4. Armee-Corp®,
trag halten u
Um 5 Uhr fand ein gr König und der Königin
statt, zu we
3550 ;
ließen AUerhöchstsich von-2 Uhr b, Militaix - Bor» nd konferirten sodann mit dem Minister-Präsidenten. ößeres Diner bei Jhren
Majestäten dem [hem außer Jhren Königlichen
Hoheiten dem Kronprinzen, und dem Prinzen Friedrich Karl, der Minister-
Präsident von Redern , die Generale von Vogel von Falckenstein, von Zastr
Bonin 1.
Bismarck-Schönhausen , der Ober-Kammerherr Graf
, von Herwarth , von Mutiu®,
ow, sowie *dit Stabs-Offiziere und
dekorirten Offiziere ‘der aus den Elbherzogthümern am gestrigen Tage in die Hauptstadt eingerüten Truppen mit Einladungen beehrt waren.
Heute na
Geheimen R empfingen de
nant Freiherrn von
Generals der
Generals der Kavallerie von Mutiu®/ General-Lieutenant Hindersin,
Artillerie, Goeben, des
und des Hauptmanns "von Gottberg. —
Moltke, und
Kavallerie Grafen von
Oberst-Lieutenants von
VSWstdieselban ciner Déepütatiön der eine Audienz.
Danzig, 20.
Majestät Körvetten »Gazelle « und
eingelaufen, Häfen Brest funden, und wenngleich den müssen. Stett.i der Schanze mehr führen.
Wohlau, 18. Dezember.
um daselb| zu docken. und Cherbourg wurden von
somit mußte der englische daselbst die Doarbeiten enorm theuer bezahlt «wer-
Di
n, 17. Dezember. wir
ist angeordnet und
hmèn Se. Majestät den aths, Geheimen Kabinets - n Chef des Generalstabes der
Dezember. Das »Dampfboot« \hreibt :
Vortrag des Wirklichen Raths Jllaire entgegen, Armee, General - Lieute- im Beisein des Gouverneurs, Waldersee, die Meldungen des des General-Jnspecteurs der des General - Majors von Willisen, ‘des Majors von Kleist Außerdem ertheilten Aller- Friedländ “in Ostpreußen
Sr. »Victoria« sind in Plymouth Die: Docks in den französischen
der »Gazelle« beseht ge- Hafenort gewähit werden,
Stadt
e Desarmirung der Peenemün- d für jegt die Kriegsflagge nicht
Das 2. Bataillon des Westfälischen
Füsilier - Regiments Nr. 237 rüdte heute Mittag um 12 Uhr, von
Mainz komn Magistrat 1
G [laß l liche Regieru
® und Schlachtsteuer au verordneten -+ Versammlung über diese Frage
Mit überwiegender ‘Majo die Versammlung dafür
werden solle.
Kohlfurt, 17. Dezember.
meldet; ‘die \ bis Lauban
Rath im Handels-Ministerio-
aufdem Ba
eiserne Queisbrücke in einige Bauwerke Revision8zug;
Kohblfurt zur
rend, als 1d den 15. Dezember.
ng es angeregt hatte y
Stadtverordneten auf Nachdem bereits früher schon die König-
fgehoben wünsche -
rität entschied fich, daß die Mahl- und Schlachtsteuer behalten
fünsftige Garnison hier ein — und wurde vom
dem Ringe begrüßt.
ob die Stadt Glay die Mahl- fand gestern in der Stadt- cine Abstimmung statt. dem »Volksbl.« zufolge,
Heute wurde, wie die »Schles. Z.«
chlesi}sche Gebirgsbahn auf der Linie von Kohlfurt
durch den Geheimen Weis hnhofe zu“ Lauban im Augenschein hinter
Zuges für die Gebirg8bahn eigens
der Borsigschen Fab Von der Ruhr reibt
20. d. Mis.
Der diesmal #o früb
Eis auf den Flüssen hat der S chi
einen gewaltigen Stoß verseßt. Gange war/ — Die Erdarbeiten am neuen
so ist das plôögliche
{hon an. verschi#denen Stellen in Strecke Styrum - Ruhrort werden
tgeseht. m
swig- Holstein.
Lauban besichtigt. in welchem sich sech8zehn uück. Wie uns mitgetheilt wird,
Ober-Baurath und vortragenden
haupt, befahren, Nachdem die
Bau begriffenen Gebäude und die
genommen waren, wurden noch
Nachmittags fuhr der Wagen befanden, nah war die Lokomotive des
und nah neuen Grundsäyen in
rik zu Berlin gebaut. man- der »Elbf. Ztg.« unter dem
eingetretene Winter mit seinem fahrt auf Rhein und Ruhr
Da dieselbe in ziemlich flottem Stocken um so mehr zu bedauern. Hafen in Ruhrort, und an der
Angriff genommenen Eisenbahn- noch in ausgedehutem Maße
Nach Mittheilungen der »N. Pr. Z.«
wird die für die Königlich preußischen Truppen in den Elbherzog-
thümern errichtete Intendantur nah Kiel gelegt werden. des dortigen Schlosses wird eifrigst gearbeitet, Laufe dieser Woche damit fertig zu werden j dasselbe Civilbehörde, dem Ober-Kommando deren Büreaus und der Intendantur Die Stallungen des Schlosses sind für die Pferde dos und der Stäbe reservirt.
JInstandsegung man hofft, im wird von der obersten der preußischen Truppen /
bewohnt we des Ober-K
rden. omman
des Kavallerie - Brigadestabes wird nannte Ober-Post-Înspektor Züschner hat scine Functionen ange-
treten und. soll nah preußischem
im diesseitig Die
15, d, M. ein Circulair , betreffend die ständigen Militairquittungen für
Bundesex Die »
Flensb. Nordd. Ztg.«
An der und
Das Eintreffen
täglih erwartet, Der neu er-
Muster bereits am 1. Januar k. J.
en Postgebiet ein Landbriefträgerdienst eingeführt werden.
ecutions-Truppen
Herzogliche Landesregierung in Holstein hat unter dem
Einsendung der noch rücck-
Lieferungen und Leistungen an die
erlassen.
hört in Betreff der Nachricht, daß
der Verkauf der \{leswigs{en Eisenbahnen an den Baron Erlan-
ger nicht zu
Stande gekommen sei,
daß dieselbe unrichtig und ein
definitiver Abschluß des Geschäfts vielmehr demnächst bevorstehe.
Sachsen.
Kön ig tra
Leipzig, 20. f in Begleitung Jhrer
Dezember. Se. Majestät der Königlichen Hoheiten des Kron-
\
Königlichen Palais, wo um früh nahm Se. Majestät
Über die. vorgestern und gestern auf einem in der wo die Truppen in
“\chlägt den Mehrgewinn, den die Bäcker vom ; auf nahe an neun Millionen Francs Früher seien diese Ueberschüsse in die allgemeine Bäckereikasse
prinzeñ uüd \des, Prinzen Georg gestern Nachmittag“ hier ein und “wurde auf dem Bahnhofe von den
Spiyen der Behörden empfangen. Se. Majestät und die Königlichen Prinzen begaben sich näch dem 6 Uhr große Tafel stattfand. Heute in Begleitung der beiden. -Prinzen zurückgekehrten zwei Jäger-Bataillone Nähe des bayerischen Bahnhofes gelegenen Felde, Parade aufgestellt waren , die Reyue -ab und begab sich sodann nah dem bayerischen -Bahnhofe, um die daselbst mittelst Extrazuges«„eben „angelangten beiden Schwadronen Kavalle- rie zu begrüßen und zu inspiziren. Vormittag #12 Uhr trat Se. Majestät mit den Prinzen die Rückreise nah Dresden an. (L. Ztg.) Frankfurt a. M., 20. Dezember. Die offizielle Mitthei, lung über die Bundestagssiyung vom 17. Dezember lautet : Die Bundesversammlung nahm die Vollmachten entgegen, mit- telst welcher der neu ernannte Königlich bayerische Herr Gesandte, Frhr. v. Schrenk, beglaubigt ward. s Die Königlichen Regierungen von Sachsen und Hannover zeig- ten an, daß in Befolgung des Bundesbeschlusses vom 5. d. M. die Civil-Commissaire aus Holstein zurückberufen, und die Truppen zum Abmarsch beordert seien. Nach cinem Bericht von Hake, werden die lehten
des bisherigen Kommandirenden, Generals Abtheilungen am 19. Dezember die Herzogthümer verlassen haben. Die Civilcommissaire üÜber- gaben der Bundesversammlung die von ibnen geführten Acten und Siegel. Die Großherzoglich und Herzoglich sächsischen Re- gierungen überreichten unler entsprechender Erklärung eine Denkschrift Über“ die Berechtigung des Sachsen - Ernestinischen Hauses auf Succession im Herzogthum Lauenburg. Von der Herzoglich anhaltischen Regierung ward das Ableben des Prinzen Friedrih August von Anhalt angezeigt. Die Bundesversammlung nahm mehrere Vorträge entgegen, welche. sich auf das Verpflegungs- reglement, “auf die Anschaffung gezogener Geschütze für die Bundes- festungen, auf die Erledigung verschiedener Festungsrechnungen be- zogen , und bestimmte darüber durch Beschlußfassung. Nachdem \chließlich die Pensionirung cines Bundeskanzleibeaniten beschlossen, ward die Ergänzung mehrerer Ausschüsse durch Wahl vorgenommen,
Großbritannien und Jrland. London, 19. Dezember. Ihre Majestät. die Königin hat \sich mit ihrer Familie von Wind- sor nah Osborne begeben.
Nach dem »Observer« wird das Parlament im Anfang Februar zusammentreten, ob am Dienstag den 7. oder Donnerstag den 9., is noch unentschieden. Wie dasselbe Blatt mittheilt, ist Sir R. Alcock, der britische Gesandte in Japan, keineswegs von seinem Posten enthoben, sondern nur für eine Zeit nach England be- rufen worden, um mit der Regierung über den Stand der Dinge in Japan zu fkonferirén.
Frankreich. Paris/ 19. Dezember. Der Seinepräfekt [äßt sich in seiner gestern veröffentlichten Denkschrift auch über die pariser Bäck erei und über die Resultate aus, tion der Bäckerei. bis jeßt, nach den Ausfstellungen der Seinepräfektur, konstatirt find.
worden. Das Brod is} ihm
Brodtaxe theurer und nicht i 1. September 1863 bis zum 31. August 1864 gemacht, an. geflossen und hätten zur Erleichterung der Brodtaxen in Zeiten der Theuerung gedient.
Die -Patrie« meldet,
habe, in ihr Vaterland zurückzukommen, dem Kaiserreich den Treueschwur Versprechen, nicht die Waffen gegen dasselbe
Türkei.
führen zu wollen. Berichte aus Bukarest vom 18. melden, daß an
Abgeordnetenkammer durch den Fürsten in Person erfolgt sei. Der Fürst gab in der Thronrede ein ausführliches geschichtliches Exposé, erwähnte des Konfliktes - mit der früheren jeden Fortschrit! hemmenden Kammer und der Nothwendigkeit ‘der Auflösung der- selben, und führte die zahlreichen und wihtigen seitdem ergangenen Geseße und Konzessionen an. Die Thronrede wurde von Senatoren wie Deputixten mit großer - Begeisterung aufgenomulten. f
Nußland. und Polen, Die »Finnl. All. Tidn.« meldeh daß die ganz Finnland in so hohem Grade interessirende- Fragt über die Ausdehnung des Gebrauchs der finnischen Sprache sich ihrer Löfung nähere. Durch eine- Verfügung des Senats ist verordnet, daß in ‘allen offenen Schulen eine oder mehrere Gegen
stände'in, finnischer Sprache vorgetragen werden und mit dem Jahre
welche durch die Emancipa-
Herr Haußmann war von porn herein ein entschie- | dener Gegner der Freiheit der Bäckerei, und er is durch die -bis: jeßt E gemachten Erfahrungen keineswegs zu einer andern Ansicht bekehrt | zufolge seit Aufhebung der offiziellen F wohlfeiler geworden. Herr Haußmann f
daß Kaiser Maximilian alle in den fran- E zösischen Besitzungen der Antillen intexrnirten Mexikaner autorisirt F
nicht unter der Bedingung: zu leisten, sondern bloß unter dem F Ï welche das amtliche Siegel der betreffenden Kommissare der Natio-
diesem Tage die feierlihe Eröffnung des Senates und der E
399L
1868 alle Lehrer eine vollkommene Kenntniß der finnifchen Sprache
_ nachweisen sollen.
Zur Publication der von dem Kaiser erlassenen Edikte über die Befreiung der Bauern des Gouvernements Tiflis aus der Leibeigenschaft in Tiflis und in den Kreisstädten Gori Sfignah und Telaw war der 8./20 November, der Namens- tag des Großfürsten Michael Nikolajewitsch, bestimmt worden. Der Großfürst - Stätthalter wünschte von der Galerie des Palais herab persönlich dem Volke Glück zu der ibm verliehenen - Kaiserlichen Gnade, und sehte ihm in einer längeren Rede die ganze Bedeutung der Reform, aber auch die aus derselben für die Bauern sich er- gebenden Pflichten auseinander.
Warschau, 18. Dezember. Nachdem der vom Kaiser erlassene Ukas die rômisch-katholischen Klöster, bis auf wenige, aufgehoben hat, ist auch, wie die »Danz. Ztg.« meldet, gegen die griechi#ch- fatholischen im Königreich ein gleicher vom General Berg untker- {riebener Erlaß erschienen. Die griechisch-katholish-unirte Kirche zählt in Polen ungefähr 300,000 Bekenner, die sich fast sämmtlich im Gouvernement Lublin konzentriren. Der Sih ihres Bischofs ist in Chem. Fünf Klöster zählt diese Konfession im Gouvernement Lublin, nämlich in Chetm, Lublin, Biala, Zamosc und eins in Warschau. Der Erlaß verordnet, daß die ersten. vier Klöster, da sie keine genügende Zahl Mönche haben, aufzulösen sind. Die Mönche aus den aufgelösten Klöstern können in das Warschauer Kloster übergehen, das Klosterleben aufgeben oder endlich ins “Ausland gehen, um da in ein der ihrem Orden entsprechenden Klöster zu treten, in welchem Fall dem Mönche Reisekosten und eine jährlihe Pension von 150 Rubel ge- währt wird. Das Vermögen der aufgelösten Klöster, so wie der noch bestehenden in Warschau geht an die Verwaltung der Kommission der Finanzen im Königreich über, welche dem Warschauer Kloster cinen entsprechenden Etat auszuwerfen hat. Die Einkünfte sollen verwendet werden zum Bau griechisch-unirter Kirchen; die in der That den katholischen sehr nachstehen, und zur Gehaltsverbesserung der Kirchengeisilihen dieser Konfession. — Ein zweiter Erlaß des Generals Berg befiehlt die Auflösung des hiesigen Nonnen- flosters der Felizianerinnen, dessen Auflösung aus den Be- stimmungen des Ukases nicht entspringt, denn dieser Ukas spricht nicht davon, daß cin Kloster wegen mangelnder fundirter Einkünfte aufzugeben is, was als Ursache der Aufhebung des Felizianerinnen- flosters angegeben is. Der betreffende Erlaß is vom 16. datirt und {hon am 17. d. M. gestern, ist die Aufhebung erfolgt.
Vorgestern Abend kam im großen Saale des »Statthalterpalais«, in welchem dex Magistrat residirt, Feuer aus. Der furchtbare Rauch, wird der »Shlesishen Ztg. « geschrieben, verhinderte lange Zeit die Entdeckung des eigentlichen Heerdes des Feuers, zulcht ergab sich; daß von einem verdorbenen Ofen aus einige Balken in Brand gerathen waren. Dagegen wird der »Pos. Ztg. « geschrieben: »Das Feuer im Magistratspalast kam allerdings nicht’ so zum Ausbruch, als es wahr- heinlich in der Absicht der Brandstifter gelegen haben mag, da die Feuerwehr sofort bei der Hand war, und, sobald man nur irgend einen Ueberblick über die Sachlage erlangte, gleich die rechten Mittel anwandte ; der durch das Feuer und die Löschvorkehrungen angerich- tete Schaden wird beiläufig auf 70—§80,000 SR. angegeben. Das
Feuer brannte an mehreren Stellen zugleich unter dem Fußboden, |
daher der starke Rauch und die Schwierigkeit, den Brandort im ersten Augenblicke zu entdecken , bis die Flamme zum Durchbruch fam, wo dann auch gleich die Löschung begann. Gegen 3 Uhr früh war der Brand überall und vollkommen gedämpft und jede weitere Gefahr „beseitigt. Daß das Feuer böswillig angelegt, ist außer Zweifel, und man will sogar Spuren desselben Verfahrens entdeckt haben, nach welchem der Ratbhausbrand geordnet war.
Von der polnischen Grenze, 19. Dezember, wird der »Osts. Ztg.« berichtet: Der angebliche Repräsentant der polnischen National-Regierung im Auslande, Johann Kurzyna/, hat durch eine „neuerdings erlassene Verfügung die polnischen Emigranten in allen Ländern. angewiesen , sih mit Legitimationskarten zu versehen,
nal-Regierung tragen und die bei diesen jeder Zeit in Empfang genommen werden können. Ourch diese Maßregel soll verhindert werden, daß verdächtige Personen, namentlich »russische Spiones/ sh unter den Emigranten einschleichen. Der »Dziennik pozn.« meint dagegen, diese Maßregel sei lediglich darauf berechnet, daß Jeder, der eine solche Legitimationskarte nimmt, dadurch die Oberheit der »Usur- patorischen« Repräsentaten der National - Regierung anerkenne und ih den Befehlen derselben unterwerfe. — In Willanowo bei War- hau wurden am 15. d. M. drei ehemalige National - Gensdarmen kriegsrechtlich- gehängt, welche dort während des vorjährigen Ausfstan- des einen russischen Gensdarmen,- der sie arretiren wollte, und 2 Ein- wohner, von denen sie die Revolutionssteuer erhoben und die verrathen hatten, ermordet hatten. Die Nameù der Gehängten sind: die Brüder Vincent und Johann Biernai und der Landmann Kasimir Ole- finsfi. Am 16. d. fanden auch in Warschau ‘auf dem Glacis der Citadelle fünf kriegsrechtliche- Hinrichtungen statt, *und zwar wurden gehängt : der Maler MWladislaw Welatowski und der Bronceur
Bronislaw Jaskulski wegen Betheiligung am Aufstande, an dem Attentat auf den Statthalter Grafen Berg, an der Brandlegung im: Warschauer Rathhause und wegen Gebrauchs falscher Pässe der Kellner Vincent Broniewski, der Riemergeselle Friedrich Forst und. der Orgelbauer Eduard Hochhäuser wegen Betheiligung am Aufstande, an dem am: 4. Januar d. J. verübten Attentat auf den Polizeiaufseher Galinsfi und weil sie während eines Balles bei dem Stadtpräsiden- ten Wilkowski das Treppengeländer an dem Statthalterei-Palast mit Phosphor bestrichen hatten. An- demselben Tage wurde Stunde später in Warschau in einem Laufgraben der Citadelle ein chemaliger russischer Soldat wegen Desertion und Betheiligung am Aufstande i kriegsretlich erschossen. — Der »Dziennik Warszawski« dementirt das vielfach verbreitete Gerücht; daß zu Anfang k. J. im Königreich Polen eine gewaltsame Militairaushebung oder Branka wie im Januar v. I. stattfin- den werde, und versichert, daß die nächste, wie alle folgenden Mili- tair-Aushebungen im Königreich Polen nur reguläre sein und nah den bestehenden geschlichen Bestimmungen erfolgen werden. — Von der russischen Regierung sind nahe an 10/000 Deutsche, welche in Folge des Aufstandes, um ihr Leben zu retten, Polen verlassen, und: ihre gesammte Habe den Räubereien der Insurgenten preisgeben mußten, auf Staatsfosten in den südlichen Gouvernements angesie- delt worden. Die gegenwärtige Lage derselben soll in jeder Hinsicht eine befriedigende sein. :
Dem neu entworfenen Preßgesehe liegt das System der Censur und das der in Frankreich bestehenden Verwarnungen zu Grunde. Bücher von mehr als 20 Bogen Dru sind frei von jeder Censur aber sie bleiben nichts desto weniger der Controle der Behörden unter- worfen, und die Herausgeber haben zu diesem Behufe dem Comité für Preßsachen ein Exemplar jedes Werkes, einige Stunden bevor dasselbe erscheint, einzuliefern. Wenn innerhalb einer gewissen Frist die Publication nicht untersagt wird, so erscheint das Buch, - bleibt aber der eventuellen Confiscation noch immer ausgeseßt, wenn das vorerwähnte Comité nachträglih noch findet, daß das Werk gefähr- lih ist. Bücher und Broschüren von weniger als 20 Druckbogen sind dem Regime der vorgängigen Censur unterworfen. Was die Journale anbelangt, so haben dieselben zuvörderst eine Caution zu erlegen; welche sich für täglich erscheinende Blätter auf 5000 Rubel beläuft, wenn das Journal von jeder voxgängigen Censur befreit sein will; für Zeitschriften, die vorziehen, sih an das alte: Regime zu halten, beträgt die Caution nur 2500 Rubel. Das: Journal, welches sich der - Censur entzieht , wird dem Systeme der Ver- warnungen, wie solches in Frankreich- besteht, unterworfen; doch führt die dritte Verwarnung bereits die vollständige Unterdrücéung oder die Suspendirung des Blattes mit sih. Die Verwarnungen werden motivirt und vom Minister des Junern ertheilt. Außer dem Strafverfahren der Regierung durch Verwarnungen sind die Jour- nale wie die Bücher auch noch dem Richterspruche unterworfen; Die Justiz-Reformen halten als Prinzip fest, daß Preßprozesse niht vor Geshwornengerichten abgeurtheilt werden sollen, der neue Preßgeseß- 20H aber stellt die Zulassung der Jary bei Preßprozessen in
ussicht.
Dánemarêk. Kopenhagen, '18. Dezember. Die Trup- pe n-Dislocationen sind jeyt als beendet zu betrachten. Jn den jütländischen Ortschaften wurden die einzelnen Truppenkörper von der Einwohnerschaft mit größter Zuvorkommenheit aufgenommen. Die jütländische Gränzstadt Kolding erhielt zunächst eine Cayallerie- Besazung,/ bestehend aus zwei Schwadronen” des vor dem Ausbruch des Krieges in Jyhehoe garnisonirenden sech8ten Dragoner-Regiments. H Mehrere Offiziere, darunter der Generalstabs-Major Ankjaer; sind von dem König von Schweden und Norwegen zu Rittern des norwegischen St. Olafs-Ordens ernannt worden.
Durch Allerhöchste Resolution ‘vom 13. d. sind die: bisherigen 4 Departements des Finanzministeriums auf 2 beschränkt und der bisherige Departements-Direktor, Etats-Rath Schovelin, so wie der Ober-Finanz-Buchhalter Etats-Rath Schiern ; zu Chefs der beiden jeyigen Hanpt - Abtheilungen des genannten Ministeriums befördert worden.
Es hat den Anschein, wie wenn alsbald mehrere Provinz»
‘blätter / welche bislang auf das Eifrigste für das Eiderdänen- und
Skandinavistenthum wirkten; demnächst durch Reda ctionswechsel in vertraulichere Beziehung* zu der Königlichen Regierung treten werden. Zunächst wird der bekannte Skandinavist Cand. phil. Bar- fod von dem Posten eines Redacteurs der » Aalborgspost« zurü- treten und den ‘Cand. phil, Höônm zum Nachfolger: erhalten.
Der frühere Minister Orla Lehmann hat unter dem Titel: »Ueber die Ursachen des Unglücks von Dänemark« eine Schrift herausgegeben) in welcher er zu. beweisen versucht, daß „der Grund des Über Dänemark gekommenen Unheils keinesweges in der Politik zu suchen ish welcher er und seine Partei gehuldigt haben, sondern erstens in der deutschen Revolution, zweitens „in der, Er- oberungslust Preußens, drittens in den Sünden des Absolutis8mus8; viertens in der fast unmöglichen Durchführung der Bekanntmachung von; 28, Januar, fünftens darin, daß der constitutionelle Gesammtstaat nicht auf demvom Januar-Ministerium eingeschlagenen Wege herzustellen war»