ungarischen Hofkahzlei erforderli is. Zur Erlangung dieser Be- «willigung muß der betreffende Advokaturskandidat, nachdem er nach erfolgreicher Ablegung der Advokaturs - Prüfung an der Seite * eines {on fafktisch und ‘selbstständig fungirenden Advokaten wenig- stens zwei Jahre! lang als Adjunkt praktizirt hat, sich an die König- lih ungarische Hofkanzlei wenden, welche „nah deu etwa erforderlichen -Voruntersuhungen und nah Vernehmung des zu errichtenden be- treffenden Advokaten- Ausschusses die selbftständige Advokaturpraxis entweder gestatten oder den Gesuchssteller zur Fortseyung der Vor- bereitungspraxis anweisen wird. Diese Vorschriften sind auf alle jene Individuen anzuwenden, welche die Advokatursprüfung nach dem 1. Januar 1865 machen. :
Um dem Uebelstande, daß aus polizeilihen Rücksichten aus Ungarn gusgewiesene Ausländer ohne gehörige Legitimation zurüc- kehren, vorzubeugen: hat der Königlich ungarische Statthaltereirath dem »Sürgöny« zufolge die betreffenden Behörden angewiesen, daß künftighin in den Ausweisungsbescheiden zugleich ausdrücflih ange- geben werden solle, daß der Ausgewiesene im Falle unbefugter Wieder- fehr mit ein- bis sechsmonatlihem Arreste besiraft werden würde.
Triest, 25. Dezember. Der Lloyddampfer ist mit der Ueber- landpost aus Alexandrien hier eingetroffen.
Frankreich. Pa ris, 23. Dezember. Das außerordentliche Budget für 166, so wie die Mittel und Wege in Betreff der Ar- beiten zum öffentlihen Nuyen, die im Laufe des Dienstjahres aus- geführt werden sollen, wurden im lehten Ministerrathe unter dem Vorsige des Kaisers vereinbart. Der Gesehentwurf über das außer- ordentliche Budget wird in den nächsten Tagen bereits dem Staats- rathe vorgelegt und die Finanzdarlegung, die der Finanzminister alljährlih veröffentlicht, wird alsbald im »Moniteur« erscheinen.
— 25. Dezember. Der »Moniteur Universel« meldet : »Die Bevollmächtigten des Kaisers für die französisch-deutschen Unterhand- lungen haben nunmehr ihre Konferenzen mit den deutschen Kom- missaren geschlossen. Eine in dem Schlußprotokoll enthaltene Be- stimmung seßt endgültig fes, daß mit dem 1. Juli des nächsten Jahres die vier im Jabre 1262 abgeschlossenen Verträge, unabhän- gig von dem Zeitpunkte, “an dem die- Ratificationen ausgetauscht werden können, in Kraft treten werden.« Der »Abend-Moniteur« fügt dieser Erklärung die Bemerkung bei, daß Jollkonferenzen zwischen Oesterreih und Preußen wieder aufgenomuien worden sind.
Das »Méèêmorial Diplomatiqueé theilt mit, daß der bisherige übliche Empfang der höheren hoffähigen Damenwelt am 2. Januar dieses Mal deshalb unterbleibt, weil diese Ceremonie für die Kaiserin, welche noch durch die Nachwirkung der Schwalbacher_Kur etwas geshwächt sei, von den Aerzten als etwas zu sehr anstrengend er- klärt werde.
Der »Moniteur« bestätigt heute die Ernennung des Herrn Conti zum Kabinets-Chef, so wie die des Herrn Pietri zum Privat-Secre- tair des Kaisers. Ein Kaiserliches Dekret ernennt, wie gewöhnlich, für die nächste Session Herrn Troplong zum Präsidenten und die Herren Delangle, Marschall Baraguay d'Hilliers, Marschall Regnaud de St. Jean d’Angely und Herrn von Royer zu Vice - Präsidenten des Senats.
Baron Malaret, französischer Gesandter in Turin, ist in Paris angekommen, um einige Tage daselbst zuzubringen. Seine Familie ist in Turin zurückgeblicben.
Die »Patrie« hat Privatnachrichten über Havannah aus Mexiko bis zum 22. November. Marschall Bazaine hat denselben zufolge sih entschlossen, in Person den Oberbefehl über die nach der Sonora bestimmte Expedition zu Übernehmen. Er wird Mexiko am 5. Januar verlassen und sich direkt nah Chihuahua, der Hauptstadt des gleich- namigen Staates, verfügen, welcher Zutritt in- die Sonora giebt.
Italien. Der »Osservatore Romano« veröffentlicht das ita- lienishe Geseh bezüglih der Verlegung der Hauptstadt und den Wortlaut des Vertrages vom 15. September mit folgender Vor- bemerkung: »Wir veröffentlihen in ihrer Vollständigkeit folgende Dokumente, die zur Geschichte der Jettzeit dienen können. «
Die »Stampa- meldet , daß der Minister der öffentlichen Ar- beiten von Florenz nah“ Turin zurückgekehrt ist, nachdem er) im Einverständniß mit den Kommissionen des Senats und der Kam- mer und den Delegirten der großen Verwaltungszweige, die zu dem
Zwecke auch nach Florenz gegangen waren, alles für die Verlegung der Regierung angeordnet hat. Anfangs Mai müssen die für die Kammer, den Senat, das Ministerium des Auswärtigen und das- jenige des Jnnern bestimmten Gebäude zur Aufnahme derselben bereit sein. :
Es ist in mehr als einer Beziehung interessant , zu sehen, wie die größeren Städte Jtaliens in Betreff des Vorschusses der Grund- steuer gestellt sind. Die Stadt Turin hat 1,858,933 Lire voraus- zuzahlen; davon ‘haben die Steuerpflichtigen sofort 1,459,639 Lire eingezahlt; in Mailand ‘haben von 6935 Steuerpflichtigen 4701 Be- steuerte vorausbezahlt 861,635 Lire und die Stadt hat aus ihren Mitteln für den Rest, 823,831 Lire, zu sorgen,
Dr
Túürkei, Nach der bis zum 17. d. M. reichenden Levante- post, wurde zwischen der türkischen und der persischen Regierung ein Uebereinkommen abgeschlossen, welches Maßregeln für die unmittel- bare Eröffnung des Telegraphen zwischen Bagdad und Buschir über Hanakian, Kermanschah, Téherän, Jspahan und Schiras8 trifft — ein Umweg, der vorläufig die noch nicht vollendete direkte Linie zwischen Bagdad und Bussora erseßt, wo die unterseeishe Verbin- dung mit Kurratschi beginnt. London wird daber in kürzester Frist mit Bombay, Madras und Calcutta in telegraphischen Verkehr treten. Ein einfahes Telegramm von Konstantinopel nach Kur- rat\chi kostet §0 Francs, wozu 12 Francs für die Beförderung nach den Stationen in den drei Präsidentschaften kommen , mit Aus- nahme jener östlih von Kalkutta, bei welcher 17 Francs zugeschlagen werden. Nach Ceylon wird noch ein Betrag von 20 Fr. 75 Cent. hinzugerehnet, so daß ein Telegramm von Konstantinopel dorthin 110.75, cines von London nach Kalkutta 125 Francs kostet,
Oer Konak des Großveziers Fuad Pascha ist ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer brach in der Nähe, des Harems aus und griff mit reißender Schnelligkeit um \sich. Außer den Bewohnern konnte fast nis gerettet werden, und es heißt, daß auch ein reicher Schaß von kostbarem Geschirr, Juwelen und Ordensdecorationen zu Grunde gegangen ist. Der Sultan schickte dem Großvezier soglei vier Wagenladungen voll Effekten aus den Palastvorräthen, ersehte die Ordensdecorationen und schenkte dem Günstling Überdies zwei Häuser in der Nähe des Seraskierats zum Bau cines neuen Konaks auf seine, des Sultans, Kosten. Raschid Pascha, Ex-Gouverneur von Widdin, wurde zum General-Gouver- neur von Smyrna ernannt.
Der »Levant Herald« konstatirt die auf den Jonischen Jnseln herrschende allgemeine Unzufriedenheit. Demselben Blatte zufolge zählt die türkische Kriegsflotte gegenwärtig 137 Schiffe mit 1742 Kanonen und 15,314 Pferdekraft.
Nußland und Polen. St. Petersberg, 24. Dezem- ber. Auf einen Vorschlag des Oberdirigirenden der Wege und öffent- lichen Bauten und auf das Gutachten des Minister-Comité's hat der Kaiser am 2, Dezember den Oberdirigirenden ermächtigt, versuchs- weise auf 3 Jahre Frauen als Telegraphen-Beamten in Finnland anzustellen. Die Frauen leisten beim Eintritt den üblichen Dienst- cid, ihre Besoldung soll jedoh nicht 300 R. jährlich übersteigen.
Das - neue Gerichtsverfahren ist im Kaukasus zuerst in Wirksamkeit getreten. Wie der »Kawkas« berichtet, ist am 9. November in Wladikawkas in Gegenwart des Chefs des Terekgebiets, aller Civil- und Militairbeamten und der Repräsentan- ten des Handels und der Stadtgemeinden das neue Provinzialgericht mit zwei Instanzen und Prokuratoreneinrihtung eröffnet worden. Das Verfahren dieses Gerichts wird mündlich sein, mit Ausnahme der Prozesse , welche das Eigenthumsrecht auf Tmmobilien betreffen und der Streitigkeiten mit dem Fiskus und denjenigen Jnstitutionen, welche mit diesem gleiche juridische Rechte besiten.
Die »Börsen - Nachrichten« haben cine beachtenswerthe Frage, die von der Colonisation und Bewachung der im Laufe dieses Jahrés eroberten Länder am Sir-Daria nach der Wegnahme der kokandischen Festungen Turkestan, Auclie-Ta, Tschemkent u. a. angeregt. Diese Erwerbung de® Gebietes des Sir - Daria verbindet zu einem geschlossenen Ganzen die beiden Grenzkordons der sibirischen und der orenburgischen Linie und“ sichert militairisch die dortigen russischen Grenzlandschaften. Die »Börsen-Nachrichten« dringen nun darauf, daselbst dur ein neues zu bildendes Kosackenheer des Sir- Daria, welches sammt ' anderen- Elementen dort als Colonisations- stamm der asiatischen Niederlassungen zu betrachten wäre, die dort gedcihenden Handelsartikel, Baumwolle und Krapp, zu kultiviren, für welche Millionen nah Bokhara und China wandern. Außerdem wird ausgeführt, daß die Verlegung der Centralverwaltung des Grenzkordons der Zollstätten weiter vor nah dem Sir - Daria den Einfluß Rußlands auf Kokand, Bokhara und China ungemein ver- mehren würde. Ohne den Besiß des Sir - Daria - Thales wäre die Sicherung Und Befestigung des russishen Handelsverkehrs mit Cen« tralasien nit denfbar. Außerdem sei aber auch deßhalb eine Colo- nisation dringend geboten, - weil früher -oder später der Tarif an der europäischen Grenze würde herabgeseßt roerden müssen und man dann wissen wolle, wo man die russishen Erzeugnisse werde lassen können. Man müsse sich daher daher durchaus die afiatischen Märkte sichern, was lediglich durch Colonisation des Sir - Daria- Thales und Verlegung der Centralverwaltung nah dort sammt der Zolllinie geschehen könne.
Das »Warschauer Tagesblatt« schreibt :
Man versichert, daß binnen Kurzem eine bedeutende Rekruten - Aus- hebzung stattfinden und vorzüglich diejenigen treffen soll, welche sich an dem Au stande betheiligt haben und in Folge der bewilligten Amnestie in die Heimath zurückgekehrt sind. Es ist dies eine garstige Lüge. Auf Grund der bestehenden Verordnungen findet stets zu Anfang des Jahres die Revi- sion und Feststellung der Bevölkerungsstärke des Königreichs statt. Wenn dergleichen jemals nothwendig gewesen , o ist es jezt der Fall, wo nach dem Aufstande eine so wesentliche Veränderung in den Bevölkerungslisten
stattgefunden hat. Diese wichtige Operation hat, da sie sehr viel Zeit erx-
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fordert , bereits begonnen und es werden dabei gleichzeitig die Aushebungs-
listen für die künftige Rekrutirung entworfen. Nachdem das Land in feine gesehliche Lage zurüverseßt worden , wird auch die Rekrutirung nur auf rein gesehlicer Grundlage stattfinden.
Von der polnishen Grenze, 23. Dezember, wird der „Ofts. Ztg.« geschrieben: Die »Ojezyzna« gesteht ofen ein, daß die Ermordung des Gutsbesizers Schmidt auf Pilfallen und dessen Sohnes auf Grund von der National - Regierung erlassener Todes- urtheile erfolgt sei. Als Motiv dieser Todesurtbeile führt sie an, daß. die Schmidt's (sie waren Deutsche) sich von jeher der polnischen Sache abgeneigt gezeigt und treu zur russishen Regierung gehalten hätten. Sie hätten namentlich keine Revolutionssteuer und keine Beiträge zur National - Anleihe gezahlt und hätten gegen mehrere von den Russen ergriffene Mitglieder der National - Organisation Zeugniß abgelegt. — Die Pariser »Presse« brachte unlängst eine größtentheils aus den von Mieroslawski veröffentlichten »Amtlichen Ookumenten« entnommene Zusammenstellung der Ziffern des Ein- nahme- und Ausgabe-Budgets des lehten polnischen Aufstandes und wies nach, daß die National-Regierung von den ungeheuren aus National - Abgaben , Anleihen , Opferspenden , Contributionen und geraubten russischen Kassen eingekommenen Summen faum den dritten Theil für den Aufstand verwendet, das Uebrige aber auf hohe Gehälter für Beamte vergeu- det oder - unterschlagen habe. Diese durchweg mit Zahlen belegten Enthüllungen haben in der polnischen Tagespresse des Landes wie der Emigration einen allgemeinen Sturm der Entrüstung gegen den Redacteur der »Presse«, Herrn Girardin, und gegen Mieroslawski hervorgerufen, aber statt die angeführten Ziffern und Behauptungen zu widerlegen , wozu Girardin die Vertreter der »Nat. Regierung« aufgefordert hat, werden beide mit Schmähungen überhäuft. So wird Mieroslawsfi u. a. des Verraths an der Nationalsache beschuldigt, und ihm wird vorgeworfen, daß ‘er die zur Vor- bereitung des Aufstandes aus dem Lande an ihn eingesandkten sehr bedeu- tenden Geldsummen unterschlagen, wenigstens bis heute Niemand Rech- nung gelegt habe. Mieroslawsfi hat dagegen in seinen » Amtlichen Dokumenten« die Waffen-Agenten Böroldi aus Wilna und Zdzis- law Janczewskfi aus dem Königreich Polen der Unterschlagung nicht minder bedeutender Geldsummen beschuldigt. — Der bekannte Jn- surgentenführer Ok insfi, der im Juni d. J. in der Provinz er- griffen wurde * und, seitdem im Correctionshause in Kosten internirt war, is in voriger Woche aus der Jnternirung entlassen und Über die Westgrenze nach Frankreich ausgewiesen worden. Er wurde in Begleitung eines Polizeibeamten bis Aachen abgeführt. So viel q weiß, ist von den zahlreichen in der Provinz Posen ergriffenen pol- nischen Flüchtlingen , ungeachtet si viele {wer kompromittirte Insurgentenführer unter ihnen befanden, feiner an Rußland ausge- liefert worden, sie sind vielmehr alle über die Westgrenze ausgewie-
sen worden.
“nemark. Kopenhagen, 22. Dezember. Der Reichs- rath O ea seine Weihnachts-Ferien angetreten y nachdem das Ministerium gestern Abend dem Landsthinge die vielerwähnte Betr fassungs-Reform vorgelegt hat. Dieselbe präsentirt sich als revidir- tes Grundgesez vom 5. Junt 1849, welches nach grundgeseh- mäßiger Behandlung im Reichstage in Kraft treten soll, so daß gleichzeitig Reichsrath und - November - Verfassung außer Kraft tritt. Die wesentlichen neuen Bestimmungen sind bereits telegraphisch angezeigt (siche Nr. 301). Der Finanz» Miniser bemerkt bei der Vorlegung der Verfassung: »Gleichwie dem Volke das Juni-Grundgesch unstreitig mehr und mehr lieb geworden sei) also habe auch die Ansicht mehr und mehr Plaß gegriffen, daß das bisherige Reichstags-Landsthing keine Wehr für berechtigte Iuiereien abgäbe, der Art, daß das Zweikammerx-System dadurch zur Wahr- heit werde. Und gleichwie die Mitglieder des Ministeriums nicht gesucht hätten j ihre eigene Ansicht Von der besten Verfassung durchzuführen, sondern überwiegende RüMsi@t dar- auf genommen hatten, was unter den gegebenen Verhältnissen und Stimmungen erreichbar ist, o wolle er auch die Mg er der Repräsentation auffordern , nicht zu viel Gewicht auf ihre Lieb- ling8-Ideen zu legen.« Der Eindruck; den die neue Verfassung auf das Publikum macht schreibt man den »Hamb. Nachr. «, ist, soweit wir bis jeyt sehen, ein günstiger. Den Bauernfreunden wird die Erhöhung des Einnahme - Census von 1200 Thlr. auf 2000 Thlr. vielleicht nicht unlieb sein, weil dadur sehr viele Beamte, Professo-
ren 2c. ausgeschlossen werden. “Die doctrinaire Partei wird aber
iese unkte Widerstand leisten. Der größere Landbesiß a N bedeutenderen Einfluß auf die Rasen aon! welche überhaupt dann der Art ist, daß eine tüchtige, in rechter Weise unparteiliche freisinnige Regierung Hoffnung auf Dauer haben fann. # ir die A ba
iner heute erlassenen Bekanntmachung für die Urmee ÿ der Ébnig ta aats 4. d. Mts. verfügt, daß der Oberst à la ae im Generalstabe H. T. Kaufsmann in Nummer und Dage 4 Oberst im Generalstabe eintritt. Die Capitaine H. W. Sto let, C. W. Baland und F. W. Lund, und Rittmeister C. F. Bramhelf
haben unter selbigem Datum Majors - Charakter erhalten. — Der
Capitain im Generalstabe C. A. Thomsen is zum “Direktor des Kommandos unterm Kriegsministerium ‘ernannt worden „mit dem Charakter als Major. — Der dem Obersten Meyer vom. Jngenteur- corps bei seiner am 19ten d. M. stattgehabten Entlassung ertheilte Charafter als General-Major is auf sein desfallsiges Ansuchen weg- fällig geworden. j : |
Nach der heutigen Bekanntmachung für die Armee haben noch einige Entlassungen stattgefunden: Auch Ordensverleibungen meldet die Bekanntmachung. Der König hat resolvirt, daß den verabschiedeten Offizieren der Marine seine Zufriedenheit und sein Dank für ihre langen und treuen Dienste zu erkennen zu geben sei.
Ueber den Eindruck, welchen die Entlassungen in der Armee ge- macht haben, {reibt man der »Weser Ztg.« : Die zahlreichen Ver- abschiedungen von Landmilitairoffizieren haben - hier keineswegs an- genehm berührt, indem auf solche Weise dem eiderdänischen Element in der Armee ein wesentlicher Stoß zugefügt worden ist was denn auch das eiderdänische »Dagbladet« und das sfandinavistische »Fädre- landet« sofort herausgefühlt haben." Freilich befinden sich auf der Verabschiedungsliste auch der gegenwärtige Kriegs-Minister, General- Lieutenant Hansen, und der frühere Ober-Generakt, General-Lieute- nant de Meza, welche Beide als Diener der Reaction gelten, allein der Gerteral is unter Beförderung zum wirklichen General (der Posten eines wirklichen Generals is seit dem Tode des Erbprinzen Friedrih Ferdinand vacant gewesen.) und dex Kriegs - Minister nur in dem Sinne des Wortes ent- lassen worden, daß er mit Pension zur Disposition gestellt wurde; indeß die meisten sonstigen Oberoffiziere, welche zur Zeit des Königs Friedri VII, eine Rolle spielten, darunter der Exkriegsminister, General-Lieutenant Thestrup, und der ehemalige General-Adjutant, General-Major Fensmark, definitiv verabschiedet worden sind, An- dererseits ist dann noch der nationalen Partei auf die Weise dadurch ein empfindlicher Schlag verseßt worden, daß der legte Ober-General der aktiven Armee; General-Lieutenant von Steinmann, welcher be- fanntlih am 29. Juni auf der Jnsel Alsen kommandirte und den in Folge dessen der bekannte Konsul Alfred Hage im Reichsraths-Volksthing geradezu der Untüchtigkeit und einer zweifelhaften Vaterlandsliebe beschuldigte, so wie der Befehlshaber der Kavallerie; General-Lieute- nant von Hegermann-Lindencrone, den sämmtliche Blätter #. Z. in Gemeinschaft mit gesinnungsverwandten Reichsraths - Abgeordneten wegen des Zurückweichens der ihm anvertrauten. Streitkräfte vor den in Jütland vorrüenden L auf das Schmählichste
1aeariffen, im Dienste geblieben jind.« 2. A A der s Abendpost« war der österreichische Geschäfts- tcäger Ritter von Hay mer le in Kopenhagen angekommen und
- hátte eine längere Besprechung mit dem Conseilspräsidenten Bluhme
ehabt. Bei der Gren; regulirungs-Kommission wird österreichischer- feits bekanntlich Öberstllcutehäht von Schönfeld, dänischerseits Capi- tain Schöler, bei der Finanz - Kommission dänischerseits Finanzrath Fenger, bei der Prisen-Kommission Etatsrath Ed, österreichischerseits Fregatten-Capitain' von Funck fungiren. Die Kommissionen sollten hon in den nächsten Tagen Sizungen haben und zwar in dem Lokal , welches früher vom Ministerium für Holstein-Lauenburg be-
war. y V qutt Julius von Glücksburg is gestern Abend nah
iechenland abgereist. : i
M ial A hat, wie der Präsident gestern im Lands- thing angekündigt, die Anzeige gemacht, daß er beim Könige um die Erlaubniß einkommen werde j sein Mandat niederlegen zu dürfen.
Amerika. New-York, 14. Dezember, Morgens. Sher- N nahe vor E angekommen. Am 7. stand er östlich vom Ogeechee noch. 25 Meilen von der Stadt entfernt, am 10. war er bis Bloomingdale , 15 Meilen von Savannah vorgerüdt) und wie Grant, der im Lager vor Richmond bereits südstaatliche Blätter vom 13. empfangen hatte, nach Washington telegraphirt hat er : nach diesen lehten Nachrichten sich vor Savannab, nur fünf Meilen von der Stadt entfernt, in Schlachtbereitschäft aufgestellt, eine starke feindliche Streitmacht in der Fronte. Richmonder Blätter glaubten, Sherman werde die Stadt , welche jedoch stark befestigt und von Beauregard noch “in besseren Vertheidigungszustand geseht werde y wahrscheinlich im Rücken angreifen. (Ein aus Memphis eingetroffenes Gerücht , daß Beauregard im va marsche auf »Fort Pillow seî hat sich als grundlos erwiesen.) Aus Port Royal vernimmt man unterdessen, daß ein Theil der Fosterschen Truppen am 6, mit sieben Kanonenböten den | Broad River hinauf vorgedrungen ist und die Pocataligo-Brüe zerstört, d. h, also den Konföderirten die Eisenbahn-Verbindung zwi- {hen Charleston und Savannah abgeschnitten hat, worauf i Truppen ans Land stiegen und unter Dahlgren's und Foster § Vel- tung an dem genannten Punkte eine vershanzte Stellung ein- nahmen. - Fostersche Streifpatrouillen haben \{on* mit Sherman in Verbindung geseht , dessen Ankunft vor Savannah sie als am 14. bevorstehend zurück meldeten. Diese sämmi- lichen Angäben wurden zwar von Richmonder Depeschen vom
7, d. geleugnet , aber aus südstaatlicher Quelle selbst, dem »Char-