1864 / 301 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

___Dánemark. Kopenhagen, 19. Dezember. Schon vór mehreren Jahren, ‘namentlich aber während des lehten Krieges, ver- langte “das \kandinavische » Faedrelandet« von dem Kultusminister die Beseitigung der deutschen Sprache als obligatorischen Unterrichts- gegenstandes aus den dänischen Gelehrtenshulen. Auf dies Verlan-

4

“gen isst der Kültusminister Helgen jeyt eingegangen, indem er ein

Cirkulär an die Schuldirektoren erlassen hat, worin angeordnet wird, daß der deutsche Sprachunterriht in den vier unteren Schulklassen wegfallen und deutsche Sprahfertigkeit nicht länger als Grundbedin- gung für das Abiturienten-Examen betrachtet werden soll.

»Dagbladet« tadelt den neuesten Hirtenbrief des Bischofs von Osnabrück, in welchem alle fatholishen Gemeinden des Nordens zu einem Dankgottesdienst für die Befreiung Schleswig-Holsteins auf- gesordert werden. Das genannte Blatt. wünscht von den dänischen Katholiken Aufschluß darüber, ob der Bischof auch ihnen diesen Hirtenbrief zuschicke und wie derselbe dann dänischerseits beantwortet worden sei. er Bischof wird als um so undankbarer dargestellt, als’ die dänische Regierung der fatholishen Mission im Norden seit dem Jahre 1849 keinerlei Hindernisse in den Weg gelegt habe.

Die Zoll- und Brennerci-Einnahmen haben in den verflosseneu g Monaten dés Finanzjahres im- Ganzen 3,670,316 Thlr. R.-M. betragen, oder 497,928 Thlr. weniger als in ‘dem entsprechenden Zeitraum des vorigen Finanzjahres.

Man spricht hier gegenwärti \ viel von einem neuen Eiscnbähn- | geg g

Projekt, nämlih von der Station Borup auf der Korsöer Eisenbahn nah Restved und Wordingborg über Bags nach Falster, von dort über den Guldborgsund in der Nähe von Nykjöbing nah der SÜd- seite der Jnsel Laaland. Von da wäre die Jnsel Fehmarn in wenig mehr als einer Stunde zu erreichen.

21. Dezember. Das Folkething hat den Vorschlag des

gemeinsamen Ausschusses mit 85 gegen 14 Stimmen angenommen. Im Landsthing ist ein auf Aufhebung der Nopember - Ver- fassung resp. Einführung des revidirten Grundgeseyes vom 5. Juni 1849 gerichteter Antrag eingebracht worden.

Amerika. (Schluß der Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten.) Jn Bezug auf die Finanzlage bemertt die Botschaft, daß die gesehgebende Thätigkeit des Kongresses in seiner leyten Session auf die Revenüen des Landes einen wohlthätigen Einfluß geübt habe, obwohl die volle Wirkung verschiedener Beschlüsse des Kongresses betreffs Erhöhung der Besteuerung erst im Laufe der Zeit hervortreten könne.« Die Jabhres-Ein- nahme aus allen Quellen, einschließli Anleihen und der am 1. Juli 1863 in dem Staatsschahe verbliebenen Bilanz, belief sich auf 1,394,796,007 Dollars, die gesammte Ausgabe auf 1,298,056,101 Doll, so daß in dem Staatsschaze am Schlusse des abgelaufenen Finanzjahres eine Bilanz von 96,739,906 Doll. verbleibt. Zieht man von diesen, Summen den Betrag des getilgten Kapitals der Staats\{uld und den Betrag der dafür substituir- ten Emissionen ab, so stellen sich die wirklichen Kassa-Operationen des Finanz- Departements, wie folgt: Einnahme 884,076,646 Doll., Ausgabe 865,236,087 Doll, bleibt in dem Schayhe eine Bilanz von 18,842,959 Doll. Qu den Einnahmen steuerten die Zollämter 402,316,152 Dollars bei, Ländereien 588,533 D., direkte Taxen 475,648 D ¡ innere Revenüen 109,741,154 D., diverse Quellen 47,511,448 D., Anleihen, die zur Verausgabung gebommen sind, tirischließlich der früheren Bilanz, 623,443,929 D. Die Ausgaben vertheilen sich auf den Civildienst mit 27,505,599 Doll., auf Pensionen und Indianer mit 7,517,930 Doll., auf das Kriegsdepartement mit 60,791,841 Doll, auf das Flottendepartement mit 85,733,292 Doll., auf Verzinsung der Staatsschuld ‘mit 53,685,421 Doll. « Was die Einnahme und Ausgabe

des ersten Quartals und die Veranschlagungen für die drei Übrigen

Quartalé des laufenden *Finanzjahres betrifft - verweist die Botschaft

auf den Spezialbericht des Finanzministers; fie ersucht fernerhin den Kongreß um ernstliche Berüsichtigung etwaiger Vorschläge, welche den Jweck haben würden y einen größeren Theil der zur Deckung der Kriegs- Ausgaben ernöthigten Gelder durch Erhöhung der Besteuerung zu beschaffen. Die Staatsschuld belief sich am 1, Juli d. J. auf 1,740,630,489 Dollars. Sollte der Krieg noch. ein Jahr hindur dauern , so dürfte sich dieser Be- trag wahrscheinlich um weitere 500 Millionen steigern. Da die Staats- \{uld zum größten Theile in dcn Händen unseres eigenen Volkes sich be- findet als ein wesentlicher Theil des nationalen, wenngleich privaten Eigen- thums, so ist es flar, daß es um so besser ist, je gleichmäßiger dieses Eigenthum vertheilt werden fann. Um eine solche allgemeine Vertheilung zu begünstigen / dürften für Personen von limitirten Mitteln größere Vortheile, Mitbesiger dieses Eigenthums zu werden, mit- Erwar- sich darbieten lassen. In dieser Hinsicht dürfte, wie ich glaube, ‘ein Vorschlag y daß ein limitir- ter Theil . irgend“ einer zukünftigen Emission öffentlicher Sicher- heiten, unter den erforderlichen Beschränkungen zur Vérhütung von Miß- bräuchen in den Händen von bona fidè Ankäufern von Besteuerung und von der Beschlagnahme, für Schulden frei erklärt werde, der Beachtung des Kongresses werth sein. Eine derartige Bestimmung würde es jedem Vor-

tung eines heilsamen Erfolges

sichtigen ermöglichen, sih für etwa eintretende Tage der Noth eine kleine

Jahresrente zu sichern. Der große Vortheil, daß die Bürger des Staates Gläubiger wie Schuldner in einer Person sind, liegt auf der Hand. Eine Schuld, die man si selbst schuldet, lastet nicht mitshwerem Dru. Die Staatsschuld, wie sie am 1. Juli d. J. stand , Übersteigt zwar den von dem Finanz - Minister

beim Beginne der vorigen Session gemachten Anschlag , bleibt ‘aber unter dem im vorigen Dezember gemachten Anschlage des genannten Beamten hinsichtlich der Höhe , die sie beim Anfange dieses Jahres erreicht haben würde, um 399,509,731 Doll. zurück ; eine Thatsache, welche die Lage und die Operationen des Schayes in günstigem Lichte erscheinen läßt. « Die Botschaft bemérkt ‘darauf , wie große Fortschritte das System der Natio-

j

fich im Laufe der 4 Jahre auf das Dreifache gesteigert habe. mithin an Mannschaften kein Mangel entstehen kann, sind unsere materiellen | Hülfsquellen ergiebiger denn je. Die nationalen Hülfsquellen sind unershöpft [E und unserer Ansicht nach unerschöpflich. Der Jielpunkt der Nation, die M Wiederherstellung und Aufrechthaltung der nationalen Auterität is unver Die Art und Weise, wie unsere Bestrebungen fortgeführt werden sollen, bleibt der Wahl anheim Y

„die zu der ausgeschlossenen

nalbanken gemacht habe. Am 5. November d. J. seien 584 National banken organisirt gewesen, von denen ‘ein großer Theil aus Staatenbanken in Nationalbanken fkonyertirt wörden, Es sei zu hoffen, daß in naher Qu- fuñft feine zu Emissionen ermächtigte Bank mehr existiren werde , die nicht von dem Kongresse autorisirt sei, wodurch der nationale Kredit nur gewinnen könne, und das Volk gegen Verluste in Papiergeld gesichert werde: Ob die Unterdrückung von ferneren Emissionen von Banken einzelner Staaten nicht rathsam sei, möge der Kongreß si zu erwägen vorbehalten. Rüfsichtlich der Amendirung der Constitution und der Bedeutung der ley- ten Wahlen heißt es. in der Botschaft: » Während der vorigen Session fam cin Vorschlag zur Amendirung der Constitution betreffs Abschaf- fung der Sklaverei in dem ganzen Bereiche der Vereinigten Staaten im Senate - zur Annahme, erreichte jedoch in dem Hause der Repräsentanten - nicht die erforderliche” Majorität von zwei Dritteln der Stimmen. Obwohl wir jegt denselben Kongreß und nahezu dieselben Mitglieder haben, wage ih dennoch ohne die Weisheit oder den patriotischen Sinn derjenigen Mitglieder in Zweifel ziehen zu wollen, welche die Opposition bildeten, jene Maßregel der Berücksichtigung und. der Annahme des Kongresses in der jehigen Session zu empfehlen. Die Frage hat si freilich in abstracto nicht verändert, doch beweist die inzwischen ein- getretene Wahl fast zur Evidenz, daß der nächste Kongreß die Maßregel an- nehmen würde. Es ist also“ nur eine Frage der Zeit, wann die vorgeschla- gene Amendirung an die Staaten zu deren Berüclsichtigung übergehen wird. Daß die Wahl eine Verpflichtung für einzelne Mitglieder mit sich gebracht habe, ihre Ansichten zu ändern, wird nicht behauptet; doch ist es des Volkes Stimme, welche sih jeßt zum ersten Male über die Frage ver- nehmen ließ, und dieser Umstand mag das Urtheil afficiren. Das gemein- same Ziel, auf welches alle hinsteuern, ist die Aufrechthaltung derUnion, und unter den Mitteln, welche zu diesem Ziele führen, hat des Volkes Stimme sich aufs entschiedenste auch für jene Amendirung der Constitution ausgesprochen... Ueber die besten Mittel, die Sache der Union zu fördern, haben sich freilich hißige Kontroversen erhoben; in der Frage aber, ob Union oder nicht Union, haben die Politiker ihre instinktive Einsicht erwiesen, daß im Velke keine Meinungs- verschiedenheit obwaltet. Die Wahl hat noch eine andere nicht weniger bedeutende Thatsache zur vollen Geltung gebracht; sie hat bewie- sen, daß wir in dem wichtigsten Zweige der nationalen Hülfs- quellen keiner Erschöpfung entgegengehen: es steht uns keine Ver- minderung der Zahl unserer Männer bevor noch hat eine solche stattgefunden. Gerade . das Gegentheil is eingetreten, wie dies die Wahllisten beweisen. Die Staaten, welche sowohl vor vier Jahren als jeßt ihren regelmäßigen Antheil an den Wahlen genommen haben, nämlich Kalifornien, Connecticut, Delaware, Illinois, Indiana, Java, Kentudty, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, New-Hampshire, New-Jersey, New-York, Ohio, Oregon, Pennsylvanien, Rhode Island, Vermonth Westvirginien und Wisconsin haben, gegen 3,070,222 vor 4 Jahren, jeyt 3,982,017 Stimmen abgegeben, welchen ten Kansas und Nevada 83,762 Stimmen daß die Gesammtzahl der Voten sich auf 4,015,773

der reine Quwachs während der drei Kriegsjahre auf 145/751. Diesen

sind noch hinzuzufügen die auf 100,000 zu säßenden Stimmen der ab- wesenden Soldaten solcher Staaten, welche den außerhalb, wenn auch im a Krieg8dienste befindlichen Bürgern fein Stimmrecht gewähren. Ferner ist in E

Anschlag zu bringen, daß die Einwohnerzahl in den organisirten Territorien Während

ändert und unserer Ansicht nach unveränderlich.

gestellt. «

sind nicht mißzuverstehen.

chieden werden. die Unterstühung des Südens, so is er geschlagen. - Was aber von ihm gilt, gilt nicht mit Nothwendigkeit von seinen | Anhängern. Das Haup! der Insurrection kann auf eine Wiederherstellung der Union nicht eingehen, die Glieder können es. Einige, wie wir wissen, sehnen sih bereits nach Frieden und Wiedervereinigung. Jhre Zahl dürfte anwachsen. Augenblick in ihrer Hand, Frieden zu erhalten, indem sie einfa die Waffen niederlegen und sich der verfassungëömäßigen nationalen Autorität unter werfen. Die etwa bleibenden Fragen würden auf dem friedlichen Wege der Gesehgebung, der Konferenzen, der, Gerichtshöfe, der Abstimmung in verfas sungsmäßiger Weise zur Lösung zu bringen sein. Vor einem Jahre ist eine allgemeine Amnestie unter bestimmten Bedingungen angeboten wordely wovon nur gewisse Klassen ausgeschlossen waren, ‘die jedoch nichtsdestoweniger noch in dem Bereiche spezieller Milde belassen blieben. Im Laufe des Jahres haben sich viele die allgemeine Bestimmung zu Nuye gemacht, und die Zahl. derselben wäre noch viel bedeutender gewesen, hätten nicht einzelne Anzeichen unredlicher Zwecke beschränkende Vorsichtsmaßregeln nöthig g“ macht. Während desselben e ist fernerhin auch solchen Jndividuen,

ei lasse gebörten, Pardon gewährt und kein frei! williges Gesuch abgewiesen worden, so daß ein ganzes Jahr hindurch ällen die Mög lichkeit gegeben war, frei für si zu wählen. Noch immer ist diese Möglichkeit für alle offen ; aber die Zeit mag kommen und wird wahrscheinlich kommely da die Pflicht gegen den Staat größere Strenge als zuvor erheischen wird.

Indem ih also die Niederlégung der Waffen seitens der Jnsurgenten und die Unterwerfung unter die nationale Autorität für die einzige unumgäns! |

&

liche Bedingung zur - Beendigung des Krieges seitens der Regierung erkläre,

von den neuen Staa- hinzuzufügen sind, so F stellt, und

Die Gesichtspunkte, welche die Politik der Regierung bestimmen Y sollen, werdeu in Folgendem angedeutet: »Nach sorgfältigem Studium aller uns zugänglichen Thatsachen scheint es mir, daß fein Versuch, mit dem Führer der Jnsurrection zu unterhandeln, eine gute Folge haben könne, P denn, was er verlangt, Trennung der Union, is gerade das, was wir H nicht geben wollen, noch können, Seine Erklärungen über diesen Punkt [F | Er gt nicht darauf aus, ‘uns zu täuschen. f Die Frage zwischen ihm und uns is einfach und deutlich; sie kann nur E durch den Krieg ihrer Lösung entgegengeführt, nur durch den Sieg ent- F Geben wir nach, so sind wir geschlagen; fehlt ihm |

Diese haben es jeden

3963

Landsthing ist an einen Census von entweder 2000 Risthaler jährliche Nettoeinnahme oder an eine 200 Risthaler betragende - jährliche direkte Steuer geknüpft. Die Wählbarkeit zum Landsthing ist frei. Das Landsthing besteht aus 64 Mitgliedern , wovon der König 12 ernennt. Die Lettern werden auf 12 Jahre “ernannt und behalten auch ihren Siy bei etwaiger Auflösung des Lands- thing8 j die anderen Landsthingsmitglieder werden auf 8 Jahre ge- wählt. Alle zwei Jahre findet eine gewöhnliche Sihung statt. Es wird kein Normalbudget festgestellt; das Finanzgesey umfaßt eine zweijährige Periode und wird zuerst dem Folksthinge vorgelegt. Beide Thinge haben das Recht der Initiative, der Interpellation der Einbringung von Adressen und der Präsidentenwahbl. Die bür- gerlichen Freiheiten und Rechte verbleiben wie sie îm Grundgeseh vom Jahre 1849 sestgestellt worden sind.

ziehe ich nichts zurück, was ‘ih hiezumor gesagt habe. Was die Sklaverei anlangt, so wiederhole ih die vor einem Jahre gemachte Erklärung, und werde, so &ânge ih in meiner Stellung vérbleibe, keinen Versuch machen, die Emanzipations-Proclamation zurücfzuziehen oder zu modifiziren, noch au eine Person y welche nah den Bestimmungen jener Proclamation oder nach irgend einer Kongreßakte frei ist, wieder der Sklaverei zu überantworten. Wenn das Volk, auf welchem Wege oder mit was für Mitteln es auch sein möge, es der Exekutive zur Pflicht machen sollte , solche Personen wieder der Sklaverei zurückzugeben , so muß ein anderer als ih sich zum Werkzeuge einer solchen

roposition machen. Indem * ih eine einzige Bedingung des Friedens aufstelle, will ich damit einfa sagen , daß der Krieg seitens der Regierung beendigt sein wird, sobald er seitens derjenigen, die ihn begonnen haben, zu Ende gekommen sein wird.« Jn Bezug auf die Einwanderung be- merkt die Botschaft; daß der in der leßten Sizung des Kongresses- angenom- mene Aft noch eines Qusatzes bedürftig erscheine, wodurch den Einwanderern auf ihrer Reise und bei ihrer Ankunft in den Häfen ein kräftigerer Schuß gegen Betrügereien gesichert werde. Es sei höchst wünschenswerth , daß der Strom der Einwanderung nichts von seiner gegenwärtigen Fülle ver- liere, und zu dem Zwee müsse die Regierung auf alle Weise ibr Bestreben fundthun, alle Ankömmlinge aus fremden Landen davor zu bewahren, daß sie gegen ihren Willen zum Eintritt in die Armee gebracht werden.

n dem Berichte des Finanzministers, welcher die Botschaft begleitet, wird das Einnahmebudget des angetretenen Finanzjahres auf 396 Millionen Dollars veranschlagt, wovon 300 Mill. aus den inländischen Re- venúen fließen müßten. Die Ausgaben werden auf 1,168,256,005 Dollars geschägt (davon 531,753,491 Dollars für das Kriegs - Departement, 1172 Mill. für das Flotten - Departement, 127 Mill. für die Verzinsung der Staatsschuld). Doch sei hiervon die Bilanz der unverwendeten Einkünfte, welche wahrscheinlich auch dieses Jahr hindurch unverwendet bleiben dürfte, im Betrage von 350 Mill. abzuziehen, so daß die Gesammtausgaben sich faktisch auf 818,256,005 Doll. stellen würden. Die veranschlagte Einnahme abgezogen, blieben 422,256,005 Doll., welche auf dem Wege der Anleihen aufzubringen seien. Die Staatsschuld wird für den Schluß des laufenden Finanzjahres auf 9645 Mill. Doll. geschäßt. Der Finanzminister macht u. a. den Vorschlag, die Einkommensteuer von allen Bürgern ohne Ausnahme zu erheben, die Regierungs - Domainen, zumal die Ländereien in den Gold- und Silberdistrikten nugbar zu machen , eine Staats\chuldentilgungs - Kom- mission zu ernennen und die Einkünfte der Domainen dem Tilgungs-Fonds zu Gute fommen zu lassen. Was ausländische Anleihen betreffe, so seien dieselben durchaus nicht zu empfehlen.

Die wichtigsten Daten aus dem Berichte des Marineministers sind in die Botschaft des Präsidenten aufgenommen worden ; die rüständi- gen Einzelheiten bieten weniger Interesse.

Des Kriegsminister s Bericht war dem Kongresse noch nicht ‘vor- gelegt worden.

Der »Patrie« wird aus Rio Janeiro unterm 25. November mitgetheilt, daß Herr Lincoln der brasilianischen Regierung habe erklären lassen, daß der. Zwischenfall Betreffs der »Florida« bedauerlich sci, und Befehle gégeben werden sollen, daß cin ähnlicher Fall nicht wieder vorkomme, daß aber in Betracht der Umstände, unter denen er -sih zugetragen, nicht diejenige Genugthuung gegeben werden könne, die Brasilien verlange.

National-Dankfk.

Das militairische Dienst - Jubiläum Sr. Majestät des Königs, welches am 1. Januar 1857 feierlich begangen worden ist, hat auch den Mitglie- dern der Nationaldank - Stiftung für Veteranen , welche in Sr. Majestät dem Könige zugleich ihren Allerdurchlauchtigsten Protektor verehrt / Ver- cinlassung gegeben, die ehrfurchtsvollste Huldigung und die Gefühle der dankbarsten Verehrung dadurch an den Tag zu legen, daß von denselben eine besondere Spezial - Stiftung zur Unterstützung hülfsbedürftiger Krieger aus den Jahren bis 1815 gegründet worden ist. Die Revenüen dieser Spezial - Stiftung, welche pro 1864 914 Iblr. 17 Sgr. 6 Pf. betragen, gelangen am 1. Januar 1865 zur Auszahlung an die zum Empfange der- selben ausgewählten Veteranen und sind auf die einzelnen Regierungsbezirke der Monarchie, nah Maßgabe der aus denselben aufgekommenen Beiträge zum Stiftungs - Kapital , bereits vertheilt ‘und abgesandt worden, damit die Auszahlung in Beträgen von 3 bis 10 Thlr. für den Einzelnen pünktlich am 1. Januar 1865 stattfinden kann.

Kunst und Wissenschaft.

_— Das Königliche Schloß zu Berlin, dessen Façade nah dem Lustgarten nach seiner Herstellung im Sommer einen eben so großartigen wie prächtigen Anblick bietet, hat in den lehten Jahren auch im Innern würdige Restaurationen erhalten. In dieser Beziehung ist den Trep- pen vorzugsweise Aufmerksamkeit zugewandt , denen durch Schlüter eine selbst von seinen undankbaren Zeitgenossen bewunderte Construction gegeben worden is. So wurde vor drei Jahren die berühmte Wendeltreppe restau- rirt, vor zwei Jahren die sogenannte Theatertreppe , cine hölzerne Seiten- treppe, die aber häufig den Allerhöchsten Gästen zum Aufgange dient; durch geshmackvolle Ausstattung prafktifkabel gemacht. «Am 418. d. M. wurde die unvollendet gebliebene Haupttreppe unter Portal Nr. Il, welche vom Ge- heimen Hof - Baurath Hesse projektirt und ausgeführt is , nach ihrer Voll- endung dem Verkehr übergeben. Die Aufmunterung der vaterländischen Marmor-Jndustrie in Schlesien hat den nächsten Anlaß zu diesem Unterneh- men dargeboten. Die Stufen, Podeste und Geländer sind von grauem und shwarzem schlesischen Marmor.“ Se. Majestät der König besichtigte die voll- endete Treppe nah dem Schlusse des Festes am Sonntag Nachmittags und gab dem genannten Baumeister die Allerhöchste Zufriedenheit in huldvollen Worten zu erkennen. h

Die Verbindung für historische Kunst, welche jährlich zwei große Bilder malen läßt, die bei den Mitgliedern wandern und \{ließlich unter ihnen verloost werden, hat fürzlich zwei Sclachtenbilder aus der Geschichte *

Roma« veröffentlicht eine päpstliche Encyclica in 80 Säyen, | dis s{leswig-holsteinischen Krieges bestelt, nämli bei Camphausen Düsseldorf und«, Siegmund L’Allemand in Wien. Ectsterer wird den

welche die haupt\sächlichsten modernen Jrrthümer der Philosophie i : 4 , : : ._| Uebergang na Alsen Letzterer die Schlacht bei Oeversee malen; jeder er und der bürgerlichen Gesellschaft in Bezug auf die Ee Re- | ält 3000 Thlr. für sein Werk, das spätestens zum t. Beleidi 1866 ligion verurtheilt. Der Papst bewilligte für t 60 1865 ein | fertig sein müß. Oi A E Ï i onats zu feierndes- Jubiläum. _— Der König von Sachsen hat den Professor der pra ischen Staats- E L LeotOkooE! As Abe Abends. Durch und Kameralwissenschaften Dr. Wilhelm Roscher in Leipzig, »in Anerken-

R al meebefehl Lid Geaerallièüttnant de Meza in An- nung der uncigennügigen und loyalen Gesinnung, welche derselbe bei Ge- niglichen Ur '

legenheit mehrerer an ihn ergangenen Berufungen ins Ausland bewährt * erkennung feiner treuen Dienste zum General ernannt und pensio- | hat, « zum Geheimen Hofrath in der dkitten Klasse der Hofrangordnung nirt; Generallieutenant Hansen, Generallieutenant G erla ch und

ernannt. i

/ H S Der »bartlose Herkules« ist; der »Cöln. Ztg. « zufolge, nun definitiv für die - die Obersten Harbou und Wenk werden pensionirt und sämmtlich à la suite der Armee gestellt. Verabschiedet werden mit Pen-

römische Antiken-Sammlung gewonnen. Ueber? die Art des Erwerbes durch

den Se aicaR@ ZUi ot der A O bai O rp ne

i: für Rom charakteristishe ¿For etungen stellte: en Titel »Marchese« für

son; „die Generalmajors Thestrup/ Fenstmark/ VErocs sih und seine Nachkommen 2 die Ueberlassung einer sehr einträglichen Pacht

Marchen, Voigt, 10 Obersten 15 - Oberstlieutenants, | auf 20 Jahre; 3) Abtretung von 15 Miethäufern, welche deni Monte di Pietà 11 Majore. Verabschiedet, jedoch zur Disposition gestellt: 5 Ma-,

jóre , 60 Capitains und Rittmeister , 20 Lieutenants und ein Theil :

der Militairbeamten. Nah der Regierungsvorlage für das revi-

E S L E R R E

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

Wien, Donnerstag, 22, Dezember , Vormittags. Erzherzog Qudwig, Großohem des Kaisers, ist in der vergangenen Nacht verschieden. Auf wiederholtes Bitten hat Se. Majestät der Kaiser den Fürsten Karl Lichtenstein seines Postens als ersten Ober- hofmeister des Kaisers enthoben und den Grafen Küfstein provi-

sorisch mit Wahrnehmung dieser Functionen beauftragt. Rom, Mittwoch, 21. Dezember; Abends. Das »Giornale di

abgelehnt und der Papst entschloß sich, die. Statue ohne Weiteres zu kaufen und bot dafür dem Cav. Righetti den Mittelpreis von 42,000 Scudi, da das Kunst- werk Cn E il 39- 6w R E gs E artet N : ' j ; ; 7 ewünschte Titel soll dem glücklichen Finder , der it dem Angebot dirte Grundgeseg ist das Wahlrecht und Be Wählbarkeit gs E éinversfanben erklärte, nicht docehthoïièn werden. Die italienischen Archäo- Folksthing frei. Die Wahlperiode ist eine vierjährige, und wählen | [ogen können aber über die Bedeutung des jungen Herkules nlcht so {nell je 16,000 Einwohner einen Abgeordneten. Das Wahlrecht für das | zu einer Verständigung kommen: sie streiten sich, ob ein Kaiser Commodus,

gehören, für einen bestimmten Termin. Die beiden letên Bedingungen wurden

N

}

E