mitgetheilt wurden ; denn es ist der ausdrückliche Wille des Papste3, daß kein deutscher Katholik über die Stellungnahme des beiligen Stuhles im Zweifel gelassen werde. Freiherr von Frandckdenstein hat das Ober- haupt der katholishen Kirce schr shlecht verstanden, wenn er unter Berufung auf das Wörthen „Vertraulih“ das erste Aktenstück den Centrumêmitgliedern vorenthielt, und daß er die Willensmeinung des Papíîtes seinen Fraktionsgenoßen verheimlichte, ist eine Thatsacke. Jn Rom war man allerdings nit darauf gefaßt, das Centrum und darunter so viele Geistlihe in dieser Weise gegen Papst und Kirche operiren zu sehen. Leo XIII. ist jedoch nit der Mann, si dics ohne Weiteres bieten zu lassen. Sollte das Centrum in seiner Oppo- sition verharren, so steht ein neuer entscheidender Schritt des Papstes e welcher zum Mindesten das imperative Mandat zu Fall bringen wird.”
sri gr Der „Karlsruher Zeitung“ wird aus Eupen ge- rueven :
Ein von angesehenen Kaiholiken unterzeihneter Aufruf wendet sih gegen den bisherigen Vertreter unseres Wahlkreises Dr. A Bod, als einen Septennatsgegner. „Unser hart an der Grenze gelegener Wahlkreis, welcher im Falle cincs unglücklichen Krieges durch einen feindlihen Einmarsch zunächst bedroht ist, hat das größte Interesse daran, daß Deutschland eine auf Jahrzehnte gesicherte, den Frieden gewährleistende Armee besitzt, und sein Abgeordneter hat daher die Pflicht, einer diesbezüglihen Regierungsvorlage zuzustimmen.“ Als Kandidat wird daher Amtsrichter Broich hierselbst aufgestellt, „der in kirblichen Fragen vollständig mit dem Centrum übereinstimmt, in der vorliegenden rein militärischen Angelegenheit jedoch für die Re- gierung8vorlage eintreten wird“.
Marine - Verordnungs- Blatt. Nr 3, Inhalt: Rekrutirung. — Krankenweine. — Kapitulationshandgeld. — Straf- verzeihnisse, — Nachsendung von Proviant. — Kasernchygiene. Friedens-Geldverxflegungs-Reglement. Liquidationsvcrfahren. — Unterrichtsbuch für Lazarethgehülfen. Werftdienstordnung. — Personalveränderungen. — Benachrichtigungen.
Statistische Nachrichten.
Der Nr. 5 49, Jakrgangs des Justiz-Minifsterial- Vlattes für die Preußische Geseßgebung und Nechts- pflege entnehmen wir betreffs der großen Staatsprüfung, daß der Umfang der Geschäfte der Justiz-Prüfungékommission im Jahre 1886 um ein Geringes zurückgegangen ist; während im Jahre 1859 818 Prüfungsaufträge eingingen, sind im Jahre 1886 751 neue Aufträge, also 67 weniger, der Prüfungskommission ertheilt. Unter Hinzurechnung des am Schlusse des Vorjahres verbliebenen Bestandes von 643 waren im letzten Jahre 1394 Aufträge überhaupt (gegen 1420 in 1885) zu erledigen, mithin 26 weniger. Die Kandidaten ver- theilten sih folgendermaßen auf die einzelnen Ober- Landesgerichts- bezirke: die größte Zahl war aus dem Kammergerichtsbezirk mit 242, aus dem Bezirk Breslau mit 171, Kölu mit 166, Hamm mit 134, Naumburg mit 123, Königsberg mit 106 präsentirt. Die wenigsten
Kandidaten gehörten dem Bezirk Kassel und Kiel (je 37) an. Vom Herzoglich anhaltishen Staats - Ministerium waren
7 Kandidaten zur Prüfung präsentirt, und 3 gehörten dem Fürsten- thum Schwarzburg: Sondershausen an. Der Bestand an Prüfungen beirug Ende 1885: 643, dazu sind im folgenden Jahre 751 getreten, also insgesammt 1394. Hiervon sind vorweg zurückgewiesen 5, ent- lassen 8, mit Tod abgegangen d, bleiben 1376. Von diesen wurden geprüst 853, und zwar 792 \chriftlich und mündlich, 41 hatten die Prüfung nur schriftlich zu wiederholen, cs bleiben demna 543 am Jahres- \chluß als Bestand, mithin 100 Kandidaten weniger als im Vorjahr. Bon diesen in der Prüfung verbleibenden Kandidaten sind präsentirt: 1 vom Jahre 1883, dur Krankheit verhindert an der Ablegung der Prüfung, 7 in 1884, 22 in 1885 und 513 in 1886. Von den 833 geprüften Referendarien bestanden 692 die Prüfung (in 188: 622), und zwar mit der Censur: gut 61 (in 1885: 81), mit dem Zeugniß: ausreichend 631 (im Vorjahre 541). Die übrigen 141 Kandidaten hab-n die Prüfung nicht bestanden, ebensovicl nit im Vorjahr. Die Censur „gut“ wurde demnach im abgelaufenen Jahr 20 Mal weniger ertheilt als im Jahre 1885. Von den 41 Kandidaten, welche nur \chriftlihe Arbeiten zu wiederholen hatten, bestanden 33 die Prüfung, während bei 8 Kandidaten die Wiederbolung dieser theilweisen Prüfung als mißlungen erachtet werden muß. Bei 5 Kandidaten scheiterte der rfolg an der wiederum verfchlten Relation, bei 3 Kandidaten ge- nügten sogar die wiederholten beiden \ch{riftlichen Arbeiten niht. Unter den 141 nihtbestandenen Kandidaten befanden sich diesmal 23, welche ih der Prüfung zum zweiten Mal ohne Erfolg unterzogen hatten.
n den leßten Jahren betrug diese Zahl 11 in 1885, 18 in 1884, 16 in 1883, 10 in 1882. Von den 23 Refercndaren, welche in Folge der mißglückten Wiederholung der Prüfung von dem höheren Justizdienst ausgeschlossen werden mußten, gehörten 4 dem Bezirk Stettin, je 3 den Bezirken Breslau, Hamm und Königsberg, je 2 den Bezirken Berlin, Köln, Frankfurt und Pofen, je 1 den Bezirken Kassel und Naumburg an. Bon den 141 nihtbestandenen Kandidaten wurden ohne Erlaß der \chriftlihen Arbeiten und der mündlichen Prüfung 51 (in 1885 53), unter Erlaß beider Probearbeiten 17 (in 1885: 27), unter Erlaß der wissenschaftlichen Arbeit 21 (in 1885: 16), unter Erlaß der Relation 15 (in 1885: 4), unter Erlaß der mündlichen Prüfung 10 (in 1885: 16), unter Erlaß der mündlichen Prüfung und der wissenschaftlichen Arbeit 27 (in 1885: 25) an die Ober-Landesgerichte zurückgewiesen. Nach drozenten ermittelt, haben im Jahre 1886 83,1 9/0 die Prüfung be- tanden, 16,9% nicht bestanden, Im vorigen Jah1e betrug der Prozentsatz der B: standenen 81,5 9/0, der Nichtbestandenen 18,5 9/9 und im Jahre 1884 der Bestandenen 81,3 9%, der Nichtbestandenen 18,7 9/0. Hiernach hat sich die Verhältnißzahl der Bestandenen gegen die Vorjahre um etwa 29/6 gebessert, während die Zahl der zum zweiten Male Nichtbestanden:n sich im Verhältniß zum Jahre 1885 verdoppelt hat. — Im abgelaufenen Jahre wurden mehr Prüfungstermine als jemals früher, nämlich 137 (gegen 124 in 1885, 121 in 1884 und 117 in 1883) abgehalten. Die Abhaltung dieser großen Zahl von Terminen hat nur dadurch fih ermöglichen lassen, daß die übliche Ferienpause von s auf 6 Wochen abgekürzt und mehrfach ein Donnerstagstermin neben den ständigen Montags-, Mittwochs- und Sonnabendsterminen eingeschoben wurde. Jn Folge dessen ist auf mehr als die Hälfte aller Arbeitstage des Jahres — die Ferienpause abgerechnet — ein Prüfungstermin gefallen. Durch Einschiebung einzelner Donnerstags- termine wird, wie es im vergangenen Jahre angebahnt ist, die Zeit, welche die Kandidaten nach Ablieferung ihrer praktishen Arbeit bis zur mündlichen Prüfung zu warten haben, allmählih fh verkürzen; bereits gegenwärtig beträgt fie 4 bis 5 Monate, während sie vor Jahreëfrist fogar 5 bis 6 Monate betrug.
Kunft, Wissenschaft und Literatur.
Im Verlage von Dietrich Reimer hierselbst erschien aus Kiepert's politischer Wandkarte von Afrika in 6 Blättern (Ausgabe von 1886) soeben cine Karte von Ost-Afrika zur Uebersicht der deut- schen Interesscnsphären und der Besißungen der Deutsch-ostafrikanischen Gesellschaft. Die Karte ist im Maßstabe 1: 8000090 gehalten und gefällt dur klare und saubere Zeichnung. Sie zeigt in karrirter rother Schraffirung das deutsche Schußgebict, welches in der durch einfawe rothe Schraffi- rung angegebenen deutshen Interessensphäre liegt. Das nördlich hiervon gelegene Operationsgebiet der deutsch - oft- afrikanishen Gesellshaft im Somalilande ist durh schwächere Schraffirung angedeutet; cs reiht vom Wituland bis zum Kap Guardafui und zieht sih mit beträchtlichem Hinter!and längs der Küste hin. Die Stationen der Deutsch- ostafrikanischen Gesellschaft sind dur einen rothen Punkt bezeichnet. Dar cs Salam und Pangani find als Zollhäfen der Gesellschaft aufgeführt. Bei der Theilnahme,
welche allseitig den Kolonialbestrebungen in Ost-Afrika entgegengebrat wird, dürfte das vorliegende Blatt weiteren Kreisen von Interesse sein.
— Das Februar-Heft der „Fnternationalen Revue über die gesammten Armeen und Flotten“ (Verlag von Fischer in Kassel) hat folgenden Inhalt: An unsere österreichischen Bundes- genossen von W s. —Zur Frage eincs neuen Exercier-Reglements für die Infanterie. — General Graf Totlcben vor Plewna 1877. Aus dem Russishen. Von O. Heyfelder. (Schluß.) — Neuere Methoden bei der Ausbildung der russischen Armee, erprobt und entwickelt im Sommer 1886. Von A. von Drygalsky. — Ueber Snellfeuer- Geschütze. (Fortseßuyg.) — Die neuesten Resultate der türkischen Reorganisations-Kommission. — Réorganisation de l’'armée française. — Frankreichs Flottenmacht in ihrer gegenwärtigen Gestalt. — Les Sociétés de Tir et de Gymnastique. — Jtalienische Correspondenz. Von Reh . .. n. — Ein Wort an Hrn. Ingenieur Major a. D. Schumann. Von F. G. A. Sterer.
Gewerbe und Handel.
Die „New-Yorker Hdls.-Ztg.“ \chreibt in ihrem vom 4. Februar datirten WochenberiHt: Die nahe an eine Panique streifende Aufregung, welche in dieser Woche an den europäischen Böcsen geherrscht, hat naturgemäß auch hier, jenseits des Ozeans, ein Echo gefunden. Dieser Wiederhall ist indessen ein verhältniß-
mäßig s{chwaher gewesen. Weit mehr hat der Geschäfts- verkehr in der Stadt New-York durch das Anhalten des Strikes der Kohlenshaufleer und Fra(htverlader elitten.
Der hiesige Geldmarkt ist durchaus flüssig geblieben und haben \ih die Call Loan Raten, gegen acceptables Unterpfand, auf 2—4 9% p. a. gestellt. Auf längere feste Termine ift zu 4—44 °/o p. a. anzukommen, und Disconten sind auf Basis von 41—5 %/% für feinstes indossirtes 2—4 Monats-Papier, sowie 5—52 %/ für desgl. ohne Indossement, zu placiren, Am Wechselmarkte stellten sich die Course, sowohl für Sterling wie für Kontinental-Devisen, abermals höher, in Folge starker Cffekten-Verkäufe für curopäishe Rechnung am hiesigen Plaße. — Das Geschäft am Waaren- und Produktenmarkt ist Anfangs dur die noch immer andauernden Arbeiter-Strikes ungünstig bein- flußt worden, gestaltete sih aber im weiteren Verlaufe, in Folge der äußerst kriegerisch lautenden Nachrichten von drüben, für viele Kom- moditäten animirter. Brodstoffe verkehrten in den ersten Tagen der Woche für Loco-Waare in zwar stiller, aber stetiger Tendenz ; dann belebte sich der Verkehr, und sowohl Weizen und Mais zogen für Loco-Waare und auch für Termine ziemlih erheblich an, um wiederum etwas \chwächer zu schließen. In Mais fand auch recht reger Export statt, während es in Weizen nah dieser Richtung hin nicht ganz so lebhaft war. Hafer sehr fest, Gerste matter. Die Situation am Srachtenmarft ist noch immer unbefriedigend geblieben. Baum- wolle notirte fowohl für Loco-Waare als au für Termine s{ließ- lih eine Kleinigkeit matter; die Grundstimmung blieb jedoch eine feste. Brasil-Kaffees verkehrten in etwas willigerer Haltung, milde Sorten hatten rubig:8 Geschäft. Rohzucker war im Preise stetig, raffinirte Zucker notirten, bei unbedeutenden Umsägen, nabezu unverändert. Am Theemarkt ist nichts Neues von Belang zu verzeichnen. Provisio- nen hatten Anfangs sowohl stilles legitimes als auch Spekulations- geschäft, dann aber entwickelte“ sih, besonders für Schweinefleisch
und Shmalz, in Sympathie mit dem Chicagoer Markte, der seinerseits wieder durch die Nachrichten von drüben an- geregt wurde, lebhafter Begehr nah diesen Artikeln, mit
einem fttarken Preisaufshlag verbunden, Von Schiffsbedürfnissen hatten Terpentinöl und Harz stille Umsätze; ersteres stellte sich etwas williger, Raff. Petroleum ift flau und in nur mäßigem Begehr. In Pipe Line Ccrtificates war die Spekulation vorwiegend und au am Schlusse bearish; Schlußpreis 66} C. Gd. Am Metall- markt waren Blei und Eisen fest, Kupfer und Zink lagen matt, Zinn, Anfangs sehr animirt, {loß ruhiger und williger. Der Wollmarkt verkehrte, in Sympathie mit London, in fester Haltung. In fremden und einheimischen Manufakturwaaren war es nicht son- derlih lebhaft. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 3 320 601 Doll. gegen 2 713 909 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Posen, 15. Februar. (W. T. B) Der heutige Saaten- marft war zwar stark, doch vorherrshend von Verkäufern besucht ; das Geschäft war \{chleppend, Tendenz matt. Für rothen Klee wurden bezahlt: Ordinärer 30, mittel 36, feiner 44, hochfeiner bis 48 M4; für ordinären weißen Klee 35, mittel 45, feinen 55, hochfeinen bis 70 M. bezahlt. Timothr7e 28 bis 35, Wundklee 50 bis 60 M bezahlt und gesucht. In Saathafer, Saatgerste und Saaterbsen wenig Ge- schäft. Schluß matt.
London, 15. Februar. (W. T. B.) Wollauktion. Tendenz fest, Mitt-lsorten und scoured anziehend, feine Schweißwollen eher [chwäher. |
New-York, 14, Februar. (W. T. B) Weizen - Ver- \cchiffungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver - einigten Staaten nah Großbritannien 73 000, do. nah Frank- rei 21 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 54 00C, do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 50 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents — Qrts.
— 15. Februar. (W. T. B.) Der Werth der in der ver- gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 5 192 300 Dol. gegen 3 536 386 Doll. in der Vorwo(e.
Submissionen im Auslande.
I. Belgien.
1) Société Nationale des chemins de fer vicinaux, Bureau rue de la loi No. 9 zu Brüffel.
a, 9, März, 11 Uhr Vormittags. Bau der Linie Bourg- Léopold—Brée. Näheres in obigen Bureau und beim Provinzial- Ingenieur Vierendeel, rue neuve No. 21,, zu Hafsellt. Lastenheft gegen 1 Fr.
b. 16. März, 11 Uhr Vormittags. Bau der Linie Saint- Ghislain—Hautrage und Abzweigungen. Näheres im obigen Bareau und beim Provinzial-Ingenieur der Vicinalbahnen zu Mons. Lasten- heft gegen 1 Fr.
2) Nächstens, Börse zu Brüssel: Holzlieferung für die 10 Gruppen der Staatebahnen pro 1887. Voranschlag 136 720 Fr. Näheres bei den Herren:
Mine on chef Direktor Goffin, rue Latérale Nr. 2,
Brüssel,
Ingenieur en chef Dircktor De Paepe, Station Brüssel—Nord,
Ingenieur en chef Lambert zu Lüttich,
Ingenieur en chef Garton zu Gent,
Ingenieur en chef Ghilain zu Tournai,
Ingenieur en chef Dutriecux zu Mons,
N en chef Direktor’ Van Mierlo, Station Brüssel — idi, S
Ingenieur en
Ingenieur en
chef Tondelier zu Binche,
chet Mathieu zu Namur, Ingenieur en chef Bozet zu Arlon, Ingenieur en chef De Nudder zu Antwerpen.
Preis des Planes 0,30 Fr.
3) 12. März 107 Uhr Vormittags. Provinzial-Gouvernements- Gebäude zu Bruges. Vergebung auf die Dauer von 5 Jahren der im Hafen und an den Dünen von Ostende und zwishen Öitende und Middelkerke nöthigen Arbeiten für Dammbefestigung und Unterhalt. Voranschlag jährlich bis zu 115000 Fr. Vorläufige Kaution 4000 Fr. Näheres bei der Administration des ponts et chaussées et des mines, rue de Louvain No 24 zu Brüffel.
IT. Jtalien.
1) 19, Februar: Direzione costruzioni navali della Reale marina in Venedig: 6000 kg Bleiweiß, Voranschlag 3300 Lire, und 10 000 kg Mennig. Voranschlag 5000 Lire.
2) 20. Februar: Farmacia centrale militare in Turin: Lieferung von Medizinalien. Voranschlag 50—100 000 Lire.
—
3) 23. Februar: Ministerio d'Agricoltura in Rom: Lithographische und Autographishe Arbeiten. Voranschlag 30 000 Lire.
4) 5. März: Genio militare in Bologna: Erweiterung des pyro-
N
tehnischen Laboratoriums. Voransblag 60 000 Lire.
5) 2. März: Reale fabbrica d'armi in Terni: 800 kg Leder.
Voranschlag 3850 Lire.
Demnächst : S j
6. Giscnbahnbau Novara-Seregno : leßte Strecke 13 364 m. Kunstbauten mit eisernen Trägern :
1) Zwei Viadukte zu 11,50 m und 5 m Spannung,
2) vier Brücken zu 10 m, 5,50 m, 4 m und 3 m Länge.
Ferner zwei Stationen in Cesano und Ceriano und 15 Wärter- *
bäuschen. — Gefammt-Voranschlag 1 156 640 Lire.
Näheres bei der Direktion der Lokalbahn Novara-Seregno.
III. Niederlande. S
1. März, Nachmittags 2 Uhr. Maatschappy tot Erploitatie van Staatsspoorwegen zu Utreht, Moreelse Laan, Central-Bureau :
Loos Nr. 115. Lieferung von eichenen Querschwellen in 4 Ab- theilungen für den Erneuerungsfonds der Staatseisenbahnen.
Auskunft an Ort und Stelle.
Verkehrs - Anstalten.
London, 15. Februar. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Tartar* hat heute auf der Ausreise Madeira pasfirt, und der Dampfer „Trojan“ ist auf der Heimreise heute in Plymouth an- gekommen.
Saunität8wesen und Quarantänewesen.
Portugal. i Durch eine unterm 9. Februar 1887 veröffentlichte Verfügung des Königlih portugiesischen Ministeriums des Junern sind die österreihisch-ungarishen Häfen am Adriatischen Meere für cholerafrei erklärt worden.
Berlin, 16. Februar 1887.
Aus Bremen, v. 12. Februar, wird der „Nat.-Ztg.“ geschrieben : An das Comité des Deutschen Sparkassentages ist heute von hier aus Naurens des geschäftsführenden Ausshusses die Einladung ergangen. am 2s. Februar, Abends, in Berlin zusammenzutreten. An démselben Tage, Morgens, vereinigt sih dort der Centralaus\{huß des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohl- thätigkeit, und anderen Tages der Gesammtausshuß des Deut- schen Vereins für Knaben-Handarbeit. Zweck seiner erst- erwähnien Sitzung ist nach dem Einladungsschreiben: die stockende Reformbewegung für Volkssparen, falls der Friede erhalten bleibt, nachgerade wieder in frisheren und allgemeineren Gang zu bringen.
Die Moorkultur-Ausstellung, welche der Verein zur Förderung der Moorkultur im Deutschen Reih mit Unterstüßung der Negierungen Preußens, Sachsens und Mecklenburgs, sowte der deutschen Landwirthschaftsgesellschaft hierselbst veranstaltet hat, ist heute in den Räumen des Berliner Hofbräuparïs in der Landsberger Allee eröffnet worden. Die Ausstellung ist von 87 Ausstellern beschickt, darunter auch von solchen aus Dänemark, Schweden und Rußland, Die große Haupthalle, welche die östlihe Seite des Gartens begrenzt und die in ihrer Mitte auch die Tribüne mit den Ehren- preisen aufweist, enthält Proben von Moor- und Torfboden in den verschiedensten Formen sowie solhe des Untergrundes, alle auf Moor erbauten Pflanzen, Ectragstabellen, Resultate von Düngungs- versuchen, Düngemittel, sowie Meliorationsprojekte. Beginnen wir an der nördlichen Schmalwand, so finden wir da zuerst die großartige Ausstellung der preußishen Moorversuchs\tation in Bremen, welche in großen Tableaux Uebersichten über ihre Thätigkeit giebt und die Re- sultate von Feld- und Wiesenversuhen durch WBodenproben und
die darauf gewacsenen Pflanzen zur Anschauung zu bringen suht. Die Norddeutshe Tiefmoor - Gesellshaft in Gifhorn hat eine nicht minder umfangreihe Kollektion ausgestellt. Sie zeigt uns die verschiedenen Arten der Verwendung des
Torfes und bringt gleichfalls Proben der gezogenen Früchte. Die Königliche Negierung zu Gumbinnen hat 12 Oberförstereien ihres Bezirks zur Ausstelung von Bodenprofilen und Früchten veranlaßt, die immerhin ein anerkenuenswerthes Streben hckunden. Die Kor- rektionsanstalt zu Bokelholm (Schleswig-Holstein) hat eine kleine aber ret instruktive Schau ihrer Erzeugnisse und des Bodens, auf dem sie gewonnen, veranstaltet. Einen Theil der Fensterwand nehmen die interessanten Pläne ein, welche die von Schweder-Großlichterfelde ausgeführten Moor-Dammkulturen wiedergeben. Sie geben zugleih über die Kosten der Anlagen instruktive Aufschlüsse. Gegenüber der Mufsiktcibüne finden wir die 4 Kojen, welche die Königliche land- wirthschaftlihe Hochschule zu Berlin beseßt hat. Der Altmeister der Moorkultur, Nimpau Kunrau, ist mit einer ganz vortrefflichen Kolleklion erschienen. Namentlich die von ihm ausgestellten Früchte erregen gere{chte Bewunderung. Dr. Jäckel giebt sodann cinen Ueber- blik über die auf seinem Gute Nenhausen ausgeführte Moorkultur, während daneben die Königlich württembergische Staats-Forstverwaltung Torfprodukte, wie Torfziegel, Torfstreu u. dgl. mit Angaben über deren Fabrikation ausgestellt hat. Es folgen alsdann Ausstellungen, welche die bekanntesten der Moorkultur treibenden Landwirthe über ihre Kulturen und deren Erfolge veranstaltet haben. In der Nähe des Einganges, am Südende der Halle finden wir die umfang- reihe Ausstellung der Düngemittel, die von etwa 14 Werken, darunter auch von Staßfurt und Leopoltshall beschickt ist. Der kleinere Saal, der sich anschließt, birgt u. A. die Kollektionen, welche die landwirthschaftlidea Vereine Oberbayerns und der Pfalz cingeschickt, sowie die Ausstellung der fabrikmäßig hergestellten Torfprodukte. Der Garten endlich ift angefüllt mit landwirthschaftlihen Maschinen und namentlich auch mit Feldbahnen, die für Anlage von Moorkulturen so wichtig sind. Noch für den Eröffnungstag wurde der Besuch des Ministers erwartet.
Deutsches Theater. Jhre Kaiserlihen und Königlichen
“Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin mit Ihrer
Königlichen Hoheit der Prinzessin Victoria besuchten gestern Abend die Aufführung voa „Doctor Klaus“.
Im Walhalla-Theater findet die Operette „Josephine in Egypten“ allabendlih lebhaften Beifal.
R. Heckmann's berühmtes Quartett aus Köln, bestehend aus den Herren: Kammervirtuos Concertmeister R. Heckmann und Otto Forberg, Concertmeister Theodor Allekotte und Kammervirtuos Richard Bellmann, wird am nächsten Donnerstag und Sonnabend Abends (75 Uhr) im Saale der Sing-Akademie Kammermusik- Concerte veranstalten. Am Donnerstag gelangen Streichquartette von R. Schumann (A-dur), Brahms (A-moll) und Schubert (D-moll), am Sonnabend nur Beethoven’ sche Quartette (C-dur, F-moll und Cis-moll) zum Vortrag.
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Redacteur: Riede l.
Verlag der Expedition (S ch olz). Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32, Viec Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).
Berlin;
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Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 16. Februar
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Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen undVerseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 5. Februar. v. Kraaß-Koschlau, Major und etatsmäß. Stabsoffiz. des Drag. Regts. Nr. 7, zum Commandeur des Drag. Regts. Nr. 10, Frhr. v. Entreß-Fürsteneck, Major, beauftragt mit der Führung des Ulan. Regts. Nr. 4, v. Haeseler, Major, beauftragt mit der Führung des Hus. Regts. Nr. 2, zu Commandeuren der betreffenden Regimenter, von Thümen, Major à la suite des Husaren - Regiments Nr. 10 und beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte als Direktor der Offizi-r-Reitshule, unter Belassung à la suite des gedachten Regts., zum Direktor der Offizier-Reitshule des Militär-Reitinstituts, ernannt. Frhr. v. Neukirchen, gen. v. Nyvenheim, Major und Escadr. Cbef vom Drag. Regi. Nr. 21, als etatsmäßiger Stabs- offizier in das Drag. Negt. Nr. 7, Kühls, Rittm. vom Ulanen- Regt. Nr. 4, unter Entbindung von dem Kommando als Adjut. bei der 16, Div. und unter Verleihung des Charakters als Major, als Escadr. Chef in das Drag. Regt. Nr. 21, versetzt. Briefen, Rittm. und Escadr. Chef vom Drag. Regt. Nr. 6, als Adjurx. zur 16. Div. kommandirt. Wagener, Nittm. à la suite des Drag. Negts. Nr. 6, unter Ent- bindung von dem Kommando als Adjut. bei der 8. Kav. Brig., als Escadr. Chef in das Regt. einrangirt. v. Alvensleben, Sec. Lt. vom Hus. Negt. Nr. 14, unter Beförderung zum Pr. Lt. und unter Stellung à la suite des Regts, als Adjut. zur 8. Kav. Brig. kom- mandirt. v. Boehm, Major und Escadr. Chef vom Drag. Regt. Nr. 4, dem Regt. aggregirt. Baumann, Königl. württemberg. Rittm. à la suite des Drag. Regts. Nr. 25, zur Dienstleistung als Escadr. Chef zum Drag. Regt. Nr. 4 kommandirt. v, Pelchrzim, Rittin. und Escadr. Chef vom Drag. Regt. Nr. 4, als aggreg. zum Train-Bat. Nr. 1 verseßt. Graf v. Schweiniß und Krain Frhr. v. Kauder, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 4, zum Mittm. und Escadr. Chef, v. Lübeck, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert. Danß, Sec. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 1, in das Inf. Regt. Nr. 129, Barnewitz, Sec. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 2, in das Inf. Negt. Nr. 16, v. Stor, Sec. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 3, in das Inf. Regt. Nr. 83, v. Siber, Sec. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 4, in das Inf. Regt. Nr. 114, versctzt. v. Lilien, Scc. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 5, in das Füs. Regt. Nr. 40 Peters, Sec. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 5, in das Inf. Regt. Ne. 114, Brandt v. Lindau, Sec. Lt, vom Jäger-Bat. Nr. 6, in das Inf Regt. Nr. 18, Kleinschmidt, Sec. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 8, in das Inf. Regt. Nr. 65, Bsöning, Sec. Lt. vom Jäger-Vat. Nr. 9, in das-Inf. Regt. Nr. 55, v. Raumer, Sec. Lt. vom Jäger-Bat Nr. 14, in das Inf. Regt. Nr. 55, v. Ernst, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 49, in das Inf. Regt. Nr. 13, v. Bothmer I., Sec. L. voni Inf. Regt. Nr. 91, in das Inf. Regt. Nr. 113, verseßt. i:
Berlin, 8. Februar. Graf v. Shmettau, Hauptm. vom Großen Generalstabe, als Militär-Attalé zur Gesandtschaft in Brüsse! kommandirt. v. Arnim, Pr. Lt. vom 3. Garde-Regt. zu Fuß, von dem Kommando als Bureauchef und Bibliothekar bei der Kriegéschule in Engers entbunden. v. Blumenthal, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 9, als Burecauchef und Bibliothekar zur Kriegs- schule in Engers kommandirt. v. Arenstorff, Sec. Lt. vom 2. Garde-Regt. zu Fuß, ia das Inf. Regt. Nr. 82, v. Broni- kowsfky, Sec. Lt. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, in das Füs. Regt. Nr. 80, v. Buttlar, Sec. Lt. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, in das Inf. Negt Nr. 76, v. Nostiz, Second- Lieutenant vom 1. Garde- Regt. zu Fuß, in das Inf. Regt. Nr. 74, v. Eberhardt, Sec. Lt. vom 2. Garde-Regt. z. F., unter Belaffung in seinem Kommando kci der Unteroffiziershule zu Ettlingen in das Füs. Negt. Nr. 39, v. Pritt- wiß u. Gaffron ILI., Sec. Lt. vom 2, Garde-Regt. zu Fuß, in das Inf. Negt. Nr. 53, v. Holleben 11, Sec. Lt vom 2. Garde-Regt. ¿. &., in das Inf. Regt. Nr. 53, v. Larisch, Sec. Lt. vom 2. Garde-Regt. z. F., in das Inf. Negt. Nr. 115, v. Reinhard, Sec. Lt. vom 3. Garde-Regt. z. F., in das Füs. Negt. Nr. 36, Graf v. Mandels8loh, Sec. Lt. vom 3. Garde-Regt. z. F., in das 4. Garde-Gren. Negt., v. Flottwell, Sec. Lt. vom 3. Garde- Regt. z. F., in das Inf. Negt. Nr 129, v. Leszczynski, Sec. Lt. vom 3. Garde-Regt. z. F., in das Inf. Regt. Nr. 55, v. Stralen- dorff, Sec. Li. vom 3. Garde-Regt. z. F., in das Inf. Negt. Nr. 13, v. Specht, Sec. Lt. vom 4. Garde-Regt. z. F, in das Inf. Regt. Nr. 74, v. Bodelschwingh, Sec. Lt. voin Garde: Füs. Negt., unter Belassung in seinem Kommando bei den Gewehr- und Muni- tionsfabriken bis ult. März cr., in das Füs. Regt. Nr. 80, Frhr. Digeon v. Monteton, Sec. Lt. vom Garde-Füf. Regt., in das Inf. Regt. “Nr. 83, v, Bre derlow, Sec. Lt. vom Garde-Füs. Regt., in das Inf. Regt. Nr. 55, v. Manteuffel, Scc. Lt. vom Gardz-Füs. Regt.,, in das Inf. Regt. Nr. 65, Graf v. d. Goltz, Sec. Lt. vom Kaiser Alexander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, in das Füs. Negt. Nr. 40, v. Saucken, Sec. Lt. vom Kaiser Alexander Garde-Gren. Regt, Nr. 1, in das Inf. Regt. Nr. 99, v. Blumröder, Sec, Lt. vom Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2, in das Inf. Regt. Nr. 67, v. Jordan, Sec. Lt. vom Kaiser Franz Garde- ren. Regt. Nr. 2, in das Füs. Negt. Nr. 89, v. Grolman, Sec. Lt. vom Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. N-c. 2, in das Füs. Regt. Nr. 80, v. Voigts-Rhey, Sec. Lt. vom 4. Garde-Gren. Regt., in das Inf. Regt. Nr. 75, v. Ma ck, Sec. Lt. vom 4, Garde- Gren. Regt, in das Füs. Regt. Nr. 39, Frhr. v. Plettenberg, a u vom 4. Garde-Gren. Regt., in das In Negt. Nr. 53, versetzt.
__ Berlin, 10. Februar. Noerdansz, Gen, Lt. und Insp. der 2: eds Infp., in gleicher Eigenschaft ¿zur 1. Fuß-Art. Insp. verseßt.
Berlin, 12, Februar. v. Wildenbruch, Major vom Generalstabe dcs I1V. Armee-Corps, zum Generalstate des Gouverne- ments von Köln verseßt. .
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 9. Februar. Brauns, Oberst und Commandeur des Drag. Regts. Nr. 10, in Genehmigung seines Abschiedsgesußes, mit Pension und der Regts. Unif. zur Disp. gestellt. ch_, Berlin, 8. Februar, v. Hartrott, Oberst à la suite des Inf. Regts. Nr. 96, von seinem Kommando nah Württemberg cnt- bunden und in Genehmigung seines Abschied8gesuhes mit Pension und der Uniform des genannten Regts. zur Disp. gestellt.
„B erlin, 10. Februar. Wiebe, Gen. Lt. und Inspecteur der 1, Fuß-Art. Insp., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches als Gen. der Inf. mit Pension zur Disp. gestellt. Frhr. v. Steinaecker, Sec. Lt. vom Garde-Train-Bat., der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. Berlin, 10. Februar. Guse, e: Lk. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 5, mit Pension und der
rmee-Uniform, Bode, Sec. Lt. von der Res. des Gren. Regts. Nr. 8, mit Pension, der Abschied bewilligt.
Königlich Bayerische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 12. Februar. Peters, Hauptm. und Comp. Chef vom 9. Inf. Regt., auf die erste Hauptmannsstelle im 10. Juf. Regt., v. Nagel, Hauptm. und Comp. Chef vom 6. Inf. Regt. zum 3. Jäger-Bat., verseßt. Mayer, Major im 10. Inf. Regt., zum Bats. Commandeur, Ehrne v. Melchthal, Rittm. à la suits
des 2. Schweren Reitec-Regts., zum Escadr. Chef in diesem RNegt,, Mayrhofer, Pr. Lt. im 2. Inf. Regt. unter Beförderung zum
Hauptm. obne Patent, zum Comp. Chef, Wallner, Pr. Lt. im 1. Ulan. Regt. unter Beförderung zum Rittmeister ohne
Fot, zum Escadr. Chef, ernannt. Reber, Sec. Lt. im 2. Inf.
egt., Len Le: Sec. Lt. à la suite des 3. Inf. Regts., Inspektions- offizier am Kadettencorps, zu Pr. Lts., v. Grundberr, Sec. Lt. im 1. Chev. Negt, Burbaum, Sec. Lt. à la suite des 3. Chev. Regts., Adjut. bci der Equitationzanstalt, zu überzäht. Pr. Lts., befördert.
Durch Verfügung der Inspektion der Artill:rie und des Trains. Rehlen, Zeug-L., beim Art. Depot Jugolstadt eingetheilt.
Im Beurlaubtenstande. 12. Februar. Messerer, Pr. Lt. im Beurlaubtenstande, vom 9. Inf. Negt. zum 10. Inf. Regt., Müller, Pr Lt. im Beurlaubtenstande, vom Inf. Leib- Regt. zum 13. Inf. Regt, Fritz\ch, Sec. Lt. im Beurlaubten- stande, vom 10. Jnf. Regt., unter Beförderung zum Pr. Lt., zum 1. Inf. Regt., Brettreih, Sec. Lt. im Beurlaubteastande, vom 16. Inf. Regt. zum 13 Inf. Regt., versetzt. — Die Sec. Lts. des Beurlaubtenstandes: Stengler im 3. Inf. Regt, Burkart, Neuhütl im ò. Inf. Regt., Scheidtec, Sturm, Graß, Weidenreich, Perron im 17. Inf. Negt. zu Pr. Lts. des Beurlaubtenstandes befördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 7. Fe- bruar. Geißler, Hauptm. z. D, Adjut. beim Landw. Bez. Kommando Landau, unter Verleihung der Aussicht auf Anstellung im Civildienste, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.
9. Februar. Wufka, Pr. Lt. a. D, auf Nachlsucen zu den ohne Erlaubniß z:m Tragen der Uniform verabschiedeten Offizieren
verseßt. Dolwezel, Major a. D, Gundermann, Wöckel, Simmeth, Hauptleute a. D, Hertlein, Rittm. a. D, die
Aussicht auf Anstellung im Civildienst ausnahmsweise nachträglich verliehen.
12. Februar. Horadam, Major, Bats. Commandeur im 10, Inf. Regt., unter Berleihung des Charal'cers als Oberft:Lt., mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Graf v. Pückler-Limpurg, Major und Escadr. Chef im 2. Schweren Reiter-Negt., mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Koch, Hauptm. und Comp. Chef des 10. Inf. Regts., Key ser, Hauptm. und Comp. Chef des 3. Jäger-Bats., diesem uater Ver- leihung der Aussicht auf Anstellung im Civildienste, mit Pensionund mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Bürgel, Pr. Lt. à la suite des 2, Inf. Regts., mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Frhr. Wolfskeel v. Reichenberg, Scc. Lt. des 1. Ulan. Regts., unter Verleihung des Charakters als Pr. Lt,, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, der Abschied bewilligt. Reinhard, Hauptm, à la suite f, E., zu den Offizieren a. D mit der Uniform des 15. Inf. Regts., unter Verleihung des Charakters als Major, versetzt.
Im Beurlaubtenstande. 12, Februar. Mann, Sec. Lt. des 5, Chev. Regts. mit Pension der Abschied bewilligt.
__Im Sanitäts-Corps. 9, Februar. Dr. Neisenegger, Ober-Stabsarzt 1. Fl., Chefarzt des Garn. Lazareths Neu-Ulm und Garn. Arzt daselbst, als Negts. Arzt zum 9. Inf. Negt. unter gleich- zeitiger Beaustragung mit Wahrnehmung dex divisionsärztlichen Funktion bei dec 4. Division, Dr. Smd, Ober-Stabsarzt 1. KL,, Negts. Arzt des 12. Inf. Negts. als Chefarzt zum Garn. Lazareth Neu-Ulm, unter gleichzeitiger Ernennung zum Garn. Arzt daselbst, verseßt. Dr. Bratsch, Ober-Stabsarzt 2. Kl. bei der Inspektion der Militär - Bildungsanstalten, zum Ober - Stabs- arzt 1. Kl, Dr. Paur, Stabs- und Bats. Arzt vom 1, Jäger-Bat., als Negts. Arzt im 7. Inf. Negt., Dr. Bierling, Stabs- und Bats. Arzt vom 3. Inf. Regt. als Regts. Arzt üm 12. Inf. Negt., Dr. Miller, Stabs- und Bats. Arzt vom 1, Pion. Bat., als Regts. Arzt im 14. Inf. Negt., zu Ober-Stabsärzten 2. Kl, befördert. Dr. Brorner, Ober-Stabtarzt 2. Kl.,, Regts. Arzt im 1, Inf. Regt, Dr. Moser, Ober-Stabsarzt 2. Kl., Negts. Arzt iw! 5. Chev. Negt., der Charakter als Ober-Stabsarzt 1. Kl. verliehen
Kaiserliche Marine.
Eruennungen, Beförderungen, Versetungen® 2c. Berlin, 18. Januar. Geißler, Korv. Kapitän, unter Entbindung von der Stellung als Art. Offiz. vom Platz und Vorstand des Art. Depots zu Friedrichsort, zur Dienstleistung in der Admiralität kl'om- mandirt. Valette, Korv. Kapitän, zum Art. Offiz. vom Platz und Vorstand des Art. Depots zu Friedrichëort ernanzt. i
ZKichiamtlickßes.
Preußen. Berlin, 16. Februar. Jn der gestrigen Sitzung des Herrenhauses erklärte bei der Berathung des Gesegentwurfs, betreffend die Feststellung der Leistungen für Volksschulen, und zwar in der Diskussion über die Abänderungs-Anträge des Herrn von Kleist-Reßow:
Das Herrenhaus wolle beschließen :
I. §. 2 Absatz 1 wie folgt zu fassen: Ueber jede vou dea Schul - Aufsitsbehörden fortan be- anspruchie Steigerung derjenigen Leistungen, welche von den zur Unterhaltung der Volks\hule Verpflichteten bisher aufgebracht worden sind, beschließt in Ermangelung eines Einverständnisses der Verpflichteten für Landschulen der Kreisaus\chuß und für Stadt- chulen der Bezirk8aus\chuߧz. i I]. hinter §. 2 einen neuen Paragraphen mit nachstehendem In-
halt einzuschieben :
8. 2a. Werden die zur Unterhaltung der Volks\{Gulen Ver- pflihteten endgültig con der beanspruchten Leistung freigesprochen, jo hat der Staat die desfallsigen Kosten zu tragen.
III. den §. 4 wie folgt zu fassen: E :
Die Vorschriften des VII. Titels des Geselzes über die Zu- ständigkeit der Verwaltungs- und Verwaltungsgerihts-Behörden vom 1. April 1883 (Geseß-Samml. S. 237) bleiben bestehen, so- weit sie nicht durch die Bestimmung des §. 2 dieses Gesetzes betroffen werden. . S i
nah dem Referenten, Grafen Pfeil und Herrn von Kleist- Retzow, der Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten, Dr. von Goßler: j
Die grundlegenden Prinzipien, welche diesen kleinen, unscheinbaren und doch so wichtigen Gesetzentwurf beherrschen, sind von den beiden Herren Vorrednern, namentlich von dem Herrn Referenten, meines Erachtens klar und überzeugend dargelegt worden. Wenn wir eine Um- \chau halten über die gegenwärtige regiminelle Verfassung unserer Schul- behörden, so werden die Herren {hon aus den Vorträgen entnommen haben, daß der Geseßentwourf denjenigen Theil des regiminellen Ge- biets regeln will, welher von der Geseßgebung der Jahre 1872 bis 1883 noch nicht getroffen worden is. Wenn ich flüchtig meine Augen über die z. Z. vorhandenen Bestimmungen \{weifen lasse, so
darf ih in Jhre Erinnerung zurückrufen, daß gegenwärtig in folgendem Umfange die Selbstverwaltungs-Bebörden bei der Ver- waltung des Schulwesens einzutreten baben, Der Kreisausschuß als das wictigiie Organ hat zu befinden übec die Bemessung des Geld- werthe3 der Naturalien, des Ertrages der Läuderei-n tes Lehrers, cine Funktion, welche sehr wichtig ist für die Fe!setzung des durch die Naturalbezüge nict gedeckten Defizits am Lehrereinfemmen, welches von den betreffenden Schulverbänden aufzubringen ift. Sodans» besagt der 8. 46 des Gesetzes vom Jahre 18833, daß alle Streitigkeiten unter den Betheiligten über die Aufbringung von Schullasten von den Ver- waltungsgerichten ents{ieden werden follen vom Kreisauëshuß, in höherer Instanz vom Bezirkëausshuß, namentli au in allen den- jenigen Fällen, wo ein in Anspruch Genommener die redt- lihen Verpflihtungen ter an ihn gestellten Forderung bee streite. Im §. 47 finden si die wichtigen Bestimmungen über die Schulbauten und zwar mit der Ausdebnung, daß der Kreisauss{huß nit allein entsceidet über die Rec tsfrage, über die Verpflichtung zur Erfüllung der Baulast, fordern auch über die wih- tigten administrativen Fragen, üter die Nothwendigkeit und Nützlich- keit derjenigen Schulbaulasten, welche die Regierung ron den Ver- pflichteten in Anspru nimmt. Ich komme darauf în anderem Zz1- sammenhange dem Herrn von Kleist - RNezow gegenüber zurü. Der S 48 enthält die Vorshrift daß, wenn ein Schulverband die ihm oblicgenden Leistungen verweigert, eine Etat3forzirung eintritt ganz in derselben Weise wie auf dent Gebiete der Kommunalverwaltung, und cine Nectskontrole über die Rechtmäßigfeit der von dem Landrath bezw. von der Negiecriung erhobenen Ansprüche. Der § 49 entbält die gegen die frühere Gesetzgebung weitgehende Bestimmung, daß auch diejenigen Schulen in den Nab1zen der neuen Gesetzgebung gezogen werden sollen, mit den:n Küstereien verbunden sind, bekanntlih eine nah Zebntanscnden zu bemessente Kategorie anserer Schulen. Und der Schlußpassus dieses Paragraphen bezieht si auf die von den beiden Herren Vorrednern erwähnte Vorschrift, ‘daß das Recht der Regierung, Schulbezirke zu bilden und zu theilen, unberührt bleiben soll. E
Die Herren werden, wenn sie die Güte haben, diese Uebersicht zu betrachten, sofort erkennen, daß allein ungerezelt geblieben ist die Frage nah der Beurtheilung der Nothwendigkeit oder der Nütlich- keit derjenigen Schulleistungen, welche nit auf dem Boden des Sculbauwesens liegen; und diese Lücke autzufüllen bildet die Aufgabe des vorliegenden Eutwurfs. |
Herr von Kleist-Neßow hat ganz richtig auszeführct, daß es schr schwer ist, die Entwickelung, V unser Sc{ulwesen gencmmen Lat, rückgängig zu machen, und daß daher der Eniwur? von einer zutrefffend21 Borausfeßzung ausgebt, wenn Dasjenige, was augcublicklich Seitens der Regierung von den Stulunterhaltungspflichtigen thatsächlich gefordert, bezw. von ihnen geleistet ist, nicht Gegenstand einer neuen Erörterung werden soll. Es soll aber cin Riegel gegen die einseitige Steigerung der Ansprüche vorgeshcben werden und für die Zukun!t eia anderes Verfahren Platz greifen.
Ich will mich in die geschichtliche Entwickelung des preußischen Schulwesens nicht gerade vertiefen, aber einen flüchtigen Rückblick darf ih wohl mahen. Das Schulwesen des preußen Staats hat, wie die Herren wissen, auf Grund allgemeiner Beitim nungen si nur langsam entwickelt, die intensivste Eatwickelung hat ia den einzelnen Territorien auf Grund von Spezialgeseßzen stattgefunden. In ersterer Hinsicht nenne _ich das Schulreglement vom Jahre 17863, welches sehr eingehende Bestimmungen über die Verpflichtung der betreffenden G:- meinden, Dominiea u. |. w. giebt, und das Allgemeine Landrecht. Wir haben daneben cine forgfältige Entwickelung in einzelnen Landes- theilen zu verzeichnen, namentlich in Schlesien, in Preußen und in einigen später zugekommenen Landestheilen in der Westhälfte unseres Staates. Im Laufe dec Jahre, obwohl die Bedeutung unferes Schulwesens in der Stein-Hardenberg’\chen Periode in vollen Umfange anerkannt wurde, blieb doch die materielle Mitwirkung des Staates bei Entwickelung des Volksshulwesens eine außerordentlich geringe, und erft in den 40er Jahren dieses Jahrhunderts kam der Staat dazu, in erkennbarer Weise Mittel zur Hebung des Elementar- \chulwefens aus allgemeinen Staatsfonds herzugeben. Einen erbeb- lichen Abschnitt in der Entwickelung des Volks\c{hulwesens bezeichnet die Emanation der Verfassung, namentli durch die Bestimmung, daß der Staat den Lehrern ein auskömmlihes Einkomnien zu garaniiren habe. Die Versuhe, welhe die Minister Ladenverg und Naumer gemacht haben, um ein einbeitliches Unterrichts- geseß zu Stande zu bringen, sceiterten, wie S'e wissen, und diefe Thatsache führte zur administrativen Festsetzung vom Jahre 1852, welche aus der regiminellen Macht der Centralbebörde heraus die Regelung der äußeren Verhältnisse des Elementar-Unterrichtäwesens bewirkte, einseitig das Gehaltsbedürfniß der Lehrer festjetzte und hier- durch die Periode der Klagen eröffnete, von denen wir, wie ich hoffe, allmählich das Ende erleben werden. “in dem Anfange der siebziger Jahre trat der Staat zum ersten Mx! mit großen Mitteln an die Aufbesserung des Bolksschulwesens heran, und diefer Aufshwung gab dem damalizen leitenden Minister die Möglichkeit, cine allgemeine Erhöhung der Lehrergehälter eintret-n zu lassen, den weniger leistungsfähigen Schul erbänden Staatszuschüsse ¿zur Aufbringung der erhöhten Lehrergehäiter zu gewähren und Maßz- regeln zu treffen, welche lange Jahre hindurch ohne erhebliche Be- \chwerde ertragen wurden. Die Schwierigkeiten, von denen die beiden Herren Borredner mit Recht gesprochen, und die namentli im Laufe der leßten Jahre hervorgetreten sind, haben im Wesentlichen darin
ihren Grund, daß diejenigen Zuschüsse, welhe die Regterung ¡ablreihen Schulverbänden gegeben hat, nicht weiter gegeben werden konnten, weil die Bedürfaisse des Schulwesens
in erhöhterem Maße wuchsen als die Mittel in dem Etat bereit ge- stellt werden kfounten. Ich habe früher bereits hier ausgeführt, daß wir eine Steigerung der Bevölkerung von über 1 Prozent in jedem Jahre zu beachten haben und die Zahl ver Schulkinder sich jährlich um gegen 30090 vermehrt, und daß in Folge dessen Differenzen eit- stehen, wenn nicht die Leistungsfähigkeit der Pflichtigen oder die öffent- lichen Mittel mit dem Wachsen der Schullasten gleiden Schritt halten. Die Uebertragung der Zuschüsse von einem Scbulverbande auf den anderen wird felbfstverständlih als eiu Druck Seitens Der- jenigen empfunden, welche früher Zuschüsse erhalten haben, bei den veränderten Verhältnissen aber niht mehr empfangen. Genereile
Steigerungen de Sculleistungen sind, wie die Herren wissen, seit 1873 und 1874 nicht mehr eingetreten, sondern es
sind immer nur einzelne Fäkle, allerdings in erhebliher und natur- gemäß in sih veruchrender Zahl, welche oft mit Net zu Klagen über Druck geführt haben.
Wenn man diefe Entwickelung objektiv prüft, so verliert die Sache ihren Stachel. Es ist aber meines Erachtens nothwendig, si klar zu machen, daß wir auf dem Punkte angekommen sind, wo die Steigerung der Leistungen der Schulunterhaltungspflichtigen nicht einseitig mehr einzutreten hat, cinmal, weil ihre Leistungsfähigkeit nicht in entsprechendem Maße gewachfen ist, zweitens, weil man hoffen darf, daß allmählih wieder größere Mittel dem Staate und dem Volks- \chulwesen ain drittens, weil ih es für die Shulverwaltung nicht er- träglich halte, ohne Abbruch ihrer Autorität diejenigen Angriffe über sih ergehen zu lassen, welche thatsählih) erhoben werden. Selbst M die Gefahr hin, bei den Behörden eine gewisse Unlust zu erzeugen, halte ih es für richtig, daß man jeyt die Möglihkeit beseitigt, diejenigen Angriffe weiter über die Regierungen ergehen zu lassen, welhe meines