1864 / 287 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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das Bündniß mit Preußen zu erhalten geeignet ist. Letzteres it 4 n unserer festen Ueberzeugung vom höchsten Werthe zur wirklichen Einigung Deutschlands und zur Erhaltung des allgemeinen Weltfriedens. Aber eben die zur Erreichung dieses vorgesteckten Zieles eingeleiteten Unter- handlungen machen es, ohne den Erfolg zu gefährden, [eider unmöglich, heute schon in die nähere Besprechung derselben einzugehen. Das Kaiserliche Kabi- net glaubt fich jedoch der Hoffnung hingeben zu können - daß troy mancher drohender Verwickelungen doch bald der Moment fommen werde, wo es, sto Gott will , ein gedeihliches Resultat feiner von dem Geiste der Ruhe und Versöhnlichkeit, aber auch der entschiedensten Festigkeit geleiteten Bemühungen wird mittheilen können. (Bravo.) Nach keiner Seite bin bedrohend steht Oesterreich mit den großen Mächten in freundschaftlicher Beziehung und wird stets mit Freuden die Hand zur Vervollständigung und Erweiterung solcher Verhältnisse bieten. Noch kürzlich bei einer vielbesprochenen Angele- genheit hat Oesterreich auf- das Augenfälligste den Geist der Versöhnlichkeit, der es beseelt, beurkundet. Nach jener Seite aber hin, von welcher der faktische territoriale Bestand Oesterreichs schon als ein aggressiver Akt be- zeichnet wird, kann man uns wohl unmöglich die Jnitiative zur Annähe- rung zumuthen. (Bravo! Bravo!) Selbsterniedrigung hat noch nie die Erhaltung eines Staates - gefördert und gekräftigt. (Bravo!) Oesterreichs Bestand beruht auf erworbenen Rechten und diese zu vertheidigen nach jeder Richtung hin gebietet nicht allein die Pflicht der Selbsterbaltung, sondern auch die Ehre. (Bravo!) Jn dem bereits angedeuteten Sinne der Mäßigung wird das Kaiserliche Kabinet bemüht sein, die Segnungen des Friedens dem Reiche, welches dessen so dringend bedarf, zu erhalten, aber eben so entschic- den ift es entschlossen, allen Angriffen, sei es offener, sei es verdeckter Feinde, mit Entschiedenheit und Furchtlosigkeit entgegenzutreten. Hierin \chmeichle ih mir, wie immer, den ähnlichen Gesinnungen nicht allein in diesem hohen Hause, sondern auch in den Herzen aller Völker des weiten Reiches zu be-

jener Ausnahms-Maßregeln nothwendig gemacht, dann der Erfolge, welche dadurch erzielt wurden, kann jedoch dén lebhaftesten Wunsch nicht unter- drücken, daß, wenn etwa bisher deren Nothwendigkeit vorhanden war, diese do in kürzester Zeit entfallen möge. Derselbe wurde angenommen, obgleich“ der Polizeiminister Mecsér y Gründe und Erfolge vorher detaillirt mitgetheilt und erklärt hatte, daß an dem Belagerungszustande in Galizien gegenwärtig nichts geändert werden könne, und ungeachtet lebhafter Einwendungen der Minister von Schmerling und Lafser/, welche der Annahme, daß solhe Darlegung auf Grund des §. 13 der Verfassung Pflicht der Regierung sei, widersprachen,

Oen Grafen Anton Szecsen, Ferdinand Zichy, Stephan Jamoyski, Somerset Beaumont, dann den Firmen F. Prange, S. W. Schosberger und Söhne, Friedrich Kochmeister, Kendler u. Co. und Friedrih Rosenberg is, der »Wiener Qtg.« zufolge, die Grün- dung einer Actiengesellschaft in Wien mit der Firma »Donauhan- delsgesellschaft« bewilligt und den bezüglichen Statuten die aller- höchste Genehmigung ertheilt worden.

Venedig, 30. November. Die amtliche Zeitung veröffentlicht ein Circular des Statthalters Ritter von Toggenburg an die Ge- meindevertretungen und Pfarren des lombardisch - venetianischen Königreiches, welches denselben Zersprengung der betreffenden Banden in einigen Bezirken Friauls und die Aufhebung des Standrechtes, ohne daß ein einziges Todes- urtheil gefällt worden, zur Kenntniß bringt. Die eingeleiteten Un- tersuchungen bestätigen, heißt es darin, daß das verbrecherische Unter- gegnen (Bravo !), jener Völker , welche zu jeder Zeit, wo dem Vaterlande | nehmen von außen her angestiftet und hier Jndividuen Übertragen Gefahr drohte, ihre Opferfreudigkeit so glänzend bewährten. (Bravo! Bravo!) wurde, denen, nachdem sie im Auslande die Revolutionsschule

Dann nahm der Kriegs-Minister Ritter von Frank das Wort | in den Garibaldishen Reihen und demagogischen Vereinen und äußerte: durhgemacht; nachsichtiger Weise die Rückkehr gestattet wurde.

Auch ih muß mir erlauben, eine Bemerfung zu machen. Es is nám- | Die Bevölkerung habe zwar im Allgemeinen den Ver- lih das Militairbudget in die Debatte gezogen worden. Jch will es aber | [ockungen widerstanden und jede Betheiligung zurückgewiesen, heute nicht näher berühren, erstens darum, weil ih gar feine vorzeitige | jedoch seien die Compromittirung von mehr als 100 Jndi- Sehnsucht nach den wahrscheinlichen Expectorakionen habe, welche es nab | yiduen, die traurigen Folgen für so viele Familien , die Besorgnisse allem, was i bereits vernommen habe, hervorrufen wird, zweitens aub | und die Beunruhigung so zahlreicher Gemeinden {hon an und für

sich sehr s{chmerzlihe und beklagenswerthe Thatsachen. Der Statt-

darum, weil ich die ziffermäßige und detaillirte Begründung desselben u. Verhandlungen des Ausschusses und des h. Hauses \elb| vorbehalten muß. | M. j s {u} | | ; halter \childert die seit fünf Jahren dauernden unermüdlichen Be- strebungen der revolutionairen Partei, den Glauben einzuflößen, daß

Eines aber muß ich mir zu bemerken erlauben, und das ist meine feste

Ueberzeugung, daß eine Großmacht wie Oesterreich auf eigenen Füßen

stehen und auf die eigene Wehrkraft gestügt sein muß, und | diese Provinzen am Vorabende eines Regierungswechsels stehen,

daß die gewandtesten diplomatischen Verhandlungen nur dann | weist namentlich auf die Agitationen der Comités hin, die im Nach- barstaate ihr Unwesen treiben und dabei von der dortigen Regierung unterstüßt werden, und zeigt, wie nichtig alle von dorther kfommen-

günstige Erfolge haben, wenn eine passende Anzahl von Bajonnetten hinter so ist, glaube ih, die ganze Welt einig, daß Oesterreich gerne dazu die Hand : O M ; : bieten würde, daß es keine aggressive Tendenz verfolge, daß Oesterreich aber A E und A dh Versprechungen seien. Schließ- eben so sicher den lezten Mann vom lehten Thaler wvoill ih nicht reden ih spricht der Statthalter die Erwartung aus, daß die Gemcinde- daran seßen wird, um feine Ehre zu erhalten ‘und sich nicht. freiwillig be- / nen, das Jhrige thun werden, um die Bevölkerung vor weiteren auch mit einem Citate schließen; es kommt mir da unwillkärlich der Aus- | Verlockungen zu bewahren, die darauf ausgehen, das religiöse und spruch eines französischen Schriftstellers in das Gedäcbtnißy der sagte, er sei | Familienleben des Landes, so wie dessen Wohlstand, zu Grunde zu mit der Abschaffung der Tode8strafe ganz einverstanden, es möchten aber | richten. nur die Herren Mörder damit den Anfang machen. (Bravo !) ; mit Annahme der Art. 10, 11 und 12 des Adreß-Entwurfs , die dem deutschen Zollvereine über den Abschluß eines neuen Handels- also lauten : vertrages sollen wo möglich sofort nah Neujahr eröffnet werden. Ew. Majestät haben vom Throne herab den hohen Werth des all- | In seiner heutigen Sizung hat der Bundesrath das Handels- und gemeinen Friedens für Oesterreich verkündet; auch das Abgeordnetenhaus Zoll-Departement beauftragt, Bern oder Karlsruhe als Ort für die Frieden für eine unentbehrliche Bedingung zur Wohlfahrt des Reiches. | {lagen Jn ciner ali L 9 : Solchen Frieden für Oesterreich herzustellen und zu befestigen, erkennt das h d dgenössisben Mien E Boischast ier der Bundesrath : i : alp l # rer nächsten Sizung den Antrag Haus als ein unverrückbares Ziel für Ew. Majestät Regierung. Der ; / i 2, Friede mit Dänemark hat einer langjährigen Vergewaltigung der Elb- Laus die L Gal A M Be Hen ( C zuheben und die cidgenöshischen versagt blieb. Der vorausgegangene Kampf hat Dank der Tapferkeit der Kaiserlichen Truppen und Kriegsmarine den öster- *roGbvi ; F pl N Tapserleit der Kalserliden Truppen a a Ube noi das | Wenige Wogen nach Sir G. Cornewall L Dis Tode beschloß Merk nicht vollendet, welches Ew. Majestät als Gegensiand t A / lef Bus val Lew1d QU0ode esch / die Grafschaft Radnor in einer Versammlung, an der Männer kannt und wofür, Oesterreichs tapfere Söhne geblutet haben; jeder politischen Parteifarbe Theil nahmen, dem verstorbenen Ge- noch harren die Herzogthümer der endgültigen Regelung ihrer Verhält- i 1 nisse, und das Abgeordnetenhaus glaubt mit Quversicht, daß die Kaiser- Preisbewerbung ausgeschrieben und von 59 Plänen, welche dem liche Regierung fkräftigst bestrebt sein werde, das begonnene Werk zu | Comité eingesandt wurden, erhielt der Entwurf des Oxforder Archi- tekten John Gibbs, desselben Künstlers, dem Abingdon seine Statue thümern zu ihrem vollen Rechte in der Erbfolge und in der selbstständigen | des Pri 18 1 | Ordnung iqrer Angelegen beiten ju verhelfen. San boban Warth (der Prinzen Albert, Stratford am Avon sein: Denkmal Shakespeare s undesgenossenschaft mit Preußen ür die Erfolge in dem nunmehr zum | dieb : i / A , L l i : jen, ist das Monument jeßt in feierlicher Weise enthüllt worden. Abschlusse gebrachten Kriege anerkennt das Abgeordnetenhaus im vollsten Sein Standort istt bei New - Radnor. Es i in oftagonaler Form dem gleich hohen Werthe auszusprechen, der in der aufrichtigen Pflege der und im Stile des Eleanorkreuzes ausgeführt, 77 Fuß hoch und an bundesrechtlichen Beziehungen zu den anderen Staaten des deutschen | der Basis 25 Fuß breit. Ueber einem marmornen Reliefportrait Bundes für Oesterreich gelegen ist. Es wird darum alle Bemühungen von Ew. Majestät Regierung freudig begrüßen, welche dahin gehen, Cp E A B Radnor ihrem größten Sohne Sir George Corne- wall Lewis, Burt. « Ä j C j der Bundesverfassung die Bande noch enger zu knüpfen, welche alle Län- | felde “vil Durs Starb 1263 ; Acht Säulen {ließen auf dem Gront L r Zu / zweiten Absahes vier Nischen ein , aus deren reichen der Deutschlands zu Einem großen und mächtigen Ganzen vereinen. Schnihwerk vier allegori he Figu v 8 ufi , Jh der heutigen Sihung kam der Art. 13 der Adresse zur Ver- gorische Figuren von sechs Fuß Höhe, Sinn- Handlung, welcher lautet : L E erhebt sich ein von Säulen aus rothem Sand- Lande des Reiches die Verhängung von Ausnahms-Maßregeln évbtige 41 T A geZeNE achteckiger Pfeiler, der, mit den Wappen Englands, führt, erfüllen auch uns mit tiefer Betrübniß. Das Haus gewärtigt Irlands, Schottlands und Wales? geschmückt, von vier das Wappen- von Ew. Majestät Regierung die ihr nach der Verfassung obliegende schild der Familie Lewis haltenden Greifen überragt wird; auf den Darlegung der Gründe, welche die Verhängung und theilweise Fortdauer

ihnen steht. Was die allgemeine Sehnsucht nach Entwaffnung anbelangt, vertretungen und die Pfarrer, unter Mitwirkung aller Rechtschaffe- rauben zu lassen. Jh möchte, da die Entwaffnungsfrage angeregt wurde, Die Debatte welche dann noch längere Zeit währte endigte Schweiz. Bern,; 2. Dezember. Die Unterhandlungen mit hält einen gesicherten und die Bürgschaft der Dauer in si tragenden | Zusammenkunft der Abgeordneten der verschiedenen Staaten vorzu- erzogthümer ein Ende gemacht, welcher f entringen zu helfen ihnen E E 4 | Herzog! Gema ee sd “a E Truppen aus diesem Kanton zurückzuziehen. (Köln. Zkg.) der innersten Bewegung des gesammten Deutschlands aner- lehrten und Staatsmann ein Denkmal zu seßen. Es wurde eine frónen und im Zusammenwirken mit dem deutschen Bunde den Herzog- verdankt, den Vorzug. Vor wenigen Tagen zur Vollendung ge- Maße; es kann aber nicht unterlassen, auch die innerste Ueberzeugung von des Verstorbenen befindet sich auf dem unteren Absaye die Jnschrift : bundeswidrigen Sonderbestrebungen entgegenzutreten und durch Reformen bilder der Wahrheit, Gerechtigkeit , Beredsamkeit und Literatur, her- Die unheilvollen Ereignisse im Königreiche Polen, welche in einem Säulen ruht das in ein Kreuz auslaufende Spihdach. Die Cere-

-

M fief ergriffen

die bereitê gemeldete vollständige

F Vertrages zu ertheilen. M her-Vertrag und meint, A der römischen vorbergehen. A Geseß-Entwurf zur Verlegung der Hauptstadt.

Y würde es sein,

F emanuel den nächsten Empfang des

F gedenke, wenn fein unvorhergesehenes Ereigniß eintrete.

Vom 1. Januar des künftigen Jahres ab soll F täglih erscheinende deutsche Zeitung unter dem Namen »Moskauer Ÿ Zeitung«, unter der Redaction eines- Herrn Wendel herautgegeben F werden. Das Ministerium der Reichsdomainen hat Aerbauschulen J in Gorfi (Gouvernement Mohilew) J der Nähe der Städte Charkow und Kasan zur Ausbildung von Verwaltern und Commis bei - [andwirthschaftlihen Unternehmungen F errichtet.

À nologischen Jnstituts

F von Ssarotow entfernten

Ï wohl nicht aufgespeichert werden dürften

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monie der Enthüllung leitete der D-rdstattbaiter “er Sra schaft Sir, MWalsh, seiner Eröffnungsrede folgten Enkomien des Werstorbenen jon dem Earl von Clarendon und dem Bischof von St. Davids. Finige Dankesworte des Sir Gilbert Lewis, Bruders des Hin- geschiedenen, lossen die Feier.

Frankreich. Paris, Z. Dezember. Der Kaiser hatte gestern um 6 Uhr erfahren, daß Mocquards Befinden sich ver- hlimmert habe und sein Tod zu befürchten sei. Bereits um 9 Uhr traf er von Compiègne am Krankenlager ein. Der Patient war und brach in Thränen aus, als der Kaiser ihn um- Der Kaiser fuhr noch an demselben Abend nach Compiègne Sein Besuch hatte auf den Kranken so mächtig gewirkt, daß und heute früh merklich besser sich befindet, Am

armte. jurüd.

r fest einschlief

À cranfenbette waren dic Aerzte Rayer, Nelaton und Charruau zur M Consultation beisammen.

Spanien. Die Königin hat diejenigen Schüler der Mili- tairshule von Segovia, welche wegen Meuterei dazu verurtheilt worden waren, in eine Straf-Compagnie gesteckt zu werden, begnadigt.

Italien. Turin, Z. Dezember. Der Conseil - Präsident weigerte sich in der heutigen Senats-Sizung, nähere Aufschlüsse iber das Vorhandensein neuer Aktenstücke in Betreff des September- San Martino spricht gegen den Septem- die Lösung der venetianischen Frage müsse Massimo d'Azeglio erhebt sich für den Die Proklamirung Roms als Hauptstadt Jtaliens), entwickelt er, würde schwerlich den Interessen Jtaliens zum Heile gediehen sein; weit zweckmäßiger wenn Rom für eine italienische Stadt, doch nicht für Jtaliens Haupt erklärt werde. Rom dürfe nicht aufhören, Sih

des Papsithumes zu sein j die Zeit werde {hon kommen, wo eine F Versöhnung zwischen Rom und Jtalien herbeigeführt werde.

Die auswärtigen Gesandten am turiner Hofe sind von Lamar- mora confidentiel benachrichtigt worden, daß der König Victor diplomatischen Corps am Neujahrstage bereits in seiner neuen Hauptstadt Florenz vorzunehmen

i So meldet das »Mémorial Diplomatique« die Nachricht bedarf jedoch noch der Bestätigung eines glaubwürdigeren Blattes.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. Dezember. in Moskau eine

und bei den Lehrmeiereien in

Die Zöglinge dieser Anstalten genießen die Rechte, welche durch das Fabriken-Reglement den Ingenieur-Technologen des tech- verlieben worden sind. Unter denselben Ver- hältnissen ist in diesem Jahre eine solche Schule bei der 45 Werst Marien-Lehrmeierei angelegt worden, bei welcher bei ihrer weiteren Entwickelung in der Folge noch eine

| Abtheilung zur Ausbildung von Technikern füc landwirthschaftliche

Mechanik eingerichtet werden soll. Die beiden Vorbereitungsklassen werden noch in diesem Jahre eröffnet werden.

Aus Warschau wird der »Pos. QZtg.« unter dem 2. d. Mts. geschrieben : Wenn auch, wie bereits gemeldet, ein sehr bedeutender Transport Kupfermünzen aus St. Petersburg hier ieder angelangt is, so ist man doch überzeug daß dies immer noch nicht ganz dem Mangel an Kleingeld abhelfen werde, da ein Theil dieses Metalls wohl wieder in die Lager der Wucherer mit Scheidemünzen wan» dern dürfte, und auch ein großer Theil in die Provinz verschleppt wird, indem die mit Produkten zum Markt fommenden Landleute selten ihren Erlös in Papier mit nach Hause nehmen, weil sie das auf den Dörfern oft gar nicht wechseln können, und daher lieber gegen Agio - Verlust Metall - resp. Kupfergeld einwechseln. Wie es heißt, geht man damit um, Geldzeichen in Beträgen von 15 bis 50 Kopek anfertigen zu lassen; welche von den Wechslern

bequemer sind, als die großen Kupferstüke. Die Absicht, die hohen Einfuhrzölle so weit herabzuseyen, daß die Aussicht auf Gewinn durch das Risiko beim Schmuggeln paralysirt wird und daher die Lust dazu von selbst wegfällt , soll in Kurzem zur Realisirung kommen.

Die Regelung der gutsherrlichen und bäuerlichen Ver- hältnisse hat, Berichten in der »A. A. Z.« zufolge, eine Ver- legung des Schlußtermins um drei Jahre, d. h. bis zum 1. Ofkto- ber 1868, erfahren j indessen meint man, daß sie auch bis dahin nicht beendigt sein werde, wenn nicht große Geldmittel geopfert und die Geschäfte in fähigere Hände gelegt würden.

Dánemark. Kopenhagen, 1. Dezember. Der Finanz- minister machte in der gestrigen Sihung des Reichsraths die Mit-

halten. zurügekehrt is, in Flensburg mit Bezichung auf die \. Z. von dem

und auch im Verkehr

theilung, daß in etwa 8 Tagen die vom Kriegs- und Marine-Mi- nisterium beschlossenen Entlassungen, welche von bedeutendem Umfange sind, werden bekannt gemacht werden. Gestern Nachmittag traf das 17. Jnfanterie-Regiment hier ein und wurde in Sölvgadens Kaserne eiuquartirt. Jn dieser Kaserne liegen jeßt 4 Regimenter. Die neue Panzerbrigg »Stärkodder« machte heute Vormittag eine Probefahrt im Sunde.

Der König is gestern Morgen 85 Uhr von Aalborg über Hobro, wo er gegen 1 Uhr ankam und \ich bis 35 Uhr aufhielt; nah Randers abgereist und daselbst um 6/7 Uhr eingetroffen j der Empfang war sehr herzlih. Heute wird der König Audienz er- theilen und mehrere Deputationen empfangen und morgen früh mit dem Eisenbahnzuge die Reise nah Viborg fortseßen.

Der »Horsens Avis« zufolge empfing der dortige Bürgermeister, Kammerherr Jessen, zu Ausgang der vorigen Woche in Flensburg von dem früheren preußishen Militair - Gouverneur für Jütland, General-Lieutenant v. Fa lcken stein, die Summe von 25,000 Thlr. dänisch als wesentlicheren Restbetrag der von Seiten Preußens an die Jütländer zu entxichtenden Eiuquartierungsgelder zum Belaufe von 30,000 Thlr. Inzwischen wird die däni- he Staatskasse alsbald auch die lehten 5000: Thir. er»

Andererseits empfing Hr. Jessen, der jeßt nah Horsens

General-Lieutenant v. Falkenstein erhobenen jütländischen Einnahmen, außer den bereits früher von der Königl. preußischen Gouverne- mentsfasse entrichteten 333,3335 Thlr. eine fernere Summe zum Be- trage von 13,3335 Thlr., sowie das Versprechen, daß die vollstän- dig detaillirte Rechnungs-Ablage über jütländische Einnahmen und Ausgaben im Interesse und zur Nachachtung der jütländischen Ver- waltungskasse alsbald dem Königl. dänischen Regierungskommissär nachgesandt werden würde.

Amerika. New-York, 24. November. Das 50,000 Mann starke Heer des Unions-Generals Sherman marschirt gegen Augusta und soll dazu verwandt werden, die-Westbahn von Macon, so wie die Haupt-Arsenale Georgiens zu zerstören, Augusta zu befestigen und \{ließlich - Charlestón oder Lynchburg anzugreifen. Die Besaßung von Macon scheint ziemlich s{chwach zu sein j der Süd-General Hood steht, von Thomas beobachtet, noch bei Florence in Alabama. Daß Lincoln einen Agenten nach Richmond gesandt habe, um wegen des Friedens zu unterhandeln, wird jeßt. in Abrede gestellt.

Die Suspension der Bankerottgeseße auf 60 Tage in Rio de Janeiro ist am 9. November abgelaufen und man erivartete eine bedeutende Menge von Fallimenten. Der nord- amerikanische Gefandte Webb hatte wegen der Neutralitätsverleyzung durch die Wegnahme der »Florida« volle Genugthuung im Namen seiner Regierung versprochen, doch legte man seinen Worten im Allgemeinen wenig Werth bei. Montevideo ist am 30. Oftbr. von einem brasilianischen Geschwader in Blokadezustand erklärt wor- den; eine brasilianische Armeedivision hatte die Grenze überschritten und war bis Cerro Largo vorgedrungen. Flores erschien mit 3000 Mann vor der Stadt Montevideo und drohte sie zu stürmen, zog aber, ohne einen Angriff zu versuchen, wieder ab. Von Buen os- A yre s (29. Oktober) berichtet man, daß in der Provinz San Juan am Fuße der Cordilleren reiche Goldminen entdeckt worden sind, zwei Goldgräher fanden in 2 Tagen gegen 500 Unzen.

Asien. Bombay, 13. November. Ein Telegramm der »Wiener Ztg.« meldet, daß die neueste Ueberlandpost die Nachricht gebracht hat, daß an der Küste von Coromandel heftiger Sturm wüthete ; alle Telegraphenlinien sind zerstört, Masulipatam wurde durch cine Ueberschwemmung verheert , bei welcher Tausende um- gekommen sind.

Ganz Turkestan is gegen den Emir von Kabul aufgestanden. Der Sohn Ufzul Khans, mit den Truppen von Bokhara vereinigt, marschirt gegen den Emir. Alle Häuptlinge von West - Afghanistan verlangen von ihm die Freilassung und Rückgabe der Erbschaft feiner Brüder binnen Monatsfrist, anderenfalls mit dem Kriege drohend.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

Hamburg, Sonntag, 4. Dezember , Vormittags. Wie die » Flensburger Norddeutsche Zeitung« hört, haben die Bundeskommis»

sarien das Entlassung8gesuch der holsteinschen Landesregierung an--

genommen und die Absendung der verfügt. München, Sonntag, 4. Dezember, Nachmittags. Die Ernen- nung des Freiherrn v. d. Pfordten zum Minister des Königlichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten is heute erfolgt. Die interimistische Leitung des Handels - Ministeriums behält bis nah Vollendung der beabsichtigten Reorganisation“ der Finanz-Minister.

fraglihen Ueberschüsse direkt