1864 / 282 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3298 machen. Die desfallsigen Rorbereitungen, für welche einstweilen die vorhandenen Taxationen maßgebend sind, werden rücksichtlich der zu den Kreisen Sangerhausen und Worbis gehörenden Gebäude durch die dortigen Kreis-Direftoren nach näherer Instruction des zuständi- gen General-Direktors ausgeführt. Für den Kreis Nordhausen wird dagegen nach den Vorschriften des Revidirten Reglements der Land- Feuersozictät des Herzogthums Sachsen ein Kreis - Direktor nebst einem Stellvertreter erwählt und durch diesen Direktor das Uteber- leitungsgeschäft bewirkt.

Nichtamtliches.

Preuß en- Graudenz, 25. November. Gestern wurde vom Magisirate die Wabl cines Direktors sür die hiesige Realschule, diebekannt, lih in ein Gymnasium umgewandelt werden soll, vollzogen. Die Wah fiel dem »Danz. Dampfb.« zufolge auf den Gymnasiums in Spandau Prorektor Hagemann. rat wird einstweilen noch von Direktor Jacobi versehen.

Gnesen, 26. November. - Heute ist hier das Füsilier-Bataillon des 6. Pommerschen Infanterie - Regiments Nr. 49 mit dem Regi: ments-Stabe eingerüt und beim Einmarsch in die Stadt vom Magistrats-Vorstande begrüßt worden; morgen rüdckt das erste By taillon ein.

Samter, 24. November.

Das Direkto:

Kreis Nordhausen zu bestellende Kreisdireftor er-

Der für den Beständen des eiser-

hält für das Ueberleitungsgeschäft eine aus den nen Fonds der Hohnsteinschen tion, welche der Oberpräsident der

Sozietät zu berichtigende Remunera- Fn festzustellen hat.

Auf dem am 19. d. M. hier ab gehaltenen Kreistage hat, der »Bromberger Qtg.» zufolge, de Umstand, daß vier polnische Gutsbesißer, Prozeß in Berlin verwickelt sind und, Haft entlassen, den Verhandlungen in feine Einladung zum Kreistage erhalten hatten und die von ‘den: selben an Andere übertragenen Vollmachten vom Landrath ali F ungültig zurüfgewiesen wurden, zu lebhaften Erörterungen Veran F lassung gegeben. Der Landrath rechtfertigte diese Zurückweisung durch Berufung auf §.- 13 des Geseges vom 23. Juli 18417, welcher lautet: » Die Suspendirung der ständischen Ret | tritt gegen Diejenigen ein, gegen welche die gerichtliche Untersuchung F wegen Verbrechen anhängig gemacht ist, die das Gese mit entehren 3 den Strafen belegt hat. Die polnischen Kreistagsmitglieder bestritt j die Anwendbarkeit dieses, wie sie meinten, durch dic Verfassung auf gehobenen Geseyes und beriefen sich auf die angeblich in ähnlichen F Fällen von anderen Landräthen und noch höheren Behörden geübt Praxis. Da der Landrath ungeachtet dieser Präccdenzfälle bei seine Y Ansicht von der Ungültigfkeit der ertheilten Vollmachten verhartty E so beantragten die polnischen Kreisstände, daß die Kreisversammlung L durch Abstimmung entscheide, ob sie sid als beschlußfähig betrat, F oder nicht. Die Persammlung entschied sich mit Stimmenmehrheit F für die Beschlußunfähigkeit. Dessen ungeachtet erklärte der Landrath} daß er die Berathung fortsegen werde für den Fall, daß der Hen Minister seine Ansicht bestätigen sollte. Nach dieser Erklärung ließa L die polnischen Kreisstände einen Protest im Protokoll verzeichnen unt verließen größtentheils den Saal. Es blieben außer den deutsche E Kreisständen nur diejenigen Polen zurü, welche von abwesenden

Mitgliedern Vollmachten erhalten hatten, indem sie es für ihre Pflicht

ertlärten, das Jnteresse derselben wahrzunehmen. Die Versammlunj

Tagesordnung über.

Die Juteressenteu der Hohnsteinschen Sozietät, welche in die Ver- bände der Feuer-Sozietät des platten Landes des Herzogthums Sachsen, resp. der Magdeburgischen Land-Feuer-Sozictät in Gemäß- heit des §. 5 bis zum 31. Dezember d. J», ihren Uebertritt erklärt haben, baben für die Aufnahme keine besonderen Kosten zu bezahlen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.

Gegeben Berlin , den 93. November 1864.

welche in den Hochverraths obgleich einstweilen aus da Moabit beiwohnen müssen,

(L: 8/) I&G ilhelm.

Graf zu Eulenburg.

BYtinifterium für Handel, Gewerbe und óffentliche rbeiten.

Bekanntmachung.

Zu Wipperfürth im Regierungsbezirk Cöln und zu Hüles- wagen im Regierungsbezirk Düsseldorf werden am 1, Dezember cer. Telegraphen-Stationen mit beschränktem Tagesdienste (cfr. §. 4 des Reglements für die telegraphische Korrespondenz im Deutsch-Oester- reichischen Telegraphen- Verein) eröffnet werden.

Berlin, den 28. November 1864.

Königliche Telegraphen - Direction. Chauvin.

ging hierauf zur : Halle a. S., den 98. November. Die Truppen unserer Gat nison werden, wie die »N. Hall. Ztg.« \chreibt, wahrscheinlid früher nach den Elbherzogthümern ausmarschiren, als bisher be stimmt war. Gestern ist bereits eine Compagnie vom 2. Bataillo 66. Regiments hier eingetroffen und hat sofort die Wache auf de Strafanstalt bezogen, und es heißt, daß die übrigen Compagnie} heute nachfolgen werden. Die beiden Bataillone des 36. Regiments V welche bisher die hiesige Garnison bildeten, sind marschfertig und : erwarten nur noch den Befehl zum Ausrüccken, dem man im Laus} des heutigen Tages entgegensiebt E

Köln, 28. November. Die durch den bevorstehenden Abgan des Direktors Herbst in Erledigung fommende Stelle eines Direftori} des Friedrich-Wilhelms-Gymnasium® wird, wie man der » Köln. Zee E mittheilt, dur Dr. Osfar Jäger, zur Zeit Rektor des Progymnasiuni} zu Mörs, beseht werden. Demselben Blatte zufolge is seit cinige Tagen der Dom \fowohl auf der Südseite als auf der Nordseite von allen Baugerüsten gänzlich befreit und kann sonach der Beschauer den Anblick des herrlichen Bauwerkes ohne jede Störung genießen. E

Elberfeld, 29, November. Jm Zusammenhang mit det Nachrichten , welche uns seit vorgestern aus Berlin zugehen, könne wir, {reibt die »Elb. Ztg.-, mittheilen y daß die bereits angeordneten / Ausschreibungen von Pferde - Verkäufen in Blättern unsert beiden Provinzen wieder zurückgezogen worden sind. :

Barmen, 26. November. Gestern Abend berieth cine zweit} Gencral - Versammlung die Gründung einer ev angelisch-kird : lihen Stadtmission in Barmen. Es fkonstituirte sich, wie di} » Barmer Anzeiger« meldet , ein Verein , welcher dur Hausbesuch(} Bibelstunden, Verbreitung christlicher Schriften, Sonntagsschulen un} materielle Unterstügung si der geistig und leiblich Armen unser Stadt anzunehmen gedenkt. An diesen Thätigkeiten sollen die Ver einsglieder selbst, soweit sie Zeit, Fähigkeit und inneren Beruf daj! haben, sich betheiligen. Doch sollen auch eigene besoldete Arbeitt angestellt werden. Was die firchliche Stellung des Vereins anlang! so bekennt er sich zu den Grundsäyen - der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland, an welche er sich auch als QJweigverein, jedoch mi! selbstständiger Verwaltung und Thätigkeit anschließt.

Vor einigen Tagen isst an den Handelsminister eine Petitio! abgesandt worden, welche um Errichtung einer Bankkommandite il Barmen bittet. Die »Elbf. Z.« sagt zur Unterstügung dieses Ot sus: Für die Zukunst der Stadt Barmen jeßt einen eigene Kreis bildend immer mehr ausgestattet mit allen Bedingung!

Oas 43. Stück der Geseßsammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält unter.

Nr, 5964. die Bestätigungs-Urkunde , betreffend den sechsten Nach- trag zu dem Statut der Magdeburg-Halberstädter Eisen- bahngesellshaft und einen Nachtrag zu dem derselben unterm 10. März 1851 ertheilten landesherrlichen Pri- vilegiuun Vom 14. November 1864, und unter die Verordnung, betressend die Auflösung der Feuer- sozietät des. platten Landes der Grafschaft Hohnstein und Verschmelzung derselben mit der Feuersozietät des platten Landes ‘des Herzogthums Sachsen, resp. der Magdeburgischen Land - Feuersozietät. Vom 23. No- vember 1864.

Berlin, den 30. November 1864.

Debits-Comtoir der Gesehsammlung.

Ministerium der geistlichen , Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten.

Der praktische Arzt 2c. Dr. Sigismund Bernhard is zum Kreis-Physikus des Kreises Löwenberg ernannt worden.

Berlin, 99. November. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Kaufmann S. Simundt zu Berlin zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm ver- liehenen St. Stanislaus-Ordens zweiter Klasse, sowie dem Kauf- mann und Besizer des Bades Wittekind, Heinri ch Albert T hiele zu Halle a. S. zur Anlegung des von des Herzogs von Sachsen - Altenburg Hoheit ihm verliehenen Ritterkreuzes zweiter Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausorden®) die Erlaub- niß zu ertheilen.

ey

ersten Oberlehrer dez F i

| in Begleitung der Prinzessinnen Friederike und | nah Goslar

if Ï halten wurde.

| gemäß ist } wird ihre | fällt den 3 Mitgliedern | cin Landrath

Ï der lauenburgische Landtag versammelt, Ï sammen.

Ì Sonnabend auf Sonntag Nachts

3299

eines großen Centralpunktes des Verkehrs und den Jnstituten zur Kereicherung der Kenntnisse : als Knotenpunkt verschiedener Bahnen) siy eines Handelsgerichte®, eines Landraths-Amtes, ciner Real- hule 1. Ordnung, einer höheren und niederen Gewerbeschule, eines vollständigen Gymnasi (vom 1. Oftober 1865 ab), würden sich bei Gewährung dieses Gesuhs immer günstigere Auspizien eröffnen. Hannover, 98. November. Jhre Majeïtät die Königin ist Marie heute Morgen

(N. H. Ztg.) Stade, 25. November. Der Provinzial-Landtag | seit gestern versammelt, nachdem am 29. Rittertag ge- | Der Hauptgegenstand der Tagesordnung ist die Re - | organisation der Landschaft. Den Anträgen der Kommission das Drei-Kuriensystem angenommen, die Ritterschaft - Virilstimmen nun auf eine Kurie beschränken, die zweite zu verstärkenden Städten zw die bisher nur durch drei Landräthe vertreten waren, die dritte wird aus dem nicht ritter- schaftlichen Gruhndbesig gebildet. Der ständige Ausschuß soll aus je der drei Kurien und dem Präsidenten bestehen; zwei jener Mitglieder geben aus der Wahl der Kurie hervor, dazu tritt der Ritterschaft, der Landrath von Stade als Vorstand der Städtekurie und der Vorstand der dritten Kurie. Lauenburg. Rayeburg/ 94, November. Gestern wak aber nur sehr kurze Zeit bei- nur Bericht über die Sendung die Art und Weise berathen, wie man das Land am Besten von Uebernahme der Lasten befreien fönne. Holstein. Das Schloßin Ki el, welches im Jahre 1838 der Prin- zessin Wilhelmine bei ihrer Vermählung mit Herzog Karl von Schleswig- Holstein-Glücksburg als Wohnsiy überlassen, und von dem fürstlichen Paar in der Regel in den MWintermonaten zuleht 1863 be- nuyt wurde y ist jeßt gegen ein derzeit stipulirtes Aequivalent von

abgereist.

Mie es heißt, ist wesentlich

nah Berlin erstattet, und

„Rußland, Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz von

187,500 Mk. Bko. an die Landesregierung zurügeben. Das Mo- hiliar des Schlosses ist bereits nah Schleswig abgeführt und man | erwartet in nächster Zeit die förmliche Uebernahme des Schlosses durch die Herzogliche Landesregierung für den Staat.

Schleswig. Diesen Morgen, wird dem »Alt. Merk.« aus Flensburg unter dem 24. November geschrieben, rüdte das erste Bataillon des Garde-Grenadier-Regiments » Königin Augusta« nach intägiger Rast nah Süden. Heute wird ein Bataillon des vierten Garde-Regiments bier erwartet, welches zwei Tage bleiben wird. Heute Mittag rüdte ein Garde-Kürassier-Regiment mit voller Ba- gage und flingendem Spiel, vom Norden fommend, in die Stadt j - selbiges zog sofort weiter nach Angeln. Gleichfalls sind blaue Husaren eingezogen j diese Truppen vertheilen sich über Angeln. Ein Theil des Garde-Grenadier-Regiments » Königin Elisabeth« fommt gleich- falls heute an und - bezieht Quartiere im Norden der Stadt.

r. Ponton , Eigenthümer und Herausgeber der „Flensburger Zeitung“, beabsichtigt seine Druckcrei und Zeitung zu verkaufen j der geforderte Kaufpreis soll 30,000 Mrk. Crt. betragen.

Nach ciner Mittheilung in dem City - Artikel der »Timeds hat eine deutsche Actien - Gesellschaft der Direction der südschleswigschen Eisenbahn-Gesellschaft sehr günstige Anerbietungen wegen Ankaufs der südschleswigschen Eisenbahn gemacht. f

Hamburg, 98 November. Mit Extrazügen sollten von 12 Ubr an bis zum Mittwoch Regiment , das 4. Garde» : das 9, Garde-Grenadier-Regiment » Königin Elisabeth « / das 3. Garde - Regiment zu Fuß, die sehspfündige und die vierpfündige Garde - Batterie nebst den Regiî- ments-Stäben und den Stäben dec kombinirten Garde-Brigade, der fombinirten Garde-Division und derx fombinixten Infanterie-Brigade von hier resp. nach Berlin und Spandau befördert werden. Allein als die voraufgehenden Fouriere der Garde-Hufaren vorgestern Nach-

mittag {on den Zug zur Abfahrt bestiegen hatten, fam plößlich

Gegenbefehl. Die Fouriere mußten wieder aussteigen und sind nun Mittwoch ab-

diese Züge bis auf drei, welche Übermorgen und am 2 )

gehen sollen, den » Hamb. Nachr. « zufolge, alle sistirt. Heute

Nacht; morgen Nachmittag und übermorgen früh treffen drei Extra-

züge mit dem 61. preußischen Infanterie-Regiment von Spandau 9a

hier ein. i 98, November. Jhre Majestät die

Sachsen. Weimark/ _Nove j Königin Augusta von Preußen ist gestern zu einem Besuche

am Großherzoglichen Hofe hier angekommen.

Coburg, 26. November. Die vor ‘einigen Jahren erfolgte Aufhebung der den Zinsfuß beshänkenden Geseye hat hier keine erfreulichen Folgen nach sich gezogen. Fast jede zur ge- richtlichen Behandlung gelangte Ueherschuldung zeigt, daß es hier viele Leute giebt, woclche die Geldverlegenheiten Anderer zu benußen wissen und Geld zu \0 hohen Prozenten verleihen daß sie dadurch zu deren Verarmung wesentlich beitragen. Die Fälle sind nicht selten, wo 50, 100 und noch höhere Prozente L.

Ia:

bt ee November. Heute Nachmittag Palais Seiner “Hoheit

Morgen 34 Uhr das Garde - Husaren -

Grenadier-Regiment » Augusta «

Seffsen. Darmsta ] findet j wie die »Darmst. Zkg. meldet , im

des Prinzen Karl die heilige Taufe der jüngsten Prinzessin, Tochter Seiner Hoheit des Prinzen Qudwig, statt. Die Prinzessin erhält die - Namen Elisabeth Alexandra Louise Alice. Taufpathen sind Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Karl , die Großherzogin von Baden, Großherzogin von Mecklenburg, Prinzessin von Wales, Prinzessin Helena von England , Seine Majestät der Kaiser von Preußen- Prinz Alfred von England, Ihre Alexander und Wilhelm von Hessen. Hesterreich. Wien,

Hoheiten die Prinzen

98, November. Zur Rückkehr der Truppen, meldet der »Wanderer«, war der Bahnhof der Station, so wie dessen nächste Umgebung gestern auf das festlihste herausge- pugt. Am Portal des Bahnhofes, der Einfahrt gegenüber, war cinc von Reisig und \{chwarzgelben, rothweißen und blauweißen Fahnen umshlungene Inschrift: » Hoch den tapfern Kriegern angebracht.

i Bahnhof geschlungen, und in den-

Guirlanden waren rings um den selben befanden sich sämmtliche österreichische Wappen von grünen war - der Ausgang der Bahn-

Kränzen umrahmt. Ebenso

halle dekorirt. Das Portal desselben trug zwei mächtige Fahnen der Nordbahn. Präzise 11 Uhr 45 Minuten brauste der von einer reich mit Fahnen in verschiedenen Farben j Blumen und Kränzen geschmückten Lokomotive gezogene Separatzug, aus mehr als dreißig Waggons bestehend, in den Bahnhof ein. Die harrende Menge brach in »Vivats« aus, was von den anfommenden Soldaten mit » HurrahS« und »Eljens« erwidert wurde. Der angekommene Transport bestand aus dem ersten Bataillon Prinz Holstein unter Führung des Generals von Thomas und General-Majors von Rottmann. Die zahlreichen Stabs- und Ober - Offiziere der Wiener Garnison, welche sich am Bahnhofe cingefunden hatten, begrüßten die Angekommenen. Unter den Personen des Civils befanden \ich viele, die ihre Bekannten, ihre Söhne und Brüder wiedersahen. Unter klingendem Spiel und unter lauten Vivat - und Eljenrufen von beiden Seiten zogen die Angekommenen vom Bahnhofe ab , die eine Hälfte nach Leos poldau , die andere nah Kakran woselbst sie cinquartirt wurden. Die ganze Mannschaft war bereits mit der Schleswig - Holstein- Medaille dekorirt. Nachmittags 2 Uhr kam der zweite Separat- Militairzug mit dem zweiten Bataillon Prinz Holstein in Florids-. dorf an. Der Empfang war ein eben \o enthusiastischer , als er es Vormittags gewesen wak. Mit dem gestrigen Prager Frühzuge sind die Quartiermacher der Jäger-Bataillone und des Regiments König der Belgier hier eingetroffen. Die Dekorirung des Nordbahnhofes

wird bereits mit allem Eifer betrieben.

Schweiz. Bern, 26. November. Die von dem eidgenössi- schen Staatsanwalte Migy ausgearbeitete Anklageaîte gegen die Genfer August - Angeklagten stellt Altstaatsrath Dr. Fontanel in die erste Linie der Angeklagten und dann erst folgt der bekannte John Perièr. »Von allen Personen, welche an den Ereignissen dom 22. August betheiligt sind«, heißt es in der Anklageakte, »hat Keiner eine so thätige und éingreifende Rolle gespielt, als Dr. Fon- tanel. Von einer Botschaft seiner Freunde j die ihm nach Carouge gesandt worden War, nach Genf gerufen, nahm er daselbst sofort nach seiner Ankunft eine Stellung als

Chef ein.«

Großbritannien und Friand. London, 26. November. Vergangene Nacht i} in Dockhead, auf der Südseite Londons, in ciner Fabrik und Werft von Barry Brothers, eine Feuersbrunst aus- gebrochen, die bald riesenhaste Dimensionen annahm und einen Schaden von 250,000 Pfd. St. angerichtet hat, aber in diesem Augenblick noch nicht bewästigt ist und wahrscheinlich noch Tage lang fortglimmen wird. Da die Brandstätte im Herzen einer dichten Fabrik- und Dock- und Magazin-Gegend steht, machen die hiesigen Cöschanstalten große Anstrengungen, um des Feuers vollkommen Herr zu werden.

Das Schiff Verdacht stand, Bord zu haben), aus London (von Morgen abgesegelt.

Heute Nachmittags

Amtswohnung. lehten Postdampfer

»Great Western« in Liverpool, welches im Rekruten für die föderale amerikanische Armee an wurde am Donnerstag Abend durch ein Telegramm

Y ,

der Regierung) n Freiheit geseht und ist heute

war Ministerrath in Lord Palmerstons Mit dem ist der Verfassungsentwurf für die projektirte Conföderation von British-Amerika von Quebec hier eingetroffen. Es ist ein langes Aktenstü, welches 69 Paragraphen in sich schließt. Regierung und Parlament sollen / \o weit die Verhältnisse es gestatten; nach dem Vorbilde Englands fon- stituirt werden. Das Parlament wird - aus dem Unterhause und dem gesehgebenden Rathe bestehen, welcher leßtere dem englischen Oberhause entsprechen soll. Die Mitglieder dieses Rathes wée den von der Krone (unter dem großen Siegel der Generalverwaltung) auf Lebenszeit ernannt. Als Basis für die Vekïtretung im Unterhause dient die durch zehnjährigen Census festzustellende jeweilige Bevölkerungszahl. Dieser entsprechend hatte Obercanada gegenwärtig 82, Untercanada 65, Neuschottland 19, Neubraunschweig 19, Neufoundland 8 und Prince- Edwards-Insel 5 Vertreter zu \hicken. Die Dauer des Parlaments