1864 / 293 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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folger ernannte Antonio Benavides hat bereits den Eid geleistet, Als einzigen Grund des Rücftritts Llorente's wird eine auf die Reihenfolge bei Vorlegung der verschiedenen Geseßentwürfe bezügliche

Frage angegeben. «

Ftalien. Nach Annahme des Gesehßentwurfes wegen Ver- legung der Hauptstadt, die zuglei cine Gutheißung des September- Vertrages durch das Parlament in sich {loß oder eigentlich der Kern der ganzen Debatte war, kommen jegt im Senate einige Ent- \hädigungsfragen an die Reihe. Die bisherige Hauptstadt soll im Ganzen mit 67 Miklionen Lire entschädigt werden, ferner den Cas- sationshof, der nach Mailand verlegt war, zurückerhalten und Sih verschiedener großer Industrie- und Handels - Gesellschaften bleiben, deren Directionen die Erlaubniß erhalten, nicht mit nach dem Arno zu wandern. Jn der Sihung des Senates vom 10. Dezember wur- den die betreffenden Vorlagen gemacht; die Entschädigungssumme, die in dem Gesehßentwurfe vorgeschen ist lautet auf 1,067,000 Lire Rente, die in das große Buch der Staatsschuld zum Besten Turins einzutragen seien. D

Die »Nazione« von Florenz meldet, daß folgendes Projekt für die Ausführung der Verlegung der Hauptstadt definitiv be- stätigt sei : Deputirten-Kammer: Saal der Fünfhundert, die Bureaux dèr Kammer werden im ersten Stocke des Palazzo Vecchio ein- gerichtet werden. Senat: Saal der Dugento, Ministerium des Aus- wärtigen: Palast Vecchio, öffentlicher Unterricht : Palast Riccardi/ Krieg: das bischöfliche Seminar jenseit des Arno mit neuen Bauten im Garten, Finanzen: Kasino von Medicis, Jnneres: Kaserne von Santa Caterina, öffentliche Arbeiten : Institut der heiligen Annunciata, - Marine: Kloster der Barbetti, Justiz- und Kultus-Ministerium Palast Ceparello, Ackerbau und Handel: noch zu bestimmen, ob im Institute der heiligen Annunciata oder Poggio Jmperiale, öffentliche Schuld: Kloster von Santa Croce, Staatsrath: ein noch nicht voll- endeter Palast, dessen Bau bald fertig sein wird, Comité's der Ar tillerie und des Genie: Kloster von Santo Spirito, Rechnungshof und Post: Kloster von San Firenze, die Königlichen Carabiniecri: Militair-Kollegium von Borgo in Pinti.

Nußland und Polen. Warschau, 7. Dezember. Jn den leßten Tagen, wird der » Schles. Ztg.« geschrieben, waren Ber- treter der Comités für die beiden direkten NVerbiñndungsbahnen von hier über Slupce nach Posen, und über Wieruszow und Kempen nach Breslau hier anwesend. Es waren die Herren: Landrath Woe und Bürgermeister Kohleis aus Posen, Banquier Leopold Lindenthal aus Landsberg a. W. und Eisenbahn- baumeister Thiele. Dieselben wurden von dem Statthalter des Königreichs, General Graf Berg in mehreren Audienzen empfangen und in der heutigen, unter Zuziehung der betheiligten Ressort-Chess stattgehabten Schlußkonferenz dringend aufgefordert , die nöthigen Norarbeiten auf's \{leunigste auszuführen und vorzulegen. Jn der zuvorkommendsten Weise wurde jede mögliche Untersiüßung von Seiten der Kaiserlichen Regierung, so wie eine Betheiligung an den Kosten der Vorarbeiten zugesagt. Es ist nunmehr entschieden die Möglichkeit geboten , die für beide Nachbarstaaten \o hochwichtigen neuen Verkehrswege zwischen den obengenannten Städten in nächster Zeit zur Ausführung zu bringen. Die Fabrikstadt Lodz soll Kreu- zungspunkt der Bahn werden, während die meisten anderen Fabrik- Ftädte des Russisch-Polens vermittelst dieser Linien in das Eisenbahn- neh gezogen werden.

Dánemark. Kopenhagen, 10. Dezember. Der König und der Kronprinz kamen mit ibxer Suite gestern Vormittag in Helsingör von ihrer ‘Reise nach Jütland an und begaben sich so- gleich nach Fredensborg. Heute wird Se. Majestät hier tung einer geheimen Staatsrathssißzung erwartet.

Asien. Man schreibt dem »Moniteur de l’Armée« aus Yo- fkubama vom 11. Oktober verschiedene Einzelheiten, die sich scit der Expedition der alliirten Geschwader in der Meerenge von Simo- -nosafi zugetragen haben. Es Batterieen genommen

des Prinzen Nogato diesem ‘durch einen Boten

vier höhere Offiziere fein Widerstand möglich

sagen ließen, es sei

davon zu überzeugen, daß sie sen Rath ertheilten, trugen sie alle vier den Augen der zu dem Prinzen sich begebendenñ Baûùch aufzuschlizen. Die Affeaire von Simonosaki Allgemeinen eizen tiefen Eindruck auf auf die Regierung von Yeddo gemacht. held der Japaner, die man Japan ertheilen konnte. Taikun snd die Paläste des Prinzen brannt und 400 seiner umgebracht worden: Jhm selber soll,

Sorge , sich Boten

palastes aufgesteckt Expedition vor, um Vasallen zu bemächtigen. zu dem Mikado begeben j Angelegenheit zu berathen.

‘Auzim Khan zurück, zu berufen und ihnen

zur Abhal-

heißt u. A, daß, als die japanischen und die in denselben befindlichen Truppen von der Landungsmannschaft in die Flucht geschlagen worden waren,

und es bleibe nichts übrig, als Frieden zu schließen. Um aber ihren hohen Gebieter ihm nicht aus Feigheit die- vor den hat im die sämmtlichen Daimios und Prinz Nogato war der Haupt- und sein Sturz ist daher die nachdrüc‘lichste Lehre, Auf Befehl des Mikadó und des Nogato in Yeddo niederge- Diener, worunter 200 Frauen und Kinder, auf Befehl des Mikado, der

werden. Man - bereitet gegenwärtig eine große sich der Provinzen dieses ehedem so inächtigen

Der Taifkfun wird -sich in nächster Zeit um mit diesem über die ganze Fremden- Die französische Admirals - Fregatte

»Semiramis« hat zwei Tage vor Yeddo zugebracht. An Bord der-

selben befand sich der französische Gesandte, der, gleih seinén ande- ren Kollegen, mit den japanischen Ministern verschiedene Unterredun- gen Behufs der Regelung der durch die aufgeworfenen Fragen hatte.

Vorfälle vor Simonosaki

13. November. An der Küste von Koromandel hat cin Sturm in den ersten Novembertagen große Verheerungen angerichtet. Alle Telegraphenlinien wurden zerstört, Masulipatam durch eine Ueberschwemmung verheert und Tausende sollen ums Leben gekommen sein. Ganz Turkistan ist gegen den Emir von Kabul aufgestanden und der Sohn Ufzul Khans i| mit den Truppen von Bokhara gegen denselben in Anmarsch begriffen. Alle Häuptlinge von Westafghanistan haben den Emir auf- gefordert, binnen Monatsfrist Ufzul Khan frei zu lassen, ihren Antheil an der väterlichen Erbschaft herauszugeben, widrigenfalls sie in sein Ge- biet einfallen und ihn entthronen würden. Ein Augenzeuge meldet itber die Schlacht, welche die Russen den Truppen von Khokand bei Huzrut Sultan lieferten, daß 2000 der lehteren gefangen genommen und 4000 getödtet wurden. Die Russen steckten 18 Städte (?) in der Gegend von Huzrut Sultan in Brand, nahmen Jumkut und Sirum, ungefähr 60 engl. Meilen von Huzunk, so wie Ulian, zwischen Kaschgar und Jarkeud, und rückten dann gegen Taschkend und Khokand vor. Der Bau der Eisenbahn zwischen Delhi und Umritsur, ungesähr 300 engl. Meilen, is den Herren Brassey, Wythes und Henfrey um den Betrag von ungefähr 5 Millionen Pfd. Sterl. übertragen worden.

Afrika. Man schreibt dem »Moniteur de la Flotte« aus Tananariva, 19. November: » Einige Personen verbreiten noch immer das Gerücht, daß Radama 11. noch am Leben sei, allein- der allgemeine Glaube geht dahin, daß dieser Fürst todt is. Sein ei- gentlicher Mörder, der frühere erste Minister, ist noch immer in Un- gnade. - Sein Bruder und Nachfolger, Kainilaiarivony, hat sih auch noch den Titel ‘eines Ober-Kommandanten beigelegt. Er zeigt sich den Europäern sehr gewogen; das Gleiche läßt sich nicht von allen Mitgliedern des Rathes der Königin sagen. Die aus Europa zu- rügekommenen malgassischen Gesandten sind noch nicht in Tananariva angekommen. Man steht ihren Mittheilungen über das Ergebniß ihrer Sendung mit Ungeduld entgegen.«

Bombay,

National» V @ n.4 Von einem konservativen Bürger Berlins is als ein Zeichen seiner Freude über die nationale Feier des Einzuges der fiegreihen Truppen am 7. d. Mets. dem National-Dank für Veteranen die Summe von 100 Thlr. zur Verwendung für seine Zwecke überwiesen worden.

Kunft und Wissenschaft.

Die preußische Expedition nach Dstafien. Nach amt- lihen Quellen. Erster Band mit X1I Fllustrationen und 11 Karten. Berlin 1864. Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (R. v. Deer). Gr. 8. 352 S. Der Zweck jener denkwürdigen Expe- dition, welche vor nunmehr vier Jahren, mit dem jeßigen Herrn Minister des Jnnern, Grafen zu Eulenburg, an der Spihe, in die ostasiatischen Reiche Seitens Preußens und einiger norddeutscher Staaten entsendet wurde, um einen offiziell geschühten und unterstühten Handelsverkehr zwischen den Häfen Norddeutschlands und denen von Japan, China und Siam herzustellen , ist erreicht; wir nennen, Dank der umsichtigen und thatkräftigen Leitung dieser Gesandtschaft, die handeltreibenden Bewohner jener Distrikte und ihre Re- gierungen unsere Freunde und sehen den ersprießlichsten Freundschaft mit Gewißheit entgegen. Aber zu wissen, wie man dabei zu kämpfen hatte, quantum molis erat,

xigkeiten zwar keineswegs barbarischen aber in ihrer

fernen y

die Érlebnisse dieser Gesandtschaft, die durch

Mitglieder gemachten Erfahrungen und Beobachtungen

ein gewissermaßen aus Dichtung und Wahrheit

Regierung beabsichtigten umfassenden Werkes tion bildet. |

lungen theils zu Wasser auf der »Thetis«, »Arkona«

noch nicht zum Abschluß gebrachten feindseligen Verhältnisse

Kopf „abgeschlagen und derselbe auf der

Brandstätte seines Haupt-

diesem Reiche vor der Hand unmöglich machten,

Folgen dieser dieser Queck erreicht wurde , mit welchen natürlichen und künsilichen Schwie-

jene Art höchst eigen- finnigen Völker den preußischen deutschen Interessen geneigt . zu machen, ihre wissenschaftlich gebildeten kennen zu lernen, diesen ganzen wunderbaren und merkwürdigen Kosmos der so lang verschlossenen Küstenländer mit den Augen unserer Landsleute zu sehen , in (denn wie viele Angaben über die dortigen Zustände beruhen nicht troß aller Ensigkeit und Sorg- samkeit der Forschung auf bloßer Wahrscheinlichkeits - Rechnung) zusammen- gewebtes Lebensbild einen Blick zu thun , diesen so ergögenden wie belehren- den Inhalt bietet der vorliegende Band - welcher den Anfang eines von der über die Resultate der Expedi-

Im August 1860 traf- die Expedition , welche in verschiedenen Abthei-

und *dem »yFrauenlob «, theils auf dem Ueberlandwege die Reise zurücklegte, in dem englischen Singapore wieder zusammen , von wo man nach kurzem Auf- enthalt die Fahrt zunächst in das gelobte Land Japan's antrat , weil die zwischen den Westmächten und China eine ersprießliche Wirksamkeit der Gesandtschaft in Einen dunkeln Punkt in

Ï S A E S T e E

| mester die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden 787 beträgt. Die E theologische Fakultät zählt 326 Jnländer, 45 Ausländer ; die juristische 36 Jn- Ÿ länder, 2 Ausländer ; die medizinische 91 # philosophische 238 Jnländer und 43 Ausländer. Ï fulirten Studirenden

H Unter den Ausländern sind fast alle deutsche Staaten, am stärksten Anhalt, M mit 35, vertrefen. # garn, 3 Griechenland und 1 Amerika an.

der aus dem Verwalkungsbericht zu entnehmende Umstand, daß, der »Köln. M AQtg.« zufolge, binnen Jahresfrist gegen 200 neue ordentliche Mitglieder bei- F getreten sind. Der frühere Vorstand, bestehend aus dem Präsidenten Geh.

Ÿ Archivar Prof. Freudenberg und dem Rendanten Hauptmann Würst, wurde - durch Acclamation wiedergewählt und zugleich Vy. Klefte zum Adjunkten 2 Meister des kunstreichen 26 Fuß hohen altgothischen Sacramentshäuschens F in der hiesigen Christkirche war bis jeßt unbekannt. Beim Uebertxagen dieses

j an der Spitze unter der Jahreszahl 1492 die Unterschrift Raysek m. fe.

der Darstellung bildet der auf dieser Fahrt dur de i (Wirbelorkan) an der japanischen Ale vit vor Una "i R Ee wirkte Untergang des »Frauenlob«. Von ihm und feiner braven Mann- schaft (41 Personen) is troy der sorgfältigsten Nachforschungen von ‘Säitéñ der japanischen Behörden nie wieder eine Spur zum Vorschein gekommen

Die ersten Nachrichten, welche man bei der Ankunft in Yeddo über die Geneigtheit der japanischen Regierung zur Abschließung eines Handelsver- trages mit Preußen erhielt, waren entmuthigender Art. Jn der ersten Un- terredung mit dem, persönlich den fremden Mächten sehr zugethanen Minister des Auswärtigen, Audo-Tsus-Lima , stellte sih heraus, daß man die öffent- liche Meinung, welche besonders dur das brutale Benehmen einzelner » West- Wilden« sich im gereizten Zustande befand, zu schonen hatte, daß man Ge- fahren von außen wenig, aber die nicht abzuesehenden Folgen der durch in- nere Parteiungen , namentlich unter den Großen , in stetem Wachsen begrif- fene Gährung des Landes im höchsten Grade fürchtete. Wie endlich “are Abschluß doch zu Stande gekommen , erfahren wir in diesem Bande noch nicht. Aber die besonnéne und feste, Haltung des Grafen Eulenburg mußte auf die Regierung den besten Eindruck gemacht haben ; denn die Anfangs sehr verschlossene fast mürrische Stimmung der Bevölkerung, der Beamten welche hier lediglih ein Produkt des Einflusses der obersten Gewalt ist, wurde p eMads AnE und freundlicher. M

Für die ganze Schilderung des gegenwärtigen Charakters d j und der Staatsverwaltung bildet die 1 einem eia r A bene Uebersicht der Geschichte Japans eine sehr willkommene und höchst schägenswerthe Grundlage; und die kundige Feder, mit welcher das Werk geschrieben ist, verleugnet sich ebenso wenig bei den momentanen, ausdrucks- vollen Begebenheiten und Zuständen, welche der Verfasser tête-a-tête kennen zu lernen Gelegenheit hatte, wie bei den objektiven, durchaus unparteiischen Darstellungen der Vergangenheit, welche in vielen Beziehungen zwar eine einseitige, aber im Allgemeinen doch eine großartige zu nennen ist,

__— Jm Verlage von G: Heinie ist erschienen: Ehrenpreis! Ein bescheiden Sträußlein, dem Königlichen Kricgs» und Siegesheer ge- weiht. Nebst einem Anhang verschiedener Poesien von derselben Hand und den Kompositionen von fünf Liedern für eine Singstimme mit Piano- Begleitung. »Die ganze Einnahme is für die Hinterbliebenen der in Schleswig und Jütland gefallenen preußischen Helden zur Disposition der Balley Brandenburg des ritterlichen Ordens von St. Johannes zu Jeru- salem gestellt.« Wir schließen uns dem Wunsche des Herrn Herausgebers an, welchen derselbe am Schlusse seines Vorworts ausspricht: “»Möge das fleine, geringe, dem edelsten Qweke geweihßte Samenkorn , getragen durch Nachsicht, in den Händen edler , echter Vaterlandsfreunde Früchte bringen, die ein Zeugniß dafür abgeben, daß Nationalstolz und Dankbarkeit mit zu den ehrendsten Gefühlen unseres großen Volkes gehören und daß die Waisen der Gefallenen des Volkes Kinder geworden, «

In der Nähe des Dirschauer Bahnhofes, links neben der. von der Stadt nach der Maschinenbauanstalt führenden Chaussee, is kürzlich beim Aern ein Hünengrab entdeckt worden. Der Begräbnißraum war im Innern 3 Fuß lang und eben so breit, von sauber behauenen Steinen, die durch einen Kalkmörtel verbunden und damit bekleidet waren, rings umgeben, oben durch einen platten Steiy bedeckt. Jn diesem Raume stan- den 5 große und 2 kleine, meistens wohl erhaltene Urnen mit Knochenstüken gefüllt. Die Urnen befinden sih jeßt im Verwahrsam- des Kaufmann A. Preuß. Bereits 1711 wurden bei Dirschau 10 Stück Urnen gefunden (Löschin's Geschichte Danzigs), bei den Erdarbeiten für die Eisenbahn 3 Stück und fürzlih 3 weniger gut erhaltene in der Nähe von Kniebau bei Dirschau. Da um 1190 das Christenthum hier allgemein eingeführt war, so müssen die Urnen mindestens ein Alter von 700 Jahren haben.

Halle, 12. Dezember. Nach dem amtlichen Verzeichniß des Per- sonals und der Studirenden auf der Königlichen vereinigten Friedrichs- Universität Halle-Wittenberg waren, der »N. H. Qtg.« zufolge, im vorigen Semester 780 Studirende auf derselben immatrikulirt. Davon sind 38 abgegangen und 245 hinzugekommen, so daß in dem laufenden Se-

nländer, 6 Ausländer und die : Außer diesen immatri- besuchen die Universität 9 Pharmaceuten und

10 Hospitanten, so daß im Ganzen 806 an den Vorlesungen Theil nehmen. Von außerdeutschen Ländern gehören 8 Rußland, 6b Un-

Am 9. d, M. fand im Senatssaale der Universität zu Bonn die Generalversammlung des » Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlandee statt, welche recht zahlreich, auch von auswärtigen Mitglie- dern, besucht war. Für die Blüthe des Vereins spricht wohl am besten

Rath Ritschl, den Secretairen Prof. ausm Weerth und Prof. Nitter, dem

des Vorstandes mit Siß und Stimme ernannt. | Aus Königgräß wird der »Oesterr. Wochenschrift« berichtet : Der

Kunstmonuments in das Presbyterium und dem sorgfältigen Reinigen kam

(magister fecit) deutlich zum Vorschein. Der berühmte Rektor der Teyn- Schule, Matthias, genannt Raysck, hatte 1475 auf Befehl Wladislaus Il. den Prager Pulverthurm gebaut und 1490 das Dreischiff der St. Barbara- Kirche in ein Fünfschiff verwandelt.

__— Die Pariser Akádemie der Musik hatte einen Preis auf eine »Ge- cite der Musik in Frankreich vom 16. bis zu Ende des 18. Jahrhun- derts« ausgesezt. Es waren vier Konkurrenzschriften eingegangen, von denen

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» In Warschau wurde am 4. d. M. einer der geshähtesten Aerzte: der“ Stadt, Sanitätsrath Professor Dr. Fanifowsfi, als, p m e vis des Medizinal - Conseils zurükehrte, auf der Straße tödtlih vom Schlage getroffen. Der Verstorbene war 1799 zu Pilzno in Galizien geboren und lebte seit 1824 in Warschau, wo er sich unter Anderem durch die Gründung der E e L c bleibendes Verdienst erwarb.

—— John Fowler, der Erfinder des Dampfpfluges, ist am 4. d. M. am Tetanus gestorben. Ein Bruch des Glacis n Folge eines

Sturzes auf der Jagd hatte Anlaß zum Ausbruche des Tetanus gegeben.

Statistische Mittheilungen.

T g T6 cin Elie am 3. d. M. hat ergeben:

Für Pyriß eine Einwohnerzahl von 6861 S Ï von 1861 A dieselbe 7136. E En r O A T

Für Stargard eine Einwohnerzahl von 15,340 Seele J des Jahres 1861, mithin einen Zuwachs von 1172 Seélin. O

Für Schivelbein 5422 Seelen; 1861 betrug deren Zahl 5091. ae Colberg die Personenzahl voú 10,5897 1861 betrug dieselbe

(VOD. j :

Für Breslau nach den vorläufigen, von dem Polizei-Präsidi gemachten Zusammenstellungen ausf\ b ließl ich der bin Lilies un deren Angehörigen 2c. circa 155,300 Seelen, so daß gegen 1861 bei der Civilbevölkerung eine Vermehrung von 16,709 Seelen stattgefunden hat. Bemerkenswerth ist hierbei, wie die Schlesischen Blätter melden, daß die Seelenzahl in jedem der sechs Kommissariate der inneren Stadt gegen die Zählung von 1861 abgenommen hat, und die Vermehrung daher lediglich auf die A Vet A0 Mat f fällt. h

Für Oppeln 10,431 Personen, so daß die Einwohner Jahr 1861 um 823 Köpfe gestiegen M i M O M

Für Jauer eine Einwohnerzahl von 8406 exkl. Militair, aber inkl, der Königlichen Strafanstalt. Jm Jahre 1861 betrug die Civil-Einwohner- schaft 8082; es sind also gegenwärtig mehr 324, obgleich in der Strafanstalt jegt 169 Sträflinge weniger sind als im Jahre 1861. Die Zunahme der Einwohnerschaft in den leßten 3 Jahren stellt sih also eigentlih auf 493. In den Jahren von 1859 bis 1861 betrug die Zunahme 350.

S g Essen nah vorläufiger Zusammenstellung eine Seelenzahl von

J /

Für Solingen eine Zahl von 11,808 Einwohnern (5960 mänaliche und 5848 weibliche); 1861 betrug dieselbe nur 10.490, é ist somit a Zuwachs n Af Seelen eingetreten. Für Viersen die Zahl von 15,097 Seelen. Jm Jahre 1861 beli sid N auf 14,670, es ist somit ein E an 427 Köpfen a getreten.

Für den Kreis M. „Gladba ch 84,874 Seelen, davon kommen auf di Städte Dahlen, Gladbach, Odenkirchen, Rheydt und Viersen 58,588 béi fonen. Die diesjährige Aufnahme übersteigt die leßte um 3118 Seelen.

London, 10. Dezember. Von den 6,146,796 Centnern roher Bau mwolle/ welche während der ersten zehn Monate d. J: in das Ver- einigte Königreich importirt worden sind, hat das britische Jndien mehr als die Hälfte geliefert; nächst ihm rangiren Aegypten und China; die Ba- hama-Jnseln, Mexiko, Brasilien, die Türkei haben ihr Quantum sehr be- deutend vermehrt; die Vereinigten Staaten haben um 170 Prozent mehr geschickt, als in der entsprechenden Periode von 1863. Die Beiträge der einzelnen Länder zu dem Jmport der ersten zehn Monate d. J. stellen sich mit den Zunahmen gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres (eine Abnahme ist in keiner Rubrik zu vermerken) folgendermaßen :

British Jndien Ctr. 3,355,747 Sunahme Ctr. 743,762 Aegypten 892,419 » 231,315 A n ; 609,136 » 397,974 Bahama-Inseln u. Bermuda 298,374 » 102,402 ¿ 279,606 » 107,879

185,700 » 74,604

152,377 » 87,265

299/411 » 101,149 j Ctr. 6,146,196 Zunahme Ctr. 1,920,663 Der Baumwoll-Export belief sich in dem genannten Zeitraume d, J. auf 1,876,040 Ctr., gegen * 1,800,467 Ctr. resp. 1,677,561 Etr, in den ent- sprechenden Perioden von“1863 resp. 1862. Rußland bezog 220,727 Etr.- Holland 370,765 Ctr., die Hansestädte erhielten 439,453 Ctr. von dem bri-- tischen Baumwoll-Export vom 1. Januar bis zum 31. Oktober d. J.

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Am 7. d. Mts. wurde Seitens der Direction der Königlichen Ost- bahn cine Probe - Extrafahrt eines mittelst Dampfheizung er- wáärmten Bahntrains von Bromberg nach Thorn hin und zurück ver- anstaltet, welche in ihren Resultaten vollständig befriedigte. Bis jegt wer- den die erste Klasse und Damen-Coupé’s durch Blechkasten mit heißer Sand- füllung, die Salonwagen durch besondere Heizöfen erwärmt; immerhin aber ist diese Art Heizung für unsere nordischen Gegenden eine unzugängliche und für rasche Beförderung bei den kurzen Aufenthaltszeiten eine zu zeitraubende. Diesem Uebelstande abzuhelfen, 1st vorläufig beim Kurierzuge eine Dampf- heizung angewendet und hergerichtet. Ein besonderer Dampfkessel, im Ge- páckwagen aufgestellt , speist ein durch alle Wagen saufendes Dampfrohr, aus welchem der Dampf den unter dew Coupé's lagernden Heizcylindern zugeführt wird. Ventile, welche sih bei einem Dampfdruck von 7 Atm. schließen, führen das Condensations8wasser ab, während ein Sicherheitsventil am Kessel eine gefährliche Dampsfspannung verhindert. Jn allen Coupé's ist eine einfache , auf kalt und warm ‘hinweisende Hebelvorrichtung an- gebracht , mittelst welcher die Passagiere die Wärme selbst temperiren kön-

die eine, deren Verfasser ein gewisser Gustave Chonguet ist, den: ersten Preis, nämlich cine Goldmedaille, 3000 Fr. an Werth, erhalten hat.

nen. Die Probefahrt ergab im Augenblicke der Dampfzuführung in allen Coupé's eine gleichmäßige Temperatur , am Fußboden von 22 Gr. R. , in