1864 / 304 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3598 |

s Kriegs - Ministerium.

Bekanntmachung. a Ee Wohlthätigkeit. z i Des Königs Majestät haben auf den Vorschlag des Kriegs- Ministeriums zu bestimmen geruht, daß aus den am 1. Januar

1865 zur Vertheilung fommenden Zinsen der bei Gelegenheit Aller- |

höcchstdessen Dienstjubelfeier gegründeten Stiftung für unbemittelte Inhaber des eisernen Kreuzes vom Feldwebel abwärts nachstehende Reterañen init Ehrengeschenken bedacht werden sollen : Johann Carl Müller zu Schönhausen, Kreis Jerichow 11, ). Joseph-Beck zu Waltdorf, Kreis Neisse, Johann Ludwig Otto zu Kl. Tarpen, Kreis Graudenz, Johann Lonschews fi zu Kl. Koslau, Kreis Neidenburg) ' Michael Wolff zu Sprauden, Kreis Marienwerder, Gottlieb Gail zu Jschdaggen, Kreis Darkehmen, Johann Szillinsky zu Nowischken, Kreis Pillkallèn, Albrecht Peplinsfki zu Nakel, Kreis Wirsißz, ‘Martin Müller zu Bast, Kreis Fürstenthum, : Ernst Friedrih Piejahn, gen. Pionke, zu Hebron-Damniß, Kreis Stolp, 4 Gottlieb Erdmann zu Rügenwalde, Kreis Schlawe, Carl Ro esler zu Garz, Kreis Randow, Joachim Last zu Stemmnih, Kreis Schlawe, Friedrih Paschke zu Griesel, Kreis Crossen, ) Gottfried Lorenz zu Gramzow), Kreis Angermümde, Joh. Friedrih Sch indelhauer zu Berlin, Gottfried Breitenfeld zu Schüttenburg Kreis Friede- berg Nm., Johann Keiy zu Züllichau, Johann Christoph K o ch zu Langensalza, Johann Gottlieb Ka hle zu Dt. Ossig, Kreis Görliß, Christian Dammer zu Waldau, Kreis Liegniß, Lorenz (Florenz) Miosga (Miaska) zu Raschowa, Kreis Cosel, Gottlieb Zeéfeld zu Gr. Deutschen, Kreis Creuzburg,

) Christian Torfke zu Stoberau, Kreis Brieg, Georg Prosfke zu Rösniß, Kreis Leobs{chÜß,

) Johann Heinri Kelle zu Dügten, Kreis Minden,

7) Mathias Zensen zu Bullay, Kreis Zell.

Das Kriegs: Ministerium hat den genannten Ordens-Jnhabern die Beträge à 16 Thlr. für jeden Einzelnen durch die Königlichen General-Kommandos überwiesen und bringt solches, indem es zu- gleih im Namen der Beschenkten den Gründern dieser patriotischen Stiftung und später hinzugetretenen Wohlthätern aufrichtigen Dank ausspricht, zur allgemeinen Kenntniß.

Die Verleihung eines gleichen Geschenkes a 16 Thlr. aus den Zinsen der Stiftung an noch Z“ Ordens-Jnhaber bleibt vorbehalten.

Berlin, den 21, Dezember k&64.

Kriegs »Ministerium, Abtheilung für das Juvaliden - Wesen.

0 Koehlau. von Kirch bah.

Berlin, 27. Dezember. Se. Majestät. der König haben Aller- gnädigst geruht: Dem außerordentlichen Gesandten und hevollmäch- tigten Ministér Prinzen Heinri ch V1I. Reuß, zur Anlegung des von des Kurfürsten von Hessen Königlicher Hoheit ihm verliehenen Großkreuzes des Wilhelms-Ordens; dem General-Jntendanten der Königlichen Schauspiele , Kammerherrn von Hülsen, zur Anle- gung des von des Großherzogs von Sachsen Königlicher Hoheit ihm verliehenen Commandeurkreuzes erster Klasse des Hausordens vom weißen Falken j #o wie dem Regierungs-Rath Braun zu Marien werder und ‘dem Oberförster von Alemann zu Altenplathow im IIL, Jerichowschen Kreise, zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihnen verliehenen St. Stanislaus - Ordens resp. zweiter und! dritter Klasse die Erlaubniß zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 25. Dezember. Se. Majestät der König wohnten Vormittags. dem Gottesdienst im Dome bei und enspfingen darauf den Feldmarschall Grafen Wrangel, die Minister des Krieges, des Jnuexn, den Präsidenten von «Zedlitz, \o- wie um 4 Uhr nach der Rückkehr von einer kurzen Spazierfahrt den Minister- Prásidenten. 1 /

Um 5 Uhr fand Familiendiner bei Ihren Königlichen Hoheiten ‘dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin statt. —__— 26. Dezember, 2 j Dome empfingen Se.-Majestät der König den General-Adjutanten «General-Lieutenant von Alvensleben, den Wirklichen Geheimen Rath Geheimen Kabinets-Rath Jllaire und den Oberst-Lieutenant und Flügel-Adjutanten von Rauch. O

27, Dezember. Se. Majestät der König nahmen heute

/

Nach Beiwobnung des Gottesdienstes im

den Vortrag-des General-Adjutanten General-Lieutenants. Freiherrn

| von Mánteuffel und im Beisein Sr. Königlichen Hoheit ‘des Prin-

zen August von Württemberg und des Kommandanten; General- Lieutenants von Alvensleben I,, die militairishen Meldungen des General-Lieutenants von Manstein, General - Majors- von Blumen- thal , Obersten von Goeß, Majors von. Drigalski , Hauptmänns von Roon und der beförderten resp. versezten Offiziere des Garde- Corps entgegen.

Außerdem empfingen Allerhöhstdieselben den Unterstaats - Se- cretair 1m Ministexium der auswärtigen Angelegenheiten, Wirklichen Geheimen Rath von Thile, die Ministerial-Direftoren Delbrü und Philipsborn und den Polizei-Präfidenten von Bernuth.

Im Kronprinzlichen Palais fand am 24. ein Diner statt, zu welchem außer allen Mitgliedern des Hofes und dem Stabe des General - Kommandos I1. Armee - Corps auch die in Berlin oder Potsdam anwesenden Offiziere der beiden Regimenter befohlen waren , deren Chef Se. Königliche Hoheit ist. Sämmtliche Ein- geladenen hatten die Ehre, an der nach der Tafel stattfindenden Feier des Weihnachtsabends Theil nehmen zu dürfen. h

‘Am ersten Feiertage wohnten Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin dem Gottesdienst im Dom bei, empfingen Mittags den Major von Eberhardt vom Garde- Füsilier-Regiment, der von Höchstdenselben mit der Weihnachts- bescheerung der in Schleswig verwundeten im hiesigen Garnison- Lazareth befindlichen Soldaten beauftragt worden war.

Am 26. empfing Se. Königliche Hoheit derx Kronprinz den Civil-Kommissarius ' für die Elb - Herzogthümer Freiherrn von Zedliy und den General-Major von Blumenthal, Commandeur der 7. Infanterie-Brigade. :

Abends wohnte Höchstderselbe einige Zeit der Vorstellung im Königlichen Opernhause bei.

Lyck, 18. Dezember. Die Königlihe Bank hat hier eine Agentur errichtet. Diese Maßregel is, wie die »Pr. Litth. Ztg.« meldet, von dem hiesigen faufmännishen Publikum mit großer Freude aufgenommen worden, da ihm hierdurch der Verkehr mit dem Königsberger Bankcomtoir bedeutend erleichtert wird.

Aus dem Strasburger Kreise wird dem »Elb. Anz.« geschrieben: Jn vergangener Woche traf hier cine 40 Mann starke Patrouille aus Thorn ein, um die Sicherheitsbehörden bei Haus- suchungen nach polnischen Ueberläufern 2c. zu unterstüßen. Bis zur definitiven Verlegung einer Garnison nach Strasburg sollen der- artige Patrouillen in kürzeren Zeiträumen immer herkommen, um die Grenze von allen Ueberläufern zu reinigen, die, jenseits fompromittirt, sich uicht mehr sicher fühlen.

Breslau, 23. Dezember. Heute Vormittag ist auch das B Bataillon des 3. Niederschlesischen Jnfanterie-Regiments Nr. 50 mit klingendem Spiel eingerückt und bis morgen ín den Ordonnanz- wirthschaften einquartiert worden. Das Füfsilier-Bataillon desselben Regiments kam gegen 2 Uhr hier an. Beide Bataillone wurden von der Generalität und dem Offiziercorps auf dem Bahnhofe em- pfangen, vom Publikum reichlich bekränzt und durch die Stadk. ge- leitet. An der Ee der Schweidnigerstraße und des Ringes empfing die Truppen ein“ wahrer Blumenregen. Das Ersaz-Bataillon des D. O arde Ma Bere Reats (Königin Elisabeth) is heute aufgelöst worden.

24, Dezember. Das seit dem Monat April e. hier in Cantonnement gestandene Füsilier-Bataillon 2. Oberschlesischen Jn- fanterie-Regiments Nr. 23 is heute früh um 8 Uhr nach seiner Garnison N ei \\e zurückbefördert worden j es war dies der legte aus- wärtige Truppentheil, der während der Mobilmachung und der Abwesenheit der Truppen der Garnison bestimmt war, einen Theil der hiesigen Besaßung zu bilden. Ferner ist das gestern hier einge- troffene 2. Bataillon 3. Niederschlesischen Infanterie - Regiments Nr, 50 heute früh nach Oels abgerükt.

Freyburg, 22. Dezember. Heute Mittag rücte das 2. Schle- sische Jäger- Bataillon Nr. 6, mittelst eines Extrazuges von Breslau kommend, hier wieder cin, nachdem es circa 9 Monate als Ersaÿ- truppe daselbst zugebracht hatte, Die städtischen Behörden und ein großer Theil des hiesigen Publikums hatte sich auf dem Bahnhofe eingefunden, um das Bataillon mit einem begeisterten Hurrah zu empfangen. :

Neustadt, 23. Dezember, Das leyte noch lebende Mitglied des ehemaligen Kapuziner - Konvents zu Schweidniß, der geistliche Rath und |Subsenior des Breslauer Bisthums Bonaventura. Menzel, feierte, der »Schl. Ztg, «- zufolge, gestern unter allgemei- ner Theilnahme sein \echzigjährig es Priester-Jubiläum.

Dortmund, 23. Dezember. Wie die »Elbf. Z.« vernimmt, sind dié Fabrikbesiger G. Arndt und Kreisbaumeister a. D. von Hartmann aus dem Bürcau des Gesammt -:Comités für den Rhein-Weser-Elbe-Kanal, südliche Linie, lehterer zur Zeit, aus- geschieden , um ihr Juteresse einem ggnz neuen Kanal-Projekte (dem sogenannten Gürtelkanal , von der Ruhr ausgehend bis zur Ems und dann längs der Küste der Nordsee laufend) zuzuwenden. Die Bearbeitung der südlichen Kanallinie, welche übrigens wesentlich von der von Herrn Michaelis in seiner Denkschrift bearbeiteten südlichen

3599

Linie abweicht, nimmt ihren ungestörten Fortgang, und ist die Fer- tigstellung resp. Veröffentlichung des Gegenprojekts in naher Zeit zu, erwarten,

Koblenz, 22. Dezember. Bei dem gestern Mittag erfolgten Eintreffen der beiden ersten Bataillone des vierten Garde-Gre- nadier-Regiments Königin Augusta prangte die ganze Stadt im Festes\{chmucke. Die “Generale v. Uechtriz, v. Pagenstecher, v. Néebelshüß, der stellvertretende Stadt- und Festungskommandant v. Oitfurth, sämmtliche Generalstabs- und sonstige Offiziere, der Oberpräsident der Rheinprovinz v. Pommer-Esche nebst den Spitzen der Civilbehörden, und cine Deputation der Stadtvertreter nahmen die heimkehrenden Truppen feierlich in Empfang, wobei General von Uechtrib, Oberpräsident v. Pommer-Esche und Oberbürgermeister Justizrath Cadenbach entsprehende Anreden hielten, die von dem jeßigen Regiments-Commandeur, Oberst v. Budrißki, erwidert wur- den. Darauf zogen beide Bataillone unter dem Jubel der Bevöl- ferung und förmlih mit Kränzen und Bouguets überschüttet dur die Straßen der Stadt in ihre Quartiere auf der Karthause. Abends war Koblenz illuminirt und gab sämmtlichen Mannschaften des zurügekehrten Regiments und den Mannschaften der dritten Festungs-Artillerie-Compagnie im Theatergebäude ein Festsouper..

Mülheim am Rh., 25. Dezember. Jm Laufe dieses Jahres ist die hiesige höhere Schulanstalt zu einer-Realschu le reorganisirt worden. Nachdem derselben nunmehr noch cine Vorschule angefügt ist, sind von den resp. Schulyorständen auch für die städtischen Ele- mentarlehrer zeitgemäße Gehaltserhöhungen beantragt worden.

Saarbrücken, 21. Dezember. Ueber die vielfach in öfsent- lichen Blättern besprochene Kohblenstation schreibt man der »Kôln. Qtg.«: »Nicht in der Pfalz, sondern, in unserer Nähe, bei Kirn, be- finden sich Kohlenlager y welche ohne Zweifel eine Fortsezung des Saarbrückener Beckens bilden. Die Ausdehnung derselben, worauf im Ganzen fünf Konzessionen (»Neukirn« , »MedicusS«, » Friedrich Karl« auf preußischem, »Bergen« und »Conrath« auf oldenburgi- \{chem Territorium) vertheilt sind, mag eine halbe Quadratmeile be- tragen. Bis jeyt bekannt sind dort drei übereinanderliegende Flöße von §, 1% und 3 Fuß, wovon die beiden lehteren, in der Konzession » Medicus« seit 1780, vermittelst Galerieen abgebaut werden. Versuche auf tieferliegende Flöße sind noch nicht gemacht und auch der Be- trieb war nux für den Bedarf der Umgegend eingerichtet , weil es den Besigern an Unternehmungsgeist und Kapital fehlte zu umfassen- den Versuchen. Die Kohlen aus der oberen Teufe, wie sie dort ge- wonnen werden, brennen nicht so flüchtig wie die aus der Tiefe ge- grabenen, wo sie den unsrigen wenig nachgeben bis jeyt aber nur bei Brunnen - Abtiefungen zu Tage gefördert wurden. Die Eigen- thümer haben si jeßt geeinigt, ihre Konzessionen zur Bildung einer Gesellschaft herzugeben, die außer einer nicht sehr bedeutenden baaren Summe das Betriebs- und Versuchsbau - Kapital aufzubringen hat. Der definitive Abschkuß dieses Geschäftes , welches allerdings seinen Sig in Paris haben soll, muß indeß vor dem 1. Februar 1865 er- folgen, widrigenfalls vier Fünftel der Werke an eine deutsch-belgische Gesellschaft, die ebenfalls darauf reflektirt, vertragsmäßig übergehen. Von diplomatischen Verhandlungen in dieser Beziehung, die von internationaler Bedeutung sein sollen, is hier wenigstens noch nichts in Sicht gekommen. «

Hldeuburg, 22. Dezember. Der »Weser Ztg.« wird ge- |

meldet, daß die von der Altona-Kieler Gesellschaft beabsichtigte und be- reits vor einiger Zeit kfonzesfionirte ostholsteinische Eisenbahn von Neumünster über Plön nah Neustadt an der Ostsee , welche das Fürstenthum Qübeck in seiner Breite durchschneiden und über Eutin führen soll, woselbst ein Bahnhof angelegt wird, von der bekannten englischen Firma Peto übernommen is, welche die Herstellung der Bahn mit Ausnahme e tetüte innerhalb 2 Jahren zu be- fselligen sih verpflichtet hat. E a eth Johann hat dem » Dresd, Journ. « zu- folge nachstehenden Tagesbefehl, welcher jedem rüfkehrenden Truppen-

theile bei seinem Eintreffen bekannt gegeben wurde, erlassen :

8 [ an die aus Holstein zurückkehrenden Truppen. TORPnrs f Dresden, den 17. Dezember.

Die. Truppen der mobilen Armeebrigade heiße Jch nach einjähriger Abwesenheit mit Freuden »Willkommen im Vaterlande.« War es Euch auch nicht vergönnt, mit den Waffen für das gemeinsame Vaterland zu fämpfen und kriegerische Erfolge zu erringen, }o habt Jhr doch, wie Jh erwarten konnte, auch unter den schwierigsten Verhältnissen die Disziplin und Mannszucht, jene Grundpfeiler der soldatischen Ehre, bewahrt und dem \sächsishen Soldaten abermals ein gutes Andenken im Auslande ge- sichert! Mit freudiger Genugthuung spreche ih Euch Meine volle Aner- fennung dafür aus. |

e aaa 92. Dezember. Durch Entschließung des hiesigen Ministeriums ist, wie die_ »Weim. Ztg.« meldet die Ver- einigung ‘der »Koburger Ztg.« mit dem auf Landeskosten herausge- gebenen »Regierung®d- und Jntelligenzblatte« verfügt worden. Da gegen eine derartige Vereinigung sich hon vor einigen Jahren der Landtag ausgesprochen hat, so wird der jeht versammelte Landtags- aus\{uß das Ministerium zu einer Auskunft über diese Verfügung

veranlassen. FQürctemberg. Stuttgart, 24, Dezember, Der »St.

A. f. Württemberg-« publicirt amtlich folgendes unmittelbare König- liche Dekret : ; i

»In der Absicht, die früher bestandene Einrichtung der Benennung der Reiter- und Jnfanterie-Regimenter wieder ins Leben zu rufen, zugleich auch' um ausgezeinete militairische Verdienste in besonderer Weise zu éhren und zu belohnen, haben Se. Majestät der König in Folge höchster Entschließung vom 19. d. M. sich bewogen gefunden, Folgendes zu verfügen: -

1) Ju bleibendem Gedächtniß Höchstihres - verewigten Herrn Vatets, des Königs Wilhelm Majestät , sollen das 3. Reiter-Regiment und das 6. Jnfanterie-Regiment, welche unter der Regierung Königs Friedrich den o »Kronprinz« trugen nunmehr den Namen »König Wilhelme« uhren.

2) Dem 1. Reiter-Regimente und dem 5. Infanterie-Regimente wird der Name des Königs Karl Majestät und dem 4. Reiter - Regimente, #0 Lade 1, Jnfanterie-Reg'mente der Name der Königin Olga Majestät verliehen.

3) Der Prinz Friedrich von Württemberg Königliche Hoheit wird zum Juhaber des 2. Reiter-Regiments und: der Kriegs Minister, Gene- ral - Lieutenant von Miller, zum Jnhaber des 4. Infanterie - Regiments gnädigst ernannt. «

25. Dezeinber. Der heutige »St. A, f. W.« enthält nah- stehende Königliche Verordnung vom 22sten d.:

»Wir Karl, von Gottes Gnaden, König von Württemberg, thun fund und fügen hiemit zu wissen: Wir haben Uns bewogen gefunden, in dem Artikel 4 der Statuten des Ordens der Württêmbergischen- Krone folgende Aenderungen eintreten zu lassen: Großfreuzen jenes Ordens, welche Mitglieder Unseres Königlichen Hauses oder anderer regierender Häuser sind, werden Wir fortan Sterne zu tragen verleihen, bei welchen die Ordens- zeichen in der Mitte auf shwarzen, statt, wie bei den übrigen Großkreuzen,- auf silbernen, von farminrother Einfassung umgebenen Feldern sich befin- den; auch werden Wir fortan jenen Größkreuzen das Ordenszeichen nicht, wie den übrigen Großkreuzen, an einem Bande von farminrother, sondern an einem Bande von \charlachrother Seide, dessen Rand shwarz cingefaßt ist, zu tragen geben. Sodann gedenken Wir einzelnen Rittern des Kron--- Ordens als besondere Auszeichnung das Ritterkreuz mit einer darüber ange-- brachten goldenen Krone zu verleihen. Jm Uebrigen verbleibt es bei den Bestimmungen der Verordnung vom 23. September 1819.«

Bayern. München, 22. Dezember. Der Gesehgebungs- Aus \ch{ der Kammer der Abgeordneten beschäftigte sih in seinen Sitzungen von vorgestern und heute mit Feststellung der Grundsähe über die Prozeßvertretung und über die Prozeßvollmacht. (Entw. Kap. 1V. Art. 62 f. 66 ff.) Die sämmitlichen hier gefaßten Beschlüsse zielen ab auf möglichste Erleichterung, Bequemlichkeit und- Wohlfeilheit der Prozeßführung in Beziehung auf die Vollmachten. Es versteht sich, daß nach den Erleichterungen in der Vollmacht- Ausstellung auch eine Aenderung der beschränkenden Bestimmungen des Art, 97 des Notariatsgesezes bezüglich der Vollmachten im Ein- führungsgescye in Aussicht genommen wurde. Das französische Institut des désaveu (Entw. Art. 77 80), » Widerruf der von Gewalthabern abgegebenen thatsächlichen Erklärungen und Geständ- nisse « wurde nah Antrag des Referenten verworfen. Die Nichtig»- feitsflage bei Mangel der Vollmacht (Entw. Art. 81 ff.) wurde im Wesentlichen nach, den Anträgen des Referenten angenommen. Ein Antrag des Ausschuß - Secretairs Dr. Barth zu Art. 82 behandelte die Frage, auf welche Weise der Anwalt zur Abwendung der Nich- tigkeitsklage den Beweis des von der - Partei ertheilten Auftrages führen könne. Auch dieser Antrag wurde im Prinzip angenommen. _— Der Ausschuß hält seine nächste Sizung am 7. Januar.

24. Dezember. Das Referat Über die deutschen Angelegen- heiten im Staatsministerium des Königlichen Hauses und des Aeußern war unter Schrenks Ministerium dem Ministerialrath von Sigmund übertragen ¡ es ist, wie der »N. Corresp.« vernimmt, nunmehr aber mit demselben der Ministerialrath Geheim - Rath Dr. von Daren

berger betraut.

Hesterreichß. Wien, ‘25. Dezember. Vorgestern fand das feierliche Leichenbegängniß und Beisezung des Leichnams des weiland Durchlauchtigsten Erzherzogs Ludwig Joseph in der Gruft der Kapuziner in der dem hohen Range des Verstorbenen entsprechenden Weise statt.

In der Sihung des Herrenhauses am vorgestrigen Tage machte der Präsident Anzeige . von dem {weren Verluste, welchen das Kaiserhaus und der Kaiserstaat erlitten , worauf Kardinal Rauscher den Antrag stellte: »das hohe Haus wolle für heute seine Sißung aufheben und die allerdings dringenden Gegenstände, welche vorliegen, doh für so lange verschieben, bis das Leichenbegängniß des hohen Dahingeschiedenen werde vollzogen sein.« Dieser Antrag wurde vom Hause durch Erhebung von den Sihen angenommen und sodann die Sizung vom Präsidenten mit der Mittheilung ge- \{lossen, daß er zur nächsten Sitzung \criftlich einladen werde.

Laut einer an sämmtliche ungarische Jurisdictionen ergangenen Anordnung is die Einführung einer Advokaten-Ordnung in Ungarn gestattet und zugleich angeordnet,» daß, bis die neue Ad- vokaten-Ordnung vollständig, ins Leben tritt „u: z. vom 15. Januar: 1865. angefangen, die durch die Kaiserliche Tafel, respektive das Wechsel-Appellationsgericht über die mit Erfolg abgelegte Advokaten- Prüfung auszustellenden Advokatursdiplome den Betreffenden noch nicht zur selbstständigen Ausübung der Advokatur berechtigen, son= dern daß zu diesem Zwe die. besondere Bewilligung der Königlich