1864 / 287 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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der Kavallerie Grafen Waldersee, den Königlichen Gesandten, General- Major von Roeder, und den Polizei-Präsidenten von Bernuth. “Um 5 Uhr fand bei Jhren Königlichen Majestäten das Fa- iendiner statt. : Fs | E 5. B ller Ihre Majestät die Königin hat gestern die Fürstin von der Lippe mit ihren beiden Töchtern empfangen. Königsberg, 3. Dezember. Hier is , wie aus der » Oftpr. Ztg.ch« ersichtlich, eine Adresse an Se. Majestät den König im Um- lauf, welche neben dem Danke für den glorreich beendeten Krieg zugleich Wünsche hinsichtlich einer innigen Verbindung Shleswig- Holsteins mit Preußen ausspricht. L Danzig, 3. Dezember. Jm Austrage des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten in Kopenhagen sind, wie das »Dampf- boot« meldet, die preußischen Eigenthümer von solchen Schiffen und Ladungen, die im dänischen Kriege aufgebracht worden sind, durch das dänische Konsulat hierselbsi benachrichtigt daß ihnen {owohl Schiffe wie Ladungen in Kopenhagen wieder ausgeliefert werden sollten, sobald sie daselbst persönlich oder durch Bevollmächtigte ihr Eigenthumsrecht daran nachgewiesen haben s Graudenz. Unter den Zöglingen des hiesigen katholischen Schullehrerseminars ist wie dies vor einigen Jahren der Fall war, dem »Graudenzer Geselligen« zufolge, eine Augenentzündung ausgebrochen. Jn Folge dessen hat man das Seminar vorläusig bis zum 7. Januar geschlossen und die Zöglinge nach Hause geschickt. "Thorn, 1. Dezember. Jn der gestrigen Stadtverordnetensihung wurde in Betreff des Baues einer neuen Pfahlbrüccke über die Weichsel der Beschluß gefaßt, die Seitens des Staats in Aussicht gestellte Bauhilfe von 35,000 Thlr. im Wesentlichen unter den von der Regierung gestellten und früher abgelehnten Bedingungen anzu- nehmen. Darnach haben die städtischen Behörden sich, der » Danz. Qtg.« zufolge, entschlossen, der Königlichen Regierung die: Anerbie- tung zu machen: die Baubeihilfe unter der Verpflichtung anzunehmen, sowohl die Brücke zu erhalten, als au wieder herzustellen, aber nur so lange, als das ihre finanziellen Mittel gestatten. Im Falle, daß die Kommune die Brücke nicht mehr herstellen kann, zahlt sie an den Fiskus die gewährten 35,000 Thlr. zurü. Auch will die Kommune ihr bisher geübtes Recht, auf das von Kähnen, Trasften 2c.

erhobene Durchlaßgeld verzichten, wenn der neu festzustellende Brülken- geldtarif für die Brüdckenkasse ein Entgelt für das Oeffnen der Brücke,

wenn Kähne durch dieselbe passiren, feststellt. i Strasburg in Westpreußen, 3(). November. Am Mon-

tage hat uns nunmehr auch der Rest des seit dem vergangenen Jahre zur Bewachung der Grenze hier verwendeten Militairs verlassen, indem, nah Meldung des » Elb. Anz.« die beiden legten Compagnieen des 45. Jnfanterie-Regiments in ihre frühere Garnijon Graudenz zurückgekehrt sind.

Breslau, 2. Dezember. Jn der Nacht von gesiern zu heute, meldet die »Schlesische Ztg.«, ist im Herzoglichen Schloß zu Sibyllen- ort ein Einbruch in die Silberkammer verübt und diese fast voll- ständig aus8geplündert. / Erst heute früh wurde der Einbruch entdeckckt. Nach den bis jeßt angestellten Recherchen wird das Objekt des Dich- stahls auf 30,000 Thlr. geschäßt. Es besteht aus einer großen Menge silberner Teller, Messer und Gabeln. Dem hiesigen König- lichen Polizei-Präsidium is von dem Einbruche sofort Anzeige ge» macht worden. ;

4. Dezember. Morgen rückt das 1ste Bataillon Zten Schlesischen Grenadier - Regiments Nr. 11 nah den Elbherzog- thümern ab. Wie die »Prov. Ztg. f. Schles. « erfährt, kommen der Stab und zwei Bataillone nah Flensburg und ein Bataillon dieses Regiments nach Ecfernförde in Garnison.

Landeshut, 99 Novembèr. Am 24. d. M. wurde dur den Provinzial-Schulrath Dr. Scheibert der Direktor der hiesigen Realschule, Dr. Jani} ch/, in sein Amt eingeführt.

Gnadenberg, 2. Dezember. Heute in früher Morgenstunde vollendete , wie diè »Prov. Ztg. f. Schles.« meldet , der weit über die Grenzen der Provinz Schlesien gekannte, hochgeachtete Königliche Major a. D. , Ritter vieler hoher- Orden, Graf Magnus von Schlieffen, auf seinem Schloß Groß-Krausche, nach langer, sehr \{werer Krankheit, 69 Jahre alt, sein Leben.

Magdeburg, 2. Dezember. Das 2. Magdeburgisce Infanterie - Regiment Nr. 27) feiert am 31. 1865 sein 50jähriges Bestehén. Um diese Feierlichkeit dur die Ge- genwart der früheren Regiments - Kameraden zu erhöhen, hat das Kommando des Regiments im Namen des Offiziercorps alle Herren Offiziere, Aerzte und Zahlmeister eingeladen, welche dem »ausländi- hen Jäger - Bataillon von Reiche« und dem »Infanteriecorps des Hellwigschen Freicorps«, #o wie dem aus beiden Truppentheilen ent- standenen 2. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 27 angehört

haben , zu dem genannten Tage eingeladen. Die eventuellen Zu- sagen sind bis spätestens den 15. Januar f. J. an das Regiments®- ‘Kommando einzusenden, damit dann die weitere Festdisposition den Herren Theilnehmern zugesandt werden könne.

Halle, 3. Dezember. Heute ist das 3. Bataillon 36. Re-

März

ausmarschirt, um dem in den nächsten Tagen einrückenden 2. Ba- taillon 66. Regiments Play zu machen. Das Bataillon wird, der »N, H. Ztg.« zufolge, auf den umliegenden Dörfern einquartiert, | bis zu dem Tage, wo es mit dem 1. und 2. Bataillon nach seiner neuen Bestimmung in den Elbherzogthümern abgeht.

Die Königliche Regierung zu Merseburg hat unter dem 5. v. Mis. verfügt, daß es verboten ist, Colporteure zum Ver- | faufen der Bücher u. \. w. auf dem Lande herumzuschicken. Aserlohn, 3. Dezember. Vorgestern feierte unsere Stadt das 50jährige Jubelfest der Märkischen Bibelgesellschaft in | würdiger Weise durch Gottesdienst in der reformirtèn Kirche, nach- dem dasselbe am Abend zuvor von den Glocken sämmtlicher evan- | gelischen Kirchen eingeläutet worden war. / | Köln, Z. Dezember. Jn gleicher Weise, wie gestern Mittag

fanterie - Regiments Nr. 25 von hier abmarschirte, rilckten einige Stunden nachher auch das 2. und s. Bataillon im Geleite vieler Schaulustigen und nicht weniger Freunde und Bekannten aus. Bonn, 3. Dezember. Das amtliche Personal der Universität für das laufende Semester weist eine Gesammtzahl von 906 Studiren- | den (gegen 907 des Sommer-Semesters) auf, darunter aus »regie- renden fürstlichen Häusern« den Prinzen

theologischen 59 (gegen 56), medizinischen 153 (gegen 135) des vorigen Semesters). An sind im Ganzen 122 (im vorigen Semester 135)

Hannover, 2. Dezember. wird keinenfalls, wie man der »Wes. Ztg.« folgen. Zwar sind die Vorlagen wegen

vorhanden.

manche Vorbereitung nothwendig , nischen und anderen Untersuchungen zu Entwürfen für die Kammer gestalten fönnen. Oberst-Lieutenant von Landsberg, der Han nover aúf der Kieler Konferenz wegen der Rendsburger Affaire vertrat, ist vom Könige durch das Ritterkreuz des Guelphen-Ordens ausgezeichnet. Holstein. 1, Dezember, gemeldet :

Der »Flensb. Nordd. Ztg.« wird aus Kiel, den Heute Morgen is das Bataillon des

serer Stadt bildete,“ ausgerückt, jedoch nicht in der früher au für diese Truppen festgeseßten nah Lübeck, sondern nach wohl mit den neuerdings über die Truppenmärsche getroffenen Be- stimmungen zusammenhängen mag. Truppen sind bereits saren angekommen, worden sind, und ein Bataillon vom 52. Regiment. Außerdem wird noch heute ein Bataillon vom 18. Regiment und eine Battexie aus der Umgegend von Eernförde eintreffen, \0 daß dann die Quartiere der Stadt wieder hinreichend in Anspru genommen sein werden.

Die »Kieler Ztg.« hört, daß sämmtliche Mitglieder der herzog- lihen Landesregierung ihre Entlassung bei den Bundeskommissarien nachgesucht haben und zwar, weil die Kommissarien mit Umgehung der Regierung Gelder der Landeskasse an sächsische und hannoversche Kassen haben abführen lassen.

Aus Altona berichtet der » Alt. Merkur«, daß die Generäle Vogel v. Falckenstein und v. Plonski Altona am 3. verlassen hatten, und daß ‘das Hauptquartier in diesen Tagen na Ahrensburg gehe, vekmuthlih um die Bundescommissaire- äußer- lih jedem anscheinenden Drucke zu entziehen. Die freiwillige Laza- reth-Kommission daselbst hat sich am 1. Dezember aufgelöst. Unter Anderm hat dieselbe an 49 Oesterreicher je 20 Thlr, an 120 Oester- reicher je 10 Thlr. und an 3 je 5 Thlr., an 54 Preußen je 20 Thlr. und an 64 Preußen je 10 Thlr. , zusammen 9787 Mk. 8 Schill. Unterstühungen gezahlt. Der Bericht der Kommission wird bald veröffentlicht werden. Die preußischen Militairbehörden haben Räumlichkeiten zu einem Lazareth von 100 Betten requirirt und der Altonaer Magistrat hat in dieser Veranlassung seinerseits die drei Säle des hiesigen Bürgervereins-Lokals requirirt,

Schleswig. Die »Flensb. Nord. Ztg.« bringt eine von einer Anzahl Bewohner dieser Stadt unterzeichnete Aufforderung zur Gründung eines Denkmals der Befreiung. Jn derselben heißt es:

Schleswig - Holsteiner! Durch die glänzenden Waffenthaten der ver- bündeten Armee is das Vaterland befreit. Die Jahrbücher der Geschichte werden diese Thaten, die siegreichen Tage von Oberselck, - Oeversee, Düppel und Alsen mit unvergänglichem Ruhm bewahren; aber das befreite Land hat das erste Recht, die Siege seiner Erretter zu verherrlichen ‘und dadurch zugleich den Dank zu bethätigen, der jedes Herz bewegt. Es gilt den ruhm- vollen Ereignissen dieses Jahres ein würdiges Denkmal zu errichten ein Denkmal zu Ehren unserer Befreier, zum Andenken an die gefallenen Helden und zum Gedächtniß für die späteren Geschlechter !

= giments, welches vor einigen Tagen von Zeiy hier eintraf, wieder

:

Quar verkennen wir nicht, daß die gegenwärtige Zeit unsère Kräste

das 1. Bataillon des nah Schleswig beorderten 1. Rheinischen Jn- |

Wilhelm zu Hessen und | bei Rhein und den Prinzen Alfred von England. Der fkatholisch- | theologischen Fakultät gehören an 215 (gegen 208), der evangelish- | der juristischen 182 (gegen 181), der | der philosophischen 297 (gegen 327 | »Ausländern«-, d. h. Nichtpreußen, F

Die Zusammenkunft der Stände | \chreibt, vor Februar er- | des Zollvereins wohl so | ziemlih vollendet; aber in Betreff der Eisenbahnprojekte ist noch | che \sih die Ergebnisse: der tec- |

48. Regiments, welches seit einiger Zeit die ganze Besaßung un- |

Marschroute durch das östliche Holstein | Neumünster (heute bis Bordesholm), was |

An Stelle der uns verlassenden | heute Morgen 2 Schwadronen blauer Hu- f die in der Stadt und Umgegend einquartiert

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vielfa, in Anspruch nimmt, aber es handelt sich um die Erfüllung einer Ehrenpflicht, welche: wir Anderen nicht überlassen dürfen; und da, wie wir wissen, bei längerem Verzuge Gefahr vorhanden ist, dies Werk von Anderen ausgeführt zu sehen, baben wir nicht zögern zu dürfen geglaubt. Wir bitten, die Sammlungen bis zum 1. März nächsten Jahres zu beendigen. Nach Schluß der selben werden wir eine Generalversammlung von Delegirten berufen , deren Beschlußnahme der Ort, wo das Denkmal zu errichten, und die Art der Ausführung, so wie die fernere Leitung des Unternehmens überlassen bleiben sol. Bis dahin sind wir bereit, das Unternehmen zu leiten, und bitten wir, die eingegangenen Beträge an einen der unterzeichneten Kassirer einsenden zu wollen. Von dem Ertrag der Sammlung aus der Stadt Flensburg und Umgegend wird ein entsprechender Theil für die Errichtung eines Denkmals auf dem hiesigen Kirchhofe zu Ehren der dort Beerdigten, im Kampfe für Schleswig - Holstein gefallenen Krieger, verwendet werden. Flensburg;

den 29. November 1864. ,

Aus Schleswig wird der »Nord. Flensb. Ztg.« unter dem 9, Dezember. gemeldet: Mit dem heute hier eingerücten Theil des 50. Regiments haben hier in Schleswig die Durchmärsche wohl ihr Ende erreicht, da nördlich von uns nur noch einige wenige mi- litairishe Kolonnen an Munition» 2c. stehen sollen, die beim Rück- marsch meist auf die nächsten Dörfer fommen. Nach Verlauf von reichlich 10 Tagen werden wir aber wohl wieder neue Gäste vom Süden her bekommen, und zwar werden 3 bis 4 Schwa- dronen des 6. preußischen Dragoner - Regiments hierher verlegt werden. Qu dem _Zweck_ werden {Gon Anstalten ‘ge- troffen, die noch im Schloß Gottorf liegenden österreichischen Kranken, ca. 170 an der Zahl, demnächst fortzuschaffen. Das hier stationirte österreichische Verpflegungsmagazin , in dem sich noch große Vorräthe an Wein, Branntwein , Kaffee, Neis, Salz 2c. be-

finden, wird demnächst nach Friedrichsstadt und Husum geschafst

werden, da die hier verbleibende österreichische Brigade dort fanton- niren wird.

Demselben Blatte zufolge wird die Restituirung der Kaserne in Eckernförde lebhaft betrieben, da die chestens daselbst zu er- wartende preußishe Besaßung nicht in der Stadt cinquartiert, son- dern gleich kasernirt werden soll.

QúübeE, 2. Dezember. Der »Lüb. Ztg.« zufolge werden am 6, d. M. in Lübeck per Eisenbahn 1600 Mann preußischer Jnfanterie eintreffen, welche in Holstein einrücken sollen.

Hamburg, 2. Dezember. Der Budgetanschlag für 1865, der diesmal ungewöhnlih \pät der Bürgerschaft vorgelegt wird, saldirt mit 10,734,391 Mk. Ct., doch dürfte wie man der »Wes. Ztg.« berichtet gerade im Jahre 1865 dieser Anschlag für die wirklihen Einnahmen und Ausgaben unseres Staatswesens nur in geringem Grade maßgebend sein, indem einmal die Einführung der Gewerbefreiheit und die Aufhebung der Realgerechtsame, deren Eintritt jet definitiv für den 1, Februar festgestellt ist; vorausfsicht- lih erhebliche Veränderung im Einnahme-Etat hervorrufen werden. Dazu kommt die Reform der direkten Steuern, die von der Bürgerschaft noch niht in allen Details durchberathen ift. Ferner beantragt der Senat eine Herabsezung des Ein- gangszolles von 5 Prozent auf 2 Prozent des Werthes und eine Ausdehnung des Rayons y innerhalb dessen die Consumtions- Accise erhoben wird , auf das gesammte mehr vorstädtisch bebaute Landgebiet unter gleichzeitiger Herabsezgung des Tarifs. Andererseits liegen verschiedene Pläne zu großartigsten öffentlichen

Bauten vor, deren finanzielles Ergebniß sich noch nicht bestimmt | um Herstellung eines für |

übersehen läßt. Es handelt sch nämlich den Verkehr genügenden Straßenzuganges vom Hafen nah dem In- nern der Stadt. Zu diesem Zwecke joll ein ganzes Straßenviertel expropriirt und niedergerissen, dann dort eine gerade Straße von 60 bis 70 Fuß Breite angelegt und die neuen Bauplätße längs, dersel- ben für Staatsrechnung verkaust werden.

Bahnhof nah dem Jnnern dex Stadt zu- gewinnen.

Anhalt. Dessau, 3. Dezember. “Der Landtag unseres Herzogthums wird am 5. d. hier zusammentreten E

Frankfurt a. M, 3. Dezember. Die offizielle Mitthei- lung über die Bundestagssißung vom 1. Dezember lautet: Von Seiten der Kaiserlich österreichischen und der Königlich preußi- hen Regierung wird der Antrag eingebracht hohe Bundesversamm- lung wolle das am 7. Dezember v. J. beschlossene Executionsver- fahren in den Herzogthümern Holstein und Lauenburg als beendigt ansehen und die mit dem Vollzuge desselben beauftragten Regierun- gen von Königreich Sachsen und Hannover ersuchen, ihre Truppen aus den genannten Herzogthümern zurücfzuziehen, so wie die von ihnen dahin abgeordneten Civilkommissäre abzuberusfen, Diesem An- trage werden von Seiten dexr Kaiserlich österreichischen , Königlich preußischen, sächsischen und hannoverschen Herren Gesandten Erklä- rungen beigefügt und wird danach der Beschluß gefaßt, denselben am 5. Dezember zur Abstimmung zu bringen. —- Ein Vortrag des Militair-Aus\{usses über Interpretation einiger Bestimmungen in dem Bundesverpflegungs - Reglement wird zur demnächstigen Ent- \heidung mittelst Abstimmung ausgesezt. Schließlich beschästigte sich die Bundesversammlung mit einigen Privateingaben.

Baden. Karlsruhe, 3. Dezember. Jm heutigen 19ten

| des allgemeinen Friedens, die

: taillons mit 2314 Compagnieen sich vermehrt habe. Ein ähnlicher Senats- | Antrag liegt , wenn auch nicht in gleicher Großartigkeit , zu- dem | Zweek vor, einen bequemen direkten Zugang vom Hamburg-Berliner |

Bülletin“ über das Befinden der Frau Markgräfin Wilhelm heißt es: »Während des gestrigen Tages und im Verlauf der lezten Nacht blieb der Zustand der hohen Kranken unverändert. «

Bayern. München, 3. Dezember. Heute Mittags hat Se. Majestät der nig die neuernannten Gesandten von Preußen und Sachsen, Fürst v. Reuß und Frhr. v. Könnerißz, empfangen und deren Beglaubigungs\chreiben entgegengenomnten. Jn einer heute Vormittags abgehaltenen Ministerkonferenz is ein Minister- programm berathen worden.

Die Erklärung des bayerischen Bundestagsgesandten, Frei-

herrn v. d. Pfordten, in der Sizung vom 29. November, lautet nach der »Bayer. Ztg.«: Fer Gesandte is schon jet in der Lage, zu erklären, daß nah An- sicht der Königlichen Regierung der an die Königlichen Regierungen von Sachsen und Hannover dur die Bundesbeschlüsse vom 1. Oktober, 7. und 14. Dezember v. J. ertheilte Auftrag noch nicht als erfüllt zu betrachten ist und daß vielmehr die Verwaltung der Herzogthümer Holstein und Lauen- burg durch die Civilcommissaire im Namen des hohen deutschen Bundes, so wie die Beseßung derselben durch die Königlich sächsischen und Königlich hannoverschen Truppen zur Zeit noch fortzudauern habe. Jn dem -Bundes- beschlusse vom 7. Dezember v. J. ist die Entschließung der hohen Bundes- versammlung in der Erbfolgefrage auésdrücflih vorbehalten worden, und der aussließliche Standpunkt der Execution, welcher in dem vor dem. Tode Königs Friedrih VII. gefaßten Bundesbeschlusse vom 1. Oktober v. J. ent- halten war , ist überdies durch die Bundesbeschlüsse vom 25. Februar und 2. Juni ‘d. J. so wesentlich alterirt worden , daß die auch nach diesen Be- schlüssen bis jeht fortdauernde Besezung und Verwaltung der beiden Herzog- thümer im Namen des Bundes eine Bedeutung und Aufgabe erhalten hakt, deren etwaige Modification jedenfalls nicht eher in Erwägung gezogen wer» den kann, als nachdem die allerhöchsten Regierungen von Oêfterreich und Preußen der hohen Bundesversammlung über den von ihnen mit Däne- mark abgeschlossenen Frieden diejenigen Mittheilungen gemacht haben wer- den, welche bei der so eben erfolgten Vorlage des Friedensvertrages in Nus- sicht gestellt worden sind. «

Der Geseygebungsaus\chuß der Kammer der Abgeordneten behandelte in seiner Sißung am 1. d. noch die dem I. Hauptstüce einzuschaltende Bestimmung des Art. 567 des Entwurfes über die Ablehnung und Enthaltung der Gerichtsschreiber, sehte aber die Be- rathung der Artikel über die Enthaltung und Ablehnung der staats» anwaltschaftlichen Beamten (Art. 568 und 569) aus. Sodaun be- gann der Ausshuß die Debatte über das ITI, Hauptstück, Art. 44 ff. des Entwurfes, die Parteien betreffend. Der Ausschußreferent v. Neumayr hatte die Art. 44—48 des Entwurfes (Befugniß vor Gericht zu stehen, Sachlegitimation) unter Benußung des in den hannoverischen Kommissionsbeschlüssen (§FF. 51 54) gegebenen Vorbildes welche die bezügliche Materie theilweise kürzer, präziser und in mehr ent- sprechender Reihenfolge geregelt haben, vielfach verbessert und mit dem Marginale »Gerichtlihe Handlungsfähigkeit« in Vorschlag ge- bracht. Die Modificationen des Referenten wurden der Berathung zu Grunde gelegt. Die Beschlüsse felbst sollten aber nur den Cha- dee einer vorläufigen Feststellung mit Vorbehalt der Endredaction jaben.

Oesterreich, Wien, 4. Dezember. Bei der gestrigen Spezialdebatte über den Adreßentwurf griffen bei Absaß 10, berüh- rend den in der Thronrede enthaltenen Passus über die Erhaltung Abgeordneten Gisfkra und Schindler die Politik der Regierung anu. Ersterer tadelte die System- losigkeit der Regierung, der zufolge troß der Versicherung freund- licher Beziehungen mit allen Mächten das Militairbudget wachse und der Stand der Linien-Jnfanterie von 279 Bataillons mit 1622 Compagnicen im Jahre 1859, im Jahre 1864 auf 386 Ba-

Letzterer -tadelke, daß Oesterreich, anstatt der Bundesgenosse Deutschlands zu fein, der Preußens geivorden wäre, und daß Oesterreich bis an die Zähne ge- waffnet an den Grenzen Italiens stehe, Über welche hinaus seit Jahren aller fruchtbringender Verkehr fehle, und daß die österreichi- schen Staatsmänner die Absicht, eine Restaurationspolitik einzuhalten, noch immer nicht vollsiändig aufgegeben zu haben scheinen.- Auf diese Angriffe erwiederte zunächst der Minister des Acúßern; Graf Mensdorff-Pouilly, der »Wiener Ztg. « zufolge:

In den Worten der Thronrede sind die Grundideen der öjterreichischen Politik angedeutet. Das Zusammenstehen Oesterreichs mit Preußen im Anfange dieses Jahres hat, was wohl von keiner Seite bestritten zu werden vermag, die Gefahr eines allgemeinen Krieges y der nahezu unvermejdlih schien, hintangehalten, die fortgesehte gemeinschaftliche Action durch siegreiche Erfolge cinen ehrenvollen Frieden zu Stande gebracht , den beiden Groß- máächten aber jene achtunggebietende Stellung, die ihnen gebührt, in Europa gesichert. Das Ziel der österreichischen Politik war, diese s{chwie- rige Verwicklung mik Vermeidung eines europäischen Krieges zum Vortheile Deutschlands zur Lösung zu bringen, und dieses Kiel scheint mir erreicht. Daß die endliche Lösung der Erbfolgefrage nicht ge- ringe Schwierigkeiten in si {ließen würde, war vorauszusehen, und eben- sowenig dürfte es in Queifél gezogen werden, daß diese Schwierigkeiten in gewaltsamer Weise nicht beseitigt werden könnten, ohne die eben angeführien Vortheile in Frage zu stellen. Mit dem ganzen Ernste, den diesc Angelegen- heit erheischt, hat sich das Kaiserliche Kabinet die Aufgabe gestellt, im Wege der Unterhandlung dieselbe einem Abschlusse zuzuführen, welcher der Würde und der Ehre Oesierreihs entspricht , den Interessen und Rechten des deutschen Bundes volle Rechnung trägt (Bravo) zugleich ‘aber