3999
der Kaiser am 21. November befohlen hat, in Wilna ein grie- | tödteter Gatte der Dynastie und der Civilisation erzeigt hat. — Die isches Nonnenkloster 1. Klasse mit einem Asyl zur Erziehung armer | franco-chinesische Legion ist nicht aufgelöst worden. Linienschiffs-Lie- tenant d’Aiguebelle hat den Oberbefehl über dieselbe abgegeben und
3538 i
Truppen hatten dazu auf dem alten Exerzierplaze im Thiergarten Aufstellung genommen, wo sie von Sr. Majestät dem Könige besichtigt wurden. Nach derselben begab sich Se. Majestät der König, von Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzen des König- lihen Hauses und der Generalität begleitet, nach dem Pariser Plat, wò Allerhöchstderselbe die Truppen bei sich vorbeimarschiren licß. Der Vorbeimarsch fand bei der Jnfanterie in Züge und mit Ge- wehr über, bei der Artillerie in Zügen statt. Nach dem Vorbei- marsch rückten die Truppen sofort in ihre Quartiere. Se. Majestät der König hatten befohlen, daß auch diesmal die Fahnen ausnahms- weise in Allerhöchstsein Palais abgebraht wurden.
Halle, 19. Dezember. Der gestrige Festgottesdienst war in allen Kirchen zahlreih besucht , namentlich in der Morißkirche, in welcher sich auch die Corporation der Halloren in ihrem eigenthüm- lichen Festschmucke eingefunden hatte. Auch äußerlich gab sich die freudige Stimmung kund, indem viele Häuser mit Fahnen geshmüdckt waren.
Cöôln, 19. Dezember. Die Arbeiten zur Niederlegung der unseren Dom an der nördlichen, nordöstlichen und südöstlihen Seite einschließenden und verdeckenden Gebäude, meldet die »Köln. Ztg. «4, sind nunmehr allerwärts in vollem Gange. Das darunter befind- liche frühere Gebäude der hiesigen Schulverwaltung diente bis zum Jahre 1828, zu welcher Zeit es vom Erzbischof Ferdinand August gegen das ehemalige Jesuiten - Kollegium abgetreten wurde, zum Priester-Seminar und wurde sür diesen Zweck in den Jahren 1739 bis 1754 auf Anordnung des damaligen Kurfürsten Clemens August erbaut, jedoch nicht ohne Widerspruch des Magistrats von Cöln, der gleichwohl durch Kaiser Karl VI. mit seinen Einreden abgewiesen wurde. Das große Gebäude hat sonach nur wenig über 100 Jahre gestanden. Ï 7
Scbleswig-Holstein, Die obersle Civilbehörde der drei A eds hat unter dem 12. Dezember folgende Bekanntmachung erlassen :
»Unterm 8. September d. J. haben wir es genehmigt, da i Herzogthum Schleswig zu verwendende Sttikéelaniler e avappn \childe, enthaltend die schleswigschen Löwen und das holsteinische Nesselblatt, und darüber angebrachter Herzogskrone bezeichnet werde. Vorstehendes wird hierdurch mit dem Hinzufügen zur öffentlichen Kunde gebracht, daß auf dem gedachten Stempelpapier die Klasse, Nummer und der Werth desselben, so wie die Jahreszahl und die Summe, für welche es vorgeschrieben ist, in der früheren Weise angegeben sind. «
Einem Telegramm der »Spen. Ztg.« aus Wien vom 19ten zufolge is der gewesene österreichische Kommissar in Jütland, Geheim- rath Halhuber, an Stelle des auf seinen Hamburger Posten zurück- kehrenden Baron Lederer zum österreichischen Kommissar in den Herzogthümern ernannt.
Wie die »Schleswig-Holsteinsche Zeitung« hört, dauern die Ver- handlungen mit dem Baron von Scheel-Plessen, dem die Prä- sidentschaft der neuen Landesregierung angetragen is, noch fort. Graf Moltke, Administrator der Grafschaft Rangzau, if telegra- phisch nah Flensburg berufen worden.
Sachsen. Weimar, 19, Dezember. Se. Königliche Hoheit der Großherzog hat sich heute zur Begrüßung des Generals von Hae und der Königlich sächsischen Truppen, welche im Laufe des Nachmittags dort ecintrefsen, nach Eisenach begeben, nachdem in den vorhergehenden Tagen auf höchsten Befehl der Flügel-Adjutant Graf Jsenburg den Durchmarsch geleitet. (Weim, Z.)
: Gotha, 17. Dezember: Unsere Landtagswahlen sind bis auf eine beendet. Die Gewählten fklassifiziren sich in der Weise, daß 7 derselben Staatsbeamte sind; dazu kommt ein Advokat, ein Bürgermeister und ein Geistlicher, drei gehören in die Klasse der Jndustriellen, sechs dem ackerbautreibenden Stande an, — Da, welcher Weise übrigens das Interesse der Vevölkerung an den
ahlen sih kundgegeben, dürfte aus der Mittheilung erhellen, daß in einem Wahlbezirke mit 600 wahlberechtigten Einwohnern bei der Lari f Io s 6 É Idee nur ein Urwähler fich igte, so daß die Zahl der Urwähler einschließlich d itglie-
der der Wahlbehörde fünf betrug. | Lci Das
Altenburg, 18. Dezember. Heute Vormittag traf das heute aus Holstein zurückehrende Königlich sächsische 1. Jägerbataillon, mit der Eisenbahn von_Hof kommend, hier ein und wurde auf dem Bahnhof von dem Offiziercorps des hiesigen Regiments begrüßt.
Meiningen, 18. Dezember. Der gestrige Geburtstag Sr. Hoheit des regierenden Herzogs wurde in gewohnter Weise gefeiert. Von den zahlreichen Auszeichnungen is zu erwähnen die Verleihung des Komthurkreuzes an den Wirklichen Geheimenrath, Staatsminister a. D. Freiherrn von Krosigk. (L. Z.)
_ Anhalt, Dessau, 16. Dezember. Feldmarschall Fürst B.a- riatinsfy, der bekannte Eroberer der Kaukasus, der seit mehreren Wochen hier das römisch-irishe Bad gebrauchte, hat Dessau ver- L Sti O nas R O. — Der Landtag hat sich
rüfung der Neuwahlen und Wahl der issioner bis = Hava vertagt. (L. Ztg.) : P a essen. Kassel, 16. Dezember. Der vortragende i geheimen Kabinet des Kurfürsten, Ministerial - Rath & 0 S die man der »Weser - Ztg.« shreibt , um seine Entlassung von diesem
Posten cingekommen. Man erwartet bereits die baldige Ernenn eines Nachfolgers desselben und bezeichnet im Publikum schon iebe Personen, welche zeitweise mit diesem Vertrauen beehrt werden wür- den. — Heute Morgen sind die ersten Königlich sächsischen Truppen aus Holstein kommend, hier eingetroffen und wurden von dem Offizier - Corps der hiesigen Garnison am Bahnhofe, wo auch eine Ehrenwache aufgestellt war, empfangen. Bei der Ankunft des zweiten Zuges war auch der Kurfürst anwesend.
Oesterreich. Wien, 18. Dezember. Der in der jüngsten Sihung des Abgeordnetenhauses vorgelegte Gesehentwurf der Regierung, betreffend den periodishen Personen-Transport, hebt den Staatsvorbehalt des Personen-Transportes zu Wasser und zu Lande mit der Beschränkung auf, daß es verboten bleibt, auf Poststraßen, wie auch auf anderen Straßen, welche zur Umfahrung
der Poststationen benugt werden können, Anstalten zur Be-
förderung von Reisenden mit Pferdewechsel an den von ihnen mitgebrachten Wagen (Extraposten) zu errichten oder zu ufiterhalten Die Errichtung und der Betrieb von Privat-Unternehmungen perio- discher Personen-Transporte auf Landstraßen, Binnengewässern, auf Kanälen und auf dem Mecre sollen fortan den bestehenden Ge- werbe - Vorschriften und beziehungsweise den Seegeseßen unterliegen
und der Postanstalt gegenüber von jeder Verpflichtung und Abgabe : befreit sein. Die Bestimmungen der Gewerbe - Ordnung über die E
Konzessionirung der periodischen Perfonentransports- Unternehmun- gen auf Poststraßen mit Pferdewechsel werden dahin abgeändert, daß für solhe Unternehmungen innerhalb eines Bezirkes die Gewerbs-
behörde erster Instanz, im Falle der Ausdehnung über mehrere Be- | zirke desselben Kronlandes die Gewerbsbehörde zweiter Instanz und | für Unternehmungen , welche sich über die Verwaltungsgebiete zweier | oder mehrerer Kronländer erstrecken, dieck oberste Gewerbsbchörde die | Konzession zu ertheilen hat, und daß dabei ein vorläufiges Einver- E
nehmen mit der Postbehörde nicht erforderlich ist.
Die ungefähr in einem Monat nach der Levante abgehende | Escadre wird, wie die » Triester Zeitung« hört, aus den Fregatten | »Schwarzenberg« und »Radeßgky« und drei Kanonenbooten bestehen, | — Am 17. d. M. ging der legte von den zum mexikanischen [ Truppentransport bestimmten Dampfern, das englische Schiff »Jn- E diana« mit 1118 Mann, unter denen 33 Offiziere sich befinden, |
von Triest nah Veracruz ab.
— 19. Dezember. Der Redacteur des »Wanderer«; Nord- | mann, is in dem von der preußischen Gesandtschaft anhängig ge- | machten Prozesse zu dreitägigem Arrest und 60 Fl. Cautionsverlust |
verurtheilt worden.
(- e | Schweiz. Bern, 19. Dezember. Das baldige Jnkrafttreten | des Handelsvertrages mit Frankreich hat den Bundesrath ver- | anlaßt, die Kantone aufzufordern, für die freie Niederlassung | der Juden in der Schweiz das Nöthige anzuordnen uad die Kan- :
tonalgesezgebung demgemäß abzuändern.
Frankreich. Paris, 18. Dezember. Das »Journal des
Debats« hat Haußmann's Rede im Pariser Gemeinderathe verhöhnt. |
Auch die »Union« hatte sich in dieser Sache hervorgethan. - »Debats« und »Union« haben heute vom Minister des Jnuern eine Verwar- nung erhalten. Diese Maßregel des Ministers des Innern trifft beute mit einer umfassenden Denkschrift des Seine-Präfekten zusam- men, die der »Moniteur« veröffentliht. Haußmann entwickelt den
Ginanzstand von Paris. Die Haußmann'’\schen Bauprojekte sind unter
Anderm darauf gerichtet , Paris mit ungeheuren Parkanlagen E umgeben. Er sagt darüber: » Die ‘Nate wle j Baityt stadt der Welt wird so zu sagen \{chon von ferne durch Avenueen und Anpflanzungen angezeigt werden, welche in it Richtungen eine Art von Ausf\trahlung, ihrer vervollkommneten j erwaltung bilden sollen. Dieser Denkschrift zufolge wurden vom S 1863 bis zum 30. September d. J. in Paris allein
/I0 Hâuser gebaut; die Zahl der während dieser Zeit demolirten Häuser beträgt nur 1183, von denen 271 in Folge von Expropria- tionen und die übrigen 1112 dem freien Willen ihrer Eigenthümer gemäß gefallen sind. Es ergiebt sich also eine Mehrzahl von 1715 neu errichteten Häusern. Andererseits sind die durch diese Neubauten geschaffenen Wohnungen 21,789 an der Zahl. Wenn man davon die Zahl derjenigen Wohnungen abzieht, die durch die Demolitionen verloren gegangen sind, so bleibt ein Uebershuß von 15,676 Woh- ardt welche einer Bevölkerung von mindestens 45,000 Seelen
Italien.
Nußland und Polen. Wilna. Der Ober U L , ¿ -Profurator des heiligen Synods hat, dem »Wilnaer Boten« L den
obersten Chef des- nordwestlihen Gouvernements benachrichtigt, daß
4%
| ton theilt die »Lüb, Ztg.« mit, daß am 10. d. Mts. eine Konferenz
Nachdem das Abgeordnetenhaus am 18ten Dezember noch eine Abendsigung gehalten und bas provisorische Budget für das erste Vierteljahr 1865 bewilligt hatte, vertagte es sih bis zum 5. Januar. Die Abgeordneten hatten sih bereits in Masse auf die Heimreise begeben. Die Blicke der Nation sind nach Süden gerichtet, nach Florenz und Rom.
Maisen der russischen Kirche zu errichten und hiezu die leerstehenden Gebäude des aufgehobenen Franziskanerklosters zu verwenden.
Schweden und Norwegen. Stockholm. Jn Bezug auf die Zahlungs - Einstellung der Grafen Malcolm und Hamil-
der Gläubiger stattgefunden hat und die Finanzverhältnisse der enannten Herren , welche zu den größten Grundbesigern Schwedens gehören , wieder geordnet sind.
Dánemark. Kopenhagen, 17. Dezember. Der König empfing am Donnerstag auf Schloß Friedensburg den hiesigen ita- lienishen Minister-Residenten Grafen Dora, welcher bei dieser Ge- legenheit dem König die Insignien des beil. Anunciata-Ordens über- reichte, und zugleich den Secretair der hiesigen Königlichen Gesandt- | haft, Hrn. de Sonnaz, vorstellte.
Von den unter dem Marineministerium ressortirenden Mili- tair- und Civil - Militair - Beamten sind folgende in Gnaden und | mit Pension entlassen: Die Orlogs - Capitaine H. Fäster, J. A. Meyer, Baron Dirckinck - Holmfeld , E. Raffenberg, F. Paludan, H. Jpsen, H. P. Rothe, E. A. Wulff, P. H. Smidth, E. W. Holst, 2. Moe und P. A. Seidelin ; die Capitain - Lieutenants P. E. Al- beck und C. F. Gottlieb; Stabsarzt Etatsrath Dr. med. Mansa, Auditeur J. Skrike und Schiffsbaumeister J. C. Fuglsang. Gleich- zeitig haben die Orlogs-Capitaine Fäster, Meyer und Baron Dirinck- Holmfeld, so wie der Stabsarzt Mansa das Commandeurkreuz ersten Grades des Dannebrog-Ordens. und der Orlogs-Capitain Holst das Ehrenzeichen der Danebrogsmänner erhalten. Dem Capitain-Lieute- nant Albeck is ein Abschied8patent als Orlogs - Capitain verliehen
vorden.
Ameri?a. New-York, 8. Dezember. Der im Norden von Virginien als Gegner des Unions-General® Sheridan operirende Süd-General Early meldet, seine Kavallerie habe am 28. Novem- ber das Fort Belly bei New - Creek überrumpelt, später Piedmont erobert und die dort vorhandenen Vorräthe, so wie die Regierungs§- gebäude zerstört. Die Berichte aus dem Osten von Tennessee lauten widersprechend. Berichten aus dem Norden zufolge rüt Burbrid ge gegen den nach Westvirginien fich zurü{ziehenden Breinridge vor, während südlichen Berichten zufolge Brecenridge Herr der Lage war und die Unionstruppen sich in der Richtung von Knoypille zu» rückzogen. Hood wirft Befestigungen vor Nashville auf. Die Unions®- Regierung hat der englischen angezeigt, sie müjje wegen der von Kanada aus versuchten Einbrüche in das Unionsgebiet sih die Frel- heit vorbehalten, nach einem halben Jahre nöthigenfalls das Ge- {chwader auf den fanadischen Seen zu verstärken.
— Oie Botschaft des Präsidenten Lincoln, mit welcher die Session des Kongresses eröffnet wurde, sagt, Unterhandlungen mit den Konföderirten wären zwecklos, indem der Süden Trennung; der Norden hingegen Unterwerfung fordere. Der Norden biete den Gegnern, welche die Waffen strecken, Amnestie. Die Sfklaverelt müsse gänzlich abgeschafft werden. Die Beziehungen zum Aus- lande seien ziemlich befriedigend, die Stellung zu Mexiko unpver- ändert, der Stand der Flotte vortrefflich. Die Flotte habe in die- sem Jahre 324 Schisse gekapert und die Prisengelder hätten fih auf 14 Millonen Dollars belaufen. Eine fortwährende Verstärkung des Heeres sei unerläßlich. Die Vorlage des Finanz-Ministers \hägt die Bedürfnisse des nächsten Jahres auf 1400 Millionen; die Revenüen auf 788 Millionen, das Defizit auf 620 Millonen, die Gesammt- Staats\{huld im Juli 1865 auf 2223 Millionen Dollars. Die in Metall zahlbaren Jnteressen verschlingen gegenwartig 96 Millionen Dollars. Der Finanz-Minister befürwortet neue heimische Anleihen. Südlichen Berichten zufolge erlitten die Unionstruppen eine Nieder- lage bei Grahamsville in Süd-Carolina. Der englische Gesandte in
Washington, Lord Lyons, ist abgereist.
Asien. Der »Moniteur de l’Armee« erfährt durch Privat- mittheilungen aus China vom 2. November, daß der Hof von Peking zur Erinnerung an den heldenmüthigen Tod des Admirals Protet und an die großen Dienste, welche ihm durch die Hin- gebung und die Junitiative dieses Mannes Frankreih im Kriege gegen die Taipings geleistet hat, einen _Drathen-Orden gestiftet hat. 140. Abzeichen dieses Ordens , nämlich 100 in Silber und 40 in Gold, sollen den Franzosen zugestellt werden, welche an den Operationen gegen die Taipings Theil genommen haben. Der Orden wird an einem gelben Bande getragen, auf wel- chem sich der Kaiserliche Orache mit fünf Klauen und die Inschrift in cinesischer Sprache befindet : »Vor ihm erbleicht der Löwe und verstummt der Tiger«. Das Ordensdiplom ist in inesischer Sprache ausgefertigt und mit der Unterschrift des Kaisers Ts\chung-T sche versehen. Das erste der goldenen Ordenszeichen wurde nebst einem Diplome und einem Briefe an die Wittwe des Vice-Admirals Protet
geht, um sich von den Strapazen zu erholen, nah Hause. Er ist dur einen anderen Franzosen, den ehemaligen Marine - Offizier Giquel, erseyt worden. Herr d’Aiguebelle wird in China im besten Andenken bleiben. Nah dem Wunsche der Regierung in Peking wird die französisch - chinesishe Legion reorganisirt und verstärkt 1wer- den. — Die »Patrie« will wissen, daß die in Folge des Sieges von Simonosaki vereinbarte Entschädigungssumme den unter- handelnden Mächten zwischen dem 20. und 30. Dezember ausbezahlt werden wird. Dieselbe wird proportionell unter die Betheiligten vertheilt, wobei Frankreih und England - auf dem gleichen Fuße
| stehen werden.
Funf und Missenschatr.
— Am 18. d. Mts fand in Köln die General - Versammlung der Mitglieder des Kölner Conservatoriums für Musik statt. Aus dem vom Vorstande mitgetheilten Rechenschafts-Berichte dürften die nachstehenden von der »Köln. Ztg.« mitgetheilten Einzelheiten von allgemeinerem Interesse sein. Die Schule, die bekanntlich für ein Spezialfah keine Schüler auf- nimmt, sondern jedem neben seinem besonderen Studium die Mittel zur Erlangung einer allgemeinen musikalischen Ausbildung bietet und vorschreibt, hat in den beinahe 15 Jahren ihres Bestehens eines fast stets wachsenden Quflusses von Zöglingen sich "zu erfreuen gehabt. Nicht nur; daß Schüler des Conservatoriums ehrenvoll in Theater und Conzert- Sälen , in Orchestern und als Lehrer wirken , auch eine ganze Reihe von Musik-Direktorenstellen sind durch sie beseht und aus den Konkursen- zu Paris und dem Mozarteum in Frankfurt sind sie als Sieger hervorgegan- gen. Von ihrer Thätigkeit am Kölner Konservatorium aus haben sich Lehrer desselben zu den ehrenvollsten Kapellmeister-Stellungen emporgeschwun- gen, so Reinece in Leipzig, Reinthaler in Bremen, Franck in Bern. Noch“ in jüngster Zeit hat das Konservatorium im Testamente Meyerbeer's eine ehrende Anerkennung erfahren , der , indem er bei der Akademie der Künste zu Berlin eine » Meyerbeer-Stiftung« gründet y bei derselben nur die Schüler der Berliner Musik - Institute und des Konservatoriums zu Cöln fonfurriren läßt. Wie groß die Thätigkeit des Konservatoriums is , geht am flarsten daraus hervor, daß seine 13 Lehrer in den beiden lezten Se- mestern circa 5800 Stunden Unterritht ertheilt haben , darunter 2376 auf dem Piano, 1232 auf Streich-Jnstrumenten.
Statistishe Mittheilungen.
— Sämmtliche deutshe Turn-Vereine sind jegt mit einer Sta - tistik. beschäftigt gewesen , welcbe ein gewählter Ausschuß behufs wissen- schaftlicher Beobachtungen über förperliche Leistungsfähigkeit und Ausbildung in einem Jahrbuche zusammenstellen und veröffentlichen wird. Der Triester Turn-Verein hat die Arbeit mit durhgemacht, und es stellt sih für den- selben, nach der » Triester Ztg. « folgendes Resultat im größeren Umrisse heraus. Von den Turnern , welche sich der Prüfung unterzogen, ist der älteste 435 Jahr; die Messung ergab 72 W. Zoll als größtes, 57 W. Zoll als kleinstes Maß. Der kleinste Turner hat auch zufällig das geringste Ge- wicht mit 103 Zollpfund, während der hwerste 185 Zolpfund wiegt. Was
Anfänger — nicht im Stande, ihren Körper aus dem Streckhange so hoch zu heben, daß der Mund die Hände erreicht. Die größte Leistung war; daß sich einer 17mal in diese Höhe zog. Der kleinste Sprung war 8 Fuß weit und 35 Joll hoch, der größte war bloß .13 Fuß 8 Zoll weit und 62 Zoll hoch. Der beste Hochspringer übersprang seine eigene Körperhöhe.
Gewerbe- und Handelsnachrichten.
Halle, 16. Dezember. Heute wurde eine zweite Lokomotive (Namens »Jungfrau« und bisher Eigenthum der Magdeburg - Leipziger Eisenbahn) nah Teutschenthal per Achse befördert, um die Erdarbeiten der Halle-Kasse- ler Eisenbahn zu beschleunigen. Eben so wird von Halle aus schon seit ca. Z Wochen eine Lokomotive zu den Erdtransporten verwendet und is der Bahndamm y welcher bei der Magdeburg - Leipziger Wasserstation über die Leipziger Chaussee führt, um ein Bedeutendes vorgeschritten: (N. H. Z.)
— Die Saarbrüdckener Handelskammer berichtet aus ihrer Sigzung vom 7. d. M. u. A.: Jn unseren früheren Publicationen hatten wir dem Handels- und Gewerbestande unseres Bezirkes bereits von den Schritten Mittheilung gemacht, welche wir zur Beseitigung der ungleichen Behandlung der diesseitigen Staats - Eingesessenen gegenüber dem Auslande bezüglich des Debits der Saarkohle eingeleitet hatten, und ebenso in Kürze den Jnhalt des uns gewordenen Ministerial-Reskriptes vom 15. August 1864, in wel- chem eine Beseitigung der angeregten Uebelstände in baldige Aussicht ge- nommen war, veröffentliht. Wir hielten uns indessen im Interesse sowohl der diesseitigen Handels- und Gewerbetreibenden , als auch sämmtlicher Privat - Koblenkonsumenten für verpflichtet , mittels unserer Berichte vom Â. Oktober und 18. November e. wiederholt bei des Herrn Handels-Mini- sters Excellenz auf den Gegenstand zurückzukömmen. Das uns hierauf zu- gegangene Ministerial-Reskript lautet wörtlich : j n
Der Handelskammer für, den Kreis Saarbrücken erwidere ich hiedurch
eschickt. An dem Briefe zählt der Kaiser die unermeßlichen Dienste n d ihr am 17. Mai 1862 bei der Einnahme von Nekio ge-
auf die Vorstellung vom 18. v. M., daß die von mir bereits in Aussichts
die Uebungen betrifst, so waren verschiedene wohlgenährte Leute — lauter
Ei Ee R T E E E A ott S E L L E E R L A A A E T L F R S R R L I E RE C f E Pi E S