1887 / 48 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Feb 1887 18:00:01 GMT) scan diff

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sona feiner der Kandidaten die absolute Stimmenmehrheit, die 13 538 beträgt, erreicht hat, so ist zwishen Munckel und Christensen eine engere Wahl erforderlich. : E

Für den vierten Berliner Reihtags-Wakhlkreis, dessen Wakbl- ergebniß unter Leitung des Wabhlkommissars, Stadtraths Voigt, in der Aula der Gemeindeschule (Koppenstraße 75A und Andreas- ftraße 16A) festgestellt wurde, ergab sich, daß von 79222 ein- geschriebenen Wählern 56 298 gültige und 362 ungültige Stimmen abgegeben worden sind. Es haben erhalten: Gymnasiallehrer Dr. Evers (deut!{fonservativ) 13858, Profesor Dr. Hänel (deutshfreifinnig) 10 349, Kaufmann Pavl Singer (Sozialdemokrat) 32 064 Stimmen. Zersplittert haben fich 27 Stimmen. Da die absolute Mehrheit 28150 Stimmen beträgt, so verkündete der Wablkommissar, daß Kaufmann Paul Singer zum Abgeordneten des vierten Berliner Reichstags-Wablkreises gewählt ist. L

Im fünften Berliner Reihstagswahlkreise wurde die Fest- stellung des Wakhlergebnisses unter Leitung des Stadtraths Mamroth in der Aula der Gemeindeshule (Gipsftraße 23A.) vorgenommen. Es wurde festgestellt, daß von 29 523 einges{riebenen Wählern 21 925 ültige und 77 ungültige Stimmen abgegeben worden sind. Es Li erbalten: Major a. D. Blume (deuts{chkonservativ) 7010, Land- rath Baumbach (deutschfreisinnig) 10 077, Tischler Wilhelm Grothe (Sozialdemokrat) 4803 Stimmen. Da keiner der Kandidaten die absolute Stimmenmebrheit, die 10963 beträgt, erreicht bat, so ist zwischen Blume und Baumbach eine engere Wahl nothwendig, die der Wabhlkommissar auf 2. März festsett. S s Die amtliche Feststellung des Wakhlergebnisses für den sechsten

Berliner Reichstagéwahlkreis fand unter Leitung des Wahi- kommifsars, Stadtraths Friedel, im Hörfaale des Humboldt-

Gymnafiums (Garterstrafße- 29) statt. Es wurde festgestellt, daß von 86 325 eingeshriebencn Wählern 59073 gültige und 182 ungaültige Stimmen abgegeben worden sind. Es haben erhalten: Fabrif- Direktor Holtz (freikonservativ) 16836, Rechtsanwalt Dr. Grelling (deuts{freisinnig) 11750, Schriftsteller Hasenclever (Sozialdemokrat) 30453 Stimmen. 34 Stimmen zersplitterten sch. Da die absolute Mehrheit 29537 beträgt, fo verkündete der Wablkommissar, daß der Schriftsteller Hasenclever als Abgeordneter für den sechsten Ber- liner Reichstagswahlkreis gewählt ist.

„Wolffs Telegraphishes Bureau“ Wabhlresultate:

Danzig, Landkreis. May (Centr.).

Kalau-Luckau.

veröffentlicht folgende weitere Stichwahl zwischen Gramaßki (fkonf.) und

v. Manteuffel (kons.) gewählt. Ober-Barnim. v. Eardstein (kons.) gewählt. West-Prignitz. v. Saldern (kons\.) gewählt. Ruppin-Templin. v. Saldern (kon|.) gewählt. Ost-Prigniß. v. Graevenitz (Neichsp.) gewählt. Liebenwerda-Torgau. v. Bredow (kons.) gewählt. Bitterfeld-Delitz\ch. v. Bodenhausen (kons.) gewählt. Herford-Halle. v. Kleist-Retzow (kons.) gewählt. ; Hadersleben-Sonderburg. Wahl Johansen's (Däne) sicher. Tondern-Husum. Franke (natl.) gewählt.

Pinneberg. Pete:s (natl.) gewählt.

Göttingen. Esser (natl.) gewählt.

Kleve-Geldern. Dr. Perger (Centr.) gewählt. Münster-Coesfeld. von Heereman (Centr.) gewählt. Olpe-Meschede. Reichensperger (Centr.) gewählt. Tecklenburg Timmermann (Centr.) gewählt. Kempen. Pfafferoth (Centr.) gewählt. Neuß-Grevenbroich. v. Dalwigk (Centr.) gewählt. Adenau-Cochem-Zell. v. Grand-Ry (Centr.) gewählt. Ottweiler - St. Wendel. Bormann (Reichsp.) wiedergewählt. Kißingen. Graf Schönborn (Centr.) gewählt. Neustadt a. S. Reichert (Centr.) gewählt. Schweinfurt. Burger (Centr.) gewählt.

Donauwörth. Wildegger (Centr.) gewählt. Deagendorf. Dr. Orterer (Centr.) gewählt.

Kelheim. Zach (Centr.) gewählt.

Passau. Diendorfer (Centr. f. Septenn.) gewählt. Pfarrkirhen. Haberland (Centr.) gewählt.

Landshut. Graf Preysing (Centr.) gewählt.

Regensburg. von Gruben (Centr.) gewählt.

Forbheim. Petoldt (Centr.) gewählt.

Bamberg. Wenzel (Centr.) gewählt.

Rothenburg a. T. Stoeer (natl.) gewählt.

go nag. (Berichtigung.) Biehl (Centr.) gegen Brach (natl.) gewahlt.

Wasserburg. Aichbiler (Centr.) gewählt.

shoppau. Gehlert (kons.) gewählt. reiburg. Schuster (natl.) gewählt. Schaumburg-Lippe. Oheimb (fonf.) gewählt. Lippe-Detmold. Stichwahl zwischen Bürten (dfr\.) und von Lengerke (natl.).

Schwerin, 24. Februar. Der Ausfall der Hauptwahl vom 21. Februar ist in beiden Großherzogthümern Medcklenburg für die konservative Partei so günstig gewesen wie noch niemals in den zwanzig Jahren, seitdem cs einen Reichstag giebt. Fn der Hauptwahl am Montag kam nämli kein einziger liberaler oder freifinniger Kandidat durch. Gewählt sind drei Konservative in Medlenburg-Schwerin und ein Konservativer in Mecklenburg-Streligt. Im ersten Schwerinshen Wahlkreise (Hagenow-Wittenburg) siegke Landdrost von Wrisberg-Shwerin, der bisherige Vertreter, gegen den freifinnigen Erbpächter Salchow, im vierten (Malchin-Waren) der Rittergutsbesißer Graf von Séhlieffen - Shwandt gegen den freisinnigen Gutspächter Wilbrandt - Pisede, den bisherigen Vertreter, und im 6. Kreise (Güstrow-Ribniß) ward Land- rath Graf von Shlieffen - Schlieffenberg, der seitherige Reichstags- Abgeordnete gegen den nationalliberalen Gutêbesißer von Thüren-Tellow und den freisinnigen Senator a. D. Dr. Witte-Rostock wiederum gewählt. Auch in Mecklenburg-Strelitz erfolgte die Wieder- wahl des bisherigen Vertreters, des Gutsbesißers, Kammerherrn von Oerßen auf Brunn. Im zweiten Schwerinshen Kreise (Schwerin- Wismar) kommt der tonservative Archivar Dr Stildt- Schwerin gegen den nationalliberalen seitherigen Abgeordneten, Bürgermeister Haupt, zur Stihwahl. Im dritten Kreise (Parchim-Ludwigélust) findet eine engere Wahl zwischen dem konservativen Forstmeister von Oerßen -Lübz und dem bis- herigen freisinnigen Vertreter Kaufmann Hermes in Berlin, sowie im fünften Kreise (Roftock-Doberan) eine Stichwahl zwischen dem konservativen Landgerichts-Rath Giffeney-Rostok und dem nationalliberalen Bankdirektor Büsing-S{hwerin ftatt. Im zweiten Wahlkreise haben die fozialdemokratishen Stimmen die der fonserva- tiven überstiegen und gegen die Hauptwahl vom 28. Oktober 1884 um 516 zugenommen. Sie betrugen jeßt 1461.

Statiftische Nachrichten.

Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin find bei den hiesigea Standesämtern in der Woche vom 13. Februar bis infl. 19, Februar 1887 zur Anmeldung gekommen : 185 GEbeschließungen, 967 Lebendgeborene, 35 Todtgeborene, 567 Sterbefälle.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage von Max Niemeyer in Halle, erschien unter dem Titel „Plus ultra“ ein Beitrag zur Universitäts - frage von Erich aupt, Professor in Greifêwald. Die dem Verfasser zu Gebote stehende Sackenntniß ermöglicht ihm ein, wenn nit erschöpfendes, fo doch zur Lösung der betreffenden

seiner Einleitung zunächst gegen die von manchen Seiten aufgestellte Forderung: die Universitäten sollten dazu dienen, die Studenten möglichst auf die für ihren späteren Beruf erforderliche Fuagus ge- wissermaßen zu „dressiren“; er ist im Gegentheil der Ueberzeugung, daß die Universitäten in noch viel höherem Grade als bisher die Interessen der reinen Wissenschaft zu verfolgen haben. Die für den akademischen Betrieb erwünschten Aenderungen liegen seines Erachtens nit in der gewünschten Richtung größerer Einschulung für die Praris, sondern in_ der gerade umgekehrten: größerer wissenschaftlicher Idealität. Ohne starke idealistishe Grundlage könne für die Praxis selbst niht dauernd gesorgt werden. Ein Idealismus einerseits, dessen Sehfreis niht auf das unmittelbar praktis Verwerthbare beschränkt ift, sol%e Gründlifkeit andererseits, welche niht mit der rezeptiven An- eignung eines gegebenen Stoffes \sich begnügt, sondern die Befähigung zu eigener Leistung fordert, seien das Wesen aller höheren, insbefon- dere der Universitätsbildung. Das wis enscaftlihe Können zu erringen und die wisscnschaftlihe Idealität zu wahren, sei ihm spezielle Aufgabe, eine Aufgabe, derenLöfung eben dex Praxis zu Gute fommen solle. Des Weiteren giebt der Verfasser anleitende Gedanken für die Grzichung zu richtiger und umfassender Handhabung wissenschaftliher Methoden. Er zeigt eingebend, wie der Lehrer lehren und wie, hierdurch richtig angeleitet, der Schüler lernen soll. Er giebt Mittel und Wege an, wie der akademische Lehrer anregend und fördernd auf die beginnende Lernthätig- keit des jungen Studenten, welcher oft nicht Ven wo und wie er an- zuseßen hat, cinwirken kann. Das übertriebene Sewicht, welches man auf die Seminare zu legen pflegt, wird von ihm auf das richtige Maß zurückgeführt und die cigentlihe fruchttragende Thätigkeit und Bedeutung des Seminars klar erörtert. Er kommt \hließlich zu dem Resultat, daß eben das Schwergewicht des akademischen Unter- rihts in die richtig geleiteten Seminare verlegt werden muß. Die Eramenpaukerei wird entschieden verworfen; der Nachweis der wissen- schaftlihen Schulung foll bei dem ersten auf die Universitätszeit folgenden Examen die Hauptsache sein, dann wird auch auf der Uni- versität demgemäß gearbeitet werden. Im zweiten Theil seiner inter- essanten Schrift geht Professor Haupt auf eine weitere brennende Frage ein, nämlich auf die akademische Freiheit und die nothwendigen Garantien für den Erfolg des Studiums. Auch hier wird in ein- gehender, liebevoller Weise Alles erörtert, was für und was gegen die von vielen Seiten angegriffene akademische Freiheit gesagt wird. Es würde zu weit gehen, dem Verfasser hier in seinen lesenswerthen Aus- führungen eingehend zu folgen, aber jeder wird der von ibm zum Schluß ausgesprochenen Forderung beistimmen: In der bisherigen pee afademischer Freiheit ein höheres Maß der sittlichen Durch- ‘ildung zu energischerem Pflihtbewußtsein.

Das viel verbreitete „Gebet für den Kaiser“ von Wil- belm Pfeiffer hat der Komponist zu der herannahenden patriotischen Feier des 90. Geburtstages noch in einer neuen Form herausgegeben, und zwar für 3stimmigen Schulchor mit Pianoforte-, Harmonium- oder Orgelbegleitung. Es empfiehlt sich dieses Arrangement für Gymnasien, Knaben- und Mädchenschulen, sowie für kleinen Kirchenchor und für die bäuslihe Andaht in Familienkreisen ganz besonders. (Verlag von C. Simon. Berlin).

„Illustrirtes Gesundheits -Lexrikon. Ein populäres Handbuch für Jedermann zur Belehrung und Berathung in gesunden und franken Tagen, -mit be!onderer Berücksichtigung der Gesundheits- lehre und Krankenpflege in der Familie, sowie der Unterweisung in den von Laien ausführbaren Hülfeleistungen, leiten Operationen, in der Behandlung von Verleßungen, im Anlegen von Verbänden und Bandagen und _in der Bereitung von Hausmitteln nebst deren Anwendung u. \. w.“, bearbeitet von Dr. med. Josef Ruff, Badearzt in Karlsbad. Mit 430 Abbildungen, Vierte Auflage. Straßburg, Verlag on R. Schult u. Co., 1886. 22 Liefe- rungen zu je 40 §. Das im Titel genannte Werk liegt nunmehr in vierter Auflage abges{lossen vor. Von cinem praktischen Arzt verfaßt, will dieies Handbuch die Krankenpflege in der Familie fördern, und zwar mit Hülfe der neuesten Erfahrungen der Wissenschaft. Es bietet dem Laien, neben einer kurzgefaßten, aber vollständigen Gesund- heitslehre, in jedem einzelnen Falle für alle körperlichen Leiden leicht verständlihe Rathschläge und nleitung, wie man die Gesundheit er- halten, Krankheiten vorbeugen, \ole an sich und Anderen richtig er- kennen und mit den zweckdienlihsten Mitteln bekämpfen fann. Besondere Berücksichtigung hat dabei gefunden die Anleitung zur Krankenpflege in der Familie sowie ramentlich auch die Unterweisung zu den von Laien ausführbaren chirurgischen - Ne tungen leihten Operationen, dem Anlegen von Verbänden 2c.

ahlreihe erlâuternde Abbildungen machen die Verfahren dabei in instruktiver Weise ans{aulich. Uebrigens vermißt fich das Lerikon, wie der Verf. selbst betont, keineswegs, in ernsten Krankheitsfällen den Arzt erseßen zu wollen; vielmehr findet sich überall gewissenhaft an- gegeben, wo und wann es wünschenswerth oder nothwendig

erscheint , die Hülfe eines Arztes anzurufen, Dagegen _will es ein treuer Berather sein sowohl für die vielfachen „Éleinen Leiden“, in denen ärztlihe Hülfe aus den ver-

\hiedensten Gründen nicht nachgesucht wird, als auch für plößliche gefahrdrohende Zufälle, in denen etwa Rath und That des Arztes nicht rasch genug zur Hand sind. Das Buch soll nicht den Arzt er- seßen, wo er nsthwendig ist, noch das Vertrauen zu ihm erschüttern es soll ihn vielmehr vertreten, wo er nit glei zur Stelle sein kann, und soll „durch Belehrung das Anrufen seiner Hülfe rechtzeitig ge- schehen und seine Anordnungen pünktlicher und zielbewußter ausgeführt werden lassen.“

Gewerbe und Handel,

, Der Aufsichtsrath der Gummiwaarenfabrik Voigt & Winde, Aktiengesellschaft, hat die Dividende für das ver- flossene Geschäftsjahr auf 5 % festgesetzt. Dem Jahresberiht der Direktion der Norddeutschen Bank in Pam dura pro 1886 entnehmen wir folgende Mit- theilungen: Der Reingewinn ftellt sih auf 3267903 A Es wird beantragt, denselben wie folgt zu vertheilen: 3150000 M als Divi- dende à 79% an die Aktionäre, 9910 Uebertrag auf Beaniten- Pensions- und Unterstüßungsfonds, 99105 M für Tantième, 8888 L Uebertrag auf das Jahr 1887. Die Bank hat si im leßten Jahre an der Uebernahme und Emission folgender Anleihen be- theiligt : 34 %% Kopenhagener Stadt-Anleihe (Konversions-Anleihe), 34 %%o Holländische Staats- Anleihe (Konversions-A leihe), 4 9/6 Hypo- thekar-Anleihe des Grafen Guido Henckel von Donnerêmarck (Konv.- Anleibe), 59% Mosfauer Stadt-Anleihe, 4% West- und Süd- jütische Pfandbriefe, 34%, Schwedische Reichshpypothekenbank-Pfandbriefe von 13886, 44% Finländishe Hypothekenvereins-Pfandbriefe (neue Emission), 4 °%% Pfandbriefe der Stoctholms Intecknings-Garanti- Aftiebolag. Diese Geschäfte sind bis auf den Verkauf von unbedeu- tenden Restbeständen mit Nußen erledigt. Die Bank betheiligte fich ferner an der Uebernahme von 319% Preußischen landschaftlichen Mabbeitsen (Konversions-Anleihen) und 4°/9 Obligationen der Deutschen amps\schi}s-Rhederei-Gesellschaft (Konversions-Anleihe). Der Verkauf leßterer Anleihe bleibt vorbehalten, während der größte Theil erwähnter Psandbrief-Anleiben im Wege der Konversion bereits begeben ist. Endlich übernahm die Bank in Gemeinschaft mit ersten Bank: firmen die Konversion der 49% igen Dänischen Staats-Anleihe in eine 34 “/oige Anleihe. Dieses Geschäft ist noch in der Ab- w ickelung begriffen, indem die gekündigte 4%/ Anleihe erst im laufen- den Jahre zur Rückzahlung gelangen wird. Die Verhältnisse der Induítrien, an welchen die Bank durch frübere Uebernahme von Aktien betbeiligt ist, haben sich bisher noh nit genügend günstig gestaltet, um zu Realifationen schreiten zu fönnen. Eine gewisse Besserung mat sich aber aub auf diesem Gebiete bemerkbar, und da der Konsum zuzu- nehmen \ch{eint, so wird si auch hoffentlich bald die Rentabilität wieder heben. Den Bemühungen der Direktion ist es gelungen,

durch ein Abkommen mit einem russischen Bankinstitut die Hurst Wittgenstein-Anleibe-Angelegenheit fowohl für die Bank

selbft als für die Inhaber der Obligationen dieser Anleihe zur Er-

das erwähnte Abkommen die Direktion in die Laze, die Obligati zum vollen Nennwerth zuzügli Zinsen aufzunehmen. Vor größere Verlusten ist die Bank im leßten Jahre bewahrt geblieben. Daz Immobilienkonto ist durch Verkäufe im Betrage von ca. 80000 4 auf 283 426 reduzirt worden; das Bankgebäude wurde dur A, \hreibung von 10000 Æ auf eiren Buhwerth von 700 003 4% ge: bracht. Der Gesammtumfaßz war im verflossenen Jahre, im Debet und ues N, 10 193 172 587 gegen 9 368 965 202 «% im Vorjahr.

Leipzig, 25. Februar. (Tel.) Die heutige, von 76 Aktionären mit 7319 Aftien und 302 Stimmen besuchte Generalversammlun der Allgemeinen Deutschen Kredit-Anstalt genehmigte obne Debatte einstimmig alle Anträge des Aufsichtsratbs.

London, 23. Februar. (A. C.) Der Außenhandel de; Cap-Kolonie im Sthlußquartal von 1886 stellte ih, verglichen mit dem entsprehenden Zeitraum von 1885, nah amtlichen Ausweisen wie folgt: 1885: Einfuhr, aus\ch{ließlih Contanten, 1 173 620 £. Ausfubr, aus\{hließlich Contanten, 1 384 977 £. 1886: Einfuhr, aus \chließlich Contanten, 1 088922 £ (minus 84698 £); Ausfuhr, auz, \chließlich Contanten, 2 056 935 £ (plus 671 958 £) Vom 1. biz 12. Januar 1887 wurden aus Capstadt 925 Unzen Gold im Wertke von 3457 £ verschifft.

Bradford, 24. Februar. (W. T. B.) Wolle stramm, Garne gefragter, Spinner fest, Stofffabrikanten beschäftigt.

Verkehrs - Anftalten.

Triest, 24. Februar. (W. T. B.) _ Der Lloyddampfer -„ Apollo“ ift heute Vormittag aus Konstantinopel hier ein: getroffen.

London, 24. Februar. (W T. B.) Der Castle- Dampfer „Drummond Castle“ ift beute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Un ion-Dampfer „Athenian“ ift gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Berkin, 25. Februar 1887.

Die Vorstände der „Chri stlichen Herbergen zur Hei- math“ waren heute im Evangelishen Vereinshause in der Oranien- straße zur 2. Hauptversammlung des Deutschen Herbergsvereins zu sammen. Vertreten waren 12 HerbergEverbände aus Nord- und Süd- deutshland, welche 71 Herbergen vertreten. Außerdem hatten der Central-Aus\{chuß für innere Mission und der Provinzial-Ausschuß für Brandenburg Vertreter entsandt. Der erste Punkt der von Hrn, von der Osften-Hannover geleiteten Verhandlungen betraf die Aufgabe der Kirche und ihrer Organe bei der Fürsorge für die mittellosen Wanderer. Man wünschte neben der Einzelthätigkeit der Geistlichen vor Allem auch die Gewährung von Kollekten im Interesse der Her- bergen. Ein weiterer Punkt, der aber erft später zur Verhandlung kommt, betrifft die natürlihe Bundesgenossenshaft der Herberge nund der Innungen.

Verein christlich deutscher Frauen. keit8-Concert: Mittwoch, den 9. März, des Hrn. Muschwiß, Mohrenstraße 28. Eintrittskarten à 1 K zu haben bei Frau Groß, Waterloo-Ufer 7, Frau Pred. Gärtner, Post- straße 15, Hrn. Lothar Hesse, Oranienstraße 68.

Wohlthätig- Abends 8 Uhr, im Saale

Nizza, 24, Februar. (W. T. B.) Heute früh wurde hier und in der Umgegend eine abermalige, wenn auch nur \chwache Erd- Erschütterung verspürt. :

Nizza, 2ò. Februar. (W. T. B.) Bei den Erd-Erschütte- rungen haben hier zwei Personen aus der Stadtbevölkerung das Leben verloren und etwa zehn Personen Verleßungen erlitten, Ungefähr 60 Häuser sind unbewohnbar geworden. Viele Fremde verlassen Nizza. In Mentone, wo mehrere Häuser eingestürzt und viele so beschädigt sind, daß sie geräumt werden mußten, sind mehrere Personen verleßt worden, aber Niemand ums Leben ges kommen. Auch in Cannes wurden heute früh zwei neue Erdstöße wahrgenommen, die jedoh keinen Schaden anrihteten. San Remo, 24. Februar. (W. T. B.) In dem in der Nähe gelegenen Orte Bajardo stürzte in Folge des Erdbebens die Kirche ein; die Zahl der bei dem Einsturz vershütteten Personen wird auf 300 angegeben. Auch in Oneglia und Diano Marina (Provinz Maurizio) is der dur das Erdbeben angerictete Schaden sehr bedeutend; viele Häuser stürzten ein und begruben eine große Anzabl von Personen unter ihren Trümmern.

Athen, 24. Februar. (W. T. B.) An mehreren Orten des Königreichs haben heute Vormittag Erd-Erschütterungen statt- gefunden.

Zanzibar, 22. Februar. (R. B.) Stanley ift, begleitet von Dr. E und 61 egyptishen Soldaten, welche einen Theil der zur Befreiung Emin Pascha's organisirten Expedition e von Suez, an Bord des Dampfers „Navarino“, hier ange? ommen.

Der vorgestrigen Vorstellung der „Spreewälderin“ im Belle- Alliance - Theater, die wieder sehr gut besucht war und die bei fälligste Aufnahme fand, wohnten der Erbprinz Friedrich und Prin; Aribert von Anhalt bei.

„Die Marketenderin“, die neue Operette des Walhalla- Theaters, welche morgen, Sonnabend, zur ersten Aufführung ge- langt, verdankt ihr Tertbuch dem französishen Striftsteller Paul Burani, der das\elbe nach einem Stoff von Alexander Dumas bear- beitet hat. Jn Musik gesetzt ist das Stück von Léon Vasseur, einem in Frankreich sehr ges{hätßten Komponisten. Auf die Inscenirung hat die Direktion die größte Sorgfalt verwendet; die Kostüme wurden nach Bildern von Lavigerie angefertigt ; die Dekorationen sind von dem Kaiserlich russishen Hoftheatermaler Bredow ausgeführt worden. Im Concerthause gelangen morgen (Sonnabend) u. a. die Ouverturea zu „Egmont“ von Beethoven und zu „Oberon“ von Weber, Thema und Variationen aus dem Septett von Beethoven, der „Kaisermarsch“ von Wagner sowie Beethoven's B-dur- Sinfonie (Nr. 4) zur Aufführung.

Im Saal des Hôtel de Rôme wurde gestern der zweite Musikabend der Herren Schousboe und Knudson, von denen der Lebtere dur Erkrankung leider an persönlicer Betheiligung ver- hindert war, unter Mitwirkung der Concertsängerin Frl. Hedwig Sicca, des Frl. Wietroweß und der Herren Salzwedel und Koch abgehalten. Das Programm enthielt zunähst Rubinstein's Quintett op. 99 in G-moll, cin Werk von großer Schönheit, das, hier zum ersten Male zu Gehör gebracht, von allen Mitwirkenden treflih und äußerst wirksam dur{chgeführt wurde und großen Beifall erzielte. In dem darauf folgenden Gesangsvortrage glänzte Frl. Sicca, begabt mit klangvoller Stimme, dur klare Aussprache und reine Intonation. Zum Schluß gelangte Shumann's D-moll-Trio zum Vortrag.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz).

Druck der Norddeutshen Buchdrudckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen

Berlin:

Frage recht beahtenswerthes Urtheil abzugeben. Er wendet ih in

-

ledigung zu bringen. Der Norddeutschen Bank ift durch die Abwie- lung des Geschäfts noch ein mäßiger Gewinn zugeflossen, und seßte

(eins{chließlih Börsen-Beilage).

Erste Bei

lage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 25. Februar

¿ 48,

1887.

Deutsches Reich.

Bescheide und Beschlüsse des RNeichs-Versiherungsamts.

282) Das Reichs-Versicherungsamt hat auf Grund des §. 1

Absaß 5 des Unfallversicherungsgesezes beschlossen, daß diejenigen Betriebe, in welchen die Lagerung von Eisenshienen, T-Trägern, Trägerwellblehen , Baukon- strufktionstheilen 2c. verbunden mit einer durch ständige Arbeiter erfolgenden Bearbeitung derselben stattfindet, in der Regel als fabrikmäßige Betriebe im Sinne des 8. 1 des Unfallversicherungsgesetzes anzusehen sind, auch wenn Dampfkessel oder durch elementare Kraft bewegte Triebwerke niht zur Verwendung kommen und weniger als zehn Personen regelmäßig beschäftigt werden.

283) Ueber die Versicherungspflichtigkeit von Schlächterei- betrieben hat s\sich das Reichs-Versicherungsamt

im Anschluß an den Bescheid vom 18. März

1886 (Amtlihe Nachrichten des R.-V.-A. , Seite 48 Ziffer 133) unter dem 4. Februar 1887 dahin aus- gesprochen, : : i

daß der in Schlachthäusern erfolgende Schlächtereibetrieb aleihgültig, ob sich derselbe in Folge eines bestehenden Schlacht- hauëzwanges, oder ohne leßteren im Schlahhthause vollzieht nur dann versicherungspflichtig ist, wenn der Betrieb in dem betreffenden Schlachthause mit Motoren stattfindet (8. 1 Absag 3 des Unfallversiherungsgeseßzes) oder sih als „Fabrik“ darstellt, insbefondere wenn mindestens zehn Arbeiter regelmäßig beschäftigt werden (S8. 1 Absatz 1 und 4 a. a. O.).

Die leßtere Voraussezung ist nicht etwa nur dann als erfüllt anzusehen, wenn der einzelne Schlächterei- unternehmer (Meßgermeister 2c.) die genannte Zahl von Arbeitern beschäftigt, sondern auch, sobald in dem Schlachthausbetriebde von den verschiedenen daran be- theiligten Unternehmern (vergl. Bescheid 159, Amtliche

Nachrichten des N.-V.-A. 1886, Seite 80) zusammen, wenn auh nur zeitweise oder vorübergehend, zehn oder mehr Arbeiter 2c. gleichzeitig beshäftigt werden. Hiernah kommt es darauf an, festzustellen, ob in dem Schlachthause Motoren zur Verwendung kommen, oder ob dasselbe auf ein gleihzeitiges Arbeiten von mindestens zehn Arbeitern eingerichtet ist und

während des wenn auch nur zeitweisen Betriebes in diesem Umfange thatsächhlih benußt wird.

284) Nach einer auf Grund des §8. 37 Absay 5 des Unfall- versiherungsgeseßes getroffenen Entscheidung des Reichs- Versicherungsamts vom 14. Januar 1887

ist ein Betrieb, in welchem ohne Verwendung von Motoren alte, unbrauhbar gewordene Dampfkessel und Lokomobilen unter Zuhülfenahme neuen Materials wieder als vollständig brauchbar zum Verkaufe hergerichtet werden, seiner Natur nah als ein fabrikmäßiger Betrieb im Sinne des S L Absay 1 des Unfallversicherungsgesetes anzusehen und dem- gemäß unfallversicherungspflichtig. Obwohl in dem Betriebe nur vier Arbeiter regelmäßig beschäftigt werden, konnte der- selbe doch im Hinblick auf die Art der hergestellten Gegen- eds als ein handwerksmäßiger Betrieb niht angesehen werden.

285) Eine weitere auf Grund des 8. 37 Absatz 5 des Unfall- versiherungsgeseßes getroffene Entscheidung des Reichs- Versicherungsamts geht dahin,

daß eine mit drei Arbeitern betriebene Metallgießerei, in welcher, ohne daß Dampfkessel oder durch elementare Kraft bewegte Triebwerke zur Verwendung kommen, ausshließlich altes Zink zu Rohzink in Plattenform verarbeitei wird, ihrer Natur nach als ein fabrikmäßiger Betrieb im Sinne es 8. 1 Absag 1 des Unfallversicherungsgeseßes anzusehen und Zom- gemäß unfallversiherungspflichtig ist.

286) Hinsihhtlih eines Betriebes, welcher \ih auf die Fabri- ation von Flaschenvershlüssen, insbesondere auf die Herstellung von Drahtbügelvershlüssen erstreckt und in welchem gleichzeitig die hierzu nöthigen Arbeitsmaschinen angefertigt werden, hat das Reichs-Versicherungsamt aus Anlaß einer Katasterbeshwerde unter dem 18. Januar

1887 dahin entschieden,

daß der Betrieb nicht der Berufsgenossenschaft der Fein- mechanik, in welche derselbe aufgenommen worden war, sondern der in Betracht kommenden Eisen- und Stahl-Berufsgeno}en- haft anzugehören hat. :

Der Beschluß stüßt sich auf die Erwägung, daß in dem Betriebe ein Draht-Flechten, -Weben, -Stricken und -Binden 26, nicht stattfindet, vielmehr die Bearbeitung des ungefähr drei Nillimeter starken Drahtes ledigli in dem Zurechtschneiden Und Biegen der Bügel besteht, und hiernah sowie mit Nüc-

n

nht auf die Herstellung von Arbeitsmaschinen der Betrieb zu

Reinigen des Kieses abfallenden Sand.

nung der Gemeinde erfolgt, so

Hülfsarbeiter sind dagegen als in

sowie 207 bis 209.

bruar 1887 dahin ausgesprochen :

Nach der dortseitigen Darstellung

ist der in Rede stehende Betrieb nicht ein mehr ist nur ein Wesel in eingetreten, indem der Die Regelung der Unfallversicherungsgesetz im Genossenschaftsstatut

58 des Unfallversicherungsgeseßes sowie Genossenschaftsstatuts erfolgt.

einem Wechsel des Unternehmers als gesehen werden. Vielmehr würde es statutarishen Bestimmung bedürfen.

betreffend die Frage, ob für die den Lohnnachweisungen (8. 71 A

scheidend sei, dem 2. Dezember 1886 erwidert,

des Gesegzes, vom 15. Juni zusehen ist. Der Betriebssig kann Unternehmers zusammenfallen, allen Fällen einzutreten, wogegen der nehmers als solcher überhaupt nit in Hierdurh wird übrigens bei stehendem Gewerbebetriebe

nehmens

Seite 13 Ziffer 122 und Seite 91 Ziffer

1887 erwidert,

daß alle diejenigen Kosten, des 8. 50 Absatz 5 von der Genossenschaft sicherungsamts von 1886, Seite 1), und jenen niht gehören, Genossenschastsstatuts aufzubringen sind, dieselben überhaupt unter den Begriff von der Sektion im Sinne dieses 8. 24 fallen

Dabei ist zu beachten,

Reichs-Versicherungsamts vom 20. Deze

1885 über das Verfahren vor Nachrichten des R.-V.-A. von stattung kommen, sondern von den Berufsg ültig zu tragen sind. Dagegen gehört,

den, den Eisen- und Stahl - Berufsgenossenshaften aus Gruppe VIa8 der Reichs-Berufs- (Gewerbe-) Statistik zu- getheilten Fndustriezweigen zuzurechnen ist.

287) Der Beschwerde eines Unternehmers, welchem von einer Gemeindeverwaltung die Gewinnung und Reinigung des für Gemeindezwecke bestimmten Kieses im Akkord übertragen worden war, gegen seine Aufnahme in das Kataster der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft, hat das Reichs-Versicherungsamt unter dem 5. Januar 1887 mit folgender Begründung stattgegeben :

Die fragliche Kiesgrube ist Eigenthum der Gemeinde. Der gewonnene Kies wird als Deckmaterial zum Unterhalt er Straßen der Gemeinde verwendet. Nach dem Ergebniß der angestellten Ermittelungen stellt \sih die Kiesgrube als räberei (Grube) im Sinne des §. 1 Absay 1 des Unfall- versicherungsgeseßes dar und ist dex Betrieb derselben unfall- versicherungspflichtig.

Daß die Kiesgrube niht „gewerbsmäßig“ betrieben wird,

it auf die Versicherungspflichtigkeit derselben ohne Einfluß;

der Betrieb wird nah Regeln, wie sie auch in gewerbsmäßig

zu den Aufgaben der Sektionen,

und 255, Amtliche Nachrichten des und 1887, vor dem Schiedsgericht dur entstehen, als nit unter die a. a. O. fallend, gleih den

Sektionsverwaltungsfkosten zu zählen sein.

(8. 17 Ziffer 6, &.

Der Beschwerdeführer erhält von der Gemeinde als Ent- schädigung für seine Leistungen eine nach vereinbarten Akkord- säßen berehnete Baarsumme, außerdem aber noch den beim

Da der Betrieb aus\{ließlich im Jnteresse und für Rech- ist die leßtere als Unter- nehmerin des Betriebes im Sinne des 8. 9 Absat 2 des Unfallversicherungsgeseßes zu erachten; der das Reinigen des Kieses akkordmäßig ausführende Beschwerdeführer sowie dessen dem Kiesgrubenbetriebe be- schäftigte Arbeiter anzusehen. (Vergl. Bescheide 46, 70 und 81 s Amtliche Nachrichten des R.-V.-A. 1885, | Seite 209, 344 und 363, und 1886, Seite 229 und 230.)

288) Ueber die Zulässigkeit einer Kautionserhebung Sicherstellung der demnächst fällig werdenden Umlage- beiträge hat sih das Reichs-Versicherungsamt gegenüber ' einem Berufsgenossenschafts-:Vorstande unter dem 5. Fe-

des Sachverhältnisses | gestellt worden, viel- | der Person des Unternehmers Besißnachfolger den Betrieb fortsetzt. Verhältnisse für den lezteren Fall ist im s 57 Abjaz 8) fowie

(8. 39) getrennt von den auf Betriebs- | einstellungen bezüglichen Vorschriften der S. 17 Ziffer 7 und |

der 8. 40 ff.

Die für den Fall der Einstellung des Betriebes im 8. 41

des Statuts zugelassene Erhebung einer Kaution kann m nach der gegenwärtigen Lage der statutarischen Bestimmungen, zur Sicherstellung der Ansprüche der Berufsgenossenshaft bei gerechtfertigt nicht an- hierzu einer besonderen

289) Auf den Bericht eines Berufsgenossenschaftsvorstandes,

I Bestimmung des bet bsaß 2 des Unfall- versicherungsgeseßes) für jugendliche Arbeiter in Ansatz | zu bringenden ortsüblihen Tagelohnes gewöhnlicher | erwachsener Tagearbeiter (8. 3 Absaz 3, a. a. O.) bei Wander- (Schiffahrts-) Wohnsiß des Arbeitgebers oder des

Betrieben

daß die von derjenigen höheren Vermaltungsbehörde, in deren Bezirk sih der Sit des Betriebes befindet, gemäß 8. 8 Absaz 1 betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter 1883, getroffene Festseßung als maßgebend an- !

zwar mit dem Wohnsiß des aber es braucht dies niht in Wohnort des Arbeit- Betracht kommt. niht der Frage vorgegriffen, ob mit mehreren örtlich verzweigten Niederlassungen (Betriebsstätten) der Siß des Gesammtunter- oder die Betriebsstätte bestimmend ist (vergl. Amtliche | Nachrichten des R.-V.-A. 1885, Seite 345 Ziffer 72 und 1886,

171).

290) Auf den Bericht eines Berufsgenossenschafts-Vorstandes, betreffend die Kosten des schiedsgerichtlichen Verfahrens, hat das RNeichs-Versicherungsamt unter dem 22. xFanuar

welche unter die Bestimmung des Unfallversicherungsgeseßzes fallen, zu tragen (Bescheid des Reichs- Ver- Ziffer 102, Amtliche Nachrichten des R.-V.-A. daß nur solche Kosten, welche zu von der Sektion allein gemäß S. 24 des

vorausgeseßt, daß

Io Sto | : g O À x S L Se D Derwaltungskosten II. Verordnung zur Ausführung des Gefeßes vom 13. Oktober 1886,

(vergl. Bescheid 119,

Amtliche Nachrichten des R.-V.-A. von 1886 Seite 11). daß nah einer Entscheidung des

1886 (Ent-

mber

scheidung 259, Amtliche Nachrichten des N.-V.-A. von 1887 Seite 17) die Gebühren schiedsgerihtsseitig vorgeladener Zeugen und Sachverständigen als unter §8. 50 Absatz ò cit. fallend niemals gemäß §8. 18 Absaz 2 der Verordnung vom 2. November den Schiedsgerichten (Amtliche

1885 Seite 347)

) zur Er- enossenschaften end- wie die Rentenfest-

eßung 2c., so auch die Vertheidigung des ergangenen Bescheides und die Vertretung der Genossenschaft vor den Schiedsgerichten welche auf diesem Gebiete | nach dem Genossenschaftsstatut in eigener Zuständigkeit thätig werden (Bescheide des Reichs-Versicherungsamts R.-V.-A. 1886 Seite 11, Seite 11), und es werden daher in diesem Falle diejenigen Kosten, welche bei der Vertretung der Genossenschaft sektionsseitig bestellte Anwälte Bestimmung des §. 50 Absatz 5 Rentenfestseßungsfkosten zu den

Ziffern 119

Neligionsbekenntniß der Bevölk

preußis{ben Staat bezw. im MReich

Elemente.

druck u. A. au in der Zusammenseßung der

betriebenen Kiesgruben angewandt zu werden pflegen, ausgeübt.

nach dem Religionsbekenntniß.

Statistische Nachrichten.

erung Berlins.

(Stat. Corr.) Die Bevölkerung der Reichs- und Landesbauptstadt weist in ibrer Zusammensetzung eine außerordentliche Mannigfaltigkeit auf und enthält einen unverhältnißmäßig großen Theil der im ganzen vorhandenen

fremdartigen

Diese Thatsache fand bei der leßten Volkszählung ibren Aus- Berliner Einwohner |

zur |

A2 Des

ithin, !

S. 10 Absag 1 der Arbeitnehmers ent- | hat das Reichs-Versicherungsamt unter |

Am 1. Dezember 1885 befanden ih in Berlin nach den in die Zählkarten eingetragenen Fragebeantwortungen 1 142 520 Evangelische, 99 462 Katholiken, 7899 sonstige Christen, 64 355 Juden und 1051 Perfonen anderen oder unbekannten Bekenntnifses.

Die Evangelischen bestanden aus 527 228 männlichen und 589 922 weiblihen Perfonen, welche sih als evangelish oder unirt oder zur Landeskirche gehörig bezeichnet batten, ferner aus 5344 männlichen und 9500 weiblichen Lutberanern, sowie 3522 männlichen und 3504 weitlihen Reformirten.

————————————

Die Katboliken seten sich aus 54108 männlihen und 45 699 weiblihen Römifsfkatholishen, 129 männliden und 83 weiblichen

Griecischfatholishen, 6 männlihen und 6 weiblihHen Angehörigen der russtisch-orthodoren Kircbe, 16 männli&en und 12 weibliben Griechisch- | bezw. ArmeniscHortbodoren und 3 der orientalischen Kirche angebörigen männlihen Personen zusammen.

Die Zabl der RömischkatholisHen hat in Berlin erbebli® rascher | zugenommen, als die Volkszahl überbaupt ; sie betrug am 1. Dezember 1871 nur 51457 (= 6,2%) und am 1. Dezember 1889 80 603

7,2 ‘/o), am 1. Dezember 1885 jedo 7,549 r Bevölkerung

(= (,2 910), t Namentlih die iche ngebörigen der

Berlins. rômisch{-fkatholischen Kir&e i 1871 gab es deren ia Berlin nur 19 663, 188 Jege stebt dies mit dem Zuzuge weibliher Personen aus Westvre Posen im Zusammenhange.

Die fonitigen Christen seen N dermaßen Herrnhuter 37 männliche, 133 weiblie: 697 950 weiblide; Baptisten 275 männlite, 379 weibliche: Mennoniten 2 männliche, 42 weiblihe; Presbyterianer 13 männli{e, 19 weib- lihe; Methodisten 56 männliche, 91 weiblide; Séottisce Kirche

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zregationalisten 2 männliche, 1 1 Englische Hochkirhe 65 VUlhdenken und p s ten obne nähere Bezeichnung 13 männliche, 7 weib- onfe!ntonélo’e 189 männliche, 114 weibliche, sowie endli un-

1 Quäker 3 männlite, 4 weibliche; gTegatIiona e | männlidwe, 120 èsreigemeindler 2060 Christfatholiken 13 männlibe, 7 weib- lihe; Unaitarier 5 V Er E getaufte Kinder von Eltern christlicher Bekenntnisse 551 männliche, ; ibliche, die úbrigens na den bestehenden Vorschriften sämmt-

1 männliWer, 1 weiblicher; blihe; Kon- 1ännl 1 weiblicher ; männliche, 1339 weibli männliche, 11 weiblihe; Mormonen 8 nännlite, 10 weiblihe; Chris d zaw dem Bekenntnisse der Eltern entsvrechend cinzus-

lib noh

reihen sind.

Die Zakl der Dissidenten und Freigemeindler hat \ich verbält-

| nißmäßig nicht vermehrt; sie betrug 1871 1980 und 1880 8192,

Die Konfessionslofen dürften Personen sein, welche derzeit keiner kirch- | lihen Gemeinschaft angehören.

Die Zahl der Juden hat sich in Berlin seit 1880 etwas ver- mehrt und ist von 4,8 auf 4,9% der Bevölkerung gestiegen, während | fle im ganzen Staate während der leßten fünf Jahre nicht zuge- | nommen hat und 1,3 %% der Bevölkerung ausmacht. Die Zahl der Juden stellte sich im Jahre 1861 auf 18 953, 1864 auf 24 280, 1867 auf 27 607, 1871 auf 36 015, 1880 auf 53 949 und 1885 auf | 64 355. | Die Bekenner anderer Religionen seßten ih aus 15 männlichen | und 1 weibliden Muhammedaner, 29 männlichen Buddbisten, 16 männ-

lihen Sintoisten, 11 männlihen und 5 weiblihen Konfutseanern fowie 3 männlicen Heiden zusammen. Die bierber gehörigen Personen gehörten fast sämmtlih dem Personale der orientalishen Gesandt- [chaften an.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Landwirth\GHaftliche Presse. (Berlin SW., Wilhelmstr. 32.) Nr. 16. Inhalt: Ueber landwirths\chaftliche Buchführung und Produktionskoften. Bortrag, gehalten im Klub der Landwirtbe zu Berlin am 1. Februar 1887 von Ernst Ring- Düppel bei Zeblendorf, Prinzlicher Domänenvä&ter. Die Beurthei- lung von Swautbieren nah Werthskalen. Vortrag auf der 1, Wander- versammlung der Deutschen Landwirthschaftsgefell haft in Dresden, gebalten vom Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Settegast. (Schluß.) Die Diemensbupven in Kunrau. (Mit Abbildungen.) Die widtigsten Regeln der Korbweidenkultur. Von I. A. Krahe, Bürgermeister in Prummern bei Aachen. Zwangsversteigerungen.

Preußis{er Landtag. Wirthschaftsplaudèreien für Landwirths- frauen. Correspondenzen. Berlin. Aus Mecklenburg.

Münster i. W. Simmern. Moorkultur-Ausstellung. (Fort- seßung.) Handel und Verkehr.

Mittheilungen u Die ofentlihen Feuers versicherungs- Anstalten. (Fr. Stollberg in Merseburg.) Nr. 3. Inhalt: Landes- Brandversicherungs-Anstalt des Königreichs

Sachsen: I. Gefet, einige Abänderungen des Gesetzes über die Landes- Immobiliar-Brandversicherungs-Anstalt vom 25. August 1876 betr. ;

einige Abänderungen des Gesetzes über die Landes-Immobiliar-Brand- versicherungs-Anstalt vom 25. August 1876 betr. _Verwaltungs- Ergebnisse des Domänen-Feuerschädenfonds für die Königl. preuß. Domänen pro Johannis 1885/86; der Westfälischen Provinzial-Feuer- sozietàät pro 1. Juli 1885/86; der Westvreußisc{en *Fenersozietät pro 1, April 1885/86. Hessisbe Brandversicherungs-Anstalt zu Kaßel: Nachtrag zu den Verwaltungs-Ergebnissen pro 1885. Verwalt1ungs- Ergebnisse der Neuvorpommerschen ¿Feuerversicherungs-Sozietät für Gebäude pro 1. Nov. 1884 bis Ende 1885: der Städtischen Brand- versiherungs-Anstalt von Kovenhagen pro 1. Oktober 1885/86. Preußische Brandstatistik. Summarische Ergebnisse der fran- zösischen Lebenêversicherungs-Gesellschaften im Jabre 1885. Ueber die Auswahl der Risiken bei den Privat-Feuerversiherungs-Gesfell- schaften. Kleinere Mittheilungen.

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebbaber, -Züchter und -Händler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg,

Creuß’she Bub- und Musikalienbandlung, R. & M. Krets{chmann). Nr. 8. Inhalt: Zum Vogelschuß: Abermals der Sperling. Die fünfte Ausstellung des Vereins „Ornis“ in Berlin. IV. Ein- heimische Vögel. Die Vogelwelt Madeiras. (Fortsezung.) Von meinen gefiederten Freunden. Die erste Ausstellung des Verbandes der Kanarienzüchter und -Liebhaber der Provinzen Rheinland und West- falen. (Fortsezung.) Das Universalfutter von Herrn Mar Kruel. Aus Haus, Hof, Feld und Wald. Briefliche Mittheilungen.

| Aus den Vereinen: Köln a. Rh.; München (Swluß): Hamburg ;

Aschaffenburg. Anfragen und Auskunft. Die Beilage enthält: Vom Geflügelbof: Egyptishe Hühnerbrutanstalten. Aus den Ver- einen: Berlin. -— Anzeigen.

Isis. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlihen Liebbabereien, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creutz'\{che Buc- und

Musikalienhandlung, R. & M. Kretshmann). Nr. 8. Inhalt: Thierkunde: Tödtungsverfahren für wirbellose Thiere. Seewafser- Aguarien im Zimmer: X. Die Tbiere des Aquariums. (Mit Ab- bildungen; Fortsetzung.) Pflanzenkunde: Neue Glorinien (mit Ab- bildungen). Die Hausthiere als Vertheidiger des Heims und ibres Herrn (Fortsezung) Nachrichten aus den Naturanttalten: Berlin, Hamburg. Vereine und Ausstellungen: Berlin. Iagd und Fischerei. Aus Haus, Hof, Feld und Wald. Anfragen

und Auskunft. Anzeigen.