, welchem auch mehrere Mitglieder der städtischen Verwaltung angehören. Es steht zu hoffen, daß dasselbe für das dem Juteresse der Stadt Posen so sehr förderlihe Unter- ain ui bald die nöthigen Geldmittel zu beschaffen im Stande sein wird. A : Meckeklenburg. Schwerin, Die »Mecklenburger Zeitg.« vom 4. d. M. bringt folgende Ls Anzeige: | Se. Königliche Hoheit der Großherzog und Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Streliÿ haben unter dem 12. Mai 1864, in Uebereinstimmung mit einander, anknüpfend an die ehrwürdigen Erinnerungen Allerhöchstihres Hauses, einen Hausorden mit dem Namen Orden der Wendischen Krone gestiftet, dessen Zweck theils eine ehrende Bezeugung vorzugsweiser Anerkennung und Achtung, theils die

Auszeichnung besonderer Verdienste ist, und dessen Verleibung durch wahre Ehrenhaftigkeit in Gesinnung und Leben bedingt wird. Dieser Orden, dessen innere und äußere Einrichtung durch ein Landesherrlich bestä- tigtes Statut geregelt ist, fann in verschiedenen Abstufungen sowohl von einem Jeden der beiden Allerhöchsten Ordensherren, als auch von Beiden gemeinschaftlich verliehen werden. -Ordensherren fsind- die Aller- durchlauchtigsten Landesherren, welche Sich die höchste Entscheidung in allen Angelegenheiten des Ordens vorbehalten haben und zur Besorgung der Ordensgeschäfte Jeder einen Ordens-Kanzler ernennen werden. Schwerin, am 2. November 1864.

Seitens des Großherzogs von Mecklenburg - Schwerin sind der

Präsident des Staatsministeriums, Staatsminister von Oerßgen,

zum Ordens-Kanzler und der Kabinets-Rath Flügge zum Ordens-

Secretair des Hausordens der Wendischen Krone ernannt.

Oer Großherzog ist am 3. nah Letlingen gereist, um, einer Einladung Sr. Majestät des Königs von Preußen fol- gend, an den dortigen Hofjagden theilzunehmen, welchen auch der Herzog Wilhelm beiwohnt. Der Großherzog wird auf der Rü- fehr am- Sonntag in Granzin bei Lübz zur Kircheneinweihung eintreffen , wobin sich dann auch die Frau Großherzogin Anna be- geben wird. Mie der »N. C.« hört, werden der Großherzog und die Frau Großherzogin nach der Einweihung der Friedrich- Franz - Bahn auch am Großherzoglihen Hofe in Neustreliß einen Besuch abstatten.

Holstein. Dem »-Alt. Merkur« wird aus Glüstad t unter dem 1. November geschrieben: Das Gerücht, daß die öster» reichischen Truppen sih durch Ditmarschen auf Jhehoe und von da an die holsteinische Grenze zurückziehen werden, tritt mit einiger Bestimmtheit auf. Jn Verbindung damit wird behauptet, daß die Hannoveraner, “welche jeht in IAgzehoe liegen, hierher verlegt werden würden. Eine Compagnie vom 3. hannoverschen Jnfanteric-Re- giment is} hier gestern eingerückt, eine Compagnie Garde-Jäger heute abgegangen. Man ist mit der Desarmirung der Pagensander Schanze beschäftigt. Der Erdkörper und das Blockhaus werden stehen bleiben. Die Stadt prangte gestern ob der Friedensbotschaft im vollen Fahnenschmu cke.

Aus Kiel meldet das dortige Wochenblatt, daß die drei preußi- hen nah Westindien bestimmten Segelschiffe » Niobe«, »Rover« und »Musquito« am 2. November den dortigen Hafen verlassen haben. Der Windstille wegen wurden sie von den Dampfschiffen »Victoría« und »Vineta« und einem Kanonenboot hinaus bugsirt.

Schledwig. Das 34ste Stück des »Verordnungsblatts« enthält unter Nr. 116 eine Bekanntmachung, betreffend die Revision und Decision der Jahresrechnungen und laufenden Rechnungssachen in den Verwaltungszweigen des Jnnern, der Justiz und der geist- lichen und Unterrichts-Angelegenheiten. Danach is die Revision der betreffenden Rechnungen einem besonderen Büreau, unter der Be- zeihnung »Revisions - Büreau « unter den Abtheilungen A. und B., und die Decision der zu diesen Rechnungssachen gezogenen Notate den betreffenden Abtheilungs-Vorständen der einzelnen Ressorts über- wiesen worden. Unter Nr. 118 wird das in der gestrigen Nummer des »St.-Anz.« bereits mitgetheilte Budget des Herzogthums bekannt gemacht. Nr. 119 bringt ein Patent, betreffend die Repartition des vom Herzogthum Schleswig für die Zeit vom 1, April 1864 bis ultimo März 1865 aufzubringenden Beitrags zu den Kosten des Kun ststraßenbaues, Nr. 120 ein Patent über die Ausschreibung für das Taub stummen -Jnfstitut in Schleswig, und unter Nr. 122 eine Bekanntmachung, wodurch die in Kopenhagen erschei- nende Zeitung »Folkets Avis« in dem Herzogthum zu halten und zu verbreiten verboten wird.

Aus Husum und Friedrichstadt wird unter dem 1, No- vember gemeldet: daß auch dort gléih nah dem Eintreffen der Nach- riht von der Unterzeichnung des Friedenstraktats die Bewohner ihre Freude durch Aushängen von Fahnen kundgegeben hätten.

Hamburg, 3. November. Bei Gelegenheit eines gestern ge- nehmigten Senatsantrages, die Spesen für Einbringung von Silber in Barren in unsere Girobank von 1 per Mille auf # per Mille für die feine Mark herabzuseyen , beschloß wie der » Wes. Ztg.« ge- schrieben wird, die Bürgerschaft zugleich den Senat um Niedersehung einer gemischten Senats - und Bürgerschafts-Kommission zur Unter- suchung unserer Bank- und Valuta-Verhältnisse zu ersuchen. Veranlaßt is dieser Beschluß durch den Umstand ¡ daß \ich neuerlich vielfache Stimmen innerhalb der Kaufmannschaft erheben, welche die Einführung der Thalerwährung unter Aufhebung der Banko-Valuta für ein immer dringender herantretendes Bedürfniß des Hamburgi- \chen Handels machten. Ferner wurde gestern die Frage der Reform unserer Bürgerwehr wieder angeregt und zwar von demselben Herrn Dr. Steinthal , dessen erster Antrag vor 14 Tagen abgelehnt wor- den ist. Diesmal hat der Antragsteller seinen Reorganisationsplan nicht auf Aufhebung des Jnstituts gerichtet, sondern die Grundzüge für die von ihm gewünschte Richtung der Reorganisation im. Ein- zelnen näher angegeben. Namentlich will Dr. Steinthal die Pflicht fn Dienste in der Bürgerbewäffnung auf die Zeit vom 22. bis

2, Lebensjahre beschränkt wissen, während gegenwärtig die Dienst- verpflihtung bis zum 40. Lebensjahre geht und gute drei Viert heile

- der aktiven Mitglieder der Bürgerwehr zwischen dem 30, bis 40, Jahre

Beilage

3053 Beilage zum Königlih Preußischen Staats - Auzeiger.

AC 262.

Sonntag 6. November

1864.

chen. Uebrigens sind schon seit einiger Zeit innerhalb des Offizier- pat unserer Bürgerwehr selbst E E 1 sich E uf Umfang der wünschenswerthen Reformen zu verständigen, namentlich soweit dieselben sich auf die Handhabung des Dienstes beziehen.

Bremen, 3. November. Es finden hier gegenwärtig, wie die „Weser Ztg « meldet, Vorverhandlungen mit dem Senat über die künftige Gestaltung des Verhältnisses Bremens zu dem rekonstituirten Zollverein statt und is zu dem Ende cin Mitglied des Ober - Zollkollegiums zu Hannover, Ober- zollrath Cammann, hier anwesend.

Sachfen. Gotha, 4. November. Am 10. d. M. tritt nah Mittheilung der »Goth. Ztg.« hier der Aus\{chuß des gemein- schaftlichen Landtags zusammen, um einige Staatsrechnung8vor- lagen zu erledigen.

Frankfurt a. M., 4. November. Zu Beginn der gestrigen Bundestagssißung wurden die Abberufungsschreiben des bis- herigen französischen Bundestagsgesandten, Grafen Fenelon, und die Afkreditive seines Nachfolgers, Grafen Reculot, vorgelegt, Hierauf überreichte (wie {on kurz mitgetheilt) der oldenburgische Gesandte die erwartete Denkschrift seines Großherzogs, worin dieser seine Erbansprüche auf die Herzogthümer geltend macht. Von dem Erbprinzen Friedrich von Augustenburg kamen nachträgliche Erörte- rungen zu einigen Punkten seiner Begründungsschrift zur Vorlage. Beide Aktenstücke wurden an den holsteinischen Aus\{huß verwiesen. Von der oldenburgischen Begründungss\chrift hört das »Fr. J. «y daß sie die Erbansprüche des Großherzogthums durch eine rehts-

| historische Entwicklung aller für die Successionsfrage in Betracht

fommender staats-, lehn- und privatfürstlicher Momente begründet. Die Beilagen bestehen aus Auszügen aus Urkunden, Schristen 2c., darunter eine große Reihe, die Lehnsverhältnisse der Herzogthümer betreffend 2c.

Nassau. Wiesbaden, 3. November. Jn Betreff der schon

| gemeldeten Auflösung der Ständeversammlung bringt die

gestern Abend ausgegebene Nummer des Verordnungsblattes Fol-

| gendes:

Se. Hoheit dex Herzog haben, nachdem die von der Mehrheit der

| Ständeversammlung während der diesjährigen Verhandlungen des Land- | tags angenommene Haltung die Aussicht auf ein dem Jnteresse des Landes | entsprechendes Qusammenwirken derselben mit Höchstihrer Regierung aus-

geschlossen hat, die dermalige Ständeversammlung aufzulösen geruht. Es wird dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß wegen

| Vornahme von Neuwghlen Verfügung getroffen werden wird. Wiesbaden, 2, November 1864. Herzoglich nassauisches Staatsministerium. Wittgenstein.

Baden. Karlsruhe, 3. November. Das heute erschienene Regierungsblatt Nr. 61 bringt außer Personalnachrichten eine Groß- herzogliche Verordnung, wodurch die für das Jahr 1865 zur Er-

gänzung der Linie erforderliche Rekrutenquote auf 3736 Mann aus

der betreffenden Altersklasse festgeseßt wird, wovon 3636 Mann zur gleihbaldigen Eintheilung und 100 Mann zur Reserve für das Jahr. 1865 bestimmt sind; ferner von Verfügungen und Bekannt- machungen der Ministerien eine Bekanntmachung, die Eintheilung

der Kreis-Schulbezirke betrefsend, und eine Verordnung, die Schiff- fahrtspolizei- und die Flußordnungen auf dem Rhein, Neckar und ¡Main betreffend.

Bayern. München, 3. November. Se. Majestät der

König Ludwig 1. is heute Vormittags von hier abgereist. Der Geseygebungs8aus\chuß der Kammer der Abgeordneten versam- melt sich morgen zunächst zur Regelung innerer geschäftlicher An-

gelegenheiten und zur Festsegung der Sihungstage. Oie Berathun-

gen über dea ersten Vortrag des Ausschußreferenten y Abgeordneten von Neumayr, über den Entwurf der neuen Civilprozeßordnung werden in: den nächsten Tagen eröffnet werden und dann ihren Fork- gang nehmen.

| Aus Hohenschwangau, 2. November, wird der »Bayer. Z.« geschrieben: »Se. Majestät der König beabsichtigte heute Vormittags nah München abzureisen , um von dem Großvater vor dessen Ab- reise nah Rom noch persönlich Abschied zu nehmen. Allein ein hon früher einmal aufgetretener Gelenfrheumatismus zeigt sich seit in Paar Tagen, diesmal im linken Arme, so heftig, daß der Leib- ani sich nicht getraute, Se. Majestät bei der gegenwärtigen naßkalten Vitterung die Reise antreten zu lassen, aus Furcht, der König möchte darnah langwieriger und ernstlich erkranken. Der Aufenthalt in dohenshwangau dürste sich noch auf etwa 14 Tage verlängern, wobei übrigens viel von der Witterung abhängen wird.«

_Hesterreich. Wien, 4. November, Die heutige »Wiener Zeitung« bringt die Ernennung des Erzbischofs von Brixen Dr. J. Veßler zum Bischof von St. Pelten und des Ministerialsekretairs hei der Direktion für administrative Statistik Dr. Adolf Ficker zum Virektor daselbs mit dem Titel und Range eines Regierungsraths.

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Sroßbritannien und Frland. London, 3. November.

S E A Les gegEtzon Staatsraths ist das Parla - 1 Freitag den 11. d. weiterhin auf Fréi S E hin auf Fréitag den 13. Januar

Von der Wegnahme der »Florida« berichtet der »Jundex-« das hiesige Organ der Conföderation, in offizieller ‘Weise, baß Capi tain Morris, der frühere Commandeur der »Florida«, welcher jeht auf dem Wege nah London ist, auf telegraphischem Wege von Lissabon aus die am 7. Oktober im Hafen von Bahia geschehene Kaperung der »Florida« durch den nordstaatlichen Kriegsdampfer »Wachuset« bestätige. Zur Zeit der Wegnahme habe das südstaat- liche Schiff unter den Kanonen der brasilishen Forts und der brasi- lischen Flotte gelegen, während Capitain Morris an der Küste ge- wesen sei. Daß der Eroberer der »Florida« der »Wachuset« und nicht, wie geglaubt wurde, der »Massachusetts« gewesen sein müsse, weist ein Korrespondent der »Daily News« nah, der den »Wachu- set« am 28. September im Hafen von Bahia gesehen hat, und ihn als einen Dampfer von gleicher Construction und Größe wie den Rear ias bezeichnet. :

Seit dem Prozeß und der Verurtheilung Franz Müllers hat der deutsche Rechts\chußverein, A agi ats Verdikt der Jury | nicht übereinstimmen fann, seine Nachforshungen in der Sache mit unablässigem Eifer fortgeseßt; und die gemachten Ent- deckungen werden in Kurzem dem Publikum in einer fleinen Schrift vorgelegt werden. Einer gestern abgehaltenen Sihung des deutschen Rechtsschuyvereins lag als Gegenstand der Besprechung die Abfassung einer Denkschrift an Sir George Grey, den Minister des Jnuern, vor. Der Sachwalter des Verurtheilten, Hr. Th. Beard, verlas den Entwurf des Dokumentes, welches im Ganzen nur ein Resumé der von Serjeant Parry gehaltenen Vertheidigungs8rede war. Es er- folgte eine sehr lebhaste Debatte. Die Versammlung beschloß end- gültig, den Wortlaut der Denkschrift in dem Sinne abzuändern, daß nur ein Aufschub des Urtheils nachgesucht werden solle, um inzwischen den Werth und die Tragweite der neu eingebrachten Daten zu prüfen.

Der kanadische Dampfer »Jura«, welcher an 22. d. Mts. Quebec verlassen hat, ist in der heutigen Morgenfrühe bei Crosby Point in der Nähe von Liverpool auf den Strand gelaufen und bei eintretender Ebbe aufs Trockene geseht, in der Mitte geborsten. Passagiere und Kargo sind in Sicherheit gebracht.

Southam ßton, 3. November. Dem Hamburger Postdampfer »Borussia«, welcher gestern von hier nach New - York weiterging, brach Abends un 10 Uhr die Schraube entzwei. Er is hieher zu- rückgekehrt, um eine neue Schraube einzuseßen, und wird die Reise so bald als mögli fortsetzen.

Der am 15. Oktober von New - York abgefertigte Dampfer »Saxonia« , welcher am 26. Oktober bereits in Cowes fällig war, ist noch immer nicht signalisirt.

Frankreich. Marseille, 3, November. Der König der Belgier hat sich heute von hier nah Nizza begeben, wo er zwei Tage verweilen wird. Am Sonntag kehrt er hierher zurück und reist am Dienstag nach Lyon.

Spanien. Die Progressisten wollen sich der Corteswahlen auch diesmal wieder enthalten, und, wie heute der Telegraph meldet, billigt Espartero diesen Schritt.

Türkei. Aus Kon stantinopel, 25. Oktober, wird dem Pariser »Moniteur«, gemeldet, daß der Großvezir und dann der Sultan den mexikanischen Gesandten, Martinez del Rio, feierlich empfangen haben, worauf lehterer am 26. Oktober sich nach Athen begeben wollte, wo er ebenfalls die Thronbesteigung des Kaisers Maximilian anzuzeigen hat.

Bukarest , 29. Oktober. Man erwartet hier, wird dem »Wanderer« geschrieben, demnächst das Eintreffen mehrerer Mit- glieder jener Kommission aus Konstantinopel, welche von der dor- tigen Gesandtenkonferenz zur Prüfung der Rechtstitel in der Kloster- güterfrage gewählt worden is und ihrerseits wieder eine Subkom- mission gewählt hat, welche sich hierher an Ort und Stelle begeben soll, um die erforderlichen Jnformationen einzuziehen. Die Ge- neralrathswahlen „nehmen die Aufmerksamkeit der Regierung in hohem Grade in Anspruch; was begreiflich is, wenn man erwägt, daß aus den Generalräthen die Hälfte der Mitglieder des Senates gewählt werden müssen.

Nußland und Polen. Von der polnishen Grenze, 2. November, berichtet die »Osts. Ztg.«. J einer Correspondenz der »Ojczyzna«- aus dem Kreise Sieradz wird die Nugzlosigkeit und Schädlichkeit revolutionärer Aufrufe unter den obwaltenden Um- ständen auseinandergesehßt und die Emigration- dringend gebeten, feine derartigen Aufrufe mehr zu erlassen und überhaupt alle öffent-