1864 / 277 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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reichischen Feldmarschall-Lieutenant Baron von Gablenz, den General bindung zu seßen, daß dasselbe nunmehr im Einverständnisse mit der der Jusfanterie und Ober-Kommandirenden in den Elbherzogthümern Universität zum Aufdau einer Turnhalle mit freiem Plah die ersten Herwarth von Bittenfeld , nahmen im Beisein des Gouverneurs), Vorbereitungen trifft.

Generals der Kavallerie Grafen von Waldersee, und des Komman- Düf seldorf / 22. November. Vor einigen Tagen fanden danten, General-Lieutenants von Alvensleben 1., die Meldungen des | nach Rheinischen Blättern Vermessungen an der Golzheimer Jnsel General - Lieutenants von Tümpling, der Majors von Tilly und statt , die mit der Errichtung der stehenden Rheinbrücke in Ver- von Quistorp entgegen, und empfingen sodann den Inspecteur der bindung zu stehen scheinen.

Jäger und Schützen, Oberst Graf Dohna. __ Köln, 22. November. Heute Vormittag ertönte, meldet die

Außerdem ließen Se. Majestät in Allerhöchstihrem Palais Sich »Köln. QZtg.« von dem Köln - Mindener Bahnhof zu Deuß ein das Offizier-Corps des K. K. österreichischen 18. Feldjäger-Bataillons weithin shallendes Hurrah. Es galt der Begrüßung eines gegen und die dékorirten Mannschaften dieses Truppentheils» durch den Com- 10 Uhr daselb| eingetroffenen Theiles des vom Kriegsschauplayte mandeur vorstellen. zurücfehrenden westfälischen Pionir - Bataillons Nr. 7, welchem ein

Morgen beabsichtigen Se. Majesiät über die beiden K. K. | festlicher Empfang zu Theil wurde. Jn Stelle des von hier nach österreichischen Infanterie-Regimenter Holstein und Coronini um elf | Schleswig abrückenden 25. Regiments wird das 7. westfälische Uhr Unter den Linden Parade abzunehmen. Infanterie - Regiment Nr. 56 hierher in Garnison kommen.

Wie alljährlich im Herbste, #0 ist auch in diesem Jahre zur Zeit Coblenz, 21. November. Jn unserer Bürgerschaft werden der Kommunal-Landtag der Kurmark hierselbst versammelt. | bereits Vorkehrungen getroffen und find auch {hon mitunter nam- Die Virilstimme des Domstiftes Brandenburg, welche Herr von | haste Beiträge zu dem Zwecke gezeichnet dem 4. Garde-Grenadier- Bredow-Jhlow vertritt, wird wegen einer Erkrankung desselben von Regiment Königin Augusta bei seiner Rückkehr vom Kriegsschau- dessen Stellvertreter, dem Domherrn, Staatsminister a. D. von | playe aus Schleswig in unsere Garnison einen festlichen Empfang Westphalen, auf dem diesmaligen Landtage geführt. u bereiten. Der Einmarsch. selbst in unsere Stadt wird , wie die

Königsberg; 99. November. Die Pillauer Eisenbahn, schreibt »Cobl. Ztg.« hört, gegen den 9 des kommenden Monats Dezember die »Ostpr. Z.«, wird für den Güterverfehr unbedingt am 1. De- | zu erwarten sein. zember eröffnet werden j ob aber die Königliche Regierung auch die Oldenburg, 21. November. Der »Weserzeitung« wird ge- Personenbefêrderung {on von dem gleichen Zeitpunkte ab gestatten | schrieben: Der Großherzog und die Großherzogin werden werde, is sehr zu bezweifeln. Am 22. Dezember soll mit Ab- nach reichlich vierzehntägiger Abwesenheit heute Abend hier wieder bruch der Steuergebäude vorgegangen werden. Jn der Nähe des eintrefsen. Nachdem im Frühjahr 1860 der durch Tod erledigte Bahnhofes bei Altpillau haben \sich viele Pillauer Private angekauft Posten eines Commandeurs des Großherzoglichen Truppen - Corps und wollen dort großartige Bauten unternehmen. durch den Generalmajor v. Fransecky aus Königlich preußischen

Gumbinnen, 19, November. Unsere Garnison wird keinen- Diensten wieder besezt worden, „ist der leytere nunmehr, gemäß der falls vor dem 4. k. Mts. nah Schleswig-Holstein abmarschiren. | bei seinem Engagement für den hiesigen Dienst gestellten Bedingung; Sie wird durch das Füsilier-Bataillon des 41. Regiments , jeyt in 4 verabschiedet und in die Königlich preußische Armee zurücgetreten. Königsberg, erseßt werden. Mit dem Abgange des Generals v. Fransecki is zugleich eine Erle-

_— Aus Stralsund wird von der »N. St. Ztg. « gemeldet, daß | digung in dem Kommando der oldenburg-hanseatischen Brigade ein- der Abgeordnete Stralsunds Rathsherr Bartels, sein Mandat | getreten. Das Kommando des Großherzoglichen Truppen-Corps ist niedergelegt habe. interimistish dem Obersten v. Welgien übertragen worden. Der

Breslau, 22. November. Aus sicherer Quelle geht der | General v. Fransecky hat am 19. d. M. von dem Offizier-Corps in „Schles. Ztg.« die Nachricht zu, daß am 29. d. M. das Z" Garde- | einer Anrede Abschied genommen und ist sofort nah Berlin gereist. Grenadier - Regiment (Königin Elisabeth) vor Sr. Majestät dem Mecklenburg. Schwerin, 22. November. Die am Sonn- Könige in Berlin Parade haben und an demselben Tage von sei- | tag hier eingetroffene preußische Haubißg-Batterie verläßt uns nem Chef, Jhrer Majestät der Königin-Wittwe, in Charlottenburg | heute wieder, wogegen, wie gemeldet, das 1. Bataillon und das bewirthet werden wird. Die Ankunft des Regiments in seiner frü- | Füsilier - Bataillon des 64. Regiments, so wie eine 12pfündige

heren Garnison Breslau wird hiernach in künstiger Woche erfolgen. Batterie heute eintreffen. Jn der Stadt sind viele Häuser mit Magdeburg, 22. November. Mit dem gestrigen Tage ist preußischen und mecklenburgischen Fahnen geschmückt. Auch zieht wie der » Magdeb. Korresp.« meldet, die verantwortliche Redaction | eine große Volksmenge den Truppen entgegen. (Meckl. Z.)

Schleswig. Unterm 3. d. is der Hauptprediger an der sutherischen Kirche zu Emden, Ober-Kirchenrath Volquards, zum Hauptprediger an der St. Johannis - Kirche der Stadt Flensburg von der obersten Civil-Behörde berufen worden.

der » Magdeburger Zeitung« aus den Händen des zum Abgeordne- ten erwählten Hoppe in -die des bisherigen zweiten Redacteurs G. Wandel Übergegangen.

In Merseburg hat sich unter Vorsiß des Staatsanwalts Freiherrn von Plotho ein Kreiscomité des Hülfsvereins für ver- Aus Hadersleben, 19. November wird gemeldet: Die Durch- wundete und kranke Krieger in der Provinz Sachsen fonstituirt. märshe der Truppen durch unsere Stadt und die neuerbaute

In der Umgegend von Erfurt is} einer Mittheilung der | Ehrenpforte dauerten ununterbrochen fort. Die österreichischen Arrier- »Magd. Ztg.« zufolge unter den Landgemeinden ein reger Wetteifer | colonnen marschiren nah Westen, um mit der Eisenbahn weiter be- erwacht, ihre Kirchen zu restauriren oder neu zu bauen. Nachdem | fördert zu werden während die Preußen längs der Ostküste marschiren. im November 1863 in Dachwig die neue Kirche eingeweiht worden, Gestern zog das österreichishe Dragoner-Regiment Windischgräß folgte im Oftober d. J. der Abschluß einer gründlichen Restauration | durch die Stadt und heute werden 4000 Preußen hier ankommen, in Elxleben und am 14. d. M. wurde die neue Kirche in Klein- | um hier einquartirt zu werden.

fahner eingeweiht, ein besonders im Aeußeren \{chöner gothischer Lübe, 20. November. Heute Mittag zog hier, berichten die Bau, dessen Kosten \sich leicht auf 30,000 Thlr. belaufen mögen. » Hamb. Nachr. «, das zweite Bataillon des Brandenburgischen FüÜsi- Ferner arbeitet man jeyt an dem Wiederaufbau der abgebrannten lier-Regiments Nr. 35 ein. Das ganze Regiment hat hier zu An- Kirche von Alach, so wie an einer durchgreifenden inneren Umgestal- | fang des Jahres vor dem Einrücken der preußischen Truppen in die tung der Kirche von Nottleben. Endlich hat auch Ringleben be- | Herzogthümer einen Monat lang fkantonnirt, das musterhafte Be- lossen, seine alte unschöne, fleine Kirche durch eine neue zu ersegen | tragen der Leute erweckte ihnen hier eine sehr freundliche und herz- und Walschleben will das Jnnere seiner Kirche einem zweckmäßigen | liche Ausnahme, man sah sie mit Theilnahme scheiden und verfolgte Umbau unterziehen. | : ihre späteren Siegesthaten mit dem größten Jnteresse. Als man

Von der Ruhr, 22. November. Gestern fand die feierliche | hier vernahm, daß dies Regiment seinen Rückweg über Lübeck neh- Eröffnung der neuen Brücke zwischen Duisburg und Ruhrort statt. | men würde, erregte diese Nachricht hier eine freudige Aufregung Und Mittag um 12 Uhr fuhr, wie der »Elberf. Ztg.« berichtet wird, eine | der Empfang des heute eingerüten Bataillons Seitens große Anzahl Wagen mit den cingéladenen und freiwillig theilneh- | der Bevölkerung“ war wirklich enthusiastish. Der Marsch menden Zeugen der Feier von Ruhrort aus dem neuen Bauwerke | vom Thore durch. die Straßen war im eigentlihsten Sinne ein zu. Auf der Brücke selbst stellten sih die Anwesenden, unter denen | Triumphzug, bei welchem die Truppen von allen Fenstern aus mit auch der Herr Ober - Präsident von Pommer - Esche und der Herr | Blumen und Kränzen förmlih überschüttet wurden, während die Chef-Präsident von Massenbach sich befand en, zusammen, und Herr früheren Quartiergeber si herandrängten, um ihrer lieben vormali- Superintendent Wortmann hielt dort die Eröffnungsrede. Eine | gen Gäste wieder habhaft zu werden. Auf dem Sammelplaÿy an- ungeheure Menschenmenge hatte \ich eingefunden, man \{chähte fie | gekommen, ließ der Commandeur das Bataillon Kolonne formiren auf 5000; diese wogte noch am Nachmittage in bewegter Stimmung | und brachte mit demselben den Bewohnern Lübes ein dreifaches umher. Die Theilnehmer des Festzuges versammelten sich nah der | Hoch, Das heute gekomméne Bataillon hält hier morgen Rasttag, Einweihung“ zum Festdiner und Abends wurde ein brillantes Feuer- | die übrigen Bataillone treffen in den ersten Tagen hier ein, bleiben werk abgebrannt. Die neue Brücke wurde mit dem heutigen Tage | aber nur je eine Nacht. dem öffentlichen Verkehr übergeben. : Sachsen. Dresden, 22. November. Heute früh gegen

Bonn, 19. November. Mit der früheren Nachricht, wonach 7 Uhr traf wie das »Oresd. Journ. « berichtet der erste Zug der Gymnasiallehrer Jgnaz Küppers von Seiten des Ministeriums | der aus Schleswig zurückehrenden K. K. öfterreihishen Trup- . mit einer Jnstructionsreise durch Mitteldeutschland für turnerische | pen hier ein. Die heimkehrenden Krieger wurden auf dem Leipzig- Angelegenheiten beauftragt wurde, ist, wie der »Köln. Ztg.« Dresdner Bahnhofe von dem Gouverneur der Residenz , einer An- geschrieben wird, als ein zweiter Schritt des Ministeriums in Ver- | zahl Offiziere namentlich der Artillerie da die Heimfkehrenden

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dieser Waffe angehörten (8pfündige Batterie Nr. 9 ‘und Kom- | fahren fort, in Oesterreich ihren Hort zu suchen; jede österreichische

mando der Corpsgeschühreserve) , {0 wie seitens - eines Musik- corps unserer Garnison mit der österreichischen Nationalhymne begrüßt. Eine im Jnnern des Bahnhofes improvisirte Küche ver- sorgte die Mannschaft mit Frübstück, während dessen das Musikcorps spielte, bis um 9 Uhr die Abfahrtsstunde \hlug. Das Publikum war in dieser frühen Morgenstunde nur {chwach vertreten. Von dem Nachmittag 2 Uhr eingetroffenen zweiten Zuge (die Spfündige Batterie Nr. 10) gilt das oben Gesagte, nur daß die günstigere Tageszeit ‘eine stärkere Vertretung der Generalität, des Offiziercorps und des Militairs unserer Garnison, so wie des Publikums herbei- geführt hatte.

Leipzig, 21. November. Das neueste (15.) Stück des Geseß- und Verordnungsblatts für das Königreich Sachsen enthält das Ge-

sey, die Aufhebung der Zinsbeschränkungen betreffend, vom

95. Oktober 1864. Dasselbe hebt in F. 1 das vom Wucher han- delnde sech8zehnte Kapitel im 11. Theile des Strafgesegbuchs auf und bestimmt in Y. 2, daß derjenige, welcher dem Gläubiger für eine Schuld größere Vortheile als die Verzinsung nach jährlich \sechs vom Hundert gewährt oder zusagt, zu einer halbjährigen Kündigung des Rertrags befugt sein solle, eine Vorschrift, welche indeß nah §. 3 auf Schuldverschreibungen, welche auf jeden Jnhaber gestellt werden, so wie auf Darlehen, welche cin Kaufmann empfängt, und auf Schulden eines Kaufmanns aus seinen Handelsgeschäften keine An- wendung leidet.

„Baden. Karlsruhe, 21. November. Das siebente Bülle- tin über das Befinden der Frau Markgräfin Wilhelm lautet: »Seit gestern Nachmittag steigerte sich das Fieber sehr merklich; zu gleicher Zeit traten Störungen im Sensorium auf, welche die ganze Nacht andauerten und auch diesen Morgen noch fortbestehen. Der Zustand der hohen Kranken is} hiernach leider sehr verschlimmert. «

Bayern. München, 9. November. Vom Staatsministe- rium des Handels und der ¿ffentlichen Arbeiten ist wie die »Bayerische Ztg. « meldet -— unter dem 8. d. folgende Entscbließung ergangen :

»Bei den im Laufe des vorigen Monats unter Antheilnahme Bayerns zu- Berlin stattgehabten Verhandlungen über die Erneuerung, resp. Fort- dauer des Zollvereins ist es mit Rücksicht darauf , daß der fünftige auf Grundlage des preußisch - französischen Handelsvertrags vereinbarte Zoll- vereinstarif auf die Erzeugnisse aller anderen Länder gleichmäßig angewen- det werden soll, allseitig für wünschenswerth bezeichnet worden, daß die Han- delsbeziehungen des Zollvereins zu der Schweiz vertragsmäßig festge- stellt seien, bevor der neuc Tarif ins Leben tritt, und daß zu: diesem Be- hufe die Regierungen von Bayern , Württemberg und Baden mit der Schweiz in Verhandlung treten möchten. Bei diesen Verhandlungen wird im Allgemeinen als leitender Gesichtspunkt zu dienen haben, als Ge- genkonzession vertragsmäßig von, der Schweiz nicht nur die von derselben in dem jüngst abgeschlossenen Handelsvertrage mit Frankreich an dasselbe gemachten Qugeständnisse gleichmäßig zu erhalten, sondern dem Zollvereine auch weitere für wünschenswerth zu erachtende Verkehrserleichterungen zU sichern, wobei der Grundsay der beiderseitigen Behandlung der gegen- seitigen Ein - und Ausfuhr auf dem Fuße der meistbegünstigten Nation (jedoch unbeschadet derjenigen Beschränkungen / welche dieser Grundsaß durch die noh in Aussicht genommenen Verhandlungen mit Frankreich zu Gunsten Oesterreichs erfahren dürfte) selbstverständlich wie in Frank- rei zuzugestehen sein wird. «

Um nun für die in Rede stehenden Verhandlungen das erforder - liche. Material vorbereiten zu fönnen, wurden die Handels - und Fabrikräthe aufgefordert allenfallsige Wünsche und Anträge, welche im Juteresse der bayerischen Jndustrie zu berücksichtigen sein würden, unverweilt mit der erforderlichen Begründung einzureichen.

_ 92. November. Der Bischof von Speyer hat in der Angelegenheit , betreffend die Errichtung ciner theolo- gischen Lehranstalt in Speyer, gegen die inhibirende Verfügung des Kultusministers Rekurs an den König eingelegt, ist von dem- selben aber, telegraphischen Berichten zufolge, abschläglich beschieden worden, da, wie es in diesem Bescheide heißt, das Vorgehen des Ministers den Grundsäßen der Landesverfassung vollständig ent- \sprehe. Da ein weiterer Grund zum Aufschube der getroffenen Maßregeln nicht vorliegt, #0 wird die Lehranstalt definitiv geschlossen werden.

Hesterreich. Wien, 99 November. Die heutige »Gene- ral-Korrespondenz aus Oesterreich« bezeichnet, telegraphischen Milt- theilungen zufolge, die Mittheilung preußischer Blätter, daß Oester- rei sich der ‘angeblichen Anschauung Preußens) wonach das fernere Verbleiben der Bundestruppen in Holstein und Lauenburg über- flüssig geworden sei angeschlossen habe, als jeder Begründung ent- behrend.

In der heutigen Sihung des Herrenhauses trat man in die Âdreßdebatte ein. Graf Auersperg wünscht, dem »Wolffschen Bur. « zufolge, in den Passus, betreffend Ungarn, die Bereitwillig- keit des Herrenhauses zum Entgegenkommen und zur Mitwirkung besonders betont zu sehen. Der Redner is mit der Politik der Re- ierung i f d die Herzogthümer nicht ein-

ä eim Zusammengehen mit Preußen. Graf Rech ber g äußere Politik gegen die erhobe- nen Angriffe und sa Die deutschen Mittelstaaten

Regierung wird an diesem Bündnisse festhalten. Das Verhält- niß zwischen Oesterreich und Preußen berührend, erklärte Rechberg: Oesterreich bedarf ebensosehr der Allianz Preußens, wie Preußen jener Oesterreichs früher war diese Ansicht leider nicht geltend. Die. Folge davon war für Oesterreich der Feldzug im Jahre 1859, für Preußen der Verlust Neuenburgs und der Verlust seiner Bedeutung als Großmacht, für Deutschland cndlich seine Streichung aus der Liste der Großmächte. Alles dies, sagte Rechberg schließlich, zeige die Nothwendigkeit des Zusammengehens Preußens , Oesterreichs und aller deutschen Regierungen. Er verkenne aber dabei nit, daß ein Zusammengchen mit Preußen nur auf dem Boden des deutschen Bundes und des Rechtes mögli sei. Schließlih wurde der Ent- wurf zur Adresse nach dem Antrage der Kommission angenommen.

Die bisher bekannt gewordenen Einzeichnungen auf das neue Anleben belaufen sich auf 46,581,800 Fl. i

Venedig, 18. November. Die Nachrichten aus Friaul lauten günstig. Seitdem General Kriezmanih den Befehl übernommen und eine einheitliche Leitung in Verfolgung der Bande gebracht worden, scheint dieselbe ganz vershwunden. Sollten sich noch Reste derselben im Gebirge befinden, #o müssen sie bald vernichtet sein.

Trient, 21. November. Die »Gazetta« meldet aus Verona, daß es dortiger Polizei gelungen sei; die Bombenwerfer zu entdecken. Bei cinem Südbahnbediensteten wurden fertige Bomben , gleich den geworfenen, \o wie das nöthige Material entdeckt. Derselbe wurde sammt Mitschnldigen verhaftet.

Großbritannien und Frland. London, 21. November. Der Herzog von Nemours und die Prinzessinnen Marguérite und Blanche von Orleans haben der Königin auf Schloß Windsor einen Besuch abgestattet ; sie verweilten dort von Freitag bis auf den Sonnabend.

Lord Derby is jeyt als genesen zu betrachten, doch ist als Folge des ungewöhnlich heftigen Gichtanfalls noch eine große Körper- \chwäche zurückgeblieben.

Im Laufe der vorigen Woche haben zwei preußische Kriegs- chiffe, die Korvette »Victoria« und die Brigg »Mosquito«, auf der Rhede von Yarm outh Zuflucht vor dem stürmischen Wetter gesucht. Sie waren auf dem Wege von Kiel nach Madeira, und haben inzwischen ihren Cours wieder aufgenommen.

In Hull ist man wegen des Schicksals des Schraubendampfers » North-Eastern«, eines Fahrzeuges von 600— 700 Tonnen, besorgt. Die letzte Nachricht, welche man von ihm erhalten hat, geht dahin, daß er vor vierzéhn Tagen von Danzig abgegangen ist, um nah Hull zurückzukehren j und bis Freitag Abend ist den Eignern nohch kein Telegramm zugekommen , daß das Schiff den Sund passirt habe, wie es in der Regel innerhalb zweier Tage nah der Abfahrt von Danzig der Fall is, Man muß leider annehmen , daß der » North-Eastern« in der Ostsee verloren gegangen ist. Er hatte eine Bemannung von etwa zwanzig Leuten und wahrscheinli einige Passagiere an Bord.

Frankrei. Pari ®, 92, November. Der »Moniteur« -ver- öffentlicht Nachrichten aus Algier, denen zufolge die Unterwerfungen sich vermehren. Die Truppen führen mit Erfolg ihre Operationen fort gegen die südlichen Tribus. Die Lage des- Tell flößt feine Unruhe mehr ein.

Man meldet über Marseille den 21, November aus Nizza, daß der Großfürst Thronfolger von Rußland mit einer russischen

" Esfadre die Küsten Jtaliens besuchen werde. Er hat die französische a) 3

Garnison in Nizza Revue passiren lassen. Der. Bischof von Tri- poli, Sibour, ist gestern in Antibes gestorben.

NRußlaud und Polen. Sk. Petersburg, 20. Novem- ber. Die »Deutsche- Pet. Ztg. « meldet unter »amtliche Nachr. «: Dienstag, den 15. November, wurde Graf Redern, außerordent? [licher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Majestät des Königs von Preußen y dem Großfürsten Konstantin Nikolaje- wit \ch vorgestellt und hatte die Ehre, Sr. Kais. Hoheit die Insignien des Schwarzen Adler - Ordens zU überreichen , welche Se. Majestät der König von Preußen dem Großfürsten Konstantin Nikolajewits{ch übersandte.

Amerika. New-York, 10. November. Zum ersten Male seit dem Beginne der Campagne berichten südstaatlihe Blätter, die Truppenmacht Lee's halte der Armee Grant's numerish die Waage. Die Konfsöderirten haben in der Nähe von Petersburg eine Rekog- noszirung versucht, mußten sich aber nach mehrfachen Scharmügzeln zurückziehen. Sheridan steht noch am User des Cedar Creek und beabsichtigt die Occupation Lynchburgs. Early hält noch in New- market Posto. Forrest hat Johnsonville in Tennessecee am 3, Oktober eingenommen, drei Kanonenboote, acht Transport» chiffe nebs|t ihrer Bemannung; viele Geshühe und Vorräthe sind in seine Hand gefallen j die nordstaatlihe Besagung hatte den Plaÿ bereits vorher geräumt. Mittel-Tennessee soll zum größten Theile im Besiße der Könföderirten sein, General Blunt